Geistliche Gefahren, wenn wir gesegnet werden

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Wenn der Segen des Herrn über unser Leben und über unsere Arbeit kommt, begegnen wir vielen Gefahren.


Geistlicher Stolz Die erste aller Gefahren ist geistlicher Stolz. Satan wird uns versuchen, unser geistliches Wachstum und unseren Dienst mit dem anderer Menschen zu vergleichen. Gott widersteht jeder stolzen Person ­ sei sie nun ein Gläubiger oder Ungläubiger. So sind wir nur sicher, wenn wir unser Angesicht vor Gott allezeit in den Staub legen.


Stolz wird dazu führen, dass wir die Gnade Gottes verlieren, sogar wenn wir unsere Gaben nicht verlieren. Wir mögen immer noch einen Dienst haben, aber die Gnade und die Salbung Gottes werden nicht mehr auf unserem Leben sein. Als Luzifer sündigte, verlor er seine Salbung, aber er verlor nicht seine übernatürlichen Gaben.


Er besitzt diese Gaben sogar heute noch. Dies sollte für jeden eine Warnung sein, der sich selber seiner Gaben oder seines Dienstes rühmt. Unreife Gläubige (die nicht zwischen Gnade und Gaben unterscheiden können) mögen uns schmeicheln und uns sagen, dass die ,,Salbung Gottes" noch auf uns ist, sogar wenn über unserem Leben und Dienst ,,Ikabod" (,,die Herrlichkeit ist gewichen") geschrieben steht (1Sam 4,21). Die Gefahr ist, dass die Stimme dieser Schmeichler nach und nach die überführende Stimme des Heiligen Geistes in unserem Herzen ersetzen kann.


Es gibt tatsächlich nur ein unfehlbares Zeichen von Gottes Segen in unserem Leben ­ dass wir zunehmend Christusähnlich werden ­, denn das ist es, wozu Er uns vorherbestimmt hat (Röm 8,29). Gott hat uns nicht vorherbestimmt, dass wir in den Himmel kommen oder um einen großen Dienst zu haben. Er hat uns dazu vorherbestimmt, wie Jesus zu sein.


Wir dürfen Redekunst und Salbung nicht verwechseln. Ein gesalbter Dienst wird Menschen stets zu einer tieferen Hingabe an Jesus führen, zu einer größeren Gebrochenheit und zu einem größeren Hass auf die Sünde. Redekunst andererseits wird Menschen bloß anziehen, um uns zu bewundern und an uns zu hängen. Viele Politiker sind große Redner und können die Zuhörer stundenlang in Bann halten und sie gefühlsmäßig bewegen. Aber sie binden Menschen an sich. Redner sind stolz, wohingegen gesalbte Prediger demütig sind.


Fehlende Bereitwilligkeit, Zurechtweisung anzunehmen Eine zweite Gefahr ist die fehlende Bereitwilligkeit, korrigiert zu werden. Wenn Gott unseren Dienst segnet, ist es leicht, dass wir anfangen zu denken, dass wir niemals falsch liegen können. Wir können dann nicht einmal von älteren Brüdern korrigiert werden. Wir werden uns dann angesichts jeder Zurechtweisung rechtfertigen.


Als Judas Iskariot vom Herrn zurechtgewiesen wurde, war er verärgert, ging hinaus und verriet umgehend den Herrn (vergleiche Joh 12,4-8 mit Mt 26,10 und 14).


Damit zerstörte er sich selbst. Petrus jedoch demütigte sich, sogar als Jesus ihn ,,Satan" nannte. Somit rettete er sich selbst.


Der Heilige Geist zeigt uns immer die Herrlichkeit Jesu. Wenn wir diese Herrlichkeit sehen, werden wir unsere eigene Not und unseren Mangel sofort sehen. Wenn wir Gott fürchten, werden wir uns selber richten. Die Verheißung der Heiligen Schrift ist, dass ,,wenn wir uns selber richteten, würden wir nicht vom Herrn gerichtet" (1Kor 11,31). Die folgenden Verse besagen weiter, dass, wenn wir uns nicht selber richten, dann wird Gott gezwungen sein, uns zu richten ­ indem Er uns diszipliniert. Aber Er diszipliniert uns nur, um uns davor zu bewahren, ,,damit wir nicht samt der Welt verdammt werden" (1Kor 11,32).


Uns selbst erhöhen Wenn Gott uns segnet, ist es für uns leicht, uns über andere zu erheben. Wir können nach und nach einen ,,Fanclub" mit denen aufbauen, die uns bewundern ­ besonders unter Jugendlichen ­, genauso wie es die Filmstars tun.


Salomons Sohn, König Rehabeam, strebte nach Popularität bei jungen Leuten in seinem Land und hörte nicht auf den Rat seiner Ältesten. Dies führte dann zur Teilung Israels.


Dies ist auch die Weise, wie Spaltungen im Christentum Einzug halten.


Trennungen und Spaltungen werden von starken Menschen, die ihr Ich nicht gekreuzigt haben, verursacht, die sich manchmal überheben, wenn Gott Sein Werk segnet.


Betrachte zwei Beispiele aus der Apostelgeschichte: Ephesus sah eine der größten Erweckungen und eines der erstaunlichsten Wunder, die in der Apostelgeschichte erwähnt werden (Apg 19,11-20). Aber drei Jahre später, warnte Paulus die Ältesten, dass sich eine Spaltung bedrohlich vor ihnen abzeichnete (Apg 20,30). Paulus warnte diese Ältesten, dass nach seiner Abreise von Ephesus einige von ihnen ,,Jünger an sich ziehen" würden. Sie würden ihren eigenen Namen und Dienst suchen und die Gemeinde spalten, ohne sich darum zu scheren, wie ihre Handlungen den Namen des Herrn entehren und ,,den Feinden des Herrn Anlass geben würden, den Herrn zu lästern" (2Sam 12,14).


Betrachte ein anderes Beispiel: Gerade nachdem Paulus und Barnabas ein enorm erfolgreiches Werk getan hatten, brach ihre Beziehung auseinander (Apg 15,39). Sie trennten sich wegen des Problems mit Johannes Markus. Aber diesmal brachte Gott etwas Positives aus der Trennung hervor. Er benutzte sie, um zwei Teams von Mitarbeitern zu schaffen (eines, das Paulus führte, und das andere, das von Barnabas geführt wurde), statt nur eines ­ und daher wurde das Werk der Evangelisation noch mehr gefördert! Auch Johannes Markus wurde später ein nützlicher Diener des Herrn und schrieb das Markusevangelium.


Warum war Gott in der Lage, aus dieser zuletzt genannten Spaltung etwas Gutes hervorzubringen? Es gab einen Grund. Es war ­ anders als bei den Ältesten in Ephesus ­ deswegen, weil Barnabas sich auf eine geistliche Weise verhielt.


Barnabas hat keine Gemeinde gespalten. Noch hat er irgendwelche Gläubigen mit sich geschleppt. Er hat sich nicht in den Wirkungsbereich des Paulus eingemischt, sondern er zog in ein ganz neues Gebiet und arbeitete dort mit Johannes Markus zusammen (Apg 15,39b). Barnabas war ein frommer Mann, der mehr um den Namen des Herrn besorgt war, als um seinen eigenen Dienst und verhielt sich somit als wahrer Jünger Jesu. Folglich konnte Gott diese zuletzt genannte Spaltung segnen. Aber es ist selten, dass man Männer wie Barnabas im Christentum findet.


In 1. Korinther 11,19 heißt es, dass ,,Spaltungen unter euch kommen müssen, damit die Rechtschaffenen unter euch offenbar werden". Gott benutzt Spaltungen, um die Gottlosen zu entlarven und das Unkraut (die Stolzen und Hochmütigen) aus Seinem Garten, der Kirche, auszureißen.


Vor vielen Millionen Jahren fand im Himmel selbst eine ,,Spaltung" statt. Das war die Art und Weise, wie Gott den Himmel reinigte. Er erlaubte, dass der Erzengel Luzifer all die anderen Engel, die auch nur ein bisschen stolz und rebellisch waren, mit sich schleppte (Offb 12,4 in Verbindung mit Jes 14,12-15). Auf diese Weise wurde der Himmel gereinigt. Diese Art der Reinigung setzt sich in der Kirche, wo immer Gott wirkt, sogar bis heute fort.


Der Herr sagt: ,,... denn ich will deine stolzen Prahler von dir tun; und du wirst dich nicht mehr überheben auf meinem heiligen Berge. Ich will in dir übriglassen ein armes und geringes Volk; die werden auf des Herrn Namen trauen" (Zeph 3,11-12).


Der Rest, der in der Kirche übrigbleibt, wird eine Eigenschaft haben: ,,Sie werden nichts Böses tun noch Lüge reden" (V. 13). Erst dann wird der Herr über die Kirche entzückt sein und ,,sich über sie freuen" (V. 17).


Beachte ein Kennzeichen derer, die die Gegenwart des Herrn verlassen: Sie fangen an, Lügen zu erzählen. Sie fangen an, kleine Lügen zu erzählen, aber werden allmählich ,,Lügner", die ein Brandmal in ihrem Gewissen haben (1Tim 4,2). Im Gegensatz dazu wird Folgendes ein Kennzeichen derjenigen sein, die dem Herrn folgen: ,,Sie werden sich von aller Lüge reinigen" [in ihrem Mund ist kein Betrug gefunden worden] (Offb 14,4-5).


Gute und schlechte Beispiele Gott hat uns diesbezüglich in der Heiligen Schrift viele gute und schlechte Beispiele gegeben. Ein weiser Mensch wird aus allen von ihnen lernen.


Abrahahm riss nie das gute Land an sich, als es einen Konflikt zwischen seinen Hirten und den Hirten Lots gab. Er ließ zu, dass Lot zuerst die Wahl traf. Lot schnappte sich sofort das bessere Land (1Mo 13,10), aber in der Folge litt er sehr unter dieser Entscheidung. Abraham gab alle seine Rechte auf. Daher gab Gott Abraham das ganze Land. ,,Die Sanftmütigen werden das Erdreich besitzen." Jakob folgte leider nie dem Beispiel seiner Großeltern. Er hörte nicht auf, Dinge an sich zu reißen ­ das Erstgeburtsrecht von seinem Bruder Esau, den Segen von seinem Vater Isaak, die Töchter und die Herde von seinem Onkel Laban usw. Erst als aufhörte, diese irdischen Dinge an sich zu reißen und nach Gott griff, wurde er schließlich zu Israel [einem Gottesstreiter] (1Mo 32,26).


David folgte dem Beispiel Abrahams und griff niemals nach Sauls Königreich, obwohl Gott David zum König gesalbt hatte. Gott prüfte David in diesem Punkt über viele Jahre. Aber nicht einmal griff David nach dem Königreich. Er wartete, bis Gott es ihm gab. Und Gott gab es ihm zur rechten Zeit.


Absalom war jedoch anders. Er war eifersüchtig auf die Popularität seines Vaters David und wirkte geschickt und klug hinter seinem Rücken und ,,wandte das Herz der Männer Israels" von seinem Vater ab (2Sam 15,13). Dann jagte er seinen Vater hinaus und wurde König. Aber Gott brachte sein Königreich zu einem jähen Ende.


Unser Dienst muss uns von Gott gegeben sein ­ nicht etwas, was wir an uns gerissen haben. ,,Ein Mensch kann nichts nehmen, wenn es ihm nicht vom Himmel gegeben ist" (Joh 3,27). Was wir an uns reißen, kann niemals von Gott sein.


Es ist sehr einfach, all das zu verstehen. Es ist auch einfach, es anderen zu predigen. Aber wenn wir nicht nach diesen Prinzipien leben, dann werden wir disqualifiziert sein, auch wenn wir es verstehen und predigen (1Kor 9,27). Jesus sagte: ,,Wenn ihr dies wisst ­ selig seid ihr, wenn ihr's tut" (Joh 13,17).


Jesus hat nie intrigiert oder Dinge an sich gerissen. Er hat Menschen niemals geschmeichelt, um ihre Unterstützung zu gewinnen. Seine Einstellung war stets: ,,Alles, was mir mein Vater gibt, das kommt zu mir" (Joh 6,37). Er hatte keine Begierde, große Scharen zu Jüngern zu machen oder viele Leute in Seiner ,,Kirche" zu haben. Er war mit den wenigen zufrieden, die Ihm der Vater gegeben hatte. Wir alle sollten mit ,,denen, die uns der Vater gibt", zufrieden sein.


Jesus zog Menschen an. Er riss sie nie an sich. Er sagte: ,,Und ich, wenn ich erhöht werde von der Erde, werde ich alle zu mir ziehen" (Joh 12,32). Auch wir sind gerufen, um den gekreuzigten Christus zu erhöhen und damit Menschen zu Ihm zu ziehen. Aber nur ein gekreuzigter Mensch kann einen gekreuzigten Christus richtig erhöhen. Ein Mensch, dessen Hände an ein Kreuz genagelt sind, kann nicht etwas an sich reißen oder wegschleppen! Er kann nur ziehen! Das Problem im heutigen Christentum besteht darin, dass nicht gekreuzigte Menschen versuchen, einen gekreuzigten Christus zu erhöhen.


Möge der Herr uns helfen, unser Angesicht im Staub zu halten und Seine Wege zu erlernen.


Wer Ohren hat zu hören, der höre.


Originalartikel: Spiritual Dangers When We Are Blessed