Vor vielen Jahren, als meine Kinder klein waren, stand ich vor vielen Herausforderungen. Tief in meinem Herzen hatte ich die Sehnsucht, eine bessere Ehefrau, eine bessere Mutter und ein besserer Mensch zu sein. Damals hörte ich eine sehr schöne Geschichte, die mir half.
Jemand kam an eine große Baustelle und sah die vielen Menschen, die dort arbeiteten. Es sah aus, als würden sie etwas Großes bauen. Manche gruben, andere trugen Holz und Ziegel, wieder andere mischten den Zement und Sand, und so weiter. Jeder war mit dem einen oder anderen beschäftigt. Er fragte einige der Arbeiter: „Was macht ihr da?" Einer sagte: „Ich trage Ziegel." Ein anderer sagte: „Ich mache die Holzarbeiten." Wieder ein anderer sagte: „Ich mische den Beton." Schließlich sagte einer: „Ich bin hier der Bauleiter. Wir bauen eine Kathedrale."
Wenn wir an die banalen und alltäglichen Dinge denken, die wir als Ehefrauen und Mütter tun, könnten wir auch so reden: „Ich wechsle nur die Windeln" oder „Ich putze nur die Wohnung" oder „Ich koche und wasche nur das Geschirr ab." Aber Gott baut in uns seinen heiligen Tempel. Es ist ein wunderbares Werk, das Gott in uns tut. Wir ziehen nicht nur unsere Kinder mit seiner Hilfe für ihn auf, sondern gleichzeitig baut er in uns seinen Tempel. Unser häusliches Leben und unser Familienleben werden zur Ehre Jesu Christi aufgebaut. Und wir können ihm unsere Kinder anbefehlen, damit auch sie dasselbe herrliche Werk in ihrem Leben erfahren. Unsere Familie wird dann ein herrlicher Tempel zur Ehre Gottes sein - und unsere Kinder werden ein Teil davon sein.
Gott machte mir damals Mut, in den kleinen Dingen, die ichzu Hause tue, treu zu sein, mit meinem Leben zufrieden zu sein und nicht zu denken, dass ich als Karrierefrau irgendetwas Großes tun sollte, das in den Augen der Welt bedeutend ist (denn von Beruf war ich Ärztin). Dann fand ich Freude an den einfachen Dingen, die ich zu Hause tat, weil ich wusste, dass Gott jedes Detail meines Lebens geplant hat und dass er mich kennt und alles wertschätzt, was ich für ihn tue.
Wenn wir nicht genug Schlaf bekommen, übermüdet sind oder emotional und körperlich erschöpft, können wir als Mütter manchmal diesen Blick verlieren. Dann müssen wir unsere geistliche Linse wieder scharfstellen, um die Vision von neuem klar zu sehen - und wir werden erkennen, dass der Herr ein wunderschönes Werk in unserem Leben wirkt, das eines Tages vollendet sein wird!
Wenn du an einer Stickarbeit arbeitest und dir die Unterseite davon ansiehst, wird da nichts schön aussehen. Du siehst nur einen Haufen Knoten und Fäden. Auch in unserem Leben sehen wir wohl oft manche Dinge, die wir nicht verstehen. Eines Tages wird Gott uns (und der ganzen Welt) die Oberseite zeigen - die wunderschöne „Stickarbeit", die er in unserem Leben gewirkt hat, indem er uns und unsere Kinder verändert hat durch alles, was wir im Leben durchmachten. Es wird alles seine Handarbeit sein und deshalb wird alles nur zum Lob seiner Herrlichkeit sein.
Auch wenn wir jetzt Probleme mit unseren Kindern haben, wollen wir glauben, dass sie schließlich als Kinder Gottes gut geraten werden. Gott führt nicht Buch über ihre Unfolgsamkeiten. Keiner von uns ist vollkommen. Gott wird uns helfen und er wird auch ihnen helfen. Wenn wir erkennen, dass es Gott ist, der in uns wirkt, werden wir uns nicht einbilden, dass wir eine besonders gute Mutter waren oder dass wir irgendetwas perfekt vollbracht haben. Und wir werden uns nicht einbilden, dass wir andere etwas lehren können. Alles dient allein zur Ehre Gottes. Er wird am letzten Tag seine gewaltige Macht offenbaren und zeigen, dass wir trotz all unserer Schwächen, Mängel und Fehler doch an Christi Natur teilhatten.
Ein weiteres Bild kommt mir in den Sinn. Jemand hat gesagt, wenn du eine kleine Münze nimmst und sie nahe genug an dein Auge hältst, kannst du die Sonne nicht mehr sehen. In gleicher Weise können manche unserer Sorgen, die Materielles, Geldverdienen und Geldsparen betreffen, unsere geistliche Sicht so trüben, dass wir das Licht Gottes nicht mehr sehen.
Wir hatten in Bangalore oft Wasserknappheit. Also mussten wir sehr vorsichtig mit unserem Wasserverbrauch sein und ich war oft damit beschäftigt, Wasser für unseren Bedarf zu bevorraten. Viele solche Dinge des Haushalts nahmen meine Gedanken gefangen. Aber ich wusste, Jesus hat gesagt, dass uns eines nottut, nämlich still zu seinen Füßen zu sitzen und auf ihn zu hören, wie Maria es tat (Lukas 10,42).Aber woher sollte ich dafür die Zeit nehmen bei meinem hektischen Arbeitsalltag? Dann entdeckte ich, dass selbst bei meiner täglichen Arbeit meine Gedanken beim Herrn sein konnten. Ich konnte das Herz einer Maria haben und die Hände einer Martha. Während wir unserer täglichen Hausarbeit nachgehen, kann unser Herz doch immer darauf ausgerichtet sein, auf den Herrn zu hören.
Meine große Sehnsucht als Mutter war es, meine Kinder gottesfürchtig aufzuziehen. Jedes Kind ist anders. Jede Kultur und sogar jedes Elternteil ist unterschiedlich. Wir können aus christlichen Büchern viele gute Anregungen zur Kindererziehung bekommen. Aber am Ende ist es der Herr allein, der uns helfen kann, unsere Kinder nach seinem Willen zu erziehen.
Es gab eine Zeit, da ich versucht war, gottesfürchtige Mütter zu imitieren, die ich kannte oder über die ich gelesen hatte und die ihre Kinder in anderer Weise als ich erzogen. Aber ich erkannte, dass es sich nur um andere Methoden handelte. Mein Ziel war es, meine Kinder zur wahren Gottesfurcht zu führen - und ich erkannte, dass es viele Wege gibt, durch die ich dieses Ziel erreichen konnte. Also musste ich nicht blind eine Methode imitieren, die ich bei anderen sah. Auch brauchte ich nicht mutlos zu werden, wenn ich mit dieser Methode selbst nicht zurechtkam. Manches Kind reagiert vielleicht auf ein ruhiges Wort. Dann brauchen wir ihm gegenüber nicht unsere Stimme zu erheben. Aber ein anderes unserer Kinder ist vielleicht anders. Das Wichtigste ist, die Stimme Gottes zu hören. Er wird uns dabei leiten, wenn wir unseren Kindern helfen wollen.
In meinem Fall gab es noch einige andere Faktoren.
Sechs Jahre lang fanden die Versammlungen unserer Gemeinde in unserem Haus statt. Wir hatten jeden Sonntagmorgen und an drei Abenden in der Woche Versammlungen. Außerdem schauten immer wieder Leute aus der Gemeinde bei uns herein, die praktische oder medizinische Hilfe oder Gebet
brauchten. Manchmal mussten wir auch Menschen in unserem Haus übernachten lassen, weil sie von weither kamen.
Ein weiterer Faktor war, dass mein Mann oft nicht zu Hause war, weil er in seinem Dienst für Gott auf Reisen war. Ich konnte also in solchen Zeiten von ihm keine Hilfe erwarten.
Dann dachte ich manchmal, wie leicht es doch andere Frauen hatten, deren Ehemänner jeden Tag nach Hause kamen. Ich lernte in diesen Tagen eine Lektion: Vergleiche dich niemals mit anderen, die es leichter haben als du, sondern vergleiche dich mit solchen, die es schwerer haben als du. Wenn wir das tun, werden wir dem Herrn für alles und allezeit dankbar sein.
Gott hatte meinen Mann dazu berufen, das Evangelium zu predigen. Deshalb wollte ich ihn nicht dadurch binden, dass er zu Hause viele Dinge für mich erledigen sollte. Er hätte dann seinen Dienst einschränken müssen und nicht mehr zu den verschiedenen Gemeinden reisen können und er hätte den Bedürftigen nicht so sehr helfen können. Ich erkannte, dass Gottes Plan für mein Leben und für meine Familie anders war als das, was er für andere geplant hatte. Gott half mir, die Gegebenheiten so zu akzeptieren, wie er sie geplant hatte. Heute kann ich sehen, dass sein Plan für mein Leben vollkommen war.
Hin und wieder waren die Kinder krank, wenn mein Mann nicht zu Hause war. In solchen Zeiten dankte ich dem Herrn, dass er mir genügend medizinische Kenntnisse gegeben hatte, um zu wissen, was für meine Kinder zu tun war. Ich musste sie nicht jedes Mal ins Krankenhaus bringen, wenn sie krank waren, sondern ich konnte ihre kleinen Erkrankungen selbst behandeln. Der Herr stand mir immer bei und half mir, mit der Situation fertigzuwerden. Er ermöglichte es mir sogar manches Mal, dass ich tagsüber Zeit für einen kurzen Mittagsschlaf hatte, wenn ich in der Nacht wenig geschlafen hatte.
Ich sah ein, dass ich mit manchen nicht unbedingt notwendigen Beschäftigungen aufhören musste, auch mit manchen geselligen Aktivitäten, damit ich genügend Zeit hatte, mich auf die wichtigen Dinge zu konzentrieren, wie die Bedürfnisse meiner Kinder. Meine persönlichen Ambitionen konnte ich wieder verfolgen, wenn meine Kinder erwachsen waren, ihr Elternhaus verlassen hatten und auf eigenen Füßen standen. Aber zu der Zeit brauchten sie meine Hilfe in der Schule und bei anderen Angelegenheiten in ihrem Leben. Ich musste ihnen eine Freundin und immer für sie erreichbar sein.
Mein Teil im Dienst des Herrn, so spürte ich, war es, meinen Mann zu unterstützen, indem ich mich um unser Heim kümmerte, sodass er frei und ungestört war, um zu reisen und zu predigen. Ich war immer bestrebt, eine friedliche und harmonische Atmosphäre zu Hause zu schaffen, damit er leichten Herzens fortfahren konnte, um zu predigen. Er sollte nie in irgendeiner Weise durch etwas beunruhigt sein, was zu Hause passierte, erst recht nicht, was unsere Kinder betraf. Ich wollte nicht, dass irgendwelche Vorgänge zu Hause ein Hindernis würden für das Werk, das der Herr durch meinen Mann tat.
Es gibt drei biblische Wahrheiten, die mir in meinem Eheleben geholfen haben und die in den vergangenen Jahren zunehmend wichtig für mich wurden.
Ich erkannte diese Wahrheiten erst klar, nachdem ich vom Neuen Bund ergriffen worden war. Bevor Gott mir die Augen öffnete, um den Neuen Bund zu sehen, war ich nur eine wiedergeborene Christin, die wusste, dass meine Sünden vergeben sind. Wie andere Gläubige, bat ich regelmäßig jedes Mal um Vergebung, wenn ich ausgerutscht und in Sünde gefallen war. Mein geistliches Leben war manchmal trocken. Aber als ich begann nach einem Leben des Sieges über die Sünde zu streben, erkannte ich, wie sehr ich jeden Tag die Kraft des Heiligen Geistes brauchte.
Der Herr Jesus hatte mich mit dem Heiligen Geist getauft. Aber ich merkte, dass ich täglich mit dem Heiligen Geist erfüllt werden musste. Nur so konnte seine Kraft, Stärke und Frische immer in meinem Leben präsent sein. Die tägliche Fülle des Heiligen Geistes ist die Verheißung unseres himmlischen Vaters für jeden von uns. Keiner muss dabei zu kurz kommen.
Die drei Wahrheiten, die mir wichtig geworden sind, sind:
In allen drei Bereichen konnte ich Jesus als mein Vorbild sehen. Das Neue Testament wurde für mich lebendig. Es war für mich kein Lehrbuch, es war das lebendige Wort Jesu Christi.
Gott als meinen Vater zu kennen, war die erste Wahrheit, die wirklich wichtig für mich wurde.
Viele Ehefrauen haben deshalb viele Probleme, weil sie unsicher sind. Sie sehnen sich nach einem Freund oder jemandem, an den sie sich in Zeiten der Not mit ihren Problemen wenden können. Besonders Frauen müssen sich an viele Veränderungen gewöhnen, wenn sie heiraten. Und manches Mal sehnen sie sich nach jemandem, der ihnen zuhört, der sie versteht, dem sie ihr Herz ausschütten können - eine Freundin, eine Schwester oder ein Elternteil. Aber all diese Menschen sind in ihrer Fähigkeit, uns zu helfen, begrenzt. Wir können unsere Eltern oder Geschwister nicht zu sehr belasten, denn sie haben ihre eigenen Probleme. Und nicht alle unsere Freunde haben die Zeit, sich unsere Probleme anzuhören. Aber wir brauchen uns nicht an Menschen zu halten. Wir können uns an unseren Vater im Himmel wenden.
In Jeremia 17,5-8 heißt es: „Verflucht ist der Mann, der sich auf Menschen verlässt ... Gesegnet aber ist der Mann, der sich auf den Herrn verlässt und dessen Zuversicht der Herr ist. Der ist wie ein Baum, am Wasser gepflanzt, der seine Wurzeln zum Bach hin streckt. Denn obgleich die Hitze kommt, fürchtet er sich nicht, sondern seine Blätter bleiben grün; und er sorgt sich nicht, wenn ein dürres Jahr kommt, sondern bringt ohne Aufhören Früchte."
Ein gesegnetes Leben ist eines, in dem wir auf Gott selbst als unseren Vater vertrauen und nicht auf irgendeinen Menschen. Dann werden wir nie austrocknen. Wir werden vollkommen sicher sein.
Jesus hat uns in Johannes 14,18 gesagt, dass wir nicht länger Waisen sind, wenn er den Heiligen Geist sendet, um in uns zu wohnen, weil Gott selbst dann unser Vater sein wird.
Jesus hat uns gesagt, dass wir Gott als unseren Vater anreden sollen, wenn wir beten.
Als ich von dieser wundervollen Wahrheit ergriffen wurde, dass ich einen liebenden Vater im Himmel habe, begannen meine Unsicherheiten zu schwinden.
Unter dem Alten Bund kannten die Menschen Gott als „Jehova" und sie zitterten vor ihm mit Ehrfurcht und Scheu. Aber jetzt kennen wir ihn als unseren Vater - wenn wir wirklich von unseren Sünden umgekehrt sind und Jesus zum Herrn unseres Leben gemacht haben.
Es gibt sowohl Vorrechte als auch Pflichten, wenn wir Gottes Kinder werden. Wir haben das Vorrecht, ihn als unseren Vater zu kennen. Unsere Pflicht ist es, ihm die völlige Herrschaft über unser Leben zu überlassen.
Wir müssen sehr vieles von unserem himmlischen Vater lernen.
In Jesaja 30,30 lesen wir: „Dann wird der Herr hören lassen die Hoheit seiner Stimme" (Elberfelder). Auf unser Leben als Eltern angewandt, heißt das, dass unsere Kinder unsere liebevolle Autorität (Hoheit) als ihre Eltern anerkennen müssen.
Unser Vater leitet uns. In Psalm 32,8 heißt es: „Ich will dich unterweisen und dir den Weg zeigen, den du gehen sollst". Und in Jesaja 30,21 sagt er: „ Deine Ohren werden hinter dir das Wort hören: ‚Dies ist der Weg; den geht! Sonst weder zur Rechten noch zur Linken!' " Auf unser Leben bezogen, lernen wir, dass auch wir unsere Kinder auf dem rechten Weg leiten sollen.
Unser Vater vergibt uns, wenn wir versagen. Auch wir müssen unseren Kindern und allen anderen sofort vergeben, wenn sie versagen.
Unser Vater hat Erbarmen mit uns. In Psalm 103,13-14 lesen wir: „Wie sich ein Vater über Kinder erbarmt, so erbarmt sich der Herr über die, die ihn fürchten. Denn er weiß, was für ein Gebilde wir sind. Er denkt daran, dass wir Staub sind." Auch wir müssen Erbarmen mit unseren Kindern haben und dürfen nicht hart zu ihnen sein.
Unser Vater spricht zu uns durch sein Wort und durch die äußeren Umstände, denen wir ausgesetzt sind. Und er korrigiert und diszipliniert uns zu unserem Besten, wie wir in Hebräer 12,7-10 lesen. Unser Vater ist liebevoll, aber auch streng. Auch wir müssen unsere Kinder durch Anleitung und durch die äußeren Umstände, denen sie ausgesetzt sind, erziehen. Und wir müssen liebevoll und streng mit ihnen umgehen.
Unser Vater ist immer konsequent und hält seine Versprechen. Auch das müssen wir von unserem Vater lernen - Wort zu halten gegenüber unseren Kindern.
Wir können mit unserem himmlischen Vater sprechen und ihm alles sagen, was uns bedrückt - unsere Ängste, unsere Schwächen, unser Versagen und unsere Sehnsüchte. Wir brauchen in dieser Welt nie etwas zu fürchten. Wie oft hat Jesus seinen Jüngern gesagt: „Fürchtet euch nicht, euer Vater im Himmel sorgt für euch!" Unsere Kinder sollen sich ebenfalls immer frei fühlen, uns ihre Ängste und ihre Probleme zu erzählen.
Welch ein großes Vorrecht ist es, solch einen liebenden und allmächtigen Vater zu haben. Wir müssen ihn respektieren, ehren, und lieben, ihm gehorchen und nur dafür leben, ihm zu gefallen.
In Johannes 17,3 lesen wir, dass ewiges Leben darin besteht, Gott persönlich zu kennen - und vor allem zu wissen, dass er uns genauso liebt, wie er Jesus liebt (Johannes 17,23). Dies ist eine wundervolle Wahrheit. Unser himmlischer Vater ist nicht parteiisch. Er wird alles für uns tun, was er auch für Jesus tat. Er wird für uns sorgen, wie er für Jesus sorgte. Auch wir als Eltern müssen im Umgang mit unseren Kindern unparteiisch sein.
Wenn wir diese wunderbare Wahrheit glauben, dass unser Vater uns genauso liebt, wie er Jesus liebt, werden wir von aller Unsicherheit befreit sein und stark, um den Prüfungen des Lebens zu begegnen. Im Laufe der Zeit werden wir unseren Vater immer tiefer kennenlernen und wir werden lernen, uns mehr und mehr auf ihn zu verlassen. Wir werden auf seine Weisheit vertrauen, selbst in Zeiten, wenn wir nicht verstehen, warum gewisse Dinge passieren. Wir werden absolut sicher sein, dass alles, was er in unserem Leben zulässt, zu unserem Besten geschieht. Wir können darauf vertrauen, dass er die Lösung für unsere Probleme hat. Wie werden ihn nicht als einen Gott sehen, der uns bestrafen will, sondern als einen liebenden Vater, der uns helfen will.
Unser himmlischer Vater kann uns helfen, unseren Kindern bessere Eltern zu sein.
Die Wichtigkeit der Einheit mit meinem Ehemann ist die zweite Wahrheit, die mich in meinem Eheleben geleitet hat. Im Johannesevangelium stehen sehr viele Verse, die besagen, dass der Vater und Jesus eins sind.
In Johannes 17,21 sagt uns Jesus, dass wir eins sein sollen, wie der Vater und der Sohn eins sind.
Auf unser Eheleben bezogen bedeutet das, dass wir ein starkes Band der Einheit mit unserem Ehemann haben sollen. In unserer heutigen Zeit zerstört der Teufel in vielen Familien die Einheit. Familien fallen auseinander. Wir müssen also wachsam sein.
Viele Ehefrauen sind ihren Eltern oder Geschwistern näher als ihren Ehemännern. Das ist ein Grund, warum sie viele Probleme in ihrer Ehe haben. Wenn die Einheit mit unserem Mann nicht stark ist, kann der Teufel leicht in unsere Familien eindringen. Wenn Eltern nicht einig sind, werden ihre Kinder sich unsicher fühlen, was sich in Essstörungen, schlechtem Benehmen, Schlafstörungen und anderem äußern kann.
In Johannes 1,1 lesen wir, dass Jesus am Anfang bei Gott war und dass er selbst Gott ist. Das ist etwas, das unser begrenzter Verstand nicht verstehen kann. Es gibt eine tiefe und starke Einheit zwischen den drei Personen des dreieinigen Gottes, die wir erst dann ganz verstehen werden, wenn wir Gott sehen werden. Es ist eine sehr wertvolle Einheit. Jesus betete in Johannes 17, dass der Vater uns etwas von dieser Einheit zeigen möge, damit wir eine ebensolche Einheit haben können.
Wenn Gott einen Mann und eine Frau in der Ehe vereint, ist es sein Wille, dass sie eins sein sollen. Was Gott zusammengefügt hat, soll niemand scheiden.
In Amos 3,3 lesen wir: „Können etwa zwei miteinander wandern, sie seien denn einig untereinander?"
In Matthäus 18,18-19 lesen wir, dass dann, wenn zwei Gläubige eins werden, sie die Machenschaften Satans binden und die befreien können, die er gebunden hat. Das ist auch anwendbar auf einen Mann und eine Frau, die über Probleme in ihrer Familie beten. Satan weiß, dass Kraft da ist, wenn ein Mann und eine Frau einig sind, denn der Herr ist unter ihnen (Matthäus 18,19-20). Deshalb versucht er alles, um diese Einheit zu zerstören.
Welch ein Vorrecht ist es, dass wir als Mann und Frau einen kleinen Vorgeschmack von der Einheit zwischen Jesus und seinem Vater haben können. Jesus kam auf die Erde, um uns in unseren Familien eine solche Einheit zu geben. Es ist unser Geburtsrecht. Mit unserem Verstand können wir das nicht verstehen - aber es ist möglich.
Was sind einige der Gründe für Uneinigkeit in einer Familie? Zwischen einem Mann und einer Frau kann es Unterschiede aufgrund ihrer Herkunft, ihrer Kultur, ihrer Erziehung und ihrer Ansichten geben. Aber solche Unterschiede müssen nicht Uneinigkeit bringen. Gottes Gnade kann zwei Menschen eins werden lassen, selbst wenn sie sehr unterschiedlich sind.
Ich habe den Herrn gebeten, dies in meiner Ehe wahr werden zu lassen. Ich wollte kein Leben voll Streit, Unglück und Einsamkeit, verursacht dadurch, dass mein Mann und ich uns in irgendeiner Weise voneinander entfernen. Deshalb bat ich den Herrn mir zu helfen, damit ich so eins mit meinem Mann werden kann, dass unsere Unterschiede mich nicht stören würden. Ich wollte alles dafür tun, diese Einheit in meiner Ehe real werden zu lassen. Das wurde mein Ziel.
Als Menschen tendieren wir dazu, andere zu beschuldigen, wenn wir selbst einen Fehler gemacht haben. Das kann selbst in einer Ehe passieren. Dann sollten wir daran denken, dass wir dann scheiden, was Gott zusammengefügt hat. Gottes Wille ist, dass wir einig sind und deshalb sollen wir alles tun, um diese Einheit zu erhalten.
Wir müssen den Herrn bitten, uns zu helfen, geduldig miteinander zu sein und einander zu vergeben, so wie der Herr mit uns geduldig ist und uns in Christus vergeben hat (Epheser 4,2.32).
Argwohn gegeneinander ist ein weiterer Faktor, der die Einheit stören kann. Davor müssen wir uns also hüten und daran denken, dass die meisten Verdächtigungen sich am Ende als grundlos herausstellen.
Wenn du in der Vergangenheit Freundschaften zu anderen Männern hattest, musst du die Erinnerung daran begraben und nie wieder daran denken. Und lass nie alte Kontakte durch Facebook wieder aufleben. Das mag anfangs harmlos erscheinen. Aber du wirst dich unnötig für Versuchungen öffnen.
Denke daran, dass deine Verwandten, selbst wenn sie weit entfernt wohnen mögen, immer noch versuchen könnten, dich zu kontrollieren und dir Vorschriften zu machen, und das kann dich von deinem Ehemann entfernen. Lass nie zu, dass so etwas passiert.
Manchmal können Geld, materielle Dinge und weltliche Ziele Spaltungen zwischen Mann und Frau verursachen. Setze also deine Prioritäten richtig.
Einheit mit unserem Ehemann ist ein hohes Ziel, aber wir können es erreichen, wenn wir es wirklich wollen, denn Gott steht uns bei, um uns zu helfen.
Jedes Mal, wenn ein kleines Problem zwischen dir und deinem Ehemann aufkommt, sieh es so, als sei dir ein kleiner Splitter in den Finger geraten. Wenn du den Splitter nicht herausziehst, wird sich der Finger entzünden und eitern. Wende dich sofort an den Herrn und suche seine Vergebung und dann konzentriere dich wieder darauf, die Einheit mit deinem Mann zu erhalten. Bekenne deinen Fehler, bitte deinen Mann um Vergebung, tue Buße und setze alles daran, dass eure Einheit erhalten bleibt. Das bedeutet es, sich selbst zu richten und zu reinigen. Ein kleines Missverständnis kann wie ein Keil sein, den Satan benutzt, um Spaltung zwischen dich und deinen Mann zu bringen. Wir müssen hart daran arbeiten und allezeit wachsam sein, wenn wir die Einheit mit unserem Mann erhalten wollen. Wenn du ans Ende deines Lebens kommst, wirst du es nicht bereuen, dir so viel Mühe gegeben zu haben.
Wenn sich herausstellt, dass du und dein Mann wegen einer Familienangelegenheit unterschiedlicher Meinung seid, sprecht darüber ruhig und in reifer Weise. Und sei bereit nachzugeben, wenn er auf seiner Meinung besteht. Es ist aber auch möglich, dass er seine Meinung ändert, nachdem ihr
darüber gesprochen habt, oder vielleicht kommt ihr auf ganz andere Ideen, wie mit dem Problem umzugehen ist. Aber wir müssen darauf hinarbeiten, mit Differenzen in reifer Weise und ohne Streitereien umzugehen. Unterschiede zwischen uns kann der Herr auch gebrauchen, um unsere Sichtweise in verschiedenen Situationen zu erweitern.
Gemeindeangelegenheiten sind Sache der Gemeindeältesten. Als Ehefrauen sollten wir uns nicht in solche Angelegenheiten einmischen. Wir können wohl unseren Ehemännern die Sicht einer Frau sagen. Aber sei vorsichtig, dass du nicht versuchst, eine „Hilfsälteste" in der Gemeinde zu werden. In Offenbarung 2,20 lesen wir, dass der Herr die Frau eines Ältesten eine Isebel nennt, eine falsche Prophetin, die der Gemeinde schadete.
Eine Gemeinde, in der es stabile Familien gibt, wird eine stabile, starke Gemeinde sein. Die Pforten der Hölle können eine solche Gemeinde nicht überwältigen, denn die Familien darin sind einig. Lasst uns also tun, was wir können, um die Einheit der Gemeinde zu bewahren. Es braucht Jahre, um solche Einheit aufzubauen, aber wir müssen darauf hinarbeiten - Tag für Tag. Gott wird uns durch seinen Heiligen Geist helfen, das Ziel zu erreichen. Denk an die Geschichte von der Kathedrale. Es kann Jahre dauern, bis sie fertig ist, aber es wird geschehen.
Wir werden nicht immer die Dinge genauso sehen wie unsere Ehemänner. Aber wenn wir unterschiedlicher Meinung sind, müssen wir auf jeden Fall unsere Meinungsverschiedenheiten unter vier Augen austragen, und nicht in der Gegenwart unserer Kinder oder anderer Personen. Am besten diskutiert man solche Dinge, wenn die Kinder schlafen und niemand sonst da ist. Und wenn wir unsere Meinungsverschiedenheiten austragen, lasst uns das auf eine reife Art und Weise tun.
Wenn es zwischen Mann und Frau Unruhe gibt, spüren das die Kinder und werden unsicher. Dann werden sie mehr Aufmerksamkeit von uns fordern und auch in anderer Weise fordernder werden.
Es ist gut, sich zur Regel zu machen, Ruhe zu bewahren, wenn du verärgert bist. Bitte Gott, dir zu helfen, ruhig zu bleiben und den Aufruhr in deinem Herzen zu überwinden, bevor du sprichst.
Wenn die Kinder einmal verheiratet sind, ist es am besten, sie ihr Familienleben führen zu lassen, wie sie wollen und ihnen nicht ständig Ratschläge zu geben. Auf diese Weise werden sie dich respektieren. Du wirst außerdem sehr viel Weisheit im Umgang mit ihren Kindern - deinen Enkeln - brauchen. Denk daran, dass du deine Gelegenheit bereits hattest, Kinder aufzuziehen - auf deine Art und Weise. Nun lass sie ihre Kinder auf ihre Art und Weise aufziehen, ohne deine Einmischung. Auf diese Weise wirst du die Liebe und Einheit mit ihnen erhalten. Aber sei immer bereit zu helfen, wenn sie deine Hilfe brauchen. Gib nur dann Ratschläge, wenn sie dich darum bitten.
Mich meinem Ehemann unterzuordnen, war das dritte wichtige Prinzip, für das der Herr mir die Augen öffnete.
Die Menschen hören das Wort „Unterordnung" nicht gern, weil sie denken, es bedeutet, dass du immer gegenüber deinem Mann einlenken sollst und immer tun musst, was er will. Aber das bedeutet es nicht. Ich sehe Unterordnung als etwas, das Jesus sein ganzes Leben lang tat: Er ordnete sich seinem Vater unter und allem, was der Vater ihm befahl. Er ordnete sich 30 Jahre lang Josef und Maria unter, unvollkommen wie sie waren, nur weil sein Vater ihm das gesagt hatte. Er unterwarf sich dem Willen seines Vaters, weil er seinen Vater so sehr liebte. Wir sollen die gleiche Gesinnung wie Jesus haben (Philipper 2,5).
In Philipper 2,5-11 lesen wir, dass Jesus nicht daran festhielt, Gott gleich zu sein. Er gab es freiwillig auf. Und er ging nicht nur eine Stufe tiefer als Gott und wurde ein Engel. Er ging tiefer und wurde Mensch. Und dann ging er noch tiefer und wurde Sklave. Ein Sklave ist jemand, der keine Rechte hat und nichts in Frage stellen kann, was ihm angetan wird. Im ersten Jahrhundert durfte man Sklaven verhungern lassen oder töten; es gab kein Gesetz, das sie geschützt hätte. Schließlich ging Jesus noch tiefer, wurde für einen Verbrecher gehalten und starb für uns am Kreuz. Daran sehen wir die gewaltige Liebe Jesu für uns gefallene Menschen.
Wenn unser Herr freiwillig so tief herabstieg, sollen auch wir bereit sein, von unserer hohen Position herabzusteigen. Am Beispiel Jesu lernen wir Unterordnung und Sanftmut.
Satan wurde wegen seines Stolzes und seines Ungehorsams aus dem Himmel hinausgeworfen. Aber Jesus rettete uns, indem er sich sein ganzes irdisches Leben hindurch und schließlich bis zum Tod am Kreuz seinem Vater unterwarf. Dadurch bereitete er uns einen Weg, um auf ewig Gemeinschaft mit dem Vater im Himmel zu haben. So groß ist die Macht der Unterordnung.
Die Bibel sagt uns in 1. Petrus 3,1-4, dass eine Frau mit einem sanften und stillen Geist sogar einen unbekehrten Ehemann ohne ein Wort für den Herrn gewinnen kann. Gott kann erstaunliche Wunder durch eine demütige Ehefrau tun.
Und wenn Gott dir einen guten Ehemann gegeben hat, sollte es das Einfachste auf der Welt sein, dich ihm freudig unterzuordnen.
Wir müssen Unterordnung auch als ein Gebot Gottes für uns Frauen sehen (Epheser 5,22). Wenn wir dieses Gebot in Gottes Wort erkennen und Gott fürchten, werden wir es einfach befolgen und es nicht hinterfragen. Jedes Gebot in der Bibel kommt mit dem Versprechen Gottes uns zu helfen. Also wird er uns auch auf diesem Gebiet helfen. Dann werden wir entdecken, dass Unterordnung überhaupt nicht schwer ist.
Manche Menschen mögen uns bemitleiden und sagen: „Oh, ihr armen Christen. Wie traurig, dass ihr euch euren Ehemännern unterordnen müsst. Wie könnt ihr das nur tun? Warum kämpft ihr nicht für eure Rechte?"
Aber was sie nicht wissen, ist, dass nichts auf der Welt glücklicher macht, als Gott zu gehorchen. Nichts kann uns größere Freude geben als so zu leben, wie Jesus auf dieser Erde lebte. „Wer sagt, dass er in ihm ist, der soll auch leben, wie er gelebt hat" (1. Johannes 2,6).
Welch eine wunderbare Möglichkeit haben wir Ehefrauen! Wir können das tun, was Jesus sein ganzes irdisches Leben lang tat - ein Leben der völligen Unterordnung unter Gottes Willen führen.
Wenn wir danach trachten, ein Leben zu führen, das ihm wohlgefällig ist, gibt der Herr uns einen Frieden und eine Freude, die die Welt uns niemals geben kann. Ich habe das mehr und mehr erfahren, je mehr ich danach strebte, ein solches Leben zu führen.
Es ist jetzt (2014) 46 Jahre her, dass ich geheiratet habe und ich kann ehrlich sagen, dass das glücklichste Leben, das ich als eine verheiratete Frau führen kann, das Leben des Gehorsams gegenüber Gottes Geboten ist, einschließlich des Gebotes der Unterordnung unter meinen Ehemann. Mein einziges Bedauern ist, dass ich mich manchmal nicht so untergeordnet habe, wie ich es hätte sollen. Ich preise Gott für die Kraft des Heiligen Geistes, die uns fähig macht, ein solches Leben zu führen. Und ich lobe den Herrn auch für die Vergebung, die er uns jedes Mal, wenn wir ausrutschen oder ihn im Stich lassen, bereitwillig zuspricht.
In 1. Petrus 3,1-6 gibt uns der Heilige Geist das Beispiel von Sara, die darauf vertraute, dass der Herr ihren Ehemann Abraham leiten würde. Also folgte sie ihm. Das muss sehr oft schwer für sie gewesen sein. Zum Beispiel, als Abraham vorgab, dass sie seine Schwester sei und ihr Leben durch einen heidnischen König in Gefahr brachte. Aber Gott beschützte sie. Genauso wird Gott auch uns beschützen. Und als Sara erfuhr, dass Gott von Abraham verlangte, dass er ihren Sohn auf dem Altar opferte, wie schwer wäre das für sie gewesen, wenn sie nicht Gott vertraut hätte? Sie hätte es Abraham sehr schwer machen können, Gott zu gehorchen.
Wenn wir uns unserem Mann unterordnen, drücken wir in Wirklichkeit unser Vertrauen aus, dass Gott unsere Familie durch die Leitung des Mannes führen wird.
Gottes Autoritätsrangfolge ist in 1. Korinther 11,3 so beschrieben: „Christus ist das Haupt eines jeden Mannes; der Mann aber ist das Haupt der Frau; Gott aber ist das Haupt Christi."
Obgleich der Vater und Jesus einander gleich sind, hat Jesus es doch gewählt, dem Vater untergeordnet zu sein. Ebenso sind auch wir Ehefrauen den Männern gleich, und doch wählen wir es, unter ihrer Leitung zu sein, weil es Gottes Ordnung ist. Wenn wir Gottes Ordnung befolgen, können wir mit Gottes Segen in unserem Zuhause rechnen.
Natürlich können wir unserem Ehemann offen unseren Standpunkt klarmachen. Aber wenn es darum geht, eine endgültige Entscheidung zu treffen, müssen wir dem Herrn vertrauen, dass er unsere Ehemänner überstimmt und dazu bringt, die richtige Entscheidung zu treffen. Auch wenn ich anderer Meinung bin, lasse ich meinen Mann die endgültige Entscheidung treffen. Es ist gut für meine Kinder, wenn sie sehen, dass ich Gottes Ordnung in meinem Haus respektiere.
In Epheser 5,22.32 wird uns gesagt, dass die Beziehung zwischen einem Ehemann und seiner Frau so ist wie die zwischen Christus und der Gemeinde. Es wird dort als ein großes Geheimnis bezeichnet. Wenn eine Frau sich ihrem Mann unterordnet, zeigt sie in Wirklichkeit der Welt die Wahrheit, dass die Gemeinde Christus untergeordnet ist. Also ist eine gottesfürchtige Familie tatsächlich eine Miniaturgemeinde. Wenn wir irgendwo eine Miniaturnachbildung der Freiheitsstatue oder des Taj Mahal sehen, können wir daran die Strukturen des Originals erkennen. Dann bekommen wir vielleicht Lust, das Original zu sehen. Ebenso soll unser Familienleben Menschen zur Gemeinde ziehen.
In 1. Petrus 3,4 werden die Frauen ermahnt, einen sanften und stillen Geist zu haben, denn das ist köstlich vor Gott. Und Jesus fordert uns auf, Sanftmut und Demut von ihm zu lernen (Matthäus 11,28-29).
In
Sprüche 31,26 lesen wir, dass eine gottesfürchtige Frau gemäß dem Gesetz der Freundlichkeit spricht. Als Ehefrau müssen wir es uns zur Gewohnheit machen,respektvoll mit unserem Ehemann zu sprechen. Wann immer wir abgleiten und scharf oder nicht christusähnlich sprechen, müssen wir um Entschuldigung bitten. Oft sind es die Mütter, von denen viele Kinder lernen, grob zu sprechen.
Zu den wichtigsten Dingen, die wir unseren Kindern beibringen müssen, gehört Gehorsam gegenüber den Eltern (Epheser 6,1). Als Mütter können wir unseren Kindern Gehorsam beibringen, indem sie unsere Haltung gegenüber unserem Ehemann beobachten. Wenn sie zum Beispiel sehen, dass wir uns entgegen den Anweisungen des Vaters verhalten, wenn dieser nicht zu Hause ist, so kann das dazu führen, dass unsere Kinder eines Tages gegen uns rebellieren. Wenn wir aber respektvoll gegenüber unserem Ehemann sind, werden unsere Kinder lernen, uns und auch andere zu respektieren.
Wir müssen unseren Kindern beibringen, zu jeder Zeit wahrhaftig zu sein. Unsere Kinder werden es schnell bemerken, wenn wir irgendwann nicht die Wahrheit sagen. Schon in ganz jungen Jahren können sie Unehrlichkeit erkennen.
Wir wollen unseren Kindern auch beibringen, sauber und ordentlich zu sein. Wenn wir selbst ordentlich sind und unseren Haushalt sauber und ordentlich führen, dann werden unsere Kinder auch Ordnung lernen. Sie sollten lernen, nach dem Spielen ihre Spielsachen wieder wegzuräumen.
Wir müssen unseren Kindern auch beibringen, nicht verschwenderisch zu sein. Zu den Mahlzeiten sollten wir ihnen anfangs kleine Portionen geben. Wenn sie damit fertig sind, gib ihnen eine zweite Portion. Auf diese Weise bringen wir ihnen bei, alles auf dem Teller aufzuessen und kein Essen zu verschwenden.
Wenn wir in unserer Zeiteinteilung, mit unseren Worten, beim Ordnunghalten, in unseren Essgewohnheiten usw. selbst diszipliniert sind, dann werden auch unsere Kinder Disziplin lernen.
Wir müssen unseren Kindern auch beibringen, ihre Sachen mit anderen zu teilen und nicht selbstsüchtig zu sein. Wenn wir selbst rücksichtsvoll mit Menschen umgehen, werden sie lernen, auch rücksichtsvoll zu sein.
Genügsamkeit ist eine weitere wertvolle Tugend, die unsere Kinder lernen sollten. Viele Kinder sind unzufrieden mit ihren Kleidern und ihren Spielsachen, weil sie sich mit Kindern aus wohlhabenderen Familien vergleichen. Bring ihnen den hohen Wert von Genügsamkeit bei, indem du sie ihnen vorlebst - und sie werden sich immer an dein Beispiel erinnern.
Was den meisten als erstes in den Sinn kommt, wenn wir über Kindererziehung sprechen, ist die Frage der Disziplinierung. Wie sollen wir unsere Kinder maßregeln?
Wenn du positive Dinge mit deinen Kindern unternimmst, Zeit mit ihnen verbringst, mit ihnen sprichst, ihnen Geschichten aus der Bibel und anderen guten Büchern erzählst und ihnen beibringst, ihre Sachen wegzuräumen und in der Küche zu helfen, kannst du deine Kinder sehr konstruktiv erziehen und sie werden nicht viel Zurechtweisung brauchen. Aber wenn du sie oft allein lässt, weil du dauernd mit deinen eigenen Angelegenheiten beschäftigt bist, dann wirst du feststellen, dass sie leicht in Schwierigkeiten geraten und schließlich viele falsche Dinge tun - und dann brauchen sie Korrektur. Verbring also Zeit mit deinen Kindern, besonders solange sie klein sind. Wenn
deine höchste Priorität deine Kinder sind, dann wird Korrektur nicht oft notwendig sein. Du wirst entdecken, dass sie als Jugendliche Belastungen gut aushalten und die richtigen Entscheidungen treffen können; denn als sie klein waren, hast du hart daran gearbeitet, ein gutes Fundament zu legen.
Die goldene Regel für Zurechtweisung ist: Korrigiere dein Kind nie im Zorn. Im Zorn schlägst du dein Kind am Ende viel härter, als es verdient. Wenn das Kind blaue Flecken bekommt, waren deine Schläge zu hart. Ich weiß, Zorn zu überwinden ist leichter gesagt als getan. Aber wir können den Herrn bitten, uns dabei zu helfen und unser Kind auf gottesfürchtige Weise zu disziplinieren.
Schläge dürfen aber nur die allerletzte Möglichkeit der Bestrafung sein, wenn jede andere Methode nicht funktioniert hat. Eine gute Art der Disziplinierung ist das Vorenthalten von Privilegien, indem man dem Kind zum Beispiel eine
„Auszeit" gibt und ihm sagt, dass es 10 oder 15 Minuten still sitzen oder im Bett liegen soll. Nach dieser Zeit und wenn das Kind sich beruhigt hat, kannst du ihm erklären, warum du ihm die „Auszeit" gegeben hast.
Wir müssen immer daran denken, dass Kinder Anweisungen sehr schnell wieder vergessen. Also müssen wir sie immer wieder erinnern. Schimpf nicht unnötig mit ihnen, weil du denkst, sie hätten den Verstand eines Erwachsenen.
Wir müssen konsequent sein. Wenn du zum Beispiel etwas verboten hast und die Kinder sind ungehorsam und merken, dass du ihren Ungehorsam nicht weiter beachtest, dann bist du inkonsequent. Dann werden sie weiterhin Falsches tun. Kinder müssen wissen, dass du ihren Ungehorsam bemerkst und ernst nimmst. Wenn Besuch im Hause ist, werden Kinder versuchen, die Situation auszunutzen. Wenn so etwas passiert, solltest du die Kinder beiseite nehmen und mit ihnen darüber sprechen.
Wir sollen unsere Kinder nicht immer wieder an ihre vergangenen Fehler erinnern. Die Gnade des Herrn ist neu jeden Morgen - und wir sollten ebenso gnädig sein.
Sei nicht pedantisch mit Vorschriften und Regeln. Manchmal solltest du kompromissbereit sein und sagen: „Diesmal lass ich dich laufen. Du bekommst noch einmal eine Chance."
Wenn mein Mann nicht zu Hause war (manchmal fünf Wochen am Stück), musste ich mich mit sehr vielen Angelegenheiten, die die Kinder betrafen, allein auseinandersetzen. Manche Unfolgsamkeiten waren nicht so schlimm, also sprach ich mit den Kindern und erledigte die Angelegenheit auf der Stelle. Aber manches war ernster. Deshalb führte ich ein Notizbuch, in dem ich solche Unfolgsamkeiten aufschrieb - Dinge, von denen ich meinte, ich sollte etwas später noch einmal mit ihnen darüber sprechen. Ich sagte den Kindern, dass ich mit ihrem Vater darüber sprechen müsste, wenn er zurückkäme. Aber ich wollte nicht, dass sie der Rückkehr ihres Vaters mit Furcht entgegensahen, als käme ein Polizist, um sie sich vorzunehmen. Ich wollte, dass sie sich auf seine Rückkehr freuten und dass sie wussten, er würde Süßigkeiten und Geschenke mitbringen. Also nahm ich einige Tage, bevor mein Mann zurückkam, das Notizbuch, sprach einzeln mit den Kindern über ihre Unfolgsamkeiten und erklärte ihnen, warum sie so ernst waren. Jedes Mal sagten die Kinder mir für jeden einzelnen Fall, dass es ihnen leidtue. Also
strich ich einen Vorfall nach dem anderen durch. Schließlich waren keine mehr übrig! Auch wenn es sich nicht um schwere Fälle von Ungehorsam handelte, ging ich sie Punkt für Punkt mit ihnen durch, denn ich wollte, dass sie danach die Frage des Gehorsams ernster als vorher nahmen.
Als die Kinder schreiben konnten, forderte ich sie manchmal, wenn sie ungehorsam gewesen waren, auf, 20 Mal (oder 100 Mal) auf einem Blatt Papier aufzuschreiben, dass sie diesen bestimmten Akt des Ungehorsams nicht noch einmal begehen würden. Ich hoffte, sie würden dadurch erkennen, dass ich ihren Ungehorsam nicht ignorierte. Als Nebeneffekt, so denke ich, bekamen sie dadurch außerdem eine schönere Handschrift!
Manchmal gab es Fälle von Ungehorsam, von denen mein Mann wissen musste. Dann sprach ich das Thema an, wenn wir alle zusammen am Esstisch saßen, und berichtete von dem Vorfall, ohne dabei Namen zu nennen. Dann sprach mein Mann Worte der Korrektur und bekräftigte, was ich den Kindern schon vorher gesagt hatte. Das war sehr hilfreich. Ich wollte Disziplin in unserer Familie bewahren, und ich wollte, dass meine Kinder wussten, wie ernst Ungehorsam ist. Aber ich wollte nicht wie eine strenge Lehrerin oder Richterin sein. Ich wollte, dass sie Vergebung erlebten, so wie Gott uns vergeben hat.
Manchmal bestrafte mein Mann die Kinder, indem er ihnen einen Tag lang das Kricketspielen verbot - und Kricket war ihr Lieblingssport!
Kinder stehen unter dem Gesetz, aber sie müssen bei uns auch schmecken, was Gnade ist. Wenn wir sie allein durch Regeln des Gesetzes lenken, könnten sie gegen uns rebellisch werden, wenn sie älter werden. Sie werden nur darauf warten, dass sie von zu Hause ausziehen können und dann tun sie, was sie wollen. Ich wollte, dass meine Kinder ihr Elternhaus lieben und es als einen Zufluchtsort in einer grausamen Welt betrachten, sodass sie immer voller Freude nach Hause kommen würden, um bei uns, ihren Eltern, zu sein.
Was wir als Eltern am meisten brauchen, ist Weisheit. Wir müssen den Herrn bitten, uns zu zeigen, wo wir zu streng mit unseren Kindern waren und wo wir zu nachgiebig waren. Und besonders in den Jahren der Pubertät müssen wir mit großer Weisheit, Geduld und Liebe mit unseren Kindern umgehen.
Um ein gottesfürchtiges Zuhause zu schaffen, ist es für Mann und Frau das Wichtigste zu beten - einzeln und gemeinsam - und in allem Gottes Hilfe zu suchen. Wir sollten beten, so oft es möglich ist - und das können wir still im Herzen zu allen Tageszeiten tun. Wir müssen besonders dann beten, wenn unsere Kinder Probleme haben. Wenn wir mit unserem Mann eins sind, dann werden unsere Gebete erhört werden. Mein Mann und ich haben viele wunderbare Gebetserhörungen erlebt.
Das Familiengebet darf nie zu einem Ritual werden, das die Kinder aus Routine verrichten. Sonst kann es langweilig werden und die Kinder verlieren die Lust zu beten. Sie müssen lernen, dass Gebet bedeutet, mit unserem himmlischen Vater zu sprechen, und zwar genauso freimütig und freudig, wie sie mit uns, ihren Eltern, sprechen.
Und schließlich: Wann immer aus irgendeinem Grund Unruhe in deinem Herzen ist - und das kann oft der Fall sein -, bitte den Herrn dir zu helfen, schnell darüber hinweg und wieder zur Ruhe zu kommen. Wenn du nicht
schnell damit fertigwirst, werden sich Uneinigkeit und Disharmonie in die Familie einschleichen - und dadurch wird dem Satan eine Tür geöffnet, durch die er hereinkommen und Durcheinander verursachen kann. Und dann sind es die Kinder, die am meisten darunter zu leiden haben. Deshalb: Wenn du deine Kinder liebst, beseitige Uneinigkeit unter euch sofort.
Der Herr allein kann uns helfen, ein gottesfürchtiges Familienleben aufzubauen. Und er ist immer bereit, uns zu helfen, ein solches Familienleben zu schaffen - in einem Zuhause, das ein Vorgeschmack auf den Himmel ist
Möge es für jeden von uns so sein.
Alles Lob und alle Ehre gebühren ihm allein.