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Wir müssen die Lehre Jesu genau so annehmen, wie sie geschrieben steht, weil viele sie verwässert oder ihr eine Bedeutung gegeben haben, die sie nicht hat. Weil sie Gottes Maßstäbe nicht erfüllen können, haben viele Lehrer Seine Maßstäbe auf ihr Niveau gesenkt. Wenn du in Gottes Wort etwas siehst, das du noch nicht erreicht hast oder das über deinem Lebensniveau liegt, hast du zwei Möglichkeiten. Eine Möglichkeit ist zu sagen: „Nun, Gottes Wort meint das nicht wirklich so. Es bedeutet etwas im Allgemeinen, aber nicht genau das.“ Zum Beispiel: „Ich weiß, dass in Philipper 4,4 steht: ‚Freut euch im Herrn allezeit‘, aber das bedeutet nicht wirklich ‚allezeit‘. Es bedeutet ‚im Allgemeinen‘ oder ‚meistens‘.“ So hast du es geschafft, Gottes Wort auf deine fleischliche Ebene herabzuziehen, und du gibst dich selbst zufrieden, indem du dir vorstellst, dass du es befolgst. Aber der geistlich gesinnte Christ lässt Gottes Wort, wie es ist, und sagt: „Ich soll mich rund um die Uhr am Herrn freuen“, und er gibt demütig zu: „Herr, ich bin noch nicht so weit. Manchmal freue ich mich, manchmal (oder meistens) murre ich und oft bin ich verärgert, aber ich freue mich nicht in allen Umständen. Ich bin nicht für alles dankbar, wie es in der Bibel steht, und das gebe ich zu. Bitte bring mich dahin.”

Das ist der Mensch, der Gottes Maßstab erreichen wird. Der andere Mensch, der Gottes Maßstab auf sein Niveau gesenkt hat, wird ihn niemals erreichen. Eines Tages wird er in der Ewigkeit aufwachen und feststellen, dass er sein ganzes Leben lang Gott ungehorsam war. Es ist also gut, Gottes Wort so zu lassen, wie es ist, und zuzugeben, dass wir es entweder nicht verstanden haben oder noch nicht dort angekommen sind. Dann gibt es noch Hoffnung, dass wir dorthin gelangen.

Das müssen wir im Hinterkopf behalten, wenn wir zu Matthäus 5,20 kommen: „Ich sage euch: Wenn eure Gerechtigkeit nicht die der Schriftgelehrten und Pharisäer weit übertrifft, werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen.“

Die Gerechtigkeit der Pharisäer war ein ziemlich hoher Maßstab. Sie hielten sich an die Zehn Gebote. Der reiche junge Mann kam zu Jesus und sagte: „Ich habe alle Gebote gehalten.“ Jesus stellte das nicht in Frage. (Natürlich konnten sie das zehnte Gebot nicht halten, aber das konnte niemand, weil das zehnte Gebot innerlich war. Aber sie hielten die anderen neun Gebote und alle Gesetze des Alten Testaments, die mehr als 600 Gebote umfassten.) Die Pharisäer prahlten damit, dass sie regelmäßig beteten, wahrscheinlich dreimal am Tag, zweimal pro Woche fasteten und den Zehnten ihres Einkommens gaben. Was bedeutet es also, wenn dieser Vers sagt, dass eure Gerechtigkeit ihre übertreffen muss?

Bedeutet das, dass ihr mehr als dreimal am Tag beten, mehr als zweimal pro Woche fasten und mehr als 10 Prozent eures Einkommens geben müsst? Das ist nicht die Bedeutung. Wir denken immer in Bezug auf Menge, weil unser Verstand weltlich ist. Je weltlicher wir sind, desto mehr denken wir an Zahlen, Statistiken und Mengen. Wir beurteilen eine Gemeinde nach der Anzahl der Menschen, die dort sind, nicht nach der Lebensqualität dieser Menschen. Wir denken, Jesus hätte gesagt: „Alle Menschen werden erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn 30.000 in einer Gemeinde zusammenkommen.“ Aber das hat Er nicht gesagt. Er sagte zu seinen elf Jüngern: „Alle werden wissen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr elf einander liebt.“ Die Anzahl der Menschen ist nicht wichtig. Die Liebe zueinander ist das erste Merkmal einer wahren örtlichen Gemeinde von Jüngern.

Jesus hat immer die Qualität betont. Das heutige Christentum, wie Missionsorganisationen und Megakirchen, betonen die Anzahl. Wie viele Leute sind in unserer Gemeinde? Wie viele Orte haben wir erreicht? Wie hoch ist unsere jährliche Kollekte? Das sind die Dinge, mit denen sie sich innerlich brüsten. Oder Prediger sagen: In wie viele Länder bin ich gereist? Wie viele Predigten habe ich gehalten? Wie viele Bücher habe ich geschrieben? In wie vielen Fernsehsendungen habe ich gesprochen? Das sind die Dinge, mit denen sich fleischliche Menschen brüsten.

Jesus hat immer die Qualität betont: Salz mit Qualität, Licht mit Qualität. Am Ende Seines Lebens hatte Er nur elf Jünger. Das ist keine große Zahl, aber schau dir die Qualität ihres Lebens an. Diese elf Jünger haben die Welt auf den Kopf gestellt. Wo findet man solche Jünger, die alles aufgegeben haben, die kein Interesse an Geld und solchen Dingen haben? Es ist so selten, heute einen einzigen Prediger wie diese in der Welt zu finden.

Und es war die Qualität, die Jesus betonte, als Er sagte: „Eure Gerechtigkeit muss die Gerechtigkeit der Pharisäer übertreffen.“ Qualität, nicht die Anzahl der Aktivitäten, denen ihr nachgeht. Es hat nichts mit Geld zu tun. Es hat nichts mit Beten zu tun. Es hat nichts mit Fasten zu tun. Es hat mit der Qualität des Lebens zu tun.

Jesus fährt in den restlichen Versen fort (tatsächlich fast bis zum Ende der Bergpredigt), diesen einen Vers zu erklären. Man kann sagen, dass der größte Teil der Bergpredigt die Erklärung von Matthäus 5,20 ist. Wollt ihr in das Himmelreich kommen? Dann muss eure Gerechtigkeit die Gerechtigkeit der Schriftgelehrten und Pharisäer übertreffen. Wir dürfen Gottes Maßstäbe nicht senken.

Empfohlene Predigten: https://youtube.com/@CFCDeutsch