Autor :   Zac Poonen Kategorien :   Die Gemeinde Suchender
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Heutzutage sind viele mit ihren eigenen Gemeinden unzufrieden und verlassen sie auf der Suche nach einer Gemeinde des neuen Bundes. Außerdem gibt es viele Gruppen, die von sich behaupten, „Gemeinden des neuen Bundes“ zu sein.

Aber woran können wir eine Gemeinde des neuen Bundes erkennen? Mit Sicherheit nicht daran, nach welchem Muster ihre Versammlungen ablaufen. Man kann alles Mögliche an einer starken Gemeinde imitieren und doch niemals selbst eine starke Gemeinde werden. Die Philister hätten eine Stiftshütte bauen können, genauso wie die, die Mose baute, denn im zweiten Buch Mose standen alle Einzelheiten dafür. Aber eines an der Stiftshütte hätte niemals jemand nachmachen können, nämlich das Feuer der Herrlichkeit Gottes, die auf der Stiftshütte ruhte. Das war das eine Zeichen, an dem man die wahre Wohnung Gottes in der Wüste erkennen konnte. Ohne diese Herrlichkeit war die Stiftshütte nur eine leere Hülle. Als die Stiftshütte zur Zeit Salomos später durch den Tempel ersetzt wurde, erfüllte die Herrlichkeit Gottes diesen Tempel. Aber als Israel später abtrünnig wurde, zog sich die Herrlichkeit langsam zurück (Hesekiel 10,4;18-19). Der Tempel wurde zur leeren Hülle. Dasselbe geschieht heute mit vielen Gemeinden.

Das eine Erkennungszeichen einer Gemeinde des neuen Bundes ist die Gegenwart Gottes in ihrer Mitte. Wenn der Geist der Weissagung in einer Gemeindeversammlung kraftvoll anwesend ist, werden alle, die in diese Versammlung kommen, auf ihr Angesicht fallen und „bekennen, dass Gott wahrhaftig anwesend ist“ (1. Korinther 14,24-25) . Wenn in einer Gemeinde Jesus prophetisch spricht, wird unser Herz brennen, so wie das Herz der zwei Jünger auf dem Weg nach Emmaus brannte, als Jesus zu ihnen sprach (Lukas 24,32).

Gott ist ein verzehrendes Feuer. Als Gott herabkam und aus dem brennenden Busch zu Mose sprach, hätte kein Wurm in diesem Busch überleben können. Gleichermaßen kann heute keine Sünde verborgen oder unaufgedeckt bleiben, wo die mächtige, brennende Gegenwart Gottes anzutreffen ist. Nur eine solche Gemeinde ist eine Gemeinde des neuen Bundes. Jesu Augen sind wie eine Feuerflamme (Offenbarung 1,14) und Er durchforscht dauernd alle Gemeinden, die Er baut, nach Sünde, menschlichen Traditionen und Pharisäertum und deckt sie auf.

Der Schlüssel zum Himmelsreich ist die Armut des Geistes (Matthäus 5,3). Ohne diese geistliche Armut sind wir nicht fähig, eine Gemeinde des neuen Bundes zu bauen. Geistlich arm zu sein bedeutet, dass wir beständig im Zerbruch vor Gott stehen und im Bewusstsein unserer eigenen Bedürftigkeit, weil wir uns intensiv danach sehnen, vollkommen zu sein, so wie unser himmlischer Vater vollkommen ist. „Der Herr ist nahe denen, die zerbrochenen Herzens sind“ (Psalm 34,19). Und wenn Er nahe ist, dann bringt Seine Gegenwart das Feuer des Himmels in unser Herz und durch uns zu den Menschen, wohin wir auch gehen.

Ananias und Saphira machten einen schweren Fehler, als sie sich der kraftvollen Gemeinde des neuen Bundes in Jerusalem anschlossen, wo die Gegenwart Gottes wie Feuer brannte. Wären sie (in späteren Jahren) in der Gemeinde in Korinth gewesen, hätten sie beide ein langes Leben haben können. Ananias hätte dort sogar Ältester werden können, denn die Gemeinde in Korinth war eine fleischliche, tote Gemeinde. Doch in der brennenden Gemeinde des neuen Bundes in Jerusalem konnte das Paar einfach nicht überleben. Gott wird in jeder Gemeinde des neuen Bundes aufdecken, wer in Heuchelei lebt und solche aus der Gemeinde entfernen. Wenn es in unserem Leben, zu Hause oder bei der Arbeit, irgendetwas gibt, was Gott verunehrt, befinden wir uns in großer Gefahr, falls wir Mitglieder einer echten Gemeinde des neuen Bundes bleiben. Wenn es nicht dein Hauptziel im Leben ist, Gottes Ehre zu suchen, sondern irgendetwas für dich selbst und deine Familie, dann ist es viel besser für dich, dass du eine Gemeinde des neuen Bundes verlässt, wo Gott mit Seiner Kraft anwesend ist und wo Sein Wort machtvoll verkündet wird. Es wäre für dich besser, dich einer toten Gemeinde anzuschließen. Wenigstens würdest du dann lange leben – anders als Ananias und Saphira.

Viele Gemeinden nennen sich heute „Gemeinden des neuen Bundes“. Aber sie sind so tot, wie man nur sein kann. Ein Name bedeutet nichts. Die Frage ist, ob Pharisäer und Heuchler dort behaglich leben können, oder ob sie entlarvt werden und dann beleidigt die Gemeinde verlassen. In einer Gemeinde des neuen Bundes werden sich viele von den Predigten verletzt fühlen und die Gemeinde verlassen. Über die Gemeinde in Jerusalem steht geschrieben: „Von den Übrigen aber wagte keiner, sich ihnen anzuschließen“ (Apostelgeschichte 5,13).

Wenn uns als Ältesten mehr daran gelegen ist, die Mitgliederzahlen zu erhöhen, als daran, Jünger für Jesus heranzuziehen, werden wir Pharisäer und Heuchler in unseren Gemeinden versammeln. Wir werden niemals eine Gemeinde des neuen Bundes bauen. Wenn eine Gemeinde ganz erfüllt ist von der Gegenwart Jesu, dann werden deren Mitglieder nichts anderes wollen als Seine Herrlichkeit zu schauen. Der Beweis dafür, dass wir wirklich die Herrlichkeit des auferstandenen Herrn gesehen haben, ist, dass die irdischen Dinge (Annehmlichkeiten, Ehre und Wohlstand etc.) in unseren Augen trübe werden und nicht mehr die Anziehungskraft haben, die sie einst hatten.

In einer Gemeinde des neuen Bundes wird es nicht nur kraftvolle Verkündigung des Wortes geben, sondern kraftvolle lebendige Beispiele für das Wort. Es sind nicht neue Lehren, sondern geheiligte Leben, die auf andere Menschen einen Eindruck machen. Diener des neuen Bundes predigen den Menschen nicht nur, sie laden sie ein, ihrem Beispiel zu folgen (1. Korinther 11,1).

Wir sollten weinen, wenn wir kein würdiges Beispiel sind. Wir sollten uns schämen, wenn wir die Leute mit trockenen, salbungslosen Predigten langweilen. Es ist nicht möglich, kalt oder pharisäerhaft zu sein, wenn wir Jesus nachfolgen. Wir sind weit von Jesus entfernt, wenn wir nur über Träume und Visionen reden können, aber kein Wort vom Herrn haben, mit dem wir den Menschen Nahrung geben können. Es ist unmöglich, Menschen zu langweilen, wenn wir selbst für den Herrn brennen.

Jesus wurde von den Toten auferweckt, damit Er in allem der Erste sei (Kolosser 1,18). Gott steht ganz und gar hinter allen, die nur dieses Anliegen haben. Es bedeutet, dass wir unsere eigenen Pläne und Anrechte aufgeben und uns von Jesus sagen lassen, was wir tun sollen, wie wir unser Geld und unsere Zeit verwenden sollen usw. Wenn dies dein einziges Bestreben im Leben ist, kannst du sicher sein, dass Gott dich benutzen wird, um eine Gemeinde des neuen Bundes an deinem Ort zu bauen.

Viele behaupten, dass Jesus mitten unter ihnen sei, nur weil sie Seinen Namen nennen (Matthäus 18,20). Aber sie betrügen sich selbst. Wenn Er wirklich mitten unter ihnen ist, warum sind dann ihre Versammlungen so langweilig? Warum werden nicht Leben verändert? Wenn wir nur eine kurze Zeit in der Gesellschaft eines wahrhaft geistlichen Menschen verbringen, wird das so tiefe Auswirkung auf uns haben, dass es den weiteren Verlauf unseres Lebens verändern wird. Um wie viel größer müssen die Auswirkungen auf unser Leben sein, wenn wir auch nur kurze Zeit mit Jesus selbst verbringen? Wenn also durch Gemeindeversammlungen nicht Leben verändert werden, dann müssen wir zugeben, dass der Herr in unseren Versammlungen nicht gegenwärtig ist. Dann sind wir NICHT eine Gemeinde des neuen Bundes.

Wir werden auf dieser Erde nie eine perfekte Gemeinde bauen können. Selbst in der ersten Gemeinde, die Jesus baute, nämlich unter Seinen zwölf Jüngern, gab es einen Verräter. Wir können also nichts Besseres erwarten. Aber wo Jesus heute Seine Gemeinde baut, wird es im Zentrum dieser Gemeinde einen Kern von Menschen geben, die Seine Herrlichkeit gesehen haben und davon ergriffen wurden. Ihre Herzen werden von einer Flamme entzündet sein, die der Teufel nicht auslöschen kann. Durch diese Menschen wird der Herr eine Gemeinde des neuen Bundes zur Ehre Gottes bauen.