Autor :   Zac Poonen
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Jesus identifizierte sich völlig mit den Menschen. Er schämte sich nicht, Mensch zu sein. Die Bibel sagt, er schämt sich nicht, uns seine Brüder zu nennen. Manchmal fühlen wir uns anderen Menschen überlegen. Wir halten uns für gebildeter oder gehören zu einer anderen Gesellschaftsschicht. All das kommt von dem verdrehten Stolz, mit dem wir infiziert sind, seitdem Adam sündigte. Jesus kam, um zu zeigen, dass alle Menschen im Grunde gleich sind, unabhängig von Rasse, Familie, Bildung, Intelligenz, Kultur, Position oder was auch immer. Er kam und wurde einer von denen, die in der damaligen Gesellschaft in Israel ganz unten standen. Er war geringer als alle, denn nur auf diese Weise konnte er jedermanns Diener sein. Du kannst niemandes Diener sein, wenn du nicht bereit bist, dich niedriger als ihn zu stellen. Wenn du jemanden erhöhen willst, musst du dich unter ihn stellen. So ist Jesus gekommen.

Der Heilige Geist ist nun gekommen, um unsere Gesinnung der von Christus gleich zu machen, in anderen Worten, um unsere Denkweise genauso zu machen wie die des Christus. Was für Gedanken hast du über dich selbst, wenn du ganz allein bist? Hältst du dich vielleicht für gutaussehend oder für besonders klug, oder schätzt du dich glücklich, weil du in eine reiche Familie hineingeboren wurdest? Dann kannst du daran erkennen, wie viele deiner Gedanken wie die des Christus sind und wie viele wie die des Teufels sind. Wenn du dich mit anderen vergleichst und dich selbst für überlegen hältst, dann sind das genau solche Gedanken, die Luzifer, aus dem der Teufel wurde, durch den Kopf gingen. Die Bibel sagt, dass wir andere höher achten sollen als uns selbst, Philipper 2,3, und Paulus spricht in dieser Passage davon, dass Jesus Christus unser Beispiel ist. Er sagte in Epheser 3,8, er sei der allergeringste unter allen Heiligen. Paulus war so ergriffen von der Demut Christi, dass er sich selbst dagegen als den absolut geringsten unter allen Gläubigen ansah.

Die Bibel sagt in Philipper 2,3, dass wir andere höher achten sollen als uns selbst. Jesus achtete immer andere höher als sich selbst. Deshalb sehen wir ihn, wie er beim letzten Abendmahl einen Eimer Wasser nahm und den Jüngern die Füße wusch. Du weißt, dass diese Arbeit damals von den Dienern verrichtet wurde. Wenn du in ein Haus kamst, und wenn der Hausherr reich war, dann hatte er Sklaven. Sklaven waren Menschen, die man gekauft hatte, die keinen Lohn bekamen. Sie waren geringer als Diener. Und es war die Aufgabe der Sklaven, wenn ein Gast ins Haus kam, eine Wasserschale zu nehmen und ihm den Staub von den Füßen zu waschen, ihm die Sandalen zu lösen und den Staub von den Füßen zu waschen. Wenn also irgendwo ein Gastmahl oder ähnliches stattfand, stand immer ein Wasserbecken in der Nähe der Tür. Und als also die Jünger und Jesus zum letzten Abendmahl kamen, war dort kein Gastgeber, denn sie hatten nur einen leeren Raum, aber das Wasserbecken war da. Nun war die Frage, wer die Arbeit des Fußwaschens übernehmen würde. Und jeder der Jünger muss sich gedacht haben: „Also, ich werde das nicht tun.“ Petrus dachte vielleicht: „Na, ich werde ja der Anführer sein, wenn Jesus fortgeht. Wie könnte ich eine solche Arbeit übernehmen!“ Und Matthäus dachte vielleicht: „Also, ich bin ein sehr gebildeter Buchhalter. Ich kann nicht hingehen und den Jüngern die Füße waschen.“ Und so mag jeder der Jünger gedacht haben, dass sie doch den anderen in der einen oder anderen Weise überlegen seien und deshalb unmöglich die Arbeit eines Sklaven tun könnten. Dann ist es besser, die Arbeit wird gar nicht getan. Und dann nahm Jesus dieses Waschbecken zur Hand und fing an, ihnen die Füße zu waschen. Warum? Weil er sagte: „Ihr seid wichtiger als ich.“ Sie waren nicht geistlicher als er und das dachte er auch nicht. Aber er behandelte sie als Menschen, die wichtiger sind. Er schätzte sich selbst aufrichtig als geringer ein. Es war kein aufgesetzter Akt, nur um zu zeigen, wie demütig er war. Manche Menschen können sich demütig gebärden, sie tun gewisse Dinge, nur um zu demonstrieren, dass sie Diener und sehr demütig sind. Das ist alles Heuchelei. Gott hasst so etwas. Jesus war aufrichtig. Er nahm wirklich diesen Platz ein und wurde nichts vor seinem himmlischen Vater. Und das ist wahre Demut, vor Gott wie nichts zu stehen. Herr, ich bin nichts. Alles was ich bin, hast du gemacht. Wer hat dich intelligent gemacht? Gott hat dich gemacht. So viele geistig behinderte Kinder werden in diese Welt geboren. Auch du hättest so geboren werden können. Du hättest mit einem Hirnschaden oder mit einer Körperbehinderung geboren werden können, oder du hättest an Polio erkranken können oder eine Erbkrankheit haben können wie so viele Kinder – und was wärest du dann? Es ist wirklich angemessen, dass wir durch und durch demütig sind, wenn wir über uns selbst nachdenken. Herr, was habe ich, das ich nicht erhalten habe? Nur Narren sind stolz.

In Lukas 2,51 steht geschrieben, dass er nach Nazareth kam und Joseph und Maria untertan war, und so ging es 30 Jahre lang. Waren Josef und Maria vollkommen? Bei weitem nicht. Sie waren nicht besser als irgendein Ehepaar heutzutage. Denke nur an eine durchschnittliche christliche Familie, wo Mann und Frau mindestens ab und zu miteinander streiten. Nun, Josef und Maria waren genauso. Sie waren nicht vollkommene Menschen, die niemals sündigen. Es gibt solche Menschen nicht. Sie waren Sünder. Sie waren unvollkommen. Sie wussten nicht alles. Und in ihrem Haus lebte Jesus, der sündlos war, der vollkommen war, der nie etwas Falsches tat. Wer sollte sich also wem unterordnen? Man sollte meinen, Josef und Maria sollten sich Jesus unterordnen, oder? Derjenige, der unvollkommen ist, also Josef und Maria, sollte sich demjenigen unterordnen, der vollkommen ist, also Jesus. Aber so war es nicht. Jesus ordnete sich einem unvollkommenen Stiefvater und einer unvollkommenen Mutter unter. Du weißt, dass es uns nicht leicht fällt, uns jemandem unterzuordnen, der geringer ist als wir. Kannst du dich jemandem unterordnen, der unter dir steht? Aber wenn du aufrichtig demütig bist, ist das kein Problem für dich. Du wirst dich jedem unterordnen, weil du erkannt hast, dass du nichts bist. Und Demut ist das Geheimnis. Wenn wir demütig sind, haben wir mit niemandem ein Problem. Jesus war ganz zufrieden damit, ein Zimmermann zu sein. Als er seinen Dienst begann, nahm er nie irgendeinen Titel an. Er nannte sich nicht Pastor Jesus oder so. Er wollte nie eine Position oder einen Titel oder irgendetwas, das ihn über die einfachen Leute erhoben hätte, denen er diente. Er kam um zu dienen. Er wurde in allen Dingen wie seine Brüder. Als sie ihn zum König machen wollte, lief er davon. Er tat nie irgendetwas, um Ehre von den Menschen zu erhalten. Wenn er einen Kranken heilte, sagte er ihm, er solle niemandem davon erzählen. Erkennst du seine Demut? Er wollte, dass alle Ehre seinem Vater gegeben würde. Er wollte nie Menschen zu sich ziehen. Seine Heilungen waren keine öffentlichen Kunststücke, mit denen er Aufmerksamkeit auf sich lenken wollte. Welch ein wunderschönes Bild haben wir in ihm davon, wie der Mensch sein soll!