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Gott ist reich an Barmherzigkeit (Epheser 2,4). Das allererste Merkmal des göttlichen Wesens, dem jeder von uns bei seiner Bekehrung begegnet ist, ist Seine Barmherzigkeit. Das sollte auch der allererste Eindruck sein, den andere von uns haben, wenn sie uns begegnen, wenn wir tatsächlich Anteil an der göttlichen Natur haben.

Es gibt keine Barmherzigkeit in der Hölle und auch keine Barmherzigkeit in unserem Fleisch. Unser Fleisch ist von Natur aus hart gegenüber anderen und es ist leicht, uns vorzumachen, dass diese Härte Teil der göttlichen Strenge ist. Das ist die Täuschung der Sünde.

Wenn wir jetzt in den Himmel schauen könnten, würden wir feststellen, dass Gott ständig anderen vergibt. Überall auf der Welt schreien Gläubige und Ungläubige zu Ihm und bitten Ihn um Vergebung für ihre Sünden und ihr Versagen. Und Er vergibt ihnen immer – 24 Stunden an jedem Tag. Manche bitten vielleicht um Vergebung für eine Sünde, die sie zum tausendsten Mal begangen haben. Er vergibt trotzdem, denn das ist Seine Natur. Jesus sagte, dass wir auch anderen auf die gleiche Weise vergeben sollen (Matthäus 18,35).

Jesus sagte auch, dass wir unseren Brüdern an einem einzigen Tag siebenmal vergeben sollen (Lukas 17,4). Ein Tag wurde als 12 Stunden gerechnet. Das bedeutete: Wenn dein Bruder eines Morgens um 6 Uhr gegen dich gesündigt hat und dich um 7 Uhr um Vergebung bittet, sollst du ihm verzeihen. Wenn er dieselbe Sünde um 8 Uhr morgens begangen hat und dich um 9 Uhr um Vergebung bittet, musst du ihm erneut verzeihen. Dann tut er um 10 Uhr dasselbe ein drittes Mal und bittet dich um 11 Uhr um Vergebung. Er wiederholt genau dieselbe Sünde um 12 Uhr mittags und um 14 Uhr und um 16 Uhr und kommt jedes Mal eine Stunde später zurück und bittet um Vergebung. Jedes Mal sollst du ihm vergeben, ohne darüber Buch zu führen, wie oft du ihm am selben Tag schon vergeben hast. Manche, die legalistisch eingestellt sind, mögen sagen, dass Jesus uns gesagt hat, dass wir bis zu siebenmal ein Buch führen sollen. Das ist genau das, was Petrus einmal zu Jesus gesagt hat, und ihm wurde gesagt, dass er seinem Bruder 490 Mal vergeben soll (Matthäus 18,21-22)

So ist das Wesen Gottes. Und die gute Nachricht des neuen Bundes ist, dass wir an Seiner Natur teilhaben können. Es ist einfacher, darüber zu reden, als tatsächlich daran teilzuhaben. Das wissen wir alle aus eigener Erfahrung. Aber „das Reich Gottes besteht nicht in Worten, sondern in Kraft“ (1. Korinther 4,20)

Die Herrlichkeit Christi strahlt durch uns aus, nicht indem wir so viele wunderbare „Wahrheiten“ und Lehren aussprechen, sondern indem wir anderen die Liebe Gottes offenbaren.

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