Heute möchten wir etwas mehr über das Beispiel Jesu in seinem Leben nachdenken, das ein Modell für das heilige Leben ist, das wir nach Gottes Willen führen sollten.
Wenn wir uns das Leben Jesu anschauen, haben wir gesehen, dass Gott seinen Sohn nicht nur gesandt hat, um für die Sünden der Menschen zu sterben. Sondern die Art und Weise, wie er auf Erden lebte, sollte für uns alle eine Demonstration sein, wie Gott möchte, dass der Mensch lebt. Wir haben seine Demut gesehen. Wir haben etwas von seiner Heiligkeit gesehen. Es war ein Leben, das Sünde überwand. Es war ein Leben von Reinheit. Was war die Quelle dieses Lebens? Jesu Heiligkeit kam aus einem Leben der Meditation über das Wort Gottes. Wir lesen in der Heiligen Schrift, in Lukas 2, als er 12 Jahre alt war, kannte er die Schriften gut genug, um sogar die großen Gelehrten seiner Zeit in Staunen zu versetzen. Und bedenke, dass es in dieser Zeit keine gedruckten Bibeln gab, wie wir sie heute haben. Leute hatten keine Bibel zuhause. Niemand hatte eine Bibel zuhause. Zur Zeit des Alten Testaments waren Bibeln von Hand geschrieben, und nur in der Synagoge des Dorfes oder der Stadt gab es eine Kopie. Nur reiche Leute konnten sich leisten, selber Teile des Alten Testamentes bei sich zu haben.
So waren es nur diejenigen, die genau zuhörten, als sie von den Rabbis in der Synagoge hörten, die wissen konnten, was die Heilige Schrift sagte. Und Jesus hörte als kleiner Junge zu. Erinnere dich daran, dass er sich aller übernatürlichen Fähigkeiten, die er als Gott hatte, entäußert hatte. Gott kam als kleines Baby auf die Erde. Die Bibel sagt, dass er an Weisheit zunahm. Mit anderen Worten, sein Wachstum war genauso wie unseres - ein Wachsen in der Erkenntnis des Wortes. Nur auf diese Weise konnte er für uns ein Vorbild sein, und durch diese Meditation im Wort Gottes sah und verstand er, was der Vater wollte. Genauso wie wir es verstehen können. Jesus sah, dass das Wort Gottes mehr sagte, als was man oberflächlich sehen konnte. Er schürfte tief. Die Bibel sagt, wenn du gräbst wirst du beim Graben verborgene Schätze entdecken - nur auf diese Weise wirst du die Erkenntnis Gottes finden.
Es ist leicht, eine oberflächliche Erkenntnis der Bibel zu haben. Du kannst die Bibel wie ein Physik- oder wie ein Chemiebuch lesen und Wissen erwerben. Aber Gott durch sein Wort zu erkennen ist etwas ganz anderes. Und zu dieser gelangte Jesus nicht bloß durch Meditation, sondern durch Gehorsam gegenüber dem, was er im Wort Gottes sah. Viele Leute lesen die Bibel nur, um Botschaften für Predigten zu erhalten, besonders, wenn du ein Prediger bist. Du bist in großer Gefahr, die Bibel bloß zu lesen, um dadurch Botschaften zu erhalten. Oder um Bücher zu lesen, um damit Predigten vorzubereiten. Oder Predigten auf Kassette anzuhören, um Punkte für deine Predigten zu erhalten. Das ist eine sehr gefährliche Praxis, denn du kannst mehr daran interessiert sein, was Gott zu anderen Leuten als zu dir zu sagen hat. Der beste Weg, eine Predigt vorzubereiten, besteht darin, zuerst zu hören, was Gott dir zu sagen hat, und dem zu gehorchen, und sie dann aus deinem Leben heraus als Botschaft an andere zu richten. Dann ist die Botschaft durch dich gegangen. Das Wort Gottes ist wie ein zweischneidiges Schwert. Eine Schneide muss zuerst durch dich dringen, bevor du sie benutzen kannst. Die andere Schneide benutzt du in deinem Dienst, um Sünde bei einem anderen aufzudecken. Als Jesus über das Wort Gottes nachdachte, fand er dort eine Menge Dinge, die den Traditionen, die von den Menschen seiner Zeit praktiziert wurden, völlig entgegengesetzt waren. Es ist nicht bloß das Nachdenken über das Wort Gottes. Jesus verließ sich auf den Heiligen Geist. Die Bibel sagt, dass Jesus mit dem Heiligen Geist erfüllt war. Jesus lebte genau so wie wir. Seine Heiligkeit resultierte aus einem Leben des Nachdenkens über Gottes Wort und daraus, dass er mit dem Heiligen Geist erfüllt war. Und wenn wir seinen Fußstapfen nachfolgen, werden auch wir Offenbarung über Gottes Wort empfangen, und unser Leben wird zu Heiligkeit, echter Heiligkeit, führen, indem wir mit Gottes Gedanken in Einklang kommen. Die Bibel spricht darüber, dass unser Sinn erneuert wird, und das kommt durch das Nachdenken über Gottes Wort. Und wenn er sah, dass Gottes Wort einen bestimmen Standard und bestimmte Dinge verkündete, dann predigte er das, auch wenn seine Predigt allen populären Traditionen seiner Zeit zuwiderlief. Jesus trat nicht als Gelehrter auf, als jemand, der von einer Bibelschule graduiert hat. Er trat als jemand auf, der im Verborgenen über Gottes Wort meditiert hatte. Er lebte im Verborgenen und hörte Gott durch den Geist zu ihm sprechen. Und er verkündete das Wort als Prophet und nicht bloß als ein Prediger. Und er verkündete es treu. Das veranlasste ihn, die Heuchelei und die Weltlichkeit der Pharisäer zu entlarven. Andere Menschen konnten das nicht sehen. Andere dachten einfach blind, dass die Pharisäer geistliche Menschen waren. Aber Jesus entlarvte nicht nur die Heuchelei der Pharisäer, er entlarvte den doktrinären Irrtum, die falschen Auslegungen der Schrift, welche die Sadduzäer hatten.
Jesu Heiligkeit erkennt man an der Tatsache, dass er niemals danach trachtete, in seiner Predigt populär zu sein. Wenn du ein Prediger bist, ist es eine enorme Versuchung, danach zu trachten, populär zu sein. Besonders wenn du für deine Predigt Geld erhalten möchtest. Wenn du Dinge predigst, die Leute vor den Kopf stoßen, wirst du keine Spenden bekommen und nicht eingeladen werden. Aber dann wirst du Gottes Wort nicht treu verkünden. Alle, die Gottes Wort verkünden, müssen es prophetisch als Sprachrohr Gottes verkünden. Das ist ein Teil von Heiligkeit. Unsere Heiligkeit sollte man nicht nur in unserem Leben, sondern auch in unseren Worten sehen. Wir müssen Gott gegenüber absolut wahrhaftig sein. Heiligkeit zeigt sich, wenn man nicht danach trachtet, Menschen, sondern Gott zu gefallen. Es gab eine Zeit, wenn sogar Jesu Feinde zu ihm in etwa Folgendes sagten, wie wir in Matthäus 22,16 (aus der Living Bible zitiert) lesen: „Meister, wir wissen, dass du wahrhaftig bist, und den Weg Gottes in Wahrheit lehrst, ohne Rücksicht auf die Konsequenzen, ohne Furcht oder Gefälligkeit." An diejenigen von euch, die predigen, wenn du ein Prediger bist, möchte ich dir eine persönliche Frage stellen: Kann von deinen Predigten behauptet werden, wie es in Matthäus 22,16 heißt, dass du ehrlich bist, und die Wahrheit ohne Rücksicht auf die Konsequenzen und ohne Furcht und ohne Gefälligkeit lehrst? Das ist die Art von Prediger, den Indien in jeder Gemeinde hören muss. So hat Jesus gepredigt. Und wenn wir uns Jesus anschauten, dann würden wir sehen, dass wir in diesem Bereich so wie er sein müssen. Jesus hatte einen gewaltigen Eifer für die Reinheit von Gottes Haus. Als Leute ihn schlugen, ihm die Haare und seinen Bart ausrissen, und ihn auf mannigfache Weise misshandelten, ihn den „Obersten der Teufel" nannten, wurde er niemals zornig. Er sagte nie etwas dazu. Er akzeptierte es einfach. Man konnte Jesus persönlich alles antun, und er würde nie etwas sagen. Er würde dir einfach vergeben. Aber als er sah, dass Gottes Haus von Menschen, die im Namen der Religion Geld verdienen wollten, beschmutzt wurde, dann war er eine ganz andere Person. Es heißt, dass er sich eine Geisel machte, und er peitschte und jagte sie alle aus dem Tempel hinaus. Wir lesen in Johannes 2,15, wo er sagte: „Macht das Haus meines Vaters nicht zu einem Kaufhaus!" Dann erinnerten sich seine Jünger daran, dass in den alttestamentlichen Schriften geschrieben stand: „Der Eifer um dein Haus wird mich verzehren." Gerechter Zorn entbrannte in ihm. Kennst du die Bedeutung der Bibelstelle in Epheser 4,26, wo es heißt: „Zürnet ihr, so sündigt nicht." Was ist die Bedeutung davon? Es gibt hier ein Gebot, nicht zornig zu werden. Wir haben immer geglaubt, dass Zorn eine Sünde ist. Zorn ist in bestimmten Situationen eine Sünde. In bestimmten anderen Situationen heißt es in Epheser 4,26, dass wir zornig sein müssen. Wie erkennt man den Unterschied zwischen beiden? Wir können im Leben Jesu den Unterschied sehen. Wann war er nicht zornig? Wenn sie ihn beleidigten, wenn sie schlecht über ihm redeten, wenn sie ihm eine Ohrfeige gaben, ihn schlugen, seine Barthaare ausrissen, ihn anspuckten und kreuzigten - dann war er nie zornig. Er sagte: „Vater vergib ihnen." Wann war er zornig? Er war zornig, wenn Gottes Haus beschmutzt wurde. Wenn arme Menschen ausgebeutet wurden. Wenn die Pharisäer und Ältesten nicht zuließen, dass ein Mann mit einer verdorrten Hand am Sabbattag geheilt wurde. Wir sehen also, dass wir diese Art von Zorn haben müssen, wenn Gottes Haus und Gottes Name entehrt werden. Und wenn wir sehen, dass arme Menschen ausgebeutet werden. Und wann sollten wir niemals zornig sein? Wenn Menschen uns beleidigen, uns Schaden zufügen, uns ausbeuten, und uns alle Arten von bösen Dingen antun und allerlei Schlechtes über uns reden. Daher sollten wir in allen Dingen, die uns betreffen, niemals zornig sein. Aber wenn es um die Reinheit von Gottes Haus geht und die Art und Weise, wie Leute andere ausbeuten, dann müssen wir zornig sein. Leider ist es in der Welt andersrum. Es ist tragisch. Aber Leute in der Welt werden zornig, wenn es um sie selbst geht, und wenn sie sehen, dass Gottes Name in der Kirche entehrt wird, dann sind sie nicht zornig. Das ist genau das Gegenteil davon, wie Jesus war. Jesus war nur zornig, wenn es um Gottes Haus ging. Es gibt einen Zorn, der heilig ist. Und es gibt einen Zorn, der sündig ist. Als Jesus an jenem Tag im Tempel eine Geißel benutzte, machte es ihm nichts aus, wenn Menschen ihn missverstanden. Er war nicht einmal beunruhigt darüber, was seine Jünger über ihn dachten. Er war nur um die Reinheit von Gottes Haus besorgt. Er verlor nicht die Kontrolle über sich. Er hatte perfekte Selbstbeherrschung. Aber er war nicht diplomatisch. Er ging nicht zu jenen Menschen, die Geld wechselten und sagte: „Würdet ihr Gentlemen bitte euren Tisch zur Seite schieben?" Es sagte nie so etwas. Er stieß diesen Tisch um, sodass die Geldmünzen verschüttet wurden und jagte die Schafe, Rinder und Vögel alle vom Gelände. Das war kein Verhalten eines Gentlemans. Aber wenn es um die Reinheit von Gottes Haus ging, dann war Jesus feurig. Er kam, um ein Schwert zu bringen. Und er benutzte es schonungslos. Es schnitt ein, es verwundete, es verletzte, und auf diese Weise wurde die Herrlichkeit des Vaters manifestiert.
So brachte Heiligkeit im Leben Jesu ihm eine Menge von Missverständnis, Opposition und Verfolgung ein. Es ist heute in der Welt genauso. Du wirst nicht populär sein, wenn du ein heiliges Leben führst. Ich meine, wenn du nur an Bereiche wie deine Steuern zu bezahlen, Leuten die Füße zu waschen und zu tun was recht ist, denkst, und im Christentum niemals Sünde entlarvst - dann magst du populär sein, aber dann bist du diplomatisch. Aber wenn du Jesus den ganzen Weg nachfolgst, dann wird dich deine Heiligkeit dazu führen, Sünde aufzudecken. Die Bibel sagt, dass wir durch unser Leben die Werke der Finsternis aufdecken und tadeln sollten (siehe Epheser 5). Jesu Leben war das schönste, ordentlichste, friedlichste und glücklichste Leben, das diese Welt je gesehen hat, denn er war nur daran interessiert, Gott zu gefallen. Er war nicht daran interessiert, selbst einem einzigen Menschen zu gefallen, er scherte sich nicht um die Meinungen von Menschen. Weißt du, dass du und ich ein solches Leben führen können? Sehnst du dich nach einem solchen Leben? Warum verneigst du dich nicht gerade in diesem Augenblick, während du zuhörst, und betest ein einfaches Gebet. Sage: „Herr Jesus, ich habe zu viel versucht, Menschen zu gefallen, bitte vergib mir, hilf mir, dir nachzufolgen und danach zu trachten, dir allein zu gefallen."