Ein Grund, warum wir versagen

Speaker :   Zac Poonen Categories: :   Uncategorized

Transcript of 22 One Reason For Failure

Wir möchten nun die Gründe betrachten, warum wir in Sünde fallen und warum wir nicht zu fallen brauchen. Ich bin sicher, dass dies für alle Zuhörer ein sehr relevantes Studium sein wird.

Im letzten Studium haben wir darüber nachgedacht, dass Gnade uns davor bewahren kann, von Sünde beherrscht zu werden. Das größte Problem des Menschen ist, dass er von Sünde beherrscht wird, und Gott hat durch Jesus Christus nicht nur einen Weg für die Vergebung der Sünden aufgetan, sondern auch einen Weg, um uns aus der Macht der Sünde zu befreien. Das ist die wirklich gute Nachricht des Evangeliums - dass wir aus der Macht der Sünde errettet werden können. Weißt du, dass es einen Unterschied zwischen Vergebung und Rettung gibt? Viele Menschen würden nicht in der Lage sein, den Unterschied zwischen beiden zu erklären. Ich möchte ein Bild gebrauchen, um das zu erklären.

Wenn die Leute einer Firma vor meinem Haus die Straße aufreißen und dort ein großes Loch graben, und wenn ich ein kleines Kind zuhause habe und ich zu ihm sage: „Mein Sohn, geh nicht zu nahe an das Loch, denn du könntest hineinfallen und dich verletzen." Aber du weißt wie kleine Kinder sind, sie geben ihren Eltern keine Acht… und sagen wir, er geht nahe an das Loch heran und fällt hinein, und dann schreit er aus dem Loch heraus: „Papa, hilf mir!" Ich höre eine Stimme und renne aus dem Haus und frage: „Sohn, was ist passiert?" Er sagt: „Papa, es tut mir leid, ich habe dir nicht gehorcht und ich bin in dieses Loch gefallen." Dieses Loch ist, sagen wir mal ca. 2 ½ Meter tief. Dann sage ich zu ihm: „In Ordnung, mein Sohn, ich vergebe dir - auf Wiedersehen." Und ich lasse ihn drunten im Loch und gehe weg. Habe ich ihm seinen Ungehorsam vergeben? Sicherlich. Aber habe ich ihn gerettet? Nein. Du verstehst jetzt den Unterschied zwischen Vergebung zu empfangen und gerettet zu werden? David sagte: „Lobe den Herrn meine Seele, der dir all deine Sünden vergibt", aber David konnte nicht von der Macht der Sünde errettet werden. Dasselbe trifft auf jede andere Person im Alten Testament zu, aber wenn wir die Seiten des Neuen Testaments aufschlagen, kommen wir auf der allerersten Seite zu einem Vers in Matthäus 1,21, wo es heißt: „… du sollst ihm den Namen Jesus geben, denn er wird sein Volk retten von ihren Sünden." Nicht nur ihre Sünden vergeben, sondern er wird sein Volk nicht in ihren Sünden, sondern von ihren Sünden retten. Wenn die Botschaft des Evangeliums nur darin besteht, dass Jesus mir vergeben, mich aber nicht retten kann, dann würde ich sagen, dass es eine gute Nachricht ist, aber es wäre keine so gute Nachricht, wie sie sein sollte. Es wäre so, wie wenn man der Frau in Johannes 8,8, die beim Ehebruch ertappt worden war, sagen würde - du erinnerst dich, was Jesus zu ihr sagte? „Hat niemand dich verdammt?", fragte Jesus sie. Sie erwiderte: „Niemand, Herr." Jesus sagte zwei Dinge. Er sagte: „So verdamme ich dich auch nicht" - Johannes 8,11 -, und „gehe hin und sündige hinfort nicht mehr." Das ist die zweifache Botschaft des Evangeliums: „Ich verdamme dich nicht. Geh hin und sündige nicht mehr."

Wenn es nur aus einem Teil bestünde - „ich verdamme dich nicht" -, aber du weißt, du magst hingehen und erneut in Sünde fallen. Du magst erneut im Ehebruch leben - das wäre dann kaum eine gute Nachricht. Aber diese beiden Teile - das Evangelium besteht aus zwei Seiten einer Medaille - und wenn eine Seite fehlt, ist es ein unvollständiges Evangelium. Menschen sprechen vom „vollen" Evangelium - hier ist es, in Johannes 8,11: „Ich verdamme dich nicht" und „sündige hinfort nicht mehr." Barmherzigkeit und Gnade, Vergebung und Sieg. Unter dem Gesetz hatten sie nur Vergebung. Nun haben wir Vergebung und Sieg. Die Sünde wird nicht mehr Herr über unser Leben sein.

Wenn das der Fall ist, bedeutet das dann, dass wir niemals mehr sündigen werden? Nein. Gott sagt, dass er unsere Natur verändern und uns Gottes Natur, seine eigene göttliche Natur, geben wird. Und wenn ich diese Natur habe und erlaube, dass diese Natur allmählich mein Leben kontrolliert, werde ich mehr und mehr frei von Sünde werden. Aber ich werde nicht mehr sündigen wollen. Du kennst den Unterschied zwischen einem Schwein und einer Katze. Was ist der Unterschied? Wir können nicht sagen, dass ein Schwein in schmutziges Wasser fällt, und eine Katze niemals in schmutziges Wasser fallen wird, weil auch Katzen in schmutziges Wasser fallen. Aber wir können sagen, dass man den Unterschied daran erkennen kann, dass, wenn beide Tiere in schmutziges Wasser fallen, das eine diese Erfahrung genießt und das andere sofort herausspringt, und nicht nur sofort herausspringt, sondern die Katze leckt sich ab und reinigt sich.

Dies, so könnten wir sagen, veranschaulicht den Unterschied zwischen einer unbekehrten Person und einer Person, die wiedergeboren wurde. Wir können nicht sagen, dass die wiedergeborene Person nicht mehr sündigen wird. Es ist offensichtlich, wir sehen das in der Bibel und wissen es aus Erfahrung, dass wiedergeborene Christen sündigen - du sündigst und ich sündige. Aber es gibt einen Unterschied, und der Unterschied ist ein Unterschied im Wesen, in der Natur. Du weißt, ob du wiedergeboren bist in dem Augenblick, wenn du in Sünde fällst, durch deine Einstellung zu diesem Fallen. Es ist eine Einstellung der Buße, und du möchtest aufstehen und rein werden und du möchtest mit dieser Sünde brechen. Das beweist, dass Gott in deinem Herzen sein Werk getan hat. Aber wenn du glücklich bist, dass niemand es gesehen hat, und selbst daran Spaß hast und es nicht aufgeben möchtest - nun, das würde beweisen, dass du bloß religiös bist, du hast dich innerlich nicht verändert.

Warum fallen also Christen? Ist es für uns möglich, auf eine solche Weise zu überwinden, dass wir nicht immer wieder in dieselben alten Sünden fallen? Das christliche Leben ist ein Leben von Wachstum. Es ist kein Leben, wo wir von Sünde, sagen mir mal von Zorn, 25 Jahre lang besiegt bleiben; oder wir werden 25 Jahre lang von schmutzigen Gedanken oder von Eifersucht oder Bitterkeit oder von sonst etwas besiegt. Nein, es muss Fortschritt geben. Die Bibel spricht vom Wachstum in Gnade. Wir könnten das mit dem Wachstum eines Kindes in der Schule vergleichen. Du weißt, ein Kind geht zur Schule, und im Laufe der Jahre steigt es von einer Klasse in die andere auf. Es lernt in einer Klasse Dinge, die es in der vorherigen Klasse nicht gelernt hat. Wir können sagen, dass es in einem Jahr gewisse Probleme überwindet, sagen wir einmal mathematische Probleme, die es in früheren Jahren nicht lösen konnte. Nehmen wir mal an, ein Kind weiß nicht wie man addiert. Aber nach einem Jahr weiß es, wie man addiert, aber es weiß noch nicht wie man subtrahiert. Nach einem Jahr vielleicht lernt es, wie man subtrahiert, aber es weiß nicht, wie man multipliziert. Dann, nach einem Jahr, lernt es, wie man dividiert und wie man Quadratwurzel zieht. Das ist Wachstum, und hier ist ein Beispiel, wie es auch in unserem christlichen Leben sein soll. Wachstum, wo wir in einem Bereich nach dem anderen überwinden, wo wir einst besiegt waren. Genauso wie ein Kind im ganzen Fach der Mathematik Bereich für Bereich überwand, wo es einst völlig unwissend war. Das ist das Wachstum in Gnade.

Was sollen wir dann von einem Kind sagen, das in der ersten Klasse wiederholt versagt? Ist das Gottes vollkommener Wille? Gewiss nicht. Wir werden hier auf Erden niemals sündenlos vollkommen sein, aber wir sollten nach Vollkommenheit streben, genauso wie ein Kind vom Kindergarten an voranstrebt, vielleicht in der Hoffnung, eines Tages einen Doktorgrad zu erwerben. Aber es gibt ein Vorwärtsstreben, um jedes Jahr eine höhere Ebene zu erreichen. Die Bibel sagt in Sprüche 4,18: „Der Gerechten Pfad glänzt wie das Licht am Morgen, das immer heller leuchtet bis zum vollen Tag." Heller und heller, genauso wie die Sonne, vom Morgen bis zur Position am Mittag, immer heller scheint. Es gibt nie eine Zeit, wo die Sonne am Vormittag untergeht und dunkler wird. Sie scheint heller und heller und das ist Gottes Wille für uns. Genauso wie ein Kind in der Schule - wenn es dieses Jahr in der ersten Klasse ist, dann erwarten wir, dass es nächstes Jahr in die zweite Klasse geht. Es wir die zehnte Klasse nicht erreichen, bis weitere neun Jahre vergangen sind. Aber wir erwarten, dass es nächstes Jahr die zweite Klasse, übernächstes Jahr die dritte Klasse erreicht, usw. Mein Freund, Gottes Wille für dich ist, dass du von einem Grad der Herrlichkeit zur anderen gehst, dass du Fortschritt im Überwinden machst. Du solltest nicht Jahr für Jahr von den gleichen Sünden besiegt werden. Du solltest ein Überwinder sein. Wie kommt es dann, dass einige Schüler in derselben Klasse immer wieder versagen? Nun, es könnte viele Gründe geben, aber ich denke, dass einer der fundamentalen Gründe in einem Mangel an Gottesfurcht besteht. Im Buch der Sprüche 9,10 heißt es, dass „die Furcht Gottes der Anfang der Erkenntnis" ist. Mit anderen Worten, es ist die erste Lektion in der Schule der Weisheit, wie das Lernen des Alphabets. Du weißt, wenn du zur Schule gehst, wenn ein Kind zur Schule geht, dann ist das Alphabet das Erste, was es lernt. Was ist das Alphabet der Weisheit? Es besteht darin, den Herrn zu fürchten, wie es in Sprüche 8,13 heißt - „die Furcht des Herrn bedeutet, das Böse zu hassen". Wir hassen das Böse, weil Gott es hasst. Wenn wir hören, dass Gott uns berufen hat, heilig zu sein, weil er heilig ist, und wir davon ergriffen sind, dann fangen wir an, Sünde zu hassen.

Ich möchte euch eine Frage stellen: Wie kommt es, dass wenn ein anderer Christ in der Nähe ist, du nicht in einige Sünden fällst, in die du fällst, wenn du allein bist? Wenn du allein in einem Zimmer bist, wenn niemand in der Nähe ist, wie kommt es dann, dass du in gewisse Sünden fällst? Und wenn in diesem Augenblick ein Christ ins Zimmer käme, an deine Tür klopfte und hereinkäme, würdest du nicht daran denken oder davon träumen, diese Sünde zu begehen. Ich sage dir den Grund: Weil du die Meinung dieses Menschen fürchtest. Weil dir die Meinung eines Menschen mehr bedeutet als Gottes Meinung. Wenn du allein bist, ist nur Gott im Zimmer. Wenn diese andere Person eintritt, ist dieser Mensch im Zimmer. Und wenn die Gegenwart dieser Person dich davon abhalten kann, eine bestimmte Sünde zu begehen, und wenn diese Person weg und nur Gott dort ist, dann begehst du diese Sünde, dann wäre das ein Hinweis darauf, dass du Gott nicht fürchtest. Du fürchtest Menschen mehr als Gott. Lieber Freund, eines der ersten Dinge, die du tun musst, ist zu Gott zu beten und zu sagen: „Herr, bitte hilf mir, dich zu fürchten. Bitte hilf mir, traurig zu sein, wenn ich falle, wenn ich das Ziel verfehle."

Ich möchte dir dies als Herausforderung geben: Wenn du willig bist, jedes Mal zu trauern, wenn du fällst, dann sage: „Herr, ich bin wieder ausgerutscht. Vergib mir, hilf mir, dich zu fürchten. Ich möchte deine Gegenwart anerkennen. Ich möchte vor deinem Angesicht leben." Wenn du das tust, wirst du feststellen, dass jene Menschen, die trauern, die Leid tragen, gestärkt werden, und daher kannst du ein Überwinder sein.


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