Wir möchten heute mit unserem Studium über den Unterschied zwischen religiös und geistlich sein, fortfahren, indem wir uns anschauen, was die Bibel über tote Werke im Gegensatz zu guten und bösen Werken sagt.
Wir sahen in unserem letzten Studium, dass es einen Unterschied zwischen den Werken des Fleisches gibt - zwischen bösen Dingen, die so offensichtlich sind, dass unser Gewissen uns darüber in Kenntnis setzt, und toten Werken, die gute Werke sein könnten, aber Werke, die einer verdorbenen Quelle entspringen. Wir haben uns im letzten Studium zwei von ihnen angeschaut: Werke, die z.B. zögerlich, widerwillig und ohne Freude getan werden; oder Werke, die nicht aus Liebe zu Gott getan werden.
Nun möchten wir fortfahren und uns einige andere Werke anschauen, die von außen gut aussehen mögen, die aber in Gottes Augen tot sind: Werke, die ohne Eifer getan werden. In Offenbarung 3, in den Versen 15-19 lesen wir, dass der Herr zum Ältesten der Gemeinde in Laodizea spricht: „Du bist lauwarm, du bist weder heiß noch kalt, du bist nicht voll Feuer, du bist halbherzig." Und er sagt: „Ich wünschte, du wärest entweder kalt oder heiß." Nun gibt es in der Welt den Spruch, dass etwas besser als nichts ist, aber der Herr glaubt das offensichtlich nicht. Er sagt: „Ich wünschte, du wärst kalt, tot oder voller Feuer. Aber an dieser halbherzigen Art von Christentum bin ich nicht interessiert." Er sagt schließlich in Vers 19: „Sei daher eifrig." Halbherzige Werke sind tote Werke.
Das alttestamentliche Gebot, das Jesus in Markus 12,30 zitierte, besagte: „Wir sollen den Herrn, unseren Gott lieben", und es macht dort nicht Halt. Wir müssen den Herrn „von ganzem Herzen, ganzer Seele, mit unserem ganzen Gemüt und mit all unserer Kraft lieben." „Das ist das erste Gebot", sagte er. Mit anderen Worten: Unser ganzes Wesen muss in der Liebe zu Gott aufgehen; wenn du z.B. Gott anbetest, gibt es einen großen Unterschied zwischen voll ergebener und halbherziger Anbetung. Wenn du den Herrn lobst, kannst du „Halleluja" rufen, und auch die andere Person ruft „Halleluja" - und zwischen beiden mag es einen großen Unterschied geben. Bei einer Person kann der Lobpreis aus der Tiefe ihres Herzens kommen; sie ist wirklich Gott dankbar und lobt den Herrn aus ganzem Herzen; aber du hingegen bist durch ein Ritual gegangen. Du hast die richtigen Dinge gesagt. Es ist keine Sünde, „Halleluja" zu rufen, aber es ein totes Werk, soweit es dich betrifft. Es kommt nicht aus der Tiefe deines Herzens, es ist leblos. Unsere Anbetung und unser Lobpreis muss unser ganzes Herz einschließen.
Wenn wir beispielsweise beten - du hörst einigen Leuten beim Beten zu und du schläfst ein. Nicht dass sie beim Beten etwas Sündiges sagen - aber die ganze Sache ist tot. Du weißt, was ein totes Gebetstreffen ist. Was ist ein totes Gebetstreffen? Beteten die Leute dort für sündige Dinge? Nein, sie beteten für gute Dinge, aber sie waren ohne Leben. Werke, Gebet, Lobpreis, Aktivitäten, die ohne Eifer getan werden, sind tote Werke. Die Bibel sagt in Römer 12,11 - eine bestimmte Übersetzung drückt es so aus, dass wir „glühend im Geist", allezeit feurig im Heiligen Geist, sein müssen. „Glühend im Geist" bedeutet, allezeit voller Feuer im Geist zu sein. Im Alten Testament, in 3. Mose 6,13, gab es ein Gesetz, das besagte, dass „das Feuer ständig auf dem Altar brennen und nie verlöschen sollte". Es darf nie ausgehen. Paulus sagte zu Timotheus: „Entfache die Gabe Gottes, die in dir ist, zu einer Flamme." Es bestand die Gefahr, dass diese Flamme verlöschte. Es geht nicht bloß darum, diese Gabe in einer halbherzigen Weise einzusetzen. Man muss sogar die Gaben des Geistes, die Gott uns gibt, zu einer Flamme entfachen. Bloß weil andere Menschen sie missbrauchen, heißt das nicht, dass wir diese Gaben ignorieren und in den Papierkorb werfen sollten. Nein, wir sollen sie in der richtigen Art und Weise gebrauchen. Viele christliche Kirchen leben heute vermutlich nicht in grober Sünde, aber sie sind leblos, ihnen fehlt das brennende Feuer des Heiligen Geistes. Sie sind nicht kalt, aber sie sind auch nicht heiß. Der Herr sagte der ganzen Gemeinde in Laodizea: Weil ihr lauwarm seid, werde ich euch aus meinem Munde ausspeien.
Du siehst also, wie tote Werke zu einer leblosen Art von Christentum führen können, welches der Herr schließlich verwirft. Wir müssen für Werke, die ohne Eifer getan werden, Buße tun.
Viertens sind tote Werke solche, die ohne Glauben getan werden. Im Alten Testament gibt es keinen solchen Ausdruck wie „der Gehorsam des Glaubens." Es war nur von „Gehorsam" die Rede, du gehorchst - der Herr befiehlt dir zu gehorchen. Aber wenn man zum Neuen Testament kommt, findet man im 1. Absatz des Römerbriefes, in Kapitel 1, und am Ende des Römerbriefes, in Kapitel 16, im letzten Absatz, diesen Ausdruck erneut - „der Gehorsam des Glaubens". Jakobus sagt uns, dass Glaube ohne Werke tot ist. Ich würde auch sagen, dass Werke ohne Glaube ebenfalls tot sind, weil es ohne Glauben unmöglich ist, Gott zu gefallen. Nehmen wir an, du tust ein gutes Werk, aber es wird nicht im Glauben getan, dann ist es ein totes Werk. Nehmen wir an, du betest eine halbe Stunde lang, du betest um eine Menge von gewaltigen Dingen, und du glaubst nicht, dass Gott eines dieser Dinge tun wird. Welchen Nutzen hat ein solches Gebet? Was ist der Nutzen eines einstündigen Gebets, wenn du nicht an ein einziges Ding glaubst, das Gott für dich tun wird? Ist das nicht ein totes Werk? Du kannst die ganze Nacht über ein Gebetstreffen haben, was ein totes Werk ist, weil die Leute nicht glauben. Gebet ohne Glauben ist ein totes Werk. In der Tat ist ein Gebet mit Glauben, das nur eine Minute lang dauert, für Gott viel annehmbarer als die ganze Nacht über ohne Glauben zu beten, was nur ein Ritual ist.
Werke, die ohne Glauben getan werden, sind tote Werke. Nun habe ich nichts gegen lange Gebete - Jesus betete die ganze Nacht hindurch. Es mag Zeiten geben, wenn wir das ebenfalls tun müssen. Aber Jesu Gebet die ganze Nacht hindurch war kein totes Werk, er betete im Glauben. Glaube bedeutet auch persönliche Überzeugung. In Römer 14,22, heißt es: „Den Glauben, den du hast, den behalte als deine eigene Überzeugung vor Gott." Wir müssen über die Wahrheiten der heiligen Schrift eine persönliche Überzeugung haben. Der Glaube, den du hast, so heißt es hier, soll deine eigene Überzeugung vor Gott sein. Wenn du etwas tust, um bloß nachzuahmen, was jemand anderer tut oder bloß weil ein Mann Gottes es lehrt, aber ohne persönliche Überzeugung, dann ist das ein totes Werk. Vielleicht ist es ein gutes Werk, und vielleicht lehrt dieser große Mann diese bestimmte Doktrin und sagt dir, du sollst sie auf irgendeine Weise ebenfalls tun und du ahmst ihn dann nach - das wird dir kein Leben bringen. Nachahmung - eine andere Person nachzuahmen - bringt stets den Tod.
Ich möchte dir diesbezüglich ein Beispiel geben. In Hebräer 11,29 lesen wir, dass „die Israeliten durch den Glauben durch das Rote Meer gingen". Und es heißt dann, dass „die Ägypter das nachahmten", und was geschah mit ihnen? Sie ertranken. Was hat das Nachahmen den Ägyptern gebracht? Den Tod. Die Israeliten gingen durch Glauben hindurch. Die Ägypter hatten keinen Glauben. Sie haben bloß nachgeahmt, was die Israeliten taten. Es war ein totes Werk, und das ist zu unserer Warnung niedergeschrieben. Du magst einen anderen Bruder sehen, der etwas im Glauben tut - z.B. einen Dienst, er führt ihn im Glauben aus. Und du ahmst das nach, und was wird daraus erwachsen? Ein totes Werk. Gott hat dich nie berufen, das zu tun.
Daher sollen wir nicht den Dienst eines anderen Menschen oder die Betonung, die ein anderer Mensch in seinem Dienst hat, nachahmen. Die Bibel sagt: „Übe die prophetische Rede deinem Glauben gemäß" - Römer 12,6. Gott möchte nicht, dass wir Nachahmer sind, etwa so wie Papageien, die einfach wiederholen, was jemand anderer sagt. Er möchte, dass wir persönliche Überzeugungen haben, und was du ohne persönliche Überzeugungen tust, ist ein totes Werk, sogar wenn es ein gutes Werk ist. Für Gott hat es keinen Wert, weil es nicht aus deiner persönlichen Beziehung mit Gott resultiert. Ich möchte dir das zu deiner Ermutigung sagen: Gott möchte nicht, dass du so wie jemand anderer bist. Er möchte, dass du du selbst bist! Er hat dich so gemacht wie du bist, mit einer bestimmten Persönlichkeit und einem bestimmten Hintergrund und einer bestimmten Erziehung. Sei einfach dankbar und tu, was du tun kannst. Das wird dann für Gott viel annehmbarer sein als wenn du versuchst, jemand anders nachzuahmen.
Dann möchte ich euch einen fünften Punkt nennen. Ein fünfter Weg, wie wir tote Werke tun können, besteht darin, wenn wir Werke tun, die gute Werke, christliche Werke sein mögen, um persönlichen Gewinn und Ehre zu erlangen. Der Herr sagte dem Leiter der Gemeinde in Sardes: „Du hast einen Namen, dass du lebst." Manchmal können wir christliche Arbeit tun, um uns einen Namen zu machen, dass wir lebendig sind, und wir können uns einen guten Ruf erwerben und um diesen Ruf aufrechterhalten, fahren wir fort, bestimmte Dinge zu tun, und das alles schaut in den Augen anderer sehr geistlich aus. Aber Gott sieht hinter allem dein Motiv - du möchtest einen Namen bekommen, dass du lebendig bist. Und was ist das Ergebnis? All deine Werke sind tote Werke. Alles, was du tust, um andere zu beeindrucken, ist ein totes Werk. Ein lebendiges Werk ist eines, das getan wird, um Gott zu beeindrucken. Lebendige Werke werden im Verborgenen getan, vor Gottes Angesicht allein, wo deine linke Hand nicht weiß, was deine rechte Hand getan hat - wo du das verborgen hältst. Du betest, aber du lässt niemanden wissen, dass du betest. Du fastest, und du lässt niemanden wissen, dass du gefastet hast. Das sind lebendige Werke. Aber tote Werke sind Werke, die getan werden, um andere zu beeindrucken, und du verbirgst sie nicht vor den Augen der Menschen. Wir könnten sagen, dass dies Werke sind, über die wir später nachdenken und uns deren rühmen.
Ich frage mich, ob ihr diesen Ausdruck in der Apostelgeschichte 7,14, bemerkt habt, wo Stephanus über die Israeliten sprach, dass sie „das Werk ihrer eigenen Hände anbeteten". Weißt du, was das bedeutet? Etwas zu tun und dann dein Werk betrachten und sagen: „Junge, das ist wirklich etwas Gutes, was ich getan habe." Du erinnerst dich daran, wie sich Nebukadnezar auf dem Dach seines Palastes in Babylon erging - wir lesen davon in Daniel 4,27, und sprach: „Das ist ein gewaltiges Königreich, das ich gebaut habe, einen gewaltigen Palast mit seinen hängenden Gärten." Und was müssen die Menschen darüber gedacht haben? Weißt du, mein Freund, wenn du dem Herrn dienst und irgendein Werk tust - vielleicht hat Gott dich gebraucht, um ein großes Werk für den Herrn aufzubauen, - und dann betrachtest du es und sagst wie Nebukadnezar: „Es ist unglaublich, was ich getan habe", und du denkst an die Meinung, die andere über dein Werk haben - es ist ein totes Werk. Du musst all diese Gedanken nehmen und sie in den Mülleimer werfen. Es ist Babylon, was Nebukadnezar baute war Babylon, und was du tust, ist ebenfalls Babylon zu bauen. Unsere gerechten Taten, aus menschlicher Sicht betrachtet, sind ein Gräuel, und taugen in Gottes Augen nur dazu, um in den Kanal gespült zu werden. Alles was in den Augen der Menschen hoch ist, ist bei Gott ein Gräuel, so heißt es in Lukas 16,15.
Wenn du nicht radikal bist, um tote Werke aus deinem Leben zu entfernen, dann wirst du niemals ein geistlicher Mensch sein. Wenn du beispielsweise Gottes Werk für ein Gehalt tust, dann ist das ein totes Werk. Gott mag dir Geld geben, um deine Bedürfnisse zu stillen, aber wenn du nur dem Herrn dienst, weil du bezahlt wirst, was ist das dann? Du kannst es eine christliche Arbeit nennen, aber es ist nicht wirklich Dienst für Gott. Es bedeutet Gott und dem Geld zu dienen. Möge Gott uns helfen, offene Augen zu haben, damit wir von toten Werken frei werden.