Es ist interessant, dass das erste Buch, das Gott schrieb, als er sich entschied die Heilige Schrift zu schreiben, von einem gottesfürchtigen Mann handelt. Das zeigt uns, wonach Gott immer sucht. Er suchte nach gottesfürchtigen Menschen zur Zeit des Henoch, zur Zeit des Noah und zur Zeit des Hiob. Von Anfang an hatte Gott vor, uns die 66 Bücher der Bibel zu geben. Und schon im ersten dieser Bücher schrieb er darüber, was ihm zuvorderst am Herzen liegt – ein gottesfürchtiger Mensch.
Wir wollen nun den ersten Satz im ersten von Gott inspirierten Buch der Bibel betrachten: „Es war ein Mann im Lande Uz, sein Name war Hiob. Und dieser Mann war rechtschaffen und redlich und gottesfürchtig und mied das Böse“ (Hi 1,1). Siehst du das Herz Gottes im ersten Satz der Bibel? Er handelt von einem Mann, der namentlich identifiziert wird – Hiob – und dessen Herkunft genannt wird – Uz (damit man ihn nicht etwa mit einem Hiob verwechselt, der irgendwo anders wohnte). Und Gott stellt diesem Mann sein Zeugnis aus – nicht über seine Klugheit, seinen Reichtum, seinen Ruf bei den Menschen, sondern allein über seinen Charakter. Hier sehen wir, was für Gott wahrhaft wertvoll ist: Rechtschaffenheit, Gottesfurcht und Meiden des Bösen.
Gott sucht nicht nach Menschen mit Bibelkenntnis. Hiob hatte überhaupt keine Bibelkenntnis, denn es gab noch keine Bibel. Und er hatte auch niemanden, der ihn ermutigt hätte ein frommes Leben zu führen. Selbst die Prediger seiner Zeit entmutigten ihn nur mit ihren Worten. Doch trotz all dem führte er ein rechtschaffenes Leben.
Der Herr sagte dem Satan, was das Besondere an Hiob war: „Es gibt keinen wie ihn auf Erden – ein Mann, so rechtschaffen und redlich, der Gott fürchtet und das Böse meidet“ (Hi 1,8). Gottesfurcht – oder Verehrung Gottes – wird in diesem ersten Buch der inspirierten Schrift oft erwähnt. Und wir sehen hier, dass Gott Hiob mit anderen Menschen auf der Erde vergleicht. Gott tut dies auch heute.
Es ist nicht überraschend, dass Satan Hiob zu seiner Zielscheibe machte, denn Satan hasst rechtschaffene Menschen. Er hasste damals Hiob und auch hasst auch heute solche Menschen. Deshalb tut er alles, was in seiner Macht steht, um uns davon abzuhalten fromm zu sein. Satan bereitete dem Hiob Schwierigkeiten durch seine Frau und durch fleischliche Prediger. Aber nichts davon änderte Hiobs Hingabe an seinen Gott. Welch ein Mann war Hiob! Welch eine Herausforderung stellt er für uns da! Auch wir können so sein wie er.
Betrachten wir nun, wie Hiob auf alle Erprobungen reagierte. Er hörte, dass alles verloren war. Einer nach dem anderen, kamen seine Diener und berichteten ihm, dass alles verloren war. „Und Hiob stand auf, zerriss sein Obergewand, schor sein Haupt, und fiel auf die Erde und betete Gott an“ (Hi 1,20). Auch das sehen wir auf der ersten Seite der Heiligen Schrift: Ein gottesfürchtiger Mann ist ein Anbeter. Du musst ein Anbeter sein, wenn du alles hast, und du musst ein Anbeter sein, wenn du alles verloren hast. Jesus sagte: „Gott ist Geist, und die ihn anbeten, müssen ihn in Geist und Wahrheit anbeten, und der Vater sucht solche als seine Anbeter“ (Joh 4,23,24). Gott anzubeten, heißt ihm alles zu geben.
Hiob sagte: „Nackt bin ich aus meiner Mutter Leib gekommen, und nackt kehre ich dahin zurück. Der Herr hat gegeben, und der Herr hat genommen, der Name des Herrn sei gepriesen!“ Bei all dem sündigte Hiob nicht und legte Gott nichts Anstößiges zur Last. (Hi 1,21,22). Hiob sprach hier wahrscheinlich von Mutter Erde, von der er nackt gekommen war und zu der er als Staub, nackt zurückkehren würde. Er nahm willig an, was immer der Herr in seinem Leben zuließ.
Wenn ich über Hiobs Hingabe an den Herrn nachdenke, staune ich. Er hatte nicht das Beispiel Jesu und der Apostel, das wir haben. Er hatte gar keine Vorbilder, denen er hätte folgen können. Er hatte nicht die Kraft des Heiligen Geistes, die wir haben. Er hatte nicht die Bibel, die wir haben. Er hatte keine Ermutigung und Unterstützung von Mitgläubigen, noch nicht einmal die seiner Frau. Hiob hatte nur Gott – und Gott war genug. Wenn Hiob solch ein herrliches Leben führen konnte, warum können wir es nicht?