Autor :   Zac Poonen Kategorien :   Jünger
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In Offenbarung 2,12-17 lesen wir: „Und dem Engel der Gemeinde in Pergamon schreibe: Das sagt, der da hat das scharfe zweischneidige Schwert: Ich weiß, wo du wohnst: da wo der Thron des Satans ist; und du hältst an meinem Namen fest und hast den Glauben an mich nicht verleugnet, auch nicht in den Tagen, als Antipas, mein treuer Zeuge, bei euch getötet wurde, da wo der Satan wohnt ...“

Pergamon war eine Stadt, die so übel war, dass der Herr sagt, Satan hatte dort sein irdisches Hauptquartier. Dies wird zweimal in Offenbarung 2,13 erwähnt. Und mitten in eben diese Stadt hat der Herr seine Gemeinde gesetzt.

Der Herr sagt zu der Gemeinde: „Ich weiß, wo du wohnst“. Er weiß genau, wo und in welchen Verhältnissen wir leben. Und er kann uns rein und siegreich erhalten, selbst wenn Satan seinen irdischen Thron genau dort hat, wo wir wohnen. Mit dem Schwert des Geistes können auch wir überwinden.

Keine Öllampe hat sich je beschwert, dass die Umgebung zu dunkel sei, um darin zu leichten. Die Helligkeit einer Lampe hat nichts mit ihrer Umgebung zu tun, sondern hängt allein davon ab, wie viel Öl sie enthält.

Genau so verhält es sich mit jeder Ortsgemeinde. Die Umgebung mag übel sein. Satan mag seinen Thron in der Stadt aufgerichtet haben. Aber wenn die Gemeinde mit dem Öl des Heiligen Geistes angefüllt ist, wird ihr Licht hell scheinen. Sogar um so heller sieht man ein Licht, je dunkler die Umgebung ist! Die Sterne kann man nachts sehen, nicht am Tage.

Der Herr lobt diese Gemeinde, weil sie an seinem Namen festhält und den Glauben nicht verleugnet, auch nicht in Zeiten der Verfolgung. Insbesondere erwähnt er Antipas, der ein treuer Zeuge war und sein Leben für seinen Glauben gelassen hat.

Antipas war ein Mann, der für die Wahrheit Gottes einstand, selbst wenn das bedeutete, dass er ganz allein dastand. Er war ein Mann mit Überzeugungen und keiner, der den Menschen gefallen wollte. Wer Gott kennt, muss sich nicht danach umschauen, wie viele an das glauben, was er glaubt. Für den Herrn ist er bereit, ganz allein zu stehen, wenn nötig allein gegen den Rest der Welt. Antipas war so ein Mann. Und deshalb wurde er getötet.

Wäre er menschengefällig gewesen, hätte er dem Tod entfliehen können. Er wurde getötet, weil er kompromisslos für Gottes offenbarte Wahrheit einstand. Wahrscheinlich fanden ihn die Leute borniert, störrisch, unverträglich und verrückt. Aber das war ihm gleichgültig. Er stand einfach treu zu seinem Herrn, gegen alle Sünde, Weltlichkeit und Kompromissbereitschaft, gegen jeden Ungehorsam gegenüber Gottes Wort und gegen den Teufel. Dieser Mann war eine Bedrohung für das Reich Satans.

Vielleicht sogar hat Satan sich gerade deshalb entschlossen, in Pergamon seinen Thron zu bauen, weil Antipas dort war. Was für ein Mann muss Antipas gewesen sein, dass sogar Satan ihn fürchtete!

Gott braucht heute überall auf der Welt Menschen wie Antipas. Bald wird es so weit sein, dass wir für unseren Glauben einen Preis zu zahlen haben. Die babylonische Christenheit um uns herum wird Kompromisse schließen und sich dem Antichrist beugen. Werden wir an jenem Tag fest stehen wie Antipas? Oder werden wir unsere Knie beugen, um unser Leben zu retten? Sind wir überzeugt, dass Gottes Wahrheit es wert ist unser Leben für sie zu lassen?

Gott prüft uns heute in kleinen Dingen. Nur wenn wir in diesen kleinen Prüfungen treu sind, können wir auch in den zukünftigen größeren Prüfungen treu sein. Satan soll eine solche Bedrohung in dir sehen, dass er seinen Thron dorthin versetzt, wo du lebst.

Das Traurige ist, dass die Gemeinde in Pergamon geistlich nachließ, nachdem Antipas gestorben war. Als er noch am Leben war, war Antipas wahrscheinlich der Gesandte der Gemeinde. Als er starb, übernahm ein anderer und mit der Gemeinde ging es bergab. Das ist die traurige Geschichte vieler Gemeinden.