Das Reich Gottes – Wie es begann – R. Prabahar

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Das Evangelium Gottes wurde vom Herrn Jesus Christus als das Reich Gottes verkündigt. Aber es war Johannes der Täufer, der als Erster dieses Reich verkündete.


Jesus legte dann durch Seinen Tod und Seine Auferstehung das Fundament dafür und etablierte das Reich Gottes schließlich am Pfingsttag durch den Heiligen Geist (Mk 1,1.14).


Das Reich Gottes ist himmlisch, nicht irdisch. Es besteht aus Gerechtigkeit, Friede und Freude im Heiligen Geist (Röm 14,17). Christen, die Bürger dieses himmlischen Reiches sind, sollten diese himmlischen Eigenschaften besitzen. Leider erfreut sich die Mehrheit der Gläubigen nicht des privilegierten Lebens des Reiches Gottes.


Stattdessen leben sie ein minderwertiges Leben, das sich von dem irdisch gesinnter Menschen, die ein Teil des Reiches der Finsternis sind, kaum unterscheidet. Der Grund dafür ist, dass die meisten Gläubigen das erste Prinzip des Reiches Gottes von den ersten beiden, die dieses Reich verkündigt haben ­ Johannes dem Täufer und Jesus ­ nicht gelernt haben.


Wenn etwas nicht in Gott seinen Ursprung hat, kann es niemals vollkommen werden.


Gott tut alles von Anfang an perfekt. Nur das, was in Vollkommenheit beginnt, kann in Vollkommenheit enden. Diejenigen, die Johannes den Täufer nicht annahmen, konnten auch Jesus nicht annehmen (Mk 11,29-33). Menschen, die nicht aufrichtig Buße tun, können nicht zum echten Glauben kommen; und Glaube ohne Buße ist eine bedeutungslose Illusion. Die ersten Apostel waren Nachfolger von Johannes dem Täufer und von Jesus. Genau wie Kinder über das irdische Leben von ihren Eltern lernen, lernten jene Apostel über das Leben von Gottes Reich von ihren geistlichen Eltern ­ von Johannes dem Täufer und Jesus.


Johannes der Täufer kam und predigte die Taufe der Buße zur Vergebung der Sünden (Mk 1,4). Diese Botschaft war wie ein Baby, das im Schoß seiner Mutter gezeugt wurde. Dieses ,,Baby" wurde durch Jesus ,,geboren". Diejenigen, die auf die Botschaft des Johannes reagierten, waren bereit, in Gottes Reich hineingeboren zu werden. Als sie an den Herrn Jesus glaubten, wurden sie vom Geist geboren und wurden so Kinder der himmlischen Familie.


Die Gemeinschaft, der sich Johannes der Täufer und unser Herr Jesus miteinander erfreuten, ist unser Vorbild für alles in diesem Reich-Gottes-Leben. Wir müssen von ihnen lernen.


Betrachte die Einstellung von Johannes dem Täufer, den Gott gebrauchte, ,,um den Weg des Herrn zu bereiten" (Mk 1,2-3). Er hatte eine solche demütige Einstellung über sich selbst, dass er sich weigerte, ein Prophet genannt zu werden. Er sagte, dass er bloß eine ,,Stimme in der Wüste" war. Seine Einstellung war: ,,Ich bin nur gekommen, um einen spezifischen Zweck Gottes zu erfüllen. Daher ist es nicht wichtig, wer ich bin. Ich bin vor Gott bloß ein Niemand." Kein Wunder, dass Jesus erklärte, dass er mehr als ein Prophet war (Mt 11,9).


Jeder, der sich seiner Gabe oder seiner Berufung übermäßig bewusst ist und sie geltend macht, kann von Gott nicht gebraucht werden, um Sein Reich zu bauen.


Stolze und arrogante Menschen, die ihren Namen, ihre Gabe und ihren Dienst in den Vordergrund stellen wollen, werden nicht für immer im Reich Gottes bleiben, obwohl ihnen Gott erlauben mag, eine Zeitlang ihr eigenes Reich auf Erden zu bauen.


Jesus hat nicht gezögert, von Johannes dem Täufer die Taufe zu empfangen, weil Er sich der tiefen Demut von Johannes bewusst war. Er erklärte öffentlich, dass die Taufe des Johannes vom Himmel war (Mt 3,15; Mk 11,13). Hätte Jesus die Taufe durch Johannes nicht akzeptiert, wäre Er anderen nicht als der Sohn Gottes offenbart worden, der mit dem Heiligen Geist tauft (Joh 1,32-33). Und wenn Johannes der Täufer sich in einer falschen Demut geweigert hätte, Jesus zu taufen, hätte er Jesus nicht als den Täufer im Heiligen Geist kennengelernt. Er wäre dann gestorben, ohne Gottes Zweck erfüllt zu haben. Aber beide, Johannes und Jesus, waren demütig genug, um einander wertzuschätzen. Sie ordneten sich einander in Demut unter und bereiteten auf diese Weise den Weg für die Errichtung von Gottes Reich auf Erden.


Wo Gott auch heute noch eine solche Demut und Unterordnung sieht, sei es bei einem Ehemann und bei einer Ehefrau oder bei zwei Ältesten einer Gemeinde, wird man erneut die Stimme vom Himmel hören können: ,,Dies sind meine geliebten Kinder, an denen ich Wohlgefallen habe." Das sind die Menschen, die Gott gebraucht, um heute Sein Reich zu bauen.


Leider sind wir nicht so demütig wie Johannes der Täufer und Jesus es waren. Das ist der Grund, warum es in vielen Kirchen so viel Reibung, Zwietracht, Zank und einen Mangel an Frieden gibt, der in vielen Splittergruppen endet. Johannes der Täufer und Jesus waren nur eine kurze Zeit zusammen. Aber sie hatten während dieser Zeit eine solch vollkommene Gemeinschaft miteinander. Auf diese Weise legten sie das Fundament für die Kirche, die später von den Aposteln gegründet wurde.


Betrachte nun, wie der Stärkere (Jesus Christus) mit dem Schwächeren (Johannes dem Täufer) umging, als Johannes` Glaube erschüttert wurde. Als Johannes im Gefängnis war, sandte er seine Jünger mit der Frage zu Jesus: ,,Bist du, der da kommen soll, oder sollen wir auf einen anderen warten?" (Lk 7,20). Als Jesus wahrnahm, dass das Volk Johannes hier für seinen Unglauben verachten könnte, erhöhte Er Johannes in ihren Augen, in dem Er sagte: ,,Was seid ihr hinausgegangen in die Wüste zu sehen? Wolltet ihr ein Rohr sehen, das vom Wind bewegt wird? ... Ich sage euch, dass unter denen, die von einer Frau geboren sind, keiner größer ist als Johannes" (Joh 7,24-28). Er fuhr dann mit den Worten fort: ,,Aber von den Tagen Johannes des Täufers bis heute leidet das Himmelreich Gewalt, und die Gewalttätigen reißen es an sich" (Mt 11,12). Mit anderen Worten sagte Jesus, dass das Himmelreich mit Johannes dem Täufer begann.


Wenn wir wie Johannes mit Demut beginnen, werden wir auch gut enden ­ so wie es unser Herr Jesus tat. Die Botschaft der Buße und der Wiederherstellung der Gemeinschaft mit Gott kam durch Johannes, der im Geiste Elias kam (Mt 11,14). Die Botschaft des Glaubens und der Vollkommenheit kam durch Jesus Christus.


Diejenigen, die sich weigerten, an Johannes zu glauben, glaubten auch nicht an Jesus. Aber ,,Gewalttätige" (jene, die radikal Buße tun und glauben), werden auch heute noch das Reich Gottes mit Gewalt an sich reißen (Mt 11,12).


Als der Ruhm des Stärkeren (von Jesus) sich auszubreiten begann, demütigte sich der Schwächere (Johannes) rasch und zollte dem Größeren mit den Worten, ,,Er muss wachsen, ich aber muss abnehmen", Anerkennung (Joh 3,30).


Und der Stärkere lehnte es ebenfalls in Demut ab, sich selber auf Johannes` Kosten zu profilieren: ,,Jesus bemerkte, dass die Pharisäer die Zahl der Taufen, die Er und Johannes durchführten, genau zählten ... Sie hatten den Punktestand bekanntgegeben, dass Jesus bei der Anzahl der Taufen vorne lag, wodurch sie ihn und Johannes in den Augen des Volkes zu Rivalen machten. Daher verließ Jesus Judäa und kehrte nach Galiläa zurück" (Joh 4,1-3; The Message; frei übersetzt).


Das Reich Gottes hatte in der demütigen Einstellung von Johannes und Jesus zueinander einen solch vollkommenen Anfang. Es setzt sich heute fort und wird ewig währen. In der Ewigkeit werden wir verstehen, dass es demütige Heilige waren, die das Reich Gottes gebaut haben. Gottes wahre Familie im Himmel und auf Erden besteht nur aus solchen Menschen (Eph 3,15).


Diejenigen, die versagt haben, dieses himmlische Leben des Reiches Gottes von ihren zwei Gründern zu lernen, werden, wo immer sie hingehen, nur Verwirrung und Chaos stiften ­ sei es in ihrer Familie oder in der Kirche ­, weil das irdische Leben eifersüchtig und selbstsüchtig ist. ,,Denn wo Eifersucht und selbstsüchtiger Ehrgeiz herrschen, führt das in die Zerstörung und bewirkt alle möglichen schlechten Taten" (Jak 3,16; Neues Leben). Eifersucht wird auch zu Streit und Widerspruch führen ­ wie wir in Apostelgeschichte 13,45 sehen.


Um heute in der Kirche das Reich Gottes zu bauen brauchen wir Brüder und Schwestern, die bereit sind, von Johannes dem Täufer und von Jesus Demut zu lernen.


Möge Gott in unserer Mitte Propheten wie Johannes den Täufer erwecken, die den Geist Elias haben, die die Herzen von Gottes Volk einander zuwenden und dadurch Frieden wiederherstellen und Gemeinschaft bauen (Mal 3,23-24). Amen.


Originalartikel: God's Kingdom ­ How it Began