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Im Alten Testament sprachen die Propheten von einem Überrest unter Gottes Volk. Sie sprachen davon, dass es in einer Zeit des geistlichen Niedergangs unter Gottes Volk einige Wenige geben würde, die Gott treu bleiben würden. Das Thema der Propheten war die Wiederherstellung.

Zum Beispiel sprach Hosea über geistlichen Ehebruch und Gottes unveränderliche Liebe. Habakuk sprach über den Kampf des Glaubens und den Triumph des Glaubens. Die Last Sacharjas war der Auszug des Volkes Gottes von Babylon nach Jerusalem. Haggais Last war der Bau des Tempels. Jeder Prophet hatte eine einzigartige Last, die ihm von Gott gegeben war – aber alle waren besorgt um den Mangel an Heiligkeit unter Gottes Volk.

Heiligkeit und Gottes unveränderliche Liebe war die Last aller Propheten. Heiligkeit in Gottes Volk und Gottes unveränderliche Liebe zu seinem Volk, selbst wenn sie sich in geistlichem Ehebruch befanden und auf Abwege geraten war. Gottes Wunsch ist es immer, Sein Volk zurückzubringen. Er züchtigt sie; aber dann will Er sich zu sich zurückbringen, wenn die Züchtigung vorbei ist.

So sollte der wahre prophetische Dienst auch in der Gemeinde funktionieren. Ein wahrer Prophet in der Gemeinde wird heute dieselbe Last haben, die die Propheten des Alten Testaments für die Heiligkeit unter Gottes Volk hatten. Und er wird wie jene von Gottes unveränderlicher, langmütiger und barmherziger Liebe bewegt sein, die immer wieder danach strebt, Sein abgewichenes Volk zurückzubringen zu Ihm und zu wahrer Heiligkeit. In jeder Gemeinde sollte es einen prophetischen Dienst geben, wenn sie lebendig bleiben und so für Gott wirken will, wie sie sollte.

Die Last, die Gott dir aufs Herz legt, ist fast immer ein Hinweis auf den Dienst, den Er für dich geplant hat. Warte also auf den Herrn, um eine Last von Ihm zu empfangen. Wenn du dem Herr ohne eine Last dienst, wirst du dich nach einer Weile in der Arbeit für den Herrn langweilen, und am Ende wirst du wahrscheinlich nach Geld, Ehre von Menschen oder irdischer Bequemlichkeit streben. Es ist bedauerlich, dass viele, die heute behaupten, dem Herrn zu dienen, keine gottgegebene Last für ihren Dienst haben.

Gott mag einem Menschen die Last geben, unter Kindern zu arbeiten, und einem anderen eine Last für Evangelisation. Wieder ein anderer mag die Last haben, Gottes Volk zu lehren. Gott gibt den verschiedenen Gliedern am Leib Christi unterschiedliche Lasten. Wir dürfen nicht den Dienst eines anderen imitieren oder versuchen, seine Last zu übernehmen. Zwinge andere nicht, deine Last zu übernehmen, und lass nicht zu, dass ein anderer dir seine Last auferlegt. Lass dir von Gott eine Last geben – die, die Er für dich geplant hat.

Je mehr wir in Gemeinschaft mit Gottes Herz kommen, desto mehr werden wir Seine Last teilen. Wenn Gott dich berufen hat, Evangelist zu sein, wird Er dir ein Mitgefühl für verlorene Seelen geben. Wenn Gott dich zum Lehrer berufen hat, wird Er dir ein Mitgefühl für Gläubige geben, die verblendet und verführt sind und nicht in ein Leben des Sieges eintreten. Die Gemeinschaft mit dem Herzen Gottes ist wichtig, um Sein Mitgefühl weiterzugeben, wenn wir unseren Dienst effektiv erfüllen wollen.

Viele Menschen haben mich gedrängt, mich für ihren speziellen Dienst zu engagieren – meist für die Evangelisation. Aber ich habe solchem Druck immer widerstanden. Ich bin nicht interessiert daran, die Last zu tragen, die Gott einem anderen gegeben hat. Gott hat mir eine bestimmte Last gegeben, und ich bin entschlossen, dass das der einzige Dienst ist, den ich erfüllen werde. Die Propheten haben nie zugelassen, dass jemand sie von der Last und dem Dienst, die Gott ihnen gegeben hat, ablenkt.

Wenn du überhaupt keine Last hast, musst du zu Gott gehen und Ihn bitten, dir eine Last zu geben. Er hat eine bestimmte Aufgabe für dich, die du im Leib Christi erfüllen sollst, und du musst wissen, was diese Aufgabe ist.

Viele Prediger wandern von einem Dienst zum anderen – und schließen sich derjenigen christlichen Organisation an, die ihnen das höchste Gehalt bietet. Beispielsweise beginnen sie mit einer offensichtlichen „Last“ für einen Radiodienst. Wenn aber irgendeine Organisation für Evangelisation unter Kindern ihnen ein besseres Gehalt bietet, entwickeln sie plötzlich eine „Last“ für Kinder-Evangelisation! Etwas später bietet ihnen eine Organisation für christliche Literatur ein noch höheres Gehalt, und ihre „Last“ verlagert sich plötzlich auf den Literaturdienst. Solche Prediger dienen nicht dem Herrn. Es sind religiöse Menschen, die in babylonischen „Geschäften“ tätig sind.

Wenn Gott dir eine Last gibt, kannst du sie nicht einfach aufgeben, weil irgendeine Organisation dir bessere irdische Vorteile bietet.