Das Gesetz des Geistes

Autor :   Zac Poonen
Article Body: 

Ich möchte heute über einen Vers in Römer 8,2 sprechen. Es heißt dort: ,,Denn das Gesetz des Geistes des Lebens in Christus Jesus hat mich frei gemacht von dem Gesetz der Sünde und des Todes." Wir wissen, dass Menschen überall auf der Welt nach Freiheit streben. Und Jesus kam, um uns frei zu machen, frei von Sünde, frei von der Sklaverei unserer Leidenschaften, frei von Streit in unseren Familien und frei von den Vorurteilen, die wir in unserer Gesinnung haben. Sehr oft sind wir nicht in der Lage, die Dinge Gottes zu verstehen, weil wir bereits entschieden haben, was wir glauben wollen.


Sehr wenige Menschen bewahren sich einen offenen Sinn für neue Wahrheiten. Die Bibel ist Gottes Wort, aber es gibt viele Dinge, die wir nicht verstanden haben, weil wir bereits entschieden haben mögen, auf eine bestimmte Art und Weise zu denken.


Und wenn wir von Kindheit an erzogen worden sind, auf eine bestimmte Art und Weise zu denken, erfordert es viel Mut, das zu ändern. Wir können diesbezüglich aus der Welt der Wissenschaft eine Lektion lernen.


Mehr als 5000 Jahre lang glaubte der Mensch, dass sich die Sonne um die Erde dreht. Jeder glaubte das vor 1000 Jahren. Aber es gab einige große Männer wie Kopernikus oder Galileo. Sie entschieden sich, was alle Leute glaubten in Frage zu stellen und sie entdeckten, dass all die Millionen Menschen auf der Erde falsch lagen. Das war für die Welt nicht einfach zu akzeptieren. Aber weil einige Menschen den Mut hatten, für eine Sache aufzustehen, weiß heute die ganze Welt, dass sich die Erde um die Sonne dreht. Das ist nur ein Beispiel.


Vor ca. 100 Jahren glaubten Menschen, dass das Atom, das kleinste Materieteilchen, nie gespalten werden könne. Aber einige stellten das in Frage. Und nun weiß die ganze Welt, dass das Atom gespalten werden kann, dass ein gespaltenes Atom den Strombedarf einer ganzen Stadt decken kann. Denke daran, was der Mensch verpasst haben würde, wenn sie sich nicht darauf eingelassen hätten, anders zu denken.


Aber jedes Mal, wenn jemand den bestehenden Glauben in Frage stellt, wird er immer verfolgt. Ihr wisst, wie Martin Luther verfolgt wurde, als er in Frage stellte, was die Römisch Katholische Kirche glaubte. Er musste fliehen, um der Verfolgung zu entkommen.


Es ist wunderbar ­ Gott hat uns einen Verstand gegeben, und wir können denken.


Und er hat diese Welt so gemacht, dass sie nach bestimmten Gesetzen funktioniert.


Diese Gesetze zu entdecken bedeutet Gottes Denkweise zu entdecken.


Wissenschaftliche Entdeckungen bedeuten, dass man Gottes Gedanken folgt. Es gibt Gesetze im Universum, sodass die Planeten nicht miteinander kollidieren. Und auch in unserem geistlichen Leben gibt es Gesetze. Wenn wir diese Gesetze nicht kennen, dann leiden wir sehr in unserem Leben. Wer diese Gesetze entdeckt, hat ein wunderbares Leben.


Glaubst du, dass es Gottes Wille ist, dass der Mensch bedrückt und entmutigt ist? Nein. Warum sind die Menschen so? Weil sie Gottes Gesetze nicht entdeckt haben.


Schau dir an, wie viele wissenschaftliche Entdeckungen unser Leben einfacher gemacht haben, weil Wissenschaftler gewisse Gesetze entdeckt haben ­ Elektrizität zum Beispiel. Wenn Adam die Gesetze gekannt hätte, durch die ein Wasserfall einen Magnet antreiben und Strom produzieren könnte, dann hätte er schon im Garten Eden Strom haben können. Aber die Menschheit hat viele Jahrtausende gebraucht, 1 um das zu entdecken. Die Gesetze, aufgrund der ein Kraftfahrzeug einen Motor antreibt. Die Menschen haben Hunderte von Jahren ohne so etwas gelebt. Dasselbe trifft auf unser christliches Leben zu. Wenn unser Sinn voreingenommen ist und sagt, ,,Ich werde nur auf diese Weise denken", dann werde ich in Knechtschaft bleiben.


Die Gesetze des Heiligen Geistes sind die wichtigsten Gesetze. Viel wichtiger, als ein Auto zu fahren oder ein Pferd zu reiten. Die wissenschaftlichen Entdeckungen machten bloß unser Leben auf dieser Erde ein bisschen leichter. Die Gesetze des Heiligen Geistes verändern unser ganzes Leben. Sie können unsere Ehe glücklicher machen, sie können bewirken, dass unsere Kinder in gottesfürchtiger Weise aufwachsen. Warum gibt es so viele unglückliche Ehen unter Christen, die die Bibel lesen? Weil sie, obwohl sie die Bibel lesen, diese geistlichen Gesetze nicht verstehen.


Ich bin kein Arzt. Aber Ärzte studieren die Gesetze des menschlichen Körpers.


Wenn wir ein Problem mit dem Körper haben, gehen wir zu jemandem, der diese Gesetze studiert hat, und der uns helfen kann, wieder gesund zu werden. Er wird uns sagen, welche Nahrung gesund ist und welche nicht. Welche Art von Nahrung deinen Blutdruck erhöht und welche ihn senkt. Wir hören das und befolgen es und werden somit gesünder. Genauso ist es mit den Gesetzen des Heiligen Geistes.


Viele Christen sind so sorgfältig, wenn es um die Gesetze des Körpers geht. Warum sind wir nicht genauso eifrig, die Gesetze des Heiligen Geistes zu entdecken? Gibt es jemanden, der kein glückliches Leben führen möchte? Und so wie der Teufel im Garten Eden Eva verführt hat, so verführt er heute Menschen überall auf der Welt.


Vor 3500 Jahren gab Gott Mose Gesetze für das Volk Israel. Das Ergebnis war, dass das Volk Israel zur gerechtesten Nation der damaligen Zeit wurde. Sie hatten einen höheren moralischen Standard als all die anderen Völker, weil sie die Zehn Gebote hatten. Wenn sie Gottes Geboten gehorchten, hatten sie ein gutes Leben. Aber wenn sie Gottes Gesetzen ungehorsam waren, litten sie. Das ist die Geschichte des Alten Testaments.


Wenn wir das lesen, lernen wir, dass es besser ist, Gottes Gesetze zu halten. Aber die Kinder Israels waren oft sehr töricht. Sie dachten, sie würden es besser wissen als Gott ­ und sie litten immer, wenn sie diese Einstellung hatten. Wenn wir das Alte Testament lesen, lernen wir Eines: ,,Dass Gottes Gesetze zu unserem Besten dienen". Wir verstehen das manchmal nicht, weil wir kindisch sind. Wenn ein kleines einjähriges Kind ein Messer in die Hand nimmt, nimmt die Mutter es ihm weg. Aber das Kind kann das nicht verstehen. ,,Dieses schöne, glänzende Messer, warum nimmt mir meine Mutter das weg? Ich möchte damit spielen." Aber dieses Kind weiß nicht, dass es sich verletzen oder töten kann, wenn es mit diesem Messer spielt. Die Mutter weiß es also besser. Aber das Kind versteht noch nicht, dass es die Mutter besser weiß. Das trifft nicht nur auf einjährige oder zweijährige Kinder zu. Wie ist es, wenn sie 17 oder 18 Jahre alt werden? Meint ihr, dass Teenager glauben, dass ihre Eltern es besser wissen als sie? Ganz und gar nicht. Sie glauben, dass ihre Eltern altmodisch sind und nicht verstehen. ,,Wir sind die neue Generation, 18 Jahre alt, wir wissen es besser." Und wenn dieses 18-jährige Mädchen hingeht und sein Leben vermasselt, dann erkennt es: ,,Meine Eltern hatten Recht." Warum sind viele Eltern mit ihren Teenagern streng? Um sie zu beschützen.


Genauso wie kleine Kinder und Teenager nicht verstehen, dass ihre Eltern sie lieben. Sie verstehen nicht, dass ihre Eltern sie schützen möchten. Auch wir verstehen nicht, dass Gott uns liebt. Wir denken, dass Gottes Gebote uns einschränken, genauso wie dieses Teenager-Mädchen sagt: ,,Warum macht ihr mir 2 so viele Vorschriften?" ,,Mein liebes Mädchen, der Grund dafür ist, dass wir dich davor bewahren möchten, dein Leben zu ruinieren." Warum machte Gott für uns Gesetze? Damit wir ein besseres Leben führen können.


Um uns davor zu bewahren, dass wir uns zerstören. Die Gesetze des Mose hoben Israel auf einen höheren moralischen Standard. Und heute folgen alle Länder auf der Welt den Zehn Geboten. Überall auf der Welt weiß man, dass der Mensch nicht sieben Tage durcharbeiten kann, man braucht einen von sieben Tagen zum Ausruhen. Das war ein Gesetz, das Gott gemacht hatte. Und alle auf der Welt befolgen es. Es gibt kein Land auf der Welt, wo sie an einem von acht Tagen oder einem von vier Tagen ruhen. Ebenso gibt es viele andere Gesetze.


Als Jesus kam, gab er uns etwas Besseres als das Gesetz des Mose. Mose ging auf einen Berg und kam mit den Zehn Geboten auf zwei Steintafeln zurück. Jesus fuhr in den Himmel auf und sandte den Heiligen Geist. Er sandte keine Gebote, keine Regeln. Er sandte den Heiligen Geist, Gott selbst. Und er sagte: ,,Ich möchte nicht, dass ihr jetzt nach Regeln lebt; erlaubt meinem Heiligen Geist in euch zu kommen, und er wird euch meine Gesetze lehren." Das haben wir hier gelesen ­ ,,das Gesetz des Geistes." Das Gesetz des Geistes in Römer 8,2 wird ,,Leben in Christus Jesus" genannt. Das Gesetz des Mose waren die Zehn Gebote, das Gesetz des Heiligen Geistes ist nicht so viele Gebote ­ es ist LEBEN. Das möchte uns der Heilige Geist geben. Wenn du echtes Leben hast, wirst du von Gesetzen frei werden.


Ich gebe euch ein Beispiel: Meine Frau ist eine Ärztin, sie arbeitete in Indien mit Leprakranken (Aussätzigen). Ich habe etwas über Aussatz gelernt. Wenn jemand Aussatz bekommt, verliert er das Gefühl in seinen Händen und Füßen ­ sie empfinden nichts mehr. Sie können ihre Hand auf eine heiße Herdplatte legen und nichts fühlen, aber sie verbrennen sich dabei ihre Hand. Ein Stachel kann in ihren Fuß gelangen und sie fühlen nichts. Zehn Stacheln können in ihren Fuß gelangen und sie fühlen nichts. Ich habe von Aussätzigen in Indien gehört, wenn sie schlafen beißen die Ratten ihre Zehen ab ­ sie fühlen dabei nichts. Wenn sie am Morgen aufwachen, fehlt ein Zeh und es gibt Blut auf dem Boden und sie fragen sich, was passiert ist.


Aber das passiert dir und mir nicht. Wir wachen nicht am Morgen auf und uns fehlt ein Zeh. Wisst ihr warum? Weil wir Gefühl, weil wir Empfindungen haben. Alles, auch wenn uns nur eine kleine Mücke sticht, merken wir sofort. Schmerz ist einer der größten Segnungen im menschlichen Körper. Schmerz sagt uns, dass etwas nicht in Ordnung ist. Da ist ein Stachel im Fuß; diese Herdplatte ist zu heiß. Wenn Leute Aussatz haben, müssen wir ihnen Gesetze geben. ,,Wenn du in die Nähe einer Herdplatte kommst, so prüfe, ob sie heiß ist." Es ist ein Gesetz für Aussätzige: ,,Lege deine Hand nicht auf eine Herdplatte. Am Abend, bevor du zu Bett gehst, schau auf deine Füße, ob du dir einen Stachel eingetreten hast." Das sind Gesetze.


Wie kommt es, dass du diese Gesetze nicht brauchst? Warum musst du nicht jeden Tag deine Füße überprüfen, ob da ein Stachel drin steckt? Weißt du warum? Weil du in deinen Füßen LEBEN hast. Daher brauchst du kein Gesetz, dass du deine Füße kontrollieren musst. Wenn es Leben gibt, bist du frei von Gesetzen. Du brauchst kein Gesetz, das sagt: ,,Lege deine Hand nicht auf eine heiße Herdplatte." Warum? Weil du Leben hast. Sobald du eine heiße Herdplatte berührst, wird deine Hand sofort zurückzucken. Erkennst du den Segen von Schmerz? Wenn du Leben hast, fühlst du den Schmerz sofort ­ und das bewahrt unseren Körper vor Schaden.


Das Leben befreit uns von diesen unnötigen Gesetzen. Deswegen wird das Gesetz des Heiligen Geistes ,,Leben" genannt. Wenn der Heilige Geist in uns kommt, brauchst du kein Gesetz, das dir sagt: ,,Du sollst niemanden umbringen." Das war ein Gesetz in den Zehn Geboten, ,,du sollst nicht morden". Wie war es mit den Leprakranken? Wir geben ihnen Gesetze, ,,tu dies und jenes nicht." 3 Sünde ist wie Aussatz. Sünde tötet unser Gewissen. Und wir fühlen die Sünde nicht, wenn unser Gewissen Aussatz hat. Wir lesen von Leuten, die andere umbringen und sich deswegen nicht schlecht fühlen. Selbstmordattentäter bringen so viele Menschen um und fühlen sich nicht schuldig. Wie kann das sein? Indem sie ihr Gewissen über so viele Jahre abgetötet haben, fühlen sie ich nicht schlecht, wenn sie andere verletzen. Aber wenn du den Heiligen Geist hast, brauchst du kein Gesetz, das dir sagt, ,,töte nicht". Weil Jesus in Matthäus 5,21 sagte: ,,Im alttestamentliche Gesetz steht geschrieben: Du sollst nicht morden. Ich aber sage euch, zürnet nicht." Er hob den Standard, er sagte, dass Mord von Zorn im Herzen kommt. ,,Ich möchte die Wurzel von Zorn im Herzen abschneiden, dann wirst du niemals Mord begehen." Die Gebote des Mose waren wie Scheren, um all die schlechten Früchte abzuschneiden. Stellt euch vor, ihr habt einen Baum im Garten, der immer schlechte Früchte bringt. Ihr möchtet nicht, dass jeder die schlechten Früchte sieht. Du musst immer Scheren dabei haben. Sobald eine schlechte Frucht erscheint, musst du sie abschneiden. Das Gesetz des Mose war genauso. ,,Brich nicht die Ehe" ­ schneide diese Frucht ab. ,,Begehe keinen Mord" ­ schneide diese Frucht ab. ,,Stehle nicht" ­ schneide diese Frucht ab. Jesus sagte: Eine bessere Methode ist es, die Wurzel des Baumes zu treffen und sie abzuschneiden. Jesus kam nicht mit einer Schere, sondern mit einer Axt, um sich mit der Wurzel des Problems im Herzen zu befassen. Das ist das Gesetz des Geistes, des Lebens im Inneren, das mich überführt, sobald ich zornig werde. Der Geist Gottes gibt mir einen Schmerz, wenn ich mit jemandem ärgerlich werde, sogar bevor ich es mit meinen Lippen ausspreche. Genauso wie ich es sofort merke, sobald ein Stachel in meinen Fuß gerät. Wenn du auf jemanden ärgerlich wirst und dich dabei nicht schlecht fühlst, dann hast du Aussatz in deinem Gewissen. Du magst das nicht gerne hören wollen, aber es ist die Wahrheit. Und wenn ein Arzt dir etwas sagt, dann ist es besser, sich dem zu stellen, um geheilt zu werden. Und das Wunderbare ist, dass Jesus uns nicht bloß zeigt, was mit uns falsch ist, er sagt uns: ,,Ich kann euch heilen." Ebenso sagte Jesus: ,,Die alttestamentlichen Gebote befehlen dir, keinen Ehebruch zu begehen ­ Matthäus 5,28". Aber Jesus sagt: ,,Ehebruch beginnt nicht mit dem Leib, er beginnt im Herzen. Es beginnt mit einem Blick, dann fängst du an zu gelüsten und dann begehst du mit dem Leib Ehebruch." Wenn eine Axt an diese Wurzel gelegt wird, sodass du nicht begehrst, dann kannst du keinen Ehebruch begehen. Das ist das Gesetz des Heiligen Geistes. Aber wir alle haben diesen Aussatz der Sünde, wo wir etwas Falsches tun und nicht fühlen, dass es falsch ist.


Christen, verheiratete Leute, können Internet-Pornografie anschauen und andere Frauen anschauen, und sie fühlen sich diesbezüglich nicht schlecht. Sie empfinden nicht, dass sie damit gegenüber ihren Frauen untreu sind. Warum fühlen sie sich nicht schlecht? Weil sie Aussatz haben. Sie haben kein Gefühl für die Sünde. Aber sie scheinen glücklich zu sein, so zu leben. Ich habe nie einen Aussätzigen gesehen, der glücklich ist, ein Aussätziger zu sein. Aber ich habe viele Christen gesehen, die glücklich sind in ihrer Sünde. Das ist erstaunlich! Wie kannst du glücklich sein mit all diesem Aussatz der Sünde in deinem Leben? Als der Engel Gabriel zu Josef kam, sagte er zu ihm, dass Maria ,,ein Kind bekommen wird, und du sollst ihm den Namen JESUS geben ­ Matthäus 1,21 ­, weil er sein Volk von ihren Sünden retten wird." Das ist die Bedeutung des Namens JESUS. Als Christen benutzen wir diesen Namen so oft. Was ist die Bedeutung dieses Namens? Einer, der kam, um uns von unseren Sünden zu retten. Nicht nur um uns zu vergeben.


Es gibt einen Unterschied zwischen Vergebung und Rettung. Wenn ich meinem sechsjährigen Sohn sage: ,,Geh nicht hinaus auf die Straße, sie graben dort gerade 4 ein tiefes Loch, du könntest hineinfallen." Und er gehorcht mir nicht, fällt in das Loch und schreit aus dem Loch: ,,Papa, Papa..." Ich komme dorthin und frage: ,,Was ist geschehen?" ,,Es tut mir leid Papa, ich war dir ungehorsam." Ich sehe meinen Sohn im Loch liegen und sage zu ihm: ,,OK, ich vergebe dir, tschüss." Habe ich ihm vergeben? Ja. Habe ich ihn gerettet? Nein.


Hat Jesus deine Sünden vergeben? Ja. Hat er dich gerettet von deinem Zorn und deinen Begierden? Nein. Dann ist Jesus nicht dein Retter, sondern dein ,,Vergeber"! Viele Christen kennen Jesus als ,,Vergeber" und nicht als Retter. Manche sagen: ,,Jesus ist mein Retter." Gut. Wovon hat der dich gerettet? Erzähle mir die Sünden, wovon er dich in deinem Leben errettet hat. Wenn du immer noch so viele Sünden begehst, wie kannst du Jesus dann Retter nennen? Das ist falsch. Sei ehrlich und sage: ,,Er ist mein ,,Vergeber". Ich liege im Loch und Gott vergibt mir weiterhin, aber er zieht mich nie aus dem Loch heraus." Aber das ist nicht die Bedeutung seines Namens ­ sein Name bedeutet Retter! Ich wurde in eine christliche Familie hineingeboren. Mein Vater war ein sehr gottesfürchtiger Christ. Er war eifrig, das Evangelium überall zu predigen, wo er das konnte. 1956 organisierte er die erste Evangelisationskampagne von Billy Graham in Indien. Ich wuchs in dieser Art von Familie auf. Aber ich wurde kein Christ, bis ich 19 Jahre alt war. Mein Vater sandte mich auf eine gute Sonntagsschule, ich habe von Kindheit an alles über das Evangelium gehört. Dann schloss ich mich der indischen Marine an, um ein dort Marineoffizier zu werden.


Und ich sah dort die Leere der Welt um mich herum. Als ich 19 ½ Jahre alt war, verbeugte ich mich vor dem Herrn Jesus und sagte: ,,Herr, komme in mich und sei Herr meines Lebens. Ich möchte mich von meiner Sünde abwenden und dich aufnehmen." Und er vergab mir meine Sünden, ich glaube wirklich, dass Gott mir vergeben hat. Ich liebte ihn. Aber ich blieb während der nächsten 16 Jahre von Sünde besiegt. Ich besuchte dort eine Gemeinde, sang dort Lieder, ich las in der Bibel, bezeugte Jesus, aber in meinem privaten Leben war ich von Sünde besiegt.


Meine Gedanken waren genauso schlimm wie die einer unbekehrten Person. Aber äußerlich war ich eine heilige Person. Niemand in der Gemeinde wusste, was in meinen Gedanken vor sich ging. Ich weiß aus meiner Erfahrung, dass die meisten Christen, die in Kirchen sitzen, genauso sind. Warum weiß ich das? Nun, ich war selber so. Aber ich schämte mich, Leute wissen zu lassen, was in mir vor sich ging.


Ich weiß, dass viele Christen, die in Gemeinden sitzen, sich schämen, andere Menschen wissen zu lassen, was sich in ihrem Privatleben abspielt. Ich dachte, ich müsste mein ganzes Leben so leben. Als ich die Bibel las, sagte ich: ,,Herr, ich sehe ein anderes Leben, das diese Apostel lebten. Kann ich diese Leben nicht auch haben? Kann ich nicht so wie diese mit dem Heiligen Geist erfüllt werden? Und dann sah ich, wie einige dieser Leute über die Erfüllung mit dem Heiligen Geist sprachen, und sie taten alle möglichen verrückten Dinge ­ und behaupteten, mit dem Heiligen Geist erfüllt zu sein. Ich ging zu vielen Gemeinden und sagte zu Gott: ,,Ich möchte das nicht." Ich kniete mich dann in meinem Zimmer nieder und sagte: ,,Herr, die Leute, die sagen, dass sie mit dem Heiligen Geist erfüllt sind, scheinen alle diese verrückten Dinge zu machen. Ich möchte das nicht. Ich möchte diese Art von pfingstlerischer Erfahrung nicht. Aber ich möchte eine Kraft haben, die Petrus, Jakob und Johannes in Apostelgeschichte 2, am Pfingsttag, erhielten.


Als ich Gott suchte und die Bibel studierte, erfüllte mich Gott mit seinem Heiligen Geist. Ich bin kein Pfingstler, ich bin ein Christ wie Petrus, Jakobus und Johannes.


Aber ich entdeckte das Gesetz des Geistes ­ was Leben ist, das ein großes Verlangen hat, mich rein zu bewahren.


Ein Schwein beispielsweise liebt es, schmutzig zu sein. Du kannst es schrubben und reinigen und parfümieren, aber am nächsten Tag wird es wieder schmutzig sein. Wie hält man ein Schwein sauber? Indem man es an so viele Ketten bindet 5 und nicht da und dort hingehen lässt. Die Zehn Gebote sind wie zehn Ketten, die man einem Menschen anlegt, der wie ein Schwein ist. Dann bleibt der Mensch vielleicht sauber. Aber wenn du diese Ketten entfernst, wird es sofort wieder schmutzig. Deswegen gibt es in so vielen Gemeinden so viele Regeln: ,,Du kannst das und jenes nicht tun." Aber denke an eine Katze. Eine Katze hat kein Verlangen danach, schmutzig zu sein. Was tut eine Katze, wenn sie in schmutziges Wasser fällt? Sie springt sofort wieder heraus und leckt sich sofort wieder sauber. Indische Katzen, deutsche Katzen ­ sie tun alle dasselbe, sie wollen sauber sein. Auch ein indisches und ein deutsches Schwein sind gleich ­ sie lieben es, schmutzig zu sein.


Als Menschen, von Adam geboren, sind alle wie die Schweine. Es gibt so viele Dinge in unserem Inneren, die nicht rein sind, und wir wissen das. Wir erlauben das, wir mögen es. Meinst du, dass Leute, die sich Internetpornografie anschauen, es nicht mögen? Sie mögen es wirklich, sie wissen, dass es schlecht ist, aber sie mögen es.


Wie die Schweine, die schmutzig sind ­ und sie mögen es. Aber eine Katze mag Schmutz nicht.


Wie kann ein Schwein wie eine Katze werden? Nicht indem man dem Schwein ein Katzenfell überstülpt. Ich glaube, eine Menge von Christen, die in Gemeinden sitzen, sind wie Schweine mit einem Katzenkostüm. Aber Gott kann dieses Wunder tun ­ Gott kann die Natur einer Katze in das Innere eines Schweins legen. Das tut Gott, wenn er den Heiligen Geist in unser Inneres legt. Seine reine, heilige Natur kommt in uns hinein. Wisst ihr, was dann passiert? Wir können unsere Feinde lieben, wir können diejenigen segnen, die uns fluchen. Es ist nicht schwierig. Ist es für eine Katze schwierig, sich sauber zu halten? Was für ein Schwein schwierig ist, ist für eine Katze leicht. Die meisten Menschen finden es sehr schwer, ihre Feinde zu lieben. Aber Jesus sagte, als er gekreuzigt wurde: ,,Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun." Das war für ihn kein großer Kampf, das war für ihn sehr leicht.


Ihr erinnert euch daran, als die Soldaten kamen, um Jesus in Gethsemane gefangen zu nehmen, und Petrus ein Schwert ergriff und das Ohr eines Knechtes abhaute, nahm Jesus dieses Ohr sofort und heilte es wieder. Das geschah sofort.


Seine Liebe zu seinen Feinden war spontan. So wie eine Katze, die in schmutziges Wasser fällt, sofort wieder herausspringt.


Welch eine wunderbare Botschaft ist das, dass Jesus mir seine Natur geben kann.


Das ist Leben in Christus Jesus, das ist das Gesetz des Geistes. Es sind nicht Ketten und Gebote, um mich sauber zu halten. Es ist Leben, wie eine Katze, die das Verlangen hat, sich rein zu bewahren. Das ist die Botschaft des Evangeliums, das ist es, was ich erfahren habe und was ich überall predige.


Es gibt hier in 1. Petrus 5,5 ein Gesetz, dass Gott den Demütigen seine Gnade gibt.


Er gibt sie nicht allen. Es ist wie das Gesetz des Wassers, das immer zum tiefsten Punkt fließt. Wenn man hier Wasser ausschüttete, würde es immer zuerst zum tiefsten Punkt fließen. Es wird dort hinunter fließen, bevor es hierher kommt [er zeigt auf etwas]. Wenn es da tiefer wäre, würde es dorthin fließen. Das Wasser fließt immer zum niedrigsten Punkt. Gottes Gnade ist genauso. Sie geht zuerst zu der demütigen Person. Und die stolze Person, die oben sitzt, bekommt keine Gnade.


Gott verleiht dieses Leben des Geistes durch Gnade. Der Heilige Geist wird ,,der Geist der Gnade" genannt. Wenn Gottes Geist in uns kommt, gibt er uns Gottes Gnade und sein Leben. Es gibt nur eine Bedingung: Wir müssen uns demütigen.


Das ist ein Gesetz Gottes. Wenn ich stolz bin, werde ich diese Gnade nie erhalten.


Gott sagte im gleichen Vers: ,,Gott wiedersteht den Stolzen." Jesus beschrieb es in Johannes 12,24 auf eine andere Weise. Jesus sagte, genauso wie in der Natur ein Weizenkorn in die Erde fallen und sterben muss ­ es geht 6 unter die Erde, bricht auf, stirbt und kommt dann mit 100 Weizenkörnern aus der Erde heraus. Aber wenn du nicht zulässt, dass dieses Weizenkorn stirbt, und du bewahrst es in einer Glasvitrine auf einem Tisch auf, dann wird es auch nach 100 Jahren noch ein einziges Weizenkorn sein. Aber wenn du zulässt, dass es in die Erde fällt und aufbricht, dann werden Hunderte von Körnern daraus wachsen. Und wenn du diese in die Erden fallen lässt, und sie wieder aufbrechen, dann werden es 10.000 Weizenkörner sein, und in 100 Jahren werden es Millionen von Weizenkörnern sein. Das ist der Unterschied, wenn du zulässt, dass du gebrochen oder nicht gebrochen wirst. Gott muss den Stolz in unserem Herz brechen. Das ist die Bedeutung dieses Weizenkorns, das in die Erde fällt und aufbricht. Und Jesus sagt hier, ,,wenn es nicht aufbricht, wird es allein bleiben". Das ist ein Gesetz. Man kann es ,,das Gesetz des Zerbruchs" nennen.


Wir finden dieses Gesetz überall in der Natur. Jede Saat, die wir kennen, zerbricht zuerst unter der Erde, bevor sie Frucht bringt. Oder nimm ein Atom ­ wenn dieses Atom gebrochen, gespalten wird, wird eine so gewaltige Kraft freigesetzt. Wir haben Atomkraftwerke, die Strom produzieren. Diese Kernenergie kann ein Schiff monatelang antreiben. Was treibt dieses Schiff an? Ein Atom, das gespalten wurde.


Das ist ein Gesetz, das Gott in die Natur hineingelegt hat, welches uns die Macht des Zerbruchs ­ die Macht der Demut ­ lehrt. Genauso wie wir die Gesetze der Physik und Chemie studieren und all die Erfindungen, die das Leben für uns so viel leichter gemacht haben, bloß weil der Mensch diese Gesetze entdeckt hat.


Liebe Geschwister, er gibt Gesetze des Heiligen Geistes. Wenn wir ihnen folgen, erhalten wir den Nutzen. Wenn wir ihnen nicht folgen, dann verlieren wir diese Vorteile. Als Jesus einmal 5000 Leute speisen musste und es dort nur fünf Brotlaibe gab, sagte Jesus: ,,Bringt sie her zu mir." Er segnete sie; es waren immer noch fünf Brotlaibe. Stellt euch vor, Jesus segnete sie, und es waren immer noch fünf Brotlaibe. Dann brach er sie und es wurden daraus 5000 Brotlaibe. Was lernen wir daraus? Es genügt nicht, dass Jesus dich segnet. Wir geben uns selbst dem Herrn hin, so wie dieser kleine Junge seine fünf Brote Jesus gab. Und es heißt: ,,Jesus segnete die Brote", aber erst als er sie brach, konnte die Menge gespeist werden.


Das alles steht in der Heiligen Schrift, um uns einige ewige geistliche Lektionen zu lehren. Das sind nicht bloß kluge Gedanken, die uns denken lassen: ,,O, das ist eine wunderbare Illustration." Es soll in unserem Leben wirken: ,,Herr, wenn du meinen Stolz brichst, kannst du mich für Tausende Menschen zu einem Segen machen." Aber wenn ich eine stolze Person bleibe, werde ich mich einfach damit brüsten, welch wunderbare Person ich bin, aber kein Segen für andere sein.


Es ist für Gott sehr schwierig, einen Menschen zu demütigen. Er konnte das Universum mit bloß einem Wort erschaffen. Aber um einen stolzen Menschen demütig zu machen ­ das ist sehr schwierig, sogar für Gott. Denke nicht, dass Gott jeden verändern kann. Er kann es, wenn der Mensch willig ist. Aber wenn der Mensch nicht willig ist, kann selbst Gott ihn nicht ändern. Weil er sagt: ,,Ich stehe vor der Tür und klopfe an. Nur wenn du die Tür auftust, werde ich hineinkommen und in dir mein Werk tun." Wenn du ihn nicht einlädst, wird er nicht hineinkommen. Wenn du ihn nicht bittest, dass er deinen Stolz bricht, wirst du dein ganzes Leben lang ein stolzer Mensch bleiben. Wir erkennen nicht, was wir verpassen, wenn wir den Gesetzen des Heiligen Geistes nicht folgen.


Es ist etwas Wunderbares, wenn wir ein neues Gesetz entdecken. Große Wissenschaftler haben diese Gesetze entdeckt und das hat unseren Lebensstandard auf der Erde verbessert. Die medizinische Wissenschaft hat die Gesetze des Körpers entdeckt; das ist der Grund, warum die Menschen heute viel länger leben als früher. Die Gesetze waren immer da, aber die Menschen mussten sie entdecken. Es gibt Gesetze in diesem Buch (der Bibel), die vor 2000 Jahren niedergeschrieben 7 wurden. Die Menschen studieren die Bibel nicht, und daher entdecken sie diese Gesetze nicht. Ich selber habe sie jahrelang nicht entdeckt.


In meinem früheren christlichen Leben war ich oft sehr entmutigt, häufig zornig, deprimiert und besiegt. Aber als ich anfing, die Gesetze des Heiligen Geistes zu verstehen, und alle Bereiche meines Herzens für den Heiligen Geist öffnete, befreite mich Gott von Entmutigung. Gott befreite mich von schlechter Laune, er befreite mich von Zorn, dessen Sklave ich war. Er reinigte meine Gedanken. Ich fühlte mich, als ob ich eine Dusche nahm und ich fühlte mich sauber. Niemand von uns genießt es, schmutzig zu sein. Wie gut fühlst du dich nach einer Dusche, nachdem du richtig dreckig warst! So habe ich mich gefühlt. So viele Jahre lang war ich in Sünde gefangen und schmutzig. Als Gott mein Herz öffnete und ich dem Heiligen Geist erlaubte, mein Herz zu fluten, war das wie eine Dusche. Ich fühlte mich frisch und sauber. Wir verpassen so viel, wenn wir uns nicht öffnen, um dem Herrn Jesus zu erlauben, Herr unseres Lebens zu sein.


Ich erkläre es hier in sehr einfachen Schritten: Das Erste, was wir tun müssen ist unsere Sünden anzuerkennen. Es ist manchmal ziemlich schwierig, unsere Sünden anzuerkennen. Was ist der Unterschied zwischen den beiden Räubern (Schächern) die auf beiden Seiten des Kreuzes Jesu hingen? Einer sagte bloß: ,,Nehmt mich von diesem Kreuz herab!" Er kam dort nie weg. Er fuhr in die Hölle. Der andere Räuber war genauso böse, aber er hatte eine gute Eigenschaft, er sagte: ,,Herr, ich bin schuldig. Ich verdiene diese Strafe." Er gab nicht seinen Eltern die Schuld und sagte nicht: ,,Meine Eltern haben mich schlecht erzogen und deswegen bin ich so." Er gab nicht seinen Freunden die Schuld und sagte nicht: ,,Meine Freunde verleiteten mich zu schlechten Gewohnheiten." Menschen versuchen immer, ihre Schuld jemand anderem zu geben. ,,Ich bin ein guter Mensch" sagen sie, aber meine Freunde haben mich auf Abwege geführt." Immer liegt der Fehler bei jemand anderem. Ihr wisst, als der Herr Adam fragte: ,,Hast du von diesem Baum gegessen?" Es gibt darauf nur zwei Antworten: ,,Ja" oder ,,Nein". Adam sagte nicht ,,Ja" oder ,,Nein", er sagte: ,,Herr, lass es mich dir erklären... Das Problem liegt in Wirklichkeit bei meiner Frau. Sie nahm die Frucht und gab sie mir. Und Herr, vergiss nicht, du hast mir diese Frau gegeben. Somit liegt ein Teil des Problems bei dir." Und er sagte: ,,Ich aß die Frucht." Welch eine ausweichende Art und Weise, seine Sünde zu bekennen! Es ist so, wie wenn man sich von hinten rum an die Nase fasst...


Wir müssen mit Gott ehrlich sein. Das ist dieser erste Schritt, den dieser Räuber tat: ,,Herr, ich bin schuldig." Erkenne deine Schuld an, das ist der erste Schritt.


Und Jesus sagte zum Räuber: ,,Heute wirst du mit mir im Paradies sein." Was hatte er an Gutem getan? Er hatte so viel Schlechtes getan, aber etwas Gutes tat er ­ er gestand seine Schuld ein. Welch eine Lektion für uns! Wir können vom Schächer am Kreuz lernen. Viele Leute sagen: ,,Ich möchte am Fuß des Kreuzes Jesu sitzen." Ich sage: ,,Bevor du am Fuße des Kreuzes Jesu sitzt, sitze zu den Füßen des Kreuzes dieses Schächers. Und schau, was er getan hat. Dann komm zum Fuß des Kreuzes Jesu. Gib deine Sünde zu." Dann sage: ,,Herr, ich glaube, dass du mir in diesem Augenblick vergibst." Jesus hat keine Sekunde gezögert, di