Gottes Wille für unser Leben ist beständiger Sieg. Dies wird in einer Reihe von Schriftstellen deutlich gelehrt. Betrachte nur ein paar:
„Gott aber sei gedankt, der uns allezeit Sieg gibt in Christus“ (2. Korinther 2,14).
„In dem allen überwinden wir weit durch den, der uns geliebt hat“ (Römer 8,37).
„Dies schreibe ich euch, damit ihr nicht sündigt “ (1. Johannes 2,1).
Trotz dieser und anderer Schriftstellen ist es immer noch eine schwierige Aufgabe, viele Christen davon zu überzeugen, dass sie nach dem Willen Gottes ein siegreiches Leben führen sollten.
Wenn wir die Heilige Schrift so nehmen wie sie geschrieben ist und ihr einfach wie ein kleines Kind glauben, dann wird diese Botschaft klar zu uns durchdringen. Aber wenn wir uns auf unseren Verstand verlassen, mögen wir überzeugende Argumente finden, warum ein solches Leben in dieser bösen Welt nicht möglich ist. Viele ungläubige „Christen“ werden dann ihr Zeugnis zu dem hinzufügen, was unsere Vernunft uns sagt. Dann werden wir uns selber davon überzeugen, dass ein siegreiches Leben in dieser Welt unmöglich ist.
Wenn wir als Allererstes nicht überzeugt sind, dass Gott möchte, dass wir in fortwährendem Sieg leben, werden wir nie in der Lage sein, den Glauben für ein solches Leben zu haben. Und ohne Glauben ist es unmöglich, in dieses siegreiche Leben einzutreten. Im christlichen Leben hängt alles völlig vom Glauben ab. Und der Glaube basiert auf der Offenbarung, die Gott uns in seinem Wort gegeben hat.
Auch wenn du jahrelang ein Leben der Niederlage geführt hast, spielt das keine Rolle. Wenn du bloß diese Wahrheit von einem Leben des beständigen Sieges klar in Gottes Wort sehen kannst, wird das der erste Schritt hin zu einem siegreichen Leben sein.
In 1. Johannes 2,6 heißt es:„Wer sagt, dass er in Christus bleibt, der soll auch so leben, wie er gelebt hat.“
Wie hat Christus gelebt? Lebte er zeitweise oder die meiste Zeit oder die ganze Zeit siegreich? Wir kennen die Antwort. Er wurde in allem versucht, aber er sündigte nie.
„Denn wir haben nicht einen Hohepriester, der nicht könnte mit leiden mit unserer Schwachheit, sondern der versucht worden ist in allem wie wir, doch ohne Sünde“ (Hebräer 4,15).
Uns wird nun gesagt, dass wir so leben sollen, wie er gelebt hat. Ist das hier auf Erden möglich? Würde Gott uns befehlen, etwas zu tun, von dem er weiß, dass wir es nicht tun können? Nein, das ist unvorstellbar. Sogar irdische Väter stellen an ihre Kinder keine unvernünftigen Forderungen. Wie viel weniger Gott!
Eine der traurigsten Worte, die im Neuen Testament geschrieben wurden, findet man in Matthäus 13,58:„Und er tat dort nicht viele Zeichen wegen ihres Unglaubens.“
Die Parallelstelle in Markus 6,5 lautet: „Und er konnte dort nicht eine einzige Tat tun, außer dass er wenigen Kranken die Hände auflegte und sie heilte.“
Er hatte für diese Menschen in seiner Heimatstadt große Dinge tunwollen. Auch sie brauchten diese Wunder. Aber er war wegen ihres Unglaubens begrenzt.
Unglauben bindet die Hände des allmächtigen Gottes, sodass er für uns die Dinge, die er tun möchte, nicht tun kann .
Ich frage mich, ob es Wunder gegeben hat, die Gott für dich tun wollte, die er aber auf Grund deines Unglaubens nicht tun konnte. Wird irgendjemand von uns vor dem Richterstuhl Christi die Worte, „Ich konnte wegen deines Unglaubens nicht alles, was ich wollte, für dich und durch dich tun“, hören müssen? Welches Bedauern wird es in unserem Herzen geben, wenn wir das am Ende unseres irdischen Lebens feststellen! Es ist gut, dass wir jetzt darüber nachdenken.
Meine ersten Jahre als wiedergeborener Christ verbrachte ich unter einer Gruppe von Gemeinden, deren Hauptfach das Studium der Heiligen Schrift war. In einer Hinsicht bin ich dafür dankbar, denn es befähigte mich, eine gute Grundkenntnis der Heiligen Schrift zu erlangen. Aber ihr Studium geschah zum Großteil durch menschliche Vernunft, ohne die Offenbarung des Heiligen Geistes. Wir studierten die Bibel wie Studenten in der Schule Chemie studieren. Wir entdeckten die Bedeutung der alttestamentlichen Typen usw., aber wir blieben in unserem Leben weiterhin von der Sünde besiegt. Ich wusste, dass Gott mir meine Sünden vergeben hatte; aber ich hatte keinen Glauben an etwas, was darüber hinausging.
Als ich die Wahrheit über die Taufe im Heiligen Geist im Wort Gottes sah und anfing, Gott darum zu bitten, stellte ich fest, dass ich einfach nicht glauben konnte. Ich fastete und betete und war bereit, jeden Preis dafür zu bezahlen, aber ich fand es extrem schwer, zu glauben, dass Gott meine Bitte gehört und sie mir gewährt hatte. Jesus lehrte, dass wir immer, wenn wir gebetet haben, glauben sollten, dass wir bereits empfangen haben, worum wir gebetet haben.
„Darum sage ich euch: Alles, was ihr bittet in eurem Gebet, glaubt nur, dass ihr’s empfangt, so wird’s euch zuteilwerden“ (Markus 11,24).
Ich brauchte lange – viele Jahre – um zu einem einfachen, kindlichen Glauben an diese Aussage zu kommen. Schließlich gelang mir durch Gottes Gnade der Durchbruch und ich glaubte, dass Gott mein Gebet erhört und meine Bitte gewährt hatte. Im Glauben wurde ich im Heiligen Geist getauft. Die Gabe der Zungenrede, die unerwartet folgte, war dann bloß eine Bestätigung davon, was ich bereits im Glauben empfangen hatte.
Wenn ich jetzt auf diese Jahre des Kampfes zurückblicke, sehe ich deutlich, dass das, was mich hinderte, mein Unglaube war.
Dasselbe Prinzip gilt für den Eintritt in ein Leben des Sieges über die Sünde. Wir können fasten und beten und dürsten – und dennoch nirgendwo hinkommen – bis wir glauben, dass Gott uns in ein solches Leben führen kann und will. Satan weiß, dass du von Gott nichts ohne Glauben erhalten kannst. So kannst du dir vorstellen, dass er versuchen wird, dein Herz mit Unglauben zu füllen. Unglaube ist eine größere Gefahr als Lügen oder Ehebruch, weil Letztere, anders als Unglaube, leicht als Sünden zu erkennen sind.
In Hebräer 3,12 heißt es: „Seht zu liebe Brüder, dass keiner unter euch ein böses, ungläubiges Herz hat, das abfällt von dem lebendigen Gott.“
Ein böses Herz des Unglaubens kann bewirken, dass wir von Gott abfallen. Unglaube ist die Grundursache aller anderen Sünden, wie wir in einem folgenden Kapitel sehen werden.
In Römer 6,14 heißt es: „Denn die Sünde wird nicht herrschen können über euch, weil ihr ja nicht unter dem Gesetz seid, sondern unter der Gnade.“
Hier sagt uns der Heilige Geist deutlich, dass die Sünde nicht über uns herrschen kann, wenn wir unter der Gnade sind. Das ist so klar, dass selbst ein Kind es verstehen kann. Trotzdem glauben viele Christen nicht an die Möglichkeit eines siegreichen Lebens über die Sünde.
Gott möchte, dass du ein Leben des Sieges führst. Es spielt keine Rolle, wie schmutzig dein Gedankenleben ist oder wie lange du von Zorn besiegt worden bist. Der Herr kann dich vollständig befreien und dir ein reines Herz geben. Aber er kann es nicht tun, bis du glaubst.
Die Bibel sagt, dass wir das, was wir glauben, mit unserem Munde bekennen müssen. In Römer 10,10 heißt es: „Denn wenn man von Herzen glaubt, so wird man gerecht; und wenn man mit dem Munde bekennt, so wird man gerettet.“
Das ist ein wichtiges Prinzip – denn es ist durch das Bekenntnis unseres Mundes, dass wir unserem Glauben Ausdruck verleihen. Das führt in der Folge zur Befreiung von der Macht der Sünde. Und so müssen wir zu Satan das Wort unseres Zeugnisses sprechen, indem wir sagen: „Ich glaube, dass Gott mich in ein Leben des Sieges über die Sünde führen wird.“
„Und sie haben ihn überwunden durch des Lammes Blut und durch das Wort ihres Zeugnisses und haben ihr Leben nicht geliebt bis hin zum Tod“ (Offenbarung 12,11).
Sprich dieses Bekenntnis jedes Mal aus, wenn du fällst, so wird der Sieg in deinem Leben zu einer Realität werden. Sei nicht entmutigt, wenn er nicht über Nacht eintritt. Gott wird das Bekenntnis deines Mundes sicherlich honorieren. Auch du kannst Satan überwinden.
Eine schlechte Gewohnheit, die viele Gläubige haben, besteht darin, dass sie Gottes Wort leichtnehmen. Nimm zum Beispiel Jesu Aussage in Matthäus 12,36-37: „Ich sage euch aber, dass die Menschen Rechenschaft geben müssen am Tage des Gerichts von jedem nichtsnutzigen Wort, das sie geredet haben. Aus deinen Worten wirst du gerechtfertigt werden, und aus deinen Worten wirst du verdammt werden.“
Die meisten Christen glauben nicht, dass sie buchstäblich von jedem einzelnen nichtsnutzigen Wort, das sie geredet haben, Rechenschaft ablegen müssen. Wenn wir das wirklich glauben, wird alles Lästern, Tratsch, üble Nachrede und Zorn aus unserem Leben ausgemerzt werden. Alle, die diese Worte Jesu ernst nehmen, werden radikal sein, unnütze Worte aus allen Bereichen ihrer Sprache zu entfernen.
Jesus sagt hier, dass wir durch unsere Worte gerechtfertigt werden. Wir alle kennen die Rechtfertigung durch den Glauben. Aber Glaube ohne Werke ist tot, und ein Glaube, der unsere Sprache nicht reinigt, ist ein toter Glaube.
Denke an all die Worte, die du während der letzten drei Monate gesprochen (oder geschrieben) hast – zuhause und im Büro, zum Ehemann, zur Ehefrau, zu den Kindern, Dienern usw. Würde eine Tonaufzeichnung deiner Reden beweisen, dass du ein gerechtfertigtes Kind Gottes bist, das sich von seiner Umgebung unterscheidet? Oder würden deine Worte der Sprache von Ungläubigen gleichen?
Die Sprache vieler Christen wurde nicht gereinigt, weil sie die Worte Jesu nicht ernst genommen haben. Das wiederum ist eine Folge davon, dass sie Gott nicht fürchten. Sie fürchten Menschen mehr als Gott. Wir können nicht hoffen, in unserem Leben geistlichen Fortschritt zu machen, wenn wir nicht die Gewohnheit entwickeln, Gottes Wort ernst zu nehmen.
In Jakobus 1,26 lesen wir: „Wenn jemand meint, er diene Gott, und hält seine Zunge nicht im Zaum, sondern betrügt sein Herz, so ist sein Gottesdienst nichtig.“
Wenn ein Mensch seine Zunge nicht kontrollieren kann, dann ist sein Christentum wertlos – denn, wie Jesus sagte, zeigen die Worte, die wir sprechen, wie es um unser Herz bestellt ist.„Wes das Herz voll ist, des geht der Mund über“ (Matthäus 12,34). Die Art und Weise, wie wir unsere Zunge gebrauchen, ist einer der klarsten Hinweise auf unseren geistlichen Zustand.
Hier ist ein weiteres Beispiel: Gottes Wort sagt uns, dass Ehemänner niemals bitter gegen ihre Ehefrauen sein sollen. „Ihr Männer, liebt eure Frauen und seid nicht bitter gegen sie“ (Kolosser 3,19).
Was bedeutet das? Gibt es dem Ehemann die Erlaubnis, auch nur einmal gegen seine Frau bitter zu sein? Wenn Gott Ehebruch oder Mord verbietet, so wissen wir, dass wir solche Sünden kein einziges Mal mehr begehen dürfen. Doch wenn wir lesen, dass ein Ehemann nicht bitter gegen seine Frau sein sollte, dann trifft uns das nicht mit der gleichen Wucht. Warum ist das so? Weil wir herauspicken und entscheiden, welche Gebote von Gottes Wort ernst zu nehmen sind und welche nicht. Wir erkennen nicht, dass das ganze Wort Gottes ernst genommen werden muss.
Menschen, die jedes Wort Gottes ernst nehmen, werden jedes Mal, wenn sie straucheln, über ihre Sünde traurig sein. Daher werden sie den Trost (die Stärke) des Heiligen Geistes finden und in ein Leben des Sieges geführt werden. „Selig sind, die da Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden“ (Matthäus 5,4).
Hier ist ein weiteres Geheimnis des Sieges: „Nimm jedes Wort Gottes ernst und sei jedes Mal traurig, wenn du Gottes Maßstäbe verfehlst.“
Auf diese Weise wirst du unter Beweis stellen, dass du Gott fürchtest – und die Furcht Gottes ist der Anfang der Weisheit, die zu einem siegreichen Leben führt.
Gott schaut mit Gnade und Wohlwollen auf jene Menschen, die zerbrochen sind, einen zerknirschten Geist haben und die vor seinem Wort erzittern.
„Ich sehe aber auf den Elenden und auf den, der zerbrochenen Geistes ist und der erzittert vor meinem Wort“ (Jesaja 66,2).
Gott hat vom Menschen immer Gehorsam verlangt. Unter dem alten Bund erhielten die Israeliten Gebote, denen sie gehorchen sollten. Aber sie stellten fest, dass sie Gottes Gesetze nicht vollkommen halten konnten.
Unter dem neuen Bund verheißt Gott, seine Gesetze in unser Herz und in unseren Sinn zu schreiben, sodass wir ihm nicht nur gehorchen, sondern es lieben, ihm zu gehorchen. „Ich will meinen Geist in euch geben und will solche Leute aus euch machen, die in meinen Geboten wandeln und meine Rechte halten und danach tun“ (Hesekiel 36,27).
Nur durch den Gehorsam gegenüber seinen Geboten können wir Gemeinschaft mit Gott haben.
Gehorsam ist jedoch etwas, was viele Christen nicht verstanden haben. Die meisten Gläubigen haben „Gnade“ so falsch verstanden, dass sie Gehorsam für ein alttestamentliches Erfordernis halten. In der Folge werden Gottes Gebote als eine schwere Bürde angesehen. Das ist eine satanische Verführung. Es ist die Folge einer Ignoranz von Gottes Liebe. Alle Gebote Gottes sind zu unserem Besten und dazu bestimmt, uns zu befreien. Sie haben ihren Ursprung alle im Herzen eines Gottes, der uns vollkommen liebt.
Mose sagte (in Bezug auf Gott, der Israel seine Gesetze am Berg Sinai gab):„Zur Rechten Gottes war ein feuriges Gesetz für sein Volk – das beweist in der Tat, dass er sein Volk liebt“ (5. Mose 33,2-3). Die Tatsache, dass Gott uns seine Gesetze gibt, ist ein Beweis seiner intensiven Liebe für uns.
Einige der Gebote Gottes mögen von uns Selbstverleugnung verlangen. Aber langfristig gesehen werden wir feststellen, dass sie zu unserem Besten sind. Ein Vater gibt seinen Kindern keine Gebote, um sie zu beschweren oder ihnen zu schaden – sondern nur, um ihnen zu helfen. Auf diese Weise müssen wir auch die Gebote sehen, die Gott uns gibt. Glauben zu haben bedeutet an einen Gott zu glauben, der vollkommene Liebe ist. Wenn wir einen solchen Glauben haben, werden wir Freude daran haben, Gottes Gebote zu halten, koste es, was es wolle.
Hier liegt der Grund für einen Großteil unserer Niederlagen. Der Teufel hat Menschen überzeugt, dass Gottes Gebote entweder unnötig oder eine Bürde sind. Wenn wir nicht verstehen, warum Gott uns etwas zu tun aufträgt, beweist das bloß unsere eigene Unreife. Eines Tages, wenn wir etwas reifer werden, werden wir es verstehen.
Wenn Kinder gezwungen werden, in die Schule zu gehen, mögen sie nicht verstehen, warum ihre Eltern ihnen nicht erlauben, zu Hause zu bleiben und zu spielen. Sie mögen denken, dass ihre Eltern ihnen gegenüber zu hart sind. Aber es ist Liebe, die diese Eltern dazu bringt, die Kinder zu zwingen, eine Ausbildung zu erhalten.
Wie diese kleinen Kinder verstehen auch wir oft Gottes Wege nicht. Aber wenn wir an seine Liebe glaubten, würden wir all seinen Worten gehorchen und uns ohne zu fragen seinem gesamten Handeln unterordnen.
Betrachte die Frage von Leid. Warum erlaubt ein Gott der Liebe, dass wir Leid durchmachen? Der Grund ist, dass Leiden ein Teil des Lehrplanes unserer geistlichen Ausbildung ist. Durch Leiden führt uns Gott hin zur Reife. Wenn du nicht genügend Gelegenheit zum Leiden gehabt hättest, hättest du im Leben nicht viel von dem, was geistlichen Wert hat, lernen können.
Vielleicht hast du das letzte Mal, als du Leid erfuhrst, so viel gemurrt und geklagt, dass Gott dir jetzt erlaubt, deinen eigenen Weg zu gehen. Das ist traurig, wenn Gott dich jetzt auf diese Weise auf ein Abstellgleis stellt. Ich würde lieber jeden Tag meines Lebens Leid ertragen, als von Gott auf ein Abstellgleis gestellt zu werden.
Es ist töricht, uns mit anderen zu vergleichen, wenn Gott uns durch Leiden führt. Das wäre so ähnlich, als wenn dich deine Kinder fragen würden, warum sie zur Schule gehen müssen, während die armen Kinder in den Slums den ganzen Tag im Dreck spielen können. Das gesamte Handeln Gottes an uns geschieht in vollkommener Liebe. Er möchte, dass wir glücklich sind – nicht mit dem oberflächlichen, frivolen Glück der Welt, sondern mit dem tiefen, ewigen Glück, das aus der Heiligkeit des Lebens resultiert. Und es gibt einfach keinen anderen Weg, heilig zu werden, außer durch Leiden.
„Er züchtigt uns zu unserem Besten, damit wir an seiner Heiligkeit Anteil erlangen“ (Hebräer 12,10).
Jesus war der glücklichste Mensch, der jemals auf dieser Erde gelebt hat. Doch er war derjenige, der am meisten litt. Sein Glück kam daher, dass er den Willen des Vaters tat – nicht indem er leichten Weges durchs Leben ging. Er kannte seinen Vater als vollkommene Liebe und daher unterstellte er sich freudig allem, was er in sein Leben kommen ließ. Das war das Geheimnis seines Lebens.
Die Grundursache unserer geistlichen Probleme liegt darin, dass wir Gott nicht als einen liebevollen Vater und einen souveränen Gott kennen.
Eine Wahrheit, die mein christliches Leben revolutioniert hat, ist die herrliche Offenbarung, die Jesus uns gab – dass der Vater uns genauso liebt wie er ihn geliebt hat.
Jesus betete zum Vater:„… dass die Welt erkenne, dass du mich gesandt hast und sie liebst, wie du mich liebst“ (Johannes 17,23). Jesus betete, dass die Welt um uns herum diese Wahrheit erkennen möge. Aber sie muss zuerst unser Herz ergreifen, bevor die Welt sie erkennen kann.
Alle Christen glauben theoretisch an einen liebenden Vater im Himmel. Aber die Tatsache, dass sie oft besorgt und ängstlich und so voller Unsicherheit und Furcht sind, beweist, dass sie in ihrem Innersten nicht an diese Wahrheit glauben.
Es gibt sehr wenige, die zu glauben wagen, dass Gott sie so sehr liebt wie er Jesus liebt! Keiner von uns könnte wagen, eine solche Wahrheit zu glauben, wenn Jesus uns nicht klar gesagt hätte, dass es so ist.
Wenn deine Augen für diese herrliche Wahrheit einmal geöffnet sind, wird es deine ganze Lebensperspektive verändern. Alles Murren, jede Depression und gedrückte Stimmung werden gänzlich verschwinden. Ich weiß, dass dies geschehen kann, denn es geschah bei mir.
Ich war jahrelang ein Sklave von Depression und war besiegt. Das war nicht Gottes Wille für mich; aber ich konnte einfach nicht davon loskommen. Die Dinge haben sich für mich geändert, seitdem meine Augen für diese Wahrheit aufgetan wurden, dass Gott mich genauso liebt, wie er Jesus liebt. Ich sehe nun, dass alles, was mir auf meinem Lebensweg begegnet, von der Hand eines liebenden Vaters kommt. Ich habe gesehen, dass er auf mich wie auf seinen Augapfel aufpasst; und daher kann mich kein Lebensumstand jemals zum Murren bringen oder mich deprimieren. Ich habe, wie Paulus sagt, das Geheimnis gelernt, in all meinen Umständen zufrieden zu sein und Gott zu loben.
„Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich euch: Freut euch! … Ich sage das nicht, weil ich Mangel leide; denn ich habe gelernt, mir genügen zu lassen, wie’s mir auch geht“ (Philipper 4,4.11).
„Seid dankbar in allen Dingen; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus an euch“ (1. Thessalonicher 5,18).
Das ist das unerschütterliche Fundament meines Lebens: GOTT LIEBT MICH SO SEHR WIE ER JESUS LIEBT.
Es liegt nicht daran, dass du nicht genug gebetet und gefastet hast, dass du nicht in das siegreiche Leben eingetreten bist. Der Sieg kommt nicht durch eigene Anstrengungen, sondern durch Glauben. „Glaube woran?“, magst du fragen. Glaube an Gottes vollkommene Liebe für dich.
Viele Christen leben unter der Verdammnis Satans, der ihnen ständig sagt: „Du fastest nicht genug. Du betest nicht genug. Du gibst nicht genug Zeugnis. Du studierst nicht genug in der Bibel“ usw. Sie werden durch solche Gedanken der Selbstverdammnis ständig in eine endlose Schleife von Aktivitäten und in eine Vielzahl von toten Werken getrieben.
Erkennst du, dass all deine Selbstdisziplin, dein Fasten, Beten, Zehntenzahlen und Zeugnisgeben tote Werke sind, wenn sie nicht der Liebe zu Gott entspringen? Und sie können nicht der Liebe entspringen, wenn du nicht zuerst in der Liebe Gottes geborgen bist.
Das Gebet des Paulus für die Christen in Ephesus war, dass sie in der Liebe Gottes verwurzelt und gegründet sein mögen: „… dass er euch Kraft gebe, nach dem Reichtum seiner Herrlichkeit, stark zu werden durch seinen Geist an dem inwendigen Menschen, dass Christus durch den Glauben in euren Herzen wohne und ihr in der Liebe eingewurzelt und gegründet seid …“ (Epheser 3,16-17).
Die Christen in Ephesus waren bereits bekehrt und im Heiligen Geist getauft. Doch sie mussten im Geist am inwendigen Menschen gestärkt werden, damit sie in Gottes perfekter Liebe für sie eingewurzelt und gegründet sein konnten und die Länge, Breite, Höhe und Tiefe dieser Liebe verstanden. Erst danach sprach Paulus über die Gaben, durch die der Leib Christi erbaut werden kann: „Einem jeden aber von uns ist die Gnade gegeben nach dem Maß der Gabe Christi … Und er hat einige als Apostel eingesetzt, einige als Propheten, einige als Evangelisten, einige als Hirten und Lehrer, damit die Heiligen zugerüstet werden zum Werk des Dienstes. Dadurch soll der Leib Christi erbaut werden“ (Epheser 4,7.11-12).
Die vollkomme Geborgenheit in der Liebe Gottes muss immer unser Fundament sein. Wir müssen in ihr verwurzelt und gegründet sein, wenn unser Dienst effektiv sein soll.
An anderer Stelle spricht das Neue Testament davon, dass wir„in seine Ruhe eingehen“. „Denn wir, die wir glauben, gehen ein in seine Ruhe“, sagt der Apostel (Hebräer 4,3). Dann fordert er uns auf, von ganzem Herzen danach zu streben, zu dieser Ruhe zu kommen. „So lasst uns nun bemüht sein, zu dieser Ruhe zu kommen, damit nicht jemand zu Fall komme durch den gleichen Ungehorsam“ (Hebräer 4,11). Es ist leicht abzufallen, wenn wir nicht in vollkommener Sicherheit in der Liebe Gottes „ruhen“.
Die Welt ist voll von Menschen, die nach jemandem Ausschau halten, der sie liebt. Viele Christen gehen von Gemeinde zu Gemeinde, um geliebt zu werden. Einige suchen Liebe in Freundschaften und einige in der Ehe. Aber diese ganze Suche kann in Enttäuschung enden. Die Kinder Adams sind unsicher wie Waisen und werden in der Folge immer wieder von Anfällen des Selbstmitleids besiegt. Das Traurige ist, dass viele sogar nach der Bekehrung unsicher bleiben, obwohl es für sie keinen Grund mehr dazu gibt.
Was ist die Antwort des Evangeliums auf dieses Problem? Die Antwort liegt darin, dass wir unsere Sicherheit in der Liebe Gottes finden.
Jesus sagte seinen Jüngern wiederholt, dass sogar die Haare auf ihrem Haupt gezählt sind und dass ein Gott, der die Millionen von Vögeln füttert und die Millionen von Blumen kleidet, gewiss für sie sorgen würde.
Ein größeres Argument als all das ist: „Der auch seinen eigenen Sohn nicht verschont hat, sondern hat ihn für uns alle dahingegeben – wie sollte er uns nicht alles mit ihm schenken?“ (Römer 8,32).
So wie Gott für Jesus sorgte, wird er auch für dich sorgen.
Ein Grund, warum Gott manchmal erlaubt, dass wir von unseren Mitmenschen enttäuscht sind, liegt darin, dass wir lernen, uns nicht auf Menschen zu verlassen. Es ist sein Wunsch, uns von solchem Götzendienst zu befreien (denn sich auf Menschen zu verlassen ist eine Form von Götzendienst), damit wir lernen, uns ganz allein auf ihn zu verlassen. Wenn Gott daher deine Umstände auf eine solche Weise anordnet, dass du von allen Seiten enttäuscht wirst, dann sollte dich das nicht entmutigen. Es ist einfach Gott, der dich vom Arm aus Fleisch entwöhnt, damit du lernst, aus Glauben an ihn zu leben. Lerne deine Sicherheit in der Tatsache zu finden, dass Gott dich liebt, so wie er Jesus geliebt hat.
Jeder Konkurrenzkampf und alle Eifersucht unter Christen entspringen aus dieser Unsicherheit. Ein Mensch, der in der Liebe Gottes sicher ist und der glaubt, dass Gott keinen Fehler gemacht hat, indem er ihn so gemacht hat wie er ist, und ihm die Gaben und Talente gab, die er ihm gab, kann nie mehr eifersüchtig auf eine andere Person sein oder mit anderen konkurrieren. Alle Beziehungsprobleme unter Christen sind im Wesentlichen durch diese Unsicherheit bedingt.
Denke nur daran, wie viele deiner Probleme gelöst werden, wenn deine Augen für diese eine Wahrheit geöffnet werden – dass Gott dich genauso liebt, wie er Jesus liebt.
Das Leben wird wunderbar, wenn wir sehen, dass Gott in allem, was er in unser Leben kommen lässt, einen Zweck hat – einen herrlichen Zweck. Wenn er zu unseren Gebeten „Nein“ sagt, so ist auch das eine Antwort, die aus einem Herzen vollkommener Liebe kommt.
Als Gott in der Wüste feurige Schlangen sandte, um das Volk zu beißen – war das dann aus Liebe heraus? „Der Herr sandte feurige Schlangen unter das Volk; die bissen das Volk, sodass viele aus Israel starben“ (4. Mose 21,6). Das war sicherlich ein Akt der Liebe, denn das war das Mittel, das Gott benutzte, um diese Israeliten zur Buße zu führen und sie zurück zu ihm zu bringen, damit er sie segnen konnte. Er wollte sie segnen, aber er konnte das nicht tun, bis sie Buße getan hatten.
„Denn ich weiß wohl, was ich für Gedanken über euch habe, spricht der Herr: Gedanken des Friedens und nicht des Leides, dass ich euch gebe Zukunft und Hoffnung“ (Jeremia 29,11).
Ein Grund, warum Gott zugelassen hat, dass diese Welt ein unbequemer Ort zum Leben ist – mit Leid, Krankheit und giftigen Schlangen usw. – liegt darin, dass die Menschen sich in der Not an ihn wenden – damit er sie segnen kann. Und so können wir sehen wie Gott sogar das Böse (das Satan verursacht) für die Förderung seiner Zwecke benutzt.
Wenn wir die Erlösten in der Ewigkeit treffen und ihre Geschichten hören, werden wir besser verstehen, wie Gott Schlangenbisse, finanzielle Schwierigkeiten, Krebs usw. benutzt hat, um Menschen von der Sünde abzubringen, um seine Kinder zu werden. Wir werden auch hören, wie Gott Leiden benutzte, um seine Kinder zu heiligen, damit sie an seiner Natur teilhaben können.
An diesem Tag werden wir Gott für die vielen Dinge danken, die wir hier auf Erden nicht verstehen konnten. Aber der Mensch des Glaubens muss nicht bis zu diesem Tag warten. Er glaubt bereits jetzt an Gottes Weisheit und Liebe – und daher hat er bereits jetzt begonnen, für alle Dinge zu danken.
Der letztendliche Zweck im gesamten Handeln Gottes mit uns liegt darin, dass wir an seiner Natur teilhaben können. Gott wirkt alle Dinge zu unserem Besten – wobei das Gute darin liegt, dass wir in das Ebenbild seines Sohnes verwandelt werden.
„Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach seinem Ratschluss berufen sind. Denn die er ausersehen hat, die hat er auch vorherbestimmt, dass sie gleich sein sollten dem Ebenbild seines Sohnes, damit dieser sei der Erstgeborene unter vielen Brüdern“ (Römer 8,28-29).
Warum lässt Gott manchmal zu, dass wir versehentlich Geld verlieren oder von skrupellosen Leuten betrogen werden? Viele von uns haben die Erfahrung gemacht, dass uns in überfüllten Zügen und Bussen die Geldtasche geklaut wurde. Ich habe es mir stets zum Ziel gesetzt, für den Dieb oder Betrüger bei solchen Anlässen zu beten. Aber davon abgesehen möchte uns Gott auch von einer unmäßigen Bindung an Geld und materielle Dinge befreien. Er möchte nicht, dass wir so berechnend sind, dass wir uns über jeden Euro, den wir verlieren, sorgen und uns über jeden Euro, den wir gewinnen, freuen! Er möchte, dass wir unsere Freude in ihm finden – eine Freude, die nicht durch irgendeinen materiellen Gewinn vergrößert oder durch irgendeinen materiellen Verlust geschmälert werden kann.
Jesus lebte auf diese Weise auf Erden – und wir sind berufen, so zu leben wie er gelebt hat. Die Bibel sagt: „Ein jeder sei so gesinnt, wie Jesus Christus auch war“ (Philipper 2,5).
Wenn jemand Jesus aus Dankbarkeit für seinen Dienst ein Geschenk von 10.000 Denaren gegeben hätte, so hätte dies seine Freude auch nicht geringfügig gesteigert. Seine Freude war bereits voll und überfließend in seinem Vater.
Ebenso wäre Jesu Freude auch durch irgendeinen materiellen Verlust nicht geschmälert worden. Judas Iskariot hat oft einen Großteil des Geldes, das als Gabe für Jesus hereinkam, gestohlen. Jesus wusste davon; und obwohl es ihm für Judas leidgetan haben mag, war er über den Verlust des Geldes an sich nie beunruhigt.
Wie viel anders ist es heute bei vielen Predigern und ihren Einstellungen zu den Spenden von Gottes Volk! Aber lassen wir die Prediger in Ruhe. Wie steht es mit uns? Kann unsere Freude durch materielle Dinge gesteigert oder geschmälert werden? Dann müssen wir uns sicherlich bemühen, von einer solchen Einstellung befreit zu werden, indem wir uns selber richten.
Wenn es dir wirklich ernst damit ist, am Leben Jesu teilzuhaben, dann wird Gott zulassen, dass dir 1001 Dinge zustoßen, um dich von der Liebe zu materiellen Dingen, vom Streben nach Ehre von Menschen, von Selbstmitleid und vielen anderen unchristlichen Einstellungen zu befreien.
Er wird dich nicht zwingen, diesen Weg zu gehen, wenn du nicht willst. Wenn du zufrieden bist, das minderwertige, besiegte Leben zu führen, das die meisten Christen um dich herum leben, dann wird er dich in Ruhe lassen.
Aber wenn du nach Gottes Bestem trachtest, wird er mit dir schonungslos umgehen und den Krebs herausschneiden, der dich vernichtet und die Götzen zerstören, die dich ruinieren. Er wird zulassen, dass du Schmerzen, Enttäuschung, Verlust, zerbrochene Hoffnungen, Demütigung, ungerechte Kritik usw. erleidest, um dich an diesen Ort der Stabilität zu bringen – wo du nicht mehr erschüttert werden kannst.
Dann wird es dir danach nichts mehr ausmachen, ob du reich oder arm, kritisiert oder gelobt, geehrt oder entehrt wirst. Nachdem du durch den Tod Christi allen Dingen dieser Welt gestorben bist, hast du Anteil erhalten am Leben Christi, das bewirkt, dass du wie ein König auf dieser Erde lebst.
„Wir tragen allezeit das Sterben Jesu an unserem Leibe, damit auch das Leben Jesu an unserem Leibe offenbar werde“ (2. Korinther 4,10).
Nur wenige finden diesen Weg zum erfüllten Leben in Christus, weil nur wenige bereit sind, den Preis dafür zu bezahlen – den vollständigen Tod des eigenen Ichs. Wir können nicht im Glauben leben, wenn wir unserem eigenen Ich nicht sterben. Wenn wir nicht bereit sind, mit Christus gekreuzigt zu werden, wird unsere Erkenntnis von Gottes vollkommener Liebe immer theoretisch bleiben. Wir können keine Jünger Jesu sein, wenn wir nicht alles in dieser Welt aufgeben.
Jesus sagte: „So auch jeder unter euch, der sich nicht lossagt von allem, was er hat, der kann nicht mein Jünger sein“ (Lukas 14,33).
Wir haben uns vorhin Johannes 17,23 angeschaut: „Ich in ihnen und du in mir, damit sie vollkommen eins seien und die Welt erkenne, dass du mich gesandt hast, und sie liebst, wie du mich liebst.“
Jesus betete hier nicht für die Welt oder für fleischliche Christen. Er betete für seine elf Jünger, die alles aufgegeben hatten, um ihm zu folgen. Diese Jünger konnten in der Liebe des Vaters eine Sicherheit finden, die fleischliche Christen und weltlich gesinnte Menschen nie erfahren können.
Warum ist irgendein Christ ein fleischlicher Christ? Ist es nicht deswegen, weil der Teufel ihn verführt hat zu glauben, dass er glücklicher sein kann, wenn er versucht „das Beste von beiden Welten“ (wie man sagt) zu bekommen, statt sich vollständig Gott hinzugeben? Aber das ist eine Täuschung.
Wenn wir an Gottes vollkommene Liebe glaubten, würden wir freudig, ohne Vorbehalte, alles für ihn aufgeben. Wir würden dann völlig frei von Sorgen sein.
Philipper 4,6-7 befiehlt uns: „Sorgt euch um nichts, sondern in allen Dingen lasst eure Bitten in Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott kundwerden! Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus.“
Fleischliche Christen fragen sich stets, ob das Boot inmitten des Sturms sinken wird. Jesus konnte inmitten des Sturms schlafen, weil er in der Liebe seines Vaters sicher war. Er wusste, dass der Teufel ihn nicht so einfach ertrinken lassen konnte. Sein Vater wachte die ganze Zeit über ihn. Wie wunderbar wird das Leben, wenn wir erkennen, dass das Ausmaß, in dem der Vater Jesus liebte und für ihn sorgte, auch das Ausmaß ist, in dem er uns liebt und für uns sorgt.
Wenn wir schließlich Gott sehen, werden wir überrascht sein, herauszufinden, wie viel größer seine Liebe für uns war, als wir uns das jemals vorgestellt haben. Dann werden wir erkennen, wie töricht all unsere Sorgen waren.
Aber was wird der Nutzen sein, es dann zu erkennen? Jetzt ist die Zeit, unsere Augen für die Tatsache der Liebe Gottes geöffnet zu haben und im Glauben zu leben.
1. Korinther 10,13 ist ein herrlicher Vers. Er enthält für uns alle einen gewaltigen Trost. Es heißt: „Aber Gott ist treu, der euch nicht versuchen lässt über eure Kraft , sondern macht, dass die Versuchung so ein Ende nimmt, dass ihr’s ertragen könnt.“
Menschen sagen oft, dass sie unerträgliche Prüfungen und Sorgen durchmachen. Das mag für die Kinder Adams wahr sein; aber es kann für die Jünger Jesu nicht wahr sein – denn Gott wacht sorgfältig über jede Prüfung und jede Versuchung, die in unser Leben kommt.
Satan und diejenigen, die uns hassen, mögen begehren, uns auf vielerlei Weise Schwierigkeiten zu bereiten. Aber sie können ohne Gottes Erlaubnis nicht an uns herankommen. Sogar im Alten Testament erkannte Satan, dass Gott um Hiob eine Schutzmauer errichtet hatte, sodass ihn nichts Böses antasten konnte.
Satan sagte zu Gott: „Hast du doch ihn, sein Haus und alles, was er hat, ringsherum beschützt. Du hast das Werk seiner Hände gesegnet, und sein Besitz hat sich ausgebreitet im Lande“ (Hiob 1,10).
Aber für die Heiligung Hiobs erlaubte Gott, dass diese Schutzmauer geöffnet und Satan erlaubt wurde, ihn anzugreifen. Das Ausmaß der Öffnung in der Schutzmauer wurde jedoch von Gott bestimmt. Sie wurde zuerst ein klein wenig geöffnet (Hiob 1) und später etwas mehr (Hiob 2). Die Sabäer und die Chaldäer, die Hiobs Besitz raubten, waren alle durch die Öffnung gekommen, die Gott in der Schutzmauer gemacht hatte. „Da fielen die aus Saba ein und nahmen sie weg und erschlugen die Knechte mit der Schärfe des Schwerts … Die Chaldäer machten drei Abteilungen und fielen über die Kamele her und nahmen sie weg und erschlugen die Knechte mit der Schärfe des Schwerts“ (Hiob 1,15.17).
Der Sturm, der das Haus von Hiobs Kindern verwüstete kam ebenfalls durch die gleiche Öffnung in der Schutzmauer.
Die Schutzmauer war aber nicht weit genug, damit Krankheit eindringen und Hiobs Leib angreifen konnte. Aber später, als Gott die Schutzmauer etwas weiter öffnete, konnte auch Krankheit hindurchkommen und Hiob heimsuchen. Hiob hat zuerst nicht erkannt, dass Gott über alles, was geschah, die volle Kontrolle hatte. Er erkannte das erst viel später – am Ende der Geschichte. Aber wir können ihn nicht beschuldigen, denn er war nicht im Besitz der Heiligen Schrift, wie wir sie haben. Aber jetzt haben wir das Wort Gottes, um uns zu zeigen, wer das Öffnen der Schutzmauer kontrolliert.
Die Schutzmauer ist in Wirklichkeit Gott selbst, der eine feurige Mauer um uns herum ist. „Doch ich will, spricht der Herr, eine feurige Mauer rings um sie her sein und will mich herrlich darin erweisen“ (Sacharja 2,9).
Aber wie wir im Alten Testament über den Diener Elisas lesen, sind unsere Augen oft blind und wir sehen die feurige Mauer um uns herum nicht. Elisa jedoch sah sie und hatte keine Angst. „Und der Diener des Mannes Gottes stand früh auf und trat heraus, und siehe, da lag ein Heer um die Stadt mit Rossen und Wagen. Da sprach sein Diener zu ihm: O weh, mein Herr! Was sollen wir nun tun? Er sprach: Fürchte dich nicht, denn derer sind mehr, die bei uns sind, als derer, die bei ihnen sind! Und Elisa betete und sprach: Herr, öffne ihm die Augen, dass er sehe! Da öffnete der Herr dem Diener die Augen und er sah, und siehe, da war der Berg voll feuriger Rosse und Wagen um Elisa her“ (2. Könige 6,15-17).
Der Diener war voller Schrecken, weil er nicht sehen konnte, was Elisa sah. Als Elisa für ihn betete, wurden seine Augen aufgetan. Dann kam er zu Ruhe. Auch unsere Augen müssen aufgetan werden.
Gott weiß auch, wann er die Schutzmauer zumachen muss. Er kontrolliert unsere Umstände sehr sorgfältig und genau gemäß unserem geistlichen Vermögen und gemäß unserem Eifer, uns nach seinem höchsten Ziel auszustrecken.
Wenn wir geistlich unreif und schwach sind, wird Gott nicht zulassen, dass wir auf massive Weise versucht werden. Noch wird er zulassen, dass Satan uns zu heftig angreift. Gleichzeitig, wenn Gott sieht, dass wir an seinem Zweck für unser Leben nicht interessiert sind, wird er zulassen, dass wir einen leichten Weg durchs Leben haben. Wir werden dann ewigen Verlust erleiden.
Weil Hiob einer von Gottes auserwählten Dienern war, ließ Gott es zu, dass ihn ein solches intensives Leid heimsuchte. Gott wird das nicht im Leben eines jeden Menschen erlauben, denn wenige sind so weit gereift, dass sie das aushalten können. Auf jeden Fall sind nur sehr wenige an einer solchen geistlichen Reife interessiert.
Jesus wurde vom Vater durch jede mögliche Versuchung geführt, der wir jemals begegnen können. Auf diese Weise wurde er vollkommen.
Siehe Hebräer 4,15: „Denn wir haben nicht einen Hohepriester, der nicht könnte mit leiden mit unserer Schwachheit, sondern der versucht worden ist in allem wie wir, jedoch ohne Sünde.“
Betrachte auch Hebräer 5,7-9: „Und er hat in den Tagen seines irdischen Lebens Bitten und Flehen mit lautem Schreien und mit Tränen dem dargebracht, der ihn vom Tod erretten konnte; und er ist auch erhört worden, weil er Gott in Ehren hielt [Gott fürchtete]. So hat er, obwohl er Gottes Sohn war, doch an dem, was er litt, Gehorsam gelernt. Und als er vollendet war, ist er für alle, die ihm gehorsam sind, der Urheber des ewigen Heils geworden.“
Das ist die Art und Weise, wie Jesus seine Ausbildung als ein Mensch abschloss und vollkommen wurde. Es gibt auch für uns keinen anderen Weg, um vollkommen zu werden.
Die Tatsache, dass Gott niemals zulassen wird, dass wir über unsere Kraft versucht oder geprüft werden, ist der Grund, warum wir sicher sein können, dass wir allezeit siegreich leben können. Ohne diese Garantie, die uns in 1. Korinther 10,13 gegeben wird, könnten wir keine solche Zuversicht haben.
Gott garantiert, dass jede Prüfung und jede Versuchung, die uns begegnet, überwindbar ist. Warum straucheln wir dann?
Weil wir nicht den Rettungsweg nehmen, den Gott uns in jeder Prüfung und Versuchung anbietet.
Und was ist dieser Rettungsweg?
Es besteht darin, dass wir uns demütigen – sogar bis zum Tode am Kreuz, wie es Jesus tat. „Er erniedrigte sich selbst und war gehorsam bis zum Tode, ja zum Tode am Kreuz“ (Philipper 2,8).
Dies ist der schmale Weg zu einem erfüllten Leben, den nur wenige finden. Der Stolz ist so tief in unserem Fleisch verwurzelt, dass nur wenige diesen herrlichen Weg der Demut finden oder überhaupt verstehen, was es bedeutet, sich zu demütigen. Das ist in der Tat ein Geheimnis – aber Gott wird es allen, die ernsthaft sind, offenbaren.
Wir mögen meinen, dass es die Belastungen des Lebens sind, die das Leben für uns unerträglich machen. Tatsächlich ist es unser Stolz – die hohen Gedanken, die wir über uns selber haben – die uns das Leben schwermachen.
Ich habe manchmal über diesen Punkt nachgedacht, als ich in einem überfüllten, nicht reservierten Abteil in einem Zug reisen musste. Da ich keinen Sitzplatz bekommen konnte, musste ich in einem Eck am Boden sitzen oder manchmal auch stehen. Das Abteil ist bereits am Startbahnhof voller Menschen und Gepäck. Es wird an jedem Bahnhof entlang der Strecke immer schlimmer, da noch mehr Leute und noch mehr Gepäck in den Zug kommen. Der Druck nimmt ständig zu. Dann dachte ich: „Wenn ich hier bloß die Größe einer Ameise annehmen könnte, dann würde kein Druck mehr auf mir sein.“ Ich empfinde den Druck wegen meiner Größe als Mensch als zu groß. Ein übergewichtiger Mensch würde die Situation als noch schlimmer empfinden. Es hängt alles von unserer Größe ab. Eine Ameise jedoch würde sich in diesem überfüllten Zugabteil ziemlich geräumig fühlen und würde sich über den Druck überhaupt nicht beschweren.
Das ist jedenfalls die Antwort in geistlicher Hinsicht. Wenn der Druck von außen zunimmt, wenn ich in meinen eigenen Augen kleiner werden kann, lässt der Druck nach und verschwindet schließlich. Es ist Gottes Wunsch, uns zu reduzieren. Er muss uns in unserer eigenen Einschätzung auf null reduzieren, bevor er seinen Zweck durch uns erfüllen kann.
Warum fühlen wir uns beispielsweise von anderen beleidigt? Ist es nicht deswegen, weil wir eine hohe Meinung über uns selbst und über unsere Rechte haben? Wir meinen, dass die Menschen uns nicht den Respekt zollen, den wir verdienen oder dass sie uns vielleicht unsere Rechte wegnehmen.
Wir fühlen uns verletzt, wenn Leute hinter unserem Rücken schlecht über uns reden. Es ist unser aufgeblasener Stolz, der bei uns solches Leid bewirkt. Stich in diesen Ballon des Stolzes und wenn du „platt“ bist, wirst du feststellen, dass es überhaupt keinen Druck mehr gibt.
Das ist das Geheimnis. Möge Gott unsere Augen öffnen, um es zu sehen.
Während sich Menschen um uns herum über 1001 Dinge beklagen, werden wir keinerlei Klagen haben, weil wir den Rettungsweg – uns selbst zu demütigen – genommen haben.
Es gibt noch einen weiteren Grund, warum Gott uns demütigen möchte – nämlich um uns seine Gnade zu geben. Gott kann seine eigenen Gesetze nicht brechen – und eines dieser Gesetze, an das er sich gebunden hat, besteht darin, den Stolzen zu widerstehen und den Demütigen Gnade zu geben (1. Petrus 5,5). Wie sehr er uns auch lieben mag, er kann uns seine Gnade nicht geben, wenn wir stolz sind. Und wenn wir keine Gnade von Gott bekommen, können wir kein siegreiches Leben führen. Die Macht der Versuchung kann nur durch die Kraft von Gottes Gnade überwunden werden.
„Denn das Gesetz ist durch Mose gegeben; die Gnade und Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden“ (Johannes 1,17). Unter dem Gesetz (dem alten Bund) kämpften die Menschen ständig gegen Versuchung in ihrem Herzen, wurden aber stets besiegt.
Saulus von Tarsus lebte nach den äußerlichen Maßstäben von Gottes Gesetzen ein perfektes Leben. In Philipper 3,6 gibt er uns sein Zeugnis über sein eigenes Leben – „nach der Gerechtigkeit, die das Gesetz fordert, untadelig gewesen“. Doch er stellte fest, dass er gegen die Begierde in seinem Herzen machtlos war. Er sagt in Römer 7,8: „Die Sünde aber nahm das Gebot zum Anlass und erregte in mir Begierden aller Art.“
Das Gesetz konnte Menschen nicht befähigen, ihr Herz von Begierde rein zu halten. Das war auch nicht sein Zweck. Das Gesetz war dazu bestimmt, dem Menschen seine Sündhaftigkeit und seine Hilflosigkeit gegenüber den Lüsten des Fleisches zu zeigen und ihn aus Furcht vor Bestrafung vor äußerlicher Sünde zu bewahren. Ein Mensch konnte in den Augen der Menschen durch das Gesetz äußerlich ein perfektes Leben führen. Doch sein Herz konnte wie ein Abwasserkanal sein! Das war das Beste, was das Gesetz erreichen konnte.
Aber die gute Nachricht des neuen Bundes durch Jesus Christus ist, dassdie Gnade das schaffen kann, was das Gesetz nicht erreichen kann . Gottes Gnade ist nicht bloß seine unverdiente Gunst, durch die wir Vergebung unserer Sünden empfangen. Es ist mehr als das. Es ist Gottes Kraft, die uns befähigen kann, Sünde zu überwinden.
In 2. Korinther 12,9 wird „Gnade“ mit „Kraft“ gleichgesetzt, denn der Herr sagt: „Lass dir an meiner Gnade genügen; denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig.“
Diese Gnade (Kraft) kommt, um uns zu helfen, wenn wir versucht werden. In Hebräer 4,16 heißt es: „Darum lasst uns hinzutreten mit Zuversicht zu dem Thron der Gnade, damit wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden zu der Zeit, wenn wir Hilfe nötig haben .“
„Es ist ein köstlich Ding, dass das Herz fest werde, welches geschieht durch Gnade “ (Hebräer 13,9). Dann können wir unser Herz von der Beschmutzung durch Lust und Begierde bewahren. Das ist die gute Nachricht des neuen Bundes.
In Hebräer 8,10 sagt Gott: „Ich will mein Gesetz geben in ihren Sinn, und in ihr Herz will ich es schreiben“. Unter dem alten Bund (dem Gesetz), sagte Gott zum Menschen: „Du sollst …“ und „Du sollst nicht …“ Aber beachte (in diesem Vers), dass im neuen Bund Gott selber die Verantwortung übernimmt und sagt: „Ich will geben …“, „Ich will schreiben …“ Gott tut durch den Geist der Gnade sein Werk in unserem Sinn und in unserem Herzen.
Durch Gnade „wirkt Gott in uns beides, das Wollen und das Vollbringen nach seinem Wohlgefallen“ (Philipper 2,13). Auf diese Weise„wird die Gerechtigkeit, vom Gesetz gefordert, in uns erfüllt“ (Römer 8,4). Das war der Hauptzweck, zu dem Gott seinen Heiligen Geist am Pfingsttag ausgegossen hatte. Es war „der Geist der Gnade“, den Gott über die Bürger Jerusalems an jenem Tage ausgoss (Sacharja 12,10).
Dieser Strom fließt heute immer noch wie ein Wasserfall von Gottes Thron auf die Erde. Die Bewohner von Gottes himmlischem Jerusalem (der Kirche) können weiterhin unter diesen Wasserfall kommen und mit Gottes Gnade durchtränkt werden.
Dann wird die Verheißung in Römer 6,14 erfüllt werden: „Die Sünde wird nicht herrschen können über euch, weil ihr ja nicht unter dem Gesetz seid, sondern unter der Gnade .“
Es gibt nur eine Bedingung, um unter diesen Wasserfall zu kommen – und die ist, dass wir uns demütigen.
Gott kann uns über die Sünde, über unsere Umstände, über unsere Depressionen, über schlechte Launen, über Satan, über Bitterkeit, über Hass, Eifersucht, Begierde und über alle anderen Übel erhöhen.„So demütigt euch nun unter die gewaltige Hand Gottes , damit er euch erhöhe zu seiner Zeit“ (1. Petrus 5,6).
Was ist „die gewaltige Hand Gottes“, unter die wir uns demütigen sollten? Es ist die Hand, die all die Umstände und Menschen, die uns über den Weg laufen, ordnet. Uns zu demütigen bedeutet, uns freudig dem ganzen Handeln Gottes mit uns zu unterstellen – in all unseren Umständen –, sogar wenn er zulässt, dass Menschen uns mit Füßen treten.
Wir brauchen nie zu befürchten, dass dies für uns zu viel wird, weil Gott die Lücke in der Schutzmauer kennt und weiß wie weit er diese zu einer bestimmten Zeit öffnen kann. Es weiß auch, wann er sie schließen muss.
Wenn wir von irgendeiner Sünde besiegt werden, kann es nur einen Grund für unsere Niederlage geben – unseren Stolz. Wir können Sünde nicht überwinden, wenn Gott uns keine Gnade schenkt. Und Gott gibt uns keine Gnade, wenn wir stolz sind. Jedes Mal, wenn wir feststellen, dass wir besiegt sind, müssen wir zu Gott gehen und sagen: „Herr, zeige mir, wo in mir Stolz ist, der dich daran gehindert hat, mir Gnade zum Überwinden zu geben.“ Wenn wir schnell sind, uns bei jedem Versagen auf diese Weise selbst zu richten, dann kann der Sieg in kurzer Zeit unser sein.
Der Sieg über die Sünde ist im neuen Bund unser Geburtsrecht. Lass nicht zu, dass Satan dich durch Unwissenheit oder Stolz dieses Sieges beraubt. Wenn es Zeit braucht, den Sieg zu erlangen, liegt das daran, dass Gott Zeit braucht, um uns zu demütigen. Gott benötigt Zeit, dieses Selbstvertrauen zu zerbrechen, mit dem wir als Kinder Adams erfüllt sind.
Eine Form des Stolzes liegt darin, dass wir glauben, wir hätten die Kraft, Sünde zu überwinden. Wir glauben, dass alles, was wir benötigen, bloß ein bisschen mehr Entschlossenheit, ein bisschen mehr Gebet und Fasten und ein bisschen mehr Bibelwissen ist. Wenn wir in einem Buch wie diesem über das siegreiche Leben lesen, können wir der Meinung sein, dass wir nun, nachdem wir die Lehre klar verstanden haben, leicht den Sieg erringen können.
Wir gehen mit großer Zuversicht voran, aber wir erkennen nicht, dass wir noch immer auf uns selbst und nicht auf Gottes Gnade vertrauen. Und siehe da, wir fallen jämmerlich.
Aber glaubst du, dass wir die Lektion mit einem Ausrutscher lernen? Nein. Und daher muss Gott zulassen, dass wir wiederholt fallen, bis wir eines Tages jede Hoffnung aufgeben, jemals den Sieg zu erreichen, weil wir trotz unserer guten Vorsätze so oft gefallen sind. Das ist der Nullpunkt, an dem uns Gott in das verheißene Land des Sieges führen kann.
Im Alten Testament brachte Gott die Israeliten zwei Jahre nachdem sie Ägypten verlassen hatten, an die Grenzen des gelobten Landes. Aber sie konnten wegen ihres Unglaubens nicht hineinkommen (siehe 4. Mose 13 und 14). Daher ließ Gott zu, dass diese stolzen, selbstbewussten Israeliten noch weitere „38 Jahre in der Wüste umherzogen, bis alle Kriegsleute (welche die Stärke des eigenen Ichs repräsentieren) umgekommen waren“ (5. Mose 2,14). Dann kamen sie an einen Nullpunkt. Und dann konnten sie ins gelobte Land einziehen. Dann fielen die Mauern Jerichos vor ihnen ohne irgendeine Anstrengung ihrerseits.
Gott muss uns auf null reduzieren, bevor er sein Werk in und durch uns tun kann. Es muss nicht 40 Jahre lang dauern. Du kannst innerhalb eines oder von zwei Jahren einziehen, wenn du radikal und entschlossen bist, dich zu demütigen, koste was es wolle.
Solange wir weiterhin unsere Umstände oder andere Menschen beschuldigen, können wir niemals Hoffnung auf den Sieg haben. Aber wenn wir uns demütigen und glauben, dass Gott all unsere Umstände unter Kontrolle hat, und dass keine Versuchung für uns jemals zu groß zum Überwinden sein wird, dann ist uns der Sieg sicher.
Damit unser Glaube unerschütterlich ist, muss er fest auf drei Tatsachen über Gott beruhen – auf seiner vollkommenen Liebe, seiner absoluten Macht und seiner vollkommenen Weisheit. Wenn wir von seiner Liebe überzeugt sind, müssen wir im gleichen Maße auch von seiner souveränen Macht überzeugt sein.
Das ist der Grund, warum Jesus uns lehrte, unsere Gebete zu beginnen, indem wir Gott als „unseren Vater, der du bist im Himmel“, ansprechen.
„Unser Vater“ erinnert uns an seine vollkommene Liebe; und „der du bist im Himmel“, erinnert uns daran, dass er der allmächtige Gott ist, der über alles, was auf der Erde passiert, in absoluter Souveränität regiert. Als Gott ist er auch vollkommen weise und daher ordnet er unsere Wege perfekt nach seiner Weisheit.
„Gottes Wege sind vollkommen (seine Weisheit ist vollkommen) … und er macht meine Wege ohne Tadel“ (Psalm 18,31.33).
Wenn Gott nicht vollkommen an Liebe, Macht und Weisheit wäre, würde unser Glaube keine ausreichende Grundlage haben. Aber weil er alle drei verkörpert, brauchen wir niemals erschüttert zu werden.
Glaube bedeutet, dass sich die menschliche Persönlichkeit in vollem Vertrauen in seine vollkommene Liebe, seine absolute Macht und seine vollkommene Weisheit auf Gott verlässt.
Wir werden bereitwillig anerkennen, dass Gottes Weisheit vollkommen ist. Seine Wege sind so viel höher als unsere, so viel der Himmel höher als die Erde ist.
„Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der Herr, sondern so viel der Himmel höher ist als die Erde, so sind auch meine Wege höher als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken“ (Jesaja 55,8-9).
Das ist der Grund, warum wir oft die Art und Weise, wie er wirkt oder unsere Angelegenheiten ordnet, nicht verstehen können. Wenn ein Kind nicht alle Wege seines Vaters verstehen kann, dann ist es nicht überraschend, wenn wir auch nicht alle Wege Gottes verstehen können. Wenn wir jedoch geistlich wachsen und in zunehmendem Maße an seiner Natur teilhaben, werden wir mehr und mehr die Wege Gottes zu verstehen beginnen.
Die totale Souveränität Gottes über alle Menschen und Umstände ist ein Thema, worüber viele Gläubige im Zweifel bleiben. Sie mögen dazu ein Lippenbekenntnis abgeben, aber sie glauben nicht, dass es in den Situationen des täglichen Lebens „funktioniert“. Doch die Heilige Schrift ist voller Beispiele, wie Gott auf souveräne Weise für sein Volk wirkte – und oft auf die unwahrscheinlichste Art und Weise.
Viele von uns sind mit den offensichtlich wunderbaren Wegen, in denen Gott für sein Volk gewirkt hat, vertraut – wie beispielsweise die Befreiung der Israeliten aus Ägypten usw. Aber wir haben oft die größeren Wunder nicht gesehen, durch die Gott den Spieß umdrehte, als Satan Gottes Volk angriff.
Josef ist dafür ein klassisches Beispiel. Gott hatte einen Plan, für diesen elften Sohn Jakobs, ihn im Alter von 30 Jahren zum zweitmächtigsten Regenten in Ägypten zu machen.
Josef war ein gottesfürchtiger Junge und wurde daher von Satan gehasst. Und so stachelte Satan seine älteren Brüder an, ihn loszuwerden. Aber Gott stellte sicher, dass sie Josef nicht das Leben nahmen. Sie schafften es jedoch, ihn an einige ismaelitische Händler zu verkaufen. Aber was glaubt ihr, wohin ihn Gott gebracht hat? Nach Ägypten natürlich! Das war die Erfüllung von Schritt eins in Gottes Plan.
In Ägypten wurde Josef von Potifar gekauft. Auch das wurde von Gott arrangiert. Potifars Gattin war eine böse Frau. Da sie an Josef Gefallen fand, versuchte sie ihn immer wieder zu verführen. Schließlich, als sie feststellte, dass sie damit keinen Erfolg haben konnte, beschuldigte sie Josef falsch und bewirkte, dass er ins Gefängnis geworfen wurde. Aber wen glaubst du traf Josef im Gefängnis? Den Mundschenk des Pharao! Gott hatte arrangiert, dass der Mundschenk des Pharao ebenfalls zur selben Zeit eingesperrt wurde, damit Josef ihn dort treffen konnte. Das war Schritt zwei in Gottes Plan.
Gottes dritter Schritt bestand darin, zuzulassen, dass Pharaos Mundschenk Josef zwei Jahre lang vergaß. „Aber der oberste Mundschenk dachte nicht an Josef, sondern vergaß ihn … Und nach zwei Jahren hatte der Pharao einen Traum … Da redete der oberste Mundschenk zum Pharao …“ (1. Mose 40,23; 41,1.9).
Das war nach Gottes Plan die Zeit, zu der Josef aus dem Gefängnis freikommen sollte.
In Psalm 105,19-20 heißt es: „… bis sein Wort eintraf und die Rede des Herrn ihm Recht gab. Da sandte der König hin und ließ ihn losgeben.“
Josef war jetzt 30 Jahre alt und Gottes Zeit war gekommen. Daher gab Gott dem Pharao einen Traum. Und Gott erinnerte den Mundschenk auch an Josef als den Ausleger seines Traums. Dadurch kam Josef vor den Pharao und wurde zum zweitmächtigsten Regenten in Ägypten. Gottes Timing in Josefs Leben hätte nicht perfekter sein können!
Wir hätten nie daran gedacht, die Dinge auf Gottes Art und Weise zu arrangieren. Hätten wir die Macht gehabt, Josefs Leben zu planen, hätten wir wahrscheinlich Menschen daran gehindert, Josef irgendeinen Schaden zuzufügen. Aber die Art und Weise, wie Gott es tat, war besser.
Es ist ein weit größeres Wunder, wenn das Böse, das Menschen uns antun, umgedreht wird, um Gottes Zwecke für uns zu erfüllen! Gott hat große Freude daran, den Spieß umzudrehen und gegen Satan zu richten, sodass für seine Auserwählten alle Dinge zum Besten dienen.
Wenden wir nun diese Ereignisse auf unsere Umstände an.
Was sollte unsere Einstellung sein gegenüber bösen Menschen, gegenüber Geschwistern, die auf uns eifersüchtig sind, gegenüber Ehepartnern, die uns falsch beschuldigen, gegenüber Freunden, die uns zu helfen versprechen, es aber vergessen oder wenn wir ungerechterweise ins Gefängnis geworfen werden?
Glauben wir, dass Gott souverän genug ist, um diese Menschen und alles, was sie tun – ob es absichtlich oder zufällig geschieht – zu benutzen, sodass es zur Erfüllung seiner Zwecke in unserem Leben zusammenwirkt? Wenn er das für Josef tat, wird er das nicht auch für uns tun? Er kann und wird es gewiss auch für uns tun.
Aber ich sage euch, wer Gottes Plan für Josefs Leben hätte vermasseln können. Nur eine Person – und das war Josef selbst. Hätte Josef den Verlockungen von Pharaos Frau nachgegeben, wäre er sicherlich von Gott beiseitegestellt worden.
Es gibt nur eine Person im Universum, die Gottes Plan für dein Leben ruinieren und durchkreuzen kann – und das bist du selbst. Niemand sonst kann dies tun. Nicht deine Freunde und nicht deine Feinde. Nicht die Engel und nicht Satan. Nur du. Nachdem wir dies erkennen, wird es uns von vielen unserer Ängste und von vielen falschen Einstellungen gegenüber denen, die uns Schaden zufügen, befreien.
Schauen wir uns ein weiteres Beispiel im Alten Testament an, damit unser Sinn fest in dieser Wahrheit verankert ist.
Im Buch Ester lesen wir, wie Gott die Juden davor bewahrte, als ein Volk abgeschlachtet zu werden. Aber es ist erstaunlich, wie Gott das vollbrachte – durch eine kleine Begebenheit – der König konnte eines Nachts nicht schlafen. Haman und seine Frau hatten eines Nachts ein Komplott geschmiedet, um die Erlaubnis zu bekommen, Mordechai am nächsten Morgen an einen Galgen zu hängen – als ein Vorspiel, um alle Juden zu vernichten. Aber während Haman und seine Frau ihre bösen Pläne schmiedeten, arbeitete Gott auch zu Gunsten von Mordechai . „Siehe, der Hüter Israels schläft und schlummert nicht“ (Psalm 121,4).
Gott hinderte den König in jener Nacht am Schlafen. „In derselben Nacht konnte der König nicht schlafen und ließ sich das Buch mit den täglichen Meldungen bringen. Als diese dem König vorgelesen wurden …“ (Ester 6,1). Der König hörte stundenlang auf die Geschichte seines Volkes bis der Tag zu dämmern begann. Dann kam der Vorleser an die Stelle, wo berichtet wird, dass Mordechai den König einmal vor einem Attentat gerettet hatte. Der König fragte seine Knechte, welche Ehre Mordechai dafür zuteilgeworden sei, und sie erwiderten, dass er dafür nichts bekommen habe.
Gottes Timing der Ereignisse war erneut perfekt. Im selben Augenblick trat Haman ein und hatte vor, den König um Erlaubnis zu bitten, Mordechai aufzuhängen. Bevor Haman seinen Mund auftun konnte, fragte der König Haman, was nach seiner Meinung für jemand getan werden könnte, den der König zu ehren gedachte. Haman, eingebildet wie er war, dachte, dass der König ihn meinte und schlug vor, dass für einen solchen Mann eine große Parade gemacht werden sollte. „Geh hin und tu das schnell für Mordechai“, sagte der König.
Wie wunderbar kann unser Gott den Spieß umdrehen und gegen Satan richten. Haman hing schließlich am selben Galgen, den er für Mordechai gemacht hatte. Wie die Bibel sagt: „Wer eine Grube macht, der wird hereinfallen; und wer einen Stein (auf einen anderen) wälzt, auf den wird er zurückkommen“ (Sprüche 26,27).
In dieser Geschichte ist Haman ein Typ für Satan, der immer irgendetwas Böses gegen uns plant. Gott wird ihn nicht stoppen, weil Gott einen viel besseren Plan hat. Er möchte den Spieß umdrehen und gegen Satan richten. Die Grube, die der Satan für uns gräbt, wird die Grube sein, in die er schließlich selber fällt.
In Zefanja 3,17 heißt es (in einer Übersetzung), dass „Gott für uns im Stillen in Liebe plant“ – die ganze Zeit.
Während Mordechai in dieser Nacht friedlich schlief, in völliger Unwissenheit über die bösen Pläne, die Haman und seine Frau gegen ihn ausgeheckt hatten, plante Gott auch, Mordechai zu schützen. Daher hätte Mordechai genauso friedlich schlafen können, sogar wenn er von Hamans bösen Plänen gewusst hätte. Warum nicht? Wenn Gott auf seiner Seite war, wer konnte dann gegen ihn sein?
Auch Petrus konnte die Nacht, bevor er von Herodes hingerichtet werden sollte, friedlich im Gefängnis schlafen, im Wissen, dass Gott im Stillen für ihn in Liebe plante. Zum richtigen Zeitpunkt erschien der Engel Gottes, weckte ihn auf und befreite ihn (Apostelgeschichte 12).
Auch wir können jede Nacht friedlich schlafen, ungeachtet davon, was Menschen oder Dämonen uns antun mögen – wenn wir an die totale Souveränität Gottes über alle Umstände und über alle Menschen glauben.
Nachdem wir die Souveränität Gottes einmal gesehen haben, werden wir aufhören, Leute wegen irgendetwas zu beschuldigen. Wir werden uns nicht mehr länger vor Satan fürchten, dass er uns auf irgendeine Weise Schaden zufügen könnte. Wir werden keine Angst vor Leid oder Krankheit oder irgendetwas anderem in der Welt haben.
Die Bibel sagt uns, für alles, in allen Umständen und auch für alle Menschen dankbar zu sein.
„Und sagt Dank Gott, dem Vater, allezeit für alles , im Namen unseres Herrn Jesus Christus“ (Epheser 5,20).
„Seid dankbar in allen Dingen ; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus an euch“ (1. Thessalonicher 5,18).
„So ermahne ich nun, dass man vor allen Dingen tue Bitte, Gebet, Fürbitte und Danksagung für alle Menschen “ (1. Timotheus 2,1).
Wir können dies nur dann auf bedeutungsvolle Weise tun, wenn wir die absolute Souveränität Gottes erkannt haben.
Gott sorgt für uns so wie er für Jesus sorgte. Dieselbe Gnade, die Jesus half, dieselbe Kraft des Heiligen Geistes, die ihn zu überwinden befähigte, ist jetzt auch für uns verfügbar.
Judas verriet Jesus, Petrus verleugnete ihn, seine Jünger verließen ihn, die Volksmenge wandte sich gegen ihn, er wurde zu Unrecht vor Gericht gestellt, falsch angeklagt und zur Kreuzigung hinausgeführt. Doch auf dem Weg nach Golgatha konnte er sich der Menge zuwenden und sagen: „Weint nicht über mich, sondern über euch selbst und über eure Kinder“ (Lukas 23,28).
Es war keine Spur von Selbstmitleid in ihm.
Er wusste, dass der Kelch, den der trank, vom Vater gesandt worden war. Judas Iskariot war bloß der Bote, der den Kelch gebracht hatte. Und so konnte er Judas anschauen und ihn „Freund“ nennen. Du wirst dazu nicht in der Lage sein, wenn du keinen Glauben an die totale Souveränität Gottes hast.
Jesus sagte zu Pilatus: „Du hättest keine Macht über mich, wenn es dir nicht von oben her gegeben wäre“ (Johannes 19,11).
Es war diese Zusicherung, die Jesus befähigte, als ein König mit Würde durch diese Welt zu gehen. Er lebte mit dieser geistlichen Würde und starb mit derselben geistlichen Würde.
Nun sind wir aufgerufen, „so zu leben wie Jesus lebte“. So wie er vor Pilatus „ein gutes Bekenntnis bezeugt hat“, so sollen auch wir vor einer ungläubigen Generation unser Zeugnis ablegen.
Paulus sagt in 1. Timotheus 6,13-14: „Ich gebiete dir vor Gott, der alle Dinge lebendig macht, und vor Christus Jesus, der unter Pontius Pilatus bezeugt hat das gute Bekenntnis , dass du das Gebot unbefleckt, untadelig haltest bis zur Erscheinung unseres Herrn Jesus Christus.“
Wie wir bereits gesehen haben, besteht das höchste Gut, auf das Gott hinarbeitet, darin, dass wir Anteil an seiner Natur, an seiner Heiligkeit bekommen. In seiner großartigen Souveränität benutzt Gott alle Menschen, die in unser Leben treten, um seinen Zweck zu erfüllen. Das ist der Grund, warum wir für ALLE Menschen danken können.
Warum erlaubt Gott, dass uns dieser schwierige Nachbar, dieser nörgelnde Verwandte und dieser tyrannische Boss andauernd belästigen? Er kann sie leicht irgendwo anders hin versetzen oder ihnen sogar das Leben nehmen und dadurch das Leben für dich bequemer machen. Aber er tut das nicht. Warum? Weil er sie benutzen möchte, um dich zu heiligen. Er mag sie sogar retten wollen – durch dich.
Loben wir Gott dafür, dass unser Sieg niemals von der Art von Menschen abhängt, von denen wir umgeben sind – ob zu Hause oder im Büro oder sonst wo. Unser Sieg hängt völlig von der Gnade Gottes ab. Und diese Gnade kann in jeder Situation uns gehören, wenn wir uns demütigen.
Geld ist die größte Macht in dieser Welt. Das ist der Grund, warum Jesus sagte, dass es nur zwei Herren gibt, die nach unserer Hingabe streben – Gott und Mammon.
„Kein Knecht kann zwei Herren dienen; entweder er wird den einen hassen und den anderen lieben, oder er wird an dem einen hängen und den anderen verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon“ (Lukas 16,13).
Die Welt glaubt an die Macht des Geldes und sagt: „Geld kann alles tun.“ Wir als Christen sagen: „Gott kann alles tun.“ Aber in den meisten Fällen haben diese Ungläubigen mehr Glauben an ihren Gott (Geld) als wir an den wahren und lebendigen Gott.
Da wir in dieser Welt jeden Tag mit Geldangelegenheiten zu tun haben, müssen wir auch in diesem Bereich den Sieg erreichen.
Die Welt glaubt, dass Geld Wunder tun kann. Wie steht es mit uns? Kann unser Gott nicht größere Wunder tun als Geld? Aber Gott kann nicht zu unseren Gunsten handeln, wenn wir keinen Glauben haben. Jesus sagte, dass es zwei Personen im Universum gibt, denen nichts unmöglich ist. Eine ist Gott. Die andere ist der Christ, der Glauben hat.
„Denn alle Dinge sind möglich bei Gott … Alle Dinge sind möglich dem, der da glaubt“ (Markus 10,27; 9,23).
Nichts ist unmöglich – für Gott und für die Person, die Glauben hat.
Das ist fantastisch. Aber von solcher Art ist die Kraft des Glaubens – sie verbindet uns mit der Kraft des allmächtigen Gottes. Mit einem solchen Glauben sollen wir der Welt um uns herum zeigen, dass unser Gott größer ist als Geld.
Ich erinnere mich an eine Zeit, wo ich von der Regierung eine Erlaubnis benötigte, Zement für den Bau der Versammlungshalle in Bangalore zu kaufen. Ich ging hin und traf den zuständigen Beamten im Ministerium; er sagte mir, ich sollte nächste Woche wiederkommen. Ich kehrte die folgende Woche zurück und er sagte mir, ich sollte zu einem späteren Zeitpunkt wiederkommen. Dies ging eine Zeitlang so weiter, bis mir jemand, der die Arbeitsweise der Ministerien besser kannte, sagte, dass das, was der Regierungsbeamte von mir wollte, ein Bestechungsgeld war!
Die Zahlung eines Bestechungsgeldes kam für uns nicht in Frage. Stattdessen beteten wir. Ich ging immer wieder zurück zum Ministerium und erwarb dadurch eine Menge Geduld! Nach einigen Monaten erhielten wir schließlich unsere Genehmigung. Ich hatte nur Zement beantragt. Aber ich erhielt auch Geduld! Gott gibt uns stets mehr als das, was wir erbitten! Halleluja!
Wie wunderbar, dass Gott einen korrupten Regierungsbeamten benutzen konnte, um mich zu befähigen, an der göttlichen Natur teilzuhaben – Geduld! Hätte ich diesem Mann ein Bestechungsgeld gegeben, hätte ich die Genehmigung früher bekommen. Aber ich hätte keine Geduld erhalten. So ist Gottes Weg. Wenn wir ihn ehren, wird er uns ehren.
„Wer mich ehrt, den will ich auch ehren; wer mich aber verachtet, der soll verachtet werden“ (1. Samuel 2,30).
Wenn wir in unserem Leben keine Ambitionen haben, die außerhalb des Willens Gottes sind, werden wir nie Probleme haben.
Soweit es uns in der Gemeinde in Bangalore betraf, wollten wir zu der Zeit den Zement nur, wenn Gott es wollte. Wir wollten keine Versammlungshalle haben, wenn Gott das nicht wollte. Noch wollten wir die Versammlungshalle vor der Zeit, die Gott bestimmt hatte, haben. Wenn es also vier Jahre dauerte, bis wir die Erlaubnis für den Zement erhalten würden, waren wir durchaus bereit, darauf zu warten. Gottes Zeitplan ist stets perfekt. Er ist immer pünktlich – und kommt niemals zu spät. Das Datum, das Gott für uns bestimmt hatte, um den Zement zu bekommen, würde das Datum sein, an dem wir ihn erhielten. Keine Macht der Welt konnte uns davon abhalten, den Zement gemäß Gottes Zeitplan zu erhalten. Wenn wir also bereit sind, auf Gottes Zeit zu warten, werden wir feststellen, dass er mit allen beteiligten Beamten auf seine Weise handelt – und zu seiner Zeit.
Auf Grund von Ungeduld verlor Saul sein Königreich. Wir lesen davon in 1. Samuel 13,8-14: „Da wartete er (Saul) sieben Tage bis zu der Zeit, die von Samuel bestimmt war. Und als Samuel nicht nach Gilgal kam, begann das Volk von Saul wegzulaufen. Da sprach er: Bringt mir her das Brandopfer und die Dankopfer. Und er brachte das Brandopfer dar. Als er aber das Brandopfer vollendet hatte, siehe, da kam Samuel. Da ging Saul ihm entgegen, um ihm den Segensgruß zu entbieten. Samuel aber sprach: Was hast du getan? Saul antwortete: Ich sah, dass das Volk von mir wegzulaufen begann, und du kamst nicht zur bestimmten Zeit, während doch die Philister sich schon in Michmas versammelt hatten. Da dachte ich: Nun werden die Philister zu mir herabkommen nach Gilgal, und ich habe die Gnade des Herrn noch nicht gesucht; da wagte ich's und opferte Brandopfer. Samuel aber sprach zu Saul: Du hast töricht gehandelt und nicht gehalten das Gebot des Herrn, deines Gottes, das er dir geboten hat. Er hätte dein Königtum bestätigt über Israel für und für. Aber nun wird dein Königtum nicht bestehen. Der Herr hat sich einen Mann gesucht nach seinem Herzen, und der Herr hat ihn bestellt zum Fürsten über sein Volk; denn du hast das Gebot des Herrn nicht gehalten.“
Durch Ungeduld haben viele Gottes Bestes verpasst. Niemand kann Gottes Plan für dein Leben hindern, wenn du für Wahrheit und Gerechtigkeit einstehst und bereit bist, auf Gottes Zeit zu warten.
„Durch Glaube und Geduld erben wir die Verheißungen“ (Hebräer 6,12).
Das gleiche Prinzip gilt für das Thema Finanzen für unsere häuslichen Bedürfnisse. Unser Glaube liegt in Gott, nicht im Geld. Wenn du deine Familie gemäß den Prinzipien des Reiches Gottes führst, wirst du stets genug Geld für deine Bedürfnisse haben. Du magst nie reich werden, aber du wirst gewiss nicht betteln müssen. David sagte: „Ich bin jung gewesen und alt geworden und habe noch nie den Gerechten verlassen gesehen und seine Kinder um Brot betteln“ (Psalm 37,25).
Jesus sagte: „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles (diese materiellen Dinge) zufallen“ (Matthäus 6,33).
Viele christliche „Vollzeit-Arbeiter“, die im Glauben begannen, haben als „würdige Bettler“ geendet, indem sie monatliche „Gebetsbriefe“ (die oft nur ein anderer Name für „Bettelbriefe“ sind) verschicken, die geschickt Hinweise auf ihre finanziellen Bedürfnisse geben.
Warum musst du Menschen auf deine Bedürfnisse hinweisen, wenn du wirklich einen liebenden und allmächtigen Vater im Himmel hast? Wenn man sich in einer solchen kleinen Sache wie unseren monatlichen Bedürfnissen nicht auf Gott verlassen kann, dann können wir gänzlich aufhören, ihm zu dienen! Gerade in solchen Situationen fordern Gott und Mammon unsere Loyalität. Wem werden wir vertrauen?
Wenn unsere Interessen den Interessen Gottes gleichen, werden wir überhaupt kein Problem haben. Wenn wir kein Verlangen haben, etwas zu kaufen oder zu besitzen, was wir nach Gottes Willen nicht haben sollten, können wir stets Ruhe haben, denn Gott wird unsere Bedürfnisse stets befriedigen – falls nötig auch auf wunderbare Weise. Aber wenn wir dem Verlangen nachgeben, viele unnötige Dinge zu kaufen, um unsere materielle Begierden zu befriedigen, dann werden wir die ganze Zeit in Probleme geraten.
Dasselbe Prinzip des Glaubens trifft auf das Thema, einen Partner fürs Leben zu finden, zu. „Ein Vater kann seinen Söhnen Häuser und Reichtümer vererben, aber nur der Herr kann ihnen eine verständige Frau geben“ (Sprüche 19,14; Living Bible).
Wenn Gott eine Person als deinen Partner fürs Leben vorgesehen hat, besteht dann irgendeine Gefahr, dass jemand anders ihn/sie heiratet? Nicht wenn du an die Souveränität Gottes glaubst.
Du brauchst also nicht ungeduldig zu sein und du musst dir keinen Ehepartner „schnappen“. Gott ist sehr wohl in der Lage, diese Person für dich aufzubewahren. Du kannst es dir leisten, gelassen zu sein.
Adam musste nicht verzweifelt im Garten Eden herumrennen, um nach einem Ehepartner zu suchen! Er hätte keinen gefunden, selbst wenn er das getan hätte. Was tat Gott? Er versetzte Adam in einen Schlaf. Und als Adam ruhig war, bereitete Gott für ihn eine Frau vor. Dann weckte Gott ihn auf und gab ihm Eva.
Gott liebt uns genauso wie Adam und er wird auch dich sicherlich zur richtigen Person hinführen, wenn er für dich die Ehe vorgesehen hat.Aber du musst ihm vertrauen. Warten ohne zu glauben wird dich nur in eine Enttäuschung führen.
Wenn du keine Ambitionen außerhalb von Gottes Willen hast, wenn du sogar bereit bist, Single zu bleiben, wenn das Gottes Wille ist, dann musst du überhaupt keine Angst haben.
„Denn des Herrn Augen schauen alle Lande, dass er stärke, die mit ganzem Herzen bei ihm sind“ (2. Chronik 16,9). Welch einen wunderbaren Gott haben wir!
„Und unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat“(1. Johannes 5,4). Wenn du Glauben hast – an Gottes vollkommene Weisheit, Liebe und Kraft – wirst du stets diese Welt, seinen Fürsten und seine Mächte (Mammon, Vergnügen, Ehre usw.) überwinden. Wenn du jedoch nicht an Gottes Souveränität oder an seine Liebe glaubst, wirst du erleben, dass du zusammen mit den Kindern Adams in ein Leben des Elends, der Gottlosigkeit, des Kompromisses und der Frustration mitgerissen wirst.
Die Welt sagt, dass Gott denen hilft, die sich selber helfen. Aber die Bibel sagt, dass Gott denen hilft, die unfähig sind, sich selber zu helfen. Er ist der Gott der Schwachen und der Hilflosen. Er nennt sich selber der Gott der Witwen, Waisen und Fremdlinge.
In 5. Mose 10,17-18 heißt es: „Denn der Herr, euer Gott, ist der Gott aller Götter und der Herr über alle Herren, der große Gott, der Mächtige und der Schreckliche, der die Person nicht ansieht und kein Geschenk nimmt und schafft Recht den WAISEN und WITWEN und hat die FREMDLINGE lieb, dass er ihnen Speise und Kleidung gibt.“ Er nennt sich nicht der Gott der Reichen und der Mächtigen – weil sie Zugang zu menschlicher und finanzieller Hilfe haben. Er ist der Gott der Schwachen und der Hilflosen, die keinen Zugang zu menschlicher und finanzieller Hilfe haben. Gott ist auf der Seite der Schwachen. Das ist der Grund, warum er uns oft schwach machen muss, bevor er uns helfen kann.
Gott gab Paulus einen Pfahl ins Fleisch, um ihn schwach zu machen, damit die Macht Gottes immer auf seinem Leben ruhen würde.
In 2. Korinther 12,7-10 sagt Paulus: „Und damit ich mich wegen der hohen Offenbarungen nicht überhebe, ist mir gegeben ein Pfahl ins Fleisch, nämlich des Satans Engel, der mich mit Fäusten schlagen soll, damit ich mich nicht überhebe. Seinetwegen habe ich dreimal zum Herrn gefleht, dass er von mir weiche. Und er hat zu mir gesagt: Lass dir an meiner Gnade genügen; denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig. Darum will ich mich am allerliebsten rühmen meiner Schwachheit, damit die Kraft Christi bei mir wohne. Darum bin ich guten Mutes in Schwachheit, in Misshandlungen, in Nöten, in Verfolgungen und Ängsten um Christi willen; denn wenn ich schwach bin, so bin ich stark.“
Solange du dich auf deinen Besitz und deine einflussreichen Freunde verlässt, um dich bequem durchs Leben zu bringen, wird Gott dich dir selbst überlassen. Er wird nicht einmal dein Gebet um Hilfe erhören – denn er sieht, dass du dich auf einen Arm aus Fleisch verlässt – auf dein Bankkonto und auf die einflussreichen Menschen, die du kennst.
Aber wenn du bloß an den Ort der Schwäche kommen könntest – wo du dich nicht mehr länger auf menschliche Ressourcen und Menschen verlässt –, dann würdest du die gesegnetste Person auf Erden sein. Denn dann würde Gott selbst deine Unterstützung sein. Es ist ein Segen, schwach und hilflos zu sein, denn dann können wir in allen Dingen auf Gott vertrauen.
König Asa von Juda war ein Mann, dem Gott mehr als einmal geholfen hatte. Doch als er eine ernste Krankheit an den Füßen hatte, verließ er sich auf seine Ärzte und nicht auf den Herrn, um ihn zu heilen. Wir lesen diese traurigen Worte über ihn, dass „Asa im 39. Jahr seiner Herrschaft krank an seinen Füßen wurde und seine Krankheit nahm sehr zu; und er suchte auch in seiner Krankheit nicht den Herrn, sondern die Ärzte. So starb Asa …“ (2. Chronik 16,12-13).
Weil Asa der König war, hatte er genug Geld, die besten Ärzte im Land zu bezahlen. Aber all sein Einfluss und all sein Reichtum konnten ihn nicht von seiner Krankheit heilen. Wie viel besser wäre es gewesen, wenn er auf den Herrn vertraut hätte!
Es war nichts Falsches daran, von den Ärzten behandelt zu werden. Aber es war ganz falsch, sich auf sie zu verlassen.
Es ist das Beste, an dem Ort zu sein, wo du Gott allein als deinen Helfer hast. Wenn du einer von jenen Menschen bist, die Gottes Bestes für ihr Leben suchen, wirst du feststellen, dass Gott dich immer wieder davon abbringt, dich auf den Arm aus Fleisch zu verlassen. Er wird dich schwach machen, sodass du dich nur auf ihn verlässt.
Beachte, wie Gott mit Elia gehandelt hat. Als es in Israel eine Hungersnot gab, ernährte Gott Elia durch Raben und einen Bach . „Da kam das Wort des Herrn zu ihm: Geh weg von hier und wende dich nach Osten und verbirg dich am Bach Krit, der zum Jordan fließt. Und du sollst aus dem Bach trinken und ich habe den Raben geboten, dass sie dich dort versorgen sollen. Er aber ging hin und tat nach dem Wort des Herrn und setzte sich nieder am Bach Krit, der zum Jordan fließt. Und die Raben brachten ihm Brot und Fleisch des Morgens und des Abends und er trank aus dem Bach (1. Könige 7,2-6).
Zweimal am Tag brachten ihm die Raben Brot und Fleisch und es gab immer genug Wasser im Bach. Das passierte so regelmäßig, dass Elia in Gefahr war, sich auf den Bach und die Raben statt auf Gott zu verlassen. Und daher entschied Gott, den Versorgungskanal zu ändern. „Und es geschah nach einiger Zeit, dass der Bach vertrocknete; denn es war kein Regen im Lande“ (1. Könige 17,7).
Eines Morgens ging Elia hinunter zum Bach und stellte fest, dass er ausgetrocknet war. Gott lehrte seinem Diener aufzuhören, sich auf Raben und Bäche zu verlassen. Ihm, der einen fleischfressenden Raben dazu bringen konnte, gegen seine Natur Fleisch für seinen Diener zu besorgen, konnte man gut vertrauen, jetzt einen alternativen Weg für die Versorgung bereitzustellen.
Daher befahl Gott Elia, nach Zarpat zu gehen. Dort würde Gott seinen Diener versorgen – nicht durch einen reichen Geschäftsmann, sondern durch eine alte, hilflose, von Armut geplagte, nicht-jüdische Witwe. Sie war die letzte Person in Zarpat, die wir für eine solche Aufgabe ausgewählt hätten.
Aber Gottes Wege sind anders als unsere Wege. Er freut sich, die unwahrscheinlichsten Versorgungskanäle zu benutzen, damit unser Glaube nicht auf dem Kanal, sondern auf Gott beruht.
„Sondern was töricht ist vor der Welt, das hat Gott erwählt, damit er die Weisen zuschanden mache; und was schwach ist vor der Welt, das hat Gott erwählt, damit er zuschanden mache, was stark ist; und das Geringe vor der Welt und das Verachtete hat Gott erwählt, das, was nichts ist, damit er zunichtemache, was etwas ist, damit sich kein Mensch vor Gott rühme“ (1. Korinther 1,27-29).
Es wird ein wunderbarer Tag in unserem Leben sein, wenn die Raben, die uns so lange ernährt haben, nicht mehr kommen. Dann können wir anfangen, auf Gott allein zu vertrauen.
Wenn dich die Person, die dir Hilfe versprochen hat, im Stich lässt, so beschwere dich nicht über sie. Gott muss sie gestoppt haben, dir zu helfen, damit du lernen kannst, dich auf den lebendigen Gott zu verlassen.
Gott ist ein eifersüchtiger Gott und er wird seine Ehre mit keinem anderen teilen.
„Ich, der Herr, das ist mein Name, ich will meine Ehre keinem anderen geben …“ (Jesaja 42,8).
„Du sollst keine anderen Götter haben neben mir“ ist ein Gebot, das wir immer wieder hören müssen, denn unser Fleisch hat eine Tendenz zum Götzendienst – sich auf menschliche und finanzielle Ressourcen zu verlassen. Dann können wir die ganze Zeit siegreich leben.
Die Summe und die Substanz all dessen, was wir bislang gesagt haben, lauten, dass das Heil aus Gnade durch den Glauben kommt.
„Denn aus Gnade seid ihr gerettet worden durch den Glauben , und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es, nicht aus Werken, damit sich nicht jemand rühme“ (Epheser 2,8).
Wir begannen unser christliches Leben – indem wir die Vergebung der Sünden und die Taufe im Heiligen Geist empfingen – aus Gnade, durch Glauben. Eines Tages, wenn Jesus Christus in Herrlichkeit zurückkehrt, werden wir entrückt werden, um ihm in der Luft zu begegnen. Auch das wird aus Gnade und durch Glauben geschehen.
So sind der Anfang und das Ende unseres christlichen Lebens auf Erden aus Gnade und durch Glauben. Was wir lernen müssen ist, dass alles, was dazwischen liegt, ebenfalls nach demselben Grundsatz empfangen werden muss. Aus Gnade und durch Glauben können wir alles Böse überwinden und unsere gottbestimmte Aufgabe auf Erden erfüllen.
Gott kennt die ganze Zukunft. Es gibt nichts, was uns Morgen oder nächste Woche oder nächstes Jahr passieren wird, was Gott überraschen kann. Er kennt das Ende von Anfang an. Das sollte uns großen Trost geben. Denn wenn Gott weiß, dass du Morgen oder nächste Woche einer großen Prüfung oder Versuchung begegnen wirst, wird er dir sicherlich Gnade geben, sie zu bestehen.
Der Herr sagte zu Paulus: „Und er hat zu mir gesagt: Lass dir an meiner Gnade genügen; denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig“ (2. Korinther 12,9). Seine Gnade IST für jede Not ausreichend.
„Gott aber kann machen, dass alle Gnade unter euch reichlich sei, damit ihr in allen Dingen allzeit volle Genüge habt und noch reich seid zu jedem guten Werk “ (2. Korinther 9,8).
Gnade ist im Überfluss vorhanden, um uns in unserer Zeit der Not zu helfen.
„Darum lasst uns hinzutreten mit Zuversicht zu dem Thron der Gnade, damit wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden zu der Zeit, wenn wir Hilfe nötig haben“ (Hebräer 4,16).
Was immer auch deine Not sein mag, Gottes Gnade ist verfügbar, um dir zu helfen, ihr zu begegnen. Daher werden wir eingeladen, mit Zuversicht vor dem Thron der Gnade zu kommen, um diese Gnade zu empfangen.
Wir sind in der Vergangenheit besiegt worden, weil wir diese Gnade nicht empfangen haben. In Zukunft kann die Geschichte anders sein. Wenn wir uns demütigen und in unserer Zeit der Not um diese Hilfe zu Gott rufen, wird er uns nicht enttäuschen.
Die Bibel sagt, dass diejenigen, die die Fülle der Gnade empfangen, im Leben durch Jesus Christus herrschen werden.
„Denn wenn wegen der Sünde des Einen der Tod geherrscht hat durch den Einen, um wie viel mehr werden die, welche die Fülle der Gnade und der Gabe der Gerechtigkeit empfangen, herrschen im Leben durch den Einen, Jesus Christus“ (Römer 5,17).
Das war Gottes Wille für Adam – dass er herrschen und über alles regieren sollte. In 1. Mose 1,26 heißt es: „Und Gott sprach: Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei, die da herrschen über die ganze Erde.“
Adams Ungehorsam verhinderte, dass dies in seinem Leben erfüllt wurde. Aber nun hat Gott ein neues Volk auf Erden erweckt – die Söhne [Kinder] Gottes, die durch den Glauben an Jesus Christus leben – die mit der Würde eines Königs leben und auf Erden regieren sollen.
Keine Sünde muss jemals über dich herrschen, wenn du dich demütigst und Gottes Gnade empfängst.
Keine Angst oder Sorge braucht jemals in dein Herz zu kommen.
Niemand auf Erden kann das Leben für dich fortan unglücklich machen – nicht dein Boss, nicht dein Nachbar, nicht deine Angehörigen, nicht deine Feinde, nicht Satan, niemand – denn du hast das Geheimnis des Sieges gelernt.
Dank sei Gott, der uns allezeit seinen Sieg gibt in Christus.
Wie wunderbar ist es, unter Gottes neuem Bund der Gnade zu leben!
Das gelobte Land liegt offen vor dir!
Geh hinein und nimm es in Besitz!
Gott möchte dir helfen, allezeit siegreich zu leben. Glaube dies mit deinem ganzen Herzen.
2. Gott gibt dir Gebote, weil er dich liebt. Nimm daher jedes Gebot ernst.
3. Gott liebt die Jünger Jesu so sehr wie er Jesus liebt. Finde deine Sicherheit in dieser Liebe.
4. Jede Prüfung hat einen göttlichen Zweck. Gott wird niemals zulassen, dass du über dein Vermögen versucht und geprüft wirst. Glaube dies mit ganzem Herzen.
5. Jesus wurde in allen Punkten genauso versucht wie wir. Doch er hat niemals gesündigt. Schau auf ihn als dein Vorbild, wenn du versucht wirst.
6. Gott gibt nur den Demütigen Gnade. Nimm daher dein Kreuz auf dich und demütige dich allezeit.
7. Gott wird alle deine Umstände kontrollieren, sodass sie zu deinem Besten dienen. Glaube das mit deinem ganzen Herzen.
8. Verlass dich auf Gott allein als deinen zuverlässigen Helfer in allen Situationen. Bitte ihn, dass er dich entwöhnt, dich auf etwas anderes oder sonst jemanden zu verlassen.
9. Gott kann seine Kraft nur den Schwachen geben. Erlaube ihm daher, dich zu brechen und dich auf einen „Nullpunkt“ zu reduzieren.
Wenn du von Bürden und Sorgen gebeugt bist,
wenn deine Seele verzweifelt ist,
brauchst du dich nicht zu fürchten,
Gott ist dir sehr nah.
Er liebt dich so sehr, wie er seinen Sohn liebte
und er wird auch dir helfen.
Glaube einfach seinem Wort der Verheißung
und er wird dich hindurchbringen.
Es ist kein Geheimnis, was Gott tun kann;
was er für Jesus tat, wird er auch für dich tun;
mit mächtiger Kraft wird er dich stärken;
es ist kein Geheimnis, was Gott tun kann.
2. Auch wenn Sünde und Böses diese Welt erfüllen
und du besiegt wirst;
ist Gottes Wort dennoch wahr –
„Die Sünde kann nicht über dich herrschen.“
Und wenn der Sog der Verführung stark ist,
wird Gottes Gnade dein Anker sein;
so kannst du wandeln wie Jesus,
siegreich jeden Tag.
3. Wenn Schmerz und Krankheit dich treffen,
und auch deine Angehörigen berühren,
weiß Gott, wie du dich fühlst –
er hat Kraft dich zu heilen.
Dein Vater wird deine Not wenden,
er ist treu und er ist wahrhaftig;
und so wie er für Jesus sorgte,
so wird er auch für dich sorgen.
4. O welch ein herrlicher Trost ist das –
Wenn du Jesus als deinen Herrn erkannt hast,
und auch als älteren Bruder.
Denn alles, was Gott besitzt, ist jetzt dein Eigen,
und er wird dich nicht loslassen;
und nun, wenn Gott für dich ist,
wer kann dann dein Feind sein?
Zac Poonen
Wenn wir den Buchstaben des Gesetzes halten, aber seinen Geist leugnen, haben wir eine Form der Frömmigkeit ohne seine Kraft.
2. Eine demütige Person ist Gott und den Menschen für die kleinsten Dinge dankbar.
3. Wenn du von irgendeiner Sünde besiegt wirst, ist Stolz in irgendeinem Bereich die Hauptursache.
4. Wenn wir wirklich demütig sind, ist es unmöglich, keine Gnade von Gott zu empfangen.
5. Eine demütige Person kann nie von Menschen, von Satan oder vom Fleisch überwunden werden.
6. Wenn wir uns demütigen, werden wir durch Gottes allmächtige Hand beschützt werden.
7. Es ist für zwei Menschen unmöglich, eins zu werden, wenn nicht beide geistlich arm sind.
8. Die Armen im Geiste sind diejenigen, die sich ihrer eigenen Not bewusst sind und die sich daher ständig selbst richten.
9. Offenbarung zu haben bedeutet, Dinge, Menschen, Umstände usw. aus Gottes Perspektive zu sehen.
10. Der Balken in unserem Auge ist eine lieblose, richtende Einstellung gegenüber dem Bruder, der einen Splitter in seinem Auge hat.
11. Das Gesetz gibt uns Gebote, es gibt uns aber nicht die Fähigkeit, sie zu halten. Gnade ruft uns auf eine höhere Ebene, gibt uns aber die Kraft, sie zu erreichen.
12. Jeden Tag haben wir die Gelegenheit entweder den Willen Gottes zu tun oder den Tag zu vergeuden.
13. Hindernisse auf unserem Weg sind gewöhnlich keine Signale, zurückzuweichen, sondern eine Herausforderung für unseren Glauben.
14. Wer nach dem Fleisch lebt, stellt Forderungen an andere, aber wer nach dem Geist wandelt, erträgt ihre Schwächen und dient ihnen.
15. Wer in der Liebe Gottes sicher ist, wird andere nicht richten oder beneiden oder mit ihnen konkurrieren.
16. Alle Ehre, die nicht Ehre für Gott ist, ist eine leere Ehre.
17. Wenn wir jetzt selbstsüchtig leben, wird die Erinnerung an dieses Leben bei uns in alle Ewigkeit Bedauern auslösen.
18. Gott lässt zu, dass wir in Not sind und Hilfe von anderen erhalten, um uns im Leib Christi unsere gegenseitige Abhängigkeit zu lehren.
19. Wenn wir jemandem ein Geschenk machen, müssen wir dies auf eine Weise tun, die ihm/ihr nicht seine/ihre Würde als Mensch raubt.
20. Der wahre Wert unseres Lebens liegt darin, was wir gegeben und nicht in dem, was wir empfangen haben.
21. Was wir durch göttliche Offenbarung empfangen ist unser wahrer Reichtum. Der Rest ist bloßes Wissen und ist genauso wertlos wie Falschgeld.
22. Glaube kann nur auf das Wort, das wir von Gott gehört haben, gegründet werden. Der Mensch muss daher von einem jeden Wort, das aus dem Mund Gottes geht, leben.
23. Gott muss uns auf einen Nullpunkt bringen, bis er uns erhöhen und seinen Zweck durch uns erfüllen kann.
24. Wir sind nicht berufen, Christus nachzuahmen, sondern ihm nachzufolgen und an seiner Natur teilzuhaben.
25. Gott zu fürchten bedeutet, in unserem verborgenen Leben treu zu sein.
26. Niemand, außer wir selber können Gottes perfekten Plan für unser Leben ruinieren.
27. In der Verwendung von Geld treu zu sein ist etwas sehr viel Höheres als in Geldangelegenheiten bloß gerecht zu sein.
28. Wahre Geistlichkeit besteht darin, unseren eigenen Willen zu verleugnen und den Willen Gottes zu tun.
29. Auf Sand zu bauen bedeutet, die Doktrinen zuverstehen und darüber begeistert zu sein. Auf Fels zu bauen bedeutet, dem Wort Gottes zu gehorchen.
30. Um geistlich zu sein, muss man nicht nur aufgeben, was falsch ist, sondern auch das, was unnütz ist [was nicht zum Guten dient].
31. Geistliche Gaben ohne göttliche Liebe zu haben ist so wie ein nicht isolierter elektrischer Draht zu sein, der Tod statt Licht bringt.
32. Jesus wurde gekreuzigt – nicht weil er ein heiliges Leben führte, sondern weil er die religiöse Hurerei entlarvte. Lasst uns seinem Beispiel folgen.
33. Kein wahrer Prophet – sondern nur die falschen Propheten – kam jemals aus einer Bibelschule.
34. All unsere menschlichen Fähigkeiten und irdischen Qualifikationen haben in Gottes Augen überhaupt keinen Wert.
35. Der höchste Erzengel wurde durch Stolz über seine Schönheit, seine Weisheit und seine Position zum Teufel. Wir müssen uns stets vor solchem Stolz hüten.
36. Das Gesetz ist wie eine Salbe, die unsere wunde Stelle unter Kontrolle hält. Gnade ist wie ein Antibiotikum, das die Keime tötet, die diese wunden Stellen verursachen.
37. Das unverkennbare Kennzeichen des Glaubens ist Lobpreis und Danksagung gegenüber Gott.
38. Gott gibt uns materielle Dinge zum Gebrauch – und nicht um sie zu lieben oder um sie zu besitzen.
39. Das wahre Christentum liegt in der Mitte zwischen Askese und Materialismus.
40. Wir können erst dann wie Jesus sein, wenn er in Herrlichkeit zurückkehrt, aber wir können schon jetzt leben wie er gelebt hat.
41. Jesus wuchs in seinem Elternhaus und an seinem Arbeitsplatz (Zimmermannswerkstatt) an Weisheit. Auch wir können an diesen beiden Orten an Weisheit wachsen.
42. Wenn wir die Brüder anklagen, werden wir Mitarbeiter Satans; wenn wir für sie Fürbitte leisten, werden wir Mitarbeiter Jesu.
43. Wenn wir uns für andere Menschen unentbehrlich machen, behindern wir ihren Wandel mit Gott.
44. Alles, was nicht aus Liebe entspringt, wird eines Tages vergehen.
45. Unsere geistliche Reife wird durch unsere Einstellung gegenüber anderen Menschen geprüft, mit denen wir nicht einer Meinung sind.
46. Ein reines Herz zu haben bedeutet, nichts und niemanden außer Gott zu begehren.
47. Wenn Jesus seinem Vater ohne die Salbung des Geistes nicht dienen konnte, können wir es auch nicht.
48. Eine Gemeinde ohne die Gaben des Geistes ist wie ein gelähmter Mensch – er mag Leben haben, aber er kann anderen nicht effektiv dienen.
49. Es gibt zwei Personen, für die nichts unmöglich ist – für Gott und die Person, die Glauben hat.
50. Wenn wir unserem Ich [unserem selbstzentrierten Leben] sterben, können wir allezeit und in allen Situationen „in Frieden ruhen“.