Was sind die Sünden, die Jesus am meisten hasste? Wenn wir Sünde wie Krankheit betrachten, ernster als Krankheit, dann werden wir lernen, sie mehr wie Krankheit zu hassen. Jesus kam, um die ernsten Sünden zu offenbaren, die unser Leben ruinieren.
Wir möchten uns heute dem Matthäusevangelium zuwenden, dem ersten Buch des Neuen Testaments, und der ersten Seite, in Kapitel 1,21, wo der Grund angegeben wird, warum Jesus den Namen Jesus erhielt, als er als Baby geboren wurde: „Du sollst ihm den Namen Jesus geben, denn er wird sein Volk retten von ihren Sünden." „Jesus" bedeutet „Retter" - jemand der kam, uns von unseren Sünden zu retten. Wenn du also wissen möchtest, was es bedeutet, von Sünde erlöst zu werden, musst du wissen, was Sünde ist. Im Verstand vieler Menschen ist Sünde ein sehr vages Konzept. Es ist nicht klar, was Sünde ist. Wenn dir gesagt wird, dass du von Aussatz oder von Tuberkulose gerettet oder aus einer Grube gerettet wirst, in die du gefallen bist - diese Dinge werden klar verstanden. Oder dass man vom Durchfallen bei einer Prüfung gerettet wird - diese Dinge verstehst du, aber wenn es heißt, dass du von Sünde gerettet wirst, was verstehst du darunter? Das hängt von deiner Definition von Sünde ab. Wenn du glaubst, dass Sünde bloß darin besteht, betrunken zu werden oder Glücksspiel, dein Geld zu vergeuden und dich mit anderen Frauen herumzutreiben und ähnliche Dinge - wenn du diese groben Sünden nicht begehst, wirst du denken, dass du gerettet bist. Wenn du dich nach den Zehn Geboten richtest, wo es krasse Sünden wie Mord, Ehebruch, Diebstahl und falsche Zeugenaussage vor Gericht gibt, um einer anderen Person zu schaden, und solche Dinge - dann denke ich, würden die meisten Menschen auf der Welt, zumindest viele sagen: „Na ja, wir begehen nicht diese Art von Sünden. Wir brauchen keine Errettung/Erlösung". Wenn das die einzigen Dinge sind, die Sünde sind, dann brauchen wir Jesus überhaupt nicht. Aber wenn wir die Evangelien lesen, stellen wir fest, dass Jesus über bestimmte andere Sünden sprach, die in den Zehn Geboten überhaupt nicht aufgelistet sind.
Wenn wir also die Lehre Jesu sehen, stellen wir fest, dass Sünde nicht in erster Linie etwas Äußerliches ist. Ich meine, ein Mangobaum ist ein Mangobaum, auch wenn er keine Mangos produziert. Er mag verdorrt sein, aber es ist immer noch ein Mangobaum, und wenn er wieder Frucht bringt, wird er Mangos hervorbringen - er wird keine Äpfel oder Kokosnüsse hervorbringen. Ebenso ist Sünde wie ein Baum. Ob die Frucht davon aus unserem Leben kommt oder nicht, macht keinen Unterschied, Sünde ist im Inneren immer noch vorhanden. Sie ist im Herzen. Jesus sagte, dass aus dem Herzen alle Dinge herauskommen - böse Gedanken, Mord, Ehebruch und alle solchen Dinge. Das ist der Grund, warum Jesus über Sünde im Herzen sprach, damit wir uns dort mit ihr befassen, statt nachdem sie nach außen gekommen ist. Wenn wir uns die gesamte Lehre Jesu anschauen, stellen wir fest, dass es gewisse Sünden gibt, die er aufzählte, gegen die er sich wandte, welche die Menschen nicht als ernst ansahen. In Jesaja 55,8-9 sagt Gott: „Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken." Dies trifft in vielen Bereichen zu. Gottes Gedanken über Sünde unterscheiden sich von den Gedanken der Menschen über Sünde. Der Mensch nimmt Sünde nicht so ernst. Der Mensch denkt, dass nur diese äußerlichen Dinge Sünde sind. Aber Gott sagt, dass es eine Menge anderer Dinge gibt, die Sünde sind. Und die Nummer 1 unter ihnen ist Heuchelei.
Im Alten Testament finden wir kaum eine Verurteilung von Heuchelei. Es ist sehr selten. Die Propheten predigten meistens gegen Ehebruch und die Anbetung von Götzen. Das sind einige der Hauptsünden, und Habgier, Begierde. Aber als Jesus kam, obwohl er auch über diese Dinge sprach, sprach er viel mehr über Heuchelei. In der Tat, als eine beim Ehebruch ertappte Frau vor ihn gebracht wurde, wollte er sie nicht einmal steinigen. Er rettete ihr Leben. Es gab einen Dieb und Übeltäter, der Menschen ermordet hatte, der mit ihm am Kreuz hing - Jesus vergab ihm und nahm ihn mit ins Paradies. Aber als er die religiösen Führer traf, die Ältesten, die Bischöfe der Synagogen jener Zeit, die Pharisäer, verdammte sie er geradeheraus, weil sie Heuchler waren. Er sagte z.B. in Matthäus 23, in Vers 13, „Wehe euch". „Wehe euch" bedeutet im Alten Testament einen Fluch. Ein Fluch sei über euch Schriftgelehrten, Bibelgelehrten, Pharisäern, die zu jener Zeit die religiösen Führer waren, die in der Bibelschule studiert hatten und die Älteste in der Synagoge waren - „Heuchler". Wiederum heißt es in Vers 14: „Ein Fluch über euch Pharisäer, ihr Heuchler. Ein Fluch über euch Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler." Vers 15. Und wieder in Vers 23: „Fluch über euch Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler." Wieder in Vers 25, und wiederum in den Versen 27 und 29. So oft verdammt er sie für ihre Heuchelei. Und er nennt sie in Vers 23 „Schlangen, Otternbrut - wie wollt ihr der höllischen Verdammnis entrinnen?" Man sieht nicht, dass Jesus auf diese Weise zu einer Prostituierten oder zu einem Mörder spricht. Aber wir sehen, dass Jesus auf diese Weise zu den religiösesten Menschen seiner Zeit sprach, die jeden Tag die Bibel - vom 1. Buch Mose bis zum Buch Maleachi - lasen, und die in ihrer äußerlichen Frömmigkeit sehr andächtig waren. Und so sehen wir dort, wie sehr Jesus Heuchelei mehr als alles andere hasste. Das war es, was Jesus zu verdammen suchte - und der Grund dafür war, was Jesus in Markus 7,8 sagte: „Wie fein hat von euch Heuchlern Jesaja geweissagt, wie geschrieben: Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, aber ihr Herz ist fern von mir." Was ist es, was Jesus so verabscheute? Es war, dass sie zu ihm so viele wunderbare Dinge mit ihren Lippen sagten, aber ihr Herz war weit weg von ihm. Sie gaben den Anschein, dem Herrn ergeben zu sein. Aber in ihrem Herzen waren sie an sich selbst interessiert, und an ihrem Geld und ihren anderen Dingen, und sie trachteten überall nach ihrem eigenem Gewinn, aber sie gaben vor, dass sie heilig wären. Was hatten die Prostituierten und Diebe und Mörder mehr oder besser als die Pharisäer? Nicht im äußerlichen Leben waren sie besser, sondern die Tatsache, dass sie ehrlich waren. Sie waren Mörder und sie gaben nicht vor, dass sie es nicht waren. Die Prostituierte erkannte an, dass sie eine Prostituierte war. Sie gab nicht vor, heilig zu sein.
So stellen wir fest, dass Jesus Vortäuschung hasste. Worte, die uns über die Lippen gehen, heilige Worte, wenn wir beten, Worte, die uns den Anschein geben, dass wir heilig und sehr demütig sind - das kann eine Lüge sein. Ein Heuchler zu sein bedeutet ein Lügner zu sein. Es bedeutet, Menschen einen Eindruck zu geben, man sei geistlich, wenn man es in Wirklichkeit nicht ist. Eine der ersten Sünden, die Kinder lernen und begehen ist die Sünde, eine Lüge zu erzählen. Sie begehen zuerst keinen Mord oder Ehebruch oder ähnliche Dinge. Sie erzählen von Geburt an Lügen, gleich von frühester Kindheit fangen sie an, Lügen zu erzählen. Sie fangen an, ihre Eltern zu täuschen, und wenn wir aufwaschen, entwickeln wir diese Kunst, andere zu täuschen, indem wir Menschen einen Eindruck von uns selbst geben, der nicht wirklich wahr ist. Wir halten sie zum Narren. Und wenn du ein Christ wirst, dann entwickelst du diese Kunst noch mehr, indem du Menschen den Eindruck vermittelst, dass du sehr geistlich bist, um andere zu beeindrucken. Das ist die Sünde, die Jesus mehr als alles andere hasst.
Erinnere dich an die Geschichte, die Jesus über die zehn Jungfrauen erzählte, die hinausgingen, um dem Bräutigam zu treffen. Was ist der Unterschied? Äußerlich waren sie alle Jungfrauen, d. h. das äußerliche Leben aller zehn war gut. Sie trugen dasselbe weiße Kleid. Sie alle gingen hinaus, um den Bräutigam zu treffen - es gab in dieser Hinsicht keinen Unterschied. Sie waren genau gleich. Aber im Inneren gab es einen großen Unterschied. Im Inneren, vielleicht in den Taschen dieser Gewänder hatten fünf Öl, Extra-Öl, mitgenommen, um die Lampen zu füllen, wenn sie zu verlöschen begannen. Zu Beginn hatten alle zehn ihre Lampen am Brennen. Aber als ihre Lampen zu verlöschen begannen, dann lesen wir, dass nur fünf von ihnen Öl hatten. Was lehrt uns dieses Gleichnis? Dieses Gleichnis lehrt uns, dass ein äußerliches Leben allein uns nicht darauf vorbereitet, dem Herrn zu begegnen, wenn er kommt. Wir müssen auch ein verborgenes Leben haben - welches durch das Ölgefäß symbolisiert wird. Ein verborgenes Leben eines Wandels mit Gott. Dieses Öl symbolisiert den Heiligen Geist, ein inneres Leben, wo wir mit Gott wandeln, und wo unsere Liebe zum Herrn klar und rein und ungeteilt ist, zusätzlich zur brennenden Lampe. So ist es nicht ausreichend, eine Jungfrau zu sein, das äußerliche Leben in Ordnung zu haben. Jene fünf Jungfrauen wurden ausgeschlossen, als der Bräutigam kam, einfach weil sie dieses innere Gefäß von Öl nicht hatten.
Was hat Jesus hier betont? Wenn du ein Heuchler bist, wirst du leer ausgehen, wenn der Herr kommt. Die erste Sünde, die in der Frühkirche gerichtet wurde - welche Sünde war es? Hananias und Saphira wurden nicht wegen Mordes oder Ehebruchs oder etwas ähnlichem bestraft, es war Heuchelei. Weil sie vorgaben geistlich zu sein, obwohl sie es nicht wirklich waren. Das ist für uns eine Lehre. Hananias und Saphira haben niemanden betrogen, sie haben niemandem geschadet, aber sie kamen in die Gemeinde und gaben vor, dass sie dem Herrn voll hingegeben wären, obwohl sie es in Wirklichkeit nicht waren. Erkennst du, wie sehr Jesus das hasst? Sie wurden getötet. Lernen wir davon, dass Heuchelei etwas ist, was Jesus mehr als irgendetwas anderes hasst.