(Diese Botschaft wurde von Zac Poonen bei der „Heiligen Versammlung“ von Bruder Bakht Singh im Oktober 1963 gegeben, als Zac 23 Jahre alt und noch ein Offizier bei der Marine war)
Schriftlesung: Matthäus 5,13; 2. Könige 2,1-22; Apostelgeschichte 1,1-9
Gottes Vorsorge für diese Welt
In den obigen Abschnitten der Heiligen Schrift lesen wir von der Zeit, als der große Prophet Elia dabei war, in den Himmel aufgenommen zu werden. Gott sandte Elia zu einer Zeit, als Israel sich immer weiter von ihrem Gott abwandte. Zu einer Zeit hatte er Feuer vom Himmel herabgerufen. Nun war die Zeit gekommen, in den Himmel aufgenommen zu werden. Was würde mit dem Volk Israel geschehen?
Gott hatte Elia bereits in 1. Könige 19,16 gesagt: „Salbe Elisa, den Sohn Schafats, zum Propheten an deiner Stelle“. Das war Gottes Vorsorge. Es war dasselbe, als der Herr Jesus Christus auffuhr. Er ließ Seine Jünger in dieser Welt zurück, um Sein Werk fortzuführen.
Im Wissen, dass vor Elisa eine schwierige Aufgabe lag, fragte ihn Elia: „Bitte, was ich dir tun soll, ehe ich von dir genommen werde“ (2Kön 2,9). Das ist genau das, was der Herr Jesus Seinen Jüngern sagte: „Ihr werdet größere Werke als diese tun, denn ich gehe zum Vater“ (Joh 14,12). Elia sagte zu Elisa: „Doch wenn du mich sehen wirst, wie ich von dir genommen werde, so wird’s geschehen; wenn nicht, so wird’s nicht sein“ (2Kön 2,10). Elisa sah ihn auffahren und er nahm den Mantel, der Elia entfallen war. In derselben Weise, als der Herr Jesus in den Himmel aufgefahren war, sandte Er am Pfingsttag den Heiligen Geist in die Herzen Seiner Jünger.
Die Erhöhung des Herrn Jesus
Danach sagten die Prophetenjünger zu Elisa: „Weißt du auch, dass der Herr heute deinen Herrn von dir hinwegnehmen wird?“ (2Kön 2,3.5). Später, als Elia tatsächlich in den Himmel aufgefahren war, drängten dieselben Propheten Elisa, fünfzig Männer zu senden, um ihn zu suchen. Sie hatten mit ihrem eigenen Munde gesagt, dass Elia bald weggenommen werden würde. Dann sahen sie Elia auffahren. Doch sie haben nie geglaubt, dass er in den Himmel auffahren würde. Sie glaubten, dass der Heilige Geist Elia irgendwo abgeworfen haben würde. Das ist der Grund, warum sie nicht die Kraft von Elia empfingen.
In derselben Weise gibt es heute viele Menschen, die die Dinge intellektuell verstehen. Sie sagen mit ihrem Munde viele wunderbare Dinge, aber in ihrem Herzen wissen sie nicht, dass der Herr Jesus weit über alles hinaus erhöht worden ist. Paulus musste sogar den Gläubigen in Ephesus über Christi Erhöhung schreiben (Eph 1,18-23).
Elia sagte zu Elisa: „Wenn du mich auffahren siehst, nur dann wirst du einen doppelten Anteil von meinem Geist erhalten.“ Nur wenn wir in unserem Herzen mit den Augen des Glaubens sehen, dass der Herr weit über alles hinaus erhöht worden ist, empfangen wir die Fülle des Geistes. Gott wird uns den erhöhten Christus nur dann offenbaren, wenn wir Ihn darum bitten.
Wenn du das Buch der Offenbarung durchliest, wirst du sehen, dass das Lamm in der Mitte des Thrones ist. Es spielt keine Rolle, was die Menschen der Welt denken mögen. Gott hat den Herrn Jesus Christus weit über alles hinaus erhöht. Das ist der Grund, warum der Herr Jesus Seinen Jüngern sagte, dass alle Macht im Himmel und auf Erden in Seinen Händen ist. Derselbe Herr ist heute in unserer Mitte. Wir mögen nicht in der Lage sein, Ihn mit unseren eigenen Augen zu sehen, aber Er ist hier. Daher brauchen wir uns nicht um Kleinigkeiten wie den Regen zu sorgen, der unsere Versammlungen stören kann, weil wir wissen, dass alle Macht im Himmel und auf Erden in den Händen unseres Herrn ist. Wir brauchen nicht beunruhigt zu sein, was der amerikanische oder russische Präsident sagen mag, weil alle Macht immer noch und auf ewig in den Händen unseres Herrn Jesus Christus ist. Kein Mensch auf Erden kann ein Kind Gottes ohne die Erlaubnis des Herrn antasten. Aber die Prophetenjünger haben dies nie geglaubt. Solche Menschen können die Kraft Gottes nicht haben.
Das unfruchtbare Land und Gottes Heilmittel
Elisa war ein Zeuge Gottes. Kurz bevor der Herr Jesus in den Himmel auffuhr, sagte er Seinen Jüngern: „Ihr werdet meine Zeugen sein bis an das Ende der Erde.“ Wenn wir 2. Könige 2,19-22 lesen, werden wir sehen, auf welche Weise Gott möchte, dass wir Seine Zeugen bis ans Ende der Erde sind. Elisa ging nach Jericho und die Männer dieser Stadt erzählten Elisa, dass die Umstände in der Stadt angenehm, aber das Wasser schlecht und das Land unfruchtbar waren. Es war eine wunderbare Stadt. Es gab viele schöne Gärten, erstaunliche Gebäude, Universitäten und Schulen darin, und zudem viele wunderbare Dinge. Aber eines, was zum Leben unbedingt notwendig war, fehlte dort: Das Wasser war schlecht.
Wasser ist für unser Leben etwas Unentbehrliches. Man kann ohne schöne Gebäude leben. Man kann sogar ohne Nahrung tagelang ausharren. Aber man kann ohne Wasser nicht lange leben. Diese schöne Stadt mit schlechtem Wasser, unfruchtbarem Boden und ohne Früchte ist ein passendes Bild für den heutigen Menschen! Das Aussehen ist ansprechend, aber das Herz ist schlecht. Äußerlich sind sie so schön, sie tragen schicke Kleider, sie haben gute Manieren, sie haben viele akademische Grade und sie haben schöne Häuser. Aber das, was wesentlich ist – ewiges Leben – fehlt. Das ist es, was wir heute überall auf der Welt sehen – und nicht nur in der Welt, sondern auch in den Kirchen.
Wo hat Elisa diese Worte, die zu ihm gesagt wurden, gehört? In Jericho! Jericho war der Ort, wo sich Gottes Macht einst offenbart hatte. Jericho war eine sehr starke Stadt mit Mauern um die ganze Stadt herum. Als Josua mit den Kindern Israel zu dieser Stadt kam, waren ihre Mauern eingefallen. Zu dieser Zeit war Gottes Macht in dieser Stadt offenbar geworden. Aber nun, 500 Jahre später, gab es in dieser Stadt keine Kraft. Nun war das Land öde und unfruchtbar geworden.
Auf ähnliche Weise war Gottes Macht vor 2000 Jahren in Seiner Kirche machtvoll manifestiert worden. Seither hat es Zeiten gegeben, wo Gott diese Kraft erneut offenbart hat. Aber was sehen wir heute in den Kirchen und sogar in den so genannten neutestamentlich strukturierten Gemeinden? Die Situation ist angenehm, aber das Wasser des Lebens ist schlecht. Und das ist genau das, was nach den Worten des Herrn der Zustand dieser Welt in den letzten Tagen sein würde (Offb 3,17).
Was ist Gottes Heilmittel für dieses schlechte Wasser? Was ist Gottes Heilmittel für dieses unfruchtbare Land? Was ist Gottes Heilmittel für die Unfruchtbarkeit in deinem und meinem Leben? Was ist der Weg, auf dem reine Ströme lebendigen Wassers aus uns heraus fließen können? Wir finden die Antwort in Vers 20: „Bringt mir her eine neue Schale und tut Salz hinein.“
Das ist in diesen Tagen das Thema gewesen, über das wir nachgedacht haben: „Ihr seid das Salz der Erde.“
Gottes Heilmittel für eine unfruchtbare Welt und für die Fruchtlosigkeit in der Kirche ist: „Bringt mir eine neue Schale voller Salz.“ Gott möchte neue Schalen [Gefäße] haben, die voller Salz sind. Das Salz wurde in das Wasser hineingeworfen und der Herr sagte: „Ich habe dies Wasser gesund gemacht; es soll hinfort weder Tod noch Unfruchtbarkeit von ihm kommen“ (V. 21).
Das kranke, fruchtlose Land wurde geheilt. Was wir heute um uns herum benötigen ist die Heilung des Landes. Wie wurde es geheilt? Es wurde durch Salz geheilt, das aus einer neuen Schale aufs Land ausgegossen wurde. Aber ich möchte euch sagen, dass es gutes Salz war. Wäre es Salz gewesen, das seine Würzkraft verloren hätte, hätte es das Land nicht geheilt.
Gottes Verheißung
Kann Salz seine Würzkraft wiedergewinnen? Es gibt einen Weg.
In 2. Chronik 7,14 lesen wir: „Wenn mein Volk, über das mein Name genannt ist, sich demütigt, dass sie beten und mein Angesicht suchen und sich von ihren bösen Wegen bekehren, so will ich vom Himmel her hören und ihre Sünde vergeben und ihr Land heilen.“
Hier sagt uns der Herr, wie das Land geheilt werden kann. Wenn wir wie Salz sind, das seine Würzkraft verloren hat, müssen wir die vier Bedingungen erfüllen, die in diesem Vers genannt sind. Dann können wir diese Würzkraft wiedererlangen und das Land wird geheilt werden.
Uns demütigen
Die erste Bedingung ist, dass wir uns demütigen müssen. Das ist sehr schwer, nicht nur für Ungläubige, sondern auch für Gläubige.
Das Wort Gottes sagt in Philipper 2,5-8: „Ein jeder sei so gesinnt, wie Jesus Christus auch war. Er, der in göttlicher Gestalt war, hielt es nicht für einen Raub, Gott gleich zu sein, sondern entäußerte sich selbst und nahm Knechtsgestalt an.“ Du magst die Frage stellen: „Wie weit muss ich mich demütigen?“ Dieser Abschnitt der Heiligen Schrift sagt uns, dass wir uns so sehr demütigen müssen, so wie es der Herr Jesus Christus tat. Hast du dich so sehr gedemütigt? Das ist die erste Bedingung, damit das Salz seine Würzkraft wiedergewinnt, wie du auch in Matthäus 5,3 sehen kannst: „Selig sind die geistlich Armen.“
Es gibt mehrere Dinge, auf die wir stolz sein können. Es könnte unser Ruf oder unsere Popularität sein – weil andere eine hohe Meinung von uns haben. Aber wie stand es mit dem Herrn Jesus Christus? War er populär? Wir lesen in Jesaja 53,3: „Er war verachtet und von den Menschen verworfen.“ Der Herr Jesus war kein populärer Mensch. Er selber sagte in Lukas 6,26: „Weh euch, wenn euch jedermann wohlredet!“ Der Jünger steht nicht über dem Meister. Unser Herr wurde verachtet und von Menschen verworfen. Die Welt warf Ihn hinaus. Daher haben wir kein Recht, auf unsere Popularität stolz zu sein.
Vielleicht sind wir auf unsere Bildung oder auf unsere Erziehung stolz. Aber weißt du, was die Juden über den Herrn Jesus in Johannes 7,15 sagten: „Wie kann dieser die Schrift verstehen, wenn er es doch nicht gelernt hat?“ Der Herr Jesus hatte keine Bildung oder Erziehung, mit der Er hätte prahlen können. Das Wort Gottes sagt: „Ein jeder sei so gesinnt, wie Christus Jesus auch war.“
Vielleicht sind wir stolz auf unsere Schönheit. „Was habe ich für ein schönes Gesicht“, „welch schönen Körper habe ich“, und so weiter. Wie war es beim Herrn Jesus? Obwohl Er der schönste Mensch war, der jemals auf dieser Erde gewandelt ist, doch als Er am Kreuz hing, lesen wir in Jesaja 52,14: „… weil seine Gestalt hässlicher war als die anderer Leute und sein Aussehen als das der Menschenkinder“. Das heißt, dass sein Gesicht nicht wie das Gesicht eines Menschen aussah. Wie ist das passiert? Was haben Menschen diesem wunderschönen Gesicht angetan – das Gesicht, das schöner war als das der Menschenkinder? Sie haben ihm die Barthaare ausgerissen. Sie schlugen Sein Gesicht mit ihren Fäusten und spuckten Ihn an. Sie schlugen Ihn auf Seine Wangen. Sie setzten eine Dornenkrone auf Sein Haupt. Sie schlugen mit einem Rohr auf Seinen Kopf. Sie haben Ihm so viel angetan, dass Sein Gesicht schließlich nicht mehr wie das Gesicht eines Menschen aussah. Wir haben kein Recht, auf unsere Schönheit stolz zu sein.
Vielleicht sind wir auf unsere Fähigkeiten stolz. „Ich kann predigen. Ich kann schön beten. Ich kann die Bibel lehren. Ich kann mich um Gottes Kinder kümmern. Ich kann so viele andere Dinge machen.“ Auch wenn wir all das nicht sagen mögen, so können wir dies in unserem Herzen denken. Wie war es beim Herrn Jesus Christus? Er sagte: „Der Sohn kann nichts von sich aus tun, sondern nur was er den Vater tun sieht … Ich kann nichts von mir aus tun“ (Joh 5,19 und 30). Der Herr sagte, dass Er aus eigener Kraft nicht das Geringste tun konnte. Alles, was Er tat, tat Er in der Kraft des Heiligen Geistes. Sagen wir dasselbe? Wenn wir denken, wir seien fähig, etwas aus eigener Kraft zu tun, dann bedeutet das, dass wir darauf stolz sind. Das ist der Grund, warum das Salz seine Würzkraft verloren hat.
Manchmal sind wir stolz auf unsere Herkunft oder unsere Nachkommen. Wir sagen: „Mein Vater war ein Diener Gottes. Und alle meine Kinder sind Pastoren.“
Wenn du den Stammbaum des Herrn Jesus in Matthäus, Kapitel 1 und Lukas, Kapitel 3, durchliest, wirst du dort Namen von Männern und Frauen zur Zeit des Alten Testaments finden, von denen einige zu den schlimmsten Sündern gehörten. Unser Herr Jesus demütigte sich so sehr, dass Er einige der sündigsten Ahnenreihen auswählte, durch die Er in diese Welt kam. So sehen wir, dass unser Herr nichts zum Rühmen hatte.
Vielleicht sind wir stolz auf unsere schönen Häuser, die wir haben. Du magst denken: „Ich habe vier Zimmer in meinem Haus“ oder „Ich habe sechs Zimmer in meinem Haus“. Wiederum, wie war es beim Herrn Jesus? Wir lesen, dass Er keinen Platz hatte, um Sein Haupt hinzulegen. „Ein jeder sei so gesinnt, wie Christus Jesus auch war. Er, der in göttlicher Gestalt war, demütigte sich selbst und nahm Knechtsgestalt an.“ Es gab keinen Grund, warum Er jemals auf diese Erde hätte kommen sollen, außer um unseretwillen. Doch demütigte Er sich und wurde ein Knecht.
Es ist manchmal sehr schwer, ein Knecht zu sein. Wer ist größer? Der, welcher bei einer Versammlung spricht oder der dient? Ist nicht der, der spricht, größer? Aber der Herr Jesus sagt: „Ich bin unter euch wie ein Diener.“ „Ein jeder sei so gesinnt wie Christus Jesus auch war.“ Ihr mögt euch an jene Nacht im Obergemach erinnern, als Jesus ein Handtuch nahm und die Füße Seiner Jünger abtrocknete. Keiner der Jünger wäre bereit gewesen, solch eine niedrige Arbeit zu machen. Male dir aus, wie der Gott der Herrlichkeit die Füße der sündigen Menschen wusch, unter denen auch Judas Iskariot war? Sehr oft schämen wir uns, niedrige Arbeiten zu erledigen. Aber das Wort Gottes sagt: „Ein jeder sei so gesinnt, wie Christus Jesus auch war.“ Weil wir stolz sind, sind wir wie Salz geworden, das seine Würzkraft verloren hat.
In Psalm 22 finden wir ein Bild von der Kreuzigung. Dort wird in Vers 7 die Erfahrung des Herrn Jesus Christus beschrieben, als Er am Kreuz hing: „Ich bin ein Wurm und kein Mensch.“
Du weißt, was ein Wurm ist. Er kriecht auf dem Boden und die Menschen mögen drauftreten, ohne es zu bemerken. Niemand kümmert sich um einen Wurm. Das ist die Art und Weise, wie sie den Herrn Jesus behandelten.
Du und ich haben kein Recht, vor Gott irgendetwas mehr als ein Wurm zu sein. Doch sehr oft beklagen wir uns über viele Dinge. Wir sagen: „Ich möchte einen netten Ort zum Schlafen. Ich möchte genug zum Essen haben. Ich habe darauf jedes Recht.“ Aber erinnere dich, dass der Knecht nicht größer als sein Herr ist und dass der Jünger nicht über seinem Meister steht. Wenn der Herr Jesus sich bis zur Stellung eines Wurms erniedrigte, haben du und ich kein Recht, etwas Größeres zu fordern. Hast du jemals von einem Wurm gehört, der sich beklagt? Menschen mögen ihn treten, quetschen, darauf trampeln oder ihn sogar töten, aber er wird nie seinen Mund auftun.
Bei einer Schlange ist es ganz anders. Wenn du auf eine Schlange trittst, wirst du sofort gebissen werden. So ist es mit den Menschen in der Welt. Wenn jemand sie ein bisschen verletzt, werden sie sofort zornig. Wenn sich Gläubige so verhalten, sind sie Salz, das seine Würzkraft verloren hat. Das ist der Grund, warum das Land nicht geheilt ist und warum es keine Frucht gibt. Sehr oft beten wir für Erweckung und mehr Frucht. Aber bevor wir dies erneut tun, sollen wir uns fragen, ob wir diese erste Bedingung erfüllt haben. Haben wir uns so sehr wie unser Herr gedemütigt? Wir mögen diesen Vers, 2. Chronik 7,14, oft gehört haben. Aber möge uns der Heilige Geist heute diese Worte mit frischer Kraft aufs Herz legen.
Beten
Die zweite Bedingung, die wir in diesem Vers sehen, besteht darin, dass wir beten sollen.
Wir reden viel über Gebet, aber wir beten in Wirklichkeit sehr wenig. Ich glaube, dass wir oft nicht beten, weil wir nicht glauben, dass der Herr antworten wird. Wenn wir wirklich glaubten, dass der Herr Gebet erhört, würde unser Gebetsleben vollständig verändert werden. Der Herr Jesus Christus sagte: „Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben geben könnt, wie viel mehr wird der Vater im Himmel den Heiligen Geist geben denen, die ihn bitten!“ (Lk 11,13).
Ich möchte dir dazu ein persönliches Zeugnis geben.
Ich erwähne das zur Ehre Gottes und als ein Zeugnis, was Gott tut, wenn Seine Kinder beten. Ich wollte unbedingt hierher zur „Heiligen Versammlung“ 1963 kommen. Ich kam letztes Jahr und wurde sehr gesegnet. Daher wollte ich auch dieses Jahr unbedingt kommen. Ich arbeite zur Zeit am Marinestützpunkt in Cochin. Am Ersten des Monats wurde mir gesagt, dass mir für die Zeit dieser „Heiligen Versammlung“ Urlaub gewährt würde. Eine Woche später jedoch erhielten wir Informationen aus Neu Delhi, dass es eine „ All-India-Leistungsschau“ in Mysore geben würde, und dass die Armee sowie auch die Luftwaffe daran teilnehmen sollten. Eine der anderen Offiziere meines Büros musste am 9. Oktober zu dieser Ausstellung aufbrechen. Daher wurde mein Urlaub storniert. Ich gab alle Hoffnung auf, dieses Jahr zu dieser „Versammlung“ [in Hebron] zu kommen.
Am 12. Oktober las ich in meiner morgendlichen stillen Zeit meinen täglichen Abschnitt in 2. Samuel 2. Der erste Vers lautete: „David befragte den Herrn und sprach: Soll ich hinauf in eine der Stätte Judas ziehen? Und der Herr sprach zu ihm: Zieh hinauf!“ Daher spürte ich, dass der Herr mich bat, zu dieser „Versammlung“ zu fahren. Daher betete ich erneut: „Herr, möchtest Du, dass ich zu dieser Versammlung fahre?“ Als ich den Vers 1 weiter betrachtete, las ich: „Und David sprach: Wohin? Er sprach: Nach Hebron.“ Auf einmal glaubte ich, dass der Herr mich definitiv anwies, nach Hebron zur „Heiligen Versammlung“ zu fahren. Daher sagte ich: „Herr, wenn mein Urlaub nach Deinem Willen storniert wurde, dann nehme ich das freudig an. Aber wenn das Satans Versuch ist, mich daran zu hindern, nach Hebron zu fahren, dann widerstehe ich ihm in Deinem Namen.“ Der Herr hat gesagt: „Wenn zwei unter euch eins werden auf Erden, worum sie bitten wollen, so soll es ihnen widerfahren von meinem Vater im Himmel“ (Mt 18,19). So nahm ich diese Verheißung zusammen mit einigen Brüdern und Schwestern in Anspruch.
Zwei Tage später, am 14. Oktober, kam aus New Delhi ein Befehl, dass die Marine nicht an der Leistungsschau teilnehmen würde, sondern nur die Armee und die Luftwaffe. So erhielt ich meinen Urlaub und konnte rechtzeitig hierher kommen. Ich erwähne das, um euch zu zeigen, dass Gott Gebet erhört. Es war nicht durch meine Stärke und Macht. Dies war auf Grund der Gebete von Gottes Kindern möglich. Ich weiß, dass viele von euch hier in Hebron ebenfalls für mich gebetet haben. Das ist der Grund, warum der Herr den Part der Marine bei dieser Leistungsschau abgesagt hat. Gott wird um Seiner Kinder willen Himmel und Erde erschüttern, wenn wir bloß zu Ihm beten.
Es heißt hier in diesem Vers: „Wenn mein Volk, über das mein Name genannt ist, sich demütigt und betet.“ Es ist zwecklos, zum Gebet zusammenzukommen, wenn wir Stolz in unserem Herzen haben. Manchmal sind wir Christen stolz auf unsere Position. Wenn ein reicher Bruder, dem es gut geht, zu uns kommt, um mit uns zu reden, werden wir mit ihm eine lange Zeit auf nette Weise reden. Aber wenn ein armer, demütiger Bruder mit einem zerrissenen Hemd kommt, um mit uns zu reden, vernachlässigen wir ihn und bemühen wir uns nicht einmal um ihn. Das ist unsere Natur. Das ist der Grund, warum das Salz seine Würzkraft verloren hat. Ich möchte euch warnen, dass wir vor dem Richterstuhl Christi einige große Überraschungen erleben werden. Diese armen, demütigen Brüder, die wir heute verachten, mögen an diesem Tag direkt vor uns in der Reihe stehen. So erinnert euch, liebe Geschwister, dass Beten nutzlos sein wird, wenn wir uns nicht zuerst gedemütigt haben.
Gottes Angesicht suchen
Die dritte Bedingung in diesem Vers ist, dass wir Gottes Angesicht suchen.
Ich frage mich, ob wir das tun. Sehr oft begehren wir eine Menge anderer Dinge wie bessere Jobs, bessere Häuser, gute Ehemänner oder gute Ehefrauen (mit einer Menge Geld) und so weiter. Aber wir suchen nicht Gottes Angesicht. David sagt in Psalm 27,4: „Eines bitte ich vom Herrn, das hätte ich gerne: dass ich im Hause des Herrn bleiben könne mein Leben lang, zu schauen die schönen Gottesdienste des Herrn und seinen Tempel zu betrachten.“
David war ein großer König. Er war reich, er hatte viele Schlachten gewonnen und hatte einen guten Ruf. Doch er sagte: „Ich bin nicht zufrieden. Eines habe ich vom Herrn erbeten. Nicht etwa, dass ich der König der ganzen Welt werden sollte oder dass ich ein großer Prediger werden oder dass ich sehr berühmt werden sollte. Aber das Eine, was ich vom Herrn begehre ist, dass ich die Schönheit meines Herrn sehen möge, und dass ich mein ganzes Leben lang mehr und mehr von Seiner Schönheit betrachten möge.“ Ist das auch der einzige Wunsch für unser Leben?
In Johannes, Kapitel 20, lesen wir von einer anderen Person, die ebenfalls nur diesen Wunsch hatte. Das war Maria Magdalena. Sie ging an diesem Sonntagmorgen sehr früh zum Grab. Warum schlief sie zu der Zeit nicht? Warum wachte sie so früh auf, als es noch dunkel war und ging zum Grab? Weil sie dieses eine Verlangen in ihrem Leben hatte, und das war, den Herrn zu sehen. Wir lesen, dass sie das Grab leer vorfand, als sie dorthin kam. Daher rannte sie weg und erzählte es einigen der anderen Jünger. Sie kamen ebenfalls und schauten ins Grab und kehrten dann zurück nach Hause, vielleicht um weiterzuschlafen.
Aber Maria Magdalena stand weinend vor dem Grab. Siehst du, die Jünger haben den Herrn nicht so sehr geliebt wie es Maria tat. Als sie das leere Grab sahen, gingen die Jünger nach Hause, um weiterzuschlafen. Aber Maria konnte das nicht, weil Jesus für sie alles war. Gott braucht heute in der Kirche solche Menschen. Als der Herr zu Maria Magdalena kam, dachte sie, Er wäre der Gärtner, und daher sagte sie zu ihm: „Herr, hast du ihn weggetragen, so sage mir, wo du ihn hingelegt hast; dann will ich ihn holen.“ Sie war bereit, sogar den Leichnam wegzutragen. Nun, ihr wisst, dass es für eine Frau fast unmöglich wäre, einen Leichnam wegzutragen. Aber ihre Liebe für den Herrn war so groß, dass sie bereit war, um Seinetwillen jede Härte auf sich zu nehmen. Das ist die Bedeutung davon, Gottes Angesicht zu suchen. Es bedeutet nur ein Verlangen zu haben – die Schönheit des Herrn zu schauen – und sonst nichts. Mein Ziel ist es nicht, ein reicher oder ein großer Mensch auf dieser Welt zu sein, sondern Tag für Tag einfach die Schönheit meines Herrn mehr und mehr zu sehen.
Ich erinnere mich an die Geschichte eines Mannes, der einmal das Haus einer Witwe besuchte. Sie war sehr arm, aber sie liebte den Herrn. Sie hatte vier oder fünf Kinder und lebte in einer sehr kleinen Lehmhütte. Der Mann fragte sie: „Wie kommt es, dass dein Heim so voller Freude und Liebe ist? Du hast nicht viel Geld. Deine Kinder sind alle halb verhungert, doch du bist immer am Lächeln. Du hast so viele Schwierigkeiten und Krankheiten in deinem Haus, und doch bist du immer fröhlich. Was ist das Geheimnis deines Lebens?“ Sie antwortete: „Jesus Christus bedeutet mir alles. Ich brauche sonst nichts auf dieser Welt.“
Meine Lieben, wenn der Herr Jesus für uns alles geworden ist, dann würden wir auch so wie sie sein. Andererseits, was ist der Grund, warum wir so oft murren und klagen? Wir nennen uns selber Kinder Gottes und doch fangen wir an zu klagen, wenn wir kleine Unannehmlichkeiten erleben. Warum ist das so? Weil der Herr Jesus für uns nicht alles geworden ist. O, möge der Herr Jesus von nun an alles für uns werden, und dass wir mit dem Psalmisten sagen könnten: „Herr Jesus, es gibt nichts und niemanden auf dieser Erde, den ich außer dir begehre“ (Ps 73,25). Das ist die dritte Bedingung, die wir erfüllen sollten, um unsere verlorene Würzkraft wiederzugewinnen.
Uns von unseren bösen Wegen bekehren
Die vierte Bedingung in 2. Chronik 7,14 ist, dass wir uns von unseren bösen Wegen bekehren müssen.
Es mag in unserem Leben viele böse Wege geben. Wir mögen sehr stolz sein und das ist vielleicht der Grund, warum wir andere Menschen so oft missverstehen und so viel Zeit damit verbringen, sie zu kritisieren. Gott hat uns eine Zunge gegeben, um Seinen Namen zu verherrlichen, aber wir missbrauchen sie oft für lieblose Kritik. Vielleicht haben wir in unserem Herzen Bitterkeit gegen gewisse Brüder oder Schwestern. Wir mögen diese Bitterkeit nicht äußerlich zeigen, aber sie ist dennoch in unserem Herzen. Oder vielleicht hegen wir Eifersucht in unserem Herzen. Nun, all diese Wege gehören dem Bösen.
Manchmal erzählen wir Lügen. Was ist eine Lüge? Du magst nichts mit deinem Munde sagen. Aber sogar wenn du etwas tust, um bei einem anderen einen falschen Eindruck zu erwecken, so ist das auch eine Lüge. Wenn du andere Menschen zu denken veranlasst, dass du heiliger bist, als du es in Wirklichkeit bist, so ist das auch eine Lüge und ein Gräuel in den Augen des Herrn. So gibt es also viele böse Wege, die wir nicht als solche erkennen mögen. So können wir beispielsweise das Meditieren über Gottes Wort oder den Besuch der Versammlungen vernachlässigen (Hebr 10,25). Normalerweise würden wir diese Dinge nicht als Sünde einstufen.
Manchmal werden die häuslichen Pflichten vernachlässigt. Die Bibel sagt: „Ihr Männer, liebt eure Frauen, wie auch Christus die Gemeinde geliebt hat.“ Es gibt in Bezug auf die Liebe, die Christus für die Kirche hat, keine Grenze. In derselben Weise sollte es für die Liebe der Ehemänner für ihre Ehefrauen keine Grenze geben. Aber sehr oft ist das nicht der Fall. Das ist der Grund, warum das Salz seine Würzkraft verloren hat. Wiederum sagt das Wort Gottes: „Ihr Frauen, ordnet euch euren Männern unter wie dem Herrn.“ Das bedeutet, dass genauso wie sich die Kirche Christus voll unterordnet, so sollten es auch die Frauen gegenüber ihren Ehemännern tun. Aber manchmal ist den Ehefrauen nicht danach zumute, dies zu tun. Daher hat das Salz seine Würzkraft verloren.
Das Wort Gottes sagt: „Ihr Väter, erzieht eure Kinder in der Furcht des Herrn.“ Doch wie viele Kinder von Gläubigen gibt es heute, die auf den Wegen der Welt wandeln! Warum ist das so? Weil die Eltern ihnen nie die Furcht Gottes beigebracht haben. Sie haben ihren Kindern gute Manieren beigebracht, sie haben ihnen eine gute Erziehung gegeben und schöne Kleider zum Anziehen, aber sie haben ihnen nie beigebracht, den Herrn zu fürchten. Das ist der Grund, warum später, nachdem die Kinder erwachsen geworden sind, die Eltern voll von Bedauern sind. Aber dann ist es zu spät, um die Kinder zu disziplinieren.
Das Wort Gottes sagt ferner: „Ihr Kinder seid euren Eltern gehorsam.“ Einige Kinder denken, dass sie zu alt geworden sind, um ihren Eltern zu gehorchen. Aber wir lesen in Lukas 2,51, dass der Herr Jesus Christus Maria und Josef bis zum Alter von 30 Jahren untertan war.
Somit siehst du, wie viele böse Wege in uns sein können. Das ist der Grund, warum das Salz seine Würzkraft verloren hat und warum das Land nicht geheilt ist. Das ist der Grund, warum das Wasser schlecht ist und der Boden unfruchtbar bleibt.
Gottes Verheißungen
Hier ist die Verheißung im Wort Gottes: „Wenn mein Volk, über das mein Name genannt ist, sich demütigt, dass sie beten und mein Angesicht suchen und sich von ihren bösen Wegen bekehren, so will ich vom Himmel her hören und ihre Sünde vergeben und ihr Land heilen.“
Was für eine wunderbare Verheißung ist das für all jene, die diese vier Bedingungen erfüllen!
„Ich will hören“
Gott verspricht uns, vom Himmel her zu hören. Weißt du, was passiert, wenn Gott vom Himmel her hört?
Einst schrie Elia und der Herr hörte und Feuer fiel vom Himmel. Und all die Leute fielen auf ihr Angesicht und riefen: „Der Herr ist Gott!“ Du erinnerst dich abermals wie die Jünger in Apostelgeschichte 4 beteten und der Herr hörte vom Himmel. Was war das Ergebnis? Die ganze Stätte, wo sie versammelt waren, erbebte. Wir lesen auch in Apostelgeschichte 16,25, dass Paulus und Silas im Gefängnis waren und anfingen, Gott Loblieder zu singen. Gott hörte vom Himmel und das ganze Gefängnis wurde durch ein Erdbeben erschüttert. Du erinnerst dich an Josua 10,12, als Josua betete, und der Herr vom Himmel her hörte. An diesem Tag standen Sonne und Mond 24 Stunden lang still. „Ich will vom Himmel her hören“ ist eine wunderbare Verheißung.
„Ich will vergeben“
Weiter sagt Gott in 2. Chronik 7,14: „Ich will ihre Sünde vergeben.“
O, welch ein wunderbarer Gott! Es spielt keine Rolle, wie böse du gewesen sein magst. Es spielt keine Rolle, wie viele Sünden du im Leben begangen haben magst. Wenn du dich jetzt selber demütigst, und glaubst, dass der Herr Jesus am Kreuz für deine Sünden gestorben ist – dass Er sein Herz zerbrechen ließ und sein kostbares Blut bis zum letzten Tropfen für deine Sünden vergossen wurde – wird Gott dir in diesem Augenblick jede einzelne deiner Sünden vergeben! Gott sagt: „Auch wenn eure Sünde blutrot ist, so soll sie doch schneeweiß werden“ (Jes 1,18). Gott hört immer noch vom Himmel her und vergibt unsere Sünde.
Bitte schlage Micha 7,18-19 auf und beanspruche die wunderbare Verheißung Gottes, während du diese Verse liest: „Wo ist solch ein Gott, wie du bist, der die Sünde vergibt und erlässt die Schuld denen, die übrig geblieben sind von seinem Erbteil; der an seinem Zorn nicht ewig festhält, denn er ist barmherzig! Er wird sich unser wieder erbarmen, unsere Schuld unter die Füße treten und alle unsere Sünden in die Tiefe des Meeres werfen.“
Gemäß 2. Korinther 1,20 können wir diese Verheißung für uns in diesem Augenblick im Namen des Herrn Jesus Christus beanspruchen.
Er ist ein Gott, der bereit ist zu vergeben (Neh 9,17). Und nicht nur das, sondern Gott sagt auch, dass Er unserer Sünden und unserer Ungerechtigkeiten nicht mehr gedenken wird (Hebr 8,12). Er wird deiner Vergangenheit nicht mehr gedenken. Wenn du demütig zum Kreuz kommst und sagst: „O Gott, sei mir Sünder gnädig“, wird Er dir umgehend vergeben, weil der Herr Jesus bereits an deiner Stelle für deine Sünden gestorben ist.
„Ich werde heilen“
Dann lesen wir in diesem Vers, dass Gott sagt: „Ich werde ihr Land heilen.“
Dein Leben ist voll von einer Krankheit, die man Sünde nennt. Sie ruiniert dich und bringt dich um. Deine äußere Erscheinung mag ansprechend sein, aber dein Herz ist böse. Gott sagt: Wenn du mit einem demütigen, zerbrochenen Herzen kommst, wird Er diese Krankheit heilen. Vielleicht war dein Leben öde und unfruchtbar. Vielleicht ist das Wasser des Lebens, das von dir ausströmt, schlecht. Aber Gott sagt, dass Er das Land heilen wird, wenn du die vier Dinge tust, die in diesem Vers erwähnt sind.
Ich möchte, dass du die Reihenfolge beachtest, die in diesem Vers gegeben ist: „Ich will vom Himmel her hören, ich will ihre Sünde vergeben, ich will ihr Land heilen.“ Das Land kann nicht geheilt werden, bevor unsere Sünden vergeben wurden. Somit sehen wir, dass, wenn wir uns demütigen und beten und Gottes Angesicht suchen und uns von unseren bösen Wegen bekehren, dann wird das Salz wieder die Würzkraft gewinnen, die es verloren hatte. Der Herr Jesus sagte: „Ihr seid das Salz der Erde. Wenn nun das Salz nicht mehr salzt, was ist dann der Nutzen eines solchen Salzes?“ Möge Gott uns helfen, diese vier Bedingungen zu erfüllen und somit die Würzkraft zurückzugewinnen, die wir verloren haben.
Ein neues Gefäß voller Salz
Schlage für einen Augenblick 2. Könige 2,20 auf, und du wirst sehen, wonach Gott Ausschau hält. Elisa nahm ein neues Gefäß. Gott sucht nicht nach neuen Methoden, noch nach neuen Organisationen in dieser Welt, um das Evangelium zu verkünden. Der Herr sucht nach neuen Gefäßen voller Salz, durch die Er Seine Vorhaben ausführen kann. Gott wird diese Welt nicht selber evangelisieren. Wenn Gott es gewünscht hätte, hätte Er vom Himmel donnern können, um das Evangelium dieser Welt zu verkünden. Aber das ist nicht Seine Methode. Er möchte das Salz in das Innere eines menschlichen Gefäßes legen und es dann auf das Land ausschütten.
Elisa hätte das Salz in seine Hände nehmen und ausschütten können. Aber das tat er nicht. Er nahm ein neues Gefäß, mit Salz gefüllt, und warf das Salz dann in das Wasser. Das Land und das Wasser wurden sofort geheilt. Gott gebe es, dass wir bereit sein mögen, taugliche Gefäße in den Händen des Meisters zu sein, die von allen Dingen dieser Welt entleert und mit Christus gefüllt sind.
Ich möchte noch einen weiteren Punkt aufzeigen, den du hier beachten solltest. Nachdem die Schale mit Salz gefüllt wurde, ließ Elisa das Salz nicht in der Schale bleiben – er schüttete es aus.
Gott füllt dein und mein Leben nur zu dem Zweck, dass wir im Dienst für andere ausgegossen werden mögen. Wir mögen Gott lange gebeten haben, uns mit Seinem Heiligen Geist zu erfüllen und uns den einen oder anderen geistlichen Segen zu geben. Aber vielleicht erbitten wir diese Dinge aus einem selbstsüchtigen Grund. Gott wird uns nicht mit Seinem himmlischen Salz füllen, sodass wir herumgehen und gegenüber anderen prahlen, wie geistlich wir sind.
Wir lesen über unseren Herrn Jesus in Jesaja 53,12, dass „er sein Leben in den Tod gegeben hat“. Auf Grund dessen können deine und meine Sünden heute vergeben werden. Wir sollen bereit sein, im Dienst für andere ausgegossen zu werden. Sonst wird das Land nie geheilt werden. Der Herr möchte nicht, dass wir mit Wasser gefüllte Tanks sind. Er möchte, dass wir Kanäle sind, durch welche die Ströme lebendigen Wassers von uns heraus hin zu anderen fließen können. Gott hält nach solchen Gefäßen Ausschau – nach jenen Menschen, die bereit sind, ausgegossen zu werden.
Die Augen des Herrn durchziehen die ganze Erde, um nach solchen Gefäßen Ausschau zu halten. Es spielt keine Rolle, wenn du nicht gebildet bist. Wir lesen in 2. Chronik 7,14 nichts über Bildung. Es spielt keine Rolle, wenn du in deinem ganzen Leben keinen einzigen Tag in der Schule warst. Es spielt sogar keine Rolle, wenn du der ärmste oder dümmste Mensch auf Erden bist. Gott sucht überhaupt nicht nach solchen Dingen. Er sucht nicht nach Bibelwissen oder nach Diplomen von Bibelschulen. Er sucht nach etwas anderem.
„Wenn mein Volk, über das mein Name genannt ist, sich demütigt, dass sie beten und mein Angesicht suchen und sich von ihren bösen Wegen bekehren, so will ich vom Himmel her hören und ihre Sünde vergeben und ihr Land heilen.“
Es spielt keine Rolle, wer du bist. Bei Gott gibt es kein Ansehen der Person, Wenn du bereit bist, diese Bedingungen zu erfüllen und für andere ausgegossen wirst, dann wird Gott dich gebrauchen, egal wer du sein magst.
Amen.
Originalartikel: A New Vessel Full of Salt
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