Das Wort Gottes scheidet zwischen Seele und Geist

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In Hebräer 4,12 lesen wir: „Denn das Wort Gottes ist lebendig und kräftig und schärfer als jedes zweischneidige Schwert und dringt durch, bis es scheidet Seele und Geist, auch Mark und Bein, und ist ein Richter der Gedanken und Sinne des Herzens.“ Das Wort Gottes scheidet zwischen Seele und Geist. Das Scheiden zwischen Seele und Geist wird offenbaren, ob wir uns auf unsere Seele (Verstand und Gefühle) oder auf den Heiligen Geist verlassen, um Gottes Wort Menschen verständlich zu machen. Die Menschen unter dem Alten Bund konnten nicht zwischen Seele und Geist unterscheiden.

Die alttestamentliche Stiftshütte hatte drei Teile – den Vorhof, das Heilige und das Allerheiligste. Das war ein Bild vom Leib, von der Seele und dem Geist des Menschen (1. Thessalonicher 5,23). Die Seele wurde vom Heiligen, und der Geist vom Allerheiligsten dargestellt. Gott war im Allerheiligsten gegenwärtig. Zwischen dem Heiligen und dem Allerheiligsten gab es einen dicken Vorhang. Niemandem war es erlaubt, in das Allerheiligste einzutreten (außer dem Hohepriester einmal im Jahr). Das sollte symbolisch lehren, dass der Mensch unter dem Alten Bund nicht „im Geist“ leben und Gott nicht „im Geist“ dienen konnte. Daher waren die Israeliten nicht in der Lage, zwischen dem, was seelisch und dem, was geistlich ist, zu unterscheiden. Menschen, die immer noch nicht den Unterschied zwischen diesen beiden erkennen können, leben als alttestamentliche Christen.

Das Wort Gottes wird dir zeigen, was seelisch und was geistlich ist. Eine Menge der heutigen, so genannten „christlichen“ Arbeit ist seelisch. Seelische Arbeit basiert auf menschlichen Ideen, Gott zu dienen. Es mögen gute Ideen sein, die nicht böse oder fleischlich sind. Aber sie sind menschlich und seelisch. Es gibt drei Arten von Christen. Fleischliche Christen sind solche, die wiedergeboren sind, die aber immer noch „begrenzte“ Mengen sündigen Vergnügens genießen, die Geld lieben usw. Dann gibt es seelische Christen, die all das aufgegeben haben, die aber immer noch nach ihrem Verstand und ihren Gefühlen leben. Dann gibt es geistliche Christen, die danach trachten, in all ihrem Tun vom Heiligen Geist geleitet zu werden.

Seelische Christen mögen gute Menschen sein, die eifrig sind, Zeugnis zu geben und dem Herrn zu dienen. Aber die Art und Weise, wie sie all das tun, ist sehr menschlich. Sie verstehen Gottes Wege nicht. Gott sagt: „Meine Wege sind nicht eure Wege. So wie der Himmel höher ist als die Erde, so sind meine Wege höher als eure Wege“ (Jesaja 55,8-9). Es gibt menschliche Methoden, durch die wir versuchen können, verlorene Seelen zu erreichen und menschliche Methoden, Gott zu dienen. David transportiere einmal die Bundeslade auf einem Ochsenkarren – auf die Art und Weise, wie es die Philister taten ( 2. Samuel 6,3; 1. Samuel 6,11). Das war eine gute Idee – um die Kehatiter von der Bürde zu befreien, sie für jene lange Reise auf ihren Schultern zu tragen. Aber das war nicht Gottes Art und Weise – und aus diesem Grund brachte Gott das Gericht als sie unterwegs waren. Jedes Mal, wenn sich Christen einen menschlichen Weg, Gottes Werk zu tun, zu Eigen machen, wird es Verwirrung geben. Es mag äußerliche Ergebnisse geben, die beeindruckend sind. Aber die Herrlichkeit Gottes wird fehlen. Mose baute die Stiftshütte genauso wie Gott es ihm auftrug. Er baute sie nicht, wie er in den Akademien Ägyptens gelehrt worden war, wo sie lernten, wie man massive Pyramiden baut. Mose musste sein menschliches Verständnis aufgeben, wie man Gottes Haus baut. Das war ein Grund, warum Gott ihn 40 Jahre lang in die Wüste schicken musste – um seine menschliche Weisheit loszuwerden. Das war der Grund, warum Gott Paulus drei Jahre nach Arabien führte, um seine menschlichen Ideen loszuwerden, die er während seines dreijährige Studiums auf Gamaliels Bibelschule erhalten hatte (Galater 1,17-18 ). Er musste sein seelisches Verständnis loswerden, bevor er Gottes Wege verstehen konnte.

Die Seele bezieht sich auch auf menschliche Kraft – wo wir uns auf menschliche Ressourcen verlassen. Wir können uns einbilden, dass wir Gottes Werk besser tun können, wenn wir viele elektronische Geräte und politischen Einfluss haben. Das ist eine Täuschung. Es ist die Kraft des Heiligen Geistes, durch die Gottes Werk vollbracht werden kann. Die ersten Apostel hatten weder Geld noch Geräte oder Einfluss. Ihre menschlichen Ressourcen waren beinahe null. Aber sie erreichten viel mehr als Christen heute mit all ihren Geräten, Geld und Einfluss erreichen. Die Apostel hatte geistliche Kraft – nicht Seelenkraft.

Wir müssen zwischen Seele und Geist unterscheiden, wenn wir wirklich geistlich werden wollen. Ich war bei vielen Versammlungen, wo sie behaupten, dass der Heilige Geist am Wirken ist, bloß weil es eine Menge Emotionen und Lärm gibt. Aber ich lass mich nicht täuschen. Ich kann deutlich sehen, dass es nur das Aufwühlen der menschlichen Seele und nicht das Wirken des Heiligen Geistes ist. Was sie „die Taufe im Heiligen Geist“ nennen ist bloß eine „Taufe ihrer Seelenkraft“. Jesus tauft Christen auch heute noch in echter Weise im Heiligen Geist. Aber das bringt geistliche Kraft, um ein Zeuge für Christus zu sein ( Apostelgeschichte 1,5.8). Seelenkraft wühlt nur die Emotionen auf. Aber die meisten Christen haben in diesem Bereich kein Unterscheidungsvermögen und sind daher verführt.

Sie reden auch in einigen nicht-christlichen Gebetsversammlungen in „Zungen“ und peitschen ihre Gefühle auf und behaupten „zu einer inneren Ruhe zu kommen“! Viele Religionen ergehen sich im Aufpeitschen von menschlicher Seelenkraft.

Wenn wir in diesen Tagen nicht zwischen Seele und Geist unterscheiden, werden wir gründlich verführt werden. Auch viele „Heilungen“, die heute in Jesu Namen vollzogen werden, geschehen durch die Kraft der menschlichen Seele und nicht durch eine echte Gabe des Heiligen Geistes. In den Versammlungen wird mit viel Gesang eine „Atmosphäre“ aufgebaut. Die Gefühle der Leute werden aufgepeitscht, indem man Lieder wie „Herr, ich glaube“ häufig wiederholt. Dann werden die Leute aufgefordert, „ihren Glauben freizusetzen“!! Das hat nichts mit Gott zu tun. Der Prediger hypnotisiert bloß die Leute. Jesus und die Apostel haben Menschen nie so geheilt. Sie heilten die Kranken still, ohne viel Gesang oder Emotionen.

Wenn du diese Fälschung nicht erkennst, magst du sogar versuchen, sie nachzuahmen und dir einbilden, dass dies die Art und Weise ist, Gott zu dienen. Dann magst du hingehen und deine Seelenkraft in ähnlicher Weise gegenüber anderen manifestieren und sie und dich selbst verführen. Erlaube daher, dass das Wort Gottes dein Inneres durchdringt und dir zeigt, was seelisch und was geistlich ist. Wenn du auf Jesus schaust, wirst du in ihm die Antwort finden. Wenn du jemals eine Heilungsversammlung besuchst oder sie im christlichen Fernsehen siehst, dann frage dich einfach selbst, ob dies die Methode ist, wie Jesus es getan hat. Du wirst die Wahrheit auf Anhieb entdecken. Aber wenn du das Wort Gottes vernachlässigst, dann wirst du gewiss verführt werden. Lass das Wort Gottes zwischen Seele und Geist scheiden. Gott hat uns sein Wort und das Beispiel Jesu und der Apostel gegeben, um uns zu zeigen, was echte Geistlichkeit wirklich ist.

Originalartikel: The Word of God Divides Between Soul and Spirit


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