Demut – der Schlüssel – R. Prabahar

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(Eine Botschaft, die im August 2010 bei der Kottayam-Konferenz von Bruder R.


Prabahar, einem Ältesten der Gemeinde Pondicherry, Indien, gegeben wurde) ,,Und es fragte ihn ein Oberer und sprach: Guter Meister, was muss ich tun, damit ich das ewige Leben ererbe? Jesus aber sprach zu ihm: Was nennst du mich gut? Niemand ist gut als Gott allein" (Lk 18,18-19).


Wir haben gehört, dass wir das innere Leben Jesu studieren und dass wir Seinen Fußstapfen nachfolgen müssen. Stellen wir uns im Zusammenhang mit dem obigen Vers eine Frage: Warum bat Jesus, der kein einziges Mal gesündigt hat, diesen Mann, Ihn nicht ,,gut" zu nennen? Es war die Demut Jesu, die Ihn eine solche Aussage machen ließ.


Jesus lebte als Menschensohn auf dieser Erde und daher konnte Er sich mit anderen identifizieren, die Prüfungen, Versuchungen und schwierige Situationen durchmachten. Es war, als ob Er zu ihnen sagen wollte: ,,Ich bin auch ein Mensch, genauso wie ihr, der den Schmerz und die Schwierigkeiten des Lebens fühlt. Da ich in dieser Welt an eurer Seite lebe, kann ich euch verstehen. Diese Welt ist unter dem Einfluss des Bösen und im Fleisch wohnt nichts Gutes. Ich werde genauso versucht, wie ihr versucht werdet. Auch ich gehe durch Leid wir ihr. Ich habe eine Familie gehabt. Ich war der Ernährer der Familie und musste arbeiten, um meine Familie zu versorgen. Jeden Tag wurde ich auf verschiedene Weise versucht. Ich muss Versuchungen erdulden. Vielleicht seid ihr besiegt, während ich siegreich bin. Gott kann vom Bösen nicht versucht werden. Aber ich werde versucht. Solange ich also versucht werde, kann ich mich selber nicht als ,gut` bezeichnen. Die Tatsache, dass ich siegreich bin und ihr besiegt seid, ist unerheblich. Wir gehen alle durch Leiden." Das hat der Heilige Geist auch dem Apostel Paulus über Jesus offenbart. Als Mensch demütigte sich Jesus selbst. Indem Er als ein Mensch auf dieser Erde erschien, demütigte Er sich selbst. Wir müssen das mit derselben Klarheit verstehen, wie wir verstehen, dass 2+2=4 sind. Wenn wir Menschen sind, dann ziemt es uns, dass wir uns demütigen. Weil Jesus als ein Mensch auf dieser Erde lebte, tat Er, was ein Mensch tun sollte ­ Er demütigte sich selbst. Daher akzeptierte Er es nicht, ,,guter Meister" genannt zu werden, obwohl Er kein einziges Mal gesündigt hatte. Hebräer 2,18 sagt uns, dass Jesus auf dieser Erde erschien, um uns zu helfen. Aber mit welcher Art von Hilfe? Wenn wir versucht werden, dann fallen wir. Da wir gefallene Geschöpfe auf dieser Erde sind, ist jede Situation, die wir durchmachen, von Gott geplant, um uns in unseren Augen gering zu machen.


Sollen wir uns, basierend auf diesem Vers, eine Frage stellen? Wie können wir von Jesus Hilfe erhalten? Wir alle werden versucht. Jesus sagt, dass auch Er versucht wird. Aber wer kann von Jesus Hilfe erhalten? Jesus kann nur denen helfen, die demütig sind wie Er. In Matthäus 11,28 ruft Jesus diejenigen, die mühselig und beladen sind auf, zu Ihm zu kommen. Nachdem wir gerettet wurden und zu Jesus gekommen sind, würden wir gerne sehr glücklich sein. Aber bei vielen Anlässen gehen wir durch schwierige Situationen. Einige sagen, dass ihnen ihre Frauen zuhause Schwierigkeiten bereiten. Andere beschweren sich, dass ihre Kinder die Ursache ihrer Probleme sind. In der Kirche, so behaupten einige, verursachen jene Geschwister Probleme, die solch ,,gute Personen", wie sie es sind, missverstehen.


Alle, die hier sind, gehen durch die eine oder andere Schwierigkeit. Der Herr spricht zu dir persönlich und bittet dich, zu Ihm zu kommen und Sein Joch auf dich zu nehmen. Auch Jesus hatte ein Joch. Er lebte auf dieser Erde wie wir. Er war zu 100 Prozent Mensch. Aber Er sagt: ,,Mein Joch ist sanft. Komm zu Mir, wenn du möchtest, dass dein Problem gelöst wird. Komm und lerne von Mir." Wie viel erwartest du von Ihm zu lernen? Wenn du 10 Jahre in der Gemeinde gewesen bist, solltest du 10 Dinge gelernt haben? Oder 20 Dinge in 20 Jahren? Oder heißt es, wenn du ein Ältester bist, dass du 30 Dinge gelernt haben solltest? Nein.


Ich erinnere mich deutlich daran, was Bruder Zac bei einer Konferenz sagte: ,,Es gibt drei Geheimnisse des christlichen Lebens: 1. Demut 2. Demut 3. Demut." Auch wenn du bereits 30 Jahre lang ein Christ gewesen bist, musst du von Jesus DEMUT lernen. Jedes Mal, wenn du durch ein Problem oder eine schwierige Situation gehst, lädt dich Jesus ein, von Ihm zu lernen. Jedes Mal, wenn ich mit meinen Problemen zu Ihm gehe, sagt Er mir, dass das Eine, was ich von Ihm lernen soll, Demut ist.


Liebe Geschwister, das christliche Leben ist sehr einfach. Jedes Mal, wenn du durch Schwierigkeiten gehst, ist es die normale Tendenz, zu Menschen zu gehen, um Hilfe und Trost zu erhalten. Aber wenn wir stattdessen zum Herrn gehen, wird Er uns befreien. In 5. Mose 8,2 lesen wir: ,,Der Herr, dein Gott, hat dich geleitet, auf dass er dich demütigte und versuchte." Wie denkst du, war es in der Wüste? War es für diese Israeliten leicht oder schwierig? Unser Leben auf dieser Erde ist wie eine Wüstenwanderung. Es gibt oft schwierige Situationen, die wir durchmachen müssen. Wir lesen in 5. Mose 8,3 weiter: ,,Gott demütigte dich und ließ dich hungern." Wenn die Dinge schwierig sind ­ vielleicht hast du zuhause nicht genug zum Essen oder vielleicht bist du krank ­, erkennst du dann, dass Gott dich durch diese Umstände demütigen möchte? Vielleicht geht es dir in finanzieller Hinsicht gut.


Deine Kinder mögen erwachsen sein und ein gutes Gehalt verdienen. Viele junge Menschen gehen heutzutage nach Dubai oder nach Amerika und verdienen zehnmal so viel wie sie in Indien verdient haben. Gut. Aber auch materieller Überfluss kann eine Art von ,,Problem" werden. In 5. Mose 8,13-17 heißt es: ,,Wenn ... dein Silber und Gold und alles, was du hast, sich mehrt, dann hüte dich, dass dein Herz sich nicht überhebt ... Du könntest sonst sagen in deinem Herzen: Meine Kräfte und meiner Hände Stärke haben mir diesen Reichtum gewonnen." Wenn wir Überfluss haben, sind wir in Gefahr, uns einzubilden, dass es unsere Fähigkeit und Klugheit waren, die diesen Wohlstand hervorgebracht haben. Dann sagt uns Gott, dass wir uns demütigen sollen. Wie viele verstehen, dass Gott uns sogar in unserem Überfluss in unseren eigenen Augen gering machen möchte? Sogar wenn wir viel haben, möchte Gott uns demütigen.


Das ganze Leben Jesu wurde in diesem Wort zusammengefasst: Er demütigte sich selbst. Solange der Mensch im Fleisch lebt, muss er sich demütigen. Wenn wir das tun, können wir immer glücklich sein wie Jesus; und unsere Sorgen werden verschwinden.


Durch die Gnade Gottes kann ich sagen, dass ich wirklich ein glücklicher Mensch bin.


In Johannes 12,25 wird uns gesagt, was wir in unserem irdischen Leben immer tun sollten. Wir mögen jeden Tag durch viele schwierige Situationen gehen müssen. So war es auch bei Jesus. Auch Er musste jeden Tag durch schwierige Situationen gehen. Aber Er lebte nach diesem Prinzip: ,,Wer sein Leben lieb hat, der wird's verlieren; wer sein Leben auf dieser Welt hasst, der wird's erhalten zum ewigen Leben" (Joh 12,25). Jeden Tag sagte Er: ,,Nicht mein Wille, sondern der Wille des Vaters." Jeden Tag demütigte Er sich selbst. Am Ende Seines Lebens sagte Er dann: ,,Jetzt ist meine Seele betrübt. Und was soll ich sagen? Vater, hilf mir aus dieser Stunde? Doch darum bin ich in diese Stunde gekommen. Vater, verherrliche deinen Namen" (Joh 12,27-28). Auch wir sollten diese Gesinnung haben. Ich denke jetzt nicht an Jesu Tod am Kreuz, sondern an unser tägliches Kreuz. Wenn du durch Schwierigkeiten gehst, dann bete nicht, dass die Schwierigkeiten weggenommen werden mögen. Sage stattdessen: ,,Darum bin ich in diese Stunde gekommen: Herr, du demütigst mich. Du hast diese Situation zugelassen. Mein Verlangen ist, dass dein Name verherrlicht werden möge." Sieh, was Jesus hier gesagt hat: ,,Die Zeit ist gekommen, dass der Menschensohn verherrlicht werde" (Joh 12,23). In jeder Situation, durch die wir in dieser Welt gehen ­ sogar wenn alle uns missverstehen und niemand uns liebt ­ wenn wir bloß diese Einstellung haben, ,,Darum bin ich in diese Stunde gekommen. Herr, verherrliche deinen Namen", dann werden wir Seine Hilfe erhalten. Aus diesem Grunde fordert Er uns auf, von Ihm Demut zu lernen. Er demütigte sich selbst. Er verleugnete ständig Seinen Willen. Auf diese Weise hat Er uns gezeigt, dass sich zu demütigen das Eine ist, was alle Menschen tun müssen.


In Johannes 12 sehen wir Jesu Demut in Beziehung zu Seinem Vater. In Johannes 13 sehen wir Seine Demut in Beziehung zu anderen Menschen. Was zeigte Jesus, als Er die Füße Seiner Jünger wusch? Johannes 13,1 macht es deutlich: ,,Er liebte seine Jünger bis ans Ende." Und wie zeigte Er diese Liebe? Er wusch ihre Füße. Und Er sagte: ,,Ein Beispiel habe ich euch gegeben, damit ihr tut, wie ich euch getan habe.


Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Der Knecht ist nicht größer als sein Herr" (Joh 13,15-16). Jesus wusch sogar Judas' Füße. Dann lesen wir: ,,Als Jesus das gesagt hatte, wurde er betrübt im Geist und bezeugte und sprach: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Einer von euch wird mich verraten" (Joh 13,21). Warum war Er im Geist betrübt? Was war Sein Problem? Er wurde versucht wie wir. Es war schwer, auch Judas bis ans Ende zu lieben. Aber Jesus tat es. Er wusch auch die Füße von Judas, genauso wie Er die Füße von Johannes wusch, der Ihm am nächsten war. Er sandte Judas erst weg, als Er ihm das Brot und den Kelch gegeben hatte. Dann sagte Er: ,,Jetzt ist der Menschensohn verherrlicht; und Gott ist verherrlicht in ihm" (Joh 13,21).


Fällt es uns schwer, Menschen in der Kirche zu lieben? Vielleicht stimmt jemand mit dir in irgendeiner Angelegenheit nicht überein. Und dann fällt es dir schwer, ihn zu lieben. Jesus war entschlossen, dass Er jeden bis ans Ende lieben würde ­ einschließlich Judas, der ihn verriet ­ und auch das auf die bestmögliche Weise.


Nachdem Er das getan hatte, sagte Er mit großer Erleichterung: ,,Gott wird jetzt verherrlicht sein." Er bestand auch diese Versuchung siegreich.


Höre jetzt gut zu, was Er uns in Johannes 13,33-35 als Nächstes sagt: Er hatte den ungläubigen Juden gesagt, dass sie da, wo Er hinging, nicht hinkommen könnten.


Nun sagte Er zu Seinen Jüngern das Gleiche. Es war das Verlangen Seines Herzens, dass sie auch dorthin kommen sollten, wo Er hinging. Und daher sagt Er zu ihnen: ,,Habt ihr nicht gesehen, wie ich Judas mit derselben Aufrichtigkeit die Füße wusch, mit der ich die Füße von Petrus und Johannes gewaschen habe? Habe ich ihn nicht weggeschickt, ohne ihn bloßzustellen, sogar als ich wusste, dass Er mich verraten würde? Auch ihr müsst einander auf diese Weise lieben. Und daher gebe ich euch ein neues Gebot ­ Liebt euch untereinander, wie ich euch geliebt habe." Gottes Name wird nur dann verherrlicht werden, wenn wir lernen, andere so zu lieben, wie Jesus es tat ­ bis zum Ende.


Gestern Abend hörten wir Bruder Zac seine Bürde mit uns teilen. Er sagte, dass viele ältere Geschwister, die viele Jahre lang in der Kirche gewesen sind, nicht mehr länger demütig sind. Ich nahm es mir zu Herzen. Wie können wir Gott und auch gottesfürchtigen Männern gefallen, die sich um uns kümmern? Indem wir Jesus nachfolgen. Um Jesus nachzufolgen müssen wir nicht viele Dinge tun. In der Tat, wir müssen nur Eines tun. Jeden Tag, wann immer wir durch eine Schwierigkeit gehen oder unser Herz beschwert ist, müssen wir unser selbstzentriertes Leben hassen und uns demütigen. Du magst dir einbilden, dass du als älterer Bruder Recht hast und dich wundern, warum andere dich nicht akzeptieren. Vergeude keine Zeit damit, dich zu rechtfertigen. Versuche nicht einmal, ihre Anerkennung zu gewinnen. Gib einfach dein selbstzentriertes Leben in den Tod.


Warum wachsen viele von uns geistlich nicht, obwohl viele Jahre vergangen sind, seitdem wir die Wahrheit kennengelernt haben? Weil wir früher demütig waren; aber nun sind wir stolz. Das ist der Grund, warum wir jeden Tag von Jesus Demut lernen müssen.


Lernen wir von Paulus Demut, der in Philipper 3,13-14 sagt: ,,Eines aber sage ich: Ich vergesse, was dahinten ist und strecke mich aus nach dem, was da vorne ist, und jage nach dem vorgesteckten Ziel, dem Siegespreis der himmlischen Berufung Gottes in Christus Jesus." Es ist für uns leicht, auf unsere früheren Siege stolz zu sein.


Paulus traf die Entscheidung, die Siege in der Vergangenheit zu vergessen und sich nach der Zukunft auszustrecken. Vielleicht bist du heute geistlich reich ­ und du bist innerlich stolz auf deinen geistlichen Reichtum, der das Ergebnis deiner jahrelangen Treue war. Erinnere dich daran, dass du durch die Gnade Gottes das bist, was du bist. Vergisst du die Dinge, die du erreicht hast und die Siege, die du errungen hast? Ich habe einen Grund entdeckt, warum viele Geschwister geistlich nicht wachsen, einen Mangel an Liebe füreinander und keine Gemeinschaft untereinander haben.


Der Grund ist, dass jeder sich einbildet, dass er allein alles richtig macht und dass er allein alle liebt. Vielleicht hast du vor langer Zeit alle geliebt. Aber wie steht es heute um dein Herz? Paulus ermahnt uns, gegenüber jedermann eine ständige Schuld, Liebe zu erweisen, zu haben (Röm 13,8). Erkennen wir diese Schuld an? Erkennen wir an, dass wir unsere Ehepartner und unsere Brüder und Schwestern nicht so geliebt haben wie wir es hätten tun sollen? Wir sind gegenüber ihnen allen Schuldner.


Viele von uns sagen ihren Kindern immer wieder, wie viel sie für sie gelitten und gearbeitet haben, weil wir möchten, dass sie uns lieben. Lebst du in der Erwartung, dass andere immer dankbar zu dir sind und dich lieben? Dann höre diese Worte: Wir müssen mehr darüber nachdenken, wie wenig wir andere geliebt haben, statt daran zu denken, wie wenig uns andere lieben. Wir sind die Schuldner ­ nicht sie.


Paulus sagte in 2. Korinther 12,15 (Neues Leben): ,,Ich bin gern bereit, mich selbst und alles, was ich habe, für euch zu opfern. Kann es sein, dass je mehr ich euch liebe, desto weniger liebt ihr mich?" Demütig zu sein bedeutet, denselben Gedanken in uns zu haben: ,,Egal wie wenig du mich lieben magst, ich möchte dich mehr lieben, weil ich dir gegenüber in Schuld stehe. Ich habe dich nicht so geliebt, wie ich das hätte tun sollen. Ich habe keine Klage, dass du mich nicht genug geliebt hast." Wenn wir eine Klage gegen unsere Ehefrau oder unsere Kinder oder unsere Geschwister haben, dann können wir sicher sein, dass wir nicht die Gesinnung Christi haben. Wir sind nicht demütig, sondern wir bauen auf unsere eigene Stärke und denken an die Opfer, die wir für andere gebracht haben. Wir leben in unserer Vergangenheit.


Ich denke an eine Begebenheit, die sich vor kurzem in Pondicherry zutrug. An einem Sonntagmorgen predigte ich mit Eifer über die Gerechtigkeit Gottes und sagte, dass ich ­ solange ich dort Ältester bin ­ in der Kirche keinerlei Ungerechtigkeit zulassen würde. Als ich nach Hause kam und mich hinlegte, fragte ich Gott, was Er über meine Predigt gedacht habe. Ich fühlte, dass der Herr zu mir sagte: ,,Da du dort in der Gemeinde bist, um dich um alles zu kümmern, brauchst du Mich nicht!!" Ich sah meine Sünde und bekannte sie beim nächsten Treffen vor der ganzen Gemeinde.


Liebe Geschwister, wie stark sind wir aus uns selber heraus? Paulus sagt, dass wir aus uns selber heraus untüchtig sind, Gott zu dienen (2Kor 3,5). Ich hatte gesagt, dass ich Ungerechtigkeit nicht dulden würde, solange ich in dieser Gemeinde wäre.


Aber der Herr fragte mich: ,,Wie lange wirst du dort sein? Lass Mich für deine Gemeinde die Verantwortung tragen. Dann werde ich Mich um alles kümmern ­ und du wirst dir keine Sorgen zu machen brauchen." Wir müssen gebrochene Männer sein. Der Prabahar, der am nächsten Sonntag aufsteht, um zu predigen, sollte gebrochener und mehr von Gott geformt sein, wie der Prabahar, der am letzten Sonntag die Predigt gab.


Als ich gestern Abend die Botschaft von Bruder Zac hörte, wurde ich auch an etwas anderes erinnert. Was ist es, das wir am meisten wertschätzen sollten? Intimität mit Gott.


Liebe Brüder und Schwestern, was ist es, wonach ihr in dieser Welt Verlangen habt? Ich kann mit einem reinen Gewissen sagen, dass ich bereit bin, für Intimität mit Gott alles in dieser Welt aufzugeben. Wenn mir gesagt wird, dass ich ab Morgen kein Ältester in meiner Gemeinde mehr bin, dann werde ich es gerne akzeptieren und gehen und mich bei den Versammlungen in den hinteren Reihen hinsetzen und Gott aufrichtig bitten, an meiner statt einen guten Ältesten einzusetzen. Wenn mir gesagt wird, dass das, was ich bei einer Versammlung gesagt habe, nicht richtig war, dann bin ich bereit, still zu sein und zuzuhören, was andere predigen.


Wenn wir wirklich Jesus nachfolgen, werden wir ­ wie Er ­ sagen können, dass wir niemals allein sein können. Unser Vater wird immer bei uns sein. Da dies wahr ist, spielt es keine Rolle, wenn andere uns missverstehen. Es wird keine Rolle spielen, wenn mir mein Dienst weggenommen wird. Es spielt keine Rolle, wenn ich auf Grund einer Krankheit ans Bett gefesselt bin. Wenn ich eines Tages beim Gehen einen Stock benötige, dann werde ich wie Paulus sagen: ,,Herr, deine Gnade ist für mich genug. Auch wenn meine Krankheit nie geheilt wird, so sind Deine Gegenwart und Deine Herrschaft über alle Situationen in meinem Leben mehr als genug für mich." In Psalm 25,14 lesen wir, dass der geheime Ratschluss des Herrn für die ist, die demütig sind. Eine (englische) Bibelübersetzung gibt diesen Vers in einer Randnotiz wie folgt wieder: ,,Die Intimität [der vertraute Umgang] des Herrn ist mit den Demütigen." Daher, liebe Brüder und Schwestern, was immer auch die Situation ist, durch die ihr gerade geht ­ es reicht aus, wenn die Gegenwart, die Intimität und der Rat des Herrn mit euch sind.


Intimität bedeutet Nähe. Ich bin jetzt 33 Jahre lang verheiratet. Wenn meine Frau mit mir zuhause ist, habe ich keine Probleme. Aber wenn sie weggeht, um einem unserer Kinder zu helfen, sogar wenn es nur eine Woche ist, dann geraten die Dinge im Hause durcheinander. So bin ich jedes Mal dankbar, wenn meine Frau bei mir ist. In derselben Weise brauche ich sonst nichts, wenn Jesus bei mir ist. Jesus und den Vater zu kennen ist ewiges Leben. Diejenigen, die immer in Seiner Gegenwart leben, sind wahrhaft gesegnet.


Möge der Herr uns allen helfen, in ein solch gesegnetes Leben einzutreten. Amen.


Originalartikel: Humility ­ The Key