Leben als ein Leib und nicht individuelles Leben

Autor :   Zac Poonen
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Serie „DIE HERRLICHKEIT DES NEUEN BUNDES" - Zac Poonen (Abschrift)


Teil 14: Leben als ein Leib und nicht individuelles Leben


(Body-Life And Not Individual Life)


Ein weiterer Aspekt des neuen Bundes, verglichen mit dem alten Bund, ist folgender: Im alten Bund hatten sie ein individuelles Leben vor Gott, man brauchte sonst niemanden. Es war Mose, der mit Gott wandelte, es spielte keine Rolle, wenn Aaron rückfällig wurde oder wenn all die anderen das goldene Kalb anbeteten. Mose war davon nicht berührt, er war in Kontakt mit Gott. All die alttestamentlichen Propheten waren so - es waren einsame Männer wie Elia und Elisa. Zur Zeit Elias sagte Gott, dass es 7000 Männer gab, die ihre Knie nicht vor Baal verbeugt hatten. Und Elia hatte mit keinen von ihnen Gemeinschaft, er wusste nicht einmal, dass diese Leute existierten - doch war er der größte Prophet seiner Zeit. Johannes der Täufer war der größte Prophet seiner Zeit und er hatte mit niemandem Gemeinschaft. Das Kennzeichen dieser Männer war, dass es für sie nicht möglich war, Gemeinschaft zu haben.


Sogar die 12 Jünger Jesu, die mit Ihm 3 ½ Jahre wandelten, sagten am Ende dieser Zeit bei ihrem Gespräch beim letzten Abendmahl: „Jesus wird sterben. Wer wird der nächsten Führer sein?" Sie waren alle selbstzentriert. „Wer wird der nächsten Führer sein?" Könnt ihr euch das vorstellen? Sie waren 3 ½ Jahre lang mit Jesus gewandelt und sie denken dennoch, „Wer wird der nächste Führer sein?" Es war alles ichbezogen. Das Ich war im Zentrum und es gab nichts, was sie dagegen tun konnten. Denn es war erst als Jesus starb, dass der alte Mensch mit Ihm gekreuzigt wurde. Das Blut Jesu befasste sich mit der Sünde des Menschen. Die Kreuzigung des alten Menschen befasste sich mit der selbstsüchtigen Natur des Menschen. Und wenn ich das Blut Christi nicht als Reinigung für meine Sünden annehme, bleiben meine Sünden ohne Vergebung. Und wenn ich nicht akzeptiere, dass mein alter Mensch mit Christus gekreuzigt wurde, dann werde ich in meinem Leben besiegt bleiben. Und genauso wie ich eine Offenbarung von Gott benötige, dass meine Sünde durch das Blut Christi getilgt wurde - ich sah das nie, keiner von uns sah Jesus am Kreuz sterben und wie Er Sein Blut vergoss. Aber durch Glauben erkennen wir, dass Er Sein Blut für meine Sünde vergossen hat. Wir haben die absolute Zusicherung, dass alle unsere Sünden vergeben wurden.


Ich glaube, es gibt viele von uns, die absolut davon überzeugt sind, dass keine einzige Sünde, nicht einmal die schlimmste Sünde, die du in der Vergangenheit begangen hast, über deinem Kopf hängt - sie wurde im Blut Christi gereinigt. Wir brauchen ebenso Offenbarung über die Tatsache, dass unser alter Mensch mit Christus gekreuzigt wurde (siehe Römer 6). Ohne diese Offenbarung, werden wir nie in der Lage sein, ihn abzulegen. Wir brauchen Offenbarung darüber, dass diese Natur, die wir von Adam geerbt haben, dieser alte Mensch, der sündigen wollte, getötet wurde. Und ich akzeptiere das. Was passiert, wenn ich das nicht akzeptiere? Was passiert, wenn du nicht akzeptierst, dass Christi Blut am Kreuz für dich vergossen wurde? Dann sind deine Sünden nicht vergeben, obwohl sein Blut am Kreuz vergossen wurde. Was passiert, wenn du nicht akzeptierst, dass dein alter Mensch mit Christus gekreuzigt wurde? Dann erlangst du keinen Sieg, auch wenn dein alter Mensch mit Christus gekreuzigt wurde. Du akzeptierst es nicht - aber das ändert nichts an dem, was am Kreuz geschehen ist. Du nimmst nicht an, dass Sein Blut für deine Sünden vergossen wurde - ändert das etwas? Es heißt das Jesus das Sühnopfer für die ganze Welt ist (1. Johannes 2,1).


Wenn wir diese Dinge anerkennen, wird das in uns Wirklichkeit. Wegen dieses alten Menschen in uns und in der anderen Person konnten die Menschen im alten Bund nicht miteinander Gemeinschaft haben. Es war unmöglich. Denn es heißt in Epheser 2, dass in diesem Fleisch eine Feindschaft ist. Ihr müsst das anerkennen - eine Feindschaft, die eine Scheidewand zwischen dir und der Person bildet, von der du behauptest, dass du sie am meisten liebst - es mag deine Frau sein, es mag dein Mann sein. Es gibt eine Feindschaft in dir gegenüber dem Fleisch dieser Person.


Ein Bild dafür ist: Wenn du von jemandem ein Stück Haut nimmst, und es auf deine Haut verpflanzt (implantierst), wird deine Haut das ablehnen. Du nimmst einen Teil vom Leib einer anderen Person… Es gibt heute Transplantationen, Leute erhalten die Nieren usw. einer anderen Person. Man muss diesen Leuten eine Medizin verabreichen, welche diese Ablehnung bekämpft. Es gibt eine Ablehnung, wenn das Organ einer anderen Person in meinen Körper eingepflanzt wird. Das ist ein Bild davon, was wir in Epheser 2,15 lesen. Es gibt eine Feindschaft im Fleisch; es gibt eine Feindschaft im Fleisch, und Jesus hat das am Kreuz beseitigt. Und diese Feindschaft (Vers 14) ist das, was eine große Barriere, eine Scheidewand, errichtet.


Du kannst sagen, dass du jemanden wie deine Frau oder deinen Mann sehr liebst, aber es gibt eine Feindschaft im Fleisch gegenüber deinem Mann, gegenüber deiner Frau. Das ist der Grund, warum ihr aneinandergerät, warum ihr euch streitet. Und das ist der Grund, warum ihr manchmal nicht miteinander redet. Wer hat diese Trennwand aufgerichtet? Nicht der Teufel, du hast sie selbst aufgerichtet, wegen dieser Feindschaft. Du musst das anerkennen - diese Feindschaft besteht. Und Jesus hat sich damit befasst - Er hat diese Scheidewand abgebrochen, Er hat diese Feindschaft zerstört. Und sogar wenn du das anerkennst, wird Gemeinschaft immer noch nicht gebaut werden, wenn sich die andere Person, nicht mit der Feindschaft in ihrem Fleisch befasst hat. Aber wenn sich beide Personen mit der Feindschaft in ihrem Fleisch befassen, wird niemals eine Scheidewand errichtet werden, nicht einmal eine Sekunde lang. Dann werden sie Gemeinschaft haben.


Das war im Alten Testament einfach nicht möglich. Nicht weil sie minderwertiger waren als wir, sondern weil Jesus den alten Menschen noch nicht gekreuzigt hatte. Genauso wie die Leute im Alten Testament keine Zusicherung hatten, dass sie vor Gott gerechtfertigt waren, weil das Blut Jesu noch nicht vergossen worden war. Das lag noch in der Zukunft - für uns liegt das in der Vergangenheit. Wir müssen nicht wie die alttestamentlichen Heiligen leben und uns fragen, ob unsere Sünden vergeben wurden. Wir sind absolut sicher, dass unsere Sünden vergeben wurden. Aber die meisten Christen, ich würde sagen mehr als 90% der Christen, die ich getroffen habe, glauben von ganzem Herzen, dass das Blut Christi sie gereinigt hat. Aber sie sind sich nicht so sicher, dass der alte Mensch gekreuzigt wurde. Und deswegen haben sie Beziehungsprobleme mit anderen. Es gibt eine Wand, eine unsichtbare Wand. Es gibt eine Menge Höflichkeit, sie wissen etwas über Psychologie und all das. Aber Psychologie beseitigt die Trennwand zwischen Mann und Frau oder zwischen zwei Brüdern nicht. Wir müssen über Psychologie hinausgehen - es ist eine Verführung zu glauben, dass Psychologie eine Beziehung zwischen Menschen bauen kann. Es ist das Kreuz - nur wenn zwei Menschen willig sind, auf dem Kreuz zu sterben, wird Gemeinschaft gebaut. Es gibt absolut keinen anderen Weg. Der Rest ist bloß Freundschaft. Die meisten christlichen Ehemänner und Ehefrauen haben Freundschaft; manche christlichen Männer und Frauen haben nicht einmal das. Aber wahre Gemeinschaft geht weit darüber hinaus. Es gibt keinerlei Barrieren und Scheidewände, es gibt keinerlei Feindschaft, nicht weil sie das alles losgeworden sind, sondern weil sie dieses Fleisch am Kreuz halten. Gott beseitigt unser Fleisch nicht, wenn wir wiedergeboren werden.


Ich gebe euch ein Beispiel aus dem Alten Testament: Zur Zeit Jeremias - wenn ich die Perioden, in denen die verschiedenen Propheten lebten, richtig verstehe - gab es einige andere Propheten, die zur Zeit Jeremias lebten. Es gab sogar eine Prophetin, die Hulda genannt wurde. Und ein oder zwei andere Propheten, die gegen Babylon prophezeit hatten, die zu dieser Zeit lebten. Aber sie konnten keine Gemeinschaft miteinander haben. Sie lebten in verschiedenen Teilen des Landes und prophezeiten. Gott konnte sie nicht zusammenbringen, weil sie aneinandergeraten würden. Das wäre ein schreckliches Zeugnis, wenn zwei Propheten miteinander kämpfen würden. So hielt sie Gott an verschiedenen Orten. Es war nicht möglich, Gemeinschaft zu bauen. Dem Ziel der Gemeinschaft am nächsten kamen die Propheten Haggai und Sacharja. Einer war ein sehr alter Mann (Haggai) und Sacharja war ein junger Mann, vielleicht dienten sie nacheinander. Aber selbst sie, ich glaube nicht, dass sie zusammengearbeitet haben. Es war nicht möglich, obwohl sie nacheinander prophezeiten.


Das ist der Unterschied - im gesamten Alten Testament konnte keine einzige Person mit einer anderen Gemeinschaft haben. Aber in dem Augenblick, in dem Jesus kommt, sendet Er seine Jünger zu zweit aus. Gleich von Beginn an - das ist die Einführung von neutestamentlicher Gemeinschaft. Du musst lernen, mit einer anderen Person zu arbeiten. Er hat sie nicht einen nach dem anderen, also einzeln, ausgesandt - das ist Altes Testament. Jesus war im Himmel, Er sandte all diese Propheten, angefangen mit Noah, Mose bis hin zu Maleachi, einen nach dem anderen aus. Aber in dem Augenblick, wo Er vom Himmel auf die Erde herabkam, begann Er sie zu zweit auszusenden, wodurch Er den neuen Bund einführte.


Hast du das verstanden? Dass Gemeinschaft eines der Merkmale von neutestamentlichem Leben ist? Wenn du nicht in der Lage bist, mit einer anderen Person Gemeinschaft zu bauen, dann hast du den neuen Bund nicht verstanden.


Wie ich sagte, erfordert das Zusammenarbeit von beiden Seiten. Aber wenn zwei Leute sagen, „Wir haben den neuen Bund verstanden", und sie nicht miteinander Gemeinschaft haben, dann ist etwas grundlegend verkehrt. Wenn ein Mann und eine Frau hier in dieser Gemeinde sitzen, die sich Mitglieder der „Christlichen Gemeinschaft des Neuen Bundes (NCCF)" nennen, und sie nicht miteinander Gemeinschaft haben können, dann ist etwas verkehrt. Das ist bloß Heuchelei. Es ist Heuchelei zu sagen: „Wir sind eine Gemeinde des neuen Bundes", und es gibt keine Gemeinschaft zuhause, in der Familie, zwischen zwei Menschen. Wo wird es sie dann geben, wenn mehr als zwei Personen zusammen sind? Wir müssen dafür kämpfen. Wir sagen: „Herr, ich möchte in dieses Leben des neuen Bundes eintreten, was nicht dieses individuelle, heilige Leben eines Moses ist, der sich allein mit Gott trifft, oder eines Jesaja oder eines Johannes des Täufers, der allein in der Wüste ist, sondern dass Menschen zusammenkommen."


In der Apostelgeschichte lesen wir, dass 120 Menschen auf das Kommen des Heiligen Geistes warteten, und sie wurden im Heiligen Geist getauft. Ich stelle mir das so vor: Es ist so wie wenn man 120 Stück Eisen hat, die plötzlich in den Schmelzofen des Heiligen Geistes geworfen werden, und die dann als 1 Stück herauskommen. So möchte Gott uns in der Gemeinde haben. Es ist nicht so, dass wir nicht unterschiedlich sind in verschiedener Hinsicht, sondern es gibt eine innere Einheit. Das ist nicht bloß theoretisch, es muss praktisch sein. Und die einzige Möglichkeit, wie wir das erreichen können ist indem wir das Kreuz jeden einzelnen Tag auf uns nehmen und dieses Fleisch in uns töten. Das, was am Kreuz vollbracht wurde, müssen wir jeden Tag auf uns anwenden.


Genauso wie es sich mit dem Blut Christi verhält - du brauchst das Blut Christi jeden einzelnen Tag deines Lebens, um dich sogar von dem geringsten sündigen Gedanken zu reinigen. Du kannst dir nicht erlauben, einen einzigen Tag ohne das Blut Christi zu leben. Du musst deine Sünde anerkennen, und selbst wenn du dir keiner Sünde bewusst bist, gibt es jeden einzelnen Tag unbewusste Sünde in uns. Deswegen glaube ich, dass wir jeden Tag um Vergebung der Sünden beten müssen. „Gib uns an diesem Tag unser tägliches Brot, und vergib uns heute unsere Sünden." Beide sind verwandt, beide beziehen sich auf eine tägliche Angelegenheit. Ich kann vielleicht einen ganzen Tag leben, ohne bewusst zu sündigen, aber nicht ohne unbewusste Sünde. Unbewusst werden wir sündigen bis zum Tag, an dem Jesus zurückkehrt. Und deswegen müssen wir Gott bitten, uns zu reinigen. Wir wandeln im Licht, d.h. ich bin frei von bewusster Sünde - 1. Johannes 1,7. Dort heißt es, dass mich das Blut Christi reinigen wird. Wovon? Ich bin bereits frei von bewusster Sünde, ich wandle im Licht. Es reinigt mich von dieser unbewussten Sünde, die mich daran hindert, vor Gott zu kommen. So wandle ich im Licht, frei von bewusster Sünde, aber das Blut Jesu muss mich immer noch reinigen.


Ebenso muss ich das nehmen, was am Kreuz vollbracht wurde, und es zu einer Realität in meinem Leben machen. „Die aber Christus angehören, die haben das Fleisch gekreuzigt" (Galater 5,24). Sie haben das Fleisch gekreuzigt - es ist eine permanente Einstellung, die sie gegenüber dem Fleisch haben. „Soweit es mich betrifft, ist das Fleisch mit seinen Leidenschaften und Begierden gekreuzigt." Und ich lebe jeden Tag in dieser Position.


Und wenn die andere Person auch jeden Tag in dieser Position lebt, dann haben wir herrliche Gemeinschaft - jeder einzelne Ehemann und jede einzelne Ehefrau. Weil die Ursache allen Konflikts das Fleisch Adams ist, das aus uns herauskommt, wo ich auf dem Thron sitzen möchte. Dort, wo das Ich nicht gekreuzigt wird, ist Christus nicht auf dem Thron. Wenn Christus im Leben dieser Person auf dem Thron ist und das Ich gekreuzigt wird, und wenn Christus in meinem Leben auf dem Thron ist und das Ich gekreuzigt wird, wie kann es dann sein, dass wir jemals keine Gemeinschaft haben? Dieser Christus in mir kann mit Christus in der anderen Person keine Gemeinschaft haben? Es ist immer das Ich, das Ego, und man sieht das in Mann-Frau-Beziehungen, wo sie sagen, dass sie einander lieben, sie tun so viele Dinge füreinander, aber das Ich ist immer noch auf dem Thron. Sie bringen so viele Opfer füreinander, sie sagen, dass sie einander lieben, aber das Ich ist auf dem Thron.


Wenn es einen Konflikt gibt, denkt jeder: „Ah, das Problem liegt bei der anderen Person. Mein Ich ist auf dem Kreuz, aber das Ich der anderen Person ist nicht auf dem Kreuz." Und diese Einstellung an sich zeigt schon, dass ich den Weg des Kreuzes nicht verstanden habe. Der Weg des Kreuzes beinhaltet, dass ich nicht hier bin, um die andere Person zu richten. Ich mag auf jedem Gebiet denken, dass ich getan habe, was richtig ist, aber ich erkenne dennoch an, dass in meinem Fleisch nichts Gutes wohnt. Und es könnte ein Geruch von Sünde von mir ausgehen, so wie ein Körpergeruch. Wie ihr wisst, kann eine Person stinken, aber sie selber riecht es nicht, aber andere Leute riechen ist. Körpergeruch ist so. Und besonders wenn man älter wird, fängt dein Atem an zu riechen, und du kannst nichts dagegen tun. Aber du riechst es nicht selbst - die andere Person riecht es. Der „Geruch des Ichs" ist so etwas Ähnliches. Wir sehen es nicht, wir denken, „Ich habe Recht. Was habe ich in dieser Sache falsch gemacht? Ich habe nie jemanden verletzt, ich habe nie etwas gesagt." Und warum ist dieser Konflikt da? Du musst denken, die Ursache muss bei meiner Frau, sie muss bei meinem Ehemann liegen." Falsch! Die Ursache liegt bei dir. Deswegen sagt uns die Bibel, dass wir uns selbst richten müssen. Das ist der einzige Weg, Gemeinschaft zu bauen. Wenn wir keine Gemeinschaft bauen können sind wir im alten Bund. Und wenn du nicht einmal mit deiner eigenen Frau Gemeinschaft bauen kannst, wo in der Welt wirst du Gemeinschaft mit anderen Brüdern und Schwestern in der Gemeinde bauen? Du magst sagen: „Ich habe wunderbare Gemeinschaft mit Brüdern" - das ist deswegen, weil du sie nur 10% der Zeit siehst.


Der Test ist, ob du Gemeinschaft mit deiner Frau bauen kannst, die du 100% der Zeit siehst. Es gibt eine Menge Täuschung, wenn wir über Gemeinschaft in der Gemeinde sprechen. Wahre Gemeinschaft ist eine 24-Stunden-am-Tag-Angelegenheit. Nichts kann meine Gemeinschaft mit einer anderen Person stören, wenn ich am Kreuz sterbe und die andere Person am Kreuz stirbt. Und wenn ein Konflikt aufkommt, werde ich nicht sagen, „Das Problem liegt bei ihm oder bei ihr". Ich werde tun, was in 1. Korinther 11 steht.


Das ist sehr interessant, in diesem Kapitel geht es auch um das Brotbrechen. Und viele Menschen verstehen nicht, dass dieses Brotbrechen ein Symbol der Gemeinschaft ist. Vergiss jetzt mal die ganze versammelte Menge, die Brot brechen. Dieser Bruder und ich brechen Brot - denke an zwei Brüder, die gemeinsam Brot brechen, nur zwei Personen. Er bricht Brot und ich breche Brot. Was bringe ich damit zum Ausdruck? Ich sage: „Herr Jesus, ich möchte zu diesem Zerbruch, dieser Zerbrochenheit kommen, die in dir war, als du ans Kreuz gingst. Ich möchte das. Und er sagt, er bricht Brot mit mir, und er möchte das - und wir können keine Gemeinschaft miteinander haben? Wenn das der Fall ist, ist etwas verkehrt. Und ich kann sagen, „das Problem liegt bei ihm", und er kann sagen, „das Problem liegt bei mir." Es ist wie ein Mann und eine Frau, wenn sie Brot miteinander brechen. Warum können sie keine Gemeinschaft haben? Die Lösung finden wir in 1. Korinther 11. Es heißt hier in Vers 28: „Der Mensch prüfe aber sich selbst (nicht die andere Person!), und so soll er von dem Brot essen…" Bin ich bereit, gebrochen zu werden? Ich habe kein Interesse herauszufinden, ob er oder sie willig ist, gebrochen zu werden. Das geht mich nichts an. Ich muss mich selbst prüfen, Punkt - und dann das Brot essen und den Kelch trinken.


Vers 31: „Wenn wir uns selbst richteten…" Das Wunderbare ist, wenn Christus wiederkommt, wird es für uns kein Gericht geben. Ich danke Gott, dass Er meine blinden Augen auftat, um diese Wahrheit vor 40 Jahren zu erkennen. Denn 16 Jahre meines Lebens nach der Wiedergeburt habe ich es nie gewusst. Ich dachte, dass das Problem bei allen anderen ist. Ich hoffe, dass du nicht noch viel mehr Jahre auf diese Weise verschwenden musst. Wenn du dich selbst auf richtige Weise richtest, dann wird der Herr am Tag des Gerichts, wenn du vor Ihm stehst, zu dir sagen: „Ich habe bei dir nichts zu richten. Du bist vollkommen. Gut gemacht."


Möchtest du das hören? Möchtest du das vom Herrn hören? Ich bin so verzweifelt, das zu hören. Ich erinnere mich, als ich neulich über die Worte des Vaters zu Jesus bei Seiner Taufe nachdachte: „Das ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe." Ich sagte: „Vater, kannst du das über mich sagen - „Das ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe. Dies ist mein geliebter Sohn, dies ist meine geliebte Tochter, an der ich Wohlgefallen habe?" Nicht, was die Welt oder die Gemeinde über mich denkt - das ist Müll. Die Meinungen all der Gemeinden, was sie über Zac Poonen denken, ist für den Müll.


„Vater im Himmel, kannst du zu mir sagen: Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe?" Verlange danach, und sage: „Herr, ich werde mich in allen Bereichen, die dir nicht gefallen, selbst richten. Leute sehen 99% meines Lebens nicht. Was ist der Nutzen, dem 1% meines Lebens, das sie sehen, zuzustimmen? Sei niemals glücklich darüber, dass Leute, die nur 1% deines Lebens sehen, glauben, dass du ein wunderbarer Heiliger bist. Damit täuschst du dich selbst - viele Christen sind leider so. Sogar deine Frau mag denken, dass du eine sehr geistliche Person bist.


Sag mir, was weiß deine Frau über dein Gedankenleben? Alles? Weiß deine Frau, ob du Geld liebst? Natürlich nicht. Sie kann 50 Jahre mit dir zusammenleben, und du kannst die Liebe zum Geld verbergen, indem du nach außen hin sehr großzügig zu sein scheinst. Und doch mag die Liebe zum Geld nicht von dir verschwunden sein. Tief in deinem Inneren magst du deinen eigenen Vorteil suchen. In den Dingen, die du für dein Leben und für deine Karriere planst, kannst du deine eigene Ehre und nicht Gottes Ehre suchen. Und doch kannst du den Eindruck eines sehr ernsthaften Christen erwecken. Und sogar im Dienst des Wortes, im Predigtdienst, kannst du den Eindruck vermitteln, „Ich habe eine Bürde für den Leib Christi, um das und jenes zu erreichen", und Gott durchschaut das alles. Es gibt dieses Element, Ehre zu suchen. Das wird alles verschwinden, wenn ich sage: „Herr, ich werde mein Fleisch auf das Kreuz legen und werde mich selbst richten."


Es gibt eine gewaltige Kraft, wenn auch nur zwei oder drei Menschen in dieser Art von Beziehung zusammenkommen. Und der Teufel ist entschlossen, das zu stoppen. Seht, was Jesus in Matthäus 18 sagt. Einer der am häufigsten falsch zitierten Verse der Worte Jesu stehen in Vers 20: „Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen." Die korrekte Übersetzung lautet: „Wo zwei oder drei Menschen sich versammeln, nicht „sich versammelt haben", sondern wo zwei oder drei vom Heiligen Geist versammelt werden." Nicht bloß, „du und ich sagen, wir kommen im Namen Jesu zusammen". Auf diese Weise kommen alle Kirchen, alle Sekten in der Welt zusammen, und sagen: „Wir haben uns im Namen Jesu versammelt. Herr, Jesus, du bist hier in unserer Mitte!" Er ist es nicht.


Ich bin sicher, dass Jesus in der Gemeinde von Laodizea, wo Er sagte, „Ich stehe vor der Tür und klopfe an", draußen war. Drinnen sagten sie: „Herr, du bist hier. Wir sind zwei oder drei, die in deinem Namen versammelt sind." Der Herr ist dort gegenwärtig, wenn der Heilige Geist zwei oder drei Leute zusammenbringen kann, weil sie ihr Fleisch samt ihren Leidenschaften und Begierden gekreuzigt haben. Der Heilige Geist hat sie zusammengebracht. Dort ist der Herr in der Mitte gegenwärtig. Und das sind zwei oder drei Leute, die sich selbst richten. Zwei oder drei Leute, die akzeptiert haben, dass ihr alter Mensch mit Christus gekreuzigt wurde; zwei oder drei Menschen, die ihr Kreuz jeden Tag auf sich genommen haben und jetzt zusammenkommen und sich treffen. Der Herr ist in ihrer Mitte.


Und was wird passieren, wenn der Herr in ihrer Mitte ist? Eine Reihe von Dingen werden geschehen. Eines davon lesen wir in Vers 19: „Was immer sie bitten, wird ihnen zuteilwerden." Erstaunlich! Wenn zwei oder drei Leute auf diese Weise in Einheit zusammenkommen, worum immer sie bitten, wird ihnen zuteilwerden. Und zweitens, Vers 18, sie werden Kraft haben, satanische Aktivitäten in ihrem Heim, in ihrer Gemeinde und wo immer Gott sie hinstellt, zu binden. Ich möchte diese Kraft haben. Ich möchte diese Kraft haben, satanische Aktivitäten zuhause in meinem Heim zu binden, wo diese Aktivitäten meine Kinder oder meine Arbeit oder meine Beziehungen zuhause beeinträchtigen. Ich möchte die Kraft haben, satanische Mächte zu vertreiben - aus dem Haus, in dem ich lebe und aus der Gemeinde, in der Gott mir Verantwortung gibt. Ich glaube, das ist möglich, wo zwei oder drei versammelt sind; es ist nicht möglich mit bloß einer Person.


Niemand konnte das im Alten Testament tun. Deswegen hat Gott keinem einzigen alttestamentlichen Propheten erlaubt, Satan zu konfrontieren, nicht einmal einem. Du kannst die Bibel von 1. Mose an lesen - Satan kommt in Kapitel 3 vor, wo er Adam und Eva verführt. Das nächste Mal, wo er wirklich wieder auftaucht ist in Matthäus 4, wo er Jesus konfrontiert. Satan kommt im Alten Testament sonst kaum vor. Gott lässt nicht zu, dass wir über unser Vermögen geprüft werden. Er ließ nicht zu, dass Satan irgendeinen alttestamentlichen Propheten konfrontierte. Jesus kam, und Er überwand Satan, und jetzt lässt Er zu, dass wir Satan konfrontieren und ihn überwinden - in unserem Heim, in unserer Familie und in der Gemeinde. Das ist nur als ein Leib möglich. Ihr könnt jetzt sehen, warum Satan so sehr dagegen ist, den Leib Christi zu bauen.


Und in diesem Leib Christi müssen wir viel über 1. Korinther 12, meditieren, wo beschrieben wird, dass verschiedene Menschen unterschiedliche Gaben haben. Das Ohr ist nicht eifersüchtig auf das Auge, der Fuß ist nicht eifersüchtig auf die Hand und erkennt, dass diese Person eine Gabe hat, die ich nicht habe. Ich bin willig, zusammenzuarbeiten und zu unterstützen - niemand ist in einem Konkurrenzkampf. Niemand möchte aufstehen und zeigen, dass „ich ein besserer Prediger als diese Person bin". Jemand, der den geringsten Gedanken daran hat, zu dem kann ich sagen, dass er das ABC des Leibes Christi nicht verstanden hat. Welches Teil oder Glied des Leibes versucht zu zeigen, dass es besser als ein anderes Teil ist?


Ich z.B. unterschreibe meine Schecks mit der rechten Hand. Nehmen wir an, die linke Hand ist darauf sehr eifersüchtig, dass die rechte Hand all diese Unterschriften macht. Und eines Tages verletzt sich die rechte Hand und ist in einer Schlinge, und die linke Hand sagt dann: „Ah, jetzt ist meine Gelegenheit zu beweisen, dass ich jemand bin." Und sie unterschreibt die Schecks auf der Rückseite und die Bank sagt, „Wir können deine Unterschrift nicht erkennen. Wessen Unterschrift ist das?" Das ist nicht die Art und Weise, wie sich die linke Hand verhält. Wenn die linke Hand sieht, dass die rechte Hand verletzt ist, tut sie alles, was nur möglich ist, um diese rechte Hand so bald wie möglich wiederherzustellen.


Seht ihr eine solche Gemeinde, wo wir alles was möglich ist tun, um jenen Bruder, der eine größere Gabe hat als ich, zu fördern? Ich möchte im Hintergrund bleiben. Sogar Jonathan konnte das im Alten Testament gegenüber David tun - warum nicht wir im neuen Bund, wo ich nicht über meine Gabe nachdenke oder denke, dass ich dieser Person überlegen bin oder schaue, wie ich Leute segnen kann. Wenn du so denkst, mein Bruder, dann bist du für den Leib Christi ein Hindernis, du bist ein Krebsgeschwür im Leib Christi. Und es gibt viele sehr begabte Leute im Leib Christi, die Krebsgeschwüre sind, weil sie sich selbst fördern. Sie denken immer daran, „Wie begabt ich bin; wie gut ich singen kann; wie gut ich predigen kann oder wie gut ich dies oder jenes tun kann." Sie sind das größte Hindernis im Leib Christi. Denn im Leib Christi funktionieren die Dinge ganz anders - genau wie im menschlichen Leib. Es heißt in 1. Korinther 12,24 (in der Mitte), dass „Gott den Leib so zusammengefügt hat, dass er dem geringeren Glied (dem es an Gaben mangelt) umso größere Ehre gab, damit es keinen Zwiespalt im Leib gebe, sondern die Glieder gleichermaßen füreinander sorgen."


Denkt über diese beiden Verse nach. Wie stellt Gott sicher, dass es im Leib Christi keine Spaltung gibt? Spaltung in der Gemeinde ist eines der größten Probleme überall auf der Welt. Wie stellt man sicher, dass es keine Spaltung gibt? Ich meine nicht äußerliche Spaltung oder Trennung, die für alle sichtbar ist, sondern im Inneren, wo es eine Trennung gibt. Es geschieht dadurch, dass man dem geringeren Glied, das weniger Gaben hat, größere Ehre gibt.


Warum heißt es, dass ein Mann seine Frau ehren und anerkennen muss, dass seine Frau ein schwächeres Gefäß ist, und auf eine verständnisvolle Weise mit ihr zusammenleben muss, indem er anerkennt, dass sie ein schwächeres Gefäß ist? Mit anderen Worten: Er sollte gegenüber seiner Frau nicht die ganze Zeit prahlen, wie fähig er ist, wie klug und geistlich er ist. Das ist nicht der Weg, wie du eine Beziehung mit deiner Frau aufbaust - überhaupt nicht. Du möchtest nicht, dass deine Frau von deiner Geistlichkeit beeindruckt ist, du möchtest mit deiner Frau Gemeinschaft bauen. Viele Menschen, die diese Dinge hören, praktizieren sie nicht.


„Gott gibt dem geringeren Glied (dem Gaben fehlen) umso größere Ehre, damit…" Herr warum tust du das? „Damit es keinen Zwiespalt im Leib gibt." Ich möchte euch fragen: Wie viel tun wir, um Mitgliedern, denen es an Gaben mangelt, größere Ehre zu geben? Man sieht, wie sich College-Absolventen immer unter College-Absolventen mischen, auf derselben Ebene. Sie werden sich nicht erniedrigen, um mit der Person Gemeinschaft zu haben, die nie auf einem College war. „Er kann nicht auf meiner Ebene kommunizieren, er kann nicht auf meiner Ebene Gemeinschaft haben." Wie um alles in der Welt wird dann der Leib Christi hier gebaut werden? Das ist unmöglich, nicht einmal in 100 Jahren kann das geschehen.


Wir können mit Leuten über geistliche Dinge auf unserer eigenen intellektuellen Ebene sprechen und meinen, dass wir etwas bauen. Das ist absoluter Unsinn. Ihr werdet einen Haufen von Schriftgelehrten bilden, die diesen und jenen Vers analysieren können. Die Gemeinde wird von einfachen Menschen gebaut, deren Herz richtig ist, nicht von Menschen, die kluge Köpfe haben. Und ich glaube, das ist eine echte Gefahr, sogar hier, denn ihr habt hier eine Menge von klugen Leuten. Und ihr könnt Gemeinschaft mit klugen Leuten haben und denken, dass ihr den Leib Christi baut - große, wunderbare Gedanken über diesen und jenen Vers. Damit baut ihr nicht den Leib Christi, sondern stimuliert bloß eure Intelligenz und die Intelligenz der anderen Person. Gemeinschaft ist etwas viel Tieferes - wenn wir lernen, dem Mitglied, dem es mangelt, größere Ehre zu geben.


Wenn wir kleine Kinder lieben. Wenn wir mit kleinen Kindern sprechen möchten. Wenn du nur mit Erwachsenen sprechen willst, bist du wie ein Pharisäer. Jesus liebte kleine Kinder. Er liebte es, zu kleinen Kinder zu sprechen. Nicht jedoch die Pharisäer - sie wollten nur zu Menschen auf ihrer gleichen Ebene sprechen. Und man sieht das. Manchmal glauben wir, dass es immer durch Gemeinschaft mit sehr geistlichen Menschen ist, dass wir geistlich werden. Das ist nicht wahr. Es ist teilweise wahr, aber wir können geistlich werden, indem wir Gemeinschaft mit Mitgliedern bauen, denen es an Gaben mangelt, denn Gott hat diesen Personen Ehre gegeben, und sie können mich auf irgendeine Weise segnen.


Ich habe das über die Jahre gesehen. Ich predige keine Theorien. So viele Menschen in unseren Gemeinden in Indien sind ungebildet, wie ich sagte, einige können nicht einmal lesen und schreiben - für mich sind sie genauso gleich wie die Doktoren in unserer Gemeinde. Denn es ist das Tragen des Kreuzes und das Töten des Fleisches, was Gemeinschaft hervorbringt.


Liebe Brüder und Schwestern, wir haben sieben Wochen damit zugebracht, 14 verschiedene Sitzungen über den alten und den neuen Bund abzuhalten. Ich hoffe, ihr denkt nicht, dass ihr alles verstanden habt. Wenn du vor Gott kommst und sagst: „Herr, ich beginne erst, einige Dinge zu sehen, die ich noch klarer sehen muss. Und zeige mir die Dinge, die über das hinausgehen, was wir in diesen Tagen gehört haben." Wie ich sagte, sind das alles nur Vorspeisen. Gott segne euch alle.



Die vertonte Videopredigt ist unter folgendem Link zu finden:


https://youtu.be/jtlGEITFO44