In Hebräer 6,12 lesen wir, dass wir nur durch Glauben und Geduld die Verheißungen erben können. Glaube allein genügt also nicht. Hebräer 10,36 besagt ebenfalls, dass man Geduld braucht, nachdem man den Willen Gottes getan hat, um die Verheißungen Gottes zu erben. Deutsche Übersetzungen verwenden im letzten Vers das Wort „Ausharren“, und das ist auch wirklich gemeint.
Wir beklagen uns niemals über jemanden, der uns Probleme bereitet, weil Gott alles, was andere uns antun, zum Guten zusammenwirken lässt ( Römer 8,28). Römer 8,28 ist wie ein Wasserfilter. Was auch immer an schmutzigem Wasser hineingeschüttet wird, das Wasser, das herauskommt, ist am Ausgang vollkommen sauber und rein. Was auch immer die Menschen uns antun, ob gut oder schlecht – ob sie uns loben oder verfluchen, ob sie uns helfen oder schaden – wenn wir anRömer 8,28 glauben, wird das, was dabei herauskommt, immer gut sein! Aber wir müssen glauben. Der Glaube ist wie der Schalter eines elektrischen Wasserfilters. Der funktioniert nicht, wenn nicht der Strom des Glaubens durch ihn fließt.
Das hebräische Wort ‚revayyah‘ kommt nur zwei Mal im Alten Testament vor:
(1) Psalm 23,5: „überfließen“
(2) Psalm 66,12: „Fülle“.
Wenn wir die zwei Schriftstellen zusammenführen, erhalten wir folgende Wahrheit: Nachdem Gott unser Haupt mit Öl gesalbt hat (Psalm 23,5 ), bringt Er uns in ein Netz (schwierige Umstände), legt uns eine Last auf (nicht mehr als wir tragen können), lässt Menschen über unser Haupt fahren, führt uns durch Feuer und Wasser (Psalm 66,11-12) und bringt unsdadurch an einen Ort, an dem unser Becher vor Fülle überfließt ( Psalm 66,12 zusammen mit Psalm 23,5). Zwischen der Salbung und der Fülle liegen also viele Prüfungen, die wir durchmachen müssen. Nur dann erlangen wir ein Leben in der Fülle.
Welche Prüfungen uns also begegnen mögen – seien sie durch Fehler oder durch vorsätzliche Bosheit der Menschen oder durch scheinbar zufällige Ereignisse verursacht – wir können uns in all dem freuen, denn Gott wird alles zu unserem Guten zusammenwirken lassen – nämlich uns Christus ähnlicher machen (wie Römer 8,29 besagt).
Der Glaube ist ein völliges Vertrauen in Gottes Weisheit, Kraft und Liebe – mit der Er solche Umstände in unserem Leben nicht nur zulässt, sondern sogar plant und herbeiführt, damit sie zu unserem Besten dienen.