In Matthäus 5,3 sagt Jesus : „Selig sind die Armen im Geiste“. Das Wort „selig“ kann glücklich bedeuten oder, wie die Amplified Bible sagt, „jemand, den man beneiden kann“. Wenn du jemanden auf der Erde beneiden willst, dann beneide nicht die reiche Person, nicht die berühmte Person und nicht die gut aussehende Person. Beneide den, der arm im Geiste ist, denn ihm gehört das Himmelreich. Menschen mit vielen anderen Eigenschaften, wie Charisma und Reichtum, können Dinge auf dieser Erde haben und ein Reich auf Erden besitzen, aber das Himmelreich gehört den Armen im Geiste. Auf lange Sicht ist er derjenige, der wirklich zu beneiden ist, denn sein Reichtum wird für die ganze Ewigkeit reichen. Wenn wir an unsere Lebenszeit auf der Erde denken, auch wenn es 70 oder 80 Jahre sind, wenn du wirklich glaubst, dass der Mensch ein ewiges Wesen ist (die Ewigkeit ist unendlich, Millionen von Jahren sind wie eine Sekunde in der Ewigkeit), was wären dann 70 Jahre? Nichts! In 2. Petrus 3,8 heißt es, dass tausend Jahre wie ein Tag vor dem Herrn sind und ein Tag wie tausend Jahre! Im Lichte der Ewigkeit ist unser ganzes Leben auf der Erde sehr kurz.
Ein weiser Mensch ist jemand, der wirklich danach strebt, eine Zukunft in
Gottes Reich zu haben, und hier wird uns gesagt, dass derjenige, der den
größten Besitz in Gottes Reich haben wird, derjenige ist, der arm im Geist
ist. Das ist ein Satz, den viele Christen nicht verstehen, weil sie nicht
versuchen, diese scheinbar verwirrenden Aussagen der Schrift zu verstehen.
Sie lesen einfach und gehen weiter. Eine Sache, die mir hilft, ist, in Form
einer Illustration zu denken. Ich stelle fest, dass ich die Schrift besser
verstehe, wenn ich in Bildern denke. Jesus selbst hat viele Lehren in Form
von Bildern erklärt, z. B. Salz und Licht, und durch viele Gleichnisse.
Wir können „arm im Geist“ mit „leiblich (physisch) arm“ vergleichen, denn
der Mensch ist Geist und Leib, und wir verstehen, was es heißt, physisch
arm zu sein. Ein Landstreicher oder ein Bettler ist physisch arm, das
heißt, er hat nicht das Nötige, um für seine körperlichen Bedürfnisse zu
sorgen. Ein wirklich armer Bettler, der auf der Straße lebt, geht
vielleicht von Haus zu Haus, um für seine Bedürfnisse zu betteln, nur um
gerade so viel zu bekommen, dass er den Tag überleben kann, und dann muss
er erneut in dasselbe Haus gehen, um mehr für den nächsten Tag zu bekommen.
Wenn wir dieses Bild auf die Formulierung „arm im Geiste“ anwenden, sehen
wir, dass Jesus eine Person meint, die sich jeden Tag ihrer geistlichen Not
bewusst ist. Er beschreibt eine Person, die genau wie der Bettler ist, der
sich jeden Tag seiner körperlichen Not bewusst ist und zum Haus eines
großzügigen Mannes geht, um Hilfe zu bekommen. Und wenn der Mann ihn fragt:
„Was ist mit dem, was ich dir gestern gegeben habe?“, würde er sagen: „Das
war gestern - das Geld, das du mir gestern gegeben hast, hat gerade für den
gestrigen Bedarf gereicht, und ich bin wieder in Not. Ich bin mittellos,
ich bin in Not.“
Ein Mensch, der „arm im Geist“ ist, ist jemand, der auf diese Weise zu Gott
kommt und sagt: „Herr, ich bin ein bedürftiger Mensch.“ Er kommt jeden Tag
zu Gott, weil er sich seiner geistlichen Not bewusst ist, und bittet um
Hilfe, um seine geistliche Not zu stillen, so wie der Bettler für seine
physischen Bedürfnisse um Hilfe bitten würde.
Im Buch der Sprüche gibt es einen Vers, der über diesen Zustand
spricht. Sprüche 8ist ein Kapitel über Weisheit, und Christus wird
hier als Weisheit dargestellt, indem Er sagt: „Ich, die Weisheit...“ (ab
Vers 12). Weiter sagt Er, dass die Welt durch Weisheit erschaffen
wurde. Und in Vers 24-26 heißt es, dass Er schon da war, bevor es
die Felder, die Erde und alles andere gab - als Er den Himmel erschuf (Vers
27), war er schon da. Wir brauchen also Weisheit, und es heißt: „Selig
ist der Mann, der auf mich hört, der täglich vor meinen Toren wacht (Vers
34).“ Denke jetzt an den Bettler, der an Gottes Toren wartet. Genau
wie ein Bettler, der auf seine tägliche Geldgabe wartet, sollen wir jeden
Tag als geistliche Bettler vor Gott treten.
Wir werden nicht auf diese Weise kommen, wenn wir nicht bedürftig sind. Reiche Leute betteln nicht an den Häusern anderer Leute; sie würden sich schämen, das zu tun. Ein Bettler muss sich nicht schämen, weil er bedürftig ist. Er hat kein Geld für Essen oder das Nötigste, und das ist ihm bewusst. Nur derjenige, der sich jeden Tag seiner geistlichen Not bewusst ist, wird jeden Tag vor Gott treten und sagen: „Herr, ich bin ein bedürftiger Mensch. Bitte gib mir Weisheit für heute.“ Und wie es in Sprüche 8,35 heißt: „Wer mich findet, findet das Leben.“
Das ist es, was es bedeutet, arm im Geiste zu sein: sich unserer geistlichen Not ständig bewusst zu sein. Wer sich seiner geistlichen Bedürfnisse ständig bewusst ist und immer wieder nach Weisheit von Gott sucht, wird das ganze Himmelreich besitzen. Wenn du das Himmelreich als den Reichtum des Reiches Gottes ansiehst, sagt die Bibel in Epheser1,3, dass Gott uns mit jeder geistlichen Segnung in den himmlischen Örtern in Christus gesegnet hat. Jede einzelne Segnung durch den Heiligen Geist gehört uns in Christus in den himmlischen Örtern. Wir können uns all die geistlichen Segnungen im Himmelreich wie ein riesiges Haus mit tausend Zimmern vorstellen, und der Hauptschlüssel, der jede Tür dieses Hauses öffnet, ist die Armut im Geiste. Gesegnet ist derjenige, der arm im Geist ist, denn er kann das gesamte Himmelreich besitzen - das heißt, jedes einzelne Zimmer des Hauses. Die Schätze in jedem Raum werden ihm gehören, wenn er an diesem Hauptschlüssel festhält.
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