Wir möchten fortfahren, uns die Gründe anzuschauen, warum wir in Sünde fallen und nicht geistlich wachsen. Vielleicht könnte dies das Problem lösen, dem du gerade gegenüberstehst.
In unserem vorigen Studium haben wir die Tatsache betrachtet, dass unter der Gnade keiner mehr von Sünde beherrscht werden muss. Gnade ist Gottes Kraft, die uns zum Überwinden befähigt. In der Tat, Römer 6,14 ist solch eine klare Verheißung: „Die Sünde wir nicht herrschen können über euch, weil ihr ja nicht unter dem Gesetz seid, sondern unter der Gnade." Wenn wir fallen, wenn wir nicht geistlich in dem Sinne wachsen, dass wir Sünden, von denen wir in der Vergangenheit ständig besiegt wurden, überwinden, dann könnte - wie wir in unserem letzten Studium betrachtet haben - einer der Hauptgründe dafür die Tatsache sein, und oft ist sie es, dass wir Gott nicht fürchten.
Du weißt, dass Gott uns allen einen privaten Bereich in unserem Leben gegeben hat - es ist unser Gedankenleben. Niemand kann dort eintreten, nicht einmal deine Frau oder dein Mann. Die Gedanken in unserem Verstand sind ein privater Bereich, und es ist in diesem völlig privaten Bereich deines Lebens, wo Gott dich prüft, um zu sehen, ob du ihn fürchtest oder nicht. Und auf diese Weise prüft Gott die ganze Menschheit.
Denke einmal darüber nach, nimm mal an, deine Gedanken würde man so laut heraushören wie deine Worte. Ich bin sicher, dass Gott den Menschen auf eine solche Weise gemacht haben könnte, dass unsere Gedanken laut klängen genauso wie es unsere Worte tun. Würdest du dann mit deinen Gedanken vorsichtiger sein? Warum bist du dann nicht vorsichtig, wenn deine Gedanken lautlos sind und andere Menschen sie nicht hören können? Bedeutet es, dass es dich nicht stört, ob Gott sie hört, du bist nur besorgt darum, dass Menschen sie nicht hören sollten? Das ist ein Hinweis darauf, dass wir Menschen mehr fürchten als Gott. Ich bin überzeugt, dass eines der wichtigsten Dinge, die du und ich in unserem Leben entwickeln müssen, die Furcht Gottes ist. David sagte in einem der Psalmen: „Kommt her, ihr Kinder, höret mir zu! Ich will euch die Furcht des Herrn lehren". Wir müssen das lernen, wir müssen durch das Entwickeln unserer Sinne lernen, die Gegenwart Gottes zu fürchten, der immer bei uns ist, wo immer wir auch sind. Der jeden Gedanken, der durch unseren Verstand geht, genauso laut hört wie andere Menschen unsere Worte hören können. Es geht nicht bloß darum, dass wir Gott so viel fürchten wie andere Menschen - das allein würde eine grandiose Befreiung bringen -, sondern sicherlich, dass wir ihn mehr fürchten müssen. In der Tat, eine der Sünden, die in Römer 1,25 erwähnt wird, ist die, dass die Menschen das Geschöpf mehr als den Schöpfer anbeten - sie fürchten die Meinung eines Menschen mehr als Gottes Meinung. Im Grunde sind wir alle so. Du weißt, dass wir von Kindheit an aufwachsen, indem wir die Meinung von Menschen fürchten. Wir möchten Menschen beeindrucken, wir sind nicht so besorgt darum, unseren Herrn zu beeindrucken. Die Folge davon ist dass wir in Sünde fallen. Denn wenn wir in unserem Gedankenleben, in unseren inneren Einstellungen und Motiven, die niemand außer Gott sehen kann, unvorsichtig sind, dann wird es in unserem Leben nie Reinheit geben. Wir werden dann ständig besiegt werden. Hier ist also der erste Grund, warum viele Menschen im Überwinden der Sünde nie Fortschritt machen: Weil sie nie danach gestrebt haben, in ihrem Leben die Furcht Gottes zu entwickeln.
Nun möchte ich euch einen zweiten Grund geben. Die Bibel sagt in Römer 1,17, dass ein gerechter Mensch aus Glauben leben wird. Jeder Fortschritt im christlichen Leben geschieht durch Glauben, und wenn du diese Verheißung nicht glaubst, z.B. die Verheißung im Judasbrief, Vers 24, wo es heißt, das Jesus dich vor dem Straucheln bewahren kann, dann wird das in deinem Leben nie stattfinden. Wenn du nicht glaubst, dass Gott stark daran interessiert ist, dass du im Sieg über die Sünde lebst, dann wirst du das in deinem Leben nie erfahren. Wenn du nicht glaubst, dass Sünde eine ernste Sache ist, wirst du Sünde in deinem Leben nicht überwinden. Wir müssen Glauben an das Wort Gottes haben.
Ich möchte euch ein oder zwei Beispiele geben, die dir beweisen sollten, warum Sünde so ernst ist. Am Anfang der Menschheitsgeschichte, als Gott Adam und Eva erschuf, gab er ihnen nur ein Gebot - nicht zehn Gebote, sondern nur eines - und er sagte ihnen, sie sollten von einem bestimmten Baum nicht essen. Das war alles, sie lebten mit einem Gebot. Man würde meinen, sie hätten das Leben so sehr genießen können, weil dies ein wunderschöner Garten war, in dem alles verfügbar war, und alles was sie tun mussten war, ein Gebot zu halten, das überhaupt nicht schwierig war. Aber sie waren diesem einen Gebot, „Esst nicht von diesem Baum", ungehorsam, vielleicht schon am ersten Tag. Und was war die Folge? Gab Gott ihnen eine zweite Chance? Nein, er sagte nicht: „Wir wollen dieses Versagen übersehen, ihr habt wahrscheinlich nicht verstanden, wie ernst das war. Ich werde euch eine weitere Chance geben." Es gab keine zweite Chance. Nun, wenn deine Kinder einen Fehler machen, dann würden wir ihnen eine zweite Chance geben. Gott gab Adam und Eva nie eine zweite Chance. Er vertrieb sie umgehend aus dem Garten. War der Grund dafür, dass Gott nicht barmherzig ist? Glaubst du, dass du als ein Vater barmherziger bist als Gott, wenn du deinem Kind eine zweite oder dritte Chance gibst? Sicherlich nicht. Es gibt niemanden im Universum, der mehr Mitgefühl und mehr Barmherzigkeit hat als Gott. Wenn du ein wenig Barmherzigkeit in deinem Herzen hast, dann hast du das von Gott empfangen. Es ist ein kleiner Tropfen im Ozean von Gottes Barmherzigkeit. Gott liebte Adam und Eva inniglich. Warum gab er ihnen dann keine zweite Chance? Weil Sünde so ernst ist. Es ist keine leichte Sache! So siehst du direkt am Anfang der Bibel den Ernst der Sünde in diesem einen Akt Gottes, indem Gott Adam und Eva keine zweite Chance gab.
Du weißt, dass viele Kinder einige der Gebote oder die Gebote oder Anordnungen ihrer Eltern sehr leicht nehmen und sagen: „Ach was, Papa und Mama wird es nichts ausmachen, selbst wenn ich es tue." Und sehr oft haben sie Recht. Sie gehorchen ihren Eltern nicht, und ihre Eltern nehmen es nicht ernst und lassen es ihnen durchgehen. Es ist möglich, dass Adam und Eva ebenso dachten: „Gott ist schließlich ein liebevoller Gott, und er wird es nicht ernst nehmen, wenn wir einen kleinen Fehler machen." Aber sie entdeckten, dass diese Sünde sehr ernst war. Sie entdeckten, dass eine Sünde ausreichte, um sie für immer von Gottes Gegenwart auszuschließen. Manchmal sagen Leute: „Nun, das ist nur eine Sünde." Aber wie viele Sünden haben Adam und Eva begangen, bevor sie aus Gottes Gegenwart ausgesperrt wurden? Zwanzig? Dreißig? Hundert? Nein, nicht einmal zwei. Eine! Warum betone ich diesen Punkt? Ich habe in meinem Leben sehr wenige Christen gefunden, die glauben, dass selbst eine einzige Sünde ernst ist. In Römer 6,1 heißt es: „Sollen wir in der Sünde verharren, damit die Gnade umso mächtiger werde?" In Römer 6,15 heißt es, die buchstäbliche Übersetzung lautet: „Wie nun? Sollen wir auch nur einmal sündigen, damit die Gnade mächtiger werde?" Hast du dir jemals diese Frage, „Sollen ich auch nur einmal sündigen?", gestellt? Ich wünschte, wir könnten sehen, wie ernst Sünde zur Zeit Adams war und in unserer Zeit ist. Das ist der erste Beweis dafür, dass Gott Sünde sehr ernst nimmt, und dass ein mitfühlender, barmherziger Gott Adam und Eva keine zweite Chance geben konnte. Eine einzige Sünde sperrte sie dauerhaft aus Gottes Gegenwart aus. Und selbst wenn sie in ihrem ganzen Leben keine einzige weitere Sünde begingen, würden sie dennoch in die Hölle kommen. Eine Sünde reichte aus.
Nun möchte ich euch ein zweites Beispiel zeigen. Das Erste war aus dem Alten Testament, nun werde ich euch ein Beispiel aus dem Neuen Testament zeigen, und es keines, das du nicht kennst. Warum starb Jesus am Kreuz von Golgatha? Was war der Grund? Sünde. Nehmen wir an, nur ein Mensch hätte in der Geschichte der Menschheit nur eine Sünde begangen. Sage mir, glaubst du, dass Jesus vom Himmel herabgekommen wäre, um für diesen einen Menschen, für diese eine Sünde, zu sterben? Ich glaube, er hätte das getan. Du siehst also, es ist nicht nur, dass er die Sünden der ganzen Welt auf sich nahm - Millionen von Sünden. Wenn nur ein Mensch nur eine Sünde begangen hätte, wäre Jesus dennoch gekommen, um zu sterben und um diesen einen Menschen von dieser einen Sünde, von den Konsequenzen dieser einen Sünde, zu retten. Und als Jesus starb, gerade bevor er starb, für die Dauer von drei Stunden, lesen wir dass sich die Sonne um 12 Uhr mittags verfinsterte, es wurde auf Erden wie Mitternacht. Warum wurde es wie Mitternacht? Warum wurde es um 12 Uhr mittags stockdunkel? Weil Gott sein Angesicht von seinem eigenen Sohn abwandte. Das war in aller Ewigkeit nie passiert. Gott der Vater und der Sohn waren jahrelang in vollkommener Gemeinschaft. Aber über einen Zeitraum von drei Stunden wandte der Vater sein Angesicht von seinem Sohn ab, er brach die Gemeinschaft mit dem Sohn. Und was Jesus in diesen drei Stunden erlitt, war die Qual, von Gott verlassen zu werden, was wir die Hölle am Kreuz bezeichnen.
Was beweist das? Dass Sünde äußerst ernst ist, dass Jesus Christus so viel leiden musste. Wenn wir dem Wort Gottes glauben, werden wir Sünde ernst nehmen. Liebe Freunde, ich bin absolut überzeugt, dass viele von uns Sünde nicht überwunden haben, weil wir den Ernst der Sünde nicht gesehen haben. Wenn du in deiner Hand einen aussätzigen Fleck bekämst, was würdest du tun? Würdest du ihn ignorieren oder würdest du zu einem Arzt eilen? Wenn du in deinem Magen Schmerzen verspürst und du meinst, es könnte Krebs sein, was würdest du tun? Würdest du es aufschieben, ein Röntgenbild machen zu lassen und die Meinung eines Arztes einzuholen? Warum beeilen wir uns, warum nehmen wir am nächsten Tag Urlaub und gehen zum Arzt? Weil wir wissen, dass diese Dinge ernst sind. Nehmen wir an, dein Bluttest zeigt, dass du AIDS hast, was würdest du tun? Es einfach ignorieren?
Wie viele von uns glauben, dass Sünde viel ernster ist als all diese Dinge? Glaubst du dem Wort Gottes? Hier ist der Grund, der zweite Grund, warum Menschen fallen: Sie glauben nicht; sie glauben nicht, dass Sünde ernst ist. Sie glauben dem Wort Gottes nicht, dass man mit Gnade Sünde überwinden kann. Nimm Gottes Wort von heute an ernst, jedes Wort Gottes, und sieh, ob dies in deinem Leben nicht einen Unterschied ausmachen wird.