Einige grundlegende Prinzipien unserer Gemeinde

Autor :   Zac Poonen Kategorien :   Die Gemeinde Grundlehren
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Brüder und Schwestern, ich bin hocherfreut, dass wir den Monat erreicht haben, in dem wir uns vor 48 Jahren, im Monat August, am 17. August, zum ersten Mal versammelten. Wir nannten uns damals nicht „Christian Fellowship Church“ (kurz: CFC). Das war der Beginn von CFC, mit nur zwei Familien – Ian Robson und seine Familie und ich und meine Familie. Wir trafen uns in unserem Haus, und das war der Beginn von CFC. Und seither, in den vergangenen 48 Jahren, ist es erstaunlich zu sehen, was der Herr getan hat, indem Er die Botschaft Jesu Christi – nicht den Namen „CFC“, das ist uns egal – an viele Orte, angefangen mit Bangalore, gebracht hat. Wir möchten dem Herrn dafür danken.

Es ist gut die Apostelgeschichte 1,8 aufzuschlagen. Das sind die letzten Worte Jesu in diesem Buch, bevor Er in den Himmel auffuhr. Denn es heißt im nächsten Vers (Vers 9): „Und als er dies gesagt hatte, wurde er vor ihren Augen emporgehoben, und fuhr direkt in den Himmel auf.“ Wir lesen, dass dies die letzten Worte waren, die Er geredet hatte: „Ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch gekommen ist, und dann werdet ihr meine Zeugen sein in Jerusalem, Judäa und Samaria und bis ans Ende der Erde!“ Wir schließen da Indien und Bangalore mit ein. Das ist der Vers, der uns herausgefordert hat – der mich und auch Ian herausgefordert hat.

Wir waren damals in einer Baptistengemeinde, ich diente dort, ich war nicht der Pastor, ich weigerte mich, diesen Titel zu tragen. Ich diente dort freiwillig, ohne irgendein Gehalt und irgendeinen Titel. Ich habe Sonntag für Sonntag dort gepredigt. Der Herr hatte uns beide mit dem Heiligen Geist getauft. So fing ich an, die Taufe im Heiligen Geist zu predigen. Ihr wisst, dass dies die zweite Verheißung im Neuen Testament ist. Die erste Verheißung steht in Matthäus 1,21, wo es heißt, „Er wird sein Volk von ihren Sünden erretten.“ Und die nächste Verheißung finden wir in Matthäus 3,11, wo es heißt, „Er wird euch mit Heiligem Geist und Feuer taufen“. So fingen wir an, das zu predigen – sechs Monate lang. Und zu der Zeit sagte mir die Baptistengemeinde, ich solle gehen, weil diese Lehre gegen all ihre Doktrinen und gegen ihre Theologie verstieß. Ich sagte „okay“. Und ich predigte dort an einem Sonntag ein letztes Mal. Sie sagten zu Bruder Ian: „Du brauchst nicht zu gehen. Aber sobald ich zurückgetreten war, ging Bruder Ian ans Pult und sagte: „Wenn ihr nicht annehmt, was Bruder Zac gesagt hat, werde ich auch gehen.“ Auf diese Weise verließen wir beide die Gemeinde. Und an diesem Tag, an diesem Sonntagabend, trafen wir uns bei mir Zuhause, und wir beteten einfach zusammen. Wir wussten nicht, was der Herr mit uns vorhatte – absolut nicht. Aber wir wussten, dass wir für die Wahrheit der Taufe im Heiligen Geist eingestanden waren, die Jesus hier zitierte. „Wenn der Heilige Geist auf euch gekommen ist, werdet ihr meine Zeugen sein“ – und wir können sagen, in Bangalore, in Karnataka, in Indien und bis ans Ende der Erde.

Wir haben gesehen, wie sich diese Verheißung erfüllt hat – am Anfang war es nur in Bangalore. Wir beteten, suchten den Herrn und sagten: „Herr, wenn es jemanden in dieser Gegend gibt, der daran interessiert ist, in der Kraft des Heiligen Geistes ein göttliches Leben zu führen, dann führe ihn zu uns.“ Und auf diese Weise kamen ein paar Leute, einige kamen und einige nahmen Anstoß und verließen uns wieder. Es gab zu jener Zeit viel Fluktuation. Nachdem wir einige Leute auf diese Weise versammelt hatten, haben wir gebetet, dass Gott Menschen aus einigen Teilen Indiens zu uns führen möge. Wir versammelten uns sechs Jahre lang bei uns zu Hause und dann gab uns der Herr ein Haus, ein Gebäude, in dem wir uns treffen konnten. Dann beteten wir darum, dass der Herr weitere Leute aus anderen Teilen Indiens zu uns führen möge. Wir hatten Konferenzen, am Anfang zweimal im Jahr, und dann regelmäßig einmal im Jahr. Und auf diese Weise hat uns der Herr befähigt, viele Orte zu erreichen. Der Herr führte uns auch nach Tamil Nadu und Kerala, wo wir an verschiedenen Orten Versammlungen abhielten. Und Gott versammelte dort kleine Gruppen, und dort wurden auch einige Gemeinden gegründet.

Und dann dachten wir an das Wort „bis ans Ende der Erde“. Und viel später, viele Jahre später sahen wir, dass Gott den YouTube-Mediendienst für uns auftat, wo es jetzt ca. 2000 Predigten von uns gibt. Und von dort, den Dienst „Wort zur Woche“, der sich tatsächlich bis ans Ende der Erde ausgebreitet hat. Er erreicht mehr als 180 Länder. Auf der ganzen Welt gibt es nur etwa 220 Länder. Es ist erstaunlich. Wir haben das nie mit Geld getan, wir haben nie daran geglaubt, Leute um Geld zu bitten, wir sind eine einzigartige Gemeinde. Gleich von Anbeginn an entschieden wir uns, nie ein Gehalt zu nehmen, wir haben jetzt mehr als 200 Älteste und keiner von ihnen bezieht ein Gehalt. In jedem Land ist das Prinzip dasselbe. Wir vertrauen Gott für unsere Bedürfnisse, wir nehmen in keiner unserer Gemeinden jemals eine Kollekte auf, aber wir sind daran interessiert, das Evangelium zu verbreiten. Das reine Evangelium.

Denn wenn wir uns die Geschichte des Christentums anschauen, sehen wir, dass das, was zur Zeit der Apostel in Reinheit begann, als sie die Errettung durch Christus in der Kraft des Heiligen Geistes und ein heiliges Leben verkündeten, bald korrumpiert wurde. Zu der Zeit, als die Apostel gestorben waren – die meisten von ihnen, nur Johannes lebte noch –, waren die Dinge in einen schrecklichen Zustand geraten. Sogar gegen Ende des ersten Jahrhunderts lesen wir in Offenbarung 2 und 3 über die Zustände in den Gemeinden zu jener Zeit. Und von den sieben Gemeinden, die dort erwähnt werden, waren fünf von ihnen in einem schrecklich rückfälligen Zustand. Und zur letzten Gemeinde sagte der Herr: „Ich werde euch aus meinem Mund ausspeien, ich werde euch verwerfen.“ Und zu vielen Ältesten sagte er: „Du hast einen Namen, dass du lebst, und bist doch tot.“ Sogar die Ältesten in den Gemeinden waren in einem geistlich toten Zustand. Und das war bloß am Ende des ersten Jahrhunderts. Das war ca. 65 Jahre nachdem Jesus in den Himmel aufgefahren war. Ihr seht also, wie rasch es in den Gemeinden zu einem Niedergang kam. Aber hier und dort erweckte der Herr kleine Gruppen, genauso wie CFC auch zu jener Zeit gegründet wurde. Es gab kleine Gruppen, und man liest in jeder dieser sieben Gemeinden gibt der Herr eine Botschaft an die Überwinder.„Wer ein Ohr hat, der höre…, wer überwindet…“ Das ist es, was ich ihm verheiße.“In Offenbarung 2 und 3 sehen wir, dass es in jeder Gemeinde eine Botschaft an die Überwinder gab. Es gab eine kleine Gruppe von Menschen, die an das Überwinden der Sünde und der Welt glaubten. Sie glaubten nicht bloß, dass man in den Himmel kommt, nicht nur, wie man der Hölle entrinnt. Das ist sehr wichtig.

Schlagt mit mir Offenbarung 2 auf. Nachdem Er in den ersten beiden Versen die Ältesten zurechtgewiesen hat, sagt Er in Vers 7: „Wer ein Ohr hat, der höre… Wer überwindet…, dem will ich diese Verheißung gewähren“. Wenn wir zur nächsten Gemeinde gehen, zur Gemeinde in Smyrna, sehen wir dasselbe. Offenbarung 2,11: „Wer ein Ohr hat, der höre… Wer überwindet…“ Und zu nächsten Gemeinde, Pergamus, sagt Er dasselbe in Vers 17: „Wer ein Ohr hat, der höre… Wer überwindet…“ Dasselbe sagt Er zur Gemeinde in Thyatira in Offenbarung 2,18. In Vers 26 heißt es: „Wer überwindet…“ Erneut sagt Er dasselbe. Dann zur fünften Gemeinde, Sardes, in Offenbarung 3,5 sagt Er: „Wer überwindet… Wer ein Ohr hat, der höre…“ (Vers 6). Und zur sechsten Gemeinde, in Philadelphia, wiederum dasselbe: „Wer überwindet… und wer ein Ohr hat, der höre…“ (Vers 13). Und zur letzten der sieben Gemeinden, sagt Er in Verse 21: „Wer überwindet… Wer ein Ohr hat, der höre.“

Hier seht ihr, dass die Botschaft des Herrn am Ende des ersten Jahrhunderts an rückfällige Gemeinden erging, und inmitten dieser rückfälligen Gemeinde rief Er jene heraus, die Überwinder waren, die ein Überwinderleben haben wollten, was nur durch die Kraft des Heiligen Geistes möglich ist. Genau das ist es, wozu uns der Herr am Anfang geführt hat – dass es ein Leben des Überwindens gibt, an dem sehr wenige Christen interessiert sind. Das ist der Grund, warum der Herr zu jeder dieser sieben Gemeinden sagte: „Wer ein Ohr hat, der höre.“ Ich sage das zu euch allen, die ihr heute hier sitzt. Unsere Gemeinde ist daran interessiert, die Menschen zu einem Überwinderleben zu führen. Nicht zu einem Leben, wo wir bloß in den Himmel kommen, wenn wir sterben; kein Leben, um der Hölle zu entrinnen, sondern ein Leben des Überwindens. Was überwinden? Sünde überwinden, den Teufel überwinden, die Welt überwinden. Sünde, die Welt und den Teufel – das sind die Dinge, die wir überwinden müssen. Und deswegen gibt uns Gott die Kraft des Heiligen Geistes. So gab es einen deutlichen Unterschied zwischen dem, was wir predigten und was der Rest des Christentums predigte. Der Rest des Christentums predigte, wie man in den Himmel kommt, wenn man stirbt, oder wie man der Hölle entrinnen kann. Wir predigten mehr als das. Ja, wir glauben an die Vergebung der Sünden, aber wir predigten nicht, wie man in den Himmel kommt oder wie man der Hölle entkommt – das war nicht unsere Botschaft. Wir glauben an die Vergebung der Sünden, um die Vergangenheit zu bereinigen, und dann ein Überwinder zu sein. Was etwas ganz anderes ist als zu sagen: „Möchtest du in den Himmel kommen, wenn du stirbst?“ Nein, unsere Frage war: „Möchtest du ein Überwinder hier auf Erden sein?“ Oder wie es in 1. Johannes 2,6heißt: „Wer sagt, dass er in Christus bleibt, muss wandeln wie er gewandelt ist.“ Das ist die Frage, die wir den Leuten stellen. Nicht, „möchtest du Wohlstand, möchtest du Gottes Segen, möchtest du, dass Gott deine Krankheiten heilt? Das war nicht unsere Botschaft. Unsere Botschaft war: „Möchtest du so wandeln, wie Jesus hier auf dieser Erde gewandelt ist? (1. Johannes 2,6). Und das ist genau dieselbe Frage, die wir uns heute nach 48 Jahren stellen.

Unser Motto für diesen Monat lautet: „Geistlich neue Höhen erreichen.“ Was ist diese neue Höhe, was ist das ultimative Ziel, die ultimative Höhe, die wir erreichen wollen? Wir lesen in 1. Johannes 3,2: „Wir werden wie er sein, wenn er kommt.“ In 1. Johannes 2,6heißt es, dass wir auf Erden so wie Er wandeln sollen, und wenn Er zurückkommt, werden wir Ihm gleich sein.“ Das ist also das Ziel. Das Ziel ist es, völlig wie Christus zu werden.Und unser Überwinden auf dieser Erde hilft uns, in unserem Charakter immer mehr wie Christus zu werden, nicht einfach an Wissen zuzunehmen. Die Pharisäer hatten eine solche Menge Bibelwissen – die Kenntnis der Bibel, die die Pharisäer hatten, war weit mehr als die Bibelkenntnis, die Petrus, Jakobus und Johannes hatten. Wenn man einen Bibelquiz machte, würden ihn die Pharisäer gewinnen. Aber die Pharisäer töteten Jesus Christus, wohingegen die Jünger Jesus Christus nachfolgten. Bibelwissen ist also nicht das, was wir betonen. Die Brüder und Schwestern in CFC sind nicht die größten Bibelgelehrten in Bangalore oder auf der ganzen Welt. Aber wir betonen, in Jesu Fußstapfen zu folgen – mehr als wunderbare Predigten und viel Bibelwissen. Es gibt viele kluge Leute, die wunderbare Predigten halten können, mit Power Point-Präsentationen, mit vielen Punkten usw. Unsere Betonung lag nicht auf guten Predigten, sondern Leute herauszufordern, in den Fußstapfen Jesu Christi zu folgen. Um schließlich dieses Ziel zu erreichen, wo wir eines Tages vollständig wie Jesus Christus sein werden. Der Apostel Paulus sagt in Philipper 3… Wir sprechen davon, „neue Höhen in geistlicher Hinsicht zu erreichen“. Wir möchten in diesem Monat darüber nachdenken, und auch wenn wir an die Zukunft denken. Wir möchten nie mit dem, wie weit wir gekommen sind, zufrieden sein.

Im christlichen Leben gibt es so etwas wie eine stillstehende Position nicht. Ich stelle mir das so vor wie ein Flugzeug, das am Himmel fliegt. Ein Flugzeug kann nicht stillstehen (ich spreche nicht von einem Hubschrauber). Ein normales Flugzeug kann in der Luft nicht stillstehen. Es muss in Bewegung bleiben, sonst sinkt es. Jedes Flugzeug ist so, das christliche Leben ist so. Wenn du im christlichen Leben nicht voranschreitest, wirst du abwärtsgehen und abstürzen. Und daher müssen wir uns nach vorne ausstrecken, wir müssen regelmäßig geistlich neue Höhen erreichen. Wir müssen jedes Jahr ein bisschen weiter kommen als im letzten Jahr. Und ich möchte jeden hier ermutigen und herausfordern, diesen Punkt zu bewerten. Wo bist du jetzt im Vergleich zu dem, wo du letztes Jahr, im August 2022, warst, als wir unser Gemeindejubiläum gefeiert haben? Hast du Fortschritt gemacht? Das ist das Wichtige. Hast du in deinem Leben einige Sünden überwunden, von denen du davor besiegt warst? Bist du in deinem Leben geduldiger geworden? Ist dein häusliches Leben, deine Ehebeziehung viel besser geworden als es letztes Jahr war? Das sind die Fragen, die wir uns stellen müssen. Das bedeutet es, ein Überwinder zu sein. Wir leben in einer Welt, wo das Christentum zufrieden ist mit der Aussage: „Ich werde in den Himmel kommen, wenn ich sterbe.“ Ich sage euch ehrlich mein eigenes Verlangen: Ich habe kein Verlangen, in den Himmel zu kommen. Ich sage das vor Gott. Mein Verlangen ist es, mit Jesus Christus, meinem Herrn zu sein, wo immer Er ist. Das wird für mich der Himmel sein. Nicht die goldenen Straßen und all die wunderbaren Dinge, die es im Himmel geben mag. Wenn Jesus Christus nicht dort ist, ist es für mich nicht der Himmel. Der Himmel ist dort, wo ich mit meinem himmlischen Vater und dem Herrn Jesus Christus sein kann. Und es spielt keine Rolle, wo das ist. Ich habe zum Herrn sogar einmal gesagt: „Herr, ich bin bereit, in die Hölle zu gehen, wenn Du dort bist.“ Ich weiß, das wird nicht passieren, aber was ich stets zu mir selber sage ist: „Herr, es ist nicht der Komfort des Himmels, der mich anzieht, die Feuer der Hölle versetzen mich nicht in Schrecken, wenn Jesus dort ist, wird es für mich der Himmel sein.“

Das gilt sogar für unser Leben hier auf Erden. Wenn Jesus in deinem Haus ist, wenn Mann und Frau den Herrn jeden Tag auf eine solche Weise suchen, dass die Gegenwart Gottes immer in ihrem Zuhause ist, dann hat der Himmel bereits begonnen. Er hat für mich bereits begonnen. Ich kann vor dem Herrn bezeugen, dass ich in meinem Zuhause bereits begonnen habe, ein bisschen vom Himmel zu schmecken. Die Gegenwart Gottes, der Friede Gottes ist da, ohne zu schreien oder die Stimme zu erheben oder ähnliches; einander zu vergeben, und in einfältiger Hingabe gegenüber Jesus Christus zu leben. Indem wir unsere Befriedigung nicht in einer Menge von irdischen Dingen finden, sondern in Hingabe gegenüber Christus, indem wir den Herrn gemeinsam suchen, mit der Gegenwart Christi in unserer Mitte. Das ist unser Verlangen.

Ich möchte zu euch allen sagen, meine lieben Geschwister, verlangt nach der Gegenwart Christi in eurem Leben , in eurem Zuhause, und wo immer du hingehst, wenn du mit dem Auto fährst oder im Büro arbeitest, sage: „Herr, ich möchte, dass Du mit mir bist.“Ihr wisst, dass die letzten Worte in Matthäus 28 so lauten: „Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an das Ende der Weltzeit!“ Es ist die Gegenwart Christi, die wir mehr als alles andere brauchen.

In Philipper 3,12 sagt Paulus: „Nicht, dass ich es schon erlangt hätte oder schon vollendet wäre…“ Paulus war ein Überwinder, aber er sagte: Ich renne auf ein Ziel zu, das ich noch nicht erreicht habe. Ich bin noch nicht an der Ziellinie angekommen. Die Ziellinie ist Vollkommenheit, d.h. völlig wie Christus zu sein. Niemand ist jetzt schon vollkommen wie Christus. Aber er sagt in Vers 13 in der Mitte: „… eines aber [tue ich] mit meinem Leben“… Und ich möchte euch mit dieser Aussage ermutigen und herausfordern. Das bedeutet es, geistlich neue Höhen zu erreichen. „Eines aber tue ich: Ich vergesse, was dahinten ist…“ Es sind zwei Dinge, die hinter uns liegen: Eines ist unser Versagen [unsere Fehler und Sünden] – vergiss diese. Wenn du sie bekannt hast, hat sie der Herr vergeben und Er sagt, dass Er ihrer nicht mehr gedenken wird. Daher kannst du sie auch vergessen.

Das Zweite in unserem Leben sind unsere Erfolge, die Dinge, die wir im Leben erreicht haben – einige wunderbaren Dinge, die du für den Herrn getan hast. Vergiss diese, wenn du voranschreiten möchtest. Wenn du dich hinsetzt und darüber nachdenkst, was du letztes Jahr für den Herrn getan hast oder was du in der Vergangenheit getan hast, wie viele Leute du zum Herrn geführt hast oder was immer du für den Herrn in deinem bisherigen Leben getan hast, dann wirst du keinen geistlichen Fortschritt machen. Philipper 3,13: „…ich vergesse, was dahinten ist“ – ich möchte jeden einzelnen von euch, der hier ist, ermutigen: Lass direkt hinter dir einen Vorhang fallen, sodass, wenn du zurückblickst, dort nichts siehst. Du kannst von deiner Vergangenheit nichts sehen; nicht deine vergangenen Fehler, die im Blut Christi gereinigt wurden, und auch nicht deine vergangenen Erfolge, was du für den Herrn erreicht hast. „Vergessen, was dahinten liegt.“ Beschließe das heute – triff heute in deinem Leben die Entscheidung, dass du vergisst, was dahinten ist. Vollständig. Philipper 3,13: „Ich vergesse, was dahinten ist – ich strecke mich aus nach dem Ziel, das vor mir liegt.“

Das muss im ganzen kommenden Jahr unsere Einstellung sein. Zu vergessen, was dahinten liegt und mich auszustrecken nach dem, was vor mir liegt. Sage jeden Tag: „Herr, ich möchte mit einem reinen Gewissen leben, ich möchte Dir bis ans Ende meines Leben folgen. Und ich möchte jedes Jahr Fortschritt machen. Ich möchte ein Überwinder, ein Überwinder, ein Überwinder, sein. Es heißt hier in Vers 14: „Ich jage auf das Ziel zu…“ Ich habe euch bereits gesagt, dass das Ziel darin besteht, völlig wie Christus zu werden. „Ich jage auf das Ziel zu, den Kampfpreis der himmlischen Berufung Gottes in Christus Jesus.“

Um dorthin zu kommen, sagte Jesus in Lukas 9,23: Wenn wir Jesus nachfolgen wollen, müssen wir das Kreuz auf uns nehmen und Ihm nachfolgen. Wir müssen das Kreuz jeden Tag auf uns nehmen. Lukas 9,23: „Wenn jemand mir nachkommen will, so verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich täglich und folge mir nach.“ Das ist eine weitere Botschaft, die in einem Großteil des Christentums heute fehlt. „ Nimm dein Kreuz jeden Tag auf dich.“ Was bedeutet das? Bitte hört gut zu: Wenn ich Jesus nachfolgen will, muss ich in jeder Situation, die mir jeden Tag begegnet, meinem eigenen Willen sterben. Und wenn du das tust, dann garantiere ich dir, dass du im nächsten Jahr zu dieser Zeit in deinem christlichen Leben enormen Fortschritt gemacht haben wirst. Viele Menschen machen in ihrem christlichen Leben keinen Fortschritt, weil ihr gesamtes christliches Leben darin besteht, die Versammlungen zu besuchen, dort in den Versammlungen zu sitzen, den Botschaften zuzuhören, nach Hause zu gehen und nächsten Sonntag zurückzukommen. So wirst du niemals Fortschritt machen – du wirst auf diese Weise vermutlich rückfällig werden. Ich möchte, dass jede einzelne Person in dieser Gemeinde sagt: „Herr, ich möchte in deinen Fußstapfen folgen und zeige mir, was es bedeutet, das Kreuz auf mich zu nehmen.“

Ich möchte das jetzt ein wenig erklären. Das größte Hindernis, Jesus nachzufolgen, ist nicht deine schwierige Ehefrau oder dein schwieriger Ehemann oder dein schwieriger Chef, oder deine finanziellen Probleme oder deine Krankheiten – keines dieser Dinge. Leute haben all diese Dinge erlebt und sie wurden gewaltige Überwinder. Es ist dein Eigenwille, dein Begehren, deinen eigenen Willen zu tun. Wenn du das verstehen kannst, dass das größte Hindernis für deinen geistlichen Fortschritt, dein Verlangen ist, deinen eigenen Willen zu tun. Und diesen, so sagte Jesus, müssen wir jeden Tag töten. Wenn du das nicht tust, kannst du keinen geistlichen Fortschritt machen. Das ist es, was du bedenken musst.

Im Buch Maleachi, dem letzten Buch des Alten Testaments, gab uns der Herr einen Vers, als wir CFC begannen. Dieser Vers war Maleachi 1,11: Ich möchte euch erneut daran erinnern, denn vor 48 Jahren gab uns der Herr diesen Vers. Der Herr sagte: „Ich werde ein reines Opfer haben, in allen Erdteilen, von einem Ende der Erde bis ans andere.“ Bis zu dieser Zeit akzeptierte der Herr nur das jüdische Volk in Israel. Aber Er sagte, „das wird sich ändern“. Nun wird es überall auf der Welt sein, denn Maleachi ist das letzte Buch des Alten Testaments und das nächste Ereignis war, dass Christus kam. Und was war dieses reine Opfer, das die Juden dem Herrn nicht gaben? „Rein“ bedeutet nicht nur „vollkommen heilig“, es bedeutet mehr als das. Es bedeutet, dass das Volk Israel dem Herrn das opferte, was sie nichts kostete. Bitte versteht das, das ist sehr wichtig. Sie sollten dem Herrn Opfer darbringen, aber sie würden Opfer darbringen, die blind und lahm usw. waren. Und wenn du die Art und Weise betrachtest, wie Christen dem Herrn geben, kann man sagen, dass es so ist. Sie geben das, was sie nichts kostet. Stell dir selber die Frage, mein Bruder, meine Schwester, was hat es dich gekostet, Jesus Christus nachzufolgen? Ich spreche nicht über Geld, es mag auch Geld sein, aber das ist zweitrangig. Das ist nicht das Hauptsächliche. Was hat es dich gekostet? Es gibt viele, denen es ihre Familie gekostet hat. Die Familie hat sie verstoßen, weil sie Christus angenommen haben. Oder, weil sie für Christus einstanden, wurden sie von ihrem Job entlassen oder versetzt. Ich erinnere mich an die Zeit, als ich bei der Marine arbeitete, wurde ich versetzt, weil ich auf irgendeine Weise für Christus einstand. Meine Führungsoffiziere bereiteten mir Probleme. Aber das sind die Dinge, die mich stark machten. Ich glaube, dass der Herr mich nicht in Seinen Dienst berufen hätte, wenn ich nicht in diesen Situationen für Christus aufgestanden wäre. Daher möchte ich dich fragen: Bist du bereit, zu Hause und an deinem Arbeitsplatz aufzustehen und als ein Christ bekannt zu sein, als ein Jünger Jesu Christi? Das wird Situationen mit sich bringen, wo du etwas, was wertvoll ist, aufgeben musst. Du magst die Beförderung nicht erhalten, die du haben wolltest, weil dein Chef dein christliches Zeugnis nicht mochte. Ich sage nicht, dass du hingehen und überall in deinem Büro predigen solltest, aber dass du nichts Falsches tust. Wenn dein Chef dich bittet, etwas Falsches zu tun, und du tust es nicht, dann stehst du für Jesus Christus auf. Und während dieser 2000 Jahre, sind die Jünger Jesu stets verfolgt worden. Ihr kennt dieses Wort in Apostelgeschichte 1,8, das wir bereits gelesen haben:„Ihr werdet meine Zeugen sein…“Das griechische Wort für „Zeugen“ ist das Wort „martys“, von dem das Wort „Märtyrer“ herkommt. Was Jesus tatsächlich sagte war: „Ihr sollt überall auf der Welt meine Märtyrer sein.“ Welche Art von Märtyrer? Nicht durch physischen Tod, sondern geistlich, ich sterbe meinem eigenen Ich. Der Herr möchte überall auf der Welt solche Leute haben. Das ist unsere Berufung.

Und wenn wir an den Tempel denken, den Salomo baute, finden wir etwas, was ich möchte, dass ihr seht. Wir haben uns das schon früher angeschaut, ich möchte es erneut betonen. Siehe 2. Chronik 3,1. Als Salomo seinen Tempel baute, was ein Bild davon ist, wie wir die Gemeinde bauen. Der Ort, den der Herr auswählte war der Berg Morija, wo Abraham Seinen Sohn aufgeopfert hatte – das größte Opfer, das er geben konnte. Und es heißt in 2. Chronik 3,1 auch, dass dies der Ort war, wo David sein Opfer gebracht hatte – wir lesen davon in 2. Samuel 24,24, als David diese erstaunlichen Worte aussprach: „Ich werde dem Herrn nie ein Opfer darbringen, das mich nichts kostet.“ Das war ein weiterer Vers, den uns der Herr zu Beginn von CFC gab. Ich erinnere mich daran, dass dies ein Wort des Herrn für mein Herz war, als ich es zuerst als ein junger Mann im Alter von etwa 21 Jahren, nach meiner Taufe, erhielt. Durch 2. Samuel 24,24 sagte der Herr zu mir: „Du darfst Mir in deinem Leben nie etwas geben, das dich nichts gekostet hat. Du darfst Mir nie etwas aufopfern, das dir nichts kostet. Denn du folgst Jesus, der am Kreuz allesfür dich aufgeopfert hat.“ Daher entschied ich an jenem Tag, dass ich dem Herrn keine billigen Gaben opfern werde, etwas, das mich nichts kostet. Das Christentum ist voller Menschen, die dem Herrn billige Opfer darbringen, genauso wie es die Juden taten, wie wir im Buch Maleachi lesen. Deshalb sagt der Herr im Buch Maleachi, im Vers, den wir gelesen haben. „Ich möchte ein reines Opfer haben, ein Opfer, wo Menschen etwas [Wertvolles] opfern.“

Schlagt mit mir 1. Mose 4 auf. Gleich nachdem der Mensch aus dem Garten Eden vertrieben wurde, lesen wir als Erstes, dass Abel und Kain ein Opfer darbrachten. Und hier sehen wir einen Unterschied – zwei Arten von Menschen, zwei Arten von Christen kannst du in Abel und Kain sehen. In 1. Mose 4 – das ist die erste Geschichte, nachdem der Mensch aus dem Garten Eden vertrieben wurde. Schaut euch den Unterschied an – ihr seht heute diesen Unterschied in jeder Gemeinde, auch hier in CFC. Kain (1. Mose 4,3) brachte einOpfer – das hat ihm nichts gekostet. Er ging aufs Feld hinaus, pflückte etwas und brachte es dem Herrn. Wohingegen Abel, der ein Hirte war, brachte das Beste von seiner Herde herbei – er opferte von den Erstlingen, was bedeutete, dass er das Beste Gott opferte. Es gibt einen Unterschied zwischen einem Opfer, und dem besten Opfer. Das ist der Unterschied zwischen zwei Arten von Christen in der heutigen Welt. Jene, die Gott das Beste ihres Lebens geben, das Beste ihrer Zeit, und jene, die dem Herrn etwas von ihrem Leben geben, etwas von ihrer Zeit. Ich spreche nicht darüber, wie viele Stunden von 24 Stunden du gibst, das ist nicht mein Punkt. Es ist eine Einstellung gegenüber dem Herrn. Der Herr muss das Beste von meinem Leben haben. Ich möchte euch herausfordern, meine Brüder und Schwestern – CFC wird in den kommenden Tagen von denen gebaut werden, die sagen: „Herr, Du wirst das Beste in meinem Leben haben. Von diesem Tag an werde ich dir nie mehr etwas Billiges aufopfern.“

Wenn du deinem Ministerpräsidenten des Staates ein Geschenk geben möchtest, würdest du nicht etwas Billiges opfern. Irgendein geehrter Gast kommt zu dir nach Hause, wenn du ihm ein Geschenk geben möchtest, würdest du ihm etwas Wertvolles geben. Denke an jemanden, den du liebst, z.B. du gibst deiner Frau ein Geschenk oder deinem Mann oder an einem Jubiläumstag – du würdest nicht etwas Billiges besorgen, sondern etwas Wertvolles geben. Und wenn wir den Herrn wirklich lieben, werden wir Ihm nicht etwas opfern, was billig ist. Wir werden Ihm nicht, ein Bisschen von unserer Zeit geben, was uns nichts kostet.

Ein Beispiel: Ich habe Leute in CFC getroffen, das liegt schon viele Jahre zurück – ich traf einige Brüder und stellte ihnen eine einfache Frage. „Bruder, liest du jeden Tag deine Bibel?“ Ich kannte Brüder, die regelmäßig zu CFC kamen und sagten: „O, Bruder ich bin so beschäftigt, ich habe dafür keine Zeit.“ Ich fragte ihn: „Hast du Zeit zum Essen?“ Ja, das Essen würde er niemals vergessen. Stell dir einen Mann oder eine Frau vor, der bzw. die Zeit zum Essen hat, aber keine Zeit hat, die Bibel zu lesen. Wie viel, meinst du, liebt eine solche Person Jesus Christus? Ich sage es euch: „Überhaupt nicht“, selbst wenn sie zu CFC kommen. Und wenn sie die Bibel lesen, schlagen sie bloß irgendeine Stelle auf und lesen ein oder zwei Verse und beschwichtigen ihr Gewissen mit den Worten: „Ich habe die Bibel zu Hause gelesen.“ Sie essen ihre Speise nicht auf eine solche Weise, sie sind sehr wählerisch, sie wollen unbedingt gutes Essen haben.

Liebe Brüder und Schwestern, ich möchte euch ermutigen: Lernt, jeden Tag mit dem Herrn Zeit zu verbringen. Mache das zu einer Disziplin in deinem Leben von heute an, wenn du das nicht bereits tust. Das wird nicht automatisch passieren. Du musst dich selber disziplinieren, genauso wie wir unsere Kinder lehren, jeden Morgen ihre Zähne zu putzen, ihre Kleider zu wechseln, ein Bad zu nehmen usw. Oder uns in anderen Dingen zu disziplinieren, etwa mit unserem Geld vorsichtig umzugehen. Wir müssen uns selber disziplinieren in dieser Sache, Gott den ersten Platz in unserem Leben zu geben.

Was sind die ersten Worte in der Bibel? Die ersten vier Worte in der Bibel sind: „Am Anfang schuf Gott…“ So muss es in unserem Leben sein. Wenn du in deinem christlichen Leben Fortschritt machen möchtest, musst du sagen: „Herr, von jetzt an werde ich nach dieser Regel „Am Anfang … Gott…“ leben. Ich werde meinen Tag beginnen, indem ich zu Dir bete, sogar bevor ich aufstehe. Bete zu deinem Vater, sprich mit Ihm, verbringe ein paar Minuten mit Ihm – mindestens 5, 10 oder 15 Minuten, bevor du aus dem Bett steigst. Dann wird dein Tag anders verlaufen, ich sage euch das. Und in kleinen Dingen, wenn du in bestimmte Situationen kommst, wenn du z.B. von jemandem provoziert wirst. Wir können so vielen Provokationen begegnen, wenn wir mit dem Auto unterwegs sind oder am Arbeitsplatz. Sage, „Herr hilf mir jetzt, meinem eigenen Ich zu sterben und nicht so zu reagieren, wie ich in der Vergangenheit im Zorn oder mit Bitterkeit reagiert habe.“ Wenn Leute dich schlecht behandeln, vergib sofort. Du magst nicht in der Lage sei, mit dieser Person Gemeinschaft zu haben. Aber vergib, das wird ein kleines Opfer bedeuten. Bring Gott dieses Opfer dar – etwas, das dich etwas kostet. So wie Abraham Isaak aufgeopfert hat – er gab das Beste. Und dann wirst du einen gewaltigen Fortschritt in deinem Leben machen. Auf diese Weise müssen wir ständig geistlich neue Höhen erreichen. Möchten wir nicht, dass unsere Kinder jedes Jahr Fortschritt machen und in die nächste Klasse kommen? Wir fordern unsere Kinder stets heraus, es in Mathematik oder in Englisch oder in jedem Fach besser zu machen. Wir möchten, dass sie befördert werden. Ich möchte jetzt die Eltern herausfordern: Auch ihr müsst jedes Jahr befördert werden. Trachtet mit ganzem Herzen danach, im nächsten Jahr zu dieser Zeit ein viel besserer Christ zu sein als ihr es jetzt seid.

Und dafür, wenn du wirklich danach trachtest, wirst du feststellen, dass es unmöglich ist, ohne die Kraft des Heiligen Geistes. Ich erinnere mich, dass mich das dazu bewegte, Gott nach der Kraft des Heiligen Geistes zu suchen. Ich stellte fest, dass ich versuchte, Sünde zu überwinden, ich versuchte es und versagte immer wieder. Ich konnte Sünde nicht überwinden. Ich wusste wie es war, zu sündigen, und dann Gott zu bitten, mir zu vergeben. Ich spreche nicht von äußerlichen Sünden – selbst viele Ungläubige haben diese überwunden. Es gibt viele Ungläubige, die nicht ehebrechen, die nicht morden, die nicht stehlen, und einige lügen sogar nicht. Diese Art von Sieg ist also nicht sehr groß. Aber innerlicher Sieg in unseren Gedanken und Einstellungen gegenüber Menschen – um dort den Sieg zu erringen, brauchen wir die Kraft des Heiligen Geistes. Ich möchte euch ermutigen, im kommenden Jahr danach zu trachten, ein inneres Leben der Gottesfurcht zu führen. Jage danach. Vergiss das Versagen und die Fehler in der Vergangenheit. Sage: „Herr, ich möchte vorankommen, und in Zukunft größere Höhen erreichen. Und ich möchte Dir etwas Kostbares opfern. Ich möchte jedes Jahr danach trachten, ein bisschen christusähnlicher zu werden, als ich es im Vorjahr war.“ Das ist Gottes Wille für dein Leben. Und ich glaube, dass Gott dich darin Schritt für Schritt führen wird, wenn du ernsthaft danach trachtest. Wie wir in diesem Vers gelesen haben: „Ich jage auf das Ziel zu, den Kampfpreis der himmlischen Berufung Gottes in Christus Jesus“ (Philipper 3,14).

Die Frage kommt auf: Wie kann ich Sünde überwinden, wenn mich die ganze Zeit so Vieles niederdrückt? Ich möchte euch etwas in Hebräer 4,15-16 zeigen. Das ist ein weiterer Abschnitt, der uns in den ersten Jahren geholfen hat. Ich erinnere euch bloß an die Dinge, die uns vor 48 Jahren geholfen haben, und das war diese große Wahrheit in Hebräer 4,15, dass Jesus wie wir versucht wurde, und nicht gesündigt hat. Und darin ist Er für uns ein Beispiel und Vorbild. Wisst ihr, dass Jesus nicht überwand, weil Er Gott war? Dann könnte Er für uns kein Vorbild sein. Das ist eines der Dinge, die ich in jener Zeit wiederholt betont habe. Wenn ein Engel dir schwimmen beibringen möchte, muss er zuerst seine Flügel loswerden. Wenn er über das Schwimmbad fliegt, und dir sagt, „Folge mir“, dann müsste ich zu ihm sagen: „Ich kann dir nicht folgen, werde deine Flügel los und lehre mich schwimmen.“ Unter „Beispiel“ meine ich: Wenn Jesus auf die Erde käme und als Gott lebte und Sünde überwand, dann würde ich sagen: „Herr, das würde für Dich einfach sein, Du bist ja Gott. Ich kann dir nicht nachfolgen.“ Aber der Herr öffnete zu jener Zeit unsere Augen, um zu sehen, dass Jesus ein Mensch wurde. Obwohl Er Gott war, hat Er nie Seine Ressourcen als Gott benutzt, als Er auf dieser Erde lebte. Einige von euch haben das schon oft gehört, aber ich weiß nicht, ob ihr danach lebt. Aber viele von euch haben das nicht gehört.

Ich möchte es euch erklären. Ich möchte besonders zu jenen sprechen, die diese Wahrheit noch nicht gehört haben. Jesus Christus, obwohl Er Gott war, lebte auf Erden als ein Mensch. Er weigerte sich, Seine Kraft als Gott zu benutzen, um auf der Erde zu leben. Als ein Mensch überwand Er Sünde, als ein Mensch wurde Er versucht, lesen wir in Lukas 4. Die Bibel sagt in Jakobus 1, dass Gott nicht versucht werden kann. Sehr klar. Aber Jesus wurde versucht, was zeigt, dass Er ein Mensch war. Und Er kämpfte gegen diese Versuchung. Wie? Durch die Kraft des Heiligen Geistes, und Er überwand. In Hebräer 4,15 heißt es: „Wir haben einen Hohenpriester, der Mitleid mit uns haben kann, weil er in allem versucht worden ist, genauso wie wir, doch ohne Sünde.“ Womit wurdest du in deinem Leben am meisten versucht? Jesus wurde auf diesem Gebiet versucht, und Er hat nicht gesündigt. Wirst du von sexuellen Gedanken stark versucht? Jesus wurde darin versucht und Er hat nicht gesündigt. Bist du von Zorn versucht worden? Jesus wurde versucht und Er hat nicht gesündigt. „Daher, so“, heißt es in Vers 16, „ können auch wir hinzutreten zum Thron der Gnade…“

Gnadeist ein weiteres Wort, das wir entdeckt haben, als CFC begann. Wir fingen an, die Bedeutung von Gnade im Unterschied zu Barmherzigkeit zu verstehen. Barmherzigkeit, die Vergebung der Sünden, bezieht sich auf unser vergangenes Leben; Gnade bezieht sich auf die Zukunft – auf die Kraft, Sünde zu überwinden. Ich hoffe, Ihr alle erkennt das, es ist nicht bloß eine Sache von Worten. Im Alten Testament gab es keine Gnade, nur Barmherzigkeit – Vergebung, Vergebung, Vergebung. Im Neuen Testament ist das (wichtige) Wort „Gnade“. Und wisst ihr, wer die erste Person im Neuen Testament war, die Gnade erhielt? Ich möchte euch zuerst Römer 6,14 zeigen. Was geschieht, wenn du unter Gnade kommst? Römer 6,14 – das ist einer der Verse, den uns der Herr direkt zu Beginn von CFC gelehrt hat. „Die Sünde wird nicht herrschen über euch, weil ihr unter der Gnade seid.“ Gnade ist also wie ein Schirm, der mich von Sünde beschützt. Oder wie ein Dach über meinem Kopf – der Regen wird nicht auf mich fallen. Wenn du also unter der Gnade bist, kann die Sünde nicht über dich herrschen. Und wie erhalten wir Gnade? Die Bibel sagt in 1. Petrus 5,5, dass Gott den Demütigen Gnade gibt. Jeder Bruder oder jede Schwester, die hier sitzt – wenn du Gnade von Gott erhalten möchtest, dann ist alles, was du tun musst, dich zu demütigen. Nimm den niedrigen Platz ein. Sei stets willig, nach unten zu gehen. Wenn jemand dich beleidigt, dann halte deinen Mund. „Herr, gib mir Gnade, um meinen Mund zu halten.“ Wenn du ein Verlangen hast, diesen Weg zu gehen, wird dir der Herr Gnade geben – ganz bestimmt.

Wer war die erste Person, die Gnade erhielt und die Sünde überwand? Schlagt mit mir Lukas 2 auf. Die erste Person, die auf dieser Erde wandelte und Sünde durch die Macht der Gnade überwand, war Jesus. Wir lesen in Lukas 2,40 über Jesus Christus: „Als ein Kind, schon von Kindesalter an, kam Er an einen Ort – so wie es bei Kindern der Fall ist, ich weiß nicht in welchem Alter, in dem sie beginnen, Entscheidungen zu treffen – schon als Kind war die Gnade Gottes auf Jesus Christus.“ Was passiert, wenn jemand unter der Gnade ist? Sünde kann nicht über ihn herrschen. Das ist der Grund, warum Jesus Sünde überwand – gleich von Kindheit an. Und wie bekommt man Gnade? Gott gibt den Demütigen Gnade. Was wir lernen, wenn wir Jesus betrachten, ist, dass Er gleich von Anbeginn Seines Lebens auf dem Pfad der Demut wandelte. Dass Er nach unten ging, den niedrigen Platz einnahm; Er versuchte nicht, sich über andere zu erhöhen. Er kam vom Himmel auf die Erde herunter und demütigte sich selbst die ganze Zeit, als Er auf Erden war. Das bedeutet es, Jesus nachzufolgen.

Wenn wir also daran denken, im kommenden Jahr geistlich größere Höhen zu erreichen, dann ist das der Weg: Der Weg nach oben ist, indem du nach unten gehst; du gehst nach unten, und Gott gibt dir Gnade und erhöht dich. Er erhöht die Demütigen, Er gibt den Demütigen Gnade. Auf diese Weise begann Jesus Sein Leben. Wenn ihr sehen wollt, wie Er Sein Leben beendete – schlagt dazu Hebräer 2 auf. Wie hat Jesus am Kreuz gelitten? Das war der schmerzhafteste Tod, den jemand erleiden konnte. Aber nicht nur das, Jesus erlitt drei Stunden lang am Kreuz die Qualen der Hölle, weil Er die Strafe für unsere Sünde auf sich nahm. Wie hat Er das ertragen? Wie konnte jemand die Qualen der Hölle ertragen, indem Er drei Stunden lang am Kreuz hing, verlassen von Gott? Es heißt hier in Hebräer 2,9, im letzten Teil: „Durch die Gnade Gottes hat er den Tod für jeden einzelnen von uns geschmeckt.“ Wir sahen zu Beginn: Er begann mit Gnade, und Er endete mit Gnade. Sein ganzes Leben war Jesus unter der Gnade. Auf diese Weise überwand Er Sünde. Als ich das verstand, sagte ich: „Herr, ich möchte diese Gnade in meinem Leben haben.“ Und das ist es, was mir in all diesen Jahren geholfen hat. Wie bekommst du Gnade? Demütige dich.Demütige dich immer, in Beziehung zu jedermann, in Beziehung zu Gott, demütige dich. Wenn Gott dir zeigt, dass du etwas Falsches gemacht hast, dann demütige dich und sage: „Ja, Herr, ich habe etwas Falsches getan.“ Erkenne deine Schuld an, demütige dich. Und wenn Leute versuchen, sich über dich zu erhöhen, dann lass sie nach oben kommen, nimm du den niedrigen Platz ein. Gottes Gnade wird auf dir sein. Ich kann das bezeugen.

Das andere, was wir von Anbeginn betonten, war eine inbrünstige Hingabe an Jesus Christus . Was bedeutet das praktisch? Das Kreuz auf sich nehmen in Bezug auf Familienmitglieder. Lukas 14,26 – das war ein anderer Punkt, als wir CFC vor 48 Jahren begannen.

Der erstePunkt: Wenn du ein Jünger Jesu sein möchtest, muss es ein Kreuz geben zwischen dir und deinen Familienmitgliedern, d.h. du stellst Christus über alle in deiner Familie. Ich möchte alle, die ihr hier sitzt, fragen: Du sagst, du bist ein Christ. „Kannst du zum Herrn ehrlich sagen: Herr Jesus, du bist für mich kostbarer als irgendjemand in meiner Familie?“ Wenn du mir etwas sagst und meine Frau mir etwas anderes sagt, werde ich tun, was Du sagst. Wenn Du mir etwas sagst, und mein Papa und meine Mama etwas anderes sagen, werde ich tun, was Du sagst. Niemand wird zwischen Dir und mir kommen.“ Ich sagte zu meiner Frau, bevor ich sie geheiratet habe: „Du wirst in meinem Leben immer an zweiter Stelle stehen. Christus wird an erster Stelle stehen. Und ich möchte in deinem Leben immer an zweiter Stelle stehen. Ich möchte in deinem Leben nicht an erster Stelle stehen, ich möchte, dass Christus in deinem Leben an erster Stelle steht.“ Das ist der Grund, warum wir in diesen 55 Ehejahren sehr glücklich waren. Christus muss an erster Stelle sein. Setze Christus in deiner Familie an erste Stelle. Liebe Brüder und Schwestern, setze Christus an erste Stelle, vor Vater, vor Mutter, Bruder, Schwester, Frau, Kinder. Christus ist an erster Stelle. Und sage das nicht bloß mit Worten, praktiziere es. Du wirst viele Gelegenheiten erhalten, es zu praktizieren. Wenn sie dich in eine Richtung führen wollen, und der Herr Jesus dich in eine andere Richtung führt. Kämpfe nicht mit ihnen. Sage: „Es tut mir leid, ich werde diesen Weg nicht gehen. Der Herr führt mich auf einen anderen Weg.“ In deinem Büro, an deinem Arbeitsplatz, setze Jesus an erste Stelle. Erlaube deinem Boss nicht, dich in eine Richtung zu zwingen, die den Herrn entehrt. Und das ist der Punkt, wo du Gnade brauchst. „Herr, ich brauche Gnade, um dafür einzustehen.“ Ich hatte zahlreiche Gelegenheiten, das zu tun, als ich bei der Marine war. Wenn mein Führungsoffizier mir auftrug, etwas zu tun, was mein Gewissen mir nicht erlaubte, sagte ich: „Sir, Ich kann das nicht tun. Mein Gewissen erlaubt mir nicht, das zu tun, ich bin ein Christ.“ Meint ihr, dass er das mochte? Nein, er würde mir auf die eine oder andere Weise Schwierigkeiten bereiten. Aber der Herr half mir. Das machte mich stark. Und wenn ihr das kontinuierlich tut, all ihr jungen Leute und alle die ihr hier seid, dann sage ich euch, dass ihr nächstes Jahr ein viel stärkerer Christ sein werdet. Das ist der Weg, Fortschritt zu machen. Setze Christus über jeden in eurer Familie, über alle Verwandten und alle anderen.

Der zweitePunkt, den wir schon früher betrachtet haben: „Nimm das Kreuz jeden Tag auf dich.“ Sage „Nein“ zu dir selbst in deinem Privatleben, in verschiedenen Situationen, wo niemand anwesend ist. Du wirst in deinen Gedanken versucht – sage „Nein“ zu dir selbst. Ich mag diesen Gedanken nicht, ich werde das nicht tun.“

Und beim dritten Punkt, in Lukas 14,33, geht es um deinen Besitz und dein Geld. Geld ist der große alternative Meister gegenüber Gott. Jesus sagte in Lukas 16,13: „Es gibt nur zwei Herren.“ Es gibt zwei Herren in dieser Welt: Gott und Geld. Das ist etwas anderes, was Gott uns zu Beginn von CFC gelehrt hat. Du musst eine Wahl treffen, es ist nichts Falsches daran, Geld zu verdienen. Verdiene so viel du kannst. Aber lass es nicht dein Herr werden. Wie weißt du, ob Geld dein Herr ist oder ob Gott dein Herr ist? Das ist die Art und Weise, wie ich mich diesbezüglich selber geprüft habe: Wenn ich über etwas bete und Gott mich in diese Richtung und Geld mich in die andere Richtung führt, welche Richtung wähle ich dann? Zwei Herren, die vor mir sitzen, Gott und Geld. Beide rufen mich, auf wen werde ich hören? Du wirst in deinem Leben auch solchen Situationen begegnen, wo Geld dich in eine Richtung einlädt und Gott sagt: „Tu das nicht, das ist ungerecht! Geh nicht diesen Weg. Wähle jenen Weg.“ Du musst zwischen Gott und Geld wählen. Sage: „ Herr, ich möchte nie dem Geld anhangen, ich möchte ein Kreuz zwischen mir und dem Geld haben.“ Gott wird dich nicht leiden lassen, Er wird dir alles, was du brauchst, zur Verfügung stellen. Ich sage euch etwas: In meinen 64 Jahren als ein Christ, wenn du zuerst nach dem Reich Gottes und nach Seiner Gerechtigkeit trachtest, wird dir alles, was du brauchst und was deine Familie braucht, hinzugefügt werden. Deine Kinder werden nicht leiden. Setze Gott an erste Stelle und sei für die Welt um dich herum eine Demonstration, dass dich Gott als Jünger Jesu geehrt hat. Gott sagt: „Wer mich ehrt, den werde ich ehren.“Am Ende deines Lebens musst du dieses Zeugnis haben – jeder einzelne von euch. Ich trachtete in meinem Leben danach, Gott zu ehren, und Er hat mich geehrt. Du musst dieses Zeugnis haben: „Ich habe zuerst in jeder Situation nach Gottes Reich und nach Gerechtigkeit getrachtet, und alles, was ich im Leben brauchte, wurde mir hinzugefügt – meine finanziellen Bedürfnisse, meine körperlichen Bedürfnisse, meine Gesundheit, alles, wurde mir hinzugefügt. Und wenn du diesen Weg gehst, ist das Wunderbare, dass deine Kinder dich beobachten und in deinen Fußstapfen folgen werden.

Das ist das Letzte, was ich sagen möchte. Wir betonten in CFC, was im Großteil des Christentums nicht betont wird, dass wir mit einem guten Gewissen leben und Jesus nachfolgen müssen. Dann müssen wir eine Familie bauen. Wir müssen mit unserer Familie – Ehemann, Ehefrau, Kinder – eine Beziehung aufbauen, und danach trachten, Jesus nachzufolgen. Obendrein können wir dann die Gemeinde bauen. Wir sagten, dass die Gemeinde wie ein dreistöckiges Haus ist. Das Fundament ist Gottes vollkommene Liebe zu uns; darauf folgt das 1. Stockwerk, mit einem reinen Gewissen leben (im Licht wandeln), das 2. Stockwerk ist der Bau einer göttlichen Familie, und das 3. Stockwerk ist der Bau der Gemeinde.

Ich bin durch diese Dinge rasch hindurchgegangen, aber ich hoffe, ihr werdet vielleicht diese Botschaft irgendwann nochmals anhören, aber ich möchte euch alle ermutigen: Trachtet danach, in diesen Bereichen eine geistlich größere Höhe zu erreichen – in eurem Gedankenleben, in eurem persönlichen Leben, in eurem Familienleben, in eurem Berufsleben – ein göttlicheres Leben bis zum nächsten Jahr um diese Zeit. Das wird passieren, wenn du Tag für Tag sagst: „Herr, ich möchte dich in meinem Leben in allem an die erste Stelle setzen.“ Möge Gott euch helfen.

Verneigen wir uns jetzt vor Gott zum Gebet: Ich möchte euch ermutigen, meine Brüder und Schwestern, ich musste dies rasch durchgehen, denn ich hatte eine Reihe von Punkten zu behandeln. Ich ermutige euch, diese Botschaft eines Tages erneut anzuhören, und langsam durch all die Punkte zu gehen, die ich erwähnt habe, und fragt euch selbst, ob ihr in diese Richtung geht. Wir möchten wirklich, dass CFC geistlich eine größere Höhe erreicht – was bedeutet, dass jeder Einzelne in CFC geistlich eine größere Höhe erreichen muss – in deinem persönlichen Leben und in deinem Familienleben. Himmlischer Vater, wir danken dir für all diese lieben Brüder und Schwestern, die Du in all den Jahren hinzugefügt und hierhergebracht hast. Ich bete, dass sie sich in diesem kommenden Jahr nach vorne ausstrecken, hin zu größeren Höhen, dass Dein Name durch diese Gemeinde verherrlicht wird – noch viel mehr in der Zukunft, als jemals in der Vergangenheit. Danke Herr, dass du uns hörst. Wir beten das in Jesu Namen. Amen.