Titel
„Aber ihr sollt euch nicht Rabbi nennen lassen; denn einer ist euer Meister; ihr aber seid alle Brüder. Und ihr sollt niemanden unter euch Vater nennen auf Erden; denn einer ist euer Vater, der im Himmel ist. Und ihr sollt euch nicht Lehrer nennen lassen; denn einer ist euer Lehrer: Christus. Der Größte unter euch soll euer Diener sein. Denn wer sich selbst erhöht, der wird erniedrigt; und wer sich selbst erniedrigt, der wird erhöht“ (Mt 23,8-12).
Jesu Gebot im obigen Abschnitt der Schrift ist sehr klar. Gemeindeleiter dürfen nie irgendwelche Titel tragen. Sie müssen „Brüder“ sein, genauso wie all die anderen Brüder in der Gemeinde. Der Grund, warum viele Gemeindeleiter respekteinflößende Titel vor ihren Namen setzen, besteht darin, dass sie sich über andere in der Gemeinde erhöhen möchten. Aber in der Gemeinde hat nur Jesus das Recht, als Haupt und Herr erhöht zu werden. Jede Erhöhung des eigenen Ichs auf irgendeine Weise – durch die Verwendung von Titeln wie Hochwürden, Seine Exzellenz, Metropolit, Apostel, Prophet, Papst, Kardinal, Bischof, Pastor usw. – bedeutet, mit Christus um die Anerkennung in der Gemeinde zu konkurrieren.
Aber die Berufung eines Gemeindeleiters besteht darin, „ein Diener“ zu sein (Mt 23,11).
In Geldangelegenheiten müssen hauptberuflich tätige christliche Arbeiter und Gemeindeleiter dem Beispiel Jesu folgen – denn er war auch 3 ½ Jahre lang im Vollzeitdienst:
Jesus erzählte nie jemandem von seinen finanziellen Bedürfnissen. Er machte nie Werbung für seinen Dienst und versandte auch keine Berichte über sein Werk (denn das wäre ein indirektes Betteln um Geld gewesen). Sein Vater veranlasste einige Leute, Jesus freiwillig Gaben zu geben – und Jesus nahm solche Geschenke an, weil Jesus 12 Jünger und ihre Familien finanziell unterstützen musste. Die Tatsache, dass er einen Kassenwart (Judas) brauchte, um all das Geld aufzubewahren und die Tatsache, dass Judas aus dem Geldbeutel stehlen konnte, ohne dass jemand das fehlende Geld bemerkte, weist darauf hin, dass es eine Menge Geld im Beutel gegeben haben muss. In Lukas 8,2-3 (frei übersetzt) heißt es: „… Maria, genannt Magdalena, von der sieben böse Geister ausgefahren waren, und Johanna, die Frau des Chuzas, eines Verwalters des Herodes, und Susanna und viele andere, dienten Jesus und den 12 Jüngern mit ihren privaten Mitteln.“ Und Jesus nahm ihre Gaben an.
Jesus war jedoch sehr vorsichtig, auf welche Weise er das empfangene Geld ausgab. Er verwendete es hauptsächlich für zwei Zwecke (wie in Johannes 13,29 angedeutet wird): (1) Um zu kaufen, was nötig ist; und (2) um den Armen zu geben.
Das ist das Beispiel, dem auch wir folgen müssen – in unseren Familien und in unseren Gemeinden. Verschwende kein Geld für unnötigen Luxus. Kauf nur, was du brauchst. Und vergiss nicht, deinen Überschuss mit armen Gläubigen in Not zu teilen. Und wenn du im Vollzeitdienst bist und Gott dich mit privaten Ressourcen ausgestattet hat, um davon zu leben, dann sei von keiner Gemeinde abhängig, um dich zu unterstützen. Unterstütze dich finanziell selbst und diene dem Herrn.
In 1. Timotheus 5,17-18 sagt Paulus, dass „Die Ältesten, die der Gemeinde gut vorstehen, die halte man zwiefacher Ehre wert, besonders, die sich mühen im Wort und in der Lehre. Denn die Schrift sagt: Du sollst dem Ochsen, der da drischt, nicht das Maul verbinden; und: Ein Arbeiter ist seines Lohnes wert.“ Paulus verwendet hier nicht das Wort „Geld“, sondern „Ehre“. Wenn sich das auf Geld bezöge, dann würde es bedeuten, dass Gott befiehlt, dass die Ältesten in einer Gemeinde das Doppelte des Gehalts bezahlt bekommen, das jeder andere in der Gemeinde bekommt. Das ist lächerlich und offensichtlich nicht, was der Heilige Geist sagt. Paulus spricht hier davon, den Ältesten der Gemeinde doppelte Ehre (Wertschätzung und Respekt) zu erweisen. Wir müssen Ältesten Ehre zollen, genauso wie es einem Ochsen erlaubt ist, das Getreide, das er drischt, zu fressen. Der primäre Lohn eines Ältesten sind „Respekt, Anerkennung und Dankbarkeit“ von seiner Herde – und nicht Geld.
Paulus spricht in 1. Korinther 9,7-18 über die Unterstützung von christlichen Arbeitern im Vollzeitdienst: „Wer zieht denn in den Krieg und zahlt sich selbst den Sold? Wer pflanzt einen Weinberg und isst nicht von seiner Frucht? Oder wer weidet eine Herde und nährt sich nicht von der Milch der Herde? … Wenn wir euch zugut Geistliches säen, ist es dann zu viel, wenn wir Leibliches von euch ernten? … So hat auch der Herr befohlen, dass, die das Evangelium verkündigen, sich vom Evangelium nähren sollen.“
Daher ist es vollkommen in Ordnung, dass Prediger und Älteste im Vollzeitdienst Gaben von denen empfangen, denen sie dienen.
Paulus fährt im selben Abschnitt mit den Worten fort (frei übersetzt): „Trotzdem haben wir von diesem Recht keinen Gebrauch gemacht, sondern wir erdulden alle Dinge, damit wir dem Evangelium Christi kein Hindernis in den Weg legen. Es ist wahr, dass der Herr angeordnet hat, dass jene, die das Evangelium verkündigen, auch vom Evangelium leben sollen. Aber ich habe von diesem Recht keinen Gebrauch gemacht. Lieber würde ich sterben, als zuzulassen, dass irgendjemand mir meinen Ruhm zunichtemacht. Denn dass ich das Evangelium predige, dessen darf ich mich nicht rühmen, denn ich muss es tun. Und wehe mir, wenn ich das Evangelium nicht predigte! Wenn ich dies freiwillig tue, so habe ich Lohn. Aber wenn ich es unfreiwillig tue, habe ich immer noch einen Haushalterdienst, der mir anvertraut wurde. Was ist denn nun mein Lohn (Gehalt)? Einfach dies, dass ich, wenn ich das Evangelium predige, es allen kostenfrei darbiete. Somit mache ich von meinem Recht als ein Prediger des Evangeliums keinen Gebrauch.“
Paulus predigte nicht für ein Gehalt, noch reiste er herum, um Gaben von anderen Gläubigen zu empfangen. Er predigte, weil er „von seiner Liebe zu Christus gedrängt wurde“, und weil Gott ihm das Amt, das Evangelium zu verkünden, anvertraut hatte. Daher wollte er das Evangelium ohne Entgelt verkünden, damit niemand sich einbilden würde, dass Gott Menschen für das Evangelium etwas in Rechnung stellt.
So sehen wir, dass das Neue Testament lehrt, dass jeder Diener Gottes der im Werk des Herrn arbeitet, berechtigt ist, Gaben zu seiner Unterstützung zu empfangen Aber gleichzeitig stellen wir Folgendes fest:
(1) Keiner erhielt ein regelmäßiges monatliches Gehalt. Jesus hat seinen Jüngern nie ein Gehalt verheißen. Die Apostel haben nie ein Gehalt empfangen. Sie vertrauten ihrem himmlischen Vater, dass er die Herzen der Menschen bewegen würde, sie finanziell zu unterstützen (wie im Falle Jesu). Ein solches Leben des Glaubens war unbedingt notwendig, damit sie in ihrem Dienst Kraft hatten. Es bewahrte sie auch vor Habgier.
(2) In Situationen, wo Paulus sah, dass diese Verfügung, Unterstützung zu erhalten, von Predigern missbraucht wurde, entschied er sich, überhaupt kein Geld von irgendjemandem anzunehmen, sondern sich selbst zu versorgen, um das Zeugnis des Evangeliums, das er predigte, zu schützen. Er sagte in 2. Korinther 11,7-13 (frei übersetzt): „Ich habe euch das Evangelium Gottes unentgeltlich verkündigt … Stattdessen habe ich andere Gemeinden ‚beraubt‘, indem ich annahm, was sie mir sandten, und um es zu verbrauchen, während ich bei euch war, sodass ich euch ohne Kosten dienen konnte. Und als das aufgebraucht war, habe ich euch dennoch um nichts gebeten, denn die Christen aus Mazedonien brachten mir eine weitere Gabe. Ich habe euch nie auch nur um einen Cent gebeten, und ich werde es auch nie tun. Ich werde jedem davon erzählen. Ich tue das, weil ich denen den Boden unter den Füßen wegziehen möchte, die sich rühmen, dass sie Gottes Werk auf dieselbe Weise tun wie wir. Gott hat diese Männer überhaupt nicht gesandt. Sie sind ‚Schwindler‘, die euch getäuscht haben, zu glauben, sie seien Christi Apostel.“
So sehen wir, dass Paulus gelegentlich Gaben empfing – von den Christen in Mazedonien (Philippi), die ihm manchmal Geld schickten. Aber er nahm nie Geld von den Christen in Korinth an (wie wir oben lesen), weil er demonstrieren wollte, dass er sich von den falschen christlichen Predigern in Korinth unterschied.
Paulus nahm auch kein Geld von den Christen in Thessalonich. Er sagt in 2. Thessalonicher 3,8-9 (frei übersetzt): „Oder haben wir jemals auf Kosten anderer gelebt? Wir haben Tag und Nacht gearbeitet und uns abgemüht, um niemandem von euch zur Last zu fallen. Wir hätten zwar von euch Unterstützung verlangen können, doch wir wollten euch aus erster Hand zeigen, wie man seinen Lebensunterhalt bestreitet.“
Und Paulus nahm auch kein Geld von den Christen in Ephesus. Er sagt in Apostelgeschichte 20,31-35 (frei übersetzt): „All diese drei Jahre, in denen ich bei euch war, habe ich von niemanden Geld oder Kleidung begehrt. Ihr wisst ja selbst, wie diese Hände für meine Bedürfnisse und für diejenigen meiner Gefährten gesorgt haben. In allem habe ich euch gezeigt, dass man so arbeiten und sich der Schwachen annehmen soll, eingedenk der Worte des Herrn Jesus, der selbst gesagt hat: Geben ist glückseliger als Nehmen!“
Daher musst du sensibel sein für die Situation, in der du dich – in der gegenwärtigen Zeit in deinem Land – befindest, und sehen, welchen Stand du einnehmen solltest, um in deiner Situation ein reines Zeugnis für den Herrn aufrechtzuerhalten.
Bei der großen Anzahl der CFC-Gemeinden, die der Herr gepflanzt hat, arbeitet jeder der über hundert Ältesten, um sich und ihre Familien selbst zu versorgen – und kein einziger von ihnen erhält ein Gehalt. Dieses System hat in unseren Gemeinden nun schon mehr als 40 Jahre lang perfekt funktioniert (sowohl in reichen städtischen Gemeinden als auch in den ärmsten Gemeinden in den Dörfern Indiens). Es hat uns auch davor bewahrt, von habgierigen Predigern infiltriert zu werden, die die Heilige Schrift zitieren und danach trachten, vom Geld anderer Christen zu leben.
Fast alle Pastoren in den Gemeinden in der Welt erhalten ein monatliches Gehalt. Wir richten sie nicht. Noch sagen wir ihnen, dass sie aufhören sollten, ihr monatliches Gehalt zu empfangen. Aber wir würden ihnen sagen, dass sie nicht im Willen Gottes sind, wenn sie wegen eines großen Gehaltspakets, dass die Gemeinde ihnen anbietet, und nicht auf Grund einer klaren Berufung von Gott eine Pastorenstelle in einer Gemeinde annähmen.
Wenn du dich entscheidest, ein Gehalt anzunehmen, dann musst du es als freiwillige Gabe, das dir von deiner Gemeinde gegeben wird, und nicht als ein Gehalt, annehmen. Der Unterschied zwischen einem Gehalt und einer Gabe ist der: Ein Gehalt kann eingefordert und ebenso kann eine Gehaltserhöhung verlangt werden. Aber eine Gabe kann niemals gefordert oder sogar erwartet werden.
Das war die Position, die die Apostel zur Zeit des Neuen Testaments in Bezug auf Geldangelegenheiten einnahmen. Das Christentum hat sich von diesem Standard weit entfernt. Und das traurige Ergebnis wegen dieses Versagens in Geldangelegenheiten ist, dass heute Gottes Salbung und geistliche Einsicht in einem großen Teil des christlichen Dienstes fehlt. Im Dienst der meisten heutigen Pastoren gibt es wenig Offenbarung. Jesus sagte, dass nur dem, der in Geldangelegenheiten treu ist, die wahren Reichtümer von göttlicher Offenbarung vom Herrn gegeben würden (Lk 16,11).
Wir müssen auch darauf achten, von wem wir Geld empfangen. Wir sollten nicht von jedem Gläubigen Geld annehmen. Hier sind diejenigen, von denen wir kein Geld oder keine Gaben annehmen sollten:
1. Wir sollten keinerlei Geld von denen annehmen, die keine wiedergeborenen Kinder Gottes sind. Es ist eine große Ehre und ein Privileg, das Werk Gottes auf Erden zu unterstützen. Aber dieses Privileg ist nur seinen wiedergeborenen Kindern gegeben (3Joh 7).
2. Wir sollten keinerlei Geld von denen annehmen, die nicht genug Geld für die irdischen Bedürfnisse ihrer eigenen Familie haben. Sie müssen zuerst für die Bedürfnisse ihrer Familie sorgen (wie wir in 1. Timotheus 5,8 und Markus 7,9-13 lesen). Unser himmlischer Vater ist ein Multi-Billionär. Und wie jeder irdische Vater, möchte er nicht, dass irgendeines seiner Kinder hungert oder finanziell leidet, weil sie Geld für sein Werk geben.
3. Wir sollten kein Geld von denen annehmen, die Schulden zurückzuzahlen haben. Gott möchte, dass seine Kinder ein ruhiges Leben, frei von allen Schulden, führen. Solche Gläubige müssen zuerst „dem Kaiser geben, was des Kaisers ist, und erst dann Gott etwas geben“. Gott möchte nicht das Geld des Kaisers oder sonst jemandes Geld haben (Mt 22,21; Röm 13,8). [Ein Darlehen für ein Haus ist nicht als „Schuld“ (im Sinne der obigen Verse) zu sehen, weil das Haus ein Vermögenswert ist, das ebenso viel Wert wie das aufgenommene Darlehen hat. Aus demselben Grund ist auch ein Darlehen für den Kauf eines Autos keine Schuld – wenn das Fahrzeug für den Wert des aufgenommenen Darlehens versichert wurde.]
4. Wir sollten keinerlei Geld von denen annehmen, die mit denen, die sie auf irgendeine Weise verletzt haben, nicht versöhnt sind (Mt 5,23).
5. Wir sollten keinerlei Geld von denen annehmen, die widerwillig geben oder die erwarten, dass man ihnen irgendeine Belohnung gibt, weil sie geben. Gott liebt fröhliche Geber – und wir müssen das auch (2Kor 9,7).
Mehr zu diesem Thema kannst du auf unserer Gemeindewebseite, unter https://www.cfcindia.org/deutsch/ (Artikel „Finanzielle Unterstützung“) finden.
Wir richten andere Gemeinden oder Älteste nicht, die Dinge anders handhaben wie wir. Aber in CFC-Gemeinden trachten wir danach, die Standards, die der Herr in seinem Wort niedergeschrieben hat, strikt zu bewahren.
Wer Ohren hat zu hören, der höre.