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Im Buch Daniel sehen wir den Beginn der Entwicklung von Babylon zu Jerusalem, oder symbolisch von der korrupten, kompromissbereiten Christenheit zur Gemeinde des neuen Bundes. Es begann mit einem aufrechten, kompromisslosen Mann, dem Gottes Absichten wichtig waren und der fastete und betete, damit sie sich erfüllten.

Daniel ahnte nicht, was für einen gewaltigen Dienst er haben würde, als er als junger Mann begann zu glauben. Er blieb einfach Gott treu, in kleinen Dingen und in großen Dingen, und Gott vollbrachte durch ihn ein großes Werk. Am Anfang des Buches war er wahrscheinlich ungefähr 17 Jahre alt und ungefähr 90 Jahre am Ende des Buches. Er erlebte die gesamten 70 Jahre der Gefangenschaft und blieb die ganze Zeit treu. Deshalb konnte Gott ihn benutzen, um diese Bewegung von Babylon nach Jerusalem zu beginnen.

Der Bau einer reinen Gemeinde für Gott beginnt überall mit einem Mann, der eine Gebetsbürde hat und diese Bürde vor Gott bringt und immer wieder sagt: „Herr, ich will an diesem Ort eine reine Gemeinde für Dich, und ich bin bereit, jeden Preis dafür zu zahlen.“ Du musst bereit sein, diese Bürde immer wieder vor Gott zu tragen. Vielleicht musst du sie sehr lange tragen. Ich selbst musste die Bürde rund zehn Jahre tragen, bevor ich die Anfänge einer Gemeinde des neuen Bundes sehen konnte. Gott wird deine Treue prüfen. Genau wie eine Mutter ihr Baby im Leib trägt, so müssen wir diese Bürde im Herzen tragen. So hat Daniel diese Bürde im Herzen getragen. Dies führte dazu, dass in späteren Jahren auch andere begannen, diese Bürde zu tragen – Haggai, Serubbabel, Josua, Sacharia, Esra, Nehemia und andere. Gott selbst wird dir Menschen zuführen, die deine Bürde teilen, und mit ihnen zusammen wirst du Gottes Gemeinde des neuen Bundes bauen können. Daniel war mit 90 Jahren zu alt, um nach Jerusalem zurückzugehen und den Tempel zu bauen. Aber er stand im Hintergrund, betete und brachte den Stein ins Rollen.

Daniel lebte in einem Land von Ungläubigen. Und deshalb ist er besonders für uns ein Vorbild dafür, wie wir in einem nicht-christlichen Land für Gott einstehen können, ohne in unseren christlichen Grundsätzen Kompromisse zu machen. Er konnte drei aufrichtige Männer um sich sammeln – Hananja, Misael und Asarja (besser bekannt unter ihren babylonischen Namen Sadrach, Mesach und Abednego). Aber diese jungen Männer waren mitten in Babylon, der Hauptstadt der größten Weltmacht, ein kraftvolles Zeugnis für Gott – eine kleine Gemeinde von vier Menschen. Diese vier Menschen hatten mehr Einfluss auf das Land als die Hunderte und Tausende von Juden, die in Babylon lebten, und zwar aus einem Grund: Die anderen machten Kompromisse, aber diese vier nicht.

Glaube nicht, dass du ein Dorf oder ein Land durch eine große Zahl von Christen beeinflussen kannst. Vier Männer, die für Gott einstanden, beeinflussten das mächtigste Land der Welt und seine Herrscher. Die Botschaft darin lautet: „Nicht durch Menschenmengen oder durch menschliche Kraft tut Gott Sein Werk, sondern durch Seinen Geist.“ Gott sucht nach Menschen, die aufrichtig sind und die niemals Kompromisse machen.

Wir lesen einen wichtigen Satz in Daniel 1,8: „Daniel nahm sich in seinem Herzen vor, sich nicht zu verunreinigen.“ Nachdem Daniel sich vorgenommen hatte, sich nicht zu verunreinigen, kam seine erste Prüfung in Bezug auf Essen. Auch die erste Prüfung, die auf Adam und Eva zukam, hatte mit Essen zu tun. Und die erste Prüfung, die auf Jesus in der Wüste zukam, hatte ebenfalls mit Essen zu tun. Wie ist deine Haltung, wenn es um leckeres Essen geht und du dafür bei Gottes Grundsätzen Kompromisse machen müsstest? Esau verlor sein Erstgeburtsrecht wegen einer Speise. Isaak verlor seine geistliche Sicht wegen der leckeren Speise, die Esau ihm bringen konnte. Aber die Haltung Daniels war: „Gott hat in Seinem Wort gesagt, dass wir diese Speisen nicht essen sollen, also werde ich sie nicht essen.“ Daniel hatte als junger Mann die Schriften studiert, und er wusste, dass das Gesetz des Mose bestimmte Fleischsorten verbot und dass das Buch der Sprüche das Trinken von Alkohol verbot. Er entschied sich, Gott zu gehorchen, was es ihn auch kosten mochte.

Am Anfang stand er allein, während alle anderen Juden Kompromisse machten. Aber als Hananja, Misael und Asarja sahen, wie ein junger Mann für Gott einstand, fassten sie Mut, sich ihm anzuschließen (Daniel 1,11). Wäre Daniel nicht für den Herrn eingestanden, hätten wir wohl nie von Hananja, Misael und Asarja gehört.

Ich glaube, dass es viele wie Hananja, Misael und Asarja gibt, die für den Herrn einstehen wollen und an ihrem Platz ein reines Zeugnis für den Herrn sein wollen, die aber nicht den Mut haben, allein zu stehen. Sie suchen einen Daniel, der ihr Leiter sein kann. Und wenn ein Daniel in dieses Dorf oder in diese Stadt kommt, werden diese Christen sich ihm anschließen. Wenn jedoch niemals ein Daniel an ihren Wohnort kommt, dann werden diese Menschen leben und sterben, ohne jemals ein Zeuge für den Herrn gewesen zu sein.

Deshalb brauchen wie heute Männer wie Daniel. Gott sucht Menschen wie Daniel, die in ihrem Herzen beschließen, sich niemals zu verunreinigen. Und wenn diese Daniels für den Herrn einstehen, werden sie automatisch die Hananjas, Misaels und Asarjas anziehen. Ich habe an so vielen Orten gesehen, wie dies geschah. Gott sucht zuerst einen Daniel. Wenn er keinen Daniel finden kann, dann wird nichts geschehen. Gott sucht Menschen, die nicht das Ihre suchen, die kein Interesse daran haben, irgendetwas für sich selbst zu erlangen und die bereit sind, ihr Leben für Ihn zu lassen, wenn es nötig sein sollte. Daniel war erst 17 Jahre alt. Auch heute kann Gott einen 17-Jährigen erwählen, ihn zu einem Propheten machen und ihm die Kraft geben, für Gott einzustehen. Die anderen drei Männer waren älter als Daniel. Aber sie ordneten sich ihm unter, weil sie ihn als einen von Gott eingesetzten Leiter erkannten.

Wir brauchen heute Jünger von solchem Mut und solcher Integrität. Daniel selbst war so und er lehrte Sadrach, Mesach und Abednego, so zu sein. Es war besser, vier solche Männer in Babylon zu haben als 400 Kompromissbereite, die aßen, was der König ihnen gab, die sich vor seinen Götzen verneigten und dennoch behaupteten, an Jehova zu glauben. Heute befinden wir uns in der traurigen Situation, dass wir Unmengen solcher kompromissbereiter Christen haben. Gott sucht Menschen wie Daniel, Sadrach, Mesach und Abednego, die in dieser Zeit der Kompromisse kompromisslos für Ihn eintreten.