Heute möchten wir über ein Wort nachdenken, das viele Menschen verwenden - Liebe -, aber das die meisten Menschen nicht verstehen. Wahre Liebe ist selbstlos. Die Liebe, an die viele Menschen denken, ist in Wirklichkeit selbstsüchtige Lust. Wir möchten darüber nachdenken, was es bedeutet, wirklich zu lieben, wie man das im Leben Jesu Christi, unseres Herrn, sieht.
Wenn wir über Heiligkeit sprechen, denken viele, dass Heiligkeit eine trockene, steife Religion ist - abstoßend, hart und strikt, aber das ist nicht die Heiligkeit, die Jesus offenbarte. Gott ist heilig, absolut heilig. Aber die Bibel sagt, Gott ist Liebe. Wahre Heiligkeit ist vollkommene Liebe. Ich möchte das nochmals sagen. Hast du es gehört? Wahre Heiligkeit ist vollkommene Liebe. Wenn du Heiligkeit ohne Liebe hast, ist es nicht die Heiligkeit Jesu Christi. Es ist die so genannte Heiligkeit der Pharisäer. Es ist Selbstgerechtigkeit. Du führst vielleicht ein diszipliniertes Leben und du zahlst vielleicht deine Steuern, du betest, liest die Bibel und gibst den Zehnten, und tust so viele Dinge, aber du bist wie ein Skelett. Du kannst Menschen so nicht anziehen, weil sich Menschen von einem Skelett nicht anziehen lassen. Nehmen wir an, du gehst eines Abends eine dunkle Straße entlang, und du siehst ein Skelett, das auf dich zukommt, einfach ein Skelett, ein Schädel und Knochen, das aus der anderen Richtung auf dich zukommt. Was würdest du tun? Wäre dir zumute, dieses Skelett zu umarmen? Oder ihm entgegenlaufen, um es zu umarmen? Oder wäre dir eher danach zumute, dich umzudrehen und wegzulaufen? So waren die Pharisäer. Den Menschen war danach zumute, vor ihnen wegzulaufen, und leider sind auch viele selbstgerechte Christen so. Sogar viele Christen, die sagen, „Wir sind in den Freikirchen, wir sind nicht wie die toten Glaubensgemeinschaften, wir sind von all dem getrennt, wir sind heilig" - aber sie sind wie Skelette. Die Leute laufen von ihnen weg. Sie sind wie die Pharisäer. Aber Jesus war nicht so.
Ja, wir müssen heilig sein, wir müssen Wahrheit haben. Aber die Bibel sagt in Johannes 1,14, dass man die Herrlichkeit Gottes in Jesus, voller Gnade und Wahrheit, sehen konnte. Es gibt hier eine Ausgewogenheit. Brauchst du in deinem Körper Knochen oder nicht? Wenn du keine Knochen hättest, könntest du nicht aufstehen. Du wärest nicht in der Lage, dich hinzusetzen. Du würdest wie eine Qualle sein, die keine Knochen hat. Und geistlich gesehen sind einige Menschen so. Du weißt, dass es gewisse Nachteile gibt, wenn man Knochen hat. So kannst du dich z.B. nicht durch eine sehr enge Öffnung hindurchzwängen. Aber eine Qualle kann sich durch alles hindurchzwängen. Sie macht sich einfach dünn, weil sie keine Knochen hat und rutscht durch die enge Öffnung. Sie ist wie ein Schwamm. Du kannst einen Schwamm durch jede Öffnung, jede Form, jede Größe zwängen, aber wir können nicht hindurchkommen, weil wir Knochen haben. Und einige sind in geistlicher Hinsicht wie Quallen - sie machen Kompromisse. Sie haben keine Überzeugungen. Sie stehen nicht für die Wahrheit ein. Sie stehen nicht für Heiligkeit ein. Sie sind wie Menschen ohne Knochen. Das ist sicherlich nicht Gottes Wille. Aber wenn wir andererseits nur Knochen sind, wie ich sagte, wirst du wie ein Skelett sein, du wirst Menschen vergraulen. Aber Gott hat diesen Leib so wunderbar gemacht. Was macht unseren Körper so attraktiv? Die Knochen werden von Fleisch bedeckt. Wenn du sagst, dass jemand gutaussehend oder ein Mädchen hübsch ist, was meinst du damit? Es ist nicht ihr Skelett. Wenn du ihr Fleisch wegnimmst, schaut ihr Skelett gleich aus wie der hässlichste Mensch auf der Welt. Es ist das Fleisch auf dem Skelett, schön gestaltet, das jemanden attraktiv macht.
Wende das nun auf das christliche Leben an. Es ist nicht bloß Wahrheit. Es ist Gnade, und obendrein Wahrheit, welches die Worte so attraktiv macht. Es ist Liebe und Heiligkeit. Gott ist Licht und Gott ist Liebe. Die zwei sind untrennbar. Wahre Heiligkeit ist voller Liebe, und wahre Liebe ist vollkommen rein. In diesem Sinne unterscheiden sie sich nicht. Ich meine, dass Leute sagen, dass sie für jeden eine große Liebe haben, aber sie leben nicht in Reinheit und Gerechtigkeit - das ist einfach keine göttliche Liebe, das ist Wischiwaschi-Sentimentalität. Aber diejenigen, die behaupten, dass sie große Heiligkeit, aber keine Barmherzigkeit und Liebe für Menschen haben, sind bloß Pharisäer.
Wie steht es mit Jesus? Er war kein Skelett und er war keine Qualle. Er hatte alle Wahrheit. Er stand für alles, wofür Gott, der Herr stand, mehr als die Pharisäer. Er bestand nicht nur aus Knochen. Die Knochen waren von Fleisch bedeckt, so wie Gott es für den Menschen geplant hat. Das ist die Ausgewogenheit der göttlichen Herrlichkeit, die der Heilige Geist dir und mir mitteilen möchte. Nicht um dich zu einem Skelett zu machen, zu einem Christen, der andere Menschen wegscheucht. Noch möchte Gott, dass wir wie eine Wischiwaschi-Qualle sind, die einfach Kompromisse eingeht und in der Lage ist, in jede Art von Öffnung zu passen. Nein, Gott möchte auch das nicht. Wir lesen, dass Jesus die Wahrheit redete, aber er sprach sie in Liebe aus. Seine Worte hatten Autorität, aber seine Worte waren auch gnädig. Wenn es heißt, dass Gott Liebe ist, dann bedeutet das nicht bloß, dass er liebevoll handelt. Eine Person kann liebevoll handeln, ohne irgendeine Liebe in ihrem Herzen zu haben. Es könnte bloß eine äußerliche Tat sein, die getan wird, um andere zu beeindrucken. Jesus ging nicht einfach herum und vollbrachte Taten der Liebe. Wir können jemand nachahmen und Taten der Liebe vollbringen. Wir können den Armen helfen, Gutes tun. Nein, Jesu Liebe stammte aus der Tiefe seines Herzens. Genauso wie Heiligkeit und Demut - es kann nur etwas Äußerliches sein, aber das ist bloß ein Gewand, das jemand ausziehen oder anziehen kann. Aber die Bibel sagt, Jesus sagte: „Wer an mich glaubt, aus dessen Innersten werden Ströme lebendigen Wassers fließen." Der geisterfüllte Mensch ist ein Mensch, aus dessen Innersten Demut, Heiligkeit und Liebe fließen. Unsere Gedanken und unsere Einstellungen werden heilig und liebevoll. Nicht bloß die Worte und unsere Taten. Das kann bloße Diplomatie sein. Du weißt, wenn wir etwas tun oder sagen, verleihen unsere Gedanken und unsere Einstellungen gegenüber dieser anderen Person oder gegenüber jenen Menschen unserem Leben einen gewissen Duft oder Geruch. Und andere Menschen können das leicht erkennen. Worte und Taten der Liebe zählen nichts, wenn unsere Gedanken und unsere Einstellungen gegenüber anderen immer noch kritisch und selbstsüchtig sind. Die Bibel sagt in Psalm 51,8 - David sagte das, nachdem er gesündigt hatte: „Gott verlangt nach Wahrheit in unserem Innersten." Er möchte, dass Liebe aus unserem Herzen fließt. So war es bei Jesus der Fall.
Wenn wir uns also das Leben Jesu anschauen, können wir sehen, was der Heilige Geist in unserem eigenen Leben bewirken möchte. Als Allererstes möchte ich sagen: Wenn du eine Person liebst, wirst du sie wertschätzen. Jesus legte auf alle Menschen einen großen Wert. Es spielte keine Rolle, ob sie gebildet, intelligent, klug, fesch oder reich waren. Du weißt, dass es sehr leicht ist, auf gebildete, intelligente, reiche Leute einen großen Wert zu legen. Aber ein gottesfürchtiger Mann schätzt alle Menschen. Ob jemand einen Anzug mit einer Krawatte anhat oder ob es ein Bettler ist. Wenn du einen Bettler nicht als einen Teil von Gottes Schöpfung ansehen kannst, als jemanden, der nach dem Bilde Gottes geschaffen wurde - weißt du, was die Bibel in Jakobus 3 sagt, „dass alle Menschen nach dem Bilde Gottes geschaffen sind". Ja, man liest das in Jakobus 3, wo vom Gebrauch unserer Zunge die Rede ist. Es heißt in Vers 9: „Die Menschen wurden nach dem Bilde Gottes gemacht." Wie steht es mit dem Bettler mit den zerlumpten Kleidern, dem es an Kultur mangelt und der nicht lesen und schreiben kann? Wurde er nach dem Bilde Gottes gemacht? Falls ja, dann wirst du ihn respektieren. Jesus respektierte alle Menschen. Er machte keinen Unterschied zwischen den Reichen und Armen, den Gebildeten und Ungebildeten, den Kultivierten und Unkultivierten und sogar zwischen den Gerechten und den Sündern. Er wertschätzte alle, weil alle von Gott erschaffen wurden. Alle sind von Gott geliebt. Er kam, um für alle zu sterben. Wir können glauben, dass es an sich etwas Wunderbares ist, wenn wir anfangen, unsere Geschwister in unserer örtlichen Gemeinde zu lieben. Das ist es sicherlich. Aber Jesus liebte alle Menschen. Glaubst du, dass er nur jene Kranke heilte, die an ihn in Bezug auf die Errettung aus Sünde glaubten? Nein, er heilte so viele kranke Menschen, die nicht daran interessiert waren, etwas Weiteres von ihm zu erhalten. So groß war seine Güte. Jesus hat nie jemanden verachtet, nur weil er arm, ignorant oder hässlich war. Nein, Jesus sagte einmal, dass die ganze Welt nicht so viel wert war wie eine menschliche Seele. So sehr wertschätzte er Menschen. Genauso wie du deine Schätze, deine Wertpapiere und Aktien, dein Haus, dein Grundstück, dein Bankkonto, deine Goldbarren, dein Auto und was du sonst noch hast, schätzt. Lege das alles zusammen - für Jesus war eine menschliche Seele wertvoller als all das, und noch viel mehr als das. Er sagte, sie war wertvoller als die ganze Welt. Aus diesem Grunde freute er sich so an Menschen. Er wertschätzte sie. Er war entzückt über sie. Er sah diese Menschen als Leute, die von Satan gebunden und verführt worden waren, und er hatte das Verlangen, sie ins Licht zu führen und sie freizusetzen. Seine Liebe für die Menschen war so groß, dass er bereit war, sogar den höchsten Preis des Todes zu bezahlen, um sie von Sünden, die Macht über ihr Leben hatten, zu befreien. Und weil er bereit war, für die Menschen zu sterben, um sie von ihren Sünden zu retten, hatte er das Recht, so stark gegen Sünde zu predigen. Wie du weißt, drehte sich Jesus um und sagte zu den Pharisäern: „Ihr Otternbrut". Meinst du, dass du und ich das sagen können? Zu religiösen Menschen, sogar wenn sie so schlimm wie die Pharisäer sind? Nun, du kannst das sagen, wenn du sie genug liebst, um für sie zu sterben. Sonst kannst du es nicht. Es ist sehr leicht, aufzustehen und es zu sagen. Jeder Narr kann aufstehen und solche Worte äußern. Aber diese Worte im Geiste Christi auszusprechen ist etwas ganz anderes. Erinnere dich daran, dass er bereit war, zu sterben, um sie von ihrer Sünde zu retten. Deswegen hatte er das Recht, solch starke Worte zu gebrauchen. Wir haben kein Recht gegen Sünde zu predigen, wenn wir nicht willig sind, alles zu tun, um Menschen von ihrer Sünde zu retten.
Das bedeutet es, die Wahrheit in Liebe zu sprechen. Die Wahrheit auszusprechen ist leicht. Das kann jeder. Manche Menschen glauben: „Ich bin ein großer Prophet. Ich werde die Wahrheit aussprechen." Aber um so wie Jesus zu sein, müssen wir es mit Liebe tun. Betrachten wir daher das Leben Jesu sorgfältiger und schauen wir uns an, wie diese Liebe aus seinem Herzen floss und bitte den Heiligen Geist, dein Herz mit derselben Liebe zu erfüllen.