Ein wahrer Prophet und eine wahre Bewegung Gottes

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(Dieser Artikel ist der Inhalt einer Botschaft, die Joji Samuel, Ältester der CFC Kottayam, Indien, die er im Jahre 2015 auf der „All-India -Konferenz der CFC-Gemeinden“ in Bangalore gehalten hat)

Wie können wir die Herrlichkeit Gottes in unseren Gemeinden bewahren, bis Christus wiederkommt?

Wenn wir sagen, dass wir die Herrlichkeit Gottes in unserer Mitte bewahren wollen, gehen wir davon aus, dass die Herrlichkeit Gottes gegenwärtig in unserer Mitte ist. Wie können wir uns dessen sicher sein?

Wir haben in den letzten Jahren in unserer Mitte einige herrliche Wahrheiten gehört, die uns von der Sünde befreit und große Freiheit in unsere Mitte gebracht haben. Das ist ein Weg, wodurch wir wissen, dass Gott mit uns ist – denn Jesus sagte, dass wir erkennen können, dass wir die Wahrheit Gottes haben, wenn wir von der Sünde befreit sind ( Johannes 8,32). Aber jetzt müssen wir sehen, wie wir in dieser Freiheit weitermachen und vorankommen können.

Als Paulus gegen Ende seines Lebens an Timotheus schrieb, ermahnte er ihn: „Habe acht auf dich selbst und auf die Lehre; bleibe beständig dabei! (1. Timotheus 4,15-16). Und dann sagte er Timotheus, dass er, wenn er diese Dinge weiterhin tue, das Heil sowohl für sich selbst als auch für diejenigen, die ihn hören, sicherstellen werde. Wir haben in den vergangenen Jahren die Wirklichkeit der Wahrheiten erfahren, die uns befreit haben, und wir haben in unseren Versammlungen die Gegenwart Gottes in unserer Mitte erlebt. Dies sind einige der Beweise dafür, dass die Herrlichkeit Gottes in unserer Mitte ist.

Ich wurde in eine pfingstliche Familie hineingeboren und besuchte eine Pfingstgemeinde. Aber nach einer Weile merkte ich, dass viele der Dinge, über die ich sprach, in meinem eigenen Leben nicht der Realität entsprachen. Auch im Leben anderer Menschen in der Gemeinde, die ich besuchte, sah ich diese Wahrheiten nicht verwirklicht – nicht einmal im Leben der dortigen Pastoren und Leiter. Zu dieser Zeit las ich ein Buch mit dem Titel „Wie man ein siegreiches Leben führt“. Darin las ich von der Möglichkeit, ein Leben des Überwindens zu führen. Also dachte ich daran, mich mit dem Autor des Buches in Verbindung zu setzen. Aber der Name des Autors war mit „Ein unbekannter Christ“ angegeben. Als ich später Bruder Zac Poonen traf und hörte, wie er ebenfalls über dieses siegreiche christliche Leben predigte, fragte ich ihn, ob er dieser „unbekannte Christ“ sei, der das Buch geschrieben hatte. Aber er sagte, er sei es nicht. Später fand ich heraus, dass es sich bei dem Autor um jemanden handelte, der Ende des 19. Jahrhunderts in England lebte. Aus diesem Buch schöpfte ich zum ersten Mal Hoffnung auf ein Überwinderleben. Aber ich konnte von den Menschen in meinem Umfeld keine Hilfe dafür bekommen.

Dann lernte ich Bruder Zac Poonen näher kennen und begann, seine Bücher zu lesen. Ich hörte von ihm nicht nur die Botschaft von einem Leben, in dem die Sünde überwunden wird, sondern sah in ihm auch ein Beispiel für ein christusähnliches Leben. Er predigte darüber, dass Jesus unser Vorläufer ist, der in unser Fleisch kam und in jedem Punkt genauso versucht wurde wie wir – und überwunden hat. Das gab mir eine völlig neue Sicht des christlichen Lebens, und ich begann, mit Bruder Zacs Gemeinde ( Christian Fellowship Church) zusammenzuarbeiten. Sehr bald darauf erlebte ich auch eine echte Taufe im Heiligen Geist.

Die Pfingstbewegung begann als ein Werk Gottes im frühen 20. Jahrhundert. Wir alle haben gehört, wie Martin Luther (im 16. Jahrhundert) die Wahrheit von der Rechtfertigung durch den Glauben wiederentdeckt hat, die viele Jahrhunderte lang verschüttet gewesen war. Später brachte die Wiedertäufer-Bewegung die Wahrheit der Wassertaufe hervor. Dann kam John Wesley mit der Wahrheit, wie man ein heiliges Leben in Absonderung von der Welt führen kann. Später kam die Pfingstbewegung und stellte die Wahrheit über die Taufe im Heiligen Geist wieder her, wie sie von den Aposteln im ersten Jahrhundert verkündet worden war.

Wenn wir uns die Pfingstbewegung jedoch genauer ansehen, stellen wir fest, dass ihre Führer das Wirken des Heiligen Geistes allein mit der Ausübung seiner Gaben gleichsetzen. Ich habe keine Leiter der Pfingstbewegung gesehen, die die Kraft des Heiligen Geistes für ein heiliges Leben manifestiert hätten. Ihr Schwerpunkt lag nur auf den geistlichen Gaben. Ich beobachtete auch, dass sie zwar nach der Kraft des Heiligen Geistes strebten, aber fast alle immer noch dem Geld nachjagten und nach Ehrenpositionen strebten. Keiner von ihnen sprach von einem Leben als siegreicher Christ. Auch andere beobachteten diesen Widerspruch – aber niemand schien sich daran zu stören.

Das erinnert mich an eine Geschichte, die ich von einem Mann gehört habe, der einmal ein leitender Angestellter war, der aber nach seinem Eintritt in den Ruhestand ein psychisches Problem entwickelte. Dann ging er zu seinem Büroparkplatz und stellte sich vor, dass er immer noch sein Auto fuhr. Er machte also alle Bewegungen mit seinem Körper, als ob er ein Auto fahren würde – er bremste und parkte sein imaginäres Auto auf einem freien Platz. Dann öffnete er die Tür seines imaginären Autos, stieg aus, „schloss die Tür“ und ging zum Sicherheitsbeamten, um ihm zu sagen, er solle „auf sein Auto aufpassen“! Wenig später kehrte er auf den Parkplatz zurück und tat so, als würde er in das Auto einsteigen, es rückwärtsfahren und wegfahren. Einige Leute, die sein Verhalten beobachtet hatten, fragten den Sicherheitsbeamten eines Tages, was der Mann da mache. Er erzählte ihnen, dass der Mann früher, als er noch eine hohe Führungskraft war, mit seinem echten Auto dorthin kam, jetzt aber geistig verwirrt sei. „Aber“, sagte der Sicherheitsbeamte, „der Mann macht niemandem Probleme. Er parkt einfach sein imaginäres Auto, geht weg und kommt wenig später zurück und fährt damit weg. Also lasse ich ihn in Ruhe"! Die Leute fragten ihn daraufhin, warum er den Mann nicht zurechtgewiesen habe. Darauf antwortete der Sicherheitsbeamte: „Warum sollte ich ihn korrigieren, wenn er mir regelmäßig jede Woche die Parkgebühren zahlt und mir außerdem alle zwei Wochen hundert Rupien gibt, um sein Auto zu waschen?“

Das ist ein Bild für das, was heute in vielen Pfingstgemeinden geschieht: Die Leute tun so, als ob sie vom Heiligen Geist erfüllt wären, und machen verschiedene Bewegungen und Geräusche. Ihre Pastoren, die all diese Mätzchen beobachten, sagen: „Warum sollten wir sie stören? Sie zahlen doch jeden Monat ihren Zehnten und geben uns Pastoren auch regelmäßig Geschenke. Warum sollten wir ihnen also von der Realität eines echten, geisterfüllten, siegreichen Lebens erzählen?“ Natürlich haben diese Pastoren selbst kein siegreiches Leben! Aber das ist die Täuschung, die in vielen Pfingstgemeinden stattfindet.

Wegen dieser schrecklichen Situation in vielen Gemeinden hat Gott einen Mann in unsere Mitte gesandt –einen Mann mit einer Last für die Wirklichkeit in Gottes Gemeinde.

In Lukas 12,56 tadelte Jesus die Pharisäer dafür, dass sie die Zeit, in der sie lebten, nicht erkannten. Auch wir müssen die Zeit, in der wir leben, erkennen – und wir müssen sehen, wo wir selbst stehen. Und wir müssen mit dem Herrn voranschreiten. Der Mann, der diese gegenwärtige Zeit erkennt und die Last des Herrn für diese Zeit empfängt und diese Last aufnimmt und mit ihr vorwärtsgeht, ist ein wahrer Prophet.

Es gab viele Propheten in der Bibel, die eine Last des Herrn für ihre eigene Zeit empfingen. Johannes der Täufer war ein Prophet und ein von Gott gesandter Mann. Wenn wir uns sein Leben anschauen, können wir einige der einzigartigen Merkmale eines echten Propheten erkennen.

Als Erstes hatte Johannes nur eine einzige Botschaft. Sie lautete, „Tut Buße, tut Buße“, und er verkündete sie mit einer großen Bürde. War Johannes‘ Botschaft eine ausgewogene Botschaft? Ganz und gar nicht. Er hatte nur eine Botschaft: „Tut Buße.“ Jeder wahre Prophet hat eine von Gott gegebene Last – und deshalb wird seine Botschaft niemals ausgewogen sein. Wer waren die Leute, die in den Tagen von Johannes dem Täufer eine ausgewogene Botschaft verkündeten? Es waren die Pharisäer – die die Heilige Schrift eingehend studiert hatten. Sie predigten in ihren Synagogen eine „ausgewogene“ Botschaft, aber sie waren alle geistlich tot! Und das Volk saß in den Synagogen und hörte diesen so genannten „ausgewogenen“ Botschaften zu und blieb ebenso tot. Aber einige wenige unter ihnen, die nach Gott hungerten, gingen in die Wüste hinaus, um die unausgewogene Botschaft des wahren Propheten Gottes – Johannes des Täufers – zu hören. So wurden sie vor dem geistlichen Verderben gerettet.

Ein weiteres Merkmal eines wahren Propheten, das wir bei Johannes sehen, ist seine starke Sprache. Viele Prediger beginnen ihre Botschaften, indem sie ihre Zuhörer zunächst respektvoll grüßen. Aber Johannes begann seine Botschaften mit den Worten: „Ihr Schlangenbrut“! Er hat nicht gepredigt, um die Menschen zu unterhalten, sondern um sie von ihren Sünden zu überführen.

Ein drittes Merkmal eines wahren Propheten ist, dass er niemals Kompromisse eingehen wird. König Herodes hörte der Predigt des Johannes gerne zu und schätzte sie sehr. Wenn Menschen unsere Predigten schätzen, kann es schwierig sein, ihnen die Wahrheit über ihren geistlichen Zustand zu sagen. Aber Johannes fühlte keine solche Einschränkung. Er wies Herodes unverblümt zurecht und sagte ihm, dass er ein Ehebrecher sei, weil er die Frau seines Bruders geheiratet hatte. Johannes war kein Kompromissler oder Menschenfreund. Er verlor sein Leben, weil er die Wahrheit sagte. Aber er blieb der Botschaft, die Gott ihm gegeben hatte, treu – bis zum Schluss. So ist es bei jedem wahren Propheten.

Einige Menschen in Israel, die erkannten, dass Johannes ein wahrer Prophet war, der die Botschaft Gottes hatte, schlossen sich ihm in der Wüste an.

Wenn wir unsere Zeit und die Bewegung, zu der wir gehören ( CFC – Christian Fellowship Church), betrachten, können wir viele Ähnlichkeiten mit dem Dienst von Johannes dem Täufer feststellen

Als Erstes predigen auch wir wie Johannes nur eine Botschaft: Lasst euch durch die Kraft des Heiligen Geistes in das Bild Christi verwandeln . Wenn neue Leute zu unseren Versammlungen kommen, fragen uns einige von ihnen, warum wir jeden Sonntag über dasselbe Thema predigen. Sie sagen uns, dass wir keine ausgewogene Botschaft verkündigen! Aber das ist die Last, die der Herr in dieser Zeit für Sein Volk im Herzen trägt. Aber wie viele Christen gibt es, die erkennen, dass dies die Botschaft des Herrn für diese Zeit ist – dass dies die aktuelle Last des Herrn für Sein Volk ist? Und wie viele Christen gibt es, die bereit sind, „in die Wüste“ zu gehen, um bei Seinem Propheten zu sein?

Und weiter: Wie bei Johannes ist auch die Predigt, die wir in CFC hören, sehr stark und völlig kompromisslos.

Und wie diese gottesfürchtigen Männer zur Zeit des Johannes, so ruft der Herr auch heute Sein Volk auf, mit Jesus aus dem Lager hinauszugehen und Seine Schmach zu tragen.

Hast du die Last „gesehen“, die der Herr in dieser Zeit für Sein Volk hat? Wenn ja, wirst du dich für den Herrn – und mit dem Herrn – einsetzen? Aber du wirst einen Preis bezahlen müssen.

Hast du schon einmal beobachtet, wie ein Vogelschwarm fliegt? Es gibt einen Vogel, der den Schwarm anführt – und alle anderen Vögel folgen ihm pfeilförmig hinterher. Der Vogel an der Spitze führt den ganzen Schwarm an. Vor dem Vogelschwarm können sich viele Hindernisse befinden, z. B. Stromleitungen, Türme und andere Hindernisse. Es ist der Leitvogel, der sich all diesen Gefahren als Erster stellt. Und er weicht ihnen sorgfältig aus. Die anderen Vögel folgen dann sicher hinter ihm her – und sind dadurch geschützt. Auch für uns ist es ein großes Privileg, mit einem Mann Gottes verbunden zu sein und seinem Beispiel zu folgen, der die Last des Herrn trägt und uns vor allen geistlichen Gefahren auf dem Weg bewahrt.

Watchman Nee sagte einmal, dass wir uns mit der aktuellen „Welle des Geistes“ in unserer Zeit bewegen müssen. Wenn wir in der Zeit Martin Luthers gelebt hätten, wäre es richtig gewesen, auf der Seite Martin Luthers zu stehen. Aber wenn wir in der Zeit von John Wesley leben würden, sollten wir nicht nur für das eintreten, wofür Martin Luther stand. Denn zu diesem Zeitpunkt hatte Gott der Gemeinde durch Wesley schon mehr von Seinen Wahrheiten offenbart. Dann hätten wir mit Wesley für diese höheren Wahrheiten eintreten müssen. Sonst würden wir uns nicht mit der „Welle des Geistes“ zu dieser Zeit bewegen.

Im frühen 20. Jahrhundert begann sich der Heilige Geist mit der Pfingstbewegung zu bewegen, die die Taufe im Heiligen Geist betonte. Aber der Geist des Herrn führt das Volk Gottes jetzt weiter – zu einem Leben des Sieges und des Überwindens der Sünde, und so sollten wir uns alle mit der gegenwärtigen Bewegung des Geistes bewegen. Und diejenigen, die sich entscheiden, mit dieser aktuellen Bewegung des Geistes mitzugehen, werden auf der Seite des Propheten Gottes stehen und bereit sein, den Vorwurf zu ertragen, außerhalb des populären „religiösen christlichen Lagers“ zu stehen.

Wann immer Gott sich in den vergangenen Generationen auf eine neue Weise bewegt hat, gab es immer Widerstand von anderen Christen, die versucht haben, die neue Bewegung mit heftiger Kritik zu töten. Und die häufigste Art und Weise, mit der Menschen versuchen, eine Bewegung Gottes zu töten, ist, sie als falsche Lehre zu bezeichnen. Und die meisten Christen haben mehr Angst vor einer falschen Lehre, als davor, grobe Sünden zu begehen! So ist es für uns nicht verwunderlich, wenn wir hören, dass einige Bibelschulen in unseren Tagen ein Thema mit dem Titel „CFC-Gemeinden als eine Sektengruppe“ in ihrem Lehrplan für ihre Studenten haben!

Wenn in der Vergangenheit ein wahrer Prophet in der Christenheit auftauchte und eine neue Bewegung Gottes begann, wurde die Bewegung immer als Sekte betrachtet. So ist es nicht verwunderlich, dass dasselbe auch heute in der Christenheit geschieht.

Ein Buch über den christlichen Glauben, das um die Zeit des Apostels Johannes um 100 n. Chr. geschrieben wurde, spricht von drei Merkmalen eines falschen Propheten (in der Zeit des neuen Bundes) .

Erstens heißt es dort, dass ein falscher Prophet von seinen Zuhörern immer Geld für sich selbst verlangen würde. Wenn Paulus im 1. und 2. Korintherbrief über das Sammeln von Geld in der Gemeinde spricht, dann immer für die armen Gläubigen in anderen Gemeinden – und nie für sich selbst. Der Herr Jesus machte deutlich, dass niemand Gott und dem Geld dienen kann. Jeder Christ muss sich entscheiden, welchem von beiden er dienen will – Gott oder dem Geld. Er muss dem einen von ganzem Herzen dienen und das andere völlig aufgeben.

Wir alle wissen, wie sehr der Name Gottes in Indien durch christliche Prediger entehrt wird, die die Menschen ständig um Geld bitten. Viele Prediger in Indien haben im Namen der Verkündigung des Evangeliums riesige Geldsummen für sich angehäuft. Sie verdienen heute viel mehr, als sie jemals verdient hätten, wenn sie in einem weltlichen Beruf tätig gewesen wären. All dies beweist eindeutig, dass mit dem Evangelium, das solche Prediger verkünden, etwas nicht stimmt. Sie sagen, dass sie als Söhne des Königs des Universums wie irdische Könige leben müssen! Das ist eine Täuschung, die einen Gestank erzeugt hat, der das Zeugnis von Christus in Indien ruiniert hat.

Das zweite Zeichen, das in diesem Buch erwähnt wird, ist, dass ein wahrer Prophet (in Zeiten des neuen Bundes) immer von Ort zu Ort reist und seine Botschaft verkündet und nicht nur an einem Ort bleibt. Falsche Propheten hingegen lassen sich bequem an einem einzigen Ort nieder. Als die Menschen Jesus einmal drängten, bei ihnen zu bleiben, sagte er, dass Er auch an andere Orte gehen müsse, um Gottes Wort zu predigen (Lukas 4,42-43). Petrus sagte, Jesus sei immer„umhergezogen und habe Gutes getan“ ( Apostelgeschichte 10,38). So wird es jedem wahren Propheten gehen. Die Last, die der Herr ihm gegeben hat, zwingt ihn, von Ort zu Ort zu ziehen und diese Last zu verkünden. Ein falscher Prophet hat keine solche Last. Er lässt sich an einem Ort nieder und baut ein riesiges Hauptquartier für seinen Dienst, das in den Augen der Welt groß ist! Aber ein wahrer Prophet folgt Seinem Herrn, der sagte: „Mein Reich ist nicht von dieser Welt“ (Johannes 18,36).

Das dritte Kennzeichen eines falschen Propheten (so heißt es im Buch) ist die große Diskrepanz zwischen seinen Worten und seinen Taten – zwischen seinen Lehren und seinem Lebenswandel. Im Leben Jesu stimmten Seine Worte mit Seinem Leben überein – sie gingen Hand in Hand. InApostelgeschichte 1,1 lesen wir, dass Jesus erst tat und dann lehrte, was Er getan hatte. Der persönliche Lebensstil eines wahren Propheten wird ein starkes Zeugnis für die Botschaft sein, die er verkündet. Ein wahrer Prophet ist immer dann sehr betrübt, wenn er in seinem Leben ein Versagen sieht. Der Prophet Jesaja rief einmal aus: „Wehe mir, ich vergehe! Denn ich bin ein Mann mit unreinen Lippen … denn meine Augen haben den König gesehen!“ (Jesaja 6,5). Paulus sagte einmal: „Ich elender Mensch! Wer wird mich erlösen von diesem Todesleib?“ (Römer 7,24). Jeder wahre Prophet, der in Jesu Fußstapfen tritt, wird diese Trauer und Sehnsucht in seinem Herzen haben, ein Leben zu führen, das genau dem entspricht, was er predigt. Aber ein falscher Prophet stört sich nicht an der Tatsache, dass seine Lebensweise völlig anders ist als das, was er predigt. Ein falscher Prophet sagt im Grunde zu den Menschen: „Die Bibel ist für mich zum Predigen da – und für euch alle zum Praktizieren“!

Schließlich: Selbst wenn ein Prophet Gott bis ans Ende treu ist, wird seine Bewegung im Laufe der Zeit immer mehr abnehmen, weil die Menschen, die sich anfangs mit großer Aufrichtigkeit seiner Bewegung angeschlossen haben, allmählich anfangen, Kompromisse einzugehen. Der Prophet, der die Bewegung Gottes leitet, wird dies erkennen und sich bemühen, einen solchen „Abfall“ so weit wie möglich zu verhindern. Aber es mag ihm nicht gelingen, den Abfall zu verhindern. Wir lesen, dass Paulus‘ Mitarbeiter Demas ihn verließ (2. Timothus 4,10). Warum hat Demas Paulus verlassen? Weil es Paulus eine große Last war, dass die Arbeit in Reinheit weitergehen sollte? Und der kompromittierende Demas fand, dass das zu viel für ihn war. Später verließen auch viele andere in den Gemeinden in Asien Paulus (2. Timotheus 1,15). Warum verlassen Menschen, die sich einmal einer Bewegung Gottes mit einem wahren Propheten angeschlossen haben, diesen später wieder? Weil der Prophet völlig kompromisslos ist und Gott allein gefallen will, koste es, was es wolle, und niemals versucht, einem seiner Anhänger oder einem anderen Menschen zu gefallen. Viele seiner Anhänger wandern dann ab, weil sie nicht bereit sind, denselben Preis zu bezahlen.

Ein wahrer Prophet wird nie damit beschäftigt sein, große Versammlungen zu organisieren – noch wird er in seiner Predigt diplomatisch sein. Diejenigen, die diplomatisch sind, werden jedoch große Versammlungen organisieren wollen – und sie werden niemals wollen, dass jemand ihre Gruppe verlässt. Jesus war nie so. Er sagte den Menschen immer, dass diejenigen, die ihn verlassen wollten, ihn jederzeit verlassen könnten. Ein wahrer Prophet arbeitet auf dieselbe Weise. Seine Bürde ist, dass die Qualität der Bewegung niemals nachlassen darf. Sein Reich ist nicht von dieser Welt – und deshalb hat er kein Reich zu schützen. Dies ist ein weiteres Merkmal, an dem wir die wahren Propheten unserer Zeit erkennen können.

Erinnere dich daran, dass Jesus sagte, dass wir, wann immer wir einen wahren Propheten aufnehmen, tatsächlich Jesus selbst aufnehmen werden. Wir sollten also die wahren Propheten Gottes in unserer Zeit erkennen und sie mit ganzem Herzen aufnehmen. Jesus sagte weiter, dass diejenigen, die einen wahren Propheten aufnehmen, auch den Lohn eines Propheten erhalten werden ( Matthäus 10,40-41).

Wir haben nicht alle die Berufung, Propheten zu sein. Aber wenn wir einen wahren Propheten sehen, sollten wir zu ihm stehen und mit ihm aus dem Lager gehen und die Schmach mit ihm tragen. Dann werden auch wir den Lohn eines Propheten erhalten.

Lasst uns also diese Wahrheiten ernsthaft beherzigen und sie in unserem Leben anwenden. Damit bewahren wir nicht nur uns selbst vor der Täuschung, sondern auch viele andere um uns herum.

Möge es so sein. Amen.

Originalartikel: True Prophet And A True Movement of God