Es gab niemanden, der auf der Erde gelebt hat, der so wie Jesus Christus zu Gott betete und mit ihm kommunizierte, als er als Mensch auf Erden gelebt hat. Wenn es also jemanden gibt, der uns lehren kann, wie wir beten und mit Gott kommunizieren sollten, dann ist es Jesus.
Wir haben Matthäus 6,9 betrachtet, wie wir nicht beten sollten. Zuerst hat Jesus den Boden von allem Abfall und Schutt geräumt. Genauso wie wenn du auf ein leeres Stück Land gehst und dort eine Menge Müll vorfindest, und du musst das alles wegräumen und all den Boden abtragen, bevor du ein Fundament legen kannst. In derselben Weise räumte Jesus all den Abfall weg, indem er allen sagte, dass sie nicht beten sollten, um die Ehre von Menschen zu erhalten und nicht in der Meinung beten sollten, dass Gott sie hört, wenn sie viele Wiederholungen machen.
Dann sagte er: „Nun, da wir diese beiden Dinge aus dem Weg geräumt haben, wenn du irgendeinen Zweifel hast, dass Gott deine Not nicht kennt, dann entferne das aus deinem Sinn." Dann sagte er: Wenn du betest, dann beginne so: „Unser Vater im Himmel." Das ist die Art und Weise, wie Jesus uns lehrte, unser Gebet zu beginnen, und zwar aus folgendem Grund: Im ganzen Neuen Testament ist der Glaube einer der wichtigsten Voraussetzungen für erhörtes Gebet. In der Tat sagt uns die Bibel in Jakobus 1 folgendes: Wenn du Gott um Weisheit bittest - er spricht hier von Weisheit, aber das Prinzip gilt für jedes Gebet -, wenn du betest, so sagt er in Jakobus 1,6, dann sollst du im Glauben beten, ohne irgendeinen Zweifel, weil derjenige, der zweifelt, wie eine Meereswoge ist, die vom Winde hin- und hergetrieben wird, und ein solcher Mensch wird vom Herrn nichts empfangen.
Somit sehen wir, dass der Glaube eine solch wichtige Voraussetzung ist, wenn wir beten und Gott um etwas bitten, dass sogar wenn du eine Not und eine Bürde und ein großes Verlangen nach etwas hast, und du es verzweifelt erbittest, doch wenn du keinen Glauben hast, so sagt die Bibel in Jakobus 1,7, dann wirst du nichts, absolut nichts vom Herrn empfangen. Und dennoch verstehen viele die Bedeutung dessen nicht. Sie denken: „Gut, ich habe gebetet. Ich nehme an, Gott hat es gehört." Die Frage ist: Hast du im Glauben gebetet, glaubtest du, dass Gott hören wird? Oder bist du dir nicht sicher ob Gott dich gehört hat oder nicht? Du bist wie der Atheist, der sich fragt, ob es dort droben einen Gott gibt, der uns überhaupt hört. Die Bibel sagt: Wer zu Gott kommen will, muss glauben, dass Gotte existiert. In Hebräer 11,6 heißt es, dass Gott die, die ihn ernsthaft suchen, belohnen wird. Das ist Glaube. Als Erstes musst du glauben, dass es da droben einen Gott gibt, der dich hören kann, und zweitens, dass Gott jede einzelne Person, wer immer sie ist, die ihn ernstlich sucht, belohnen wird.
Um unseren Glauben zu ermutigen und zu stärken, trug Jesus uns auf, unser Gebet mit den Worten „Unser Vater, der du bist im Himmel" zu beginnen. Weil wir in diesen beiden Aussagen „Unser Vater, der du bist im Himmel" zwei Tatsachen über Gott haben, die unseren Gauben stärken werden. Eine ist es, dass er unser Vater ist. Er ist nicht der Geschäftsführer einer großen Firma, vor dessen Tür wir warten, in der Hoffnung Einlass zu finden. Er ist kein großer religiöser Führer, bei dem wir eine Audienz zu bekommen versuchen, für die es eine große Warteliste gibt. Nein, er ist ein liebevoller Vater - ein Kind kann jederzeit zu seinem Vater gehen und ihn sehen und jederzeit mit ihm sprechen. Das steht auch dir offen - genau das hat Jesus gelehrt. Unser Vater, der uns liebt, sich um uns sorgt, an uns interessiert ist und uns auf jede mögliche Weise helfen möchte. Diese Wahrheit muss fest in deinem Sinn verankert sein, wenn du betest - dass du zu einem Vater betest. Wie wir in unserem letzten Studium gesehen haben, geht es nicht darum, wenn wir beten, bloß jedes Mal diese Worte zu wiederholen, sondern dass wir uns der Realität dieser Worte bewusst sind, wenn wir beten - dass wir zu einem Vater beten, zu unserem Vater.
Zweitens beten wir zu einem Vater, der im Himmel lebt. Es ist ein Gott, der im Himmel regiert, der die Autorität über das ganze Universum hat, zu dem wir beten. Er ist nicht nur jemand, der uns liebt, sondern auch jemand der eine solch fantastische Macht hat, dass er das Universum regiert. Er ist im Himmel. Nun, da wir wissen, dass er uns liebt, wird unser Glaube gestärkt und weil wir wissen, dass er allmächtig ist und alle Macht hat, wird unser Glauben erneut gestärkt. Das sind die beiden Dinge, die wir wissen müssen: Eines, dass Gott uns vollkommen liebt, und das andere, dass Gott allmächtig ist. Und beide kommen in diesem ersten Satz dieses Gebets vor - unser Vater, der uns liebt, der im Himmel ist und daher in souveräner Weise alles, was geschieht, kontrolliert. Wenn wir nicht an diesem Punkt beginnen, werden wir keinen Glauben haben. Wenn du also mit Gott zu sprechen beginnst oder ihn um etwas bitten oder ihm etwas sagen möchtest, dann ist es gut, innezuhalten und dich selbst zu fragen, zu wem du sprichst. Und nachdem du einmal sicher bist, dass du zu dem Einen betest, der dich intensiv liebt und der die Macht hat, in diesem Universum alles zu tun, nachdem wir einmal die Größe Gottes, die Größe seiner Macht, die Größe seiner Liebe sehen, sind wir bereit zu beten. Sonst werden unsere Gebete nutzlos sein, weil sie ohne Glauben sein werden. Wenn du zu Gott betest, als ob du ein Fremder oder etwas Ähnliches wärst, dann könntest du lange Gebete verrichten und nichts würde passieren. Ich schätze, dass eine Menge von Gebeten von Christen niemals erhört werden, vielleicht 90% von ihnen oder mehr, weil es keinen Glauben gibt. Wenn es um irdische Dinge geht, magst du dir einbilden, dass du von Gott beim Beten einige Antworten erhalten hast. Aber Jesus sagte in Matthäus 5, dass Gott ein so guter Gott ist, dass er die Sonne gleichermaßen über Gute und Böse aufgehen lässt. Er lässt es gleichermaßen auf Gerechte und Ungerechte regnen. Diese materiellen Segnungen sind also für alle, sogar wenn sie nicht darum bitten, erhalten sie sie. Der Atheist erhält Regen auf seinem Bauernhof, obwohl der nicht dafür betet.
Ich spreche nicht über allgemeine Segnungen, die jedermann erhält, sondern über spezifische Dinge, die wir haben können, wenn wir Gott darum bitten, wenn wir im Glauben bitten. „Unser Vater im Himmel" - Einer, der mich vollkommen liebt und Einer, der allmächtig ist."
Die erste Bitte in diesem Gebet in Matthäus 6 lautet: „Geheiligt werde dein Name." In diesem Gebet gibt es sechs Bitten: „Geheiligt werde dein Name, dein Reich komme, dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden; unser tägliches Brot gib uns heute, und vergib uns unsere Schuld, wie wir auch anderen vergeben, und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen." Die ersten drei beziehen sich auf Gott, und die folgenden drei beziehen sich unsere Bedürfnisse und auf die Bedürfnisse unserer Glaubensgeschwister. Bevor wir also zu unseren Bedürfnissen kommen, so sehen wir hier, lehrte uns Jesus, für Gottes Reich und seine Herrlichkeit und seinen Namen zu beten. Dadurch lehrte er uns die Wichtigkeit, Gott in unserem Leben an die erste Stelle zu setzen. Auch wenn unsere Nöte extrem und groß sein mögen, lehrte uns Jesus dennoch, sie als zweitrangig zu behandeln. Denn wenn du zuerst nach dem Reich Gottes trachtest, werden dir all die anderen Dingen hinzugefügt werden. Wenn du daher nicht zuerst nach dem Reich Gottes, sondern nach diesen anderen Dingen trachtest, dann magst du einige erhalten, aber sie werden keine Hilfe oder Segen sein - das ist der Punkt. Daher lehrte uns Jesus, in unserem Leben und auch in unseren Gebeten auf Gott ausgerichtet zu sein. Das Problem mit der ganzen Menschheit seit der Zeit Adams besteht darin, dass wir auf uns selbst zentriert sind. Eine Folge der Sünde, die in Adams Kinder kam, bestand darin, dass wir auf uns selbst zentriert sind. Wir denken stets daran, was für uns dabei herauskommt und wie das mir und meiner Familie nützen wird. Jeder Geschäftsmann in der Welt lebt nach diesem Prinzip - welchen Gewinn kann ich daraus ziehen, wie kann ich davon profitieren? Und auch die große Mehrheit der Christen lebt nach diesem Prinzip - welchen Nutzen wird mir das bringen? Jesus kam, um uns von Sünde zu retten. Er kam, uns von der verzerrten, krummen, verdrehten Vorstellung eines Christentums zu befreien, wo du gegenüber anderen einen äußerlich religiösen Eindruck machst, dass du geistlich und all das bist, aber in deinem Privatleben trachtest du nach deinem eigenen Gewinn - genauso wie der weltlichste Geschäftsmann auf Erden. Das ist Heuchelei.
Daher müssen wir unsere Denkweise ändern. Die Bibel nennt es in Römer 12,2 die Erneuerung unsres Sinnes. Und die Erneuerung unseres Sinnes ist etwas, was dazu führt, dass wir zuerst alles von Gottes Standpunkt aus betrachten - und nicht aus unserem selbstsüchtigen, selbstzentrierten Blickwinkel. Wenn wir es von Gottes Blickwinkel aus betrachten, sagen wir als Erstes: „Herr, ich möchte für deinen Namen beten. Dein Name wird in der Welt entehrt, wir möchten nicht, dass er entehrt wird. Wir möchten, dass dein Reich auf diese Welt kommt, eine Welt, die jetzt vom Teufel regiert wird. Wir möchten, dass du in diese Welt kommst und in deinem Reich regierst, und wir möchten, dass dein Wille getan wird. Herr, die Welt ist voller Menschen, die ihren eigenen Willen tun, und ich tue selber auch meinen eigenen Willen, aber Herr, hab Erbarmen mit uns, und hilf uns, deinen Willen auf Erden zu tun, genauso wie er im Himmel getan wird. Im Himmel wird dein Wille von den Engeln freudig getan, und ich möchte ihn in meinem Leben genauso tun." So sollte die Sorge um Gottes Namen und für sein Reich und für seinen Willen an erster Stelle stehen - dann haben wir gelernt, richtig zu beten.