Autor :   Zac Poonen Kategorien :   Leiter Jünger
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Es gibt drei Bibelstellen, die uns sagen, wer ein echter Diener Gottes unter dem NEUEN Bund ist. Wenn wir diese drei Stellen unvoreingenommen lesen, werden wir feststellen, dass wir alle in unserer Zeit Diener Gottes sein können, wenn wir es wollen. Unter dem Alten Bund konnten nur die Leviten Diener Gottes sein. Sie sollten keine andere weltliche Arbeit tun und durch den Zehnten der anderen Stämme Israels finanziert werden. Die babylonische Christenheit lehrt heute, dass auch unter dem Neuen Bund nur diejenigen Diener Gottes sein können, die ihren weltlichen Beruf aufgeben, und dass sie durch den Zehnten der anderen Christen finanziert werden sollen. Aber das ist eine Lehre menschlicher Traditionen und nicht biblische Lehre!

1. Frei von Sünde

„Da ihr von der Sünde frei und Gottes Knechte gemacht worden seid“ (Römer 6,22).

Dies ist die erste Voraussetzung: von der Sünde frei sein. Es ist offensichtlich leichter, von weltlicher Arbeit frei zu sein als von Sünde frei zu sein. Jesus arbeitete in einem weltlichen Beruf. Und doch war er ein Diener Gottes.

Ein Mann, der zornig wird und die Beherrschung verliert, kann kein Diener Gottes sein. Er kann Prediger oder sogar Hauptpastor sein, aber er kann kein Diener Gottes sein. Viele Pastoren loben laut den Herrn sonntagmorgens „in anderen Zungen“, aber sonntagnachmittags schreien sie ihre Ehefrauen „in ihrer Muttersprache“ an. Beherrscht uns der Heilige Geist nur, wenn wir in anderen Zungen reden, aber nicht, wenn wir in unserer eigenen Sprache reden? Das ist ein Schwindel. Ich danke Gott, dass ich seit 22 Jahren in Zungen rede. Es baut mich auf und hat mich in all diesen Jahren völlig frei gemacht von Depression, Trübsinn und Mutlosigkeit. Aber ich danke Gott, dass der Heilige Geist meine Sprache auch dann beherrscht, wenn ich in meiner Muttersprache rede – zu meiner Frau, zu meinen Brüdern, zu Fremden und zu Bettlern.

Ein Mann, der Frauen ansieht, um sie zu begehren, kann kein Prediger des Evangeliums sein, noch ein Diener Gottes. Nur wer so radikal ist, dass er auch bereit wäre, sich ein Auge auszureißen, um Sünde zu vermeiden, kann ein Diener Gottes sein. Wann hast du das letzte Mal nachts in dein Kissen geweint, weil du mit deinen Augen gesündigt hattest? Wenn du in diesen Dingen nachlässig bist, wirst du innerlich allmählich abfallen, bis du eines Tages öffentlich fallen wirst.

Ein Mann, der eine Lüge erzählt, um ein bisschen mehr Geld zu verdienen oder um sich etwas persönliche Ehre zu verschaffen, ist in Wirklichkeit ein Diener des Teufels, denn der Teufel ist der Vater der Lüge. Er kann kein Diener Gottes sein.

Wer nicht ALLE seine Feinde lieben kann oder wer nicht ALLEN, die ihm schaden, Gutes tun kann, ist völlig ungeeignet, das Evangelium zu predigen. Wenn du im Herzen auch nur das kleinste bisschen Bitterkeit oder Unversöhnlichkeit gegen irgendjemanden hast, dann ist es das Beste für dich, den Mund zu halten, nach Hause zu gehen und Buße zu tun und dein Herz von diesem Übel zu reinigen. Du kannst kein Diener Gottes sein.

2. Frei vom Mammon

„Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon. Ihr müsst den einen hassen und den anderen lieben. Ihr müsst dem einen anhangen und den anderen verachten.“ (Lukas 16,13).

Dies ist die zweite Voraussetzung: frei zu sein vom Mammon (Geld und alles Materielle). Wieder ist es leichter, einen weltlichen Beruf aufzugeben als vom Mammon frei zu sein. Du musst dich entscheiden, wem du dienen willst – entweder Gott oder dem Mammon. Viele „Vollzeitliche“ trachten danach, Gott UND dem Mammon zu dienen. Sie verdienen heute als sogenannte „Diener Gottes“ mehr, als sie in einem weltlichen Beruf je verdient hätten. Jeder, der in seinem Dienst für Gott nicht irdische Bequemlichkeit, Geld und Materielles opfern musste, dient Gott in Wirklichkeit überhaupt nicht. Jeder Christ kann ein Diener Gottes sein, aber er muss frei von der Liebe zum Mammon sein. Wenn du den obigen Vers sorgfältig liest, wirst du sehen, dass Jesus sagte, wir müssen den Mammon hassen und verachten, um Diener Gottes zu sein. Wenn du vor Gott sagen kannst, dass dies deine Haltung gegenüber dem Mammon ist, oder zumindest, dass du diese Haltung gegenüber dem Mammon haben willst, dann bist du geeignet, ein Diener Gottes zu sein – sonst nicht. Wie viele im vollzeitlichen Dienst Stehende werden dem Maßstab gerecht, den Jesus hier angelegt hat? Sehr, sehr wenige.

Wem wir dienen, lässt sich daran prüfen, wessen Befehlen wir gehorchen – Gottes Befehlen oder denen des Mammon. Wessen Forderungen haben in unserem Leben Priorität – die Forderungen Gottes oder die des Mammon? Niemand kann zwei Herren dienen. Wenn das Geld dich ruft und du sofort reagierst, dann bist du ein Diener des Mammon.

Wie kommt es, dass die meisten Prediger nur an behagliche, einfache Orte reisen, wo es reiche Gläubige gibt? Wie viele haben Interesse daran, die armen Gläubigen regelmäßig zu besuchen und sie in ihrem Glauben zu befestigen? Aber solche sind die wahren Diener Gottes.

Der Teufel weiß, dass ein Mann, der dem Mammon dient, nutzlos für Gott ist. Deshalb lässt er solche Prediger in Ruhe. Die größte Beleidigung, die der Teufel dir zufügen kann, ist, dass er dich in Ruhe lässt und dich von den Menschen der Welt und von den weltlichen Leitern der abgefallenen Christenheit ehren lässt.

Ein Diener Gottes denkt ständig darüber nach, wie er Seelen gewinnen und Gottes Gemeinde bauen kann. Davon träumt er auch nachts. Ein Diener des Mammons dagegen denkt am Tag und nachts im Traum nur daran, wie er mehr Geld verdienen kann. Wir können unser Unterbewusstsein nicht täuschen, denn es weiß genau und besser als jeder andere Mensch, was wir uns wünschen. Wenn wir den Mammon lieben – lasst es uns Gott ehrlich sagen und Ihn bitten, uns davon frei zu machen. Es gibt viel Hoffnung für ehrliche Christen, aber KEINE Hoffnung für unehrliche Heuchler.

Wir hören in diesen Tagen oft von „Wundergottesdiensten“. Aber ich warte noch auf den Wundergottesdienst, wo das Wunder des Nicht-nach-Geld-Fragens geschieht. Jesus und seine Apostel haben niemals um Geld gebeten, in keiner einzigen ihrer Versammlungen. Aber blinde und dumme Gläubige von heute bewundern Prediger, die schamlos Geld fordern, und halten diese auch noch für große Diener Gottes. Das helle Licht des Gerichtthrones Christi wird aufdecken, dass solche Prediger nur sich selbst, aber nicht Gott dienten.

Gläubige trennen zwischen lehrmäßig Evangelikalen und Liberalen. Aber dann wäre der Teufel mit allen seinen Dämonen im Lager der Evangelikalen, denn sie sind alle lehrmäßig evangelikal (Jakobus 2,19)!! Aber Gott trennt zwischen denen, die den Mammon lieben und denen, die Gott lieben. Dann finden wir, dass der Teufel mit seinen Dämonen unter denen sind, die den Mammon lieben.

Wenn wir zuerst nach dem Reich Gottes trachten, wird Gott uns alles geben, was wir für unser irdisches Leben brauchen, ohne dass wir danach trachten müssen. In all den Jahren meines Lebens als Christ habe ich erfahren, dass dies wahr ist. Himmel und Erde werden vergehen, aber Gottes Wort wird nicht vergehen. Wir alle müssen lebende Beweise dafür sein, dass Gott für ALLE Bedürfnisse derer sorgt, die zuerst nach dem Reich Gottes trachten. Wenn wohl auch keiner von uns sagen kann, dass er zu jeder Zeit sein ganzes Christenleben lang beständig zuerst nach Gottes Reich getrachtet hat, so sollten wir doch unbedingt alle bezeugen können, dass wir nicht dem Geld nachgejagt sind. Als Prediger sollten wir außerdem das Zeugnis haben, dass wir nie irgendwo gepredigt haben, weil wir wussten, dass wir dort Geld erhalten würden, dass wir nicht den Reichen gefällig sein wollen, dass wir die Armen nicht ignorieren, dass wir kein Interesse daran haben, Opfer einzusammeln, dass wir unsere finanziellen Bedürfnisse nicht Menschen mitteilen und dass wir nicht von den Leuten erwarten, dass sie uns Geld geben. Paulus konnte bezeugen, dass er so lebte. Er sagte, dass er so lebte, um all die geldverliebten Prediger seiner Zeit bloßzustellen, die behaupteten, dass auch sie Gott dienten wie er ( 2. Korinther 11,10-13 – TLB).

Auch in unserer Zeit brauchen wir dringend lebendige Zeugnisse wie Paulus, die die geldverliebten Prediger bloßstellen, die es in der heutigen Christenheit im Überfluss gibt. Wir wissen sehr gut, warum der Teufel uns und unseren Dienst so sehr hasst, dass er Gläubige (die nie in unseren Versammlungen waren und uns nie predigen hören haben) dazu bringt, uns Sektierer, Antichristen, Terroristen, falsche Propheten u. a. zu nennen. Es geschieht, weil wir Satans Reich so sehr in Schwierigkeiten bringen, indem wir die Tatsache aufdecken, dass Arbeiter im vollzeitlichen Dienst, die Geld lieben und das Evangelium predigen, in Wirklichkeit Diener des Satans sind (siehe 2. Korinther 11,15 im Zusammenhang mit den Versen 10-13).

Jesus sagte, dass Gott uns nicht das wahre Gut anvertrauen wird, wenn wir nicht treu im Umgang mit dem Mammon sind (Lukas 16,11). Wenn wir den entsetzlichen Mangel an Offenbarung in Gottes Wort sehen und die langweiligen Predigten heutzutage hören, verstehen wir ganz klar, dass der Grund dafür darin liegt, dass diese Prediger NICHT treu waren im Umgang mit Geld.

3. Frei davon, Menschen gefallen zu wollen

„Wenn ich allerdings den Menschen noch gefällig wäre, so wäre ich nicht ein Knecht des Christus“ (Galater 1,10).

Dies ist die dritte Voraussetzung – frei davon zu sein, Menschen gefallen zu wollen. Wieder ist es einfacher, einen weltlichen Beruf aufzugeben, als frei davon zu sein, Menschen gefallen zu wollen. Wenn wir Gottes Wort predigen, um Menschen zu gefallen, sind wir Diener der Menschen und nicht Diener Gottes. Wenn ein Prediger nochmals in eine angesehene Gemeinde eingeladen werden möchte, wo er dann im nächsten Jahr noch mehr Geld und Ehre bekommen kann, kann er versucht sein, seine Botschaft so zu verändern, dass niemand sich durch das, was er sagt, verletzt fühlt. So wird er zu einem Diener der Menschen. Wenn du öffentlich betest, um damit die Menschen zu beeindrucken, betest du Menschenmeinungen an und nicht den lebendigen Gott. Gott hört solche Gebete nicht, denn sie wurden für die Menschen gesprochen und nicht für Ihn. In gleicher Weise können wir prüfen, wie wir uns kleiden, wie wir mit den Menschen reden und sogar, wie wir gehen. Wenn irgendetwas davon geschieht, um Menschen mit unserer „Heiligkeit“ oder vielleicht mit unserer „Demut“ zu beeindrucken, sind wir Diener der Menschen und nicht Diener Gottes. Selbst wenn du danach trachtest, deiner Frau bzw. deinem Mann zu gefallen, kannst du nicht Gott gefallen.

Je mehr du Gott gefällst, desto mehr wirst du von Menschen, die Gott nicht kennen, beschimpft werden – selbst von religiösen Führern innerhalb der Christenheit. Jesus wurde „Oberster der Dämonen“ genannt. Wie viel mehr werden seine Jünger beschimpft werden – weil sie nicht einem Papst oder Erzbischof oder Hauptpastor oder irgendeinem Menschen auf der Welt gefallen wollen.