Wir haben uns die Art und Weise, wie der Mensch nach Gottes Willen leben sollte, wie es im Leben Jesu Christi zum Ausdruck kommt, angeschaut. Und das ist das Vorbild, dem wir folgen müssen. Wir möchten etwas mehr über seine Demut nachdenken.
Wir sehen, dass sich Jesus total mit der Menschheit identifiziert hat. Er hat sich nicht geschämt, ein Mensch zu sein. Die Bibel sagt, dass er sich nicht schämt, uns seine Brüder zu nennen. Manchmal fühlen wir uns einem anderen Menschen überlegen. Wir glauben, dass wir besser gebildet sind oder einer höheren gesellschaftlichen Klasse angehören. Der Grund für all das liegt in unserem pervertierten Stolz, der uns seit der Sünde Adams infiziert hat. Jesus kam, um zu demonstrieren, dass alle Menschen im Grunde gleich sind - ohne Rücksicht auf Rasse, Familie, Erziehung, Intelligenz, Kultur, Position im Leben oder sonst etwas. Er kam und wurde mit dem Geringsten und Niedrigsten in der gesellschaftlichen Klasse seiner Zeit in Israel, eins. Er begab sich unter alle, weil das der einzige Weg ist, wie er der Diener aller Menschen sein konnte. Du kannst nicht der Diener eines anderen sein, wenn du nicht bereit bist, dich unter ihn zu stellen. Wenn du jemanden erhöhen möchtest, musst du unter ihm sein. Auf diese Weise kam Jesus.
Nun ist der Heilige Geist gekommen, um unseren Sinn wie Christi Sinn zu machen; mit anderen Worten, unsere Denkweise genau wie Christi Denkweise zu machen. Das ist keine Theorie. Das ist nicht etwas, worüber wir nur in einer Radiosendung oder in einer Kirche sprechen. Es sollte in unserem Leben eine Realität werden - dass wir uns in unserer Gesinnung nicht mehr länger für besser als irgendeinen anderen Menschen halten, was immer seine Religion oder Rasse oder sonst etwas sein mag. Nur dann können wir sagen, dass die Demut Christi in unseren Gedanken zu wirken begonnen hat.
Versuche diese Frage zu beantworten: „Was sind die Gedanken, die du über dich selbst denkst, wenn du ganz allein bist?" Kannst du diese Frage beantworten? Was denkst du von dir selbst? Ich meine, denkst du über dich selbst vielleicht, dass du eine gut aussehende Person bist oder sehr klug oder glücklich, weil du in eine reiche Familie hineingeboren wurdest oder dergleichen? Dann kannst du sehen, wie viele von deinen Gedanken so wie Christi Gedanken sind und wie viele von deinen Gedanken so wie Satans Gedanken sind. Wenn du dich selbst mit anderen vergleichst und dich für besser und höher hältst, dann sind das genau dieselben Gedanken, die Luzifer durch den Sinn gingen, der zum Teufel wurde. Die Bibel sagt, dass wir andere höher als uns selbst achten müssen - siehe Philipper 2,3 -, und er spricht in diesem Abschnitt davon, dass Jesus Christus unser Vorbild ist. Paulus sagte einmal in Epheser 3,8, dass er der Allergeringste unter den Heiligen ist. Paulus war von der Demut Christi so ergriffen worden, dass er sich selbst als den absolut Niedrigsten unter den Heiligen ansah, wenn er an sich selbst dachte.
Es besteht kein Widerspruch zwischen dem und den Worten des Paulus an die Korinther, dass sie fleischlich waren. Paulus hielt sich selbst nicht für fleischlich. Die Bibel sagt uns nicht, wir sollten andere Menschen für besser als uns selbst erachten. Das wäre unmöglich. Wer war der demütigste Mensch, der auf Erden wandelte? Kennst du die Antwort? Das war Jesus Christus. Er war die demütigste Person, die auf Erden wandelte. Gib mir nun die Antwort auf diese Frage: „Hat Jesus andere Menschen für besser als sich selbst erachtet?" Wie könnte er das tun? Er war so rein; er war so heilig. Er wusste, dass Judas Iskariot ein Teufel war. Er hielt andere Menschen nicht für besser als sich selbst. Demut bedeutet nicht, andere Menschen für besser als uns selbst zu erachten, weil wir dann einer Lüge glauben würden. Als Paulus an die Korinther schrieb und sagte, „ihr seid fleischlich, ihr seid unmündig", hat er dann die Korinther für besser als sich selbst erachtet? Nein. Einige Menschen haben diese falsche Demut, wo sie sich abmühen und versuchen, andere Menschen für besser als sich selbst zu erachten. Das ist vergebliche Mühe. Die Bibel fordert das nicht von uns.
Wie heißt es in Philipper 2,3? „Achtet einer den anderen höher, d.h. wichtiger, als euch selbst." Das ist etwas anderes. Jesus erachtete andere stets als wichtiger. Daher sehen wir ihn beim letzten Abendmahl ein Becken mit Wasser nehmen und die Füße der Jünger waschen. Das war eine Arbeit, die in jener Zeit von den Sklaven verrichtet wurde. Wenn du in ein Haus gingst, so hatte der Hausherr, wenn er ein reicher Mann war, Sklaven. Sklaven waren Leute, die gekauft wurden und die keinerlei Lohn erhielten. Sie waren niedriger als Diener. Wenn Gäste ins Haus kamen, war es die Pflicht des Sklaven, ein Becken mit Wasser zu nehmen, ihre Sandalen auszuziehen und den Schmutz von ihren Füßen abzuwaschen. Daher gab es überall, wo ein Abendmahl oder irgendetwas stattfand, in der Nähe der Tür ein Becken mit Wasser. Als die Jünger und Jesus zu diesem letzten Abendmahl kamen, gab es dort keinen Gastgeber, weil sie bloß einen leeren Saal hatten, aber das Becken mit Wasser war dort. Die Frage war nun, wer würde die Aufgabe, die Füße der Leute zu waschen, übernehmen? Und jeder Jünger muss gedacht haben: „Ich werde das nicht tun." Petrus mag gedacht haben: „Ich werde nach Jesu Weggang der Anführer sein. Wie kann ich so etwas tun?" Matthäus mag gedacht haben: „Ich bin ein gebildeter Buchhalter, ich kann nicht hingehen und die Füße dieser Jünger waschen." Und so ähnlich mögen alle dieser Jünger gedacht haben, in welcher Hinsicht sie den anderen auf irgendeine Weise überlegen waren, und daher konnten sie unmöglich die Aufgabe eines Sklaven übernehmen. Man tut es besser nicht. Dann nahm Jesus das Becken mit Wasser und fing an, ihre Füße zu waschen. Warum? Weil er sagte: „Ihr seid für mich alle wichtiger als ich." Sie waren nicht geistlicher als er, und das dachte er auch nicht. Aber er behandelte sie als wichtiger. Er hat sich selbst wirklich aufrichtig gesehen. Es war kein Theaterstück, um bloß zu zeigen, dass er demütig war. Es kann Leute geben, die sich als demütig ausgeben, die Dinge tun, um bloß zu zeigen, dass sie Diener und demütig sind. Das ist alles Heuchelei. Gott hasst das. Jesus war echt. Er nahm wirklich diesen Platz ein, vor seinem himmlischen Vater nichts zu sein, und das ist echte Demut - die Stellung, vor Gott absolut nichts zu sein, einzunehmen. „Herr, ich bin nichts. Alles, was ich bin - du hast mich gemacht." Wenn du intelligent bist - wer hat dich intelligent gemacht? Gott. Es gibt so viele Kinder, die in diese Welt hineingeboren werden, die behindert sind. Du hättest auch so geboren werden können. Du hättest mit einem defekten Gehirn oder einem defektem Leib geboren werden können; oder du hättest mit Kinderlähmung geboren werden oder sie dir zuziehen können; oder du hättest mit einer angeborenen Krankheit, wie viele Kinder sie haben, auf die Welt kommen können - und was wärest du dann? Es ist für uns wirklich angemessen, durch und durch demütig zu sein, wenn wir an unseren Zustand denken. „Herr, was habe ich, das ich nicht empfangen habe?" Nur ein törichter Mensch ist stolz.
Nun nahm Jesus den Platz eines Sklaven ein, aber wir lesen auch, dass er noch weiter ging. Was ist niedriger als ein Sklave? Wir würden sagen „nichts", das ist der niedrigste Platz. Nein, ein Verbrecher, ein Mörder - der würde sogar niedriger als ein Sklave erachtet werden. Wir lesen, dass Jesus genauso wie ein Verbrecher gekreuzigt wurde. Ihr wisst, dass die Kreuzigung, d.h. Menschen an einem Kreuz umzubringen, etwas war, was die Römer für die schlimmsten Verbrecher in Palästina vorbehalten hatten. Gewöhnliche Verbrecher wurden nicht gekreuzigt, aber die schlimmsten, die absolut unverbesserlichen, schlimmsten Verbrecher töteten sie. Sie brachten sie durch diesen schrecklichen Prozess der Kreuzigung um, wo sie über einen Zeitraum von vielen Stunden litten und starben. Jesus demütigte sich selbst, um als Verbrecher an einem Kreuz zu sterben. Die Bibel sagt im Buch Jesaja, dass er zu den Übeltätern gezählt wurde. Er wurde unter die Verbrecher gerechnet. Aber weil das der Wille seines Vaters war, akzeptierte er es. Er gehorchte. Es ist wunderbar, die Demut Jesu gleich von der Zeit an, als er noch ein kleines Kind war, zu sehen.
Die Bibel sagt im Lukasevangelium, Kapitel 2, dem letzten Vers dieses Kapitels in Lukas 2,51, dass Jesus nach Nazareth kam und war Josef und Maria kontinuierlich untertan, und das setzte sich 30 Jahre lang fort. Waren Josef und Maria vollkommen? Weit gefehlt. Sie waren nicht besser als irgendein Ehepaar heute. Denke an ein durchschnittliches christliches Heim, wo sich der Ehemann und die Ehefrau mindestens gelegentlich streiten. Josef und Maria waren so wie diese. Sie waren keine vollkommenen Menschen, die nie sündigten. Niemand ist sündenlos, sie waren Sünder, sie waren unvollkommen, sie wussten nicht alles. Und in ihrem Haus lebte Jesus, der sündenlos war, der vollkommen war, und nie irgendetwas Falsches tat. Wer sollte sich also wem unterordnen? Man würde meinen, Josef und Maria sollten sich Jesus unterordnen - richtig? Diejenigen, die unvollkommen sind, wie Josef und Maria, sollten sich demjenigen unterordnen, der vollkommen ist, das ist Jesus. Aber so war es nicht. Jesus ordnete sich einem unvollkommenen Pflegevater und einer unvollkommenen Mutter unter. Du weißt, dass es für uns nicht leicht ist, sich denen unterzuordnen, die geringwertiger als wir sind. Kannst du dich jemandem unterordnen, der geringwertiger ist als du? Aber wenn du wirklich demütig bist, wirst du damit kein Problem haben. Du würdest dich jedermann unterordnen, weil du erkennen solltest, dass du nichts bist. Und Demut ist das Geheimnis. Wir haben mit niemandem ein Problem, wenn wir demütig sind. Jesus war ganz zufrieden damit, ein Zimmermann zu sein. Und als er sein öffentliches Wirken begann, legte er sich nie einen Titel zu. Er nannte sich niemals „Hochwürden Jesus" oder etwas ähnliches. Er begehrte nie irgendeine Position oder irgendetwas, was ihn über das gewöhnliche Volk erheben würde, denen zu dienen er gekommen war. Er wurde seinen Brüdern in allen Dingen gleich. Als sie ihn zum König machen wollten, rannte er weg. Er tat nie etwas, um Ehre von Menschen zu erhalten. Wenn er eine kranke Person heilte, sagte er zu ihr: „Sage es niemanden". Siehst du seine Demut? Er wollte, dass alle Ehre dem Vater gegeben wird. Er wollte nie Menschen an sich binden. Seine Heilungen waren keine öffentlichen Gags, um Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Was für ein wunderbares Bild haben wir davon, wie ein Mensch sein sollte. Denke daran, was passieren wird, wenn die Welt voll solcher Menschen sein würde? Aber du kannst in deinem Leben jetzt damit einen Anfang machen.