Liebe Mütter,
ich habe dieses Buch geschrieben, um die Fragen zu beantworten, die mir viele Mütter in den vergangenen Jahren gestellt haben. Es wurde für Mütter geschrieben, die ein Bedürfnis nach geistlicher Hilfe und Ermutigung verspüren.
Seit nunmehr 30 Jahren hat Gott mir als Frau eines Dieners des Herrn Gnade geschenkt. Mein Mann war öfters von zuhause weg, um das Evangelium zu verkünden. Auf Grund seines kompromisslosen Standes gegenüber dem Herrn war unsere Familie ein ständiges Ziel für die Angriffe Satans. Heute können wir bezeugen, dass jeder Angriff Satans überwunden wurde – allein durch Gottes Gnade. Ich sage das bloß, um dich zum Glauben zu ermutigen, dass Gott für dich dasselbe tun wird.
Gott hat mir auch Gnade geschenkt, die Mutter von vier Söhnen zu sein – von denen mittlerweile alle erwachsen geworden sind. Allein durch die Gnade Gottes haben sie alle Jesus als ihren Herrn und Erlöser angenommen und folgen heute dem Herrn.
Ich schreibe nicht als eine Expertin, sondern als eine, die sich abgemüht, versagt und in dem Rennen weiter gemacht hat – und die an den schwierigen Stellen des Lebens entdeckt hat, dass Gott in der Tat eine „Hilfe in den großen Nöten, die uns getroffen haben“, ist (Ps 46,2; LUT 1984).
Das Größte, was du für deine Kinder tun kannst, besteht darin, sie zu Gott zu führen, sodass sie den Herrn Jesus Christus als ihren persönlichen Erlöser annehmen können. Das wird garantieren, dass du und deine Kinder die Ewigkeit zusammen verbringen.
Du musst deine Kinder zum Heil führen, wenn sie noch jung sind. Wenn sie einmal älter sind, mögen sie nicht so bereitwillig darauf eingehen wie in einem jüngeren Alter.
Ein Kind möchte seine Mutter abends nahe bei sich haben. Wenn du also deine Kinder ins Bett steckst, dann sei in keiner Eile, wegzugehen. Verbringe mit jedem einzelnen von ihnen oder mit ihnen allen zusammen einige Minuten.
Rede mit ihnen über den Herrn. Kinder sind vor dem Schlafengehen für geistliche Dinge am besten ansprechbar.
Sing ihnen ein Lied wie beispielsweise „Ich komme so wie ich bin, ich komme ohne Vorwand … O Lamm Gottes, ich komme“, vor. Erzähle ihnen dann eine kurze Geschichte – z.B. eines der Gleichnisse, die Jesus erzählte oder eine Geschichte aus einem „Gutenachtgeschichten“-Buch.
Bete dann mit ihnen etwa wie folgt: „Lieber Herr Jesus, danke für diesen Tag und für all die Wege, auf denen du mich heute mit Nahrung, Gesundheit, liebevollen Eltern und Brüder und Schwestern und vielen anderen guten Gaben gesegnet hast. Vergib mir bitte alle meine Sünden und reinige mein Herz mit deinem Blut, das du für mich am Kreuz von Golgatha vergossen hast. Komm in mein Herz, Herr Jesus, und mache mich von heute an zu deinem Kind. Danke, dass du mich hörst. Amen.“
Kinder, die in gottesfürchtigen Elternhäusern aufwachsen beten ein solches Gebet vielmals. Aber eines Tages wird es mit einem Gespür für ihre eigene Not aus ihrem Herzen kommen, und dann werden sie mit Gott eine Verbindung herstellen. Danach werden sie nicht mehr bloß deine Kinder, sondern auch Kinder Gottes sein. Das wird deine größte Freude sein.
Bangalore, Oktober 1998 Dr. Annie Zac Poonen
„Gott, du hast mich von Jugend auf gelehrt, und noch jetzt verkündige ich deine Wunder. Auch im Alter, Gott, verlass mich nicht, und wenn ich grau werde, bis ich deine Macht verkündige Kindeskindern und deine Kraft allen, die noch kommen sollen“ (Ps 71,17-18).
Als Mütter haben wir alle eine große Verantwortung vor Gott, alles, was Gott uns gelehrt hat, an unsere Kinder weiterzugeben. Wir dürfen diese Erde nicht verlassen, ohne dies getan zu haben. Das ist keine Verantwortung, die wir zurückstellen können, bis unsere Kinder erwachsen sind. Wir müssen von der Zeit an, wo unsere Kinder noch klein sind anfangen, die wunderbaren Dinge, die Gott für uns getan hat, mit unseren Kindern zu teilen.
Lois, die Großmutter von Timotheus, muss ihren „ungeheuchelten Glauben“ schon in einem sehr frühen Alter an ihre Tochter Eunike weitergegeben haben, und Eunike wiederum gab diesen Glauben an ihren Sohn Timotheus weiter, als er sehr jung war (2Tim 1,5). Das Ergebnis war, dass Timotheus aufwuchs und ein herausragender Diener Gottes wurde. Was für einen großen Dienst haben diese beiden treuen Mütter der Gemeinde erwiesen.
Es gibt keine magische Formel, Kinder richtig großzuziehen, da jedes Kind unterschiedlich ist. Aber du darfst nie vergessen, dass es Gott war, der dich ausgewählt hat, die Mutter deiner Kinder zu sein. Es war Gott, der jedes deiner Kinder in deinem Mutterschoß gebildet hat – und er hat jedes von ihnen für einen Zweck geschaffen. Er hat DICH dazu bestimmt, ihre Mutter zu sein. Daher musst du deine gottgegebene Verantwortung ernstnehmen und bereit sein, alles für ihn und für sie aufzuopfern.
Kinder sind Gottes Geschenk an uns, und wir können sie nur durch seine Stärke und mit seiner Weisheit richtig erziehen. Wir müssen glauben, dass Gott für unsere Kinder wunderbare Dinge tun wird.
In Psalm 127,4 heißt es, dass unsere Kinder wie Pfeile in der Hand eines Starken sind. Pfeile werden von einem Krieger benutzt, um auf einen Feind zu schießen. Durch unsere Kinder können wir den Teufel beschämen, wenn wir sie auf richtige Art und Weise für den Herrn erziehen.
Wenn wir nicht treu sind, können unsere Kinder hingegen aufwachsen, um dem Teufel zu dienen, denn das ist die natürliche Richtung, in welche die verdorbene menschliche Natur tendiert. Aber wenn wir sie lehren, Gott zu fürchten und sie in den Prinzipien des Wortes Gottes unterweisen, können sie heranwachsen, um Soldaten in Gottes Armee zu sein. Das ist eine große Verantwortung, die wir niemals leichtnehmen dürfen.
In Psalm 127 heißt es weiter, dass die Eltern solcher Kinder nicht zuschanden werden, wenn sie mit ihren Feinden im Tor der Stadt verhandeln. Die Bibel sagt, dass Gott plant, seine Widersacher durch den Mund unserer Kinder zu vertilgen (Ps 8,3).
Möge der Name des Herrn daher geehrt werden, während der Teufel durch unsere Kinder beschämt wird.
Wenn es mit unseren Kindern gut geht, müssen wir darauf achten, Gott dafür alle Ehre zu geben. Wir dürfen keinen Teil dieser Ehre für uns beanspruchen, indem wir uns einbilden, dass unsere Kinder dem Herrn folgen, weil wir solche treuen Mütter waren.
Wir sollten uns nur des Herrn und seiner Taten rühmen. Nicht einmal in unseren Gedanken sollten wir irgendeinen Teil dieser Ehre für uns selbst beanspruchen.
Gott vergleicht seine Liebe zu uns mit der Liebe, die eine Mutter für ihr Kind hat (Jes 49,15), weil er als Schöpfer aller Männer und Frauen weiß, dass die Liebe einer Mutter seiner göttlichen, aufopfernden und selbstlosen Liebe am nächsten kommt.
Es gibt ein altes Sprichwort, dass Gott Mütter erschaffen hat, weil er sich durch sie kleinen Kindern zeigen wollte.
Unsere Herausforderung als Mütter besteht darin, unser Zuhause für unsere Kinder zu einem solch begeisternden Ort zu machen, dass sie niemals irgendeinen anderen Ort ihrem Elternhaus vorziehen werden. Sie sollten stets das Verlangen haben, nach Hause zu kommen, egal wo sie sind.
Möge der Herr uns also helfen, bessere Mütter zu sein, damit unsere Kinder sehen können, wie Gott ist, während sie uns beobachten und sehen können, wie der Himmel ist, wenn sie unser Zuhause beobachten.
Welche Herausforderung ist es, danach zu trachten, eine erstklassige Mutter zu sein.
„Lieber Herr, ich bitte nicht darum, dass du mir irgendeine große Arbeit von dir geben solltest, irgendeine edle Berufung oder irgendeine wunderbare Aufgabe; gib mir eine kleine Hand, damit ich sie in meiner Hand halte, gib mir ein kleines Kind, um ihm die Richtung auf dem ungewohnten, lieblichen Pfad zu zeigen, der zu dir führt; gib mir zwei strahlende Augen, um dein Antlitz zu sehen. Die einzige Krone, die ich, lieber Herr, von dir erbitte, ist diese: Dass ich ein kleines Kind lehren möge. Ich bitte dich nicht, dass ich jemals unter den Weisen, den Würdigen oder den Großen stehen möge; ich bitte dich bloß, dass sanft, Hand in Hand, ein Kind und ich durch die Pforte eintreten mögen.“
- (Autor unbekannt)
Wenn unsere Kinder jemals in der Furcht Gottes aufwachsen sollen, dann ist ein sensibles Gewissen eines der wichtigen Dinge, die wir als Mütter haben müssen.
Unser Gewissen kann jederzeit unsensibel werden, wenn wir mit unserem geistlichen Zustand zufrieden werden. Vielleicht haben wir das Wort so oft gehört, dass wir uns daran gewöhnt haben. Dann können wir den Geist nicht mehr länger durch das Wort Gottes zu uns sprechen hören und unser Gewissen wird stumpf. Wie ein Messer, das seine Schärfe verloren hat, begeistern uns die Wahrheiten, die uns einmal begeisterten, nicht mehr.
Wir können gegenüber unserem Gewissen unsensibel werden, indem wir uns an materiellen Reichtum klammern. Wenn wir materiell gedeihen, kann unser Gewissen leicht stumpf werden. Es ist leichter, unser Bedürfnis nach Gott zu spüren, wenn wir arm als wenn wir reich sind. Sogar eine kleine Erhöhung des Gehaltes unseres Ehemannes kann uns stolz machen. Jesus sagte, dass es leichter ist, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr geht, als dass ein Reicher in Gottes Reich kommt. Der Herr tadelte sogar einmal einen Ältesten in einer Gemeinde, weil er sich einbildete, dass er nichts bräuchte, weil er reich war (Offb 3,17). Reichtum ist ein großer Fallstrick. Daher müssen wir sehr vorsichtig sein, wenn wir angefangen haben, in finanzieller Hinsicht erfolgreich zu sein. Es ist nicht falsch, reich zu sein, wenn Gott uns reich gemacht hat. Aber wir müssen sicherstellen, dass uns der Reichtum nicht zu Kopf steigt und uns in unserem Gewissen abstumpft. Armut im Geiste ist stets der beste Geisteszustand.
Ehrlichkeit ist eine der wichtigsten Tugenden, die wir als Mütter haben und die unsere Kinder bei uns immer sehen müssen. Wir sollten unsere Kinder Ehrlichkeit [Wahrhaftigkeit, Aufrichtigkeit] lehren, indem mit ihnen selbst ehrlich sind. Wir müssen jede Form der Lüge und jede Form der Übertreibung aus unserem Leben entfernen. Wenn wir hören, dass unsere Kinder übertreiben oder Lügen erzählen, so haben sie diese Gewohnheit vielleicht von uns aufgeschnappt! Wir dürfen unseren Kindern nie etwas versprechen, wenn wir wissen, dass wir nicht in der Lage sein werden, unser Versprechen zu halten. Wenn der Grund irgendein unvermeidbarer Umstand ist, dann werden unsere Kinder das verstehen, weil es immer Situationen geben wird, wo wir uns zum Wohle anderer selbst verleugnen müssen. Aber ansonsten müssen wir alle Versprechen halten, die wir unseren Kindern geben.
Wir müssen uns auch von jeder Form von Heuchelei („Schauspielerei“) reinigen. Unsere Kinder müssen sehen, dass wir ihnen nichts zu tun auftragen, was wir selbst nicht tun. Wir müssen Gott bitten, uns zu zeigen, wo wir in diesen Bereichen versagen, damit wir Buße tun können. Gott kann zu uns sprechen, sogar wenn wir bei unseren eigenen Kindern Heuchelei sehen.
Habgier ist eine andere tödliche Sünde, von der wir uns reinigen müssen. Wenn unsere Kinder sehen, dass wir mit den irdischen Gütern, die Gott uns gegeben hat, nicht zufrieden sind, werden auch sie habgierig werden. Mädchen (im Besonderen) beobachten sehr sorgfältig, was ihre Mütter kaufen oder gerne kaufen würden.
Wenn Gott möchte, dass wir etwas haben, dann wird er uns das Geld geben, es zu kaufen. Wenn er das nicht tut, würde das der Weg sein, uns zu sagen, dass wir es in Wirklichkeit nicht brauchen. Sogar wenn wir es uns hätten leisten können, mag dieser Kauf nicht unbedingt notwendig gewesen sein. Und dann wäre es für uns das Beste, es nicht zu haben.
Ein gutes Gewissen ist viel wertvoller als alle irdischen Güter zusammengenommen. Unsere Kinder können mit den einfachen, billigen Spielzeugen und Spielen zufrieden sein, die wir uns für sie leisten können. Sie können auch lernen, ihre eigenen Spiele zu verbessern. Auf lange Sicht gesehen werden sie sich als kreativer erweisen als andere Kinder, deren reiche Eltern es sich leisten können, ihnen teurere, ausgefallene Spielzeuge und Spiele zu kaufen.
Wir müssen achtgeben, in unserem Heim niemals über andere herzuziehen oder schlecht über jemanden zu reden. Ich habe die Tragödie gesehen, dass Kinder andere Gläubige in ihrer eigenen Gemeinde verachten und hassen – als Folge der üblen Nachrede und des Tratsches, die sie in ihren eigenen Häusern gegen jene Christen gehört hatten. Was für eine Tragödie ist es, wenn Eltern ihre eigenen Kinder auf diese Weise vergiften und zerstören! Sicherlich müssen es solche Eltern sein, von denen Jesus sprach, dass man jedem, der diese Kleinen zum Abfall verführt, „einen Mühlstein um seinen Hals hängen und im Meer ersäufen“ sollte (Mt 18,6). Die Mutter muss in dieser Angelegenheit am meisten achtgeben, weil sie es ist, die die meiste Zeit mit ihren Kindern verbringt.
Kinder spüren sehr leicht, wenn es im Herzen ihrer Mutter Bitterkeit gegen jemanden gibt. Ein kleines Bisschen saure Milch oder Quark kann ein ganzes Gefäß Milch sauer machen – und eine saure Einstellung verwandelt sich mit der Zeit in Bitterkeit. Die Bibel warnt uns, dass viele durch eine Wurzel der Bitterkeit im Herzen verunreinigt werden. Daher müssen wir alle schlechten Einstellungen sofort loswerden.
In den engsten Beziehungen können Missverständnisse aufkommen. Aber wir müssen unser Bestes tun, um diese mit Gottes Hilfe so schnell wie möglich zu beseitigen. Sogar schon kleine Kinder können den Unterschied zwischen Gut und Böse, Musik und Lärm, Harmonie und Konflikt usw. spüren. Sie verstehen diese Dinge, lange bevor sie zu sprechen beginnen. Daher müssen wir aufpassen, sie nicht zu beschmutzen.
Wir müssen uns auch von aller Parteilichkeit reinigen. Wir dürfen unter unseren Kindern niemanden bevorzugen. Sie müssen für uns alle gleich und von gleichem Wert sein. Kein Kind darf auf eine spezielle Art und Weise behandelt werden.
Stolz auf die Schönheit oder das Verhalten oder die Intelligenz oder irgendetwas anderes unserer Kinder ist eine weitere Sünde, auf die wir ein wachsames Auge richten müssen. Wir können unsere Kinder zerstören, wenn sie auf irgendetwas in ihrem Leben stolz sind. Sobald wir stolz werden, beginnt uns die Natur Luzifers zu kontrollieren. Luzifer war ein schöner Engel, aber er wurde in einem Augenblick zum Teufel, als er stolz wurde.
Wir müssen auch aufpassen, dass unser Motiv, unsere Kinder auf eine gute Art und Weise zu erziehen, nicht UNSERE EIGENE Ehre ist. Wenn das der Fall ist, werden unsere Kinder das schnell spüren und auch sie werden anfangen, Dinge zu tun, bloß um andere zu beeindrucken. Wir müssen unsere Kinder lehren, allein zur Ehre Gottes zu leben.
Suchen wir daher Gott, um Gnade zu erhalten, in ständiger Buße und ständiger Reinigung von aller Befleckung des Fleisches und des Geistes zu leben (2Kor 7,1), damit wir unser Gewissen bis ans Ende unseres Lebens sensibel halten.
Gott sagte den Israeliten, dass sie ihre Kinder über ihn lehren sollten, wenn sie sich hinsetzen, wenn sie mit ihnen durch die Straßen ziehen, wenn sie zu Bett gehen und wenn sie morgens aufstehen (5Mo 6,7).
Das lehrt uns, dass es wichtig ist, unseren Kindern allezeit und bei jeder Gelegenheit geistliche Prinzipien zu lehren.
Es ist tragisch, die Anzahl der Kinder aus christlichen Elternhäusern zu sehen, die heute Dinge tun, die selbst Ungläubige nicht tun würden! Was ist der Grund dafür? Ist es deswegen, weil ihre Eltern versagt haben? Ich weiß nicht, und ich möchte darüber kein Urteil fällen. Ich möchte vielmehr mit ihren Eltern mitfühlen und sie ermutigen, zu glauben, dass Gott immer noch ein Wunder tun und ihre Kinder ändern kann. Aber wir müssen alle aus den Fehlern lernen, die wir um uns herum sehen, sonst werden wir dieselben Fehler machen und unsere Kinder werden leiden.
Nur durch Gottes Wort und Gebet können wir unsere Kinder vor Unglück bewahren. Es gibt keinen anderen Weg.
Den Kindern aus einer bebilderten Kinderbibel vorzulesen, sogar wenn sie selbst noch nicht lesen können, ist eine gute Gewohnheit. Denn später werden sie das Gefühl haben, dass sie es alles selbst lesen. Eine andere gute Gewohnheit, die wir bei unseren Kindern ermutigen sollten, ist das Auswendiglernen von Schriftstellen. Das kann auch für uns eine gute Methode sein, uns einige Bibelverse einzuprägen!
Wenn wir mit unseren Kindern ständig über den Herrn und über sein Wort reden, werden wir die Kanäle der Kommunikation mit ihnen offenhalten. Dann werden wir rasch irgendwelche schlechte Gewohnheiten oder Worte, die sie in der Schule oder von ihren Freunden aufgeschnappt haben, entdecken – und können ihnen dann helfen, diese loszuwerden.
Wir sollten unsere Kinder von Dingen fernhalten, die in der Heiligen Schrift verboten wurden. Wir sollten unsere Kinder beispielsweise nicht zu heidnischen Festtagsfeiern bringen, noch sollten wir selbst daran teilnehmen. Wir sollten unsren Kindern nicht gestatten, mit ihren Freunden zusammen heidnische Festtage zu feiern – z.B. Wunderkerzen anzuzünden oder während der Zeit des Diwali-Festes [hinduistisches Lichterfest] Feuerwerksraketen abzuschießen.
Ebenso, wenn wir glauben, dass die Taufe von Babys in Gottes Augen falsch ist, sollten wir unseren Kindern nicht erlauben, bei solchen Kindertaufen anwesend zu sein – sogar wenn es sich um Kindertaufen unserer eigenen Angehörigen handelt. Unsere Kinder werden nicht in Ehrfurcht vor Gott und seinem Wort wachsen, wenn wir sie nicht lehren, dass sie sich von allem, was Finsternis ist, trennen müssen, sogar wenn sie in der Folge ihren engsten Freunden und Verwandten missfallen. Wir möchten zu unseren Verwandten freundlich sein. Daher können wir sie zu einer anderen Zeit besuchen.
Wir sollten unsere Kinder lehren, dass alle Gebote Gottes zu ihrem Wohle sind – und daher sollten sie ihnen freudig gehorchen. Kinder müssen gelehrt werden, Gottes Wort zu lieben und dem Herrn aus Liebe und Ehrfurcht zu dienen – und nicht aus Furcht davor, erwischt oder bestraft zu werden.
Gebet ist wie eine Decke, mit der wir unsere Kinder zudecken können. Genauso wie wir sicherstellen würden, dass unsere Kinder in einer kalten Winternacht richtig zugedeckt sind, müssen wir auch sicherstellen, dass sie in einer kalten Welt durch unsere Gebete „zugedeckt“ werden. Wo immer sie sein mögen – in der Schule oder weit weg –, wir können Gott im Gebet bitten, sie vor den Fallstricken zu bewahren, die der Feind für sie ausgelegt hat.
Wir müssen uns mit unseren Ehemännern verbinden und die folgende Verheißung unseres Herrn in Anspruch nehmen: „Wenn zwei unter euch eins werden auf Erden, worum sie bitten wollen, so soll es ihnen widerfahren von meinem Vater im Himmel“ (Mt 18,19). Wir müssen, indem wir mit unseren Ehemännern einig werden, zu Gott beten, dass all unsere Kinder wiedergeboren und hingegebene Jünger des Herrn werden. Wir dürfen nicht zulassen, dass Satan etwas zwischen uns und unsere Ehemänner bringt, damit Satan keine Möglichkeit erhält, unsere Kinder anzugreifen. Wir sollten uns und unsere Kinder jeden Tag [als lebendiges Opfer] auf den Altar des Herrn legen.
Als Familie zusammen zu beten ist auch sehr wichtig. Dies mag morgens oft nicht möglich sein, da es eine große Eile geben kann, die Kinder für die Schule fertig zu machen usw. Daher sollte ein kurzes Gebet, in dem wir Gott um Führung und Schutz für sie bitten, ausreichen. Zu der Zeit können wir auch für irgendwelche dringende Bedürfnisse bitten. Aber abends, beim Abendessen, ist es gut, etwas Zeit zu nehmen, um in der Heiligen Schrift zu lesen und gemeinsam zu beten. Jedes Kind sollte ermutigt werden, zu beten. An Feiertagen können wir eine längere Zeit zusammen in Gottes Wort verbringen.
Nur Gott kann unsere Kinder in einer bösen Welt beschützen. Deshalb müssen wir uns mehr als alles andere auf das Wort Gottes und auf das Gebet verlassen. Jedes Problem, dem unsere Kinder gegenüberstehen, kann mit dem Wort Gottes und mit Gebet überwunden werden. Wenn wir die Gewohnheit entwickelt haben, auf den Herrn zu hören, dann wird er uns eine Verheißung für die Lösung eines jeden Problems, das wir mit unseren Kindern haben, geben. Wir können uns dann an diese Verheißung klammern und weiterbeten, bis das Problem gelöst ist.
Wir Mütter sollten unseren Kindern ein Gefühl von Sicherheit und Liebe geben. Unsere Kinder sollten bei uns einen Hafen und einen Zufluchtsort finden, an den sie sich stets wenden können. Das wird sie in späteren Jahren in die Lage versetzen, die Liebe Gottes und die Fürsorge Gottes klarer zu verstehen. Gewiss ist das ein großes Privileg, das wir haben – gegenüber unseren Kindern die Natur Gottes zu reflektieren, damit ihr junger Verstand das Unsichtbare tiefer begreifen kann.
„Die Weisheit der Frauen baut ihr Haus; aber ihre Torheit reißt’s nieder mit ihren eigenen Händen“ (Spr 14,1).
Unsere Kinder müssen, solange sie zuhause sind, in unserem Leben die erste Priorität sein. Wir dürfen die Erziehung unserer Kinder nie in den Händen unserer Großeltern oder ihrer Sonntagsschullehrer lassen. Gott hat uns Müttern zuallererst diese Verantwortung gegeben, weil wir sie geboren haben und weil wir mit ihnen zuhause die meiste Zeit verbringen.
Daher dürfen wir unsere Kinder niemals vernachlässigen, um einen Beruf oder eine Karriere anzustreben oder durch übermäßige Besuche von Verwandten und Freunden oder durch irgendeine Form gesellschaftlicher Aktivitäten.
Als meine Kinder zuhause waren, fand ich es besser, um ihretwillen auf die Wahrnehmung der meisten gesellschaftlichen Aufgaben zu verzichten. Ich habe eine solche Selbstverleugnung nie bedauert, denn die dadurch eingesparte Zeit war eine Zeit, die gut für die Kinder investiert wurde.
Aber als Gott bedürftige Menschen in unser Haus brachte, stellte ich alles zurück und suchte ihnen zu helfen. Und dann kümmerte sich Gott um meine Kinder. Nun, da alle meine vier Söhne erwachsen und von zuhause weg sind, stelle ich fest, dass ich eine Menge Zeit habe, Leute zu besuchen und an anderen gesellschaftlichen Aktivitäten teilzunehmen. Daher möchte ich dich ermutigen, auf Gottes Zeit für alles zu warten.
Nachdem wir verheiratet sind, haben unser Ehemann, unsere Kinder und unser Heim – in dieser Reihenfolge – die höchste Priorität in unserem Leben. Wir alle müssen viele Dinge opfern, wenn wir möchten, dass unser Eheleben und unser Zuhause glücklich sind, und wenn wir erleben wollen, dass unsere Kinder richtig aufwachsen. Aber auf lange Sicht gesehen ist es diesen Preis wirklich wert.
Es wird sehr schwierig sein, unseren Kindern die volle Aufmerksamkeit zu schenken, wenn wir zu arbeiten beginnen – sogar wenn es nur eine Teilzeitarbeit ist. Wir werden abends von einer solchen Arbeit müde und erschöpft nach Hause zurückkehren und feststellen, dass wir durch unsere Kinder in kleinen Dingen leicht gereizt und aus der Fassung gebracht werden. Dann können zuhause viele Dinge schiefgehen. Wir werden feststellen, dass unsere Kinder die Tendenz entwickeln, ungezogen und eigensinnig zu werden, wenn sie sehen, dass die Mama selbst häufig schlecht gelaunt ist! Eine Mutter zu sein ist ein Vollzeitjob – besonders wenn die Kinder klein und im schulpflichtigen Alter sind. Wir dürfen daher nicht mehr Arbeit übernehmen, als wir in einer solchen Zeit handhaben können.
Wir sollten alles Mögliche tun, um zusammen mit den Kindern die Versammlungen der Gemeinde zu besuchen. Dadurch geben wir ihnen ein gutes Beispiel. Aber wenn wir manchmal nicht in der Lage sind, einige Versammlungen zu besuchen, weil unsere Kinder krank sind, sollten wir uns nicht verdammt fühlen. In einer solchen Zeit mögen unsere Kinder im Verborgenen weinen und ihr unausgesprochener Schrei mag sein: „Mama, bitte lass mich jetzt nicht allein.“ Wenn Kinder krank sind, brauchen sie die Zusicherung und den Trost einer Mutter mehr als irgendetwas anderes. Daher sollten wir sie in solchen Zeiten nicht der Obhut anderer überlassen. Eines Tages werden sie uns für das glückliche Heim, das wir ihnen bereitet haben, danken, sogar wenn sie niemals wissen, wie viele Opfer für sie gebracht worden sind.
Sogar wenn wir bettlägerig sind, können wir zuhause für unsere Kinder gute Mütter sein. Wir mögen nicht in der Lage sein, viele Versammlungen zu besuchen. Aber unsere Gemeinschaft mit dem Herrn kann dennoch ungebrochen sein. Es gibt viele
Christen in kommunistischen Gefängnissen, die überhaupt keine Gottesdienste besuchen können. Aber sie sind Edelsteine, die der Herr poliert – und er wird sie eines Tages der ganzen Welt zur Schau stellen. Auch wir Mütter können solche Edelsteine für den Herrn sein.
Wir müssen uns für alles, was mit den Kindern in Verbindung steht, interessieren. Wenn sie in der Schule irgendeine Funktion zu erfüllen haben oder an einem bestimmten sportlichen Ereignis teilnehmen, sollten wir hingehen und zuschauen, wie sie sich daran beteiligen. Durch solche Aktionen können wir die Herzen unserer Kinder gewinnen – denn sie werden sehen, dass wir an den Dingen, die sie tun, interessiert sind.
An Feiertagen können wir mit ihnen zu Hause Spiele spielen und dann mit ihnen über die Dinge reden, die sie interessieren – und nicht bloß über Dinge, die uns interessieren. Wir müssen mit ihnen einzeln reden und ihnen Aufmerksamkeit schenken und ihnen zuhören, wenn sie mit uns reden. Dann werden sie auch uns Aufmerksamkeit schenken, wenn wir etwas zu ihnen sagen.
Wir sollten uns auch für ihre schulischen Aufgaben interessieren. Wenn sie etwas nicht verstehen, dann nützt es nichts, sie zu schelten. Wir sollten versuchen dieses Thema für uns selbst zu studieren und es ihnen erklären. Wenn das unsere Fähigkeit übersteigt, dann können wir jemand anders finden, um ihnen zu helfen. Wir sollten keine gesellschaftlichen Besuche zu solchen Zeiten planen, wenn unsere Kinder studieren sollten. Noch sollten wir damit beschäftigt sein, zuzeiten, wo unsere Kinder unsere Aufmerksamkeit benötigen, Besucher zu unterhalten. Unsere Kinder zu lehren wird unsererseits eine Menge an Opfern einschließen, und wir werden sicherlich auf eine Menge von geselligen Aktivitäten verzichten müssen, wenn wir es richtig machen wollen. Aber wir werden es nicht bedauern, wenn wir sehen, dass unsere Kinder erwachsen wurden und im Leben gut zurechtkommen.
Viele Mütter empfinden es als richtiges Problem, mit ihren Teenager-Kindern auszukommen und sie dazu zu bringen, ihre Probleme mit ihnen zu teilen. Ein Grund dafür könnte sein, dass diese Mütter so sehr mit der Arbeit und mit der Unterhaltung ihrer Freunde beschäftigt waren, als ihre Kinder klein waren, sodass sie damals kaum Zeit für ihre Kinder hatten. Nun hat sich der Spieß umgedreht und ihre Teenager- Kinder haben keine Zeit mehr für ihre Eltern!
Wir müssen das Vertrauen unserer Kinder gewinnen, wenn sie noch klein sind. Aber wenn wir versäumt haben, das zu tun, dann sollen wir den Herrn suchen und versuchen, das wenigstens jetzt zu tun. Es ist niemals zu spät, anzufangen. Wir sollten die Hoffnung niemals aufgeben.
Vergessen wir niemals, dass unsere Kinder Gottes spezielle Gabe an uns sind, und er sagt uns in Bezug auf jedes einzelne unserer Kinder: „Nimm das Kindlein mit und stille es mir; ich will es dir lohnen…“ (2Mo 2,9).
Unsere Kinder müssen mit der Erkenntnis aufwachsen, dass sie für uns wertvoll und kostbar sind. Sie müssen zuerst von uns Müttern Gottes Güte spüren. Dann wird unser Zuhause das sein, wie Gott es haben möchte – und Gott wird verherrlicht werden.
Als Mütter denken wir oft darüber nach, wie wir unsere Kinder auf die richtige Art und Weise korrigieren sollten. Aber wenn wir uns anstrengen, unsere Kinder richtig zu belehren, können wir vermeiden, ihnen eine Menge unnötige Zurechtweisung zu geben.
Es sollte sehr wenige Regeln geben, die wir für unsere Kinder machen. Wenn wir zu viele Regeln aufstellen, werden unsere Kinder entweder legalistisch werden oder schließlich jeder Regel, die wir aufstellen, ungehorsam sein. Wir müssen ihnen Prinzipien beibringen, statt sie viele Regeln zu lehren. Einfache Anweisungen sind besser als komplizierte Regeln.
Die wichtigsten Prinzipien, die wir unseren Kindern lehren müssen sind Gehorsam gegenüber den Eltern, wahrhaftig sein, Selbstlosigkeit, Respekt gegenüber älteren Menschen und eine Sorge für die Rechte anderer zu haben. Wenn sie diesen Prinzipien folgen, werden sie nicht viele Regeln benötigen. Später im Leben, wenn sie das Elternhaus verlassen, werden diese vermittelten Prinzipien und Werte sie ihr ganzes Leben lang leiten.
Die Bibel verheißt, dass es Kindern, die ihre Eltern ehren, wohlergehen wird. Wenn wir also wollen, dass es unseren Kindern wohlergeht, müssen wir sie lehren, uns zu ehren. Sie müssen auch gelehrt werden, mit allen älteren Menschen mit Respekt zu sprechen.
Wir müssen unsere Kinder lehren, zu Hause auf praktische Weise selbstlos zu sein. Wir müssen sie lehren, ihr Spielzeug und die Dinge, die sie mögen, mit anderen, die in unser Haus kommen, zu teilen.
Christen müssen gelehrt werden, das Eigentum anderer zu respektieren und niemals zu stehlen. Wir dürfen niemals erlauben, dass sie von der Schule Dinge nach Hause bringen, die ihnen nicht gehören. Wenn unsere Kinder sehen, dass wir Dinge von anderen borgen und nicht sorgsam darauf bedacht sind, diese zurückzugeben, dann werden sie anfangen, dasselbe zu tun. Kinder sind nicht von Natur aus tugendhaft. Man muss ihnen Tugenden beibringen.
Kinder sollten ermutigt werden, zuhause manuelle Arbeiten zu verrichten. Aber wir sollten dieselbe Aufgabe nicht wiederholt demselben Kind geben. Wir müssen die Aufgaben unter den Kindern rotieren, damit jedes gemäß seiner Fähigkeit an die Reihe kommt. Auf diese Weise werden wir zu allen fair sein. Wir sollten unsere Kinder nicht daran gewöhnen, für die Arbeit, die sie zuhause verrichten, eine Bezahlung oder eine Belohnung zu erhalten. Ich weiß, dass es diesbezüglich unterschiedliche Ansichten gibt. Aber in dieser Methode liegen Risiken. Sie mag gelegentlich völlig in Ordnung sein. Andererseits müssen unsere Kinder gelehrt werden, dass zuhause zu helfen für jeden das Normale ist – für Vater, Mutter und Kinder. Sie dürfen nicht meinen, dass sie uns einen Gefallen tun, wenn sie uns zuhause helfen.
Wir müssen unseren Kindern die Freiheit einräumen, zu uns alles zu sagen, was sie sagen möchten, und zu jeder Zeit über jedes Thema zu sprechen. Natürlich sollte ihnen nicht erlaubt werden, grob oder frech zu sein. Aber wenn wir ihnen gestatten, mit uns offen und frei umzugehen, werden wir bald die Dinge entdecken, die sie umtreiben. Wenn sie distanziert und ruhig sind, werden wir wissen, dass etwas nicht stimmt. Wir müssen das Vertrauen unserer Kinder erwerben und sie müssen uns als ihre engsten Freunde betrachten.
Unsere Kinder werden stets die Tatsache schätzen, dass wir Mütter uns ausreichend darum gekümmert haben, ihnen zu helfen, und nicht bloß, um ihnen Vorwürfe zu machen. Wenn wir uns also die Zeit nehmen, mit ihnen Gemeinschaft zu pflegen, wird es weniger Bedarf geben, sie zu korrigieren. Sie werden die Opfer, die wir für sie bringen und unsere ungeteilte Hingabe, die wir ihnen schenken, sehen – und sie werden warmherzig darauf reagieren. Jahre später, wenn sie im Leben Belastungen ausgesetzt sind, werden sie auf ähnliche Situationen zurückschauen, in denen wir Mütter Glauben hatten und unseren Glauben nicht aufgaben… und wie Gott uns triumphierend durch diese Prüfung gebracht hat. Auf diese Weise wird sich ihr eigener Glaube entwickeln.
Es ist wichtig, dass wir niemals erlauben, dass unsere Kinder gegenüber irgendwelchen Bediensteten, die wir in unserem Hause haben, unhöflich sind. Wenn wir unsere Kinder auch nur einmal anhalten, sich bei einem Bediensteten zu entschuldigen, wird das oft ausreichen, sie von einem solchen Verhalten zu heilen. Wir müssen unsere Kinder lehren, gegenüber den Bediensteten, die uns zuhause helfen, dankbar zu sein. Wenn unsere Kinder etwas Geld verdienen oder in der Schule einen Bargeldpreis erhalten, sollten wir sie ermutigen, für solche Bedienstete ein Geschenk zu besorgen, um ihnen ihre Wertschätzung zu zeigen. Wir müssen es sehr ernst nehmen, wenn unsere Kinder jemals irgendjemanden, der für uns arbeitet, verachten. Die unglücklichen Umstände von Bediensteten mögen sie in eine niedrigere soziale Schicht gestellt haben, aber ihr Schöpfer wacht über sie und wird uns Eltern dafür verantwortlich halten, wenn unsere Kinder sie verachten. Wenn unsere Kinder gegenüber denen, die gesellschaftlich niedriger gestellt sind, mit einer Einstellung der Überlegenheit aufwachsen, wird das unsere Kinder langfristig zerstören. Um Vergebung zu bitten ist für alle schwer; es ist lohnenswert, wenn wir Mütter darin ein Beispiel geben.
Einheit mit unseren Ehemännern ist auch sehr wichtig. Das wird uns geistliche Autorität verleihen, wenn wir uns mit unseren Kindern befassen. Wir müssen stets unser Bestes geben, um unsere Meinungsverschiedenheiten mit unseren Ehemännern bei der erstbesten Gelegenheit beizulegen. Wir sollten das zur Ehre Gottes tun. Aber es ist auch den Kindern zuliebe gut. Wir können nicht erwarten, dass sich unsere Kinder uns unterordnen, wenn wir uns unseren Ehemännern nicht unterordnen. Der Geist der Rebellion kann durch eine Ehefrau, die sich nicht unterwerfen möchte, sehr leicht in ein Elternhaus gebracht werden, und dann können all die Kinder von ihr angesteckt werden! Wir dürfen niemals vergessen, dass wir und unsere Ehemänner ein gemeinsames Ziel haben: Das Wohlergehen unserer Kinder.
Wir sollten vermeiden, unsere Kinder öffentlich zu loben, weil sie das aufgeblasen machen könnte. Sie mögen denken, dass wir ihnen schmeicheln oder dass wir übertreiben. Aber es ist gut, unsere Kinder zu ermutigen – sowohl öffentlich als auch privat. Aber wir müssen in diesem Punkt vorsichtig sein – denn ein Kind öffentlich zu loben kann bei den anderen Kindern zu Eifersucht und zu Rivalität unter Geschwistern führen. Es kann auch dazu führen, dass sich das Kind nachher auf eine selbstgerechte Art und Weise zu verhalten beginnt.
Unser Zuhause muss ein Vorgeschmack des Himmels sein. Wir müssen für unsere Kinder ein Heim bereitstellen, das wie ein „Himmel auf Erden“ ist – ein Ort, an den sie sich von den Kämpfen, Mühen und Versuchungen, denen sie in der Welt begegnen, zurückziehen können.
Es ist etwas Gutes, unseren Kindern Disziplin in ihren Essgewohnheiten, ihren Lerngewohnheiten und sogar in ihrer Freizeit und Erholung beizubringen. Sogar während der Ferien ist es für sie gut, etwas in der Heiligen Schrift zu lesen und Bibelverse auswendig zu lernen.
Das Leben wird für uns viel einfacher sein, wenn wir unseren Kinder früh im Leben beibringen, auf ihre eigenen Sachen achtzugeben, ihre Dinge in Ordnung zu halten, rechtzeitig aufzustehen, ihre Mahlzeiten pünktlich einzunehmen usw. Die älteren Kinder können auch gelehrt werden, ihre eigene Unterwäsche zu waschen und einen Teil der schweren Arbeit zuhause mitzutragen, damit sie ihre Mütter nicht für selbstverständlich halten. Sie mögen dazu etwas Zeit brauchen, um das zu lernen. Aber nachdem sie es gelernt haben, werden ihnen diese Gewohnheiten ihr ganzes Leben lang helfen.
Unsere Kinder müssen auch gelehrt werden, Gott zu ehren und ihn in ihrem Leben an die erste Stelle zu setzen. Eine Methode dabei ist, sie zu lehren, wenn sie noch jung sind, die Versammlungen der Gemeinde regelmäßig und pünktlich zu besuchen. Ich habe gesehen, wie meine eigenen Kinder Gottes Hilfe erfahren haben, als sie Gott durch die Teilnahme an den wöchentlichen Sonntagsgottesdiensten ehrten, selbst wenn sie am nächsten Tag Prüfungen hatten. Gott ehrt jene, die ihn ehren.
Kinder sollten gelehrt werden, in den Versammlungen ruhig zu sitzen. Indem wir ihnen das beibringen, werden wir sie lehren, Gott zu respektieren, indem sie andere, die zuhören, nicht ablenken. Wir können kleinen Kindern ein Bilderbuch oder ein Buch zum Ausmalen geben. Sogar wenn sie älter sind und allein sitzen können, sollten wir ein Auge auf sie werfen, um zu sehen, dass sie sich richtig benehmen. Wenn wir feststellen, dass sie sich unartig benehmen, sollten wir sie warnen, wenn wir von der Versammlung nach Hause kommen, und sie an die Wichtigkeit, Gott zu ehren, erinnern.
Es ist nicht gut, älteren Kindern während der Versammlungen Geschichtenbücher zum Lesen zu geben, wenn sie alt genug sind, der Predigt zuzuhören. Wenn sie ihren Lehrern jeden Tag drei bis vier Stunden zuhören können, dann können sie sicherlich in einem Gottesdienst zwei Stunden lang aufpassen. Wir würden nicht wollen, dass sie Geschichtenbücher lesen, während ihre Lehrer etwas erklären. Noch sollten sie das in den Versammlungen tun!
Kinder müssen gelehrt werden, mit dem Essen und der Kleidung, die sie erhalten, zufrieden zu sein und mit materiellen Dingen nicht verschwenderisch umzugehen.
Disziplinierte Lerngewohnheiten sind ebenfalls wichtig. Wir mögen bei unseren Kindern sitzen müssen, besonders wenn sie klein sind, und mit ihnen durch ihre Hausaufgaben gehen, sodass sie in ihrer Klasse Zuversicht haben können. Wir möchten nicht, dass sie ihre Ausbildung zu ihrem Gott machen. Aber Gott wird sicherlich nicht verherrlicht werden, wenn sie auf Grund ihrer Faulheit in ihrer Schule schlecht abschneiden. Unsere Kinder mögen nicht intelligent sein. Aber wir können sie alle lehren, fleißig zu sein.
„Lehre dein Kind, den richtigen Weg zu wählen, und wenn es älter ist, wird es auf diesem Weg bleiben“ (Spr 22,6; Neues Leben Bibel, kurz NLB).
„Strafe dein Kind, solange es noch Hoffnung gibt. Aber lass dich nicht dazu hinreißen, es zu töten“ (Spr 19,1; NLB).
„Das Herz eines jungen Menschen ist voller Dummheiten, aber durch Bestrafung werden sie ausgetrieben“ (Spr 22,15; NLB)).
„Vergiss nicht, dein Kind zu bestrafen. An einer Tracht Prügel wird es nicht sterben. Im Gegenteil, du rettest es damit vor dem Tod“ (Spr 23,13-14; NLB).
„Weise dein Kind zurecht und es wird dir Freude und Zufriedenheit bereiten“ (Spr 29,17; NLB).
Wenn es um die Zurechtweisung und Züchtigung unserer Kinder geht, brauchen wir viel Weisheit und Gnade. Wir müssen sie züchtigen, genauso wie Gott uns züchtigt – mit Liebe und mit Mitgefühl, indem wir ihr ewig Bestes suchen. Wir sollten nicht die gesamte Disziplinierung der Kinder in den Händen unserer Männer lassen. Ein schwacher Lehrer wird ein ungehorsames Kind stets zum Schuldirektor schicken, um bestraft zu werden. Und Kinder werden einen solchen Lehrer – oder eine solche Mutter – nicht respektieren. Unsere Kinder werden sehen, dass wir schwach sind, wenn wir sie nie selbst disziplinieren – und dann werden wir bald unsere Autorität über sie verlieren.
Wir sollten auch wissen, für welche Dinge wir unsere Kinder zurechtweisen sollten und für welche nicht. Ein grundlegendes Prinzip besteht darin, dass wir im Gedächtnis behalten müssen, ist, dass ihr Charakter wichtiger als irgendein materieller Verlust ist. Wir müssen selbst einen richtigen Sinn für Ewigkeitswerte haben. Wenn unsere Kinder zu uns (oder sonst jemanden) grob sind oder wenn sie vorsätzlich Lügen erzählen, müssen wir dies als ernstere Angelegenheit betrachten als wenn sie bloß versehentlich einen teuren Gegenstand zerbrechen.
Wir müssen uns von allem Zorn, aller Ungeduld und Verärgerung reinigen, wenn wir unsere Kinder züchtigen. Wir dürfen sie niemals im Zorn strafen. Ich bin sicher, dass wir in diesem Bereich in der Vergangenheit alle versagt haben. Aber wir können dafür Buße tun und den Herrn um Gnade bitten, um unsere Kinder in Zukunft in Liebe zu korrigieren.
Wir sollten unseren Kindern als Strafe niemals eine schwere körperliche Arbeit auferlegen. Sie sollten lernen, aus einer Pflicht heraus zu arbeiten und nicht als eine Strafe. Ebenso sollten wir ihnen als Strafe nicht das Essen vorenthalten – es sei denn, es handelt sich um einen Luxusartikel wie Schokolade oder Eiscreme. Kinder brauchen für ihr ordentliches Wachstum gute Nahrung.
Wenn wir unsere Kinder warnen, dass wir sie für Ungehorsam in einem bestimmten Bereich bestrafen werden, dann müssen wir unser Wort halten. Sonst werden sie denken, dass unsere Drohungen leere Worte sind – und sie werden den Respekt für unsere Worte verlieren. Aber wir können die Schwere einer Bestrafung mildern, wenn wir sehen, dass sie eine leichtere verdienen. Wir können sogar eine angedrohte Strafe aufheben, wenn wir sehen, dass unseren Kindern ihre Tat leidtut. Sogar Gott selbst war der Stadt Ninive gnädig und hob die angedrohte Strafe auf, als er ihre Buße sah (Jona 3). Gott handelt mit uns mit Strenge und mit Güte – und so müssen wir es auch mit unseren Kindern machen.
Die Rute oder den Riemen bei der Züchtigung unserer Kinder zu benutzen ist nicht die einzige Form der Bestrafung. Wir können auch ihre Zeit zum Spielen einschränken oder ihnen befehlen, sich eine Zeitlang ruhig in ihr Bett zu legen. Diese Handlungen können auch zu ihren Herzen sprechen, wenn sie etwas Falsches getan haben.
Wir sollten unsere Kinder niemals auf eine unbarmherzige Art und Weise strafen. Wir dürfen ihnen nicht ins Gesicht schlagen oder sie verletzen, wenn wir sie züchtigen. Gesichter sind dazu bestimmt, mit Liebe gestreichelt und nicht geschlagen zu werden. Wir sollten es vermeiden, unsere Hände zu gebrauchen, um unsere Kinder zu schlagen. Es ist besser, eine Rute zu verwenden, wenn wir sie strafen, wie die Heilige Schrift sagt (Spr 23,13-14). Die Hände sind dazu da, unsere Kinder zu liebkosen, wodurch wir unsere Liebe für sie zum Ausdruck bringen.
Nachdem unsere Kinder einmal Teenager geworden sind (ab dem Alter von 13 Jahren) sollten wir es vermeiden, sie körperlich zu züchtigen. Wenn wir sie im Alter zwischen 1 und 13 Jahren diszipliniert haben, wird es gewöhnlich keinen Bedarf mehr geben, sie danach körperlich zu züchtigen. Nutzen wir daher die Jahre, wenn sie noch jung sind, um sie zu disziplinieren und sie in den Wegen Gottes zu erziehen.
Wir sollten unsere Kinder niemals in der Gegenwart anderer züchtigen, denn das würde bedeuten, sie öffentlich zu demütigen – und dass wird für sie eine doppelte Bestrafung darstellen. Wir müssen ihre Würde allezeit respektieren. Wir sollten sie für ihre Fehler unter vier Augen bestrafen. Ungehorsam und Ungezogenheit müssen immer umgehend korrigiert werden. Wenn wir versagen, sie in solchen Angelegenheiten zu disziplinieren, könnten sie in gefährliche Extreme gehen, die sie ruinieren können, wenn sie aufwachsen. Und dann mag es zu spät sein, sie zu korrigieren. Einige Eltern bestrafen ihre Kinder öffentlich, bloß um anderen zu zeigen, dass sie bei der Erziehung ihrer Kinder streng sind. Das bedeutet, die Ehre von Menschen zu suchen und ist in Gottes Augen böse.
Beide, Vater und Mutter, sollten bei der Disziplinierung ihrer Kinder mit einer Stimme sprechen. Wenn wir Mütter versuchen, unsere Kinder zu verteidigen, wenn der Papa sie bestraft, dann laufen wir Gefahr, unsere Kinder langfristig zu zerstören.
Nachdem wir unsere Kinder diszipliniert haben, müssen wir ihnen versichern, dass ihnen vergeben wurde. Wir müssen ihnen auch beibringen, wie ihre Fehler korrigiert werden können. Aber wir sollten aufpassen, sie nicht immer wieder an ihre Fehler zu erinnern. Einige Mütter tun das, und das führt bloß dazu, die Kinder noch mehr zu frustrieren.
Es gibt Zeiten, wenn wir unsere Kinder auch belohnen sollten. Gott selbst belohnt uns, wenn wir uns in einem bestimmten Bereich verleugnet haben. Als sich Abraham selbst verleugnete und Lot die Gelegenheit gab, als Erster zu wählen, welches Land er wollte (1Mo 13), belohnte Gott Abraham umgehend. In derselben Weise, wenn unsere Kinder gut gewesen sind und sich auf eine bestimmte Weise selbst verleugnet haben, ist es gut, sie zu belohnen. Wir sollten ihnen auch an ihren Geburtstagen oder wenn sie krank sind oder nachdem sie ins Krankenhaus eingeliefert wurden, Geschenke geben.
Es kann Zeiten geben, wenn wir uns schlecht fühlen, weil wir unsere Kinder zu hart bestraft haben, und dann versuchen, dies damit auszugleichen, dass wir ihnen zur Entschädigung irgendein Geschenk geben. Das ist in Ordnung, wenn es nur gelegentlich geschieht. Aber wenn es eine Gewohnheit wird, dann werden wir bald feststellen, dass unsere Kinder jeden Respekt für die Strafe, die wir ihnen gegeben haben, verlieren. Es ist besser, sie zu einem späteren Zeitpunkt zu belohnen, wenn sie sich bemüht haben, gut zu sein.
Wenn Probleme in Bezug auf unsere Kinder aufkommen ist es für uns leicht, das Gefühl der Freude und des Wunders und der Dankbarkeit gegenüber Gott zu verlieren, die wir zuerst hatten, als unser Baby geboren wurde. Aber wir sollten nie vergessen, dass es ein unschätzbares Privileg ist, ein Kind zur Welt zu bringen. Es gibt so viele Frauen, die niemals dieses Privileg haben und die alles in der Welt geben würden, um ein Baby zu haben.
Daher müssen wir den Entschluss fassen, unsere Hand um jeden Preis an den Pflug zu legen; und wir müssen unser Bestes tun, um zu sehen, dass zuhause alles rundläuft. Gott wird unsere Stärke erneuern und uns geistlich frisch erhalten, wenn wir mit ihm Zeit verbringen und einen engen Wandel mit ihm aufrechterhalten.
Unsere Kinder zu ermutigen halte ich für eine der wichtigsten Aufgaben, die wir jemals für sie tun können. Aber leider fehlt das in den meisten Familien.
Wir sehen, dass viele Kinder auf Grund elterlichen Missbrauchs, Mangel an Liebe oder Mangel an Gemeinschaft zu krummen und verbogenen Persönlichkeiten aufwachsen. Ein Kind, welches das Pech hat, in einer Familie aufzuwachsen, in der es niemals ermutigt wird, ist wie eine Pflanze, die unter dem Schatten eines Felsens aufwächst und nie das Sonnenlicht sieht.
Es ist leicht, ein begabtes Kind oder eines, das im Studium und im Sport gut abschneidet, zu loben und zu ermutigen. Aber es ist das schwächere Kind, welches am meisten der Ermutigung bedarf. Wir müssen das Bedürfnis eines solchen Kindes erspüren, das innerlich leiden mag, aber seine Verletzung nicht ausdrücken kann. Eine sensible Mutter wird in der Lage sein, seine Gefühle so leicht wie ein Thermometer die Temperatur liest, mitzubekommen.
Wenn sich ein Kind minderwertig fühlt oder nicht in der Lage ist, dasselbe zu erreichen, was seine älteren Geschwister erreicht haben oder sich von seinen Freunden abgelehnt und sich unerwünscht fühlt – fügen wir dann zu seinem Druck noch unsere Schelte hinzu, wenn wir es ermutigen sollten?
Wir können uns selbst prüfen, indem wir uns die Frage stellen, wie oft wir das Wort „Du sollst nicht“ gegenüber unseren Kindern benutzen. Wir sollen unseren Kindern sagen, was sie tun sollten, nicht nur, was sie nicht tun sollten.
Vielleicht wurde eines deiner Kinder geboren, ohne dass du es geplant hattest. Hast du jemals zu anderen oder vielleicht zu dir selbst diese Worte gesagt: „Dieses Kind war ein Unfall.“ In welchem Gegensatz steht dies zum Wort Gottes, das besagt, dass „Kinder eine Gabe des Herrn sind“ (Ps 127,3). Wir müssen jedes Kind als ein Geschenk Gottes betrachten. Gott macht keine Fehler, auch wenn wir nicht damit gerechnet haben, ein Kind zu bekommen.
Wir sollten das Versagen unserer Kinder niemals öffentlich bloßstellen oder sie öffentlich erniedrigen. Unsere Kinder müssen wissen, dass wir sogar hinter ihrem Rücken treu zu ihnen stehen werden.
Wir müssen unsere Kinder auch lehren, ihre jüngeren Brüder und Schwestern zu respektieren, und nicht eifersüchtig auf sie zu sein, bloß weil wir mehr Zeit mit den jüngeren Geschwistern verbringen. Das kann manchmal ein Problem sein, wenn ein Baby geboren wird und das dann von allen eine Menge Aufmerksamkeit erhält. Aber mit Gottes Hilfe können wir unseren Kindern zeigen, dass sie für uns alle gleich wertvoll sind.
Wie oft haben wir es versäumt, gegenüber einem Kind, das versagt hat, Mitgefühl zu zeigen. Sogar wenn ein Kind rückfällig wurde oder in Sünde gefallen ist, kann eine Mutter dieses verlorene Lamm durch ihre liebevolle Anteilnahme und durch ihr Gebet dennoch zurück in den Schoß des Retters führen.
Wenn ein Kind versagt hat, ist das nicht die Zeit, es zu schelten. Gott schimpft nicht mit denen, denen es an Weisheit mangelt, und auch wir sollten das nicht tun (Jak 1,5). Wie viel Weisheit brauchen wir selbst, um bessere Mütter zu sein – und Gott schimpft nicht mit uns!
Viele rückfällig gewordene Kinder wurden durch die treuen Gebete ihrer Mütter wieder für den Herrn zurückgewonnen. Halten wir daher an den Verheißungen Gottes ohne zu wanken fest.
Wenn wir mit unseren Kindern Zeit verbringen, werden wir feststellen, dass sie sich uns öffnen und ihre Probleme mit uns teilen, selbst wenn wir nur irgendeine gewöhnliche Arbeit mit ihnen erledigen. Dann können wir sie ermutigen, Überwinder zu werden und nicht unterzugehen, egal welchem Problem sie begegnen mögen.
Wenn unsere Kinder älter werden, müssen wir sie als reife Erwachsene behandeln und ihnen den gebührenden Respekt zollen. Wir müssen aufhören, mit ihnen wie Babys, die sie einmal waren, umzugehen. Dann werden wir feststellen, dass sie als unsere Freunde aufwachsen und sich nicht von uns distanzieren.
Während unsere Kinder aufwachsen, gibt es für uns viele Gelegenheiten, um für uns selbst die Wahrheit der Verheißungen der Heiligen Schrift unter Beweis zu stellen. Gottes glückliche Fürsorge und Anteilnahme werden für uns zu einer lebendigen Realität werden, wenn wir ihm unsere Kinder Tag für Tag anvertrauen und in Abhängigkeit von ihm leben. Die Erziehung unserer Kinder kann für uns auch ein großes Mittel, geistliche Reife zu erlangen, sein. Dies wird sich letztendlich auch auf das geistliche Leben unserer Kinder auswirken. Möge Gott uns allen helfen, treu zu sein.
„Wenn Kinder mit Kritik leben, lernen sie zu verurteilen, wenn Kinder mit Feindseligkeit aufwachsen, lernen sie zu kämpfen, wenn Kinder mit Spott aufwachsen, lernen sie, scheu zu sein, wenn Kinder mit Scham aufwachsen, lernen sie sich schuldig zu fühlen, wenn Kinder mit Toleranz aufwachsen, lernen sie geduldig zu sein, wenn Kinder mit Ermutigung aufwachsen, lernen sie zuversichtlich zu sein, wenn Kinder mit Sicherheit aufwachsen, lernen sie Glauben zu haben, wenn Kinder mit Fairness aufwachsen, lernen sie Gerechtigkeit, wenn Kinder mit Lob aufwachsen, lernen sie wertzuschätzen, wenn Kinder mit Zustimmung aufwachsen, lernen sie sich selbst anzunehmen, wenn Kinder mit Freundschaft aufwachsen, lernen sie zu lieben.“ (Autor unbekannt)
„Habe Geduld mit mir!“ rief der Knecht, als er seinen Mitknecht um Barmherzigkeit anflehte (Mt 18,29).
Das ist auch der unausgesprochene Ruf, der von vielen Menschen, mit denen wir als Hausfrauen und Mütter jeden Tag zu tun haben, zu uns durchdringt. Wir müssen in unserem Geist empfindsam sein, wenn wir diesen Schrei hören wollen – denn er ist unausgesprochen.
Es kann sein, dass unsere Kinder langsam darin sind, etwas zu lernen, was wir ihnen wiederholt beizubringen versucht haben. In der Folge werden wir stark versucht, mit ihnen ungeduldig zu werden. Wenn wir ihren unausgesprochenen Ruf, „Habe Geduld mit mir, ich tue mein Bestes, es richtig zu machen!“, hören könnten, dann wäre es für uns leichter, der Versuchung, uns über sie zu ärgern, zu widerstehen.
Vielleicht ist das Dienstmädchen, das uns bei unserer Hausarbeit hilft, etwas unbeholfen und nicht so sauber, wie wir es gerne hätten, und wir werden versucht, mit ihr hart ins Gericht zu gehen. Aber ihr unausgesprochener Ruf lautet: „Habe Geduld mit mir, gib mir eine weitere Chance und ich werde mich verbessern!“ Und wir erhalten eine weitere Gelegenheit, freundlicher zu sein.
Oder vielleicht sind es unsere betagten Eltern, die alt und gebrechlich und die jetzt von uns abhängig sind. Ihr schwacher, unausgesprochener Ruf lautet ebenfalls: „Habe Geduld mit mir! Ich möchte dir nicht zur Last fallen, aber ich brauche nun deine Hilfe!“ Wenn wir für ihre Nöte empfindsam sind, werden wir ihren Ruf hören und ihnen helfen, ohne sie ihre Abhängigkeit von uns spüren zu lassen.
Vielleicht ist das Verhalten unserer Mitschwestern in der Gemeinde eine Prüfung für uns. Auch ihr unausgesprochener Ruf lautet: „Habe Geduld mit mir, es fehlt mir noch eine Menge Weisheit!“ Dann erkennen wir, dass auch sie sich bemühen, Vollkommenheit zu erreichen.
In solchen Situationen werden wir alle eine Tendenz in unserem Fleisch feststellen, so wie dieser unbarmherzige Knecht zu sein. Aber gerade dann müssen wir uns erneut daran erinnern, wie viel uns Gott vergeben hat und wie geduldig andere mit unseren Dummheiten waren.
Darum sollten wir unsere geistlichen Ohren stets darauf eingestellt haben, den Ruf nach Geduld zu hören, der von allen unseren Mitmenschen – von Jung und Alt – zu uns durchdringt.
„Die Geduld aber soll ihr Werk tun bis ans Ende, damit ihr vollkommen und unversehrt seid und kein Mangel an euch sei“ (Jak 1,4).
Der Heilige Geist ist unser Helfer [Beistand, Tröster] in unserer Zeit der Not (Joh 14,16).
Eine Frau, die mit dem Geist erfüllt ist, wird natürlich mit dieser Eigenschaft des Heiligen Geistes erfüllt und für ihren Mann in Zeiten der Not eine Gehilfin sein. Gott schuf Eva, um eine solche Gehilfin für Adam zu sein.
Eine gute Gehilfin ist eine, die schnell ist, die Not und die Hilflosigkeit ihres Mannes zu sehen und die ebenso schnell ist, dieses Bedürfnis zu stillen. Wenngleich ihr Mann stark sein mag, so gibt es stets Zeiten, in denen er jemanden braucht, der ihm beisteht und ihn in den Kämpfen des Lebens ermutigt.
Gesegnet ist die Frau, die für ihren Mann eine solche Gehilfin sein kann.
Leider sind viele Frauen so mit ihren eigenen Sorgen und Prüfungen beschäftigt, dass sie stets selbst von ihren Männern getröstet und verhätschelt werden möchten. Folglich sind nie frei von sich selbst, um für ihre Männer eine Hilfe zu sein.
In manchen Fällen könnte der Grund dafür sein, dass diese Frauen die Verantwortung für viele unnötige Dinge, die man hätte vermeiden können, übernommen haben, und dass sie sich schließlich mit Bürden belasteten, die für sie zu schwer wurden.
Wir müssen unsere Begrenzungen anerkennen und nur jene Aufgaben auf uns nehmen, die wir schaffen können.
Es ist nicht genug, dass wir unseren Männern helfen. Als Mütter hat Gott uns berufen, auch für unsere Kinder Gehilfinnen zu sein.
Was ist unsere Einstellung, wenn unsere Kinder auf irgendeinem Gebiet versagen und entmutigt sind oder wenn sie sündigen und uns durch ihr Verhalten enttäuschen oder wenn sie unsere Erwartungen nicht erfüllen?
In China werden weibliche Babys in Flüsse und in Indien in Mülltonen und Tempel geworfen, weil sie für ihre Mütter, die männliche Babys haben wollten, eine Enttäuschung sind. Sind wir wie diese Mütter, wenn eines unserer Kinder uns in irgendeiner Weise enttäuscht?
Ein Kind, das versagt hat oder das sich minderwertig fühlt, braucht mehr Liebe, Mitgefühl, Verständnis und Sorge, mehr Zeit, die man mit dem Kind verbringt und mehr Gebet – und nicht um in den Fluss geworfen zu werden!
Wir müssen glauben, dass Gott, der Meistertöpfer, sogar das kaputteste Gefäß in der Welt in etwas verwandelt, was für seine Zwecke nützlich ist.
Er ist in der Lage, von unserem halsstarrigsten Kind die Herzenshärte wegzunehmen und es zu einem Gefäß zu machen, das ihn verherrlicht. Der Heilige Geist, der Helfer, ist gekommen, um aus denen göttliche Erfolge zu machen, die in dieser Welt Versager sind. Und wir Mütter sind berufen, unsere Kinder zu ermutigen, dies zu glauben.
Oder nimm ein anderes Beispiel: Wenn der Vater ein Kind streng disziplinieren muss, sollten wir das Kind bei diesen Anlässen nicht durch „Trost“ ruinieren, indem wir ihm dem Eindruck vermitteln, dass sein Vater übermäßig hart zu ihm war.
Einige Mütter können sogar so weit gehen, dass sie ihre Kinder ermutigen, ihre Väter zu betrügen – so wie Rebekka Jakob ermutigte, Isaak zu betrügen. Jakob wird gewöhnlich ein Betrüger genannt. Aber wer war es, der ihm das Betrügen beigebracht hat? Eine unweise Mutter, die mit ihrem Ehemann nicht eines Sinnes war. Diese Dinge wurden zu unserer Belehrung geschrieben.
Als Frauen haben wir ein riesiges Vorratshaus von emotionaler Energie in uns. Statt unsere Energie mit Nörgeln über unsere Ehemänner zu vergeuden, dass sie gewisse Dinge nicht für uns tun, sollten wir sie nutzbringender damit verwenden, die Lasten und Probleme unserer Kinder zu tragen – denn schließlich haben auch sie Probleme, und sie sind zu jung, um sie alleine zu tragen. Sie brauchen jemanden, der ihnen dabei hilft.
Wir sind in einem Kampf mit dem Feind, der entschlossen ist, unser Heim, unsere Kinder und unsere Familie zu zerstören. Wir dürfen in diesem Kampf niemals aufgeben oder aus den Augen verlieren, wer unser wirklicher Feind ist, bis jedes Mitglied unserer Familie sicher im Reich Gottes ist. Während der Heilige Geist für uns eintritt, müssen wir als Gehilfinnen für unsere Ehemänner und Kinder beten.
Wir können diesen Kampf mit einem Tauziehen vergleichen, in der die Mächte der Finsternis am anderen Ende gegen unsere Männer und Kinder ziehen. An welcher Seite des Seils ziehen wir – MIT unseren Männern und unseren Kindern (indem wir für sie beten und sie ermutigen) oder GEGEN sie (indem wir über sie nörgeln und sie schelten)?
Wir brauchen in diesem Kampf niemals entmutigt zu sein, denn wir haben allezeit den Heiligen Geist, um uns zu stärken, wir haben alle Verheißungen Gottes, um uns zu unterstützen und eine Wolke von Zeugen, die uns aufmuntern. Jede von uns kann die Art von Gehilfin werden, die Gott haben möchte.
Alle unsere gegenwärtigen Selbstverleugnungen und Leiden werden am Tag des Gerichts wie nichts erscheinen, wenn sich unsere Männer und unsere Kinder erheben und uns als gesegnet bezeichnen werden, weil wir unsere Aufgaben als Gehilfinnen treu erfüllt haben.
„Ihre Schwester Maria saß Jesus zu Füßen und hörte ihm aufmerksam zu. Marta dagegen mühte sich mit der Bewirtung der Gäste ab. Sie kam zu Jesus und sagte: Herr, ist es nicht ungerecht, dass meine Schwester hier sitzt, während ich die ganze Arbeit tue? Sag ihr, sie soll kommen und mir helfen. Doch der Herr sagte zu ihr: Meine liebe Marta, du sorgst dich um so viele Kleinigkeiten! Im Grunde ist doch nur eines wirklich wichtig. Maria hat erkannt, was das ist – und ich werde es ihr nicht nehmen“ (Lk 10,38-42; NLB)
Marta arbeitete zuhause schwer. Was kann für eine Schwester, die den Herrn wirklich liebt, befriedigender sein als für ihren geliebten Herrn und für seine Jünger eine gute Mahlzeit zuzubereiten? Aber diese süße Arbeit, mit der sie beschäftigt war, wurde für sie zu einer übergroßen Last, als sie sah, was ihre Schwester tat. Maria tat nicht nur nichts, um ihr zu helfen – was selbstsüchtig aussah –, sondern sie schien in der Gegenwart des Herrn auch so glücklich zu sein. Und auch der Herr schien mit ihr glücklich zu sein. Martas Einstellung hatte Nuancen von jener Einstellung, die Kain gegenüber seinem jüngeren Bruder hatte. Es ist für eine Schwester nicht leicht zu sehen, dass andere von Haushaltspflichten befreit sind und sich am Herrn erfreuen, wenn sie selbst von schweren Bürden in ihrem eigenen Heim niedergedrückt ist.
Sind wir auch der überspannte, nervöse Typ wie Marta? Marta war ein schwaches Gefäß – so wie alle Schwestern es sind. Sie war auch müde. Aber all das konnte dennoch ihre Einstellung des Klagens, des Richtens anderer, des Vergleichens mit anderen, der Eifersucht und des Selbstmitleids nicht rechtfertigen.
Wenn wir müde sind, können wir zu ihm gehen, der uns mit den Worten einlädt: „Kommt alle her zu mir, die ihr müde seid und schwere Lasten tragt, ich will euch Ruhe schenken. Nehmt mein Joch auf euch. Ich will euch lehren, denn ich bin demütig und freundlich, und eure Seele wird bei mir zur Ruhe kommen. Denn mein Joch passt euch genau, und die Last, die ich euch auflege, ist leicht“ (Mt 11,28-30; NLB).
Inmitten all unserer Arbeit können wir vor Gottes Angesicht leben und anerkennen, dass er auf dem Thron ist und völlig sicher sein, dass er jede Last und jedes Problem, dem wir begegnen, kennt. Das wird uns befähigen, unsere Arbeit mit einem leichteren Herzen und mit einem Geist, der frei ist, zu verrichten – frei, um zu lieben und sogar um jene zu segnen, die im Leben scheinbar ein einfacheres Los haben, die in der Lage zu sein scheinen, überall hinzugehen, wohin sie wollen und wann immer sie wollen.
„Es gibt wirklich nur Eines, worüber man besorgt sein soll, und Maria hat es entdeckt“, sagte Jesus zu Marta.
Es ist ein tröstlicher Gedanke, dass wir nicht die Wahl treffen müssen, entweder eine Maria oder eine Marta zu sein – wir können beides sein. Nachdem Lazarus von den Toten auferweckt worden war, lesen wir, dass sie für Jesus in ihrem Hause erneut ein Abendessen zubereiteten, und „Marta diente ihm“ (Joh 12,2). Maria saß erneut zu Jesu Füßen. Aber diesmal hatte Marta keine Klagen. Sie war glücklich, weil sie gelernt hatte, inmitten ihres Dienens ruhig zu sein.
Sie hatte wahrscheinlich gelernt, „zu den Füßen des Herrn zu sitzen“ während sie in der Küche arbeitete. Auch wir, die wir an unser Zuhause gebunden sind, können das tun und in unserer irdischen Arbeit die Freude der Erfüllung finden. Wir können zu den Füßen des Herrn sein, selbst wenn wir jene notwendigen Hausarbeiten für unsere Familie erledigen. Es ist die Unruhe, die von einer Gesinnung des Klagens und der Eifersucht kommt, und nicht unsere tägliche Arbeit, die uns von den Füßen des Herrn wegbringt. Die ganze Erde ist der Fußschemel des Herrn. Daher können wir überall zu seinen Füßen sitzen.
David konnte bezeugen: „Ich bin jetzt ganz ruhig vor dem Herrn, wie ein entwöhntes Kind bei seiner Mutter“ (Ps 131,2; Living Bible, kurz LB). Ohne Ruhelosigkeit und besitzergreifendes Verlangen nach der Aufmerksamkeit seiner Mutter lebt das entwöhnte Kind ohne irgendeine Sorge in der Welt. Auch wir können so sein, denn wenn wir im Herrn bleiben, werden wir entdecken, dass er sogar inmitten unserer Hausarbeit bei uns ist.
„Ein einziger Tag in seinem Tempel (und mein Heim ist sein heiliger Tempel, wenn das der Platz ist, den er mir zugewiesen hat) ist besser als tausend Tage sonst irgendwo! Ich würde lieber ein Torhüter (oder eine beschäftigte Frau und Mutter) im Tempel meines Gottes sein, als in Palästen (in Leichtigkeit und Komfort, außerhalb seines Willen für mein Leben) zu leben… Denn der Herr gibt uns Gnade und Ehre. Er wird denen nichts Gutes vorenthalten, die auf seinen Wegen wandeln“ (Ps 84,11-12; LB) – sogar wenn diese Wege mich tagelang mit vielen Arbeitsstunden oder mit kranken Kindern zuhause eingesperrt halten.
„Ich bin allezeit bei euch. Ich werde euch nicht verlassen“ ist das Wort des Herrn an uns. Das ist die gute Nachricht, die der Herr uns Schwestern im neuen Bund gebracht hat: Dass er immer bei uns sein wird, egal was wir tun. Und daher können wir ihm immer begegnen – in unserem Heim.
Nun begehren wir auf Erden nichts anderes mehr als unseren Herrn selbst (Ps 73,25). So wie es Madame Guyon treffend ausgedrückt hat:
„Während wir einen Ort suchen oder einen Ort meiden, findet die Seele in keinem Glück; Aber mit meinem Gott, der meinen Weg führt, ist es die gleiche Freude, ob ich nun gehe oder bleibe. Könnte ich dorthin geworfen werden, wo du nicht bist, wäre das in der Tat ein schreckliches Los; aber keine Region bezeichne ich als fern, ich bin gewiss, Gott überall zu finden.“
Die alttestamentlichen Heiligen riefen aus: „Wie der Hirsch nach Wasser dürstet, so sehne ich mich nach dir, mein Gott. Mich dürstet nach Gott, nach dem lebendigen Gott. Wann darf ich kommen und ihn sehen?“ (Ps 42,2-3; NLB). Aber heute finden wir ihn stets an unserer Seite – in unserem Heim. Was für ein Segen!
„Ich stehe still vor Gott… Warum sollte ich angespannt und voller Furcht sein“ (Ps 62,1-2; LB).
Haben wir uns nicht alle manchmal entmutigt gefühlt?
Haben wir nicht alle von einer schwierigen Situation weglaufen wollen?
Auch der große Prophet Elia hat sich so gefühlt. Zu einer Zeit, als alle abgefallen waren, war er allein treu zum Herrn gestanden (1Kön 18). Nach diesem großen Sieg rannte er vom Ort, den Gott ihm zugewiesen hatte, weg. Er rannte 500 Kilometer und gelangte schließlich an den Berg Horeb, wo er sich inmitten eines Erdbebens, eines Windsturms und eines Feuers befand (1Kön 19).
Aber es gab in seinem Herzen einen größeren Sturm als all diese.
Aber Elia war auf diesem Berge nicht allein. Genauso wie Gott mit ihm gewesen war, als er auf dem Berg Karmel für Gott eingetreten war, so war Gott auch mit ihm, als er in Angst und Verzweiflung weggelaufen war.
Als Mütter mögen wir uns selbst in solchen Situationen finden, wenn in uns ein Sturm tobt und wir das Gefühl haben, wir müssten irgendwohin wegrennen. Aber unser himmlischer Vater ist so voller Mitgefühl, dass er zu uns steht, uns unterstützt, zärtlich zu uns redet und uns ermutigt, auch wenn wir vom Leben die Nase voll haben, so wie es bei Elia der Fall war.
In solchen Zeiten müssen wir uns weigern, auf die stürmischen Stimmen des Selbstmitleids zu hören, denn sie werden uns dazu bringen, viele Dinge zu tun und zu sagen, die wir später bereuen werden. Stattdessen sollten wir tun, was Elia tat, als er entmutigt war: Höre auf den „Klang eines sanften Säuselns“ (1Kön 19,12). Über dem Windsturm und dem Erdbeben möchte der Freund der Sünder, der all unsere Schwächen versteht, zu uns sprechen. Allein das sanfte Säuseln kann unserer Seele Trost bringen. Der Sturm wird gestillt werden und in unseren Herzen wird Frieden herrschen.
David sagte: „Wohin sollte ich fliehen vor deinem Geist, und wo könnte ich deiner Gegenwart entrinnen? … Nähme ich die Flügel der Morgenröte oder wohnte am äußersten Meer, würde deine Hand mich auch dort führen … Wie kostbar ist es Herr, dass du ständig an mich denkst! Ich kann gar nicht zählen, wie oft sich deine Gedanken jeden Tag mir zuwenden. Und wenn ich am Morgen erwache, denkst du immer noch an mich“ (Ps 139,7.9-10,17-18).
„Friede. Fürchtet euch nicht, ich bin es“, sagte Jesus mit Sanftmut zu seinen Jüngern als er über den Wellen und auf dem See auf sie zuging, als sie Angst vor dem Ertrinken hatten. In kürzester Zeit war der Sturm gestillt. Und er ist heute noch derselbe – er kann jeden Sturm in unseren Leben, der uns Furcht und Verzweiflung einjagt, stillen. „Deine Hand hält mich und durch deine Gnade hast du mich stark gemacht“ (Ps 18,36; NLB).
Begegnen wir Feindseligkeit von Seiten anderer? Dann denke an ihn, der Widerspruch und Feinseligkeit von Sündern gegen sich erduldet hat (Hebr 12,3).
Die Feindschaft, mit der wir sogar von Freunden und Verwandten konfrontiert werden, ist bloß ein Hinweis darauf, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Auf diesem Weg sehen wir Jesus, unseren Vorläufer – der auch Feindseligkeit erlitt, der sich aber nicht in Selbstmitleid, Kritik oder Klagen erging, sondern das Böse mit Gutem überwand. Als er litt, drohte er nicht, sondern vergab und segnete seine Ankläger. Er hörte auf das sanfte Flüstern des Vaters und übergab ihm seine Sache.
Unser Vater, der alles sieht, was jemand sagt und tut, wird eines Tages alles gerecht richten, und bei ihm gibt es kein Ansehen der Person, weil er in jeder Situation die wahren Tatsachen kennt.
Wenn wir tun, was Jesus tat, werden wir in der Lage sein, alle Gefühle des Selbstmitleids zu überwinden und vor Freude zu jubeln, dass wir an der Gemeinschaft seiner Leiden Anteil haben. Dann werden wir auch in der Lage sein, mit allem Schmähen, jeder Verleumdung, allen Anklagen, Forderungen, Selbstverteidigung, Selbstrechtfertigung und Selbstmitleid aufzuhören.
Erlauben wir daher dem Herrn, unser selbstzentriertes Leben durch solche feurige Prüfungen zu vernichten. Von diesem Tode des eigenen Ichs wird ein Wohlgeruch von Auferstehungskraft zu Gottes Ehre hervorgehen. Und wir werden ihn sagen hören: „Du bist meine geliebte Tochter, an der ich Wohlgefallen habe.“ Dieses Wort der Anerkennung wird deine größte Belohnung sein. Lassen wir daher in unserem Herzen allezeit Ruhe herrschen, denn es ist jetzt Gottes Tempel. „Aber der Herr ist in seinem heiligen Tempel. Es sei vor ihm stille alle Welt!“ (Hab 2,20).
Durch eine solche Stille und Ruhe unter Provokation werden wir bezeugen, dass wir wahre Diener unseres Herrn sind, der zu Pilatus sagte: „Mein Reich ist nicht von dieser Welt. Wäre mein Reich von dieser Welt, meine Diener würden darum kämpfen…“ (Joh 18,36).
Jesus ist König. Irdische Herrscher wie Pilatus und ihre Soldaten sind alle nur Knechte unseres Gottes. Und der, der Jahrhunderte zuvor, für sein Volk „den Fluch in einen Segen verwandelte“, wird auch für uns dasselbe tun (5Mo 23,5).
Gott lädt uns ein, „STILLE ZU SEIN (zu entspannen, mit dem eigenen Streben aufzuhören und loszulassen) – und anzuerkennen, dass er Gott ist“ (Ps 46,11).
Ja, Gott ist der unumschränkte, souveräne Herrscher. Alle Macht im Himmel und auf Erden ist nach wie vor in seinen Händen. Er ist unser Schöpfer, Erlöser, Meister und Herr. Und alles, was er uns auf unseren Lebensweg sendet, ist durch die Mikrofilter von 1. Korinther 10,13 und Römer 8,28 doppelt gefiltert worden. Daher können wir allezeit ruhig sein.
Aber im dichtesten Kampfgetümmel, wenn das Feuer am heißesten ist, werden wir sein sanftes Flüstern hören, das zu uns spricht: „Meine Gnade reicht für dich aus, sogar in dieser Situation. Ich werde nicht zulassen, dass du über dein Vermögen versucht wirst. Ich werde bewirken, dass alles, was dir begegnet, zu deinem Besten dient – um dich mehr und mehr in mein Ebenbild zu verwandeln.“
Ja, sogar die schwächste Schwester unter uns kann aus dieser Prüfung triumphierend hervorgehen.
„Lass deinen stillen Tau der Ruhe herabfallen, bis all unser Mühen aufhört. Nimm die Spannung und den Stress von unseren Seelen weg, und lass unser geordnetes Leben die Schönheit deines Friedens bekennen.“
Draußen vor den Ruinen einer der reichsten Städte ihrer Zeit finden wir eine salzige Statue einer Frau, die für Frauen aller Zeiten eine Botschaft bereithält.
Die Worte des Herrn, „Denkt an Lots Frau“ (Lk 17,32), sind für uns alle eine Warnung.
Als Lots Frau hinter sich sah, war dies bloß der letzte Akt eines Lebensweges, durch den sie ihre Familie bereits ruiniert hatte.
Ihr Mann war „ein gerechter Mann, der die schreckliche Bosheit, die er überall um sich herum (in Sodom) Tag für Tag sah, gründlich satt hatte“ (2Pt 2,7-8; LB). Aber sie fühlte in Bezug auf Sodom nicht dasselbe, was ihr Mann fühlte. Das war die Tragödie.
Da sie selbst keine Gottesfurcht hatte, konnte sie auch ihre zwei Töchter nicht lehren, Gott zu fürchten. Sie war vielleicht zu sehr mit Kontakten und Aktivitäten in der Gesellschaft beschäftigt, um Zeit für ihre beiden heranwachsenden Töchter zu haben.
Sie war eine prominente Geschäftsfrau, und sie war stolz, dass auch ihre beiden Töchter in der Gesellschaft Sodoms akzeptiert worden waren. Sie hatte zweifellos die Einwände ihres Mannes abgelehnt und zugelassen, dass ihre Töchter die Manieren und Moden von Sodom annahmen und schließlich mit zwei feschen jungen Männern von Sodom verheiratet wurden. Auf diese Weise zerstörte sie ihre Töchter.
Von dieser 4000 Jahre alten Salzsäule ergeht an uns alle ein Wort der Warnung: Verbringe Zeit mit deinen Kindern. Denke an Lots Frau.
Lots Frau hatte ihren Schatz in irdischen Gütern und daher war auch ihr Herz dort. Da Mütter zuhause so viel mit irdischen Dingen beschäftigt sind, ist es für uns leicht, zu viel Wert auf Nahrung, Kleidung, Haushaltsgeräte usw. zu legen.
Und daher ergeht von dieser Salzsäule eine weitere Warnung an uns: Die sichtbaren Dinge sind zeitlich. Denkt an Lots Frau.
Vielleicht war es die Trennung von ihren weltlichen Freunden in Sodom, was Lots Frau so schwerfiel. Viele Schwestern sind für ihren Herrn ineffektiv, weil ihre weltlichen Verwandten und Nachbarn ihre besten Freunde sind, und weil sie die meiste Zeit mit unnützen Gesprächen mit ihnen verbringen.
Auch an solche Schwestern ergeht ein Wort der Warnung: Schlechte Gesellschaft wird dein Zeugnis für den Herrn neutralisieren. Denkt an Lots Frau.
Vielleicht ist es ein Versagen in der Vergangenheit, was uns niederdrückt oder eine Verletzung oder ein Verrat durch eine geliebte Person, den wir anscheinend nicht vergessen können. Oder es kann irgendeine Sorge oder irgendein Leid sein, das wir gerne noch einmal erzählen, um das Mitgefühl anderer zu erhaschen.
Was immer es sein mag, zurückschauen ist stets gefährlich. Es kann unseren geistlichen Fortschritt stoppen und uns zu Salzsäulen reduzieren, wenn wir Säulen in der Gemeinde hätten werden können. (Ja, Gottes Wort sagt uns, dass sogar Schwestern in der Gemeinde Säulen werden können, wenn sie Sünde überwinden – siehe Offb 3,12).
Achten wir also auf die Warnung: Vergiss die Vergangenheit. Brüte nicht darüber nach. Denke an Lots Frau.
„Flieh in die Berge und schau dich nicht um, damit du nicht umkommst“ (1Mo 19,17; LB). Das ist der Ruf, der auch heute noch vom Himmel an uns ergeht. Leben wir mit dem Herrn auf dem Gipfel des Berges und niemals in der Vergangenheit. Und geben wir das Recht auf, uns fest an die Dinge der Erde zu klammern, die wir eines Tages ohnehin zurücklassen müssen.
Denkt an Lots Frau.
„Und ich habe ihr Zeit gegeben, Buße zu tun…“ (Offb 2,21).
Wenn wir diese Worte lesen, denken wir an einen irdischen Vater, der seiner Tochter mit schlimmen Konsequenzen droht, wenn sie nicht Buße tut.
Nein, das ist nicht der Fall. Es ist die Stimme eines himmlischen Vaters, der seine Tochter liebt und der eine Tür der Hoffnung für sie auftut und ihr ein Heilmittel für ihre Fehler zeigt. Er möchte, dass sie Buße tut und daher gibt er ihr Zeit.
Wir hören den Vater sagen: „Ich will freundlich mit ihr reden und ich werde das Tal der Schwierigkeiten in ein Tor der Hoffnung verwandeln“ (Hos 2,16-17; LB).
Denke an eine andere „sie“ [Frau] – Eva. Gott bestrafte sie für ihren Ungehorsam. Aber nebst den Worten der Bestrafung wurde auch eine Tür der Hoffnung geöffnet – ein Heilmittel gegen ihre Sünde, eine Hoffnung eines herrlichen Tages, wenn ihr Same den Kopf des Feindes zertreten würde. Der Verführer würde erledigt werden und ihre Kinder würden noch immer in der Lage sein, das Reich Gottes zu erben.
Denke an eine zweite „sie“ – die hochmütigen Töchter Israels und Judas, die den Götzen nachliefen. Trotz wiederholter Warnungen von den Propheten, die Gott in seiner Liebe und Barmherzigkeit zu ihnen sandte, verhärteten sie ihre Herzen und verachteten das Flehen Gottes. Daher wurden sie gefangen genommen und zerstreut. Doch mitten in der Botschaft des Gerichts, öffnete Gott für sie auch eine Botschaft der Hoffnung und gab ihnen eine Verheißung der Wiederherstellung in der Zukunft (Jer 29,11).
Von solcher Art ist die grenzenlose Liebe Gottes. Selbst in seinen strengsten Gerichten tut er stets eine Tür der Hoffnung auf. Wie Frederick Faber gesagt hat:
„Es gibt keinen Ort, wo all unsere Sorgen stärker gefühlt werden als droben im Himmel. Es gibt keinen Ort, wo all unsere Fehler ein solch gütiges Gericht empfangen.“Nutzen wir daher die Zeit, um jetzt Buße zu tun und nicht wie die böse „falsche Prophetin“ Isebel zu sein, die Gottes Warnungen verhöhnte und seine Propheten verachtete und über die der Herr sagte musste: „Aber sie will nicht Buße tun“ (Offb 2,21).
Lasst uns vielmehr wie diese andere reumütige Frau sein, über die der Herr sagte: „Ihre vielen Sünden sind vergeben, denn sie hat viel Liebe gezeigt“ (Lk 7,47).
Gott hat für jede einzelne von uns eine „Tür der Hoffnung“ aufgetan – sogar für jene Frauen und Mütter, die am meisten versagt haben und die aus ihrem Leben ein Chaos gemacht haben! Gott kann sogar jetzt noch seinen Plan für dein Leben erfüllen, wenn du ihm bloß vertraust. Bei unserem Gott ist nichts unmöglich, wenn du ihm nur vertraust.
Wer auf ihn vertraut, wird niemals enttäuscht werden.
Und wie mein Mann oft sagt: „Gott ist im Kampf gegen Satan IMMER auf unserer Seite.“
Halleluja! Amen!