Das Erste, was wir im Leben Jesu Christi sehen können, als er auf dieser Erde lebte, ist seine tiefe Demut.
Der Mensch ist grundsätzlich stolz. Wir sind auf viele Dinge stolz. Wir sind vielleicht auf unsere ethnische Herkunft, auf unsere Erziehung oder auf unseren Familienstammbaum stolz. Wir können auf unsere Ausbildung, auf unser gutes Aussehen, auf unsere Intelligenz, auf unsere Fähigkeiten, unsere Talente, unsere Gaben, unsere Position, vielleicht auf unser Haus oder unser Auto oder es könnte alles sein, vielleicht einflussreiche Freunde, stolz sein. Aber als Jesus auf die Erde kam, nahm er den niedrigsten Platz ein, den irgendein Mensch einnehmen konnte. Er kam als ein Diener aller, obwohl er Gott war. Er war Gott, offenbart in menschlicher Gestalt. An diesem Punkt sehen wir die Größe Gottes.
Wir können die Größe Gottes in der Schöpfung sehen. Die Sterne, die Planeten und so viele wunderbare Dinge, und die Schneeflocken, die winzigen Atome, die das Auge nicht einmal sehen kann. All diese Dinge enthalten die Wunder Gottes. Aber für denjenigen, der die Heilige Schrift liest, für den wahren Jünger Jesu Christi, wird die Größe Gottes nicht in diesen Wundern des Universums sichtbar. Man sieht sie in der Demut, in der Gott in menschlicher Gestalt auf diese Erde kam, indem er sich der Privilegien und der Macht, die er als Gott hatte, entäußerte und sich mit unserer gefallenen Menschlichkeit identifizierte. Die Bibel sagt in Johannes 1,14, dass „das Wort Fleisch wurde und unter uns wohnte. Und wir sahen seine Herrlichkeit." Und wir können sagen, dass diese Herrlichkeit viel größer war als die Herrlichkeit, die wir in der Erschaffung der Sonne, des Mondes und der Sterne sehen. Gott kam und wohnte als einer von uns auf dieser Erde. Er kam nicht auf eine herablassende, gönnerhafte Weise als unser Wohltäter, indem er zeigte, dass er eine große Person war, sich aber demütigte, um mit uns zu sein. Er kam mit wahrer Demut und machte sich in jeder Hinsicht mit uns eins. Er wurde seinen Brüdern in allen Dingen gleich. Wenn wir diese Herrlichkeit seiner Demut einmal sehen, werden wir sehen, dass darin eine viel größere Herrlichkeit liegt, als selbst in den herrlichen Wundern, die Jesus tat, als er auf der Erde war. Hier ist der erste Bereich, den wir sehen müssen, wie Gott möchte, dass der Mensch lebt.
Im Leben Jesu haben wir ein Vorbild. Gott hat uns ein Vorbild gegeben, wie wir nach Gottes Willen leben sollten. In unserem Herrn Jesus Christus gab es kein Atom von Stolz. Er drängte sich Menschen niemals auf. Er jagte Menschen niemals Furcht ein, als ob er jemand wäre, der ihnen weit überlegen ist. Ja, er war jedem Menschen weit überlegen. Er war schließlich ihr Schöpfer, der allmächtige Gott. Aber er verbarg all diese Herrlichkeit. Sie war ganz in diesem Fleisch, in dem er kam, verborgen. Er lebte einfach wie jeder andere gewöhnliche Mensch. Er nannte sich selbst den „Menschensohn", was bedeutet, „Ich bin bloß ein gewöhnlicher Mensch". An diesem Punkt sehen wir die Größe Gottes. Er demütigte sich selbst. Gott möchte, dass der Mensch in Demut lebt.
In einem unserer früheren Studien haben wir uns angeschaut, wie durch Luzifer, das Haupt der Engel, das Böse in dieses Universum kam, weil er danach strebte, sich in Stolz zu erhöhen. Weil er vollkommen an Weisheit und Schönheit war, fing Luzifer an, stolz darauf zu sein, und wollte noch höher hinaufsteigen und sich sogar über den allmächtigen Gott selbst erhöhen. Und sobald ein solcher Gedanke in Satans Herz kam, hat ihn Gott sofort [aus dem Himmel] hinausgeworfen. Gott ist immer gegen Stolz, wo immer er ihn findet. Die Bibel sagt, dass Gott den Stolzen widersteht. Wenn du ein stolzer Mensch bist, spielt es keine Rolle, worauf du stolz bist. Wenn du eine stolze Person bist, wirst du feststellen, dass Gott dir die ganze Zeit widersteht. Widerstand ist das Gegenteil von Unterstützung. Gott unterstützt stolze Menschen nicht, und nicht nur das, er widersteht ihnen, er kämpft gegen sie. Aus diesem Grund wurde Satan hinausgeworfen. Im Himmel konnte es keinen Stolz geben. Und als Satan hinausgeworfen und der Mensch erschaffen wurde, entschied Satan, auch den Menschen mit demselben Stolz zu infizieren, mit dem er selbst infiziert war. Nun ist die Menschheit mit diesem Stolz infiziert.
Jedes Kind, das auf diese Welt kommt, wurde mit dieser Infektion des Stolzes geboren, und das ist der Grund, warum es von der Zeit an, wo es irgendetwas tun kann, anfängt zu kämpfen, um sich durchzusetzen und um seinen eigenen Vorteil zu suchen. Um den Menschen von diesem elenden Stolz zu befreien, kam Jesus und demütigte sich selbst, um den Menschen von diesem Gift zu befreien. Genauso wie unsere Sünde im Stolz Luzifers ihren Ursprung hat, so wie alle Sünden vom Stolz Luzifers herrühren, genauso hatte die Erlösung in der Selbst-Erniedrigung Jesu Christi ihren Ursprung. Das sind zwei völlig unterschiedliche Geister, die in der Welt operieren - wir müssen das verstehen. Es gibt den Geist des Stolzes, der immer danach trachtet, sich zu erhöhen und andere Menschen nach unten zu drücken, und zu zeigen, dass wir größer sind. Und dann gibt es den Geist der Demut Jesu, der immer danach trachtet, sich zu erniedrigen. Daher ist es für dich sehr leicht zu erkennen, wie viel du von der Gesinnung Christi in deinem eigenen Leben hast. Hier ist die Antwort: Du hast so viel von der Gesinnung Christi in dir, so viel du von seiner Demut hast. Das ist der unfehlbare Maßstab von geistlichem Wachstum. Du wächst geistlich, wenn du an Demut wächst. Da ist alles - nicht mehr als das. Nicht wenn du an Bibelerkenntnis wächst. Viele Menschen denken, dass geistliches Wachstum bedeutet, „Ich wachse an Erkenntnis der Bibel; ich wachse an Nützlichkeit, ich wachse, weil ich Gott hier, dort und überall diene." Nun, das ist nicht wirklich der unfehlbare Maßstab. Du kannst dich irren. Es gibt viele Menschen, die dienen. Sie wachsen aber nicht wirklich. Sie sind sehr aktiv, aber sie wachsen geistlich nicht wirklich. Die Person, die geistlich wächst, wird immer demütiger werden.
Und wenn du Jesus anschaust, dann wäre allein die Tatsache, dass er vom Himmel auf die Erde herabkam, dass Gott selbst Mensch wurde, an sich schon eine gewaltige Demonstration von Demut, aber er machte an diesem Punkt nicht Halt. Als er ein Mensch wurde, weigerte er sich, ein König zu sein. Wenn Jesus vom Himmel gekommen und der größte König auf Erden geworden wäre, wäre das immer noch Demut gewesen, denn es wäre ein gewaltiger Schritt nach unten gewesen, von Gott zu einem [irdischen] König zu werden. Aber das Wunderbare ist, dass er noch weiter ging, er weigerte sich, ein König zu sein. Wir lesen einmal, dass er wegrannte, als ihn die Menschen zum König krönen wollten. Als er ein Mensch wurde, demütigte er sich selbst und wurde jedermanns Diener. Er wurde wie ein Sklave.
Er sagte oft zu seinen Jüngern: „Ich bin nicht gekommen, dass ihr Menschen mir dient, sondern ich kam, um euch zu dienen." So ist Gott. Gottes Natur ist es, zu dienen, anderen Menschen zu helfen, sie zu segnen und je mehr du Gottes Natur in dir hast, was wirst du tun? Desto mehr wirst du danach trachten, anderen Menschen zu dienen, sie zu segnen und ihnen zu helfen. Du wirst nicht versuchen, dich selbst zu fördern und dich als groß darzustellen. Leider sieht man sogar unter denen, die sich Christen nennen und unter christlichen Leitern sehr oft diesen Geist der Selbsterhöhung. Das ist dem Geist Christi so entgegengesetzt. Jesus hat sich niemals erhöht. Er sagte seinen Jüngern, sie sollten keine Titel verwenden und er sagte, ihr müsst einfach Brüder sein, genauso wie alle anderen. Wir sind hier, um einander zu dienen.
Jesus demonstrierte durch sein Leben, dass Position, Reichtum, Errungenschaften und Familienstatus bei Gott alles keinen Wert hat. Demut allein bestimmt in erster Linie deinen Wert in Gottes Augen. Betrachte eine Tatsache: Du weißt, dass du und ich niemals die Wahl hatten, zu bestimmen, in welche Familie in dieser Welt wir hineingeboren werden sollten. Du hast dir die Familie, in die du hineingeboren wurdest, nicht ausgesucht, nicht wahr? Du könntest sagen, dass es ein Zufall war, völlig außerhalb deiner Wahl. Ich wurde in eine Familie hineingeboren, die ich nie ausgewählt habe. Du wurdest in eine Familie hineingeboren, die du nie ausgewählt hast. Wir wurden einfach in sie hineingeboren. Wir wurden in einem Land geboren, das wir uns nicht ausgesucht haben. Wir wurden in Umstände hineingeboren, die wir uns nicht ausgesucht haben. Es gab nur eine Person, die in diese Welt hineingeboren wurde, die vorweg auswählen und bestimmen konnte, wo, wann, in welcher Stadt, in welchem Gebäude dieser Stadt und in welche Familie sie hineingeboren werden würde - und diese Person war Jesus Christus. Vom Himmel aus hätte er seine Geburt perfekt planen können - das richtige Datum, die richtige Zeit, den richtigen Ort, die richtige Familie. Und was wählte Jesus? Er wählte eine arme, unbekannte Zimmermannsfamilie aus, in einem Ort namens Nazareth, der in Israel einen sehr schlechten Ruf hatte, und es war eine sehr arme Familie. Josef war ein Zimmermann. Nicht nur das, Jesus war die einzige Person, die bestimmten konnte, wo sie genau geboren werden sollte. Und welchen Ort wählte er aus? Einen Stall. Einen bescheidenen Stall, wo Esel und Kühe umhergingen, einen schmutzigen Ort. Das ist der Ort, den er auswählte. Und wenn du Matthäus, Kapitel 1, liest, findest du seinen Stammbaum. Leute sind auf ihren Familienstammbaum stolz. Er wählte einen Stammbaum aus, in dem es eine Frau namens Tamar gab, die mit ihrem Schwiegervater Ehebruch beging. Eine andere Person in diesem Stammbaum war Rahab, die eine Hure in Jericho war. Eine andere war Rut, die ein Nachkomme Moabs war, die als Folge von Inzucht geboren wurde, wie wir in 1. Mose 19 lesen. Eine andere war Batseba, mit der David Ehebruch beging. Das ist der Stammbaum, den Jesus auswählte. Warum wählte Jesus einen solch erniedrigenden Stammbaum und einen niedrigen Geburtsort aus? Weil er sich unter uns alle erniedrigen wollte, um uns zu dienen. Erinnere dich daran, lieber Freund - das ist die Natur, die du nach Gottes Willen haben solltest, dass du dich unter andere begibst, um ihnen zu dienen und um sie zu segnen.