Eine Frau wurde von ihrem Schöpfer mit einer einfühlsamen Natur gesegnet. Sie ist in der Lage, tief mitzufühlen und sie hat eine seltene Fähigkeit, die Probleme von Menschen zu verstehen. Somit ist sie in der Lage, die Schmerzen anderer mit Sympathie und Anteilnahme zu lindern.
Aber diese Empfindsamkeit ist auch der Grund für viele ihrer Probleme. So wie anderen Menschen stoßen auch ihr tragische Dinge zu. Gerade in solchen Zeiten braucht sie selbst Hilfe!
Einige Frauen weinen wochenlang ohne Ende, als ob ihre Sorgen im See ihrer Tränen ertränkt werden könnten. Andere weinen innerlich und werden von der Last ihres Kummers erdrückt. Viele Frauen behalten die emotionalen Wunden ihres Leidens lange nachdem ihre Probleme gelöst worden sind.
Aber Sorgen und Prüfungen können in einen guten Zweck umgewandelt werden - der Zweck, für den ein souveräner Gott, der uns intensiv liebt, zulässt, dass sie in unser Leben kommen. Prüfungen können unseren Charakter formen. Wie der Sandelholzbaum, der seinen Duft an die Axt, die ihn abhaut, weitergibt, kann eine Frau durch das, was sie von Gott in ihren Sorgen gelernt hat, für viele (sogar für die Person, die ihr schadet) zu einem Segen werden! Um eine Frau Gottes zu werden, muss man bereit sein, sich vielen Prüfungen zu stellen, aber man darf nicht zulassen, dass einen diese Prüfungen überwältigen.
Viele meiner Freundinnen sind durch große Tiefen von Kummer und Sorge gegangen. In einigen dieser Fälle war ich unfähig, die Tiefen ihrer Leiden zu verstehen. Aber es hat mich enorm bereichert, ihnen ein hörendes Ohr zu schenken, mit ihnen zu sprechen, ihnen zu schreiben und ihnen eine Freundin zu sein. In der Schule des Leidens erhalten wir eine einzigartige Ausbildung. Die endgültige Belohnung ist christusähnlicher Charakter.
„Wenn er mich prüfte, so wäre ich rein wie Gold" (Hi 23,10; Hoffnung für alle, kurz HfA).
Aber das Feuer, welches das Gold läutert, verhärtet auch den Ton. Eine Frau kann aber durch ihre Leiden verhärtet werden und ihr Leben mit endlosen Klagen gegen andere und auch gegen Gott führen!
Fast alle unsere Prüfungen und Leiden sind Ereignisse, über die wir keine Kontrolle haben. Aber der Herr kann sie zu unserem Nutzen umwandeln, indem er bewirkt, dass etwas Gutes in uns geschieht. Alle Dinge gereichen denen zu ihrem Besten, die Gott lieben und nach seinem Ratschluss berufen sind (Röm 8,28).
Jesus begegnet uns Frauen heute genauso wie er Maria Magdalena begegnete, als sie am Auferstehungsmorgen an seinem Grab weinte. Er stellt auch uns dieselbe Frage: „Frau, warum weinst du?"
„Doch er kennt meinen Weg genau"? (Hi 23,10; HfA). Er ist nicht unwissend.
Und er fährt mit der Frage an uns fort: „Wen suchst du?"
Was wird unsere Antwort sein? Werden wir in der Lage sein, ehrlich zu sagen:
„Herr, ich suche dich inmitten all meiner Prüfungen. Dein Angesicht allein möchte ich durch meine Tränen sehen."
Wie unzulänglich ist der Trost, den wir von Menschen erhalten. Schauen wir stattdessen auf Jesus.
Sogar die weinende Mutter Jesu fand von ihm Trost, als er am Kreuz hing. Er arrangierte für sie ein Zuhause, in dem sie bleiben konnte und trug Johannes auf, für sie zu sorgen.
So groß ist seine Anteilnahme für uns Frauen auch heute noch. Lasst uns in seiner Anteilnahme für uns unsere Ruhe finden.
Bangalore
Annie Zac Poonen
„Ich fahre auf zu meinem Vater und zu eurem Vater" (Joh 20,17; Luther 1984).
Als ich als Ärztin arbeitete, begegnete ich einer Reihe von Frauen, die ihre Babys im Krankenhaus aussetzten, wenn die Babys Mädchen waren! Die Mütter verschwanden einfach, ohne ihre Rechnungen zu bezahlen. Sie waren arm und enttäuscht, dass sie Mädchen zur Welt gebracht hatten, von denen sie glaubten, dass sie für sie ihr ganzes Leben lang eine Bürde sein würden. Das jämmerliche Aussteuersystem in Indien schafft in jedem Landesteil unseres Staates so viele Probleme, besonders für arme Mädchen. Diese Mütter glaubten, dass ihre weiblichen Babys die Chance auf ein besseres Leben hätten, wenn sie in einem christlichen Krankenhaus oder Waisenhaus zurückgelassen würden, statt sie zurück in ihr Dorf zu nehmen. In einem Waisenhaus würde womöglich irgendeine reiche Person das Mädchen vielleicht adoptieren! Und in einem christlichen Waisenhaus war die Chance geringer, dass ihr Kind von Männern missbraucht würde.
Auf meiner chirurgischen Station war ein süßes, zweijähriges, namenloses Mädchen, das nie lächelte, nie redete, selten weinte und das sich sogar zu essen weigerte. Sie war von einem Sozialarbeiter am Tor des Krankenhauses gefunden worden. Das Mädchen schien ziemlich intelligent zu sein. Aber wenn man in seine leiderfüllten Augen schaute, konnte man nur erahnen, welches Grauen es in seinem kurzen irdischen Leben bereits erlebt hatte. Alle von uns, die auf dieser Station arbeiteten, mochten sie und wir taten unser Bestes, um sie aufzuheitern. Solche kleinen Mädchen werden gewöhnlich in ein christliches Waisenhaus geschickt. Sie war meine Patientin und daher arrangierten es einige christlichen Freunde und ich, nachdem sie sich erholt hatte, dass sie in ein bekanntes christliches Waisenheim geschickt wurde.
Über die Jahre erkundigte ich mich gelegentlich nach ihr und betete sogar hin und wieder für sie. Etwa 30 Jahre später traf ich sie dann. Sie war nun verheiratet und hatte Kinder. Aber die erste Frage, die sie mir stellte, lautete: „Wer sind meine Eltern?"
Während all dieser 30 Jahre hatte diese Frage sie verfolgt. Es gab eine Leere in ihrem Herzen, die sich nach der Liebe eines Vaters und einer Mutter gesehnt hatte - etwas, was sie im Waisenhaus nie empfangen hatte.
Sie hatte alles andere, was eine Frau sich wünschen würde - einen guten Ehemann, Kinder, eine Ausbildung und sogar einen guten Beruf. Aber in ihrem Herzen gab es nach wie vor diesen Schmerz, der sie zum Weinen brachte, sobald sie mich traf.
Leider konnte ich ihr nicht sagen, wer ihre Eltern waren, denn ich wusste es nicht. Aber ich konnte ihr von einem liebenden Vater im Himmel erzählen, der für sie mehr als irgendein irdisches Elternteil sein konnte. Sie konnte sich jedoch nicht dazu durchringen, ihren unbekannten Eltern zu vergeben, dass diese sie im Stich gelassen hatten, als sie ein Baby war. Ich konnte sehen, dass diese Gefühle der Ablehnung ihre Seele zerstörten.
Ich kann mich auch an andere Mädchen erinnern, die, obwohl sie Eltern hatten, von ihnen nicht die Liebe und die Aufmerksamkeit erhielten, nach der sie sich gesehnt hatten. Auch diese Mädchen sind als unsichere, einsame, unglückliche Personen in einer harten und grausamen Welt aufgewachsen.
Und dann gibt es noch die Mädchen aus zerbrochenen Familien und solche, die von ledigen Müttern geboren wurden. Viele, viele Mädchen, die solche Tragödien erfahren haben, glauben, dass ihre Eltern sie nicht verstehen können.
Viele junge Mädchen stammen aus Familienverhältnissen, die tragisch sind, aber sie alle können die Sicherheit, die Liebe und die Fürsorge finden, nach der sie sich sehnen, wenn sie an die Brust unseres himmlischen Vaters kommen.
Leidest du unter Erinnerungen an irgendeinen Missbrauch, den du in der Vergangenheit erlitten hast - vielleicht eine tiefe, verborgene Verletzung, die du niemanden erzählen kannst? Ich traf einmal ein Mädchen, das als Kind sexuell missbraucht worden war. Sie fühlte sich so schmutzig, zornig und ihrer Jungfräulichkeit beraubt, dass sie keinem Mann mehr vertrauen konnte. Wie erleichtert war sie, als ich ihr sagte, dass sie die ganze Angelegenheit als „einen Unfall" ansehen sollte - für den sie in keiner Weise verantwortlich war.
Jesus allein kann jede Verletzung heilen und die Schuld und Schande wegwaschen. Er kann dir helfen, der Person zu vergeben, die dir Schaden zugefügt hat. Deine Erfahrung kann dich gegenüber anderen, die in ähnlicher Weise gelitten haben, mitfühlend machen, sodass du ihnen helfen kannst.
Vielleicht ärgerst du dich über deine strengen Eltern und die Beschränkungen, die sie dir in Bezug auf deine Kleidung, dein Verhalten usw. auferlegt haben. Einige Mädchen fühlen sich manchmal danach, von ihrem Zuhause wegzulaufen und ihr Leben zu beenden. Aber es gibt kein Mädchen, dessen Zukunft völlig negativ aussieht. In jeder dunklen Wolke gibt es einen Silberstreifen. Lerne daher, über die guten Dinge nachzudenken, die dir zustoßen können.
Sei für die guten Dinge dankbar, die deine Eltern für dich getan haben, dass du heute am Leben bist. Gott kann dir helfen, dich mit den Schwierigkeiten und Prüfungen zu arrangieren, denen du gegenüberstehst. Gib daher die Hoffnung nie auf.
Beneide nicht das Los derer, denen es im Leben viel besser zu gehen scheint. Gott hat in Bezug auf die Art und Weise, wie er dich gemacht hat oder in Bezug auf deine Umgebung, die er für dich geplant hat, keinen Fehler gemacht. Es gibt in der Welt Millionen Menschen, deren Los trauriger als deines ist. Es gibt viel, wofür du dankbar sein solltest.
Vielleicht hast du gesündigt und wurdest schwanger, bevor du geheiratet hast. Ich kenne viele Mädchen in solchen Situationen, die die richtige Entscheidung trafen, ihre Kinder zur Welt zu bringen. Einige behielten ihre Babys bei sich; einige gaben sie zur Adoption frei. Aber sie haben ihre Babys nicht getötet. Und als sie sich vor Gott demütigten und Buße taten, gab er ihnen auch verständnisvolle Ehemänner. Der Herr nahm ihre Schuld und ihre Scham weg. Daher kannst du Gott sogar in solchen dunklen Zeiten vertrauen - sogar wenn andere schlecht über dich reden.
Der Herr wartet darauf, dich anzunehmen und dir ein neues Leben anzubieten.
Vor einiger Zeit lasen wir in indischen Zeitungen von drei Schwestern in einer Familie (alle von ihnen waren im heiratsfähigen Alter), die gemeinsam Selbstmord begingen, indem sie sich im Schlafzimmer aufhängten. Ihr Vater war nicht in der Lage gewesen, die große Aussteuer zu leisten, die die Eltern eines jeden Jungen verlangt hatten, wenn ihr Sohn eines dieser Mädchen heiraten würde - und der Vater wurde verzweifelt und frustriert. Sie entschieden sich, dem Elend ihres Vaters ein Ende zu bereiten, indem sie ihr eigenes Leben beendeten! Wie tragisch!
Vielleicht stehst du einer ähnlichen Situation gegenüber, wo jeder Heiratsantrag an dich schließlich wegen der hohen geforderten Aussteuer abgelehnt wird. Lass dich nicht entmutigen. Gott ist dein Vater und er kennt deine Not und kümmert sich um dich. Die Ehe ist nicht das Größte in der Welt. Gottes Plan für dein Leben zu erfüllen ist das Größte. Gib dich also ganz Gott hin und trachte danach, in deinem Leben allein seinen Willen zu tun. Dann wirst du ein erfülltes Leben haben, wenn du ans Lebensende kommst, ob du nun verheiratet bist oder nicht. Einige der größten Missionare auf der Welt waren unverheiratete Frauen.
Hast du bei einer Prüfung versagt, nachdem du dein Bestes gegeben hast? Hast du das Gefühl, dass andere nicht mit dir mitfühlen? Gibt dir der Teufel das Gefühl, dass dein ganzes Leben ein Versagen ist? Gehe nicht auf solche dämonischen Gedanken ein, denn sie können dich schließlich an den Punkt bringen, wo du versucht sein magst, dein Leben zu beenden.
Du kannst mit dem Weinen aufhören, meine Schwester. Dein Leben muss nicht zu einem Stillstand kommen, bloß weil du eine Prüfung - oder sogar viele Prüfungen - nicht bestanden hast. Wiederhole diese Prüfungen. Eines Tages wirst du Erfolg haben. Gib nie auf. Und wenn du die Prüfung nicht bestehst oder nicht die Intelligenz oder die finanziellen Mittel hast, um weiter zu studieren, dann erinnere dich daran, dass Gott die Armen und Schwachen dieser Welt berufen hat, um die Klugen und die Reichen zu beschämen.
Gott liebt dich genauso wie du bist - ob du deine Prüfungen bestehst oder nicht! Er schaut nicht auf deine Zeugnisnoten, bevor er dich annimmt!
Vielleicht bist Du in der Liebe enttäuscht worden! Derjenige, den du zu heiraten hofftest, hat jemand anders geheiratet. Und du weinst - wie es alle Mädchen in solchen Situationen tun.
Aber wenn dieser junge Mann jemand anders geheiratet hat, beweist das nur, dass
er nicht im Willen Gottes für dich war. Gott hat jemand oder etwas Besseres für dich - vielleicht ein Leben als Single im Dienst für ihn.
Gott lässt in unserem Leben viele Dinge zu, um sich für uns wertvoller als alles andere und als jeden anderen auf der Welt zu machen. Lass ihn von heute an den Schönsten von allen auf Erden sein.
So möchte ich zu denen, die von ihren Eltern verlassen wurden, sagen: Es gibt keine Notwendigkeit, herauszufinden, warum dich deine Eltern verlassen haben. Du warst kein Fehler, denn all deine Tage waren seit Ewigkeit in Gottes Buch geschrieben (Ps 139,15-16).
Du wurdest von Gott vor Erschaffung der Welt auserwählt (Eph 1,4.11). Du bist für die Fehler deiner Eltern nicht verantwortlich.
Du hast dich lange genug nach einer Familie gesehnt. Freue dich nun, dass du einen himmlischen Vater hast, der dich zu einem Teil seiner Familie machen möchte. Und denke daran: Er lässt seine Kinder nie im Stich.
Er hat dich mit einer ewigen Liebe geliebt und er hat dich mit dieser Liebe überschüttet. Sieh dich immer als ein Kind an, das in den liebenden Armen Gottes, deines Vaters, sicher ist. Du wurdest nach seinem Bilde geschaffen und er sehnt sich danach, dich zu segnen und immer für dich da zu sein.
Er wartet, um dir alles zu zeigen, was er für dich bereithält. Eines Tages wird er dich nehmen, um in der Wohnung zu leben, die er für dich vorbereitet hat - ein viel besserer Platz als irgendein irdisches Haus oder Erbe. Aber du musst seine Einladung annehmen, um sein Kind und ein Teil seiner Familie zu werden. Dann kann dich niemand mehr aus seiner Hand reißen. Gib ihm daher dein ganzes Leben hin.
„Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht, Gottes Kinder zu werden, denen, die an seinen Namen glauben" (Joh 1,12).
Du kannst ein Kind des himmlischen Vaters werden, wenn du zugibst, dass du eine Sünderin bist und den Tod Jesu für deine Sünden akzeptierst.
Bereue alle deine Sünden und gib sie auf - und er wird dich gründlich im Blut reinigen, das er für dich vergossen hat.
Vergib allen, die dir Unrecht zugefügt haben - einschließlich deiner Eltern.
Lass nicht zu, dass die Erinnerungen an die Vergangenheit dich verfolgen oder verdammen.
Du kannst Gottes Plan für dein Leben nicht erfüllen, wenn du dich wegen deiner Vergangenheit verdammt fühlst.
Du musst deine Vergangenheit ein für alle Mal hinter dir lassen. Lege deine Vergangenheit unter das Blut Jesu - und strecke dich nach der Zukunft aus.
Jesus litt und starb nicht bloß, um dich zu reinigen, sondern auch zu erreichen, dass du dich rein fühlst.
Wenn Christus in dein Leben kommt, bist du vor Gott gerechtfertigt.
Und Gott sieht dich nun an, als ob du in deinem ganzen Leben nie gesündigt hättest. Lass die Erkenntnis dieser Tatsache Freude in dein Herz bringen - immer.
Auf diese Weise wirst du so wie viele, die das taten, was ich gerade geschrieben habe, zur wunderbaren Familie Gottes gehören.
Wenn du die Bibel liest, wirst du Gott zu deinem Herzen sprechen hören.
Und wenn du zu ihm im Gebet redest, wirst du die Gewissheit haben, dass er vom Himmel hört und dir antworten wird.
Der Vater sagte einmal zu Jesus: „Du bist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe." Eines Tages wird er auch dich sein geliebtes Kind nennen - eine Person, an der er Wohlgefallen hat. Weine nicht mehr.
Du bist kein Waisenkind. Du bist ein Kind des Königs.
Vor einiger Zeit las ich einen Brief, der wunderbar zum Ausdruck bringt, was ich gerade zu sagen versucht habe. Er wurde von Barry Adams geschrieben, der mir freundlicherweise die Genehmigung erteilt hat, seine inspirierte Zusammenstellung hier in voller Länge wiederzugeben:
Die Worte, die du im Nachfolgenden lesen wirst, sind wahr. Sie werden dein Leben verändern, wenn du es zulässt - denn sie kommen vom Herzen Gottes. Er liebt dich. Und er ist der Vater, den du dein ganzes Leben lang gesucht hast. Dies ist sein Liebesbrief an dich.
Mein Kind,
Du magst mich nicht kennen, aber ich weiß alles über dich (Ps 139,1)
Ich weiß, wenn du dich niedersitzt und wenn du aufstehst (Ps 139,2)
Ich bin mit allen deinen Wegen vertraut (Ps 139,3)
Sogar deine Haare auf deinem Haupt sind gezählt (Mt 10,29-31)
Denn du wurdest nach meinem Bilde erschaffen (1Mo 1,27)
In mir lebst, webst und bist du (Apg 17,28)
Du bist meines Geschlechts (Apg 17,28)
Ich kannte dich schon, bevor du im Mutterleibe empfangen wurdest (Jer 1,5)
Ich erwählte dich, als ich die Schöpfung plante (Eph 1,11-12)
Du warst kein Fehler, denn all deine Tage waren in mein Buch geschrieben (Ps 139,1)
Ich bestimmte die exakte Zeit deiner Geburt und wo du leben würdest (Apg 7,26)
Du bist wunderbar gemacht (Ps 139,14)
Ich habe dich im Leib deiner Mutter gebildet (Ps 139,13)
Am Tag deiner Geburt habe ich dich aus dem Mutterleib gezogen (Ps 71,6)
Ich wurde von denen, die mich nicht kennen, falsch dargestellt (Joh 8,41-44)
Ich bin nicht fern oder zornig, sondern ich bin der vollständige Ausdruck der Liebe (Joh 4,16)
Und es ist mein Verlangen, meine Liebe auf dich auszuschütten (1Joh 3,1)
Einfach weil du mein Kind bist und ich dein Vater bin (1Joh 3,1)
Ich biete dir mehr an, als ein irdischer Vater es je könnte (Mt 7,11)
Denn ich bin ein vollkommener Vater (Mt 5,48)
Jede gute Gabe, die du empfängst, kommt aus meiner Hand (Jak 1,17)
Denn ich bin dein Versorger und ich erfülle all deine Bedürfnisse (Mt 6,31-33)
Mein Plan für deine Zukunft war immer voller Hoffnung (Jer 29,11)
Weil ich dich mit einer ewigen Liebe liebhabe (Jer 31,3)
Meine Gedanken gegenüber dir sind mehr als der Sand am Meeresufer (Ps 139,17- 18)
Ich freue mich über dich mit Jauchzen (Zef 3,17)
Ich werde niemals ablassen, dir Gutes zu tun (Jer 32,40)
Denn du bist mein geschätztes Eigentum (2Mo 19,5)
Ich will dich einpflanzen von ganzem Herzen und von ganzer Seele (Jer 32,41)
Und ich möchte dir große und wunderbare Dinge kundtun (Jer 33,3)
Wenn du mich von ganzem Herzen suchst, wirst du mich finden (5Mo 4,29)
Habe deine Lust an mir, so will ich dir geben, was dein Herz begehrt (Ps 37,4)
Denn ich bin es, der dir dieses Verlangen gab (Phil 2,13)
Ich bin in der Lage, mehr für dich zu tun, als du dir überhaupt vorstellen kannst (Eph 3,20)
Denn ich bin dein größter Mutmacher (2Th 2,16-17)
Ich bin auch der Vater, der dich in all deiner Trübsal tröstet (2Kor 1,3-4)
Wenn du ein zerbrochenes Herz hast, dann bin ich dir nahe (Ps 34,19)
Wie ein Hirte ein Lamm trägt, so habe ich dich nahe an meinem Herzen getragen (Jes 40,11)
Eines Tages werde ich alle Tränen von deinen Augen abwischen (Offb 21,3-4)
Und ich werde all den Schmerz wegnehmen, den du auf dieser Erde erlitten hast (Offb 21,3-4)
Ich bin dein Vater und ich liebe dich, so wie ich meinen Sohn Jesus liebe (Joh 17,23)
Denn in Jesus wird meine Liebe zu dir offenbar (Joh 17,26)
Er ist das exakte Ebenbild meines Wesens (Hebr 1,3)
Er kam, um zu zeigen, dass ich für dich, nicht gegen dich bin (Röm 8,31)
Und um dir zu sagen, dass ich dir deine Sünden nicht zurechne (2Kor 5,18-19)
Jesus starb, sodass du und ich versöhnt werden können (2Kor 5,18-19)
Sein Tod war der höchste Ausdruck meiner Liebe zu dir (1Joh 4,10)
Ich gab alles, was ich liebte auf, um deine Liebe zu gewinnen (Röm 8,31-32)
Wenn du das Geschenk meines Sohnes Jesus annimmst, nimmst du mich an (1Joh 2,23)
Und nichts wird dich jemals von meiner Liebe trennen (Röm 8,38-39)
Komm nach Hause, und ich werde die größte Party, die der Himmel je gesehen hat, schmeißen (Lk 15,7)
Ich bin immer dein Vater gewesen und werde es immer sein (Eph 3,14-15)
Meine Frage ist: „Willst du mein Kind sein?" (1Joh 1,12-13)
Ich warte auf dich(Lk 15,11-32)
In Liebe,
Dein Papa.
Der allmächtige Gott.
**************************************************************************************
Copyright Barry Adams - (1999)
[Die englische Originalversion dieses „Liebesbriefes" befindet sich auf der Internetseite
(www.fathersloveletter.com)
„Denn der dich gemacht hat, ist dein Mann - Herr Zebaoth heißt sein Name. Und dein Erlöser ist der Heilige Israels, der aller Welt Gott genannt wird" (Jes 54,5).
Eine gute Freundin von mir verlor plötzlich ihren Ehemann bei einem tragischen Unfall. Er hatte seiner jungen Frau nicht einmal „Auf Wiedersehen" gesagt. Sein Leben wurde durch einen schrecklichen Fehler eines betrunkenen Fahrers, der ihn auf der Straße überfahren hatte, ausgelöscht. Und das passierte, als er auf seinem Weg zu einer Gebetsversammlung war.
Eine andere meiner Freundinnen verlor ihren Ehemann nach einer sehr kurzen Krankheit. Dieser unwillkommene Besucher namens „Tod" kommt ungebeten in jedes Haus. Nur die Hinterbliebene kann den bohrenden Schmerz und die Einsamkeit, die der Tod mit sich bringt, verstehen. Deine Gedanken sind voller Erinnerungen an deinen geliebten Mann und du wünschst dir ständig, dass du jene glücklichen Tage mit ihm erneut erleben könntest. Aber das ist nicht möglich. Tränen, die Tag für Tag fließen und Tränenströme während der Nacht sind die einzige Erleichterung, die du von deinem überwältigenden Kummer bekommst. Die Bibel sagt, dass unser Herr all unsere Tränen festhält: „Du weißt, wie oft ich umherirren musste. Sammle meine Tränen in deinen Krug; ich bin sicher, du zählst sie alle!" (Ps 56,9; Gute Nachricht Bibel, kurz GNB).
Ein wertvolles Kind Gottes las den folgenden Artikel genau in dem Monat, in dem ihr junger Ehemann zum Herrn heimging. Als ich sie traf, sah ich, dass sie dadurch großen Trost in Gott gefunden hatte:
„Es gibt heute vielleicht irgendeine Frau, die vor einem Jahr oder vielleicht vor ein paar Monaten oder Wochen oder eventuell vor ein paar Tagen einen Mann an ihrer Seite hatte, der so stark und so weise war, dass sie von jedem Gefühl von Verantwortung und Sorge befreit wurde, denn all die Lasten ruhten auf ihm. Wie heiter und glücklich waren die Tage der Kameradschaft mit ihm. Aber der dunkle Tag kam, als dieser geliebte Mensch weggenommen wurde, und wie einsam und leer und öde und voll von Bürden und Sorgen ist heute das Leben. Höre, Frau, es gibt jemanden, der heute direkt an deiner Seite geht, der weiser und stärker und liebevoller und fähiger ist, dich zu führen und dir zu helfen, als der weiseste und stärkste und liebevollste Ehemann, der je gelebt hat. Er ist in der Lage, all deine Lasten und Verantwortungen des Lebens für dich zu tragen. Ja, er ist bereit, weit mehr zu tun. Er ist bereit, zu kommen und in deinem Herzen zu wohnen und jeden Winkel deines leeren und schmerzenden Herzens zu füllen und auf diese Weise all die Einsamkeit und alles Herzeleid für immer zu verbannen" (A.W. Tozer).
Eine andere Frau konnte nicht mehr mit ihrem alkoholsüchtigen Ehemann leben und hatte das Gefühl, dass sie an die Grenzen ihrer Geduld gekommen war. All ihre Freunde legten ihr nahe, sich von ihm zu trennen. Sie war mit ihrem Latein am Ende. Sie hatte niemanden, an den sie sich wenden konnte und wusste nicht, wie sie je in der Lage sein würde, mit dieser ganzen Situation allein fertig zu werden.
Leidest du auf eine ähnliche Weise? Entspringt deine Einsamkeit aus einer Trennung von deinem Ehemann? Wirst du von Erinnerungen verfolgt, die Bedauern und Gewissensbisse hervorrufen? Wünschst du dir, dass jene Zornausbrüche nie passiert wären?
Sogar wenn du als alleinerziehende Mutter verworrenen, komplexen Situationen gegenüberstehst, weil deine Kinder von nicht hilfreichen Verwandten umgeben sind, ist für den Herrn nichts zu schwer.
Er wird in dein Leben kommen und jeden Knoten auflösen, den Satan gebunden hat und jedes Problem lösen - wenn du ihm bloß alles ohne Vorbehalt übergibst.
Höre also auf zu weinen. Übergib die Scherben deines Lebens an ihn. Er ist der Meister-Töpfer, der jedes zerbrochene Gefäß neu machen kann. Wir sind bloß Ton in den Händen des Töpfers! (Jer 18,6).
Bist du mit einer kalten, frostigen Attacke einer anderen Frau konfrontiert, die in das Leben deines Ehemannes eingedrungen ist? Der Herr kann dir helfen, beiden von ihnen zu vergeben. Selbst davon muss dein Leben nicht zerstört werden.
Vergieße keine Tränen des Zorns. Der Herr wird dich für den Verlust deines irdischen Partners entschädigen. Er kann sogar das Herz deines Partners verändern und es dir erneut zuwenden. Er ist ein Gott, der Wunder tut.
Plane nichts in Hass. Bitte Gott stattdessen, dein Herz mit seiner Liebe zu füllen und dir Gnade zu schenken, zu deinem Ehemann Worte der Liebe statt bittere Worte zu sprechen. Gott ist denen nahe, die einen zerbrochenen Geist haben.
Vielleicht hast du dich danach gesehnt, verheiratet zu sein, aber bis jetzt hat sich für dich keine Gelegenheit ergeben. Finde deinen Trost in Jesus allein. Der Vater hat uns bereits den besten Helfer - den Heiligen Geist - gegeben (Joh 14,16). Er wird uns nicht ohne Trost lassen.
Vielleicht bist du jedes Mal beunruhigt, wenn du die Nachricht hörst, dass jemand heiratet. Du fühlst dich nicht danach, ihr zu gratulieren. Stattdessen möchtest du in deinem Zimmer weinen. Jesus ist dir nahe und fühlt deinen Schmerz.
Die dunklen Nächte des Weinens, von der äußerlichen Ruhe während des Tages zugedeckt, sind ihm alle bekannt. Er steht nicht abseits, wenn sein geliebtes Kind durch Kummer geht. Sein Herz hat für uns geblutet. Er wird vom Himmel herabreichen, dich berühren und seinen heilsamen Balsam auf dein Herz ausgießen und deine Sorge wird erträglich werden.
Sein Joch ist sanft und seine Last ist leicht. Und deine Treue in dieser Prüfung wird dir schließlich ein ewiges Gewicht von Herrlichkeit bringen.
Ich habe die Zeugnisse einiger Witwen gehört, deren Ehemänner für den Herrn als Märtyrer starben. Was für einen Klang von Sieg gab es in ihren Worten!
Es erstaunte mich!
Wie konnten sie denen vergeben, die ihre Ehemänner umgebracht hatten?
Allein der Herr, der für die, die ihn kreuzigten, mit den Worten, „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun", betete, kann uns helfen.
Ich traf einmal eine arme, junge Witwe, deren Ehemann bei der Verkündigung des Evangeliums in Nordindien mit einer Axt erschlagen worden war. Ich war enorm bewegt, als ich ihr Zeugnis hörte. Sie stand dort mit ihren kleinen Kindern und sagte, dass es ihr Gebet war, dass genau an dem Ort, wo das Blut ihres Ehemannes vergossen wurde, eine Gemeinde gegründet werden sollte. In der Tat, sie war eine triumphierende, weinende Schwester.
Das Blut Jesu schreit nach Barmherzigkeit, anders als das Blut Abels, das nach Rache schrie.
Ein wahres Kind Gottes kann so leben, wie uns der Herr in der Bergpredigt
(Matthäus, Kapitel 5,6 und 7) gelehrt hat. Gott ist ein Gott der Witwen und Waisen.
Jesus lehrte ein Gleichnis über Gebet, wo er uns mit einer Witwe verglich, die zu einem ungerechten Richter ging, um Schutz vor ihrem Widersacher zu finden. Sie ließ nicht locker und erhielt auf diese Weise, was sie wollte.
Jesus hat einmal einer Witwe öffentlich Wertschätzung gezollt, die Gott zwei Scherflein als Opfer gab - was andere als so wenig ansahen. Aber sie gab es von ihrer Armut und es kostete ihr alles, was sie zum Leben hatte, um dieses Opfer zu geben.
Hier lernen wir, dass Gott von jedem kleinen Opfer, das wir für ihn bringen, Notiz nimmt - und besonders von den Opfern, die wir ihm unter Kummer und Tränen bringen.
Die Bibel sagt, dass eine gottesfürchtige Witwe die „Füße der Heiligen waschen wird" (1Tim 5,10) - oder anders ausgedrückt, sie wird die Herzen von Gottes Volk durch ihren Dienst erfrischen.
Eine Witwe kann das nur tun, wenn sie zuerst ihre eigenen Lasten, Sorgen und Tränen zu den Füßen des Herrn gelegt hat.
„Ich selbst werde deine Kinder retten" (Jes 49,25; Neues Leben Bibel, kurz NLB).
Ich erhielt eines Tages einen verzweifelten Anruf von einer Mutter. Sie hatte ihren Sohn einige hundert Kilometer weg auf ein College geschickt, um dort zu studieren. Dort hatten ihn seine Freunde zu einer „christlichen" Sekte geführt. Statt seine Ausbildung abzuschließen wurde der Junge ein fanatisches Mitglied dieser Gruppe und gab ihnen nun sein ganzes Geld. Er hatte ihre Wege und ihre Sprache angenommen und wollte nichts mehr mit seiner Familie zu tun haben. Die Gruppe zitierte Bibelstellen, um ihre Handlungen zu rechtfertigen, aber alle vernünftigen Christen konnten deutlich sehen, dass sie falsch lagen. Der Führer der Sekte gab den Mitgliedern in jedem kleinen Detail ihres Lebens Anweisungen und sie lebten wie eine eng verbundene Familie. Obwohl sie behaupteten, glücklich zu sein, waren sie leer und versklavt. Nur einige wenige waren jemals in der Lage, die Sekte zu verlassen.
Die Eltern hatten in ihrer Familie Gott keine Zeit gewidmet, als die Kinder aufwuchsen. Erst als das Unglück zuschlug, fingen sie an, Gott zu suchen. Nun erkannten sie, dass Gott allein zu ihrem Sohn sprechen konnte. Nur Gebet konnte die starken Ketten, die ihn banden, sprengen.
Ich denke an einen anderen jungen Mann - dieser wuchs in einer feinen christlichen Familie auf -, der von seinen Eltern von Kindheit an gelehrt worden war, sich von der Welt abzusondern. Als er ans College ging, brachte ihn der Gruppendruck dazu, sich wilden Trinkgelagen hinzugeben. Aber Gott erhörte die inbrünstigen Gebete seiner verzweifelten Eltern und heute ist er ein guter Christ.
Einige Kinder, die in gottesfürchtigen Familien aufgewachsen sind, erleiden manchmal Rückschläge, wenn sie danach trachten, das Vergnügen dieser Welt auszuprobieren. Wir Mütter müssen sie dann aus solchen dunklen Tagen
„herausbeten".
Alle Mütter haben Zeiten erlebt, in denen sie um ihre Kinder geweint haben.
Einige weinen, weil ihre Kinder mit körperlichen Defekten oder gesundheitlichen Problemen geboren wurden oder unter unheilbaren Krankheiten leiden.
Andere weinen, weil ihre Kinder vom guten Hirten abgeirrt sind und nun wie der verlorene Sohn „in einem fernen Land" leben, ohne Verbindung mit ihren Eltern, sogar während sie mit ihnen unter dem gleichen Dach wohnen.
Einige weinen, weil ihr Sohn oder ihre Tochter in einer Sekte verloren ist und nichts mehr mit den Eltern zu tun haben möchte. Einige Kinder sind Opfer von Alkohol- oder Drogenmissbrauch. Andere sind in falschen Freundschaften gefangen. Einige sind auf kriminelle Wege geraten, sie wurden festgenommen und eingesperrt.
In all diesen Situationen mag das Kind durch Belastungen gegangen sein, welche die Eltern nicht verstehen oder ergründen konnten. Vielleicht hat das Kind nie das Gefühl gehabt, dass es „dazu gehörte". Es mag sich wegen der Generationenkluft zwischen ihm und seinen Eltern isoliert gefühlt haben. Es mag auch einen Mangel an Kommunikation zwischen ihm und den Eltern gegeben haben.
Aber es gibt für sie alle Hoffnung.
Ich habe von manch einem jungen Mann gehört, der im Gefängnis sein Leben dem Herrn hingegeben hat.
Unsere Kinder können vom Herrn nicht für immer weglaufen. Seine Liebe und seine Barmherzigkeit folgen ihnen nach und holen sie schließlich ein. Eine gottesfürchtige Frau sagte einmal: „Nichts ist zu groß für seine Macht und nichts zu klein für seine Liebe."
Daher sind deine tränenreichen Gebete nicht vergeudet, liebe Mutter. Bete weiter.
Ich besuchte einmal eine christliche Familie, in der alle vier Kinder unter einer körperlichen Behinderung litten, die dazu führte, dass sie dahinschwanden, als sie ihr Jugendalter erreichten. Drei ihrer Kinder waren bettlägerig und das älteste war gestorben. Aber die ganze Familie strahlte immer noch die Liebe Gottes aus. Die Mutter arbeitete hart, um das Leben für ihre Kinder angenehm zu machen, obwohl sie wusste, dass sie eines Tages eines nach dem anderen in ihre Särge würde legen müssen. Sie weinte, aber sie wusste, dass sie sie eines Tages mit gesunden, auferstandenen Leibern wiedersehen würde. Vor ein paar Monaten hörte ich, dass die Kinder jetzt im Himmel sind und dass ihr Leben des Leidens auf dieser Erde vorüber ist.
Gott gibt uns unsere Kinder für eine kurze Zeit als eine Leihgabe auf Erden, um sie für sein Reich auszubilden. Ich las einmal ein Gedicht, das unsere Verantwortung beschreibt, die wir für die Kinder haben, die Gott uns gibt.
„Ich werde dir für eine kurze Weile eines meiner Kinder leihen", sagte Gott, „um es zu lieben, während es lebt, und um es an mich zurückzugeben, wenn es tot ist. Es mag für ein Jahr oder für zwei oder fünf oder vier oder drei Jahre sein. Aber wirst du dich für mich um das Kind kümmern, bis ich es zu mir zurückrufe? Es wird dir viel Liebreiz bringen, um dich zu erfreuen; und sollte sein Aufenthalt kurz sein, wirst du immer die Erinnerungen als Trost in deinem Kummer haben. Ich kann nicht versprechen, dass es bleiben wird, da alle Menschen die Erde wieder verlassen. Aber es gibt Lektionen, die uns das Leben auf Erden lehrt, die dieses Kind lernen sollte. Ich habe mich auf der ganzen weiten Welt umgeschaut und echte Lehrer gesucht; Und von den Menschen, die auf Erden leben, habe ich dich jetzt ausgewählt. Wirst du diesem Kind nun all deine Liebe schenken und nicht meinen, dass die Mühe umsonst ist, noch mich hassen, wenn ich komme, um dieses verlorene Kind wieder zurückzunehmen?" Und so lautete die Antwort der Eltern: „Lieber Gott, dein Wille geschehe. Für all die Freuden, die dieses Kind uns bringen wird, werden wir das Risiko des Kummers auf uns nehmen. Wir werden es mit Zärtlichkeit beschützen, wir werden es lieben, solange wir können. Und für das Glück, das es bringen wird, werden wir immer dankbar bleiben. Aber wenn du kommst und es früher zu dir nach Hause nimmst als wir geplant haben, werden wir dem bitteren Kummer, der kommt, ins Auge sehen und zu verstehen versuchen."
(Autor unbekannt)
Erinnere dich daran, liebe Mutter, dass Kinder viele Dinge im Herzen fühlen. Aber es ist für sie schwer, ihre Gefühle in Worte zu fassen. Daher musst du Verständnis zeigen, wenn sie launisch oder wortkarg oder zurückgezogen sind. Sie sind nicht böse. Sie kämpfen bloß mit etwas.
Was immer dein Kind auch durchmacht, erinnere dich daran, dass es jemanden im Himmel gibt, der es voll versteht. Er [Jesus] stand am Krankenbett der toten Tochter des Jairus und weckte sie von den Toten auf. Stell dir diese Szene bildlich vor, als Jesus einige seiner Jünger und die untröstlichen Eltern des kleinen Mädchens in das Zimmer mitnahm und die Tür zuschloss. Dann weckte er sie von den Toten auf und gab sie ihren Eltern zurück und sagte ihnen, sie sollen ihr etwas zu essen geben.
Lass Jesus heute für dich dasselbe tun. Erlaube ihm, dich in die Abgeschiedenheit deines Zimmers zu führen, während du weinst. Er wird für dein Kind etwas genauso Wunderbares tun. Sei nicht entmutigt.
Alle Mütter, die regelmäßig für ihre Kinder beten, werden sich an Anlässe erinnern, wo sie plötzlich eine intensive Bürde bekamen, für ein bestimmtes Kind zu beten. Nach einer Zeit des Gebets stellen sie fest, dass diese Bürde vorbei ist. Später entdecken sie, dass es genau zu dieser Zeit war, dass ihr Kind einer Gefahr gegenüberstand. Auf diese Weise macht Gott uns zu Gebetskriegern für unsere Kinder. Gebet ist nicht der letzte Ausweg, sondern die einzige Antwort auf die Probleme, mit denen Kinder konfrontiert werden.
Die Witwe in Nain erhielt ihren Sohn von den Toten zurück. Dein Kind mag geistlich tot sein und sogar schon „stinken" (wie es bei Lazarus der Fall war). Aber auch er oder sie wird den Ruf Jesu hören und lebendig herauskommen. Bete daher Tag und Nacht für dein Kind. Gott hat uns viele Verheißungen gegeben und er wird sie alle einlösen und dich schnell erhören. Dein Auge hat nicht gesehen, noch hat dein Ohr schon gehört, was der Herr für dich vorbereitet hat, wenn du auf ihn wartest. „Was bei den Menschen unmöglich ist, das ist bei Gott möglich."
Dieser Vers war eine verborgene Quelle, die mich in meinen Prüfungen so oft gestärkt hat. Ich kann in Bezug auf meine eigenen Kinder in so unterschiedlichen Umständen zahllose Gebetserhörungen bezeugen. Ich gebe Gott alle Ehre dafür, was er für alle meine vier Jungen als Antwort auf Gebet getan hat. Ich weiß, dass Gebet Dinge verändert. Es kann auch für dich die Dinge verändern - und auch für deine Kinder. Gott ist fähig, weit mehr für uns und unsere Kinder zu tun, als wir bitten oder uns sogar vorstellen können (Eph 3,20).
Wenn dein Kind das Opfer einer schlechten Gewohnheit ist, dann mach ihm keine Vorwürfe. Es leidet bereits genug. Es möchte frei sein, kann sich aber nicht befreien. Und beschuldige dich auch nicht selbst. Das ist nicht die Zeit, zu sagen: „Wenn ich nur eine bessere Mutter gewesen wäre." Keine Mutter ist perfekt. Wir tun alle unser Bestes, aber wir machen auch viele Fehler.
Bekenne dem Herrn alles, was dich quält und komm darüber hinweg. Befreie dich von allen Gefühlen des Bedauerns und der Verdammnis. Selbstverdammung ist eines der schärfsten Pfeile Satans, mit dem er uns verwundet und viele von Gottes Kindern lähmt und sie gebetslos macht. Wir sind auf einem Schlachtfeld und kämpfen für das Leben unserer Kinder. Vergeuden wir unsere Energien nicht mit Weinen. Es gibt Arbeit, die getan werden muss, und sie muss jetzt getan werden. Bitte Gott, dir zu helfen, wenn du mit deinem Kind sprichst. Erlaube Gott, die Barrieren einzureißen, die über die Jahre errichtet worden sind. Dein tränenreiches Bitten wird Wunder wirken - sowohl bei Gott als auch bei deinem Sohn und bei deiner Tochter.
Du musst für dein Kind kämpfen - weil es hilflos ist. Du bist die Person, die stark sein muss. So wie David ein Lamm aus dem Rachen des Löwen riss, so müssen auch wir unsere Kinder aus dem Rachen Satans reißen.
Du warst bis jetzt eine schwache, schüchterne Frau. Aber steh jetzt auf, trockne deine Tränen und schließ dich dem Kampf in den himmlischen Regionen an.
Ernähre dich vom Brot des Lebens, benutze das Schwert des Geistes, das Wort Gottes, kämpfe gegen den Teufel und jage ihn aus deiner Familie hinaus. Weise ihn im Namen Jesu zurecht und er wird fliehen, so wie der Herr versprochen hat - mit Lichtgeschwindigkeit (Jak 4,7; Lk 10,18).
Gottes Wort muss dir in solchen Zeiten kostbar sein. Lass nicht zu, dass dein Kind deine geistige Energie aufzehrt. Gottes wunderbare Verheißungen können dich in deinen tiefsten Augenblicken des Kummers aufrechterhalten. Lies die Psalmen Davids. Sie haben eine besondere Kraft, deinen Geist in Zeiten der Prüfung und der Sorge zu erheben. Geh zu Gott und bitte ihn, „dir ein Zeichen, dass er's gut mit dir meint", zu geben (Ps 86,17). Nimm Verheißungen wie diese in Anspruch:
„Und ich will euch die Jahre erstatten, deren Ertrag die Heuschrecken gefressen haben" (Joel 2,25).
„Denn er ist treu, der sie verheißen hat" ... „Sollte er etwas reden und nicht halten?" (Hebr 10,23; 4Mo 23,19).
„Es soll die Herrlichkeit dieses neuen Hauses größer werden, als die des ersten gewesen ist" (Hag 2,9).
„Du tust Furchtbares, das wir nicht erwarten" (Jes 64,2).
„Gott aber kann machen, dass alle Gnade unter euch reichlich sei, damit ihr in allen Dingen allezeit volle Genüge habt und noch reich seid zu jedem guten Werk" (2Kor 9,8).
Solche Worte sind prophetisch und kraftvoll - und sie können für uns Wunder wirken.
„O wunderbares, wunderbares Wort des Herrn!
Seine Seiten entfalten wahre Weisheit:
Und obwohl wir sie tausendmal lesen mögen,
werden sie nie, nein, niemals alt.
Jede Zeile enthält einen Schatz, jede Verheißung eine Perle,
sodass alle, wenn sie wollen, sicher sein können;
Und wir wissen dass, wenn die Zeit und die Welt vergehen, Gottes Wort ewiglich bleiben wird."
(Julia Sterling)
Der Herr, der David von den Fallstricken bewahrte, die seine Feinde ihm legten, wird auch dein Kind bewahren (lies und beanspruche Psalm 124,6-8).
Behandle dein Kind, als ob es eine Krankheit hätte, nicht als ob es ein Verbrecher wäre. Sage zu deinem Kind nie solche Worte wie: „Wie konntest du uns bloß so etwas antun?"
Vielleicht empfindest du Scham über das, was andere über dein Kind sagen mögen. Aber lass dir die Meinungen von Menschen egal sein. Mein Mann sagt immer, dass du die Meinungen von Menschen in die Mülltonne werfen solltest! Dein Kind ist mehr wert als irgendein Mensch auf der Erde. Vergeude daher deine Zeit nicht, indem du um die beschmutze Ehre deiner Familie weinst. Weine um dein Kind, dass seine Beziehung mit Gott wiederhergestellt werden möge. Das ist alles, was zählt.
Sprich zu deinem Kind Worte der Heilung, der Vergebung, des Glaubens und der Versöhnung. Behandle es ihn/sie wie eine reife Person, weil sie das eines Tages sein wird.
Bete im Glauben und rette das Kind aus der Falle des Teufels. Benutze die Gebetsunterstützung von christlichen Freunden. Sei bereit, dein Kind bedingungslos anzunehmen, genauso wie der Vater den verlorenen Sohn annahm. Wenn notwendig, sei bereit, für ihn/sie medizinische und professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Es gibt Menschen, die ausgebildet sind, solche Probleme unter Jugendlichen zu behandeln, und du kannst ihre Hilfe erhalten. Oder du kannst über das Problem des Kindes recherchieren und ihm selbst helfen. Sei vor allem eines Sinnes mit deinem Mann und bete für dein Kind. Wenn es in der Familie Trennung gibt, hat der Teufel einen offenen Türspalt. Jesus sagte, dass, wenn zwei Menschen in seinem Namen eins sind und den Vater um irgendetwas bitten, dann wird es ihnen gewährt werden.
Beschuldige also niemanden. Sogar wenn dein Kind die Folgen eines eigensinnigen Lebens erntet, sollst du dich erinnern, dass es für jeden Menschen Hoffnung gibt. In Psalm 119,59 heißt es: „Ich bedenke meine Wege und lenke meine Füße zu deinen Mahnungen." Der verlorene Sohn kehrte schließlich in das Haus seines Vaters zurück. Ich bin sicher, dass seine Eltern viel um ihn geweint haben. Aber eines Tages wurden ihre Tränen des Kummers in Freudentränen verwandelt.
Was auch immer dein Kind gerade jetzt durchmacht mag für dich als eine Überraschung gekommen sein. Aber für Gott war es keine Überraschung. Er wusste, was passieren würde und er hatte bereits eine Lösung dafür. Er hat für jedes Problem und sogar für alle unsere Fehler eine Lösung. Daher können wir uns mit voller Zuversicht und vollkommener Gewissheit an ihn wenden, dass er unsere Kinder aus jeder Krise herausholen kann.
„Als es mir wehe tat im Herzen und mich stach in meinen Nieren, da war ich ein Narr und wusste nichts, ich war wie ein Tier vor dir. Dennoch bleibe ich stets an dir; denn du hältst mich bei meiner rechten Hand, du leitest mich nach deinem Rat und nimmst mich am Ende mit Ehren an" (Ps 73,21-24).
„Bisher hat euch nur menschliche Versuchung getroffen. Aber Gott ist treu, der euch nicht versuchen lässt über eure Kraft, sondern macht, dass die Versuchung so ein Ende nimmt, dass ihr's ertragen könnt" (1Kor 10,13).
Gott wird uns nie über unser Vermögen hinaus prüfen. Das Weinen mag eine Nacht lang dauern, aber des Morgens ist Freude. „Der Herr ist nahe denen, die zerbrochenen Herzens sind und hilft denen, die ein zerschlagenes Gemüt haben" (Ps 34,18).
All diese erschütternden Erfahrungen können uns dazu bringen, uns dem Herrn voller hinzugeben und auf ihn zu warten, dass er für uns und in uns wirkt. Eines Tages wird diese Prüfung zu Ende gehen. Aber warte nicht passiv darauf. Sei bereit zu handeln, wenn notwendig. Gott wird dir in Bezug auf das, was du tun sollst, Weisheit geben. Ertrage die Schläge, aber arbeite, während du weinst.
Wir verlassen uns alle auf uns selbst und sind selbstgenügsam, sodass nur Prüfungen uns lehren, zu beten und uns auf den Herrn zu verlassen. „Trübsal wirkt Geduld …"
Der Herr hat uns gelehrt, zu fasten und zu beten. Klopfe an die Pforten des Himmels und sie werden für dich aufgetan werden, egal wie schüchtern und schwach du sein magst. Schütte dein Herz in den geheimen Stunden der Nacht vor Gott aus. Du wirst bald den Himmel offen sehen und die Antwort auf dein Flehen erhalten. Schreibe die Verheißungen auf, die er dir in diesen dunklen Tagen gegeben hat und du wirst jede als einen Regenbogen oder ein kostbares Juwel sehen, das du weitergeben kannst, um eines Tages anderen zu helfen. Der Vater, der deine Gebete im Verborgenen hört, wird dich offen belohnen. Er hat auch gesagt, dass er dir rasch antworten wird. Harre daher in deinen Gebeten aus, bis du eine Antwort erhältst. Es ist nicht Gottes Wille, dass dein Kind auf ewig verloren geht. Das Reich Gottes gehört denen, die es mit Gewalt an sich reißen; Jesus fordert uns heraus, das Reich Gottes einzunehmen.
„Der Engel des Herrn lagert sich um die her, die ihn fürchten, und hilft ihnen heraus" (Ps 34,8).
„Gott kann überschwänglich tun über alles hinaus, was wir bitten oder verstehen" (Eph 3,20).
Bitte also im Glauben. Komm mutig vor den Thron der Gnade und harre im Gebet aus.
„Stehe des Nachts auf und schreie zu Beginn jeder Nachtwache, schütte dein Herz aus vor dem Herrn wie Wasser … um des Lebens deiner jungen Kinder willen" (Kl 2,19).
Fasten findet nicht nur auf Essen Anwendung. Wir können den Eitelkeiten des Lebens entsagen, wir können einem Leben des Vergnügens entsagen und vom Tun dessen, was uns unsere selbstsüchtigen Leidenschaften diktieren. Es ist nicht schwer zu fasten, wenn es eine Krise gibt - denn unser Appetit ist dann ohnehin weg. Aber Fasten ist eine Entscheidung, die wir treffen. Jesus sagte, dass einige Dämonen nur ausgetrieben werden könnten, wenn wir fasten und beten.
Wir kämpfen nicht mit Menschen, sondern mit dämonischen Mächten. Satan ist wütend, weil sein Ende nahe ist und er schießt neuere und listigere Geschoße auf Gottes Volk. Aber Satan und seine Dämonen wurden alle auf Golgatha besiegt. Im Buch der Offenbarung sehen wir eine Beschreibung seines endgültigen Schicksals. Und im Glauben sehen wir Satan bereits im Feuersee. Preise Gott!
Ich hörte einen gottesfürchtigen Menschen einst sagen, dass Gebet wie ein Seil ist, mit dem wir unsere Kinder zurück zu Gott ziehen können.
In 2. Könige 7 lesen wir von einem Gläubiger (ein Bild für den Teufel), der gekommen war, um die Söhne einer armen Witwe als Sklaven wegzunehmen. Der Prophet Elisa sagte der Witwe, sie solle nach Hause gehen und leere Gefäße von ihren Nachbarn sammeln, die Tür hinter ihr und ihren Söhnen zuschließen (ein Bild für Gebet) und das Öl ausgießen (ein Bild für volle Genüge des Heiligen Geistes). Auf diese Weise wurde ihre Schuld bezahlt und ihre Söhne wurden auf wunderbare Weise vom Gläubiger befreit. Diese arme Witwe muss geweint und zu Gott gebetet haben, weil sie ihre Kinder nicht verlieren wollte. Ihr Gebet und ihre Tränen müssen verzweifelt gewesen sein. Und Gott erhörte ihr Gebet.
Meine liebe Schwester, Gott wird für dich dasselbe tun. Weinst du heute um deine Kinder? Ich möchte dir eine Verheißung aus Hebräer 11,35 geben: „Frauen haben ihre Toten durch Auferstehung wiederbekommen."
Beanspruche dies für dein geliebtes Kind, das zu dieser Zeit geistlich tot ist. Gott wird ihn/sie ins Leben zurückbringen. Gott möchte dir als Antwort auf Gebet große und wunderbare Dinge zeigen (Jer 33,3) - und er plant stets, dir Gutes zu tun (Jer 29,11; 32,40).
„Seid fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal, beharrlich im Gebet" (Röm 12,12).
„Und unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat" (1Joh 5,4).
„Maria aber stand draußen vor dem Grab und weinte. Jesus fragte sie: Frau, was weinst du?" (Joh 20,13).
Jesus wusste, warum Maria weinte. Aber ich denke, er fragte sie (wie wir unser Kind fragen würden): „Warum musst du weinen?" Es gibt keinen Grund zu weinen, wenn Jesus nahe bei uns ist.
Jesus selbst weinte am Grab des Lazarus. Er wusste, dass Lazarus vom Tode auferweckt werden würde. Aber er weinte wegen des schrecklichen Zustandes, in den die Menschheit wegen Sünde gekommen war. Aber der Tod hat jetzt seinen Stachel verloren - seitdem Jesus aus dem Grab auferstanden ist.
Eine Kindheitserinnerung, die in meinem Gedächtnis lebhaft herausragt, ist die von einer Mutter, die um ihre toten Kinder wehklagte. In der Stadt, in der ich aufwuchs, gab es eine arme Frau, deren Haus nach heftigen Regengüssen eingestürzt war und deren beiden Söhne im Teenageralter bei dieser Katastrophe getötet worden waren. Wir fuhren an ihrer eingestürzten Hütte auf unserem Weg zur Schule vorbei und sahen die Leichname der Jungen, die an diesem Morgen aus ihrem Schlaf nie mehr aufwachten. Die am Boden zerstörte Mutter schrie in Kummer und Qual hysterisch nach ihnen, als ob sie sie aufwecken wollte. Aber es war vergebens. Sie wusste, dass sie tot waren. Alle Schaulustigen waren zu Tränen gerührt. Gott kümmert sich auch um solche Mütter, die jede Hoffnung verloren haben.
Vor kurzem geschah an unserem Nationalfeiertag ein schreckliches Erdbeben, bei dem ganze Städte in Gujarat [indischer Bundesstaat] zerstört wurden. Wie viele Tränen muss es in jenen Gegenden gegeben haben. Wie viele Menschen wurden in Sekundenschnelle zu Waisen und Obdachlosen! Erdbeben sind nicht notwendigerweise Gottes Strafe. Als zur Zeit Jesu ein Turm in Siloah einfiel, sagte er, dass die, die dabei umkamen, nicht sündiger als andere Menschen waren. Er warnte uns davor, dass es in den letzten Tagen Kriege, Hungersnöte und Erdbeben geben würde. Daher erinnern uns Erdbeben auch daran, dass das Kommen unseres Herrn nahe ist. Wir müssen Buße tun, wachsam sein und beten. Wir müssen ernstlich für unser Land Indien beten, dass Gott diesem Land, das so sehr im Götzendienst versunken ist, gnädig sein möge.
Maria Magdalena hatte wie alle anderen, die Jesus liebten, getrauert, als er auf grausame Weise gekreuzigt wurde. Sie ging an diesem Sonntagmorgen, nach dem Sabbat, früh zum Grab, um einen Blick auf Jesu Leichnam zu werfen, um ihn einzubalsamieren und um am Grab zu weinen.
Eine Möglichkeit, um über unseren Kummer hinwegzukommen, ist Weinen. Wir sollten unsere Tränen nicht unterdrücken.
Maria Magdalena war die Erste, die den Herrn nach seiner Auferstehung sah. Wie außer sich vor Freude muss sie gewesen sein, als sie Jesus erkannte und als er zu ihr redete! Danach hatte sie keine weiteren Tränen des Kummers mehr! Jesus trug ihr dann auf, hinzugehen und seinen Jüngern zu sagen, dass er am Leben war und auch ihnen begegnen würde. Nach all dem war Maria weiterhin dieselbe demütige, gewöhnliche Schwester, die sie in der Frühkirche immer gewesen war. Sie hat sich nicht als die Erste, die den auferstandenen Herrn gesehen hatte, in den Vordergrund gestellt. Sie blieb im Hintergrund. Es waren die einst furchtsamen Apostel, die der Herr für das gesamte öffentliche Wirken in der Gemeinde gebrauchte. Was für ein Vorbild ist Maria Magdalena für uns Schwestern! Sogar
wenn uns der Herr eine wunderbare Offenbarung gibt, so lass zu, dass er und die Gemeinde die ganze Ehre erhalten.
Liebe Schwester, denke in deinem Kummer an Jesus, der am Grab des Lazarus weinte. Denke an Maria, die weinte. Es ist ganz in Ordnung für uns, zu weinen, wenn eine geliebte Person aus dieser Welt scheidet.
Wir brauchen Zeit, um über einen solchen intensiven Kummer hinwegzukommen. Aber wir sollten nicht wie die gottlosen Menschen in der Welt trauern. Schreien und heulen, Worte aussprechen, die Gott entehren und Gott in Frage stellen, dürfen sich bei uns niemals finden.
Ich habe gehört, wie Menschen bei Begräbnissen Gott verfluchten und es hat in mir das Verlangen geweckt, den Ort zu verlassen. Die Heiden sollten wissen, dass wir eine lebendige Hoffnung für die Zukunft haben.
Diejenigen, die im Herrn starben, gingen unmittelbar in die Gegenwart des Herrn. Weil Jesus von den Toten auferstand, haben wir eine herrliche Hoffnung für die Zukunft.
Manchmal ist es für uns das Schwierigste, uns mit der Frage zu beschäftigen, ob unsere Geliebten, die gestorben sind, auf ewig verloren gingen oder nicht. Wir müssen diese Frage letztendlich Gott überlassen. Die verborgenen Dinge sind des Herrn.
Kein Mensch kann diese Frage für uns beantworten. Geh niemals zu Wahrsagern oder sogar zu so genannten „Propheten", um Antworten auf solche Fragen zu finden. Der Herr warnte uns davor, jemals solche Dinge zu tun (siehe 5Mo 18,10- 12). Nur der Herr kann uns helfen, unseren Kummer zu überwinden.
Gib Acht, dass du nicht in den Sumpf der Entmutigung fällst. Das kann dir emotional, mental und geistlich schaden. Du könntest sogar andere mit deinen Spekulationen zum Straucheln bringen. Du magst diese geliebte Person eines Tages im Himmel treffen und die ganze Zeit, die du vergeudet hast, bedauern - eine Zeit, wenn du mit dem Herrn hättest weitergehen sollen.
1. Korinther 15 ist ein gutes Kapitel, das uns Trost gibt, wenn wir um eine verstorbene geliebte Person weinen.
1. Thessalonicher 4,13-17 ist eine weitere Stelle, die uns sagt, warum wir nicht wie die anderen zu trauern brauchen:
„Wir wollen euch aber, liebe Brüder, nicht im Ungewissen lassen über die, die entschlafen sind, damit ihr nicht traurig seid wie die andern, die keine Hoffnung haben. Denn wenn wir glauben, dass Jesus gestorben und auferstanden ist, so wird Gott auch die, die entschlafen sind, durch Jesus mit ihm einherführen. Denn das sagen wir euch mit einem Wort des Herrn, dass wir, die wir leben und übrig bleiben bis zur Ankunft des Herrn, denen nicht zuvorkommen werden, die entschlafen sind. Denn er selbst, der Herr, wird, wenn der Befehl ertönt, wenn die Stimme des Erzengels und die Posaune Gottes erschallen, herabkommen vom Himmel, und zuerst werden die Toten, die in Christus gestorben sind, auferstehen. Danach werden wir, die wir leben und übrig bleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden auf den Wolken in die Luft, dem Herrn entgegen; und so werden wir bei dem Herrn sein allezeit."
Jesus sagte: „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, auch wenn er stirbt; und wer da lebt und glaubt an mich, der wird nimmermehr sterben" (Joh 11,25-26).
Der auferstandene Herr sagte zu Johannes: „Fürchte dich nicht! Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebendige. Ich war tot und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle" (Offb 1,17- 18).
„Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal [im Tal der Todesschatten], fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir" (Ps 23,4).
Römer 8,38 sagt uns, dass sogar der Tod uns nicht von der Liebe Gottes trennen kann.
Liebe Mutter, du magst weinen, wenn du an eines deiner Kinder denkst, das dir in den Himmel vorausgegangen ist. Aber denke daran, wie glücklich er/sie heute ist, frei von aller Behinderung, voller Freude über die Gemeinschaft mit Jesus und den Engeln. Dein Kind wartet dort, um dich eines Tages zu begrüßen. Hier ist ein Gedicht eines Kindes Gottes, das zum Herrn nach Hause ging und zu seinen Geliebten auf der Erde spricht:
WENN DU SEHEN KÖNNTEST, WOHIN ICH GEGANGEN BIN
Wenn du sehen könntest, wo ich jetzt bin - die Schönheit dieses Ortes - und wie es sich anfühlt, zu wissen, dass man zuhause ist und das Antlitz des Retters sieht; in Frieden zu leben und keine Angst zu kennen - einfach unvergleichliche Freude! Solange du drunten auf Erden bist, vermisst du mich jetzt, aber du würdest mich dort nicht haben wollen.Wenn du sehen könntest, woher ich gekommen bin und die Reise mit mir gemacht hättest, würdest du wissen, dass ich nicht allein kam - der Retter kam mit mir. Er reiste mit mir an meiner Seite und hielt mich bei meiner Hand, und brachte mich direkt in sein Haus - in dieses prächtige und herrliche Land.
Wenn du sehen könntest, wo ich jetzt bin und was mir gezeigt wurde, dann würdest du nie eine weitere Angst kennen oder dich jemals allein fühlen. Du würdest dich über die Fürsorge Gottes wundern - seine Hand über jedes Menschenleben -, und du würdest erkennen, dass er sich wirklich kümmert und uns durch jeden Kampf trägt.
Wenn du sehen könntest, wo ich jetzt bin - wo Gott immer nahe ist -, du würdest sehen, wie er sich einfach danach sehnt, dass alle ihren Weg hier herauf finden. Du würdest sehen, dass er trauert, wenn jemand verloren geht, sein Herz ist voller Schmerz; und du würdest schließlich seine Freude sehen, wenn jemand wieder nach Hause kommt.
Wenn du sehen könntest, wo ich jetzt bin, und eine Weile bei mir bleiben könntest - wenn du die Dinge teilen könntest, die Gott gemacht hat, um die Ewigkeit zu zieren - dann würdest du niemals weggehen wollen, nachdem du einmal die Freuden des Himmels kennengelernt hast; du würdest niemals auf den Wegen der Erde wandeln wollen, nachdem der Himmel einmal dein Zuhause geworden ist.
Wenn du sehen könntest, wo ich jetzt bin, dann würdest du wissen, dass wir uns eines Tages treffen werden. Und obwohl ich jetzt von dir getrennt bin, bin ich bloß fort. Und nun, da ich bei ihm zuhause bin, in jeder Weise sicher, warte ich hier an der Pforte des Himmels, um dich eines lieblichen Tages zu begrüßen.
(Autor unbekannt)
Was für eine herrliche Hoffnung haben wir als Christen!
Ich habe viele Freundinnen, die den Herrn Jesus als ihren Retter angenommen haben, deren Ehemänner aber nicht bekehrt wurden. Manchmal missbrauchen ihre Ehemänner sie körperlich, manchmal demütigen sie sie öffentlich oder quälen sie auf manch andere Weise. Einige dieser Frauen wurden sogar gegen ihren Willen geschieden. Einige erdulden still jede Demütigung, um ihre Familie intakt zu halten und um bei ihren Kindern zu bleiben.
In solchen Häusern gibt es eine Menge von herzzerreißenden Tränen. Der Herr hat diesen Frauen Gnade gegeben, um treu zu ihm zu stehen und um Zeugen für die vergebende, demütige und gehorsame Natur Christi zu sein. Ihre Kinder haben sie um des Herrn Willen geduldig leiden sehen und einige dieser Kinder haben Christus angenommen. Sieh, wie Gott Böses in Gutes verwandelt. Schließlich wurden einige ihrer Ehemänner für den Herrn gewonnen.
Eine Freundin von mir erzählte mir von dem unermesslichen Leid, das sie erfuhr, als ihr Ehemann ein Mitglied einer Geheimorganisation war. In ihrem Haus gab es viele Jahre ein Durcheinander. Wie sehr weinte und flehte sie ihren Ehemann an, ihre Familie nicht die Folgen seiner Verbindung mit dieser Gruppe erleiden zu lassen. Aber er konnte sich nicht davon losreißen. Als Folge seiner Kontakte mit den Geschäftsleuten in der Organisation war er wohlhabend geworden.
Satan benutzte eine ähnliche Taktik, um Jesus zu versuchen: „Wenn du mich anbetest, will ich dir alle Reiche der Welt und ihre Herrlichkeit geben" (was ihren Reichtum einschloss). Aber Jesus wies Satan zurecht und befahl ihm, von ihm zu weichen.
Einige, die solche Geheimorganisationen verlassen haben und Christen geworden sind, haben offenbart, dass die neuen Mitglieder Flüche über sich selbst und ihre Familie aussprechen mussten, falls sie jemals die Regeln dieser Gruppe brechen würden. In einigen Gruppen müssen die Mitglieder ihre Schwüre mit ihrem eigenen Blut schreiben. Viele machen solche Versprechen, ohne den Ernst dessen, was sie sagen, zu erkennen. Einige dieser Gruppen beten sogar insgeheim Satan an. Solche vorsätzlich ausgewählten Ketten können nicht leicht gebrochen werden. Aber Gott kann einer Person helfen, jeden bösen Schwur, den sie in der Vergangenheit geleistet hat, zurückzunehmen. Viele wurden vom Herrn aus solchen Gruppen befreit - sogar einige, die zu einer bestimmten Zeit Leiter von solchen Organisationen gewesen waren.
Gib daher nie auf, für deinen Ehemann zu beten, egal worin er gefangen ist. Weine und bete im Glauben. Suche den Schutz des Herrn und bete für deinen Mann so wie du es für deinen einzigen Sohn tun würdest. Christus brach alle Fesseln, als er am Kreuz starb. Er kam, um alle Gefangenen zu befreien.
Einige unverheiratete Mädchen, die Christus annehmen, sind intensiver Verfolgung seitens ihrer Verwandten ausgesetzt. Eine Mutter drohte mit Selbstmord, als ihre Tochter Jesus annahm. Jesus weiß, wie weh es deinem Herzen tut, deine liebe Mutter zu verletzen, die so hart gearbeitet hat, um dich großzuziehen. Aber der Herr ruft uns auf, ihn mehr zu lieben als unsere Eltern und bis an den Tod treu zu sein. Deine tränenreichen Gebete zum Herrn für die Bekehrung deiner Eltern werden nicht vergebens sein. Jahre später nahm die (oben erwähnte) Mutter an der Hochzeit ihrer Tochter mit einem feinen christlichen Mann teil.
Ich kenne Mädchen im Teenageralter, die sogar in diesen Tagen aus ihren Häusern hinausgeworfen wurden, bloß weil sie Christus annahmen oder ihm gehorchten, indem sie sich der Wassertaufe unterzogen. Ich bin sicher, dass der Herr sie ehren wird und er hat eine herrliche Zukunft für sie vorbereitet. Am jüngsten Tag wird der Vater zu ihnen sagen: „Das ist meine geliebte Tochter, an der ich Wohlgefallen habe."
Hast du festgestellt, dass du auf Grund von finanziellen Schwierigkeiten mit den Eltern deines Ehemannes für immer zusammenleben musst? Obwohl sie gute Menschen sind, musst du in einer „gemeinsamen Familie" leben, wo du dein Zuhause mit den Verwandten deines Ehemannes teilst; und deine Schwiegermutter führt den Haushalt. Alles im Hause ist gemeinsames Eigentum und manchmal hast du das Gefühl, dass sogar deine Gedanken gemeinsames Eigentum sind! Du ärgerst dich darüber und weinst innerlich. Du fühlst dich deines eigenen Zuhauses betrogen. Du sehnst dich danach, deine Gefühle mit deinem Ehemann zu teilen. Du kannst nichts über seine Verwandten sagen, denn das wird ihn verletzen. Du lebst einen Tag nach dem anderen und schaffst es irgendwie, dich weiterzuschleppen, du nimmst die elende Situation an, genauso wie es viele andere verheiratete Frauen in Indien tun. Manchmal hast du Tränen- und Zornausbrüche, weil die Dinge nicht so laufen, wie du es gerne hättest. In deinem Verstand sowie in deinem Leben gibt es Chaos.
Du kannst die Kultur Indiens nicht ändern. Aber Gott kann dich ändern! Du kannst lernen zu vergeben und keinen Anstoß an Worten zu nehmen, die man zu dir sagt. Diese Worte werden in hundert Jahren keine Rolle mehr spielen. Denke positiv über die Vorteile deiner Situation - die praktische Hilfe, die du in deinem Haus hast und dass deine Kinder die Großeltern bei sich haben. Viele Familien leben weit weg von ihren Verwandten. Und mit all dem äußerlichen Getümmel im Haus kannst du in deinem Herzen immer noch einen verborgenen Wandel mit dem Herrn haben.
Du kannst auch ein Trost und eine Stärke für andere Frauen in Indien sein, die mit ähnlichen Situationen konfrontiert sind. Jede erdrückende Erfahrung, die wir machen, hilft uns, an den Leiden Christi teilzuhaben. Auf diese Weise können wir die Natur Christi erlangen und für die Menschen in unserem Umfeld, die ähnliche Probleme durchmachen, ein Segen zu sein.
Wirst du (durch Worte und Taten) von den Verwandten deines Ehemannes wegen einer „unzureichenden Aussteuer" belästigt? Vielleicht bist du von den Menschen in deiner Umgebung angeekelt und verzweifelt und wünschst dir, du hättest nie geheiratet. Wir lesen fast jeden Tag von „Aussteuer-Todesfällen" in den Zeitungen. Dein Leben gehört nicht dir. Es gehört Gott. Denke daher nie daran, dein Leben zu beenden. Bitte stattdessen Gott um Gnade, um die Prüfung durchzustehen. Mach keine Dinge, die für deine Familie tragisch sind. Finde deine Sicherheit im Herrn. Er hat versprochen, dass er nicht zulassen wird, dass irgendeine Prüfung zu viel für dich wird. Es ist nutzlos, deine Tage damit zu verbringen, andere anzuklagen und ihnen die Schuld zu geben. Warte im Glauben auf den Herrn, um für dich zu wirken. Diejenigen, die auf ihn vertrauen, werden niemals enttäuscht werden (Jes 49,23), und die, die auf ihn harren werden eines Tages auffahren und wie Adler fliegen (Jes 40,31).
Bitte den Herrn, dir in deiner Situation Weisheit zu geben.
Einige Gläubige hatten das einzigartige Privileg, um des Herrn willen vor Gericht gezerrt zu werden. Das ist in der Tat ein Privileg und eine Ehre, weil der Herr selbst von seinen Feinden vor Gericht gestellt wurde. Die Anklagen, die gegen dich erhoben werden, mögen alle falsch sein. Aber der Herr lässt selbst das zu einem Zweck zu. Er hat uns versichert, dass wir uns nicht zu sorgen brauchen, was wir sagen sollten, wenn wir vor Richtern stehen, denn er wird uns eingeben, was wir sagen sollten. Daher können wir mit einer kindlichen Liebe in ihm ruhen.
Hier sind einige wunderbare Verheißungen für alle, die ungerechterweise vor Gericht gestellt werden, die Gott uns in seinem Wort gegeben hat (alle folgenden Zitate sind der NLB entnommen):
„Der Herr soll darüber richten, wer von uns Recht hat. Er soll mein Fürsprecher sein und mir zu meinem Recht verhelfen!" (1Sam 24,16).
„So spricht der Herr zu euch: Habt keine Angst und verliert nicht den Mut angesichts dieses riesigen Heeres, denn nicht ihr kämpft diesen Kampf, sondern Gott … Doch ihr werdet diese Schlacht nicht kämpfen müssen. Geht in Stellung; dann verhaltet euch still und seht, wie der Herr siegt. Er ist mit euch …" (2Chr 20,15-17).
„Doch der Herr wird ihre Pläne durchkreuzen und nicht zulassen, dass die, die auf ihn vertrauen, verurteilt werden, wenn sie vor dem Richter stehen" (Ps 37,33).
„Denn niemand auf Erden - weder aus Osten oder Westen noch aus Süden - kann einen anderen Menschen erhöhen. Vielmehr richtet Gott allein; er entscheidet, wen er erhöht und wen er erniedrigt … Denn Gott spricht: Ich will die Macht der Gottlosen zerstören, aber die Kraft der Gottesfürchtigen will ich stärken" (Ps 75,7.11).
„Sein Urteil wird sich nicht auf Äußerlichkeiten gründen, er wird nicht aufgrund dessen, was er hört, entscheiden. Er sorgt für Gerechtigkeit unter den Armen und verschafft den Unterdrückten Recht" (Jes 11,3-5).
„Doch Gott, der Herr, wird mir helfen. Darum werde ich nicht beschämt dastehen. Deshalb habe ich mein Gesicht gehärtet wie einen Kieselstein. Ich weiß, dass ich nicht blamiert dastehen werde. Er, durch den mir Gerechtigkeit widerfährt, ist mir nah. Wer will sich mit mir anlegen? Lasst uns zusammen vortreten. Wer will mein Ankläger sein? Er soll sich zeigen! Seht, Gott, der Herr, hilft mir. Wer will mich für schuldig erklären? Sie werden alle vernichtet werden wie alte Kleider, die von Motten zerfressen wurden! … Alle, die sich ein Feuer anzünden und mit Brandpfeilen ausstatten, sollen in ihr eigenes Feuer laufen und ihre eigenen Brandpfeile zu spüren bekommen. Dafür werde ich sorgen. Ihr werdet Qualen erleiden!" (Jes 50,7-11).
„Der Herr spricht: Deine Feinde werden sich weit fernhalten; du wirst in Frieden leben. Kein Schrecken soll dir nahen, weil ich an deiner Seite bin. Deine Feinde werden in die Flucht geschlagen, denn ich bin an deiner Seite. Keiner Waffe, die gegen dich gerichtet wird, wird es gelingen, und gegen jede Lüge im Gerichtssaal wird dir Gerechtigkeit widerfahren" (Jes 54,14-17).
„Der Herr spricht: ‚Du darfst es sicher wissen, dass ich selbst dafür sorgen werde, dass das Unrecht, das an dir begangen wurde, gerächt wird'" (Jer 51,36).
„Herr, du hast für mich gestritten und mir das Leben gerettet. Du, Herr, hast meine Unterdrückung gesehen. Verhilf mir zu meinem Recht! Du hast ihre große Rachsucht und all ihre Pläne gegen mich gesehen. Herr, du hast gehört, wie sie mich beschimpften. Du kennst ihre Pläne - die Anschläge, die meine Feinde den ganzen Tag lang gegen mich aushecken. Sieh doch: Ob sie sitzen oder stehen, singen sie Spottlieder über mich!" (Kl 3,58-63).
„Wenn selbst er [der ungerechte Richter] schließlich ein gerechtes Urteil fällte - wird Gott da nicht seinen Auserwählten, die ihn Tag und Nacht anflehen, ihr Recht verschaffen? Wird er sie vertrösten? Ich sage euch, er wird ihnen Recht verschaffen, und zwar schnell!" (Lk 18,7-8).
„Da wollten sie ihn verhaften lassen, aber niemand legte Hand an ihn, denn seine Zeit war noch nicht gekommen" (Joh 7,30; 8,20).
Wenn du oder dein Ehemann um des Herrn willen jemals euren Anklägern vor Gericht gegenüberstehen müsst, dann weint nicht. Haltet die Tränen zurück. Habt stattdessen Mitleid mit euren Anklägern. Wie schrecklich wird ihr Gericht an dem Tag sein, wenn der Richter der ganzen Erde sich mit ihnen befasst!
Jesus selbst wurde verraten und vor Gericht gestellt und musste vor einer spottenden Menge stehen. Wundere dich also nicht, wenn dir das passiert. Bist du nicht seine Nachfolgerin? Es ist ein seltenes Privileg, das er dir gegeben hat, sogar auf diesem Gebiet seinen Schritten zu folgen. Sei mutig. Das ist nicht die Zeit für Tränen. Spring stattdessen vor Freude, denn dein Lohn im Himmel wird groß sein. Jesus betet für dich, und eines Tages wird er dir Recht verschaffen und dich ehren.
Unser Leben hier auf Erden soll ein Leben des Leidens sein. Wir sind Teilhaber seiner Leiden, aber er gibt uns in jeder Prüfung auch überfließende Freude. Er wurde selbst von einem engen Freund verraten und dann durch einen Scheinprozess geführt. Er wurde geohrfeigt und so sehr geschlagen, dass sein Rücken zerfurcht war. Heute können wir einen Anwalt anheuern und auf eine gewisse Gerechtigkeit hoffen. Aber Jesus hatte nicht einmal ein richtiges Gerichtsverfahren und wurde ungerecht zum Tode verurteilt. Sein Tod war der grausamste Tod, den irgendein Mensch jemals erlitten haben konnte. Aber er hatte Freude im Herzen, weil er an die Belohnung dieser Leiden dachte - die Belohnung, dich und mich aus den Fesseln der Sünde zu befreien, um seine Braut zu sein. Er kann auch uns Freude schenken.
Jesaja 53,7-9 (NLB) ist ein Abschnitt der Heiligen Schrift, der mich stets bewegt:
„Er wurde misshandelt und niedergedrückt und gab keinen Laut von sich. Wie ein Lamm, das zum Schlachten geführt wird, und wie ein Schaf vor seinem Scherer verstummt, so machte auch er den Mund nicht auf. Er wurde aus der Haft und dem Gericht genommen, aber wen aus seinem Volk stimmte es nachdenklich, dass er aus den Lebenden gerissen und wegen der Vergehen meines Volkes geschlagen wurde? Durch Hass und Gericht wurde er dahingerafft. Doch seine Zeitgenossen dachten darüber nicht nach. Er wurde den Lebenden entrissen und starb für die Sünden meines Volkes. Zwar wies man ihm ein Grab unter Sündern zu, doch wurde er in das Grab eines reichen Mannes gelegt, weil er kein Unrecht getan hatte und kein Betrüger war".
Der Apostel Paulus litt viel um des Evangeliums willen. Aber von seiner Gefängniszelle aus schrieb er einige seiner wunderbarsten Briefe, wie z.B. den Philipperbrief, in dem er uns aufträgt, uns stets im Herrn zu freuen.
Alle, die danach trachten, ein frommes Leben in Christus zu führen, werden irgendeine Art von Verfolgung erleiden. Daher sollten wir nicht überrascht sein, wenn uns das zustößt, als ob uns etwas Seltsames zustoßen würde (1Pt 4,12). Der Herr wird uns durch sein Wort jedes Mal ermutigen.
„Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden, denn ihrer ist das Himmelreich" (Mt 5,10).
Der Herr lehrte uns, denen zu vergeben, die uns verfolgen, sie zu lieben und für sie zu beten. Wir beweisen, dass wir Kinder unseres liebevollen Vaters sind, wenn wir denen Gutes tun, die uns schaden. Gott ist zu allen Menschen gut. Vielleicht ist dir der engste Freund oder Verwandte in den Rücken gefallen. Weine nicht. Freue dich, dass du das Privileg hast, in Jesu Fußstapfen zu wandeln. Erlaube, dass dich die Gesinnung Christi in solchen Zeiten leitet.
Ich habe von Pastoren gelesen, die viele Jahre lang um des Herrn willen eingesperrt waren. Das muss für ihre Frauen eine sehr harte Zeit gewesen sein. Wir müssen für die Familien von Christen beten, die sogar heute noch in vielen Ländern verfolgt werden. Verfolgung wird auch in Indien auf uns zukommen. Beten wir, dass Gott uns stark im Glauben erhält. Es ist für uns alle gut, dass wir uns Zeit nehmen, die Geschichte von Märtyrern und denen zu lesen, die in der Vergangenheit um des Herrn willen verfolgt wurden. Das wird uns stärken, wenn unsere Zeit kommt.
„Die Leiden dieser Zeit fallen gegenüber der Herrlichkeit, die an uns offenbart werden soll, nicht ins Gewicht" (Röm 8,17).
„Unsere Trübsal, die zeitlich und leicht ist, schafft eine ewige und über alle Maßen gewichtige Herrlichkeit" (2Kor 4,17).
„Wenn du durch Ströme gehst, werden sie dich nicht überfluten" (Jes 43,2).
„Gott tröstet (ermutigt) uns, damit wir auch andere trösten (ermutigen) können" (2Kor 1,4).
„Jesus selbst hilft uns und lebt, um für uns einzutreten" (Hebr 7,25).
„Er ist unser Fürsprecher" (1Joh 2,1).
„Der Gerechte fürchtet sich nicht vor schlimmer Kunde" (Ps 112,7).
„Dein Alter sei wie deine Jugend … Zuflucht ist bei dem alten Gott und unter den ewigen Armen" (5Mo 33,25.27).
„Er freut sich über dich mit Jauchzen" (Zef 3,17).
„Alle Dinge dienen denen zum Besten, die Gott lieben und die nach seinem Ratschluss berufen sind" (Röm 8,28).
„Gott ist unsere Zuversicht und Stärke, eine Hilfe in den großen Nöten, die uns getroffen haben" (Ps 46,2).
Petrus spricht von Feuerproben, die wir konfrontieren müssen, und der Herr versichert uns in Jesaja 43, dass wir nicht verbrennen werden, wenn wir durchs Feuer gehen. Das bedeutet, dass unsere Seele in der Verfolgung nicht zerstört werden wird.
Jesus lehrt uns zu beten. Auch der Heilige Geist tritt für uns mit unaussprechlichem Seufzen ein. Wenn wir nicht in der Lage sind, unsere Seelenqual in Worte zu fassen, kommt uns der Heilige Geist zu Hilfe. Geben wir uns also dem Heiligen Geist hin und er wird aus unserem Inneren heraus weinen.
„Die Traurigkeit dieser Welt aber wirkt den Tod" (2Kor 7,10).
Viel Weinen unter Frauen ist auf Selbstmitleid, auf beleidigt und ignoriert werden oder dass sie etwas Irdisches, das sie sich wünschen, nicht bekommen, zurückzuführen.
Einige Frauen sind von Natur aus überempfindlich und zickig. Ihr hitziges Temperament lässt sie leicht aufbrausen. In Jakobus 1,19 heißt es, das wir
„langsam zum Zorn" sein sollten, denn „Ärger ruht im Herzen des Toren" (Pred 7,9). Satan veranlasst die Leute, ihre Fassung zu verlieren und bringt sie dann dazu, in Selbstverdammnis zu leben. Nimm dich in Acht vor Satans Taktiken! Steh sofort auf aus dem Dreck, bereue deine Sünde und kehre um zum Herrn.
Einige Frauen vergleichen sich ständig mit anderen, die es besser haben als sie. Das führt immer zu Entmutigung und Niedergeschlagenheit, die sie unglücklich machen. Wenn du dich mit anderen vergleichen möchtest, dann vergleiche dich mit denen, die es schlechter haben als du, wie z.B. mit denen, die in den Slums leben.
Einige Frauen sind gewohnheitsmäßig einsam und drängen sich anderen auf und finden nirgendwo den Trost, den sie brauchen. Stattdessen könnten wir eine innige Beziehung mit dem Herrn aufbauen.
Einige Frauen mittleren Alters sind auf Grund hormoneller Veränderungen physisch schwach und weinen leicht. Solche medizinischen Zustände können behandelt werden, daher sollten sie einen Arzt aufsuchen. Es ist Gott, der uns erschaffen hat und er kennt unseren Körper und ist mehr als bereit, uns in solchen Zeiten zu helfen - wenn wir ihn darum bitten.
Resultiert dein Weinen aus weltlichen Sorgen? Gehe durch diese Checkliste und finde heraus:
Bewahrst du die Erinnerung an deine weltlichen Sorgen für andere auf (so wie „ägyptische Mumien" aufbewahrt werden), damit sie dir ihren Trost und ihre Sympathie schenken? Jedes Mal, wenn du versucht bist, dich an unglückliche Ereignisse der Vergangenheit zu erinnern, bitte den Herrn, dir zu helfen, solche Gedanken sofort zurückzuweisen. Wenn du das regelmäßig tust, wirst du mit der Zeit feststellen, dass du solche Episoden gänzlich vergisst. Und deine Seele wird geheilt werden. Deine Vergangenheit ist wie ein verfaulter Leichnam, der permanent begraben werden muss. Wenn du das tust, wirst du dich selbst befreit fühlen und anfangen, ein kleines Bisschen Himmel hier auf Erden zu erleben. Auf diese Weise wirst du die Welt zu einem besseren Ort für dich selbst und für die Menschen in deiner Umgebung machen.
Gib dein Leben und deine Zukunft vollständig in die Hände des Herrn und er wird dir durch deine schwersten Zeiten helfen. Es mögen in der Zukunft noch größere Prüfungen kommen, aber du wirst sie alle überwinden. Er wird dich befähigen, die Riesen in deinem Temperament zu überwinden und er wird dir die Kraft geben, ein Leben zu führen, das ihm wohlgefällt.
Auf diese Weise wirst du für viele zu einem Segen werden.
„Die Traurigkeit nach Gottes Willen wirkt eine Seligkeit zum Heil" (2Kor 7,10).
„Selig sind die Leid tragen, denn sie sollen getröstet werden" (Mt 5,4).
Göttliche Traurigkeit ist die Traurigkeit, die vom Heiligen Geist in uns hervorgebracht wird. Der Heilige Geist tritt für uns mit einem Seufzen ein, das nicht mit menschlichen Worten ausgedrückt werden kann (Röm 8,26).
Es war eine solche Traurigkeit, die uns am Anfang zur Buße führte und zum Herrn kommen ließ. Und während unseres ganzen Lebens ist es für uns gut, auf ein solches Wirken des Heiligen Geistes in uns zu reagieren.
Wir müssen jedes Mal weinen, wenn wir geistlich straucheln oder wenn wir die Gemeinschaft mit dem Herrn verlieren, so wie es die Braut im Hohelied tat, als sie die Gemeinschaft mit ihrem Geliebten verlor (Hl 3,1-4). Ein solches Weinen ist gut für unsere Seele. Tränen der Buße sind nie vergebens. Wenn wir unser Leben in seinem Licht sehen, werden wir feststellen, wie die Spinnweben unserer Überempfindlichkeit, unserer Habgier, unseres Stolzes, unserer Selbstsucht und unseres Selbstmitleids unser Herz beschmutzt und das Leben für uns und für andere in unserer Umgebung schwer gemacht haben. Unsere Tränen werden uns dann zu einer Gebrochenheit und Demut führen, die uns befähigen werden, ständig Gottes Gnade zu erfahren.
Petrus war so zuversichtlich, dass er wie ein Fels stehen und den Herrn nie verleugnen würde. In Gethsemane zog er sogar ein Schwert, um seinen Herrn zu verteidigen. Aber er strauchelte in der Zeit der Versuchung, genauso wie der Herr ihn gewarnt hatte. Aber der mitleidige, vergebende Blick seines Meisters brach ihn bis hin zu dem Punkt, wo er bitterlich weinte. Er fragte sich, ob er jemals eine Gelegenheit haben würde, um dem Herrn zu sagen, wie sehr ihm sein Versagen leidtat und wie sehr er ihn liebte.
Dies ist die Erfahrung von vielen Kindern Gottes gewesen, die den Herrn zu einer bestimmten Zeit im Stich gelassen haben. Wenn das deine Erfahrung gewesen ist, liebe Schwester, dann möchte ich dir versichern, dass es für dich Hoffnung gibt.
Erinnere dich daran, dass Satan von Gott die Erlaubnis erhalten musste, bevor er Petrus sieben konnte. Und Satan muss von Gott auch die Erlaubnis erhalten, um dich zu sieben.
Jesus betete für Petrus, dass sein Glaube nicht aufhören möge. Und Jesus betet heute für uns. Der Herr hatte Glauben, dass Petrus die Zeit der Prüfung durchstehen und wiederhergestellt werden würde. Er hat auch Glauben an dich. Nachdem Petrus wiederhergestellt wurde, machte er weiter und stärkte seine Brüder im Glauben und tat ein großes Werk für den Herrn. So wird es auch bei dir sein.
Hätte Petrus auf die Warnung des Herrn in Gethsemane geachtet und gebetet, wie ihm gesagt worden war, wäre er niemals gestrauchelt - aber Petrus war selbstsicher. Und daher versagte er. Aber der Herr erschien ihm nach seiner Auferstehung und ermutigte ihn. So erhielt Petrus eine Gelegenheit, dem Herrn zu sagen, dass er ihn liebte. Dann stellte der Herr ihn erneut als Apostel in seinen Dienst.
Gott ist ein guter Gott und er lässt Widrigkeiten und Prüfungen in unserem Leben zu, um uns unsere wahre Natur zu zeigen. Auf diese Weise demütigt und bricht er uns, damit er uns in sein Ebenbild verwandeln kann. Nichts kann uns von der Liebe Gottes trennen.
In Zeiten persönlichen Leids sollten wir nicht so sehr mit unseren Problemen beschäftigt sein, dass wir keine Anteilnahme für andere mehr haben. Als ein „Mann der Schmerzen" war unser Herr dennoch „mit unserem Kummer vertraut". Er weinte, als er die Einwohner Jerusalems anschaute, die ihn verworfen hatten.
„Er vergoss keine Tränen für seinen eigenen Kummer, aber er schwitzte Blutstropfen für meinen Kummer."
Unser Herr weinte für andere. Nun sind wir als Jesu Repräsentanten an der Reihe, für andere zu weinen.
Denke an die Geschichte Josefs, der ungerechterweise ins Gefängnis gesteckt worden war. Aber dort im Gefängnis vergaß er seine Sorgen und kümmerte sich um die Probleme der anderen Gefangenen. Seine Anteilnahme für den Mundschenk des Pharao führte schließlich zu seiner Entlassung aus dem Gefängnis. Eine echte Anteilnahme für andere Menschen kann auch für dich der erste Schritt zu deiner Befreiung sein (1Mo 40,7).
„Die mit Tränen säen, werden mit Freuden ernten. Sie gehen hin und weinen und streuen ihren Samen und kommen mit Freuden und bringen ihre Garben" (Ps 126,6).
Hier sind einige Beispiele von Männern, die mit einer göttlichen Traurigkeit geweint haben.
Jesaja weinte, als er die Herrlichkeit Gottes und die Verdorbenheit seiner eigenen Natur sah und sagte: „Wehe mir, ich vergehe! Denn ich bin ein unreiner Mensch" (Jes 6,5).
weinte über das abtrünnige Volk Gottes und wünschte sich, dass seine Augen Tränenquellen wären, sodass er ständig um sie weinen könnte (Jer 9,1; 13,17).
Daniel weinte wegen der Sünden von Gottes Volk (Dan 9,20-21).
Esra und Nehemia weinten über den gefallenen Zustand von Gottes Volk (Esr 10,1; Neh 1,4).
Paulus hatte in seinem Herzen einen ständigen Kummer über sein Volk (die Juden), die nicht bekehrt waren (Röm 9,1-3).
Göttliche Traurigkeit wird uns dazu bringen, über die Dinge betrübt zu sein, die den Herrn betrüben.
Denke einen Augenblick an den Götzendienst in unserem Land [Indien] und wie sehr der Herr darüber betrübt sein muss. Wir mögen uns so daran gewöhnt haben, Tempel und Götzen in unserem Land zu sehen, dass es uns überhaupt nicht mehr stört (Apg 17,16). Aber wir haben vor dem Herrn eine Verantwortung für das Land, in dem wir leben.
Gott hatte gesagt: „… und wenn dann mein Volk, über das mein Name genannt ist, sich demütigt, dass sie beten und mein Angesicht suchen und sich von ihren bösen Wegen bekehren, dann will ich vom Himmel her hören und ihre Sünde vergeben und ihr Land heilen" (2Chr 7,14).
Ich kann mich in der Vergangenheit an Anlässe erinnern, als der Herr eine Bürde auf mein Herz legte, für andere zu beten.
Eine Mutter bat mich einmal für ihren Sohn zu beten, der unter Schlaflosigkeit litt. Er war der Rockmusik verfallen und hatte kein Interesse an Gott. Psychiatrische Hilfe war nutzlos. Sein Kopf pochte wie der Trommelschlag der Musik, die er hörte.
In seiner Barmherzigkeit erhörte Gott unsere Gebete und es geht ihm jetzt gut. Viele andere Mütter sind sich der Gefahren nicht bewusst, denen ihre Kinder durch Rockmusik ausgesetzt sind.
Auf einer meiner Reisen sah ich eine Gruppe von Männern und Frauen, die einige zwei- und dreijährige Kinder bei sich hatten. Ich bemerkte später etwas Schwules in Bezug auf ihr Verhalten mit den Kindern. Die kleinen Mädchen schauten betäubt und ängstlich und standen möglicherweise unter Drogen. Sie waren vielleicht gekidnappt worden. Da es keine Möglichkeit gab, wie ich das beweisen konnte, vermochte ich nichts dagegen zu tun. Der Anblick dieser armen Kinder machte auf mich einen tiefen Eindruck und trieb mich an, gegen die Misshandlung von Kindern in unserem Land zu beten.
Bei einer anderen Gelegenheit traf ich ein Mädchen aus einem westlichen Land, das nach Indien gekommen war, um durch Gurus, Meditation und östliche Religionen Frieden zu finden. Ich erhielt eine Gelegenheit, ihr vom wahren Guru, dem Herrn Jesus, zu erzählen, und spürte eine Bürde, für sie zu beten. Einige Menschen aus dem Westen haben den Herrn in Indien gefunden. Bitte Gott, dich als Zeuge für solche bedürftigen, suchenden Menschen zu gebrauchen oder um für sie zu beten.
Als Jesus das Kreuz durch Jerusalem trug und sah, wie einige Frauen um ihn weinten, sagte er zu ihnen, sie sollten nicht über ihn, sondern über sich selbst und ihre Kinder weinen. „Ihr Töchter Jerusalems" sagte er, „weint nicht über mich, sondern weint über euch selbst und über eure Kinder" (Lk 23,28).
Töchter Indiens, können wir hören, was er heute zu uns sagt?
Viele Frauen sind von chronischen Krankheiten geplagt und müssen mit ständigen Schmerzen und schlaflosen Nächten leben. Und ihr Herz ist mit düsteren Vorahnungen über die Zukunft erfüllt - besonders der, dass ihre Kinder mutterlos werden. Solche Gedanken können entsetzlich sein.
Viele sehnen sich nach einer Pause vom Schmerz. Selbst die stärksten Schmerzmittel verlieren nach einer Weile ihre Wirkung.
Wenn jemand hört, dass bei jemand anderem Krebs diagnostiziert wurde, beginnt sich diese Person zu fragen, ob sie als nächste dran sein wird!
Auch Jesus litt Schmerzen - und er kann mit uns mitfühlen und uns trösten. Er erduldete das Kreuz und er kann uns helfen, bis zum Ende auszuharren, wenn wir Schmerzen haben. Gib niemals der Versuchung nach, dir das Leben zu nehmen. Der Schlüssel des Todes ist in Jesu Händen (Offb 1,18). Versuche nicht, ihm diesen Schlüssel zu entreißen. Warte auf Gottes Zeit, egal wie viel du zu leiden hast. Gott kann inzwischen dein Leiden heiligen. „Geboren werden hat seine Zeit und Sterben hat seine Zeit" (Pred 3,2).
In Amos 4,12 lesen wir: „Bereite dich vor, deinem Gott zu begegnen."
Wir brauchen diese Worte nicht als eine schreckliche Drohung, uns auf den Tod vorzubereiten, zu betrachten. Stattdessen können wir diese Worte als liebevolle Einladung von unserem Schöpfer, ihm zu begegnen, ansehen. Der Tod ist für einen wahren Christen nur eine Änderung des Wohnortes. Es ist wie der Wechsel in ein viel besseres Haus. Der Himmel ist unser endgültiges Zuhause.
Ich hörte von einer Mutter, die an Krebs starb, die inmitten all ihrer Schmerzen eine Audiobotschaft für jedes ihrer Kinder aufzeichnete, in der sie ihnen Rat für die Jahre ihres Heranwachsens gab, einschließlich der Wahl eines Ehepartners. Sie sagte ihnen auch, dass, falls ihr Vater sich entscheiden würde, eines Tages eine neue Mutter nach Hause zu bringen, sollten sie sie freudig akzeptieren und ihr das Gefühl geben, dass sie willkommen ist. Sie übergab ihren Schmerz dem Herrn und tat alles, was sie für ihre Familie tun konnte, als sie wusste, dass ihre Zeit auf Erden nur mehr kurz war.
Weinst du, wenn der Arzt dir eine schlechte Nachricht über deine Gesundheit überbringt?
Wartest du ständig auf den nächsten Schuss Morphium, um deinen Schmerz zu lindern? Rufe inbrünstig Jesus an. Auch er erlitt enorme Schmerzen und er kann die Situation für dich erträglich machen. Er wird nie zulassen, dass du über dein Vermögen geprüft wirst, sondern wird dir die Gnade und die Kraft geben, jede Prüfung zu ertragen. Unsere irdischen Schmerzen führen dazu, dass wir uns auf jenen besseren Ort freuen, an dem es keinen Schmerz und kein Leid mehr geben wird.
Ich denke an einen Refrain, den wir oft in unseren Gemeindeversammlungen singen:
„Es gibt Freude in der Gegenwart des Herrn, es gibt Freude, in der Gegenwart des Herrn, alle unsere Tränen und Sorgen müssen weichen, es gibt Freude in der Gegenwart des Herrn."?
Die restlichen Strophen sprechen von Frieden, Kraft und Sieg in der Gegenwart des Herrn. Singen hat eine gewaltige Kraft, uns zu beruhigen, wenn wir Schmerzen haben oder irgendeinen Kummer erfahren.
Wenn dein Leben in allen Bereichen völlig Gott ausgeliefert ist, wirst du feststellen, dass die Dinge viel leichter zu ertragen sind, wenn dich physische Schmerzen heimsuchen. In der Vergangenheit mag schon ein Kopfschmerz unerträglich gewesen sein. Aber nun kannst du beten und dich im Herrn freuen, sogar wenn dir eine lebensbedrohliche Krankheit zustößt. Der Herr hat uns verheißen, „bei uns zu sein, wenn wir durch Wasser gehen" und er hat uns zugesichert, dass „sogar die Ströme uns nicht ersäufen werden".
„Wenn du durch Wasser gehst, werde ich bei dir sein. Ströme sollen dich nicht überfluten! Wenn du durch Feuer gehst, wirst du nicht verbrennen; die Flammen werden dich nicht verzehren! Fürchte dich nicht, denn ich bin bei dir"(Jes 43,2.5; NLB).
Seine Gnade ist für uns in jeder Situation ausreichend. Wenn unsere Prüfungen größer werden, wird auch seine Versorgung mit Gnade größer werden. Lobe Gott dafür!
Viele von Gottes kostbarsten Juwelen sind diejenigen, die aus den Tiefen von unvorstellbarem Leiden hervorgingen. So wie Diamanten in der Tiefe der Erde geformt werden, haben auch sie enorme Hitze und Druck ertragen, die vor den Augen aller Menschen verborgen blieb. Auch du kannst sein kostbares Juwel sein. Tränen sind ein Teil des Prozesses, der uns in das Ebenbild Christi verwandelt - wenn du dich freudig Gottes Handeln unterstellst und nicht in Selbstmitleid Tränen vergießt. Gott kann deinen Schmerz in deinen Gewinn verwandeln.
Einer engen Freundin von mir wurde eine falsche medizinische Behandlung verschrieben und als Folge davon leidet sie nun dauerhaft. Aber sie litt sogar noch mehr, weil sie sich nicht dazu bringen konnte, dem Arzt zu vergeben. [Wir dürfen nicht vergessen, dass auch Ärzte Menschen sind, die Fehler machen können]. Sie brauchte eine lange Zeit, dem Arzt zu vergeben und ihr Los anzunehmen. Jesus ist der große Arzt, der uns heilt - auch unsere inneren Wunden.
Ich weiß von einem jungen, nicht-christlichen Mädchen, das von ihrem Chef, der sich als Frau verkleidet hatte und einen Schleier trug, angemacht wurde, als sie an einer Bushaltestelle wartete. Er hatte seit einiger Zeit einen Groll gegen sie gehabt und kam nun, um sich an ihr zu rächen. Er schüttete ihr Säure ins Gesicht und lief davon. Sie wurde durch Narben entstellt und erblindete dauerhaft. Sie war ein schönes Mädchen gewesen, aber ihre Schönheit war nun für immer dahin. Der quälende, siedende Schmerz war unerträglich und die Krankenhausstation, in der sie lag, widerhallte von ihrem Schreien. Aber im Krankenhaus sprach jemand mit ihr über die Liebe Jesu und ihre geistlichen Augen wurden geöffnet, sodass sie Jesus als Retter sah. Auf Grund ihrer ausgedehnten medizinischen Behandlung verarmte ihre Familie. Aber auch sie lernten die Liebe Jesu kennen und wurden gerettet. Ich sah ein früheres Bild von ihr (bevor sie verätzt wurde) und ich weiß, dass ich sie noch schöner als das im Himmel sehen werde.
Ich traf eine junge Frau, die viele Jahre lang für ihren querschnittsgelähmten Mann sorgen musste. Er war nach einem Sturz verkrüppelt. Sie hatten noch nie zuvor von Jesus gehört. Aber als all ihre Verwandten sie nach dieser Katastrophe verließen und sie hilflos und am Boden zerstört waren, begegnete ihnen der Herr und sie fanden beide Jesus als ihren Retter. Nun benutzt Gott sie, um anderen Behinderten zu dienen und viele kommen zur Erkenntnis des Herrn Jesus. Trotz ihrer unermesslichen Armut und ihres Leids strahlen ihre Gesichter. Alle, die sie besuchen, werden gesegnet und vergessen nie ihren strahlenden, triumphierenden Blick. Doch zur Zeit des Unfalls war diese Frau frisch verheiratet und erwartete ein Baby. Sie wurde wie eine wahnsinnige Person, die monatelang ohne Ende Tag und Nacht weinte, und Gott fragte, warum er zugelassen hatte, dass ihr diese Tragödie widerfuhr. Dann kam Jesus und überflutete sie mit seinem Frieden und mit seiner Kraft. Gott benutzt sie nun machtvoll in einem abgelegenen Teil unseres Landes. Jedes Mal, wenn ich an sie denke, werde ich an Psalm 34,6 erinnert, wo es heißt:
„Die auf ihn schauen, werden strahlen vor Freude." Ihr machtvolles Zeugnis hat mich enorm herausgefordert.
Ich kenne eine andere junge Frau, die nicht in der Lage war, die Schikane zu ertragen, die sie von ihrem Ehemann und seinen Eltern empfing, und die versuchte, sich das Leben zu nehmen, indem sie sich mit Kerosin übergoss und sich selbst anzündete. Das ist, wie wir wissen, die häufigste Selbstmord-Methode, die Frauen in Indien anwenden, wenn sie von ihren Ehemännern und von ihren Schwiegereltern wegen der zu geringen Aussteuer schikaniert werden. Aber diese junge Frau starb nicht. Gott rettete sie nicht nur aus diesen Flammen, sondern auch vor den Flammen der Hölle. Sie ist jetzt eine wunderbare Schwester in einer unserer Dorfgemeinden und sie ist ein Zeugnis für die Liebe und die Barmherzigkeit Gottes.
Dies sind Beispiele von Frauen, die den Herrn als Folge von ernsten Unfällen suchten. Jedes Mal wenn ich daran erinnert werde, bete ich und weine manchmal vor Gott für diese Frauen, die mit ständigem Leid leben müssen.
Ich kenne Frauen, die auf wunderbare Weise geheilt wurden. Einige wurden Jüngerinnen Jesu, nachdem sie geheilt worden waren. Einige wurden von Dämonen befreit und leben jetzt zur Ehre Gottes.
Jesus heilte alle, die zu ihm kamen, als er auf Erden war. Bitte ihn, auch dich zu heilen. Die Bibel sagt uns, wir sollten die Ältesten der Gemeinde rufen, um uns mit Öl zu salben und für uns im Namen des Herrn zu beten, wenn wir krank sind. Das Gebet des Glaubens wird den Kranken heilen (Jak 5,14).
Krankheit kann auch mit Sünde zusammenhängen. Als der Herr Menschen auf Erden heilte, sagte er zu einigen von ihnen: „Dein Glaube hat dich geheilt. Sündige hinfort nicht mehr." Krankheiten wie Arthritis, Allergien, hoher Blutdruck und Gastritis hängen manchmal mit inneren Spannungen, Bitterkeit und mit verletzten Gefühlen zusammen. Daher müssen wir zuerst unsere Sünde bekennen und den Herrn bitten, uns zu vergeben. Wir müssen auch die Angelegenheiten mit denen, die wir verletzt haben, in Ordnung bringen. Stelle sicher, dass kein unversöhnlicher Geist von dir Besitz ergreift - egal wie groß das Vergehen war, dass jemand gegen dich begangen haben mag. Es ist Gott, der heilt, entweder durch medizinische Mittel oder auf andere Weise. Und wenn du geheilt bist, dann vergiss nicht, Gott zu danken und ihm alle Ehre zu geben.
Unterstelle dich vollständig dem Willen Gottes und bitte dann Gott, dich zu heilen. Der Herr ist dein Heiler. Und nachdem du geheilt worden bist, gib dein gesundes Leben zurück an Gott und weihe es, damit es in seinem Dienst benutzt wird, um andere zu segnen und um anderen zu helfen.
Wir können nicht verstehen, warum Gott zulässt, dass einige seiner treuesten Kinder krank bleiben, während er andere heilt. Gott ist souverän. Er ließ zu, dass Jakobus getötet wurde, befreite aber Petrus auf wunderbare Weise aus dem Gefängnis (Apg 12). Wie wir bereits vorher gesehen haben, ist es unser Herr, der die Schlüssel des Todes hat, und nur er kann diese Tür für dich öffnen. Daher können wir nicht vor unserer Zeit sterben, wenn wir in seinem Willen leben. Wir brauchen den Tod nicht zu fürchten. Die frühen christlichen Märtyrer gingen singend in ihren Tod.
Amy Carmichael (aus Dohnavur, Südindien) schrieb solche wunderbaren Bücher und Gedichte, als sie bettlägerig war. Möglich, dass sie diese nie geschrieben hätte, wenn sie fit und gesund gewesen wäre.
Christus kann in unserem Leib durch Gesundheit als auch durch einen ständigen Dorn im Fleisch verherrlicht werden (Phil 1,20). Lasst uns daher unsere Sorgen und Prüfungen als Gelegenheiten ergreifen, um uns vor Gott und den Menschen zu demütigen. Weinen wir niemals um uns selbst.
„Hoffet auf ihn allezeit, liebe Leute, schüttet euer Herz vor ihm aus. Gott ist unsere Zuversicht" (Ps 62,9).
Wenn unser „Herz dem Zerbrechen nahe ist", wird der Herr dir nahe sein (Ps 34,19).
Wenn wir durch das Tal der Tränen schreiten, kann Gott es in eine Wasserquelle verwandeln, die hinausströmt, um andere zu segnen (Ps 84,7). Wenn Gott uns inmitten unserer Sorgen mit lebendigem Wasser vom Himmel tröstet und erfrischt, können wir dieses lebendige Wasser mit anderen in unserer Umgebung teilen.
Gott hat verheißen, dass er eines Tages alle Tränen von unseren Augen abwischen wird (Offb 21,1-4). Es wird dann keinen Kummer, noch Prüfungen noch Tod noch Leid noch Geschrei noch Schmerz mehr geben, denn all diese Dinge werden der Vergangenheit angehören. Wir warten sehnsüchtig auf diesen neuen Himmel und diese neue Erde, wo unser Vater auf immer bei uns wohnen wird.
Daher kommt aus unseren Herzen der sehnliche Ruf: „Komm bald, Herr Jesus!"
Der Sohn Gottes kam auf die Erde, um uns zu zeigen, dass der Vater uns liebt und nicht zornig auf uns ist. Er zog Frauen aus den tiefen und entwürdigenden Niederungen, in welche die Gesellschaft sie geworfen hatte. Wir lesen in den Evangelien von vielen Frauen, die zu unterschiedlichen Zeiten mit verschiedenen Nöten zu ihm kamen. Kein einziges Mal ignorierte Jesus ihr flehentliches Rufen. Er hatte immer ein gütiges Wort für weinende Frauen.
Wir könnten sagen, dass er ihnen im Stillen immer diese Frage stellte: „Frau, warum weinst du?".
Maria Magdalena hatte in ihrem Leben zweifellos viel geweint. Sie war einmal von sieben bösen Geistern besessen gewesen. Aber Jesus befreite sie - und sie vergaß ihre Schuld gegenüber ihm nie. Ihre Dankbarkeit führte zu einer leidenschaftlichen Hingabe an Jesus. Satan hatte ihr Leben zerstört. Ein Dämon nach dem anderen hatte sie besessen und sie war in ihrer Stadt als gewalttätige Frau bekannt - eine Frau, die man mied. Aber wir sehen in ihr eine Demonstration, wie Jesus jene aufrichten kann, die sich in den Tiefen der Verzweiflung befinden, die tief in der Gosse der Sünde stecken und sie auf geistliche Throne setzen kann. Halleluja!
Maria und Marta waren zwei andere Frauen, die weinten. Sie waren Schwestern, die ihr Haus für Jesus geöffnet hatten. Der Herr hatte in ihrem Haus oft Essen und Erfrischung gefunden und sie waren stets froh gewesen, unermüdlich für ihren Herrn zu arbeiten. Eines Tages wurde ihr Bruder Lazarus schwer krank, worauf sie sofort einen Notruf an Jesus sandten. Aber das Johannesevangelium (Kapitel 11) berichtet, wie Jesus seine Ankunft in ihrem Haus bewusst verzögerte. Sie konnten das nicht verstehen. Warum kam er nicht? Jede Verspätung bei der Antwort auf unsere Gebete ist auch von Gott geplant, um uns etwas Besseres zu geben als das, was wir erbeten haben. Schließlich starb Lazarus. Dann traf Jesus ein. Maria und Marta reagierten unterschiedlich - die eine klagte bitterlich, aber die andere verbarg ihre Bitterkeit im Herzen und war still. Aber Jesus verstand ihre Sorge. Er fühlte mit ihnen mit und weinte sogar. Er vergab ihre Klagen und ihre Bitterkeit und weckte ihren Bruder von den Toten auf. Sie hatten von Jesus nur eine Heilung erwartet, aber er gab ihnen eine Auferstehung, und ihre Tränen wurden in Freude verwandelt. Er kann weit mehr tun als wir bitten oder verstehen. Er weint auch heute noch mit den Frauen und dann wischt er ihre Tränen ab.
Wir lesen in den Evangelien von einer unbekannten Frau, die 12 Jahre lang mit einer ständigen Blutung in ihrem Leib gelebt hatte. Sie war von Arzt zu Arzt gerannt
- und sie hatten sie um all ihre Ersparnisse gebracht. Ihre Krankheit war eine peinliche, die als „Hämorrhagie" [Blutausfluss] eingestuft wurde. Sie muss schwach und durch ihren Blutverlust blutarm gewesen sein. Aber sie hatte 12 Jahre lang keine Antwort erhalten. Eines Tages hörte sie, dass der Messias gekommen war und ihre Stadt besuchte. An diesem Tag war die Menschenmenge riesig, die sich um Jesus drängte. Aber sie war entschlossen, in diese Menschenmenge hineinzugehen und wenigstens Jesu Kleider zu berühren. Diese schwache Frau drängte sich an Männern, Frauen und Kindern vorbei und schaffte es, ihre rechte Hand durch die Menge zu strecken und bloß den Saum seines Gewandes mit ihren Fingern zu berühren. Sie wurde sofort geheilt. Jesus blieb stehen, rief sie herbei und sie gab vor der Menge ängstlich ein Zeugnis ab. Ihr Zeugnis hat nun 2000 Jahre lang Menschen in allen Völkern gesegnet.
Auch du magst eine unbekannte Frau sein, die viele Tränen vergossen hat. Du magst unter einer peinlichen Krankheit leiden. Der Herr wird dich nicht
enttäuschen. Komm zu ihm. Wir können ihn auch heute im Glauben berühren. Jesus trug unsere Krankheiten und Leiden und durch seine Striemen werden wir geheilt.
In Johannes 4 lesen wir von einer anderen bedürftigen Frau - dieses Mal von einer Samariterin - deren Leben von Ablehnung geprägt war, und die geheiratet und fünf Mal wiedergeheiratet hatte. Der Eine, mit dem sie schließlich lebte, war nicht einmal ihr Ehemann. Sie muss ihr Leben gründlich satt gehabt haben. Die Juden haben die Samariter als eine minderwertige Rasse verachtet. Frauen in Samaria gingen morgens zum Dorfbrunnen, um ihr Wasser zu schöpfen. Aber sie muss mit den anderen Frauen in diesem Dorf in der Vergangenheit so viele schlechte Erfahrungen gemacht haben. Sie mögen sie verachtet, sie verspottet und gemieden haben. Scham, Ablehnung und Kummer mögen ihre ständigen Begleiter in Samaria gewesen sein. Sie zog es nun vor, am Nachmittag zum Brunnen zu gehen, wenn sonst niemand in der Nähe war. Stelle dir ihre Überraschung vor, als sie dort einen Mann antraf. Der Herr war bewusst durch Samaria gewandert, um sie zu treffen und war an diesem Nachmittag am Brunnen zurückgeblieben, um mit ihr zu sprechen. Er benutzte ihren Durst als Ausgangspunkt für das Gespräch und wies sie allmählich auf ihr Bedürfnis nach dem Wasser des Lebens hin. Schließlich gebrauchte sie der Herr, um das ganze Dorf zur Buße zu bringen.
Welche Hoffnung gibt Jesus verachteten Frauen, die von der Gesellschaft gemieden werden. Du magst unterdrückt und ignoriert sein und zu einer verachteten Rasse gehören und niemanden haben, der für deine Rechte kämpft. Frau, du brauchst nicht mehr länger zu weinen. Dein Erlöser ist für dich gekommen.
In Matthäus 15,22 lesen wir von einer weinenden aber hartnäckigen kanaanäischen Frau, die kein Teil des „auserwählten Volkes" war. Aber Gott kümmerte sich um sie. Ihre Tochter war jahrelang von einem Dämon besessen gewesen und ihre Mutter wusste nicht, an wen sie sich um Hilfe wenden konnte. Sie hatte gehört, dass ein Prophet nach Israel gekommen war, der Dämonen ausgetrieben hatte. Aber es war für sie sehr schwierig und vielleicht zu teuer, um nach Israel zu reisen. Außerdem war sie keine Israelitin und sie wusste nicht, ob Jesus die Zeit haben würde, ihr zuzuhören und ihr zu helfen. Daher gab sie jede Hoffnung auf, ihre Tochter jemals geheilt zu sehen. Sie hatte keine Ahnung davon, wie sehr Gott sie liebte und dass er ihre Tränen gesehen hatte: Gott sandte Jesus zu ihr. Jesus ging von Galiläa zu ihrer Heimatstadt und zurück - 80 Kilometer einfache Entfernung - nur um ihr zu helfen. Als sie Jesus traf, wusste sie, dass sie eine Fremde war und von Gott nichts verdiente. Sie nahm freudig ihre Position eines Hundes vor dem Herrn an und bat darum, ob sie wenigstens die Brosamen haben könnte, die vom Tisch der Kinder fielen. Sie glaubte, dass ein Brosame von der Hand des Herrn genug war, um den Dämon aus ihrer Tochter auszutreiben. Was für ein Glaube! Jesus gewährte ihr die Bitte. Die Tochter war meilenweit entfernt, aber sie wurde umgehend befreit. An diesem Tag wurden die tränenreichen Jahre durch Freude und Lachen ersetzt.
Was für ein Beispiel für dich, liebe Mutter, unseren wunderbaren Herrn zu suchen. Er hat auch deine Tränen gesehen und er kennt deine Not. Dein Kind mag weit entfernt von dir leben. Aber du kannst es zu den Füßen unseres Herrn bringen und es kann befreit werden. Der Herr wird jede Entfernung zurücklegen, um deine Tränen abzuwischen und um dein Weinen in Lachen zu verwandeln. Und erinnere dich daran - du bist kein Hund, sondern eine Tochter Gottes. Du kannst das Brot der Kinder und nicht bloß die Brosamen, die vom Tisch fallen, haben! Geh also im Glauben zum Herrn und bitte ihn, was du für deine Töchter und Söhne haben möchtest, die von Satan verführt und in Besitz genommen wurden. Der Herr wird sie alle befreien.
Einmal wurde eine weinende Frau, die beim Ehebruch ertappt worden war, von den Pharisäern zu Jesus gebracht (Joh 8). Nach dem jüdischen Gesetz verdiente sie es, zu Tode gesteinigt zu werden. Daher brachten sie sie zum
„Oberrabbi", um ihm eine Falle zu stellen. Wenn er sie freiließ, würden sie ihn anklagen, dass er das Gesetz aufgehoben habe. Wenn er befehlen würde, sie zu steinigen, würde er seinen Ruf, barmherzig zu sein, verlieren. Es war eine Situation, bei der Jesus nicht gewinnen konnte. Es ist wie beim Werfen einer Münze: „Ob Kopf oder Zahl, wir [die Pharisäer] gewinnen auf jeden Fall". Jesus bewältigte jede Situation weise. Sogar die Torheit Gottes ist weiser als die Weisheit der Menschen (1Kor 1,25). Jesus erwies ihr Barmherzigkeit, weil er verstand, was sie dazu brachte, ein solches Leben zu führen. Es mag nicht ihre eigene freie Entscheidung gewesen sein, so zu leben. Einige Männer mögen sie mit falschen Versprechen gelockt und dann sitzengelassen haben. Danach hatten Männer sie wiederholt benutzt und weggeworfen. Sie hasste dieses Leben. Aber wie konnte sie ihren Lebensunterhalt bestreiten? Kaum ein Tag verging, ohne dass sie Tränen vergoss. Aber wer würde sie verstehen? Wer würde ihr helfen? Ja, Jesus würde beides tun. Er würde verstehen und ihr helfen.
Ich kenne heute viele Frauen, die durch mutige Jünger Jesu aus einem solchen Leben gerettet werden, die das Risiko eingehen, die Mafiabosse zu konfrontieren, die die Bordelle leiten. Die weinenden Frauen in solchen Bordellen haben jede Hoffnung verloren, ein normales Leben zu führen. Einige von ihnen wurden als Kinder von Agenten gekidnappt, die diesen „Menschenhandel" betreiben. Sie wissen nicht einmal, wer ihre Eltern sind oder woher sie kommen. Viele von diesen Frauen sind nun zu Drogensüchtigen geworden und brauchen das Geld von der Prostitution, um ihr Verlangen nach Drogen zu befriedigen. Viele andere sind mit HIV [Aids] infiziert und sterben einen langsamen Tod. Jesus kümmert sich um solche weinenden Frauen und möchte sie befreien. Er möchte dich und mich sogar heute für diesen Dienst benutzen.
Diese Frau (aus Joh 8) dachte nie daran, dass sie einen weiteren Tag leben würde. Sie muss geweint haben, sogar als sie dort vor ihren Anklägern stand, in der Erwartung, dass sie der erste Stein jeden Augenblick treffen würde. Sie sah das Mitgefühl im Antlitz Jesu und ihre flehenden Augen hofften, dass er sie verstehen würde. Er verstand sie. Er vergab ihr und verwandelte ihren Pfad in ein neues Leben der Jüngerschaft und Nützlichkeit für die Gesellschaft. Er kann für dich dasselbe tun, egal wie tief du gefallen sein magst. „Ich verdamme dich auch nicht. Geh hin und sündige hinfort nicht mehr" sind heute seine Worte an dich.
Auch im Alten Testament lesen wir von einer anderen Prostituierten, die von Gott Barmherzigkeit empfing. Ihr Name war Rahab, die mit ihren Kindern in der Stadt Jericho lebte. Trotz ihres moralischen Versagens hatte sie Glauben an Gott. Sie muss über ihr früheres Leben viel geweint haben und wollte um ihrer Kinder willen eine bessere Frau werden. Gott sah ihr Verlangen und daher lenkte er die israelitschen Kundschafter zu ihrem Haus. Sie half ihnen und folglich wurde ihr Leben gerettet, als der Rest Jerichos zerstört wurde. Sie heiratete sogar einen Israeliten namens Salmon und wurde ein Teil des Stammbaums Jesu Christi! Ihr Name befindet sich nun in „der Ruhmeshalle der Glaubenshelden" (Hebr 11), zusammen mit Abraham, Mose und Josua! Ist das nicht erstaunlich? Die einzigen beiden Menschen dieser Generation, deren Namen man in Hebräer 11 aufgezeichnet findet, sind Josua und Rahab! Gottes Wege sind in der Tat erstaunlich. Gott kann für dich dasselbe tun, liebe eigenwillige Schwester.
Wir sehen eine weinende Witwe in der Stadt Nain. Ihr einziger Sohn, der junge Mann, der sie in ihrem hohen Alter betreute, war plötzlich gestorben. Sie weinte unkontrollierbar. Sie versuchte das Begräbnis so lange wie möglich aufzuschieben, indem sie bei ihm verweilte, um in das Antlitz ihres lieben Sohnes im Sarg zu
schauen. Zögerlich erlaubte sie den Trauernden, den Sarg aus ihrem Haus zu tragen und sie folgte ihm unter Tränen. Sie erwartete, nach dem Begräbnis eine einsame, trostlose Nacht in ihrem Haus zu verbringen. Sie hatte keine Ahnung davon, welche Freuden der liebevolle Vater im Himmel für sie vorbereitet hatte. Jesus plante seine Reise nach Nain gerade zu dieser Zeit. Er kommt nie zu spät. Und er hielt diese Begräbnisprozession auf, ließ den Sarg öffnen, erweckte diesen Jüngling von den Toten auf und gab ihn ihrer Mutter zurück. Gott kümmert sich um dich und er wird in der Zeit deines Kummers auch zu dir kommen, liebe hilflose, verwitwete Schwester.
Alle Witwen haben in Gottes Herzen einen speziellen Platz. Sie haben gewöhnlich niemanden, der sich auf Erden um sie kümmert. Sie sind hilflos und viele Menschen beuten sie aus. Aber Gott ist der Gott der Witwen und Waisen und er sagt: „Deine Witwen sollen auf mich hoffen" (Jer 49,11). Nimm also deine Rechte in Anspruch, liebe verwitwete Schwester und geh ungehindert zu deinem göttlichen Ehemann und himmlischen Vater.
Auch im Alten Testament lesen wir von einer Frau, deren Sohn gestorben war (2Kön 4). Sie ging hin, um Gottes Diener Elisa zu finden, denn sie wusste, dass er allein helfen könnte. Niemand, der sie an diesem Tag sah, hatte eine Ahnung davon, dass sie innerlich weinte, als sie diesen langen Weg zurücklegte. Und als sie Elisa traf, sprach sie mit ihm in der Sprache des Glaubens und sagte über ihr totes Kind: „Es geht meinem Kind gut" (2Kön 4,26). Kein Wunder, dass sie ihren Sohn vom Tode zurückerhielt. Gott honoriert einen solchen Glauben.
In Lukas 13 lesen wir von einer gebrechlichen Frau. Sie litt seit 18 Jahren an einem seltsamen Leiden, das ihren Körper niederbeugte, so dass sie nicht aufrecht gehen konnte. Aber sie ignorierte den Schmerz und die Behinderung und ging jede Woche treu zu den Versammlungen. Es war gut, dass sie die Versammlung an diesem Sabbattag nicht verpasste, weil dies der Tag war, den Gott für ihre Heilung geplant hatte. Sie war von Satan viele Jahre lang gebunden gewesen. Ihr völlig hoffnungsloser Zustand führte dazu, dass sie wie ein Tier herumlief. Das ist es, was der Teufel aus seinen Opfern macht (Lk 13,11-13). All diese 18 Jahre muss sie geweint haben, als sie die Straßen entlang ging und den Spott der Kinder ertrug, die sich über sie lustig machten. Sie war unfähig, ihren Blick nach oben zu richten. Aber ihr Herz wartete auf Gott, um sie zu befreien. Sie mag für andere ein Objekt des Mitleids gewesen sein. Aber sogar das kann einem zum Weinen bringen. Einige Kinder mögen von ihrem krummen, runzeligem Aussehen erschrocken gewesen sein. Sie muss in so manch einer Nacht zu Gott geschrien haben, indem sie bat, von dem bösen Fluch, den der Teufel auf sie gelegt hatte, befreit zu werden. Dann kam Jesus und befreite sie. Jesus sah sie in der Synagoge, rief sie zu sich und sprach diese wunderbaren, befreienden Worte „Frau, du bist befreit" [„Frau, sei frei von deiner Krankheit"]. Nun konnte sie wieder gerade zum Himmel aufschauen und den Vater preisen, der sie freigesetzt hatte.
Diese Worte sind nun durch 20 Jahrhunderte zu dir gekommen: „FRAU BIST BEFREIT" (Lk 13,12).
Liebe Schwester, möchtest du das nicht als ein persönliches Wort vom Herrn für dich heute annehmen? Du bist nun frei, frei von jeder Knechtschaft, jeder Sünde, jeder Depression, frei von schlechten Launen, Komplexen, Katzenjammern und frei von jedem Elend, das Satan je erfunden hat, um Frauen durch alle Epochen hindurch zu quälen. Du bist frei von der Knechtschaft von Traditionen, frei von deiner schlechten Laune, von deiner unkontrollierten Zunge, deiner Bitterkeit, deiner unversöhnlichen Einstellung, deinem Groll, frei von dämonischen Mächten, die dich so lange unterdrückt und gebunden haben. Richte dich gleich auf und verherrliche Gott!
Diene ihm. Du brauchst nicht mehr mit einer geringen Selbstachtung herumzulaufen. Du bist für Gott wertvoll, sogar wenn andere dich verachten und deinen Wert nicht sehen. Die Hand Gottes ist von heute an über deinem Leben.
„Der Sohn Gottes kam, um jeden Knoten zu lösen, den Satan bei dir jemals gebunden hat" (1Joh 3,8; frei übersetzt).
„Wenn euch nun der Sohn freimacht, so seid ihr wirklich frei" (Joh 8,36).
Jesus nannte diese Frau „eine Tochter Abrahams". Auch wir sind gemäß 1.Petrus 3,6 Töchter Abrahams - Töchter von Sara, dieser Frau des Glaubens, die uns dort als ein Vorbild gegeben wird. Sie erhielt das Kind, das ihr verheißen war, auf wunderbare Art und Weise. Auch sie muss nach ihrer Ehe viele Jahre lang geweint haben, als sie unfruchtbar war. Sie wartete und wartete auf das verheißene Kind, und muss oft versucht gewesen sein, die Hoffnung aufzugeben. In jener Zeit war es eine Schmach (so wie in vielen Teilen Indiens heute), unfruchtbar zu sein. Viele stolze Mütter mögen gegen Sara gestichelt haben und sie muss mit subtilen Kommentaren und abfälligen Bemerkungen von anderen konfrontiert worden sein. Sie ging dann in ihr Zelt und weinte vor ihrem Gott. Und Gott sah ihre Tränen und antwortete ihr. Gib daher nicht auf, unter Tränen zu beten. Verlier nie den Glauben. Gott wird dich schnell erhören, o Frau des Glaubens.
Es ist vielleicht am besten, mit der schönen Geschichte jener weinenden, sündigen Frau zu schließen, die ein Alabasterfläschchen voller kostbarem Salböl brachte und Jesu Füße salbte, nachdem sie jene verstaubten Füße mit ihren Tränen getrocknet hatte. (Diese müden Füße sind auch für dich und für mich über die Straßen Palästinas gezogen). Jesus sah ihre Tränen, ihre Buße, ihren Wunsch, ihr sündiges Leben aufzugeben und ihr Verlangen, von Gott angenommen zu werden. Er sah auch die Gründe hinter ihren Tränen. Die religiösen Führer bei diesem Essen sahen sie bloß als eine Sünderin. Sie schauten nur auf ihr Äußeres. Jesus sah auf das, was in ihrem Herzen war. Ihr war viel vergeben worden und daher liebte sie viel. Das Alabasterfläschchen mit dem Salböl (für das sie ihre ganzen Ersparnisse ausgegeben haben muss, um es zu kaufen) war ein Zeichen ihrer Liebe. Sie verbreitete den Duft ihres Salböls an jenem Tag nicht nur in diesem Haus, sondern durch ihre Geschichte über 20 Jahrhunderte lang auch in die Herzen von vielen anderen Frauen wie uns.
Jesus schenkte ihr Vergebung, Errettung und Frieden. Und dann erzählte er den Gästen dieses Essens die Geschichte eines Gläubigers, der zwei Schuldnern vergab, einem, der ihm einen kleinen Betrag, und dem anderen, der ihm einen größeren Betrag schuldete. „Welcher der beiden Schuldner wird den Gläubiger mehr lieben?" fragte Jesus. Als er auf diese sündige Frau zeigte, sagte Jesus, dass sie ihn mehr liebte als alle anderen es taten, die dort anwesend waren, weil „ihr viel vergeben worden war".
Jesus gebrauchte sündige, leidende Frauen, um anderen Menschen die wunderbaren Wahrheiten des Reiches Gottes zu lehren. Er versteht den Zustand von Frauen in unserer heutigen indischen Kultur, und er kam, um uns zu erhöhen und um uns Hoffnung und ein Bewusstsein unseres gewaltigen Wertes in Gottes Augen zu geben. Niemand, der zu ihm kommt, wird jemals abgewiesen werden. Er segnete jede Frau, die jemals in ihrer Not zu ihm kam, als er auf Erden war und er ist heute genau derselbe.
Liebe Schwestern, uns allen wurde viel vergeben. Das ist der Grund, warum wir dem Herrn viel Liebe zeigen müssen. Er möchte uns gebrauchen, seine herrlichen Wahrheiten vielen anderen in unserer Umgebung zu zeigen.
Daher: „Wach auf, wach auf, o (indische) Tochter Zion, zeige dich stark und kleide dich in deine offizielle Amtsrobe. Ziehe deine schönsten Kleider an … Schüttle den
Staub von dir ab. Steh auf, gefangenes Jerusalem. Befreie dich von den Halsfesseln, gefangene Tochter Zion. Steh auf und leuchte! Denn dein Licht ist gekommen und die Herrlichkeit des Herrn erstrahlt über dir" (Jes 52,1-2; 60,1; NLB).