Jeder junge Mensch gerät früher oder später in Versuchung, unreine Gedanken zu hegen. Da der sexuelle Drang bei Männern stärker und aggressiver ist als bei Frauen, sind erstere mit diesem Problem viel mehr konfrontiert als letztere. In Markus 7,21 nennt Jesus die bösen Gedanken als das Erste, was aus dem Herzen des Menschen kommt. Die Herzen aller unbekehrten Menschen sind gleichermaßen böse und deshalb trifft die Beschreibung, die Jesus gab, auf alle zu. Unreine Gedanken plagen den Geist des moralisch aufrechten Menschen genauso wie den des Ehebrechers – auch wenn mangelnde Möglichkeiten und Angst vor der Gesellschaft den ersteren vielleicht davon abgehalten haben, Ehebruch zu begehen.
Wir müssen jedoch zwischen Versuchung und Sünde unterscheiden. Selbst Jesus wurde „in jeder Hinsicht versucht wie wir“ (Hebräer 4,15). Aber Er hat nicht ein einziges Mal der Versuchung nachgegeben (auch nicht in Seinen Gedanken) und somit nicht gesündigt. Auch wir werden bis zum letzten Tag unseres irdischen Lebens in Versuchung geführt werden. Aber wir müssen nicht sündigen. Wir sündigen nur, wenn wir der bösen Begierde erlauben, in unserem Verstand Wurzel zu schlagen (Jakobus 1,15), d.h. wenn wir den lüsternen Gedanken, der in unserem Sinn aufblitzt, akzeptieren. Wenn wir dieses Ansinnen sofort zurückweisen, sündigen wir nicht. Wie der alte Puritaner sagte: „Ich kann zwar nicht verhindern, dass die Vögel über meinen Kopf fliegen, aber ich kann verhindern, dass sie ein Nest in meinen Haaren bauen.“ Wenn uns ein böser Gedanke kommt und wir ihn auch nur einen Moment in unserem Kopf behalten, erlauben wir ihm, sich dort „einzunisten“, und sündigen so.
Ein lüsterner Gedanke, dem man einmal nachgegeben hat, macht einen Menschen mehr und mehr zu seinem Sklaven. Die Befreiung wird mit der Zeit immer schwieriger. Je früher wir nach Befreiung trachten, desto leichter wird es sein. Der Sieg über böse Gedanken (wie der Sieg über alle anderen Sünden) kommt durch ein ehrliches Eingeständnis des Versagens, ein echtes Verlangen nach Befreiung, die Annahme der Tatsache, dass wir mit Christus gestorben sind, und die völlige Hingabe unseres Leibes und Geistes an den Herrn (Römer 6,1-14).
Wir müssen auch „im Geist wandeln“ und mit Ihm zusammenarbeiten, um unser Leben zu disziplinieren, wenn wir einen dauerhaften Sieg erringen wollen (Galater 5,16-19). Wenn wir es nicht schaffen, unsere Augen und Ohren zu disziplinieren (alles Lesen, Sehen und Hören, das lüstern ist, abzutöten), werden wir auch nicht in der Lage sein, unsere Gedanken zu disziplinieren (das ist die wahre Bedeutung von Matthäus 5,28-30). Die Disziplinierung des Leibes ist entscheidend für die Befreiung von lüsternen Gedanken. Die größten Heiligen haben zugegeben, dass sie ständig mit sexuellen Versuchungen in ihrem Geist zu kämpfen hatten. Sie mussten ihren Leib streng disziplinieren, um den Sieg zu erringen.
Hiob, ein verheirateter Mann mit zehn Kindern, erkannte, dass er seine Augen kontrollieren musste, wenn er von lüsternen Gedanken befreit werden wollte. Er sagte: „Ich habe einen Bund mit meinen Augen geschlossen, um nicht lüstern nach einem Mädchen zu schauen“ (Hiob 31,1- TLB). Für Männer kommen die größten Versuchungen durch die Augen. Wenn wir hier nicht aufpassen und einmal einen unreinen Gedanken oder ein unreines Bild durch die Augenpforte in unseren Geist eindringen lassen, wird es fast unmöglich, sie wieder zu entfernen.
Wir müssen unseren Geist täglich mit dem Wort Gottes füllen – denn die Sättigung unseres Geistes mit Gottes Wort ist einer der sichersten Schutzmechanismen gegen böse Gedanken. David sagte: „Ich habe viel über deine Worte nachgedacht und sie in meinem Herzen aufbewahrt, damit sie mich von der Sünde zurückhalten“ ( Psalm 119,11 - TLB). In der Bibel heißt es außerdem: „Wenn ihr das Wohlgefallen Gottes sucht, dann richtet eure Gedanken auf das, was heilig und recht und rein und schön und gut ist“ ( Philipper 4,8 - JBP).
Manche mögen sagen, dass der vorherrschende Standard der Moral in der Welt um uns herum so niedrig ist, dass es schwierig ist, völlig frei von unreinen Gedanken zu sein. Aber dieser Zustand ist keine Besonderheit des 21. Jahrhunderts. Korinth im ersten Jahrhundert war ein Zentrum der Zügellosigkeit und Unmoral, doch der Geist Gottes forderte die Christen dort auf, alle ihre Gedanken gefangen zu nehmen und Christus zu gehorchen (2. Korinther 10,5). Er fordert uns heute auf, das Gleiche zu tun. Der Weg zum Leben mag schmal und schwierig sein, aber der Heilige Geist kann uns stärken, diesen Weg zu gehen.
Unser Leben so zu disziplinieren, bedeutet nicht, dass wir eine Abneigung gegen das andere Geschlecht entwickeln sollten. Ganz im Gegenteil! Die Tatsache, dass wir das andere Geschlecht attraktiv finden, ist an sich noch keine Sünde. Es ist ganz natürlich. Es ist nicht falsch, wenn wir ein hübsches Gesicht als Teil von Gottes schöner Schöpfung bewundern. Aber da wir gefallene Geschöpfe sind, werden wir, wenn wir nicht aufpassen, bald anfangen, die schöne Form zu bemerken und dann zu begehren. So kann die Attraktivität des anderen Geschlechts, obwohl sie an sich rein ist, für uns zu einem Anlass für unreine Gedanken werden.
Unsere Sicherheit liegt darin, der Stimme des Heiligen Geistes in uns sofort zu gehorchen, wenn Er uns prüft und uns sagt, dass wir unsere Augen und Gedanken in eine andere Richtung lenken sollen. Wir sollten auch häufig beten: „Herr, lass mich nicht einer Versuchung (in diesem Bereich) begegnen, die ich nicht überwinden kann.“ Viele junge Männer haben durch das aufrichtige Beten dieses Gebetes den Sieg errungen.
Empfohlene Predigten: https://youtube.com/@CFCDeutsch