Mit Christus verheiratet

Autor :   Zac Poonen
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„Wenn ihr bleiben werdet an meinem Wort, so seid ihr wahrhaftig meine Jünger und werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen" (Joh 8,32).

Jede Knechtschaft in unserem Leben kommt daher, dass wir die Wahrheit in einem bestimmten Ausmaß nicht kennen. Der Grund dafür mag darin liegen, dass wir entweder die Wahrheit überhaupt nicht gehört oder weil wir ihr keine sorgfältige Beachtung geschenkt haben. Es könnte auch möglich sein, dass wir die Wahrheit gehört, sie aber falsch verstanden haben. Auch alle Gefühle der Verdammnis sind das Ergebnis davon, dass wir die Wahrheit nicht kennen.

Besonders viele Jugendliche zögern, Jünger Christi zu werden, weil sie glauben, dass sie nicht in der Lage sein werden, bis zum Ende durchzuhalten (auszuharren). Und daher denken sie, wenn sie ein öffentliches Bekenntnis ablegen, ein Jünger Jesu zu sein und dann auf irgendeine Art und Weise ausrutschen oder fallen, vielleicht indem sie ihre Beherrschung verlieren oder gelüsten, dass sie dann von anderen verspottet werden und es dann bedauern, dass sie den Herrn überhaupt jemals öffentlich bekannt haben. Auf diese Weise hält sie der Teufel davon ab, sich jemals zu bekehren.

Aber kein Christ ist vollkommen. Niemand auf Erden kann behaupten, dass er immer so wandelt, wie Jesus gewandelt ist. „Wer sagt, dass er in ihm bleibt, der soll auch leben, wie er gelebt hat" (1Joh 2,6). Das ist sicherlich unser Ziel. Aber wir alle straucheln hin und wieder, während wir auf dieses Ziel zustreben. Jakobus, der Leiter der Gemeinde in Jerusalem, gab zu, dass er sich auch gelegentlich verfehlte („Denn WIR verfehlen uns ALLE mannigfaltig" - Jak 3,2).

Aber was sollten wir tun, wenn wir ausrutschen oder straucheln? Aufstehen und das Rennen fortsetzen. Niemand gibt die Schule auf, bloß weil er einmal bei einer Chemieprüfung durchgefallen ist. Nein. Er wird spezielle Kurse belegen und versuchen, die Prüfung das nächste Mal zu bestehen. Wenn wir versagen, sollen wir das ehrlich zugeben, unser Versagen Gott gegenüber bekennen und darüber trauern. Gott bevölkert den Himmel nicht mit vollkommenen, sondern mit ehrlichen Menschen.

Jesu Verheißung in Johannes 6,37 („Alles, was mir mein Vater gibt, das kommt zu mir; und wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen") ist seit 1959 in meinem eigenen Leben so etwas wie ein Anker gewesen. Vor diesem Zeitpunkt war ich viele Jahre hin- und hergeworfen und ich fragte mich, ob Jesus mich angenommen hatte oder nicht. Ich muss Jesus in meinen Teenagerjahren hundertmal gebeten haben, in mein Herz zu kommen. Aber ich habe mich immer gefragt, ob er tatsächlich in mein Herz gekommen war oder nicht. Eines Tages sagte ich zum Herrn in einfachem Glauben an diese Verheißung und ohne jede Gefühle:

„Herr, ich glaube, dass du mich angenommen hast." Seit diesem Zeitpunkt ist meine Heilsgewissheit unerschüttert geblieben.

Aber diese Verheißung gilt nicht nur für die Zeit, wenn wir das erste Mal zum Herrn kommen. Sie ist so lange wie wir auf dieser Welt leben gültig. Ich sehe, dass ich diesen Vers heute genauso benötige wie an dem Tag, als ich von neuem geboren wurde.

Vielleicht hattest du heute Morgen keine Zeit, deine Bibel zu lesen. Oder vielleicht hast du auf eine andere Weise versagt. Meinst du nicht, dass du erneut zu Jesus kommen musst? Denkst du, dass er dich zurückweisen wird? Niemals. Komm zum Herrn, und er wird dich nicht nur annehmen, sondern dich zu einem größeren Maß an Herrlichkeit als du bislang erfahren hast, führen.

Aber wir dürfen nicht vergessen, dass wir von Gott gemäß dem „Maß unseres GLAUBENS" empfangen. Der Glaube stellt uns alle auf dieselbe Stufe. Wenn der Herr gesagt hätte, dass wir entsprechend unserer Erkenntnis oder unseres Reichtums oder unserer Güte empfangen würden, dann hätten intelligente und reiche Leute gegenüber anderen einen Vorteil gehabt. Jene, die auf eine menschliche Weise von Natur aus gut sind, würden gegenüber jenen, die von Natur aus ein schwieriges Temperament haben, ebenfalls einen Vorteil gehabt haben. Deswegen hat Gott den Glauben als Weg bestimmt, weil dieser uns alle auf die gleiche Stufe stellt.

Ich möchte aufzeigen, was es bedeutet, Glauben zu haben. Denke an zwei Brücken über einen Fluss - eine ist eine wackelige Brücke, die aus schwachen Stäben besteht und die andere ist eine starke Betonbrücke, die von vielen Säulen, die ins Flussbett gesetzt sind, gestützt wird. Wie kommt es, dass du mit Zuversicht über die Betonbrücke gehen kannst, aber Angst hättest, deinen Fuß auf die wackelige Brücke aus Holz zu setzen? Es hat nichts mit deiner Fähigkeit zu glauben zu tun. Es hat nur mit der Art von Brücke, auf der du gehst, zu tun.

Ebenso soll unser Glauben in Jesus Christus sein (der wie eine feste Betonbrücke ist) und nicht auf unserer Fähigkeit zu glauben, beruhen. Sogar wenn wir schwach sind, können wir über die Brücke gehen, weil wir Glauben in die Brücke und nicht in unsere Fähigkeiten haben.

Das Problem bei vielen von uns liegt darin, dass unser Glaube sehr oft auf unserem eigenen Glauben gründet - und unser Glaube ist so unzuverlässig wie eine wackelige hölzerne Brücke! Eine solche Brücke wäre gleichbedeutend mit unserem Bemühen, ein starkes Gefühl der Zuversicht in uns selbst zu entwickeln, und dann zu versuchen, den Fluss über diese wackelige Brücke zu überqueren. Auf halbem Wege würde die Brücke einstürzen und wir würden ertrinken. Das passiert, wenn wir Glauben in unseren eigenen Glauben haben. Aber welche Schwierigkeit gibt es, wenn man Glauben in die starke Betonbrücke hat? Es spielt keine Rolle, wie turbulent das Wasser im Fluss ist. Wir können den Fluss dennoch ohne irgendwelche Angst über diese starke Brücke überqueren.

Betrachte ein anderes Beispiel. Wenn du auf einer Straße gehst, die unter einer Bahnunterführung verläuft, machst du dir dann Sorgen, dass die Brücke einstürzen und der Zug auf dich fallen und dich zerquetschen könnte? Musst du ein großer Mann des Glaubens sein, um unter einer solchen Bahnunterführung hindurchzugehen? Nein. Hunderte von Menschen gehen täglich hindurch. Ihr Glaube liegt nicht in ihnen selbst, sondern in der Stärke dieser Brücke.

Glaube ist eine solch simple Angelegenheit. Wenn dein Glaube in Jesus Christus ist, dann schaust du nicht auf deinen eigenen Glauben - DU SCHAUST AUF JESUS.

Wie viele gibt es, die Gott beleidigen, indem sie Angst haben, dass ihnen der Teufel auf die eine oder andere Art Schaden zufügen könnte? Daher erreichen sie nie, was Gott für sie geplant hat, weil die Angst sie lähmt. Man könnte sie mit einem Mann vergleichen, der neben dieser Betonbrücke steht und Angst hat, dass er in den Fluss fallen könnte. Tausende überqueren die Brücke ohne Furcht ohne mehr Glauben als er zu haben. Aber da er nicht auf die Brücke schaut, sondern auf seinen eigenen Glauben, ist er gelähmt. Daher erreicht er nie die andere Seite.

Siehst du, warum Glaube so wichtig - und so einfach - ist? Der Herr stellt dir jetzt die Frage: „Wirst du mir vertrauen? Wenn du mir glaubst, kann ich dich von jeder Knechtschaft befreien."

Das christliche Leben ist im Grunde sehr, sehr einfach. Viele von uns haben missverstanden, was Gott von uns erwartet. Wir wissen, dass wir anfangs frei und ungehindert zu Jesus kommen können. Aber nachdem wir gerettet sind, glauben wir irgendwie, dass der Herr erwartet, dass wir vollkommen sein müssen, bevor wir jetzt zu ihm kommen. Aber er gibt uns nach wie vor die folgende Zusicherung: „Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen." Erinnere dich daran - wo immer du hingehst. Egal welches Problem oder welche Schwierigkeit du irgendwo zu konfrontieren hast, sage zum Herrn: „Herr, ich glaube, dass du mich niemals hinausstoßen wirst. Ich komme zu dir." Vertraue ihm und sieh die Wunder, die Gott für dich tun wird.

Zu denen, die auf Grund der Angst, dass sie nicht bis zum Ende ausharren mögen, gezögert haben, eine echte Verpflichtung und Hingabe gegenüber Gott einzugehen, sage ich: „Sage dem Herrn, dass du sein Jünger sein möchtest. Du magst versagen. Aber wenn du versagst, dann steh auf und setze das Rennen fort. Wenn du bei einer Prüfung durchfällst, mache sie ein zweites Mal. Wenn du erneut durchfällst, dann mache sie ein drittes Mal - oder zum zwanzigsten Mal - oder sogar zum zehntausendsten Mal. Aber lass nicht zu, dass dich der Teufel dazu bringt, die Schule abzubrechen. Sei entschlossen, die Prüfung zu bestehen. Ich versichere dir, dass du sie bestehen wirst."

Jesus lehrte uns, anderen an einem einzigen Tage 490 Mal zu vergeben (vgl. Mt 18,21-22 mit Lk 17,4). Wenn uns geboten wurde, in diesem Ausmaß zu vergeben, glaubst du dann, dass uns der Herr an einem einzigen Tage nicht auch so oft vergeben wird? Es wäre unmöglich, dass Jesus uns auffordert, anderen Menschen jeden Tag 490 Mal zu vergeben und uns selber dann nicht so oft zu vergeben. Vertrauen wir ihm also völlig.

Zwei Arten von Knechtschaft

Schauen wir uns die Geschichte an, wie Lazarus von den Toten auferweckt wurde und betrachten wir die ZWEI Arten von Knechtschaft, in der sich die meisten Christen befinden.

Erstens befand sich Lazarus in der Knechtschaft des Todes. Er war so tot, dass ein schrecklicher Gestank von seinem Leichnam herauskam. Das war so schlimm, dass sie nicht einmal das Grab öffnen wollten (Joh 11,39). Aber Jesus befreite ihn von dieser Knechtschaft.

Zweitens, nachdem Lazarus aus dem Grab gekommen war, war er in seinen Grabtüchern gebunden. Aber Jesus befreite ihn auch von dieser Knechtschaft.

Somit können wir hier bei der Befreiung von Lazarus drei Phasen sehen:

Erste Phase: Tot und stinkend

Zweite Phase: Lebend, aber in Grabtüchern gebunden

Dritte Phase: Völlig frei

Wir alle befinden uns heute in einer dieser drei Phasen.

Wenn du weiterliest, zögere nicht, den Stein wegzurollen und deinen wahren Zustand vor Gott zuzugeben. Du musst deine Sünden nicht gegenüber Menschen bekennen. Aber sei ehrlich gegenüber Gott. Weil sie bereit waren, an jenem Tag in Betanien den Gestank von dem Grab freizulegen, wurde das Haus „sehr bald vom Duft des Öls erfüllt" (Joh 12,3).

Das ist ein wunderbares Bild dafür, was der Herr auch in unserem Leben tun kann. Sogar wenn die Dinge so schlimm sind, dass wir sie alle vertuschen möchten, kann

der Herr die Situation verändern. In Betanien brauchte es nicht lange, bis der Herr das tat. Und es braucht auch in unserem Leben nicht lange zu dauern.

Dann konnte Lazarus andere einladen, zu kommen und zu sehen, was der Herr für ihn getan hatte. Niemand in diesem Hause konnte dafür das Verdienst in Anspruch nehmen. Der Herr hatte es alles getan.

Wir lesen in Johannes 11,6, dass Jesus zwei Tage am selben Ort blieb, als er hörte, dass Lazarus krank war.

Worauf wartete Jesus?

Er wartete, bis Lazarus sich nicht weiter abmühte. Er wartete auf die Zeit, wenn Lazarus nicht einmal in der Lage sein würde, seinen kleinen Finger zu rühren. Er wartete darauf, dass der völlige Tod eintraf.

Das ist Gottes Weg. Dieses Prinzip im Handeln Gottes zieht sich durch die ganze Bibel - vom 1. Buch Mose bis zur Offenbarung.

Die Welt sagt: „Gott hilft denen, die sich selber helfen." Aber das ist nicht wahr, genauso wie viele andere weltliche Sprichwörter nicht wahr sind. Die Wahrheit ist:

„Gott hilft denen, die sich selber NICHT helfen können."

Als Lazarus völlig hilflos und tot war, kam Jesus. Wenn wir den Punkt erreichen, wo wir denken, dass unser Fall absolut hoffnungslos ist, dann schreitet Gott ein, um uns zu helfen.

Bist du an den Punkt gekommen, wo du glaubst, dass es für dich unmöglich ist, nach dem Maßstab, den die Bibel verkündet, zu leben? Wenn das der Fall ist, dann bist du der Befreiung sehr nahe.

Viele wissen nicht, was wir tatsächlich in unseren Gemeinden lehren, weil sie uns nicht aus erster Hand gehört haben. Einige haben die Vorstellung, dass unsere Hauptbotschaft darin besteht, dass wir keinen Fernseher zuhause haben oder dass Schwestern keinen Schmuck tragen oder dass Mütter nicht außer Haus arbeiten sollten usw. Aber solche Menschen irren sich. Diese Dinge sind für mich so unwichtig, dass man sie nicht einmal ganz unten auf der Liste von Gottes Maßstäben für ein heiliges Leben findet.

Gottes Standard ist das Leben Jesu - und das ist eine innere Angelegenheit und hat nichts mit irgendeinem dieser äußerlichen Dinge zu tun, die ich gerade erwähnt habe.

Warum schreitet dein Leben nicht Richtung Vollkommenheit voran? Die Antwort lautet: Weil du immer noch am Kämpfen bist. Der Herr wartet darauf, dass du mit dem Kämpfen aufhörst und stirbst.

Eine Geschichte von drei Ehen

In Römer 6 und 7 zeigt uns der Heilige Geist wie uns der Herr auf dieselbe Weise freimacht, wie er Lazarus befreit hat.

Hier sind für uns die drei Phasen:

Erste Phase: Tot und unfähig, irgendetwas zu tun

Zweite Phase: Wiedergeboren, aber von den Grabtüchern des Gesetzes gebunden

Dritte Phase: Völlig frei

Als wir in diese Welt hineingeboren wurden, wurden wir alle verheiratet geboren - verheiratet mit „dem alten Menschen"! „Der alte Mensch" unterscheidet sich vom

„Fleisch". Das Fleisch besteht aus vielen Lüsten und Begierden. Sie könnten mit einer Räuberbande verglichen werden, die kommen, um unser Haus auszurauben. Sie leben nicht im Inneren unseres Hauses (unseres Herzens). Sie kommen von außen. Wir sind nicht mit dem Fleisch, sondern mit dem alten Menschen verheiratet. Der „alte Mensch" ist jedoch ein schrecklicher Ehemann. Er misshandelt und verhaut uns jeden Tag. Außerdem, wenn die Räuberbande (die Lüste des Fleisches) ins Haus kommen, dann öffnet ihnen der alte Mensch die Tür und lädt sie ein, uns zu schlagen und zu belästigen. Hier ist ein Ehemann, der nicht nur seine eigene Frau misshandelt, sondern sogar anderen erlaubt, hereinzukommen und sie zu belästigen.

Welche Frau würde mit einem solchen Mann verheiratet sein wollen? Jede Frau würde nur zu glücklich sein, von einem solchen Ehemann befreit zu werden. Aber wie kann sie ihn jemals loswerden? Sie mag den Wunsch haben, mit Christus verheiratet zu sein. Aber das Gesetz sagt, dass sie keinen anderen Mann heiraten kann, solange ihr erster Mann am Leben ist. Wenn sie auch mit Christus verheiratet sein möchte, während sie noch mit „dem alten Menschen" zusammenlebt, würde sie „eine Ehebrecherin genannt werden" (Röm 7,3). Auf diese Weise wird Babylon (die Ehebrecherin) gebaut - durch „Gläubige", die mit ihrem alten Ehemann, dem „alten Menschen", zusammenleben.

In einer solchen Situation sind wir genauso hilflos, uns selbst zu befreien, wie es die Israeliten in Ägypten waren. Wir können nur zu Gott schreien. In Ägypten schrien die Israeliten zu Gott und Gott hörte ihr Schreien und befreite sie. Gott kann auch uns befreien.

Es gibt nur einen Weg, auf dem Gott uns von dieser Ehe mit dem alten Menschen befreien kann, und der besteht darin, ihn zu töten. Genau das hat Gott am Kreuz getan. In Römer 6,6 lesen wir, dass „unser alter Mensch mit Christus gekreuzigt wurde".

Das ist es, was wir bei der Taufe bezeugen (Röm 6,4). Jesus nahm nicht nur unsere Sünden auf sich, als er am Kreuz starb. Er tötete an diesem Kreuz auch unseren

„alten Menschen". Damit sind wir frei, jetzt Christus zu heiraten.

Das ist die gute Nachricht des Evangeliums - dass Gott deinen alten Menschen getötet hat und dich jetzt einlädt, mit Christus verheiratet zu werden.

Man könnte meinen, dass nun alle Probleme gelöst sein würden. Aber das ist nicht der Fall. Nachdem die meisten Gläubigen (in der Tat 99%) von ihrer Ehe mit dem alten Menschen befreit worden sind, gehen sie hin und heiraten „das Gesetz", wobei sie sich einbilden, sie würden Christus heiraten!

Davon handelt der erste Teil von Römer 7.

Das Gesetz unterscheidet sich vom alten Menschen darin, dass es ein guter, moralisch aufrichtiger Ehemann ist. Das ist der Grund, warum wir es mit Christus verwechseln. Aber das Gesetz ist ein sehr fordernder Ehemann. Er erwartet in jedem Bereich Perfektion. Er fordert, dass die Frau das Haus absolut blitzsauber halten muss. Bücher, Kleider und Schuhe müssen alle an ihrem richtigen Ort stehen. Nirgendwo im Haus darf man ein Staubkörnchen finden. Das Essen muss rechtzeitig fertig sein - Frühstück um 8:00 Uhr und keine Minute später. Das Mittagessen muss um 13:00 Uhr, und nicht 13:01 Uhr fertig sein. Das Essen muss das perfekte Verhältnis von Salz und Gewürzen usw. haben.

Gleichzeitig wird er [der „Ehemann" namens Gesetz] keinen Finger rühren, um dir bei deiner Arbeit zu helfen. Er wird dir weder in der Küche noch sonst wo behilflich sein. Wenn er nach Hause kommt, muss alles bereit - und perfekt sein.

Aber dieser Ehemann schlägt oder verletzt dich nie. Man kann auch keinen Fehler in irgendeiner seiner Forderungen finden - denn sie sind alle gerecht. So ist das Gesetz. Aber wie viele Frauen würden gerne mit einem solchen Mann verheiratet sein wollen?

Bedenke das Los einer Frau, die mit einem solchen Mann verheiratet ist. Sie kann sich nicht von ihm scheiden. Gleichzeitig kann sie nicht Christus heiraten, denn eine Frau kann nicht zwei Ehemänner haben. Und das Schlimmste an der schlechten Nachricht, mit „dem Gesetz" verheiratet zu sein, besteht darin, dass - anders als der alte Mensch - dieser Ehemann vollkommen gesund ist. Er sieht so aus, also ob er selbst in 10.000 Jahren nie sterben wird.

Gott kann „das Gesetz" nicht töten, denn es ist absolut vollkommen. „Der alte Mensch" war böse und daher konnte er mit Recht getötet werden. Aber nicht „das Gesetz", denn dieser „Ehemann" hat nie etwas falsch gemacht.

Gibt es dann eine Lösung für dieses neue Problem?

Ja, Gott sei Dank gibt es eine Lösung, denn bei Gott ist nichts unmöglich. Was tut der Herr?

Er tötet die Frau!

Da das Gesetz nicht sterben kann, heißt es in Römer 7,4: „IHR (die Frau) seid dem Gesetz getötet worden." Das ist Gottes Weg, um uns von dieser zweiten Ehe zu befreien. Wir wurden „in Christus" hineinversetzt, als er am Kreuz starb, und wir starben mit ihm.

Wenn es für dich schwer zu verstehen ist, wie du bereits vor 2000 Jahren „in Christus" existiert haben könntest, dann schaue dir Hebräer 7,9-10 an. Dort sagt uns der Heilige Geist, dass Levi den Zehnten an Melchisedek zahlte, weil Levi „in Abraham" war, als Abraham den Zehnten an Melichisedek zahlte. Das Argument des Heiligen Geistes ist in etwa folgendes: Da Levi Jakobs Sohn war, war ein bisschen von Levi „in Jakob", und da Jakob Isaaks Sohn war, muss auch ein bisschen von Levi „in Isaak" gewesen sein. Und da Isaak Abrahams Sohn war, war ein bisschen von Levi auch „in Abraham"!

In der gleichen Weise existierten wir lange bevor du und ich geboren wurden bereits in den Gedanken Gottes. Wir waren zu Anbeginn in Gottes Gedanken und Gott versetzte uns alle in Christus hinein, damit er sich unser aller erbarmen könnte. Und als Jesus vor vielen Jahren am Kreuz starb, starben wir mit ihm.

Alle Ehen dauern nur so lange, „bis der Tod uns scheidet". Nachdem wir also tot sind, ist unsere Ehe mit dem Gesetz aufgehoben und beendet. Auf diese Weise sind wir von diesem Ehemann frei geworden, der Vollkommenheit forderte, aber der uns nie auf irgendeine Weise half, um sie zu erreichen. Was für einen wunderbaren Weg hat Gott für uns gemacht, um dieser Ehe zu entkommen.

Römer 7,4 (KJV) sagt uns, dass wir dem Gesetz getötet wurden, damit wir nun „mit Christus verheiratet werden können, der uns von den Toten auferweckt hat". Der Herr hat uns jetzt von den Toten auferweckt, damit wir - endlich - mit Christus verheiratet werden können!

Was für eine herrliche Botschaft ist das Evangelium!

Denk an die Torheit der Menschen, die immer noch entweder mit dem alten Menschen oder mit dem Gesetz verheiratet sein möchten.

Wie sehen nun Jesu (unseres neuen Ehemannes) Maßstäbe aus? Sind sie niedriger als die Maßstäbe des Gesetzes? Erlaubt er uns, unser Haus (unser Herz) unrein und schmutzig zu halten? Nein. Tatsächlich sind seine Maßstäbe viel höher als die des Gesetzes! Wenn das Gesetz sagte, dass wir keinen Mord begehen sollen, sagt uns Jesus, dass wir nicht einmal zornig sein dürfen. Jesus sagt, dass wir nicht einmal Wollust in unserem Herzen haben dürfen.

Um das vorherige Beispiel zu verwenden: So wie das Gesetz möchte auch Jesus, dass das Frühstück um 8:00 Uhr bereit ist. Aber wenn das Gesetz selbst eine Verspätung von einer Minute nicht duldete, so duldete Jesus nicht einmal eine Verspätung von einer Sekunde!

Bedeutet das nun, dass wir vom Regen in die Traufe gekommen sind, und sind wir nun mit einem noch größeren Perfektionisten als das Gesetz es war verheiratet?

Nein. Es gibt einen großen Unterschied zwischen Jesus und dem Gesetz. Jesu Maßstäbe mögen höher als die des Gesetzes sein, aber er kommt herbei, um uns bei all unseren Aufgaben zu helfen. Er sagt: „Lasst uns alles gemeinsam tun. Lasst uns das Haus gemeinsam putzen. Lasst uns die Kleider und die Schuhe gemeinsam an den richtigen Ort stellen. Lasst uns die Wäsche gemeinsam waschen."

Aber was passiert, wenn wir solche völligen Versager sind, dass wir nicht nur nicht in der Lage sind, das Frühstück um 8:00 Uhr bereit zu haben, sondern es sogar um 16:00 Uhr immer noch nicht bereit haben? Was wird der Herr dann tun?

Er wird uns trotzdem nicht aufgeben. Er wird sagen: „Okay. Fangen wir an diesem Punkt an und arbeiten wir daran, sodass du und ich das Frühstück Morgen um 15:45 Uhr bereit haben. Dann werden wir uns am nächsten Tag weiter verbessern und so weiter. Eines Tages werden wir nahe an 8:00 Uhr herankommen.

Das bedeutet es, nach Vollkommenheit zu streben.

Heute lädt der Herr jeden von uns ein und sagt: „Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid (entweder weil ihr mit dem alten Menschen oder mit dem Gesetz verheiratet seid). Nehmt mein Joch auf euch (geht mit mir die Ehe ein und lasst uns alles gemeinsam tun) und lernt von mir" (Mt 11,28-30).

Aber das ist nicht alles. Der beste Teil der guten Nachricht besteht darin, dass - wenn wir mit dem Herrn zusammenarbeiten - er 99% der Arbeit tut und uns bittet, nur 1% zu tun.

Betrachte einige Beispiele aus dem Johannesevangelium:

Beim ersten Wunder, das Jesus bei der Hochzeit in Kana tat, als der Wein ausging, schlug Jesus nicht vor, dass alle Hochzeitsgäste den Rest der Zeit mit Fasten und Gebet verbringen sollten. Nein. Das wäre das gewesen, was die Pharisäer vorgeschlagen hätten. Viele Christen haben die Vorstellung, dass Jesus für immer die Freude aus den Herzen der Menschen nimmt. Aber schau dir bloß an, was der Herr in Kana getan hat.

Wir lesen in Johannes 2,6, dass die sechs Wasserkrüge etwa 150 Gallonen (oder fast 700 Liter) Wasser fassen konnten. Wenn bei der Hochzeit ungefähr 300 Gäste waren, dann hätten sie weniger als 100 Liter benötigt, damit jeder ein Extraglas Wein haben konnte. Das bedeutete, dass Jesus so viel Extrawein machte, dass der Hausherr eine Menge Wein für seine Familie für die nächsten Jahre gehabt hätte! Das war die Art und Weise, wie Jesus ihn für seine Einladung zur Hochzeit belohnte. Und Jesus ist derselbe, gestern, heute und in Ewigkeit.

Aber beachte, wie Jesus das Wunder tat. Er hätte Wein aus nichts machen können. Aber das wäre kein Werk gewesen, das in Partnerschaft mit anderen, sondern ein Werk, das von ihm allein getan wurde. Daher bat er die Diener, die Wasserkrüge mit Wasser zu füllen. Dann verwandelte er es in Wein. Er ließ die Diener den leichten Teil (den 1%-Teil) und tat dann den schwierigen Teil (den 99%-Teil) selbst.

Wiederum, als Jesus 5000 Menschen speisen wollte, hätte er das Brot aus nichts erschaffen können (Joh 6). Aber dann hätte er es allein getan. So nahm er fünf Brotlaibe und zwei Fische, die ihm der kleine Junge gab und speiste die Menge. Der Junge tat 1% und Jesus tat 99%.

Dieser Junge mag nach Hause gegangen sein und seiner Mutter begeistert erzählt haben: „Mama, ich und Jesus haben heute 10.000 Menschen gespeist." (Jedenfalls sind die meisten Christen so. Wenn der Herr sie irgendwo gebraucht, können sie es nicht lassen, andere wissen zu lassen, was SIE für den Herrn getan haben - die Seelen, die sie als Ergebnis IHRER Predigt und IHRES Zeugnisses für Jesus gewonnen haben!)

Als Jesus den blinden Mann (Joh 9) geheilt hat, bat er wiederum den blinden Mann, den leichten Teil zu tun - hinzugehen und sein Gesicht im Teich Siloah zu waschen. Jesus tat den schwierigen Teil, indem er seine blinden Augen auftat.

Als Jesus Lazarus von den Toten auferweckte (Joh 11), befahl er den Herumstehenden erneut, den leichten Teil zu tun - den Stein wegzurollen. Er tat dann den schwierigen Teil, indem er Lazarus von den Toten auferweckte.

Als der Herr zu seinen Jüngern kam, die sich die ganze Nacht abgemüht und keinen Fisch gefangen hatten (Joh 21), hätte er ihr Boot mit Fischen füllen können, ohne dass sie irgendetwas taten. Aber er hat es nicht auf diese Weise getan. Er befahl ihnen, etwas zu tun (den leichten Teil) - ihr Netz ins Meer zu werfen. Dann füllte er ihr Netz mit Fischen.

Das große Geheimnis einer glücklichen Ehe besteht darin, „Dinge gemeinsam zu tun". Das gilt sicherlich für unsere Ehe mit Christus. Wenn wir mit Christus verheiratet sind, können wir stets alles gemeinsam tun, weil er immer bei uns ist. Mit unseren Ehepartnern in unserem irdischen Zuhause können wir nicht alles gemeinsam tun, weil der Ehemann jeden Tag zur Arbeit gehen muss. Aber mit dem Herrn gibt es kein solches Problem. Wir können die ganze Zeit alles mit ihm gemeinsam tun.

Wer möchte nicht mit einem so wunderbaren Ehemann verheiratet sein? Das ist wahres Christentum und das ist das wahre Evangelium.

Bist du bereit, jetzt den alten Menschen abzulegen?

Bist du auch bereit, dem Leben unter dem Gesetz zu sterben? Bist du bereit, mit Christus allein verheiratet zu werden?

Jeder ist mit irgendjemandem verheiratet. Wenn du ein Ungläubiger bist, dann bist du mit dem alten Menschen verheiratet, und eines Tages wirst du für alle Ewigkeit mit dem Teufel verheiratet sein.

Wenn du ein Christ bist, könntest du in geistlicher Hurerei leben - indem du mit dem alten Menschen Ehebruch begehst, dich deinen Lüsten hingibst und die Welt liebst (siehe Jak 4,4). Auch du wirst auf ewig verloren sein.

Oder du könntest als Christ mit dem Gesetz verheiratet sein. Einige Beweise dafür wären folgende: Du richtest andere nach deinen eigenen Maßstäben von Richtig

und Falsch. Dein Leben besteht aus Regeln und Vorschriften wie „du sollst das nicht kosten, du sollst das nicht anrühren" (Kol 2,21), usw. Du kritisierst andere, weil sie diesen Regeln, die du aufgestellt hast, nicht folgen. Du bist selber in Knechtschaft und du bringst auch andere in diese Knechtschaft.

Lege den alten Menschen ab und befreie dich von deiner legalistischen Religion. Geh mit Jesus die Ehe ein und tue alles mit ihm gemeinsam.

Lass die Wahrheit dich heute freimachen.

„Wenn das Gesetz mit einer solch großen Herrlichkeit begann, sollen wir nicht eine weit größere Herrlichkeit erwarten, wenn der Heilige Geist uns Leben gibt?" (2Kor 3,7-8; LB).