Autor :   Zac Poonen
WFTW Body: 

Isaak war keine weise Person wie sein Vater Abraham es war. Isaaks Heim war voller Parteilichkeit. Isaak stand auf der Seite Esaus und Rebekka auf der Seite Jakobs. Eine solche Haltung ist der beste Weg, eine Familie zu spalten. Esau und Jakob wurden auf Grund der Parteilichkeit ihrer Eltern lebenslange Feinde. Ein Elternteil begünstigte einen Sohn und das andere Elternteil den anderen. Daher wurden die beiden eifersüchtig aufeinander. Zweifellos hat dies auch Isaak und Rebekka getrennt.

Mit welch einer schönen Ehe hatten sie als Ehepartner, die Gott füreinander ausgewählt hatte und die tief miteinander verliebt waren, begonnen! Aber ihre Parteilichkeit gegenüber ihren Kindern hat ihre Ehe gründlich ruiniert. Der traurigste Teil ist der Grund für diese Parteilichkeit, in Isaaks Fall seine Liebe für gutes Essen: Er liebte Wildbret, das Esau ihm regelmäßig nach Hause brachte. Jakob war kein guter Jäger und daher kümmerte sich Isaak nicht um ihn. Isaaks Segen für Jakob (der viele Probleme verursachte) kam auch durch seine Liebe für Wildbret zustande. Ein Schlemmer wie Isaak kommt sicherlich auch als Familienvater nicht gut weiter, anders als es bei Abraham der Fall war. Gottesfürchtige Väter können manchmal Söhne haben, die ziemlich töricht handeln.

Wir lesen in 1. Mose 26,7 von einer weiteren törichten Handlung Isaaks – aber hier folgte er den lügenden Fußstapfen seines Vaters. Als Isaak in Gerar war, fragten ihn die Männer nach seiner hübsche Frau Rebekka. Er sagte ihnen, dass Rebekka seine Schwester war. Das war die Lüge, die sein Vater Abraham bei zwei Anlässen in Bezug auf seine Mutter Sara gesagt hatte (1Mo 12 und 20). Aber Isaak hatte von den Fehlern seines Vaters nicht gelernt. Wir müssen nicht dieselben Fehler machen, die unsere Eltern vor uns gemacht haben. Ein weiser Mensch wird von den Fehlern anderer lernen, sodass er sie nicht wiederholt.

In 1. Mose 26,34-35 lesen wir: „Als Esau 40 Jahre alt war, nahm er zur Frau Jehudit, die Tochter Beeris, des Hetiters, und Basemat, die Tochter Elons, des Hetiters. Die machten Isaak und Rebekka lauter Herzeleid.“ Wir sehen hier, dass Isaak nicht so sorgsam war wie Abraham, um eine Ehefrau für seinen Sohn zu finden. Er erlaubte Esau, die Person, die er mochte, zu heiraten. Er hatte Esau durch seine Bevorzugung und seine Parteilichkeit verzogen. Isaak war am Essen, das Esau ihm brachte mehr interessiert als an der Frau, die dieser auswählte. Dies sind einige der Warnungen in der Heiligen Schrift für uns heute.

Gegen Ende seines Lebens wurde Isaaks Augenlicht immer schwächer. Das ist nichts Ernstes. Wenn wir älter werden, wird unser Augenlicht von Natur aus schwächer werden. Aber das Traurige war, dass auch Isaaks geistliche Vision dunkel und trüb wurde. Wenn wir älter werden, mag unser äußerer Mensch vergehen. Aber unser innerer Mensch sollte stärker und unsere geistliche Vision schärfer werden. Bei Isaak war das nicht der Fall. Er wusste, was Gott gesagt hatte, als die beiden Kinder im Schoß Rebekkas waren: „Der Ältere wird dem Jüngern dienen.“ Aber er entschied sich trotzdem gegen Gottes Wort zu handeln und seinen Segen dem älteren Bruder zu geben. Kannst du hier die Torheit sehen? Er sagt zu Esau in 1. Mose 27,2-3: „Siehe ich bin alt geworden und weiß nicht, wann ich sterben werde. So nimm nun dein Gerät, Köcher und Bogen und geh aufs Feld und jage mir ein Wildbret.“ Dieser alte Mann, der mit einem Fuß bereits im Grab ist, denkt immer noch ans Essen [Schlemmen]!! Kein Wunder, dass er seine geistliche Vision verlor!

Paulus sagte in 1. Korinther 9,27: „…sondern ich bezwinge meinen Leib und zähme ihn, damit ich nicht anderen predige und selbst verwerflich werde.“ Das ist der Grund, warum uns Gott ermutigt, hin und wieder zu fasten – damit wir unsere gefräßigen Begierden und sexuellen Leidenschaften unter Kontrolle halten, damit wir Gott und nicht unseren Bauch anbeten. Es war die Liebe zum Essen, die Isaak geistlich blind machte. Und es ist die Liebe zum guten Essen, die auch viele Prediger geistlich blind macht.

Isaak sagte hier quasi: „Esau, geh hin und bring mir dieses Wildbret. Wenn es schmackhaft ist, werde ich dir Gottes Segnungen geben. Ich weiß, dass Gott mir vor vielen Jahren gesagt hat, dass dein jüngerer Bruder das Erstgeburtsrecht erhalten soll. Aber es ist mir egal, was Gott vor so vielen Jahren gesagt hat. Du bist mir ein guter Sohn gewesen und hast mir immer Wildbret zur Speise gebracht. Daher bin ich sicher, dass Gott Verständnis dafür haben wird, wenn ich dir statt deinem Bruder, der mir nie im Leben ein gutes Essen gebracht hat, den Segen gebe“!! Denke an die Tiefe von Isaaks Dummheit in dieser Angelegenheit. Aber Gott stellte sicher, dass Isaaks Plan scheiterte.

Aber man muss Issak zugutehalten, dass er einige der guten Eigenschaften seines Vaters hatte, als es darum ging, mit anderen Menschen außerhalb seiner Familie umzugehen. Wir lesen (in 1. Mose 26,18) von einer Zeit, als Isaak die Wasserbrunnen wieder ausgraben ließ, die sein Vater früher gegraben hatte, und welche die Philister aus Eifersucht verstopft hatten. Diese Wasserbrunnen gehörten Abraham, weil er sie gegraben hatte. Und daher gehörten sie jetzt Isaak. Aber die Hirten [Knechte] von Gerar zankten mit den Hirten Isaaks und sagten: „Das Wasser ist unser“. Daher gingen Isaaks Hirten hin und fragten Isaak, und Isaak sagte: „Gib es ihnen“. Genauso wie Abraham Lot das Land gab, das er wollte, folgt Isaak hier auch in den Fußstapfen seines Vaters. Dann grub Isaak einen anderen Brunnen (V. 21) und die Hirten von Gerar zankten auch um diesen. Ein zweites Mal sagte Isaak zu ihnen: „Gibt ihnen auch diesen.“ Er zog von dort weiter und grub noch einen anderen Brunnen. Mittlerweile waren die Gerariter beschämt und stritten nicht mehr um diesen Brunnen. Daher nannte Isaak ihn „weiter Raum“ (Rehobot) und sprach: „Nun hat uns der Herr Raum gemacht, und wir können wachsen im Lande.“ Isaak schaffte sich keinen Raum für sich, indem er Leute vertrieb. Nein. Er gab seine Rechte auf und der Herr machte für ihn Raum und er wurde fruchtbar.

Deutsche Übersetzung: Alois Mair