Der Herr berief Jeremia, als er ein junger Mann war (Jer 1,5-6) und sagte zu ihm: „Ich kannte dich, ehe ich dich im Mutterleib bereitete, und sonderte dich aus, ehe du von deiner Mutter geboren wurdest, und bestellte dich zum Propheten für die Völker.“ Gott kannte Jeremia schon bevor sein Leib im Schoß seiner Mutter gebildet wurde. Es gibt heute viel Streit darüber, ob ein Embryo ein menschliches Wesen ist oder nicht. Hier ist ein Vers, der diesen Zweifel für immer beseitigen sollte – weil Gott sagt, dass Er Jeremia kannte, bevor er gebildet wurde. Als Jeremia ein mikroskopisch kleines Pünktchen im Schoß seiner Mutter war, kannte Gott ihn und sonderte ihn aus, um ein Prophet zu sein. Das ist für uns eine große Ermutigung – zu wissen, dass Gott Sein Auge auf uns gerichtet hatte, sogar als wir nur mikroskopische kleine Pünktchen im Schoß unserer Mutter waren. Er hat für unser Leben einen Plan, genauso wie Er einen Plan für Jeremia hatte.
Stell dir bloß einmal vor, wie dieser Gedanke Jeremia ermutigt haben muss, als er durch all diese Schwierigkeiten ging: „Ich bin im Augenblick mit vielen Problemen konfrontiert. Aber Gott kannte mich, als ich noch im Leib meiner Mutter war und hat mein Leben schon damals geplant. Und dieser Plan wird erfüllt werden. Ich werde mich Gott völlig hingeben.“ Wir alle sollten daran denken, wenn wir Prüfungen und Versuchungen gegenüberstehen. Gott erwählte dich, bevor du geboren wurdest und Sein Plan für dein Leben wird erfüllt werden. Lass dich daher niemals entmutigen.
Dann sagte Jeremia: „Herr, ich tauge nicht zu predigen.“ Es ist erstaunlich, dass Gott sich Menschen schnappt, um Propheten zu sein, die nicht darin begabt sind, öffentliche Reden zu halten. Mose war so einer. Auch er sagte: „Herr, ich bin unfähig, öffentlich zu reden.“ Ich möchte euch alle ermutigen. Glaube nicht, dass Gott dich nicht gebrauchen kann, Sein Wort zu predigen, bloß weil du nicht die Fähigkeit zu reden oder den Mut, vor Menschen zu stehen, hast. Der Herr sagte zu Mose: „Ich habe den Mund des Menschen gemacht. Kann ich dann nicht bewirken, dass du sprechen kannst?“ Wenn du Gott erlaubst, dich zu brechen und dich mit Seinem Heiligen Geist zu erfüllen, dann kann Er dich auch zu Seinem Sprecher machen. Es hängt alles von deinem Wandel mit Gott ab.
Ich war als junger Christ eine schüchterne, gehemmte Person. Aber als Gott mich mit Seinem Heiligen Geist salbte, begann Er durch mich zu sprechen. Er kann dasselbe für dich tun. Und noch etwas: Sage niemals zu Gott: „Ich bin zu jung.“ Wenn Gott dich beruft und aussondert, spielt dein Alter keine Rolle. Du musst nicht warten, bis du ein alter Mann bist, bevor du anfangen kannst, dem Herrn zu dienen. Sobald du in deinem Herzen eine Bürde verspürst, suche Gott, um mit dem Heiligen Geist erfüllt zu werden und dann geh hinaus und verkündige das Wort Gottes.
Der Herr sagte zu Jeremia: „Sage nicht, ‚Ich bin zu jung‘, sondern du sollst gehen, wohin ich dich sende und alles predigen, was ich dir gebiete“ (Jer 1,7). Und der Herr sprach ein Wort zu ihm, das Er oft zu Seinen Propheten redete: „Fürchte dich nicht vor ihnen; denn ich bin bei dir und will dich erretten“ (Jer 1,8). Ein großer Vorteil, den alle wahren Propheten hatten, war der, dass der Herr bei ihnen war. Daher hatten sie keine Angst vor irgendeinem Menschen. Das ist die Art und Weise, wie wir auch heute dem Herrn dienen sollten. Der Herr muss bei uns sein.
Der Herr berührte Jeremias Mund und sagte zu ihm: „Siehe, ich lege meine Worte in deinen Mund.“ Gott tat dasselbe für Jesaja. Beachte sodann den Dienst, den der Herr Jeremia gab. Sechs Aktivitäten werden hier erwähnt – ausreißen, einreißen, zerstören, verderben, bauen und pflanzen (Jer 1,10). Vier davon waren negativ und zwei – bauen und pflanzen – waren positiv. Jeremia musste zuerst die alte Struktur niederreißen und dann Gottes Struktur etablieren. Das ist keine leichte Aufgabe. Es ist viel leichter, ein Gebäude auf einer leerstehenden Grundstücksparzelle zu bauen. Das heutige Christentum ist in einer ganz ähnlichen Situation, in der Juda damals war. Es gibt im heutigen Christentum gewaltige religiöse Strukturen, die im Gegensatz zu Gottes Wort stehen. Ein Prophet, der mit Gottes Wort in eine solche Situation hineinkommt, wird zuerst viele Dinge ausreißen, einreißen, zerstören und verderben müssen, bevor er etwas bauen und pflanzen kann, das Ewigkeitswert hat. Es ist diese anfängliche Arbeit mit dem Bulldozer, die viele Prediger nicht zu tun bereit sind. Sie versuchen, „einen Lappen von neuem Tuch auf ein altes Kleid zu flicken“. Aber der Herr sagt: „Nein. Du musst das alte Kleid wegwerfen. Du musst die alte Struktur vollständig zerstören und mit etwas vollständig Neuem beginnen.“ Wenn du das nicht tust, wirst du nicht in der Lage sein, das zu bauen, was Gott bauen möchte. Der Herr fuhr dann fort, indem Er Jeremia mit den Worten ermutigte: „Sie werden wider dich streiten, aber sie werden dich nicht besiegen können, denn ich bin bei dir“ (Jer 1,19).