Wir möchten uns erneut das perfekte Vorbild des einen vollkommenen Menschen, der auf dieser Erde wandelte - Jesus Christus - anschauen, und in ihm ein Vorbild für uns sehen, dem wir besonders im Bereich der Liebe nachfolgen können.
Wir haben in einem früheren Studium gesehen, dass sich Jesu Liebe nicht in sentimentalen Worten zeigte, sondern in der Tatsache, dass er Menschen wertschätzte, dass er für Menschen Mitgefühl hatte. Menschen waren für Jesus wichtiger als materielle Dinge. Die Liebe Jesu erkennt man an der Tatsache, dass er bereit war, zu sterben, um Menschen von ihrer Sünde zu retten. Gott liebte die Welt so sehr, dass er seinen eingeborenen Sohn dahingab. Der größte Beweis von Gottes Liebe besteht darin, dass er seinen Sohn dahingab, um für uns zu sterben. Jesus sagte: „Niemand hat größere Liebe als die, dass er sein Leben für andere, für seine Freunde, hingibt." Und Jesus starb nicht bloß körperlich. In seinen Beziehungen mit Menschen starb er jeden Tag sich selbst, seinem eigenen Ich. Das ist das Kreuz, dass er uns täglich auf uns zu nehmen befiehlt. Der größte Beweis meiner Liebe für einen anderen Menschen besteht darin, dass ich willig bin, mir selber, meinen Rechten, meinem Ruf, meinen eigenen Interessen in meiner Beziehung zu dieser Person zu sterben. Alles, was weniger als das ist, ist keine Liebe.
Die Welt ist voller Menschen, die ihren eigenen Vorteil suchen. Die sich stets fragen, wie mir etwas nützen wird. Das meinte ich mit meiner Aussage Menschen für eigene Zwecke zu benutzen. Wahre Liebe ist völlig an der anderen Person interessiert, und nicht daran, was ich von der anderen Person für mich selbst bekommen kann. Wenn wir uns nicht von dieser Befleckung des Fleisches und des Geistes reinigen, die in allen von uns ist, werden wir nie in der Lage sein, andere Menschen mit der Liebe Gottes zu lieben. Wir müssen den Heiligen Geist bitten, uns zu helfen, diese falschen Einstellungen von uns zu entfernen, zu kreuzigen, damit wir Menschen mit der Liebe Gottes lieben können. Und das ist ein Grund dafür, warum Jesus von Menschen nie irritiert war, selbst wenn sie roh oder dumm waren oder Fehler machten. Sie mögen langsam gewesen sein, aber sie gingen ihm niemals auf die Nerven. Sie haben ihn nie aus der Fassung gebracht. Ihre Unordentlichkeit, ihre Unordnung, ihre Langsamkeit, ihre Sorglosigkeit, machten ihn nie ungeduldig und haben ihn nie irritiert. Warum irritieren dich diese Dinge, die du bei anderen Menschen siehst? Ich nenne dir den Grund. Der Grund ist, dass du nicht bereit bist, deinem Ich zu sterben. Das ist der Grund. Du kennst Liebe nicht. Wir singen über Liebe, wir reden über Liebe. Aber was ist der Beweis von Liebe? Dass ich bereit bin, zu sterben. Dass ich bereit bin, zu sterben wenn ich bei jemandem etwas sehe, was langsam oder unordentlich oder ungepflegt ist. Ich muss ihn zuerst lieben. Du sagst: „Aber denkst du nicht, dass wir ihn korrigieren und berichtigen sollten?" Ja, unbedingt. Jesus hat auch zurechtgewiesen. Warum haben die Leute Jesu Zurechtweisungen angenommen, aber die der Pharisäer nicht? Warum war es anders? Als Jesus etwas sagte, dann hörten sie zu, und als die Pharisäer dasselbe sagten, dann hörten sie nicht zu. Der Grund war, dass sie sahen, dass Jesus sie liebte. Und wenn Leute sehen, dass du sie liebst, werden sie deine Zurechtweisung annehmen. Wenn wir sie nicht lieben und wir sie korrigieren, dann sind wir wie die Pharisäer. Wenn ich von einer Person irritiert bin, dann bin ich ungeeignet, sie zurechtzuweisen. Ich muss mich selbst korrigieren. Wenn ich mit Menschen ungeduldig bin, bin ich nicht bereit, sie zurechtzuweisen - ich muss zuerst meine eigene Ungeduld korrigieren. Aber wie viele Menschen sehen das? Siehst du, dass du zuerst deine Irritation und Ungeduld und deinen Mangel an Liebe korrigieren musst, bevor du die Unordentlichkeit und Disziplinlosigkeit und die Sorglosigkeit und die Langsamkeit anderer Menschen korrigieren kannst? Jesus sagte: Bevor du einen Splitter im Auge eines anderen siehst, entferne zuerst den Balken aus deinem eigenen Auge.
Eine vollkommene Person kann unvollkommene Menschen leicht ertragen. Jesus war vollkommen. Daher konnte er die Unvollkommenheiten der Menschen ertragen, obwohl er in einer Welt lebte, die völlig unvollkommen ist. Wir, die wir überhaupt nicht perfekt sind, wir, die wir so unvollkommen sind - wie kommt es, dass wir mit anderen unvollkommenen Menschen keine Nachsicht haben können? Wir sind unvollkommen, sie sind unvollkommen. Sie müssen mit uns Geduld haben, und wir müssen mit ihnen Geduld haben. Warum ist es so schwer, mit anderen unvollkommenen Menschen in unserer Umgebung Geduld zu haben? Ich nenne dir den Grund, mein Freund. Der Grund ist, weil wir unvollkommen sind.
Je mehr wir nach Vollkommenheit streben, je mehr wir das Kreuz auf uns nehmen und unserem Ich sterben, desto mehr werden wir geduldig sein und die Fehler anderer tolerieren; wir werden in der Lage sein, zu vergeben, wir werden uns nicht aufregen, wir werden nicht irritiert werden. Wir werden uns sagen: „Was für eine Bedeutung wird das in 2000 Jahren noch haben? Diese Kleinigkeit, über die du dich aufregst, wird nichts mehr ausmachen, keine Rolle mehr spielen." Du wirst die Dinge aus der Perspektive der Ewigkeit betrachten. Du siehst, dass dieser Mensch noch mehr geliebt werden muss. Macht nichts, wenn er einen Fehler gemacht hat. Schau dir die Art und Weise an, wie einige Eltern von ihren Kindern genervt werden. Denkst du, dass sie sie wirklich lieben? Ja, sie lieben sie genug, um sie zu ernähren, sie zu kleiden, zu erziehen, viele Dinge für sie aufzuopfern. Aber wenn ein Kind den Eltern einige Unannehmlichkeiten bereitet, dann sind die Eltern aufgebracht.
Wir müssen in all unseren Beziehungen sterben. Nur wenn wir eine Person lieben, können wir sie zurechtweisen. Wenn der Balken aus meinem Auge entfernt wurde, dann kann ich klar sehen, sodass ich in der Lage bin, den Balken aus dem Auge des anderen zu ziehen. Schau dir Jesu Liebe in der Art und Weise an, wie er mit Menschen redete. In seiner Sprache. Du weißt, dass unsere Sprache, unsere Worte, ein großer Offenbarer dessen sind, was in unserem Herzen ist.
Jesus sagte: „Denn wovon das Herz voll ist, davon redet der Mund." Was immer in deinem Herzen ist, wird herauskommen, wenn du sprichst. Du kannst es nicht lange verbergen. Warum setzen Leute andere herab? Warum machen sie Bemerkungen und Witze über andere Menschen, die sie verletzen? Warum machen sie das? Weil sie nicht wie Christus sind. Sie lieben nicht. Ich wundere mich, ob sie überhaupt wiedergeboren wurden. Solche Menschen scheinen keine Sensibilität zu haben, grobe Dinge über andere Menschen zu sagen, Dinge, die andere verletzen. Das ist traurig. Sie machen unterschwellige, verletzende Aussagen. Man sieht das manchmal bei Ehemännern und Ehefrauen, die scharfe, stechende Bemerkungen übereinander machen. Jesus hat das kein einziges Mal getan. Nein. Er wusste, wie man Menschen heftig zurechtwies. Er drehte sich einmal zu Petrus um und sagte zu ihm: „Hinweg von mir, Satan." Aber er sagte das nicht im Ärger. Er sagte das nicht im Zorn. Er sagte das, um Petrus sehen zu helfen, dass die Aussage, die er damals gegenüber Jesus machte, um das Kreuz zu meiden, satanisch war. Gott wollte, dass Jesus ans Kreuz ging. Und hier versuchte Satan durch Petrus, Jesus davon abzuhalten, ans Kreuz zu gehen. Und um Petrus zu helfen, den Ernst dessen zu sehen, sagte er: „Das ist satanisch."
Sonst hat Jesus Menschen nie verletzt. Er benutzte niemals irgendwelche unterschwellige Aussagen gegen Menschen. Er besprach niemals die Schwächen der Jünger hinter ihrem Rücken. Weißt du was? Ist es nicht erstaunlich, dass in all den drei Jahren, in denen seine Jünger bei ihm waren, er nie mit all den anderen 11 Jüngern über Judas Iskariot sprach? Er hat Judas in all diesen drei Jahren nie entlarvt. Und ich nenne euch den Beweis dafür. Wenn Jesus die Schwächen von Judas Iskariot mit all den anderen 11 Jüngern hinter Judas' Rücken besprochen hätte, dann hätte beim letzten Abendmahl, als Jesus sagte, „Einer von euch wird mich verraten", jeder gewusst, wen er meinte. „Ja, wir wissen das. Jesus hat mit uns bereits über Judas gesprochen." Jeder hätte gesagt: „Wir wissen, wer das ist." Aber keiner von ihnen wusste es. Sie alle sagten: „Herr, bin ich es?" Wie kam es, dass es keiner wusste? Das beweist, dass Jesus nie auch nur über Judas Iskariot gesprochen hat. Jesus war kein Verleumder. Jesus war kein Schwätzer. Eine Menge von Christen sind Schwätzer, sie tratschen. Eine Menge von Christen sind Verleumder. Weißt du, warum? Sie haben die Herrlichkeit Gottes nicht gesehen. Sie haben die Güte Gottes und die Liebe Gottes in Jesus Christus nicht gesehen. Sie reden darüber, mit seinem Heiligen Geist erfüllt zu werden und übernatürliche Erfahrungen zu haben, sie preisen und schreien zu Gott, aber sie wurden nicht von Verleumdung und Tratsch befreit.
Wir müssen die Herrlichkeit Jesu sehen, nur dann können wir wie er sein. Der Heilige Geist möchte uns zeigen, wie Jesus lebte. Und dann sagt er: „Erlaube mir nun, dich so wie Jesus zu machen." Er sagt nicht bloß: „Sei so wie er", er sagt, „erlaube mir, dich in sein Ebenbild umzugestalten." Nehmen wir an, der Heilige Geist würde mir nur die Herrlichkeit Jesu zeigen und dann sagen, „Sei so wie er", dann würde ich in Entmutigung aufgeben. Ich würde sagen: „Herr, ich kann es nicht." Aber das ist nicht, was der Heilige Geist sagt. Der Heilige Geist zeigt uns die Schönheit Jesu in der Art und Weise, wie er redete und sagt dann zu uns: „Nun, mein Sohn, meine Tochter, wirst du mir jetzt erlauben, deine Sprache auch so zu machen - rein, gut und liebevoll? Wirst du mir erlauben, deine Zunge zu kontrollieren? Wirst du mir von heute an erlauben, deine Sprache zu kontrollieren?" Das ist die Fülle des Geistes. Die Frucht des Geistes ist Selbstbeherrschung. Wir können mit dem Heiligen Geist erfüllt werden, sodass wir nie jemanden mit unseren Worten oder etwas ähnlichem verletzen. Er führt uns auf dem Pfad des Todes unseres eigenen Ichs. Andererseits benutze Jesus seine Zunge auf eine positive Art und Weise, um Menschen zu ermutigen und zu korrigieren. Er machte seine Zunge zu einem Instrument des Lebens in Gottes Hand.
In Jesaja 50,4 lesen wir einen wunderbaren Vers in Bezug auf Jesu Zunge, es ist eine erstaunliche Aussage, es heißt dort: „Du hast mir die Zunge eines Jüngers gegeben, dass ich wisse, zu einer müden Person ein richtiges Wort zu reden." Denke nur daran, wenn du einen solchen Dienst haben könntest, du musst dafür kein Prediger sein. Du magst nie auf einer Kanzel stehen, aber du hast einfach das richtige Wort für müde Menschen. Weißt du, wie viele müde Menschen dir jeden Tag über den Weg laufen? Wie vielen Menschen, denkst du, begegnest du jeden Tag, an deinem Arbeitsplatz, in deiner Nachbarschaft? Es müssen wenigstens einige sein. Und einige von ihnen sind müde. Hast du für sie ein Wort der Ermutigung oder tratscht du und verleumdest du sie, plauderst einfach mit ihnen über Politik und das Wetter und sie verharren in ihrer Niedergeschlagenheit? Gott möchte deine Zunge gebrauchen. Gott möchte deine Zunge gebrauchen, um ein Wort der Ermutigung zu sprechen. Und manchmal auch ein Wort der Zurechtweisung. Jesus benutzte seine Zunge als ein Schwert, um die Stolzen und Überheblichen zurechtzustutzen. Denke daran, wie der römische Hauptmann ermutigt gewesen sein muss, als Jesus sagte: „Solchen Glauben habe ich noch nie gesehen." Oder die kanaanäische Frau, als Jesus ihren Glauben lobte. Du kannst davon in Matthäus 8 und Matthäus 15 lesen. Denke an diese sündige Frau im Hause Simons des Aussätzigen in Lukas 7, die ermutigt war, als Jesus sie lobte, weil sie ihm seine Füße gewaschen hatte. Oder Maria von Betanien, die für ihre aufopfernde Gabe gelobt wurde. Sie werden diese Worte Jesu nie mehr vergessen haben. Denke an Petrus, wie er gestärkt wurde, als Jesus sagte: „Ich werde für dich beten." Bloß ein paar Worte - aber welche Kraft! Viele Menschen müssen solche Worte aus Jesu Munde gehört haben. Und sie können auch aus deinem Munde kommen, wenn du den Heiligen Geist bittest, dir die Liebe Gottes für Menschen in dein Herz auszugießen.