Kopfbedeckung–zwei geistliche Aussagen

Autor :   Sandeep Poonen
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Der Mann hat Christus als Haupt über sich, die Frau hat den Mann als Haupt über sich, und Christus hat Gott als Haupt über sich.

Wenn ein Mann seinen Kopf bedeckt, während er betet oder prophetisch redet, entehrt er den, der sein Haupt ist.

Eine Frau hingegen entehrt ihr Haupt, wenn sie ohne Kopfbedeckung betet oder prophetisch redet. Es ist dann nicht anders, als wenn sie kahlgeschoren wäre.

Denn eine Frau, die ihren Kopf nicht bedeckt, sollte so konsequent sein und sich auch die Haare abschneiden lassen. Nun ist es aber doch entehrend für eine Frau, kurzgeschnittenes Haar zu haben oder völlig kahlgeschoren zu sein. Folglich soll sie auch eine Kopfbedeckung tragen.

Der Mann soll keine Kopfbedeckung tragen, denn er ist das Abbild Gottes und spiegelt Gottes Herrlichkeit wider. In der Frau hingegen spiegelt sich die Herrlichkeit des Mannes (1Kor 11,3-7; Neue Genfer Übersetzung).

Wir glauben, dass die Praxis der Kopfbedeckung, wie sie in 1. Korinther 11,1-19 beschrieben ist, sogar heute noch gilt.

Es gibt viele physische Handlungen, die wir als Christen als äußerlichen Ausdruck einer inneren Wirklichkeit ausführen. Wir schreiben beispielsweise für alle Christen die Erwachsenentaufe als einen Weg vor, die innere Realität der Wiedergeburt auszudrücken. Aber so deutlich Jesus in Seinem Auftrag an die Jünger die Taufe befahl, war die erste Person, die Er selber ins Paradies führte, jemand, der nie getauft worden war. Daher ist der physische Akt der Taufe nicht heilsnotwendig. Aber wir halten trotzdem an der äußerlichen Praxis der Taufe als unbedingt notwendig fest, weil sie von Jesus geboten worden ist, obwohl wir anerkennen, dass Jesus bei einem Anlass für diese Praxis eine Ausnahme gemacht hat.

Dies unterstreicht folgenden Punkt: Während wir Gott genau und vollständig nachfolgen möchten, ist es die geistliche Realität unserer Herzen, die am Ende des Tages am weitaus wichtigsten ist.

Wir halten den Glauben über die Kopfbedeckung auf dieselbe Weise aufrecht. Wir sehen zwei Schlüsseltugenden, die wir IMMER in unserem Herzen bewahren möchten, die wir aber während unserer Gottesdienste äußerlich bekunden sollen (in unserem detaillierten Vers für Vers Studium zu diesem Thema erklären wir, warum wir glauben, dass diese äußerliche Praxis der Kopfbedeckung auf den gemeindlichen Gottesdienst beschränkt ist). Und selbst während wir diese zwei Schlüsseltugenden äußerlich bekunden, so möge Gott niemals feststellen, dass unsere Gemeinde versagt hat, diese Tugenden am allermeisten in unseren Herzen und in unserer Einstellung LAUT zu verkünden.

1. Eine erhöhte Sicht der Herrlichkeit Gottes in der Gemeinde

Die Gemeinde ist die Versammlung von Gottes Volk in Gottes Haus. Da der Mann und die Frau beide nach dem Bilde Gottes geschaffen wurden, haben wir beide eine Herrlichkeit, die mit uns in Verbindung gebracht wird (1Kor 11,7.15). Wenn wir aber in Gottes Haus sind, bittet Gott Seine Kinder unmissverständlich kundzutun, dass ALLE Ehre Gott gebührt, und somit all die Herrlichkeit zu verbergen, die sie in sich selber haben.

Gott wacht leidenschaftlich darüber, dass Er all Seine Herrlichkeit behält. In Jesaja 42,8 heißt es:„Ich, der Herr, das ist mein Name, ich will meine Ehre keinem andern geben noch meinen Ruhm den Götzen." Und in Jesaja 48,11 lesen wir: „Um

meinetwillen, ja, um meinetwillen will ich's tun, dass ich nicht gelästert werde; denn ich will meine Ehre keinem andern lassen."

In der Praxis der äußerlichen Kopfbedeckung, bekundet die Gemeinde äußerlich, dass Gott in Seinem Haus alle Ehre erhält. Und wie es bei jeder äußerlichen Handlung der Fall ist, so muss sie eine äußerliche Manifestation einer inneren Wirklichkeit sein.

Gott fordert sowohl Männer als auch Frauen in der Gemeinde auf, dies mit zwei sich gegenseitig ergänzende Handlungen zu demonstrieren:

a. Die Männer halten ihr Haupt unbedeckt, und bringen damit freudig zum Ausdruck, dass wir als Menschen Gott die Ehre geben. Da Männer die Herrlichkeit Gottes genannt werden (1Kor 11,7), drückt das unbedeckte Haupt der Männer das Verlangen der Gemeinde aus, die ganze Herrlichkeit Gottes zu enthüllen, die der Teufel zu verbergen und zu verzerren versucht.

b. Die Frauen halten ihr Haupt bedeckt, und bringen damit freudig zum Ausdruck, dass all die Ehre, die mit Männern und Frauen in Verbindung steht, bedeckt wird, wodurch sie die volle Aufmerksamkeit auf die Ehre Gottes lenken. Sie bedeckt ihr Haupt, um die Verhüllung der Herrlichkeit des Mannes (die Frau ist die Herrlichkeit des Mannes - 1Kor 11,7), und die Verhüllung der Herrlichkeit der Frau (ihr Haar ist für sie eine Ehre - 1Kor 11,15) zu symbolisieren.

Somit bringen die Männer äußerlich (für die Männer und die Frauen) das leidenschaftliche Verlangen der Gemeinde zum Ausdruck, dass Gott die ganze Ehre erhält - indem sie ihr Haupt unbedeckt lassen. Und die Frauen bringen äußerlich (für die Männer und Frauen) das leidenschaftliche Verlangen der Gemeinde zum Ausdruck, in Gottes Haus ALLE menschliche Herrlichkeit zu verbergen - indem sie ihr Haupt bedeckt halten.

2. Eine erhöhte Sicht des Prinzips der Unterordnung in der Gemeinde

Dieses Prinzip der Unterordnung ist der andere Hauptgrund, den Paulus für die Kopfbedeckung in der Gemeinde verwendet (1Kor 11,3: „Eine Sache allerdings möchte ich zur Sprache bringen, weil ihr darüber offensichtlich noch nicht Bescheid wisst: Der Mann hat Christus als Haupt über sich, die Frau hat den Mann als Haupt über sich, und Christus hat Gott als Haupt über sich" ).

Unterordnung lässt keinesfalls auf einen Unterschied in Bezug auf Ebenbürtigkeit und Wert schließen. Gott der Vater ist das Haupt Christi, aber wir wissen, dass sowohl der Vater als auch der Sohn Jesus Christus beide Gott und gleich an Wert und Würde sind.

Der Teufel hat eine wunderbare Arbeit verrichtet, indem er Unterordnung sogar für Christen zu einem beschmutzten Wort gemacht hat. Wir glauben jedoch absolut, dass Unterordnung eine wesentliche Tugend für jeden Christen und für jede Gemeinde ist.

Jesus ist der Bräutigam der Gemeinde, und das Leben Jesu ist ihr Vorbild. Sehr wenige haben gesehen, dass die totale Unterordnung gegenüber dem Vater für Jesu Leben ZENTRAL war. Er war ganz Gott (und ganz Mensch), aber Er ordnete sich dem Vater in allen Dingen unter und verleugnete stets Seinen eigenen Willen (Joh 5,19; Joh 6,38). Das ist das Kreuz, das Jesus täglich, 33 ½ Jahre lang trug (Lk 9,23), und Er fordert uns nun auf, Ihm nachzufolgen.

Wir bekunden äußerlich unsere Treue zum Prinzip der Unterordnung in unserer Praxis der Kopfbedeckung. Wir vergrößern unser Herz der Unterordnung gegenüber dem Weg Gottes - sogar in Bereichen, in denen wir auffallen oder auf andere als uncool oder altmodisch wirken.

Wir erkennen an, dass unser Verständnis der Kopfbedeckung in der westlichen Kultur nicht populär ist. Die meisten Menschen (besonders Jugendliche) möchten, dass ihr Christentum „cool" und relevant ist. Wir sind nicht in erster Linie daran interessiert. Wir geben uns bestimmt keine große Mühe, aufzufallen oder uns um des Unterschieds willen zu unterscheiden; wir schätzen einfach Unterordnung unter Gottes Wort. Und wir sind überzeugt, dass die Praxis der Kopfbedeckung in der Bibel vorgeschrieben ist, weil wir aufgefordert sind, an der herrlichen Tugend der Unterordnung festzuhalten.

Eine Anmerkung zu den kulturellen Argumenten, um diese Bibelpassage zu erklären: Viele Menschen versuchen diese Frage zu verstehen, indem sie die kulturellen Feinheiten von Korinth im ersten Jahrhundert beschreiben. Aber Paulus erklärt, dass diese Theologie in ALLEN neutestamentlichen Gemeinden praktiziert wird (1Kor 11,16). Wenngleich es abweichende und unvollständige Ansichten über die Kultur im Korinth des ersten Jahrhunderts gibt, gibt es eindeutige und unwiderlegbare Beweise der jüdischen Kultur im ersten Jahrhundert, weil diese Kultur bis heute bestehen blieb. So wissen wir, dass jüdische Männer traditionell ihr Haupt bedecken, wenn sie zu Gott beten. Wenn also „alle Gemeinden Gottes" aufgefordert werden, dass Männer ihr Haupt unbedeckt halten (1Kor 11,4), dann war das etwas, was für die jüdischen Bekehrten im ersten Jahrhundert in der Jerusalemer Gemeinde gegen die damalige Kultur und unbequem war. So weisen wir die Vorstellung zurück, dass die physische Kopfbedeckung von Paulus vorgeschrieben wurde, um Dinge wie den Familienstand in Korinth zu kennzeichnen. Paulus fordert ganz klar BEIDE, Männer und Frauen auf, etwas zu tun. Es ist irrelevant, dass dadurch in einigen Kulturen für die Männer Unannehmlichkeiten entstehen (z.B. in der Jerusalemer Gemeinde des ersten Jahrhunderts), während in anderen Kulturen für die Frauen Unannehmlichkeiten entstehen mögen (z.B. in den meisten heutigen Kulturen).

Mit unserer Position in dieser Frage begehren wir NUR, dass die Gemeinde einen gezielten Stand gegen den Teufel und gegen die Agenda, mit der er diese Welt regieren möchte, einnimmt. Wir sind weder gegen eine bestimmte Kultur noch ziehen wir eine Kultur einer anderen vor. Unser einziger Feind ist der Teufel.

Und der Teufel verführt uns immer noch mit derselben Lüge, dass wir wie Gott sein können - und dass es in Ordnung sei, etwas Herrlichkeit und Ehre für uns selber zu behalten, und dass wir uns nicht unmissverständlich Gott hingeben müssten.

Wir sind überzeugt, dass der Teufel mit all seiner List Pläne schmiedet, um uns Christen dazu zu bringen, auf unzählige Weise Ehre für uns selber zu bekommen, und dies verbreitet sich sogar in unseren Gemeinden, selbst wenn wir mit unseren Lippen bekennen, dass alle Ehre Gott gebührt (es kann sogar in den heiligen Dingen Verschuldung geben - 2Mo 28,38).

Wir sind auch überzeugt, dass der Teufel tief in unserem Inneren wirkt, und versucht, unsere totale Unterordnung gegenüber Gott zu schwächen. Der Teufel hätte es gern, dass wir am Fahrersitz bleiben, Gott gegenüber Lippenbekenntnisse machen und Ihm in einigen Dingen nachgeben, aber unsere Unabhängigkeit und unseren Mangel an Unterordnung in den Bereichen aufrechterhalten, wo Gottes Wille unserem Eigenwillen oder unserem Verlangen nach Zustimmung der Menschen besondere Unannehmlichkeiten bereitet.

Daher verkünden wir als Gemeinde durch unsere äußerliche Praxis der Kopfbedeckung, wie sie in 1. Korinther 11,1-19 vorgeschrieben ist, laut und mutig unsere leidenschaftliche Verpflichtung, dass Gott die ganze Herrlichkeit erhalten soll, und dass wir uns danach sehnen, unser Leben in totaler Unterordnung gegenüber Ihm zu führen.

Wenn wir das GERINGSTE von Gottes Geboten auflösen und andere lehren, Ihm nicht zu gehorchen, betrachtet uns Gott als den Geringsten im Reich Gottes. Aber wenn wir dem GERINGSTEN Gebot Gottes gehorchen und andere lehren, sogar diesem zu gehorchen, dann betrachtet uns Gott als GROSS im Himmelreich (Mt 5,19).

Möge Gott bezeugen, dass das, was wir durch die Praxis der physischen Kopfbedeckung im Gemeindegottesdienst äußerlich an den Tag legen, eine echte Widerspiegelung unseres Herzenszustandes ist.

Originalartikel: Head Coverings - Two Spiritual Statements