Autor :   Zac Poonen Kategorien :   Leiter Grundlehren
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In 2. Korinther 4,6 spricht Paulus von der Herrlichkeit Gottes als dem einzigen wirklichen Schatz, den wir auf Erden haben können. Genauso wie Gott vor langer Zeit, in 1. Mose 1, dem Licht zu scheinen geboten hat, so hat Er es auch in unseren Herzen licht werden lassen – und dieses Licht befindet sich in einem irdenen Gefäß (2. Korinther 4,7). Bis zum Ende unseres Lebens werden wir nur irdene Gefäße sein. Das einzig Attraktive an diesem Gefäß besteht darin, dass es die Herrlichkeit Gottes enthält.

Im Alten Testament waren Abraham und David materiell reich. Das war eine irdische Herrlichkeit – weil alle Menschen sich des Reichtums rühmen. Aber im Neuen Testament benutzte Gott einen Menschen wie Paulus, der sowohl arm als auch wenig beeindruckend war. Die Tradition besagt, dass der Apostel nur ca. 1,52 Meter groß war, eine Glatze und eine krumme Nase hatte und die meiste Zeit seines Lebens krank war. Wenn er aufstand, um zu predigen, war er keine beeindruckende Persönlichkeit. Aber er war der Mann, den Gott benutzte, um die Welt „auf den Kopf zu stellen“ – weil er gesalbt war (Apostelgeschichte 17,6). Paulus hat die Welt in Wirklichkeit „vom Kopf auf die Füße gestellt“, weil die ganze Welt, seitdem Adam gesündigt hat, auf den Kopf gestellt war. Er war ein schwaches irdenes Gefäß, aber eines, das die Herrlichkeit Gottes im Inneren beinhaltete. Es ist das, was im Inneren ist, was wirklich zählt. Viele Menschen sind heute von so genannten Dienern Gottes beeindruckt, die wie Filmstars auf der Bühne stehen. Aber das ist nicht das Bild, das der Apostel Paulus von einem wahren Diener Gottes zeichnet. Er war kein goldenes Gefäß. Er war ein irdenes Gefäß. Lass dich also nicht entmutigen, wenn du menschliche Begrenzungen und Schwächen in dir vorfindest. Stelle sicher, dass es in dir eine große Herrlichkeit gibt – dass du mit einem reinen Gewissen vor Gott wandelst und die ganze Zeit unter der Salbung des Heiligen Geistes lebst. Das ist alles, was wirklich zählt.

Das Licht in einem irdenen Gefäß (2. Korinther 4,6-7) erinnert uns an Gideons Armee von 300 Soldaten, von denen jeder ein irdenes Gefäß [Krug], mit einer Fackel darin, hatte. Diese 300 waren von Gott aus einer größeren Gruppe von 32.000 ausgewählt worden, und sie sind ein Typ für die Überwinder in den letzten Tagen. Wenn sie wie jene Soldaten gegen Satan in den Kampf ziehen, haben sie ein Schwert (das Wort Gottes). Aber sie haben auch ein irdenes Gefäß mit einem Licht (einer Fackel) darin. Gideons Soldaten wurde befohlen, ihre irdenen Krüge zu zerbrechen, sodass das Licht hervorleuchten konnte. Wenn man eine Kerze in das Innere eines Gefäßes stellt, wird man ihr Licht kaum sehen können. Paulus sagt uns, wie dieses irdene Gefäß zerbrochen werden musste, damit das Licht Jesu hervorleuchten konnte. Er musste durch Bedrängnis, Verwirrung, Verfolgung gehen und wurde zu Boden geschlagen, ohne zu verzweifeln (Verse 8-12). Auf diese Weise wurde das irdene Gefäß zerbrochen und Menschen konnten das Licht (das Leben Jesu) klar sehen. Viele Gläubige verstehen das nicht und sie sind auch nicht daran interessiert. Aber dieser Weg des Kreuzes ist allein der Weg des Lebens.

Wenn du ein Weizenkorn in den Boden säst, bricht seine harte äußere Schale auf. Nur dann kann das Leben darin freigesetzt werden. Sogar bei neugeborenen Christen gibt es die harte äußere Schale unserer seelischen Persönlichkeit und unseres Fleisches, die zerbrochen werden muss. Nur dann wird das Licht der Herrlichkeit Gottes aus uns hervorstrahlen.

Das ist ein Prinzip, das sich durch die ganze Bibel zieht. Als eine Frau ein Alabasterfläschchen voll Salböl zu Jesus brachte, war ein kostbares Parfüm darinnen. Aber niemand im Haus konnte den Duft dieses Parfüms riechen bis das Fläschchen zerbrochen wurde. Ebenso muss Gott uns durch verschiedene Umstände führen, wo unser äußeres Leben zerbrochen wird. Dann werden wir für Menschen nicht mehr länger attraktiv sein. Du möchtest auf andere gerne als eine kluge Person wirken. Aber Gott sagt: „Lass mich dieses Verlangen in dir brechen.“ Der Mensch besteht aus Geist, Seele und Leib. Es gibt eine gewaltige Herrlichkeit, die in unserem Geist wohnt, wenn Christus in uns hineinkommt. Aber unser seelisches Leben hindert uns daran, dass diese Herrlichkeit aus uns hervorleuchtet. Aus diesem Grunde erlaubt Gott, dass wir in unserem Leben oft zerbrochen werden – damit wir Seinen Zweck erfüllen.

Die Verse in 2. Korinther 4,10-11 werden von den meisten Christen missverstanden. Viele Gläubige sind erpicht darauf, ein Evangelium zu hören, das in ihrem Leben physische Wunder bewirken wird. Aber wenn du möchtest, dass sich das Leben Jesu in dir manifestiert, dann liegt die Antwort in diesen Versen. Wir müssen das Sterben Jesu an unserem Leib tragen. Was ist dieses „Sterben Jesu“? Es bedeutet, seinem eigenen Willen und unserem selbstzentrierten Leben zu sterben, so wie es Jesus während all Seiner 33 ½ Jahre auf Erden getan hat (Johannes 6,38). Das bedeutet, dass wir auf die Situationen im Leben so wie Jesus reagieren, als Er auf Erden war. Wie hat Er reagiert, als Leute Ihn den Teufel nannten, als Judas Iskariot Sein Geld stahl, als man Ihn anspuckte, Ihn einen unrechtmäßigen Sohn (den Sohn der Maria) nannte, als man Ihn beleidigte, beraubte, missbrauchte, als man Ihm befahl, mit dem Predigen aufzuhören und als man Ihn aus der Synagoge hinauswarf? Er gab menschliche Ehre, Prestige, Reputation und Würde und Seinen eigenen Willen in den Tod. Das ist das „Sterben Jesu“. Du und ich haben keinen Anteil am Sterben Jesu auf Golgatha. Wir können nicht für die Sünden der Welt sterben. Aber hier gab es ein Sterben in Seinem Leben, das jeden Tag Seines irdischen Lebens vor sich ging. Das ist das Sterben, an dem wir Anteil haben müssen.

Warum wird es „das Sterben Jesu“ genannt? Weil Jesus die erste Person war, die diesen Weg des Todes des Ichs und gegenüber den Dingen der Welt beschritt. Er starb allem, was menschlich war und manifestierte auf diese Weise die Herrlichkeit des Vaters. Du und ich sind berufen, in Jesu Fußstapfen zu folgen. In 2. Korinther 4,17-18 (frei übersetzt) sagt Paulus: „All diese Bedrängnisse, die wir durchmachen, sind sehr leicht, weil die künftige Herrlichkeit, die durch sie in uns kommt, so groß ist.“ Aber diese Herrlichkeit kann nur in uns kommen, solange „wir auf das Unsichtbare schauen und uns weigern, auf das Sichtbare zu schauen“. Das bedeutet, dass wir unsere Leiden nicht aus einer menschlichen Perspektive, sondern aus einer göttlichen Perspektive betrachten. Es gibt eine Herrlichkeit, die durch diese Prüfungen in unser Leben hineingewirkt wird, und wir kommen in eine engere Gemeinschaft mit dem Herzen Jesu. Aus diesem Grund sind wir ermutigt; und das ist der Weg, auf dem wir einen Dienst erhalten. Wir erhalten keinen Dienst, indem wir bloß Gottes Wort studieren.