Inbrünstige Hingabe an Christus und der Weg des Kreuzes

Autor :   Zac Poonen
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Es ist gut, dass ich auf diese Weise zu euch sprechen kann. Ich möchte mit euch etwas aus 2. Korinther 11 teilen. In 2. Korinther 11,3 sagt Paulus zu den Korinthern: ,,Doch ich habe Angst, es könnte euch etwas von eurer reinen und schlichten Hingabe an Christus abbringen, so wie Eva von der Schlange verführt wurde." Wenn wir auf die vergangenen Jahre, auf die vielen Jahre zurückschauen, in denen Gott uns als eine Gemeinde und in vielen Gemeinden in unserem Land gesegnet hat, ist es sehr leicht, sich zurückzulehnen und mit dem, was wir erlebt haben, und wie Gott uns in vielerlei Hinsicht geistlich sowie materiell gesegnet hat, zufrieden zu sein. Und was als Ergebnis davon passieren kann, wenn wir auf diese Weise entspannt und zufrieden zurückschauen, ist, dass Satan uns auf subtile Weise in die Irre führen kann, ohne dass wir es erkennen. Nicht in Sünde ­ die meisten von uns haben verstanden, wie man sich von Sünde fernhält, sogar von den Sünden, über welche die meisten anderen Gemeinden nicht einmal reden. Gott hat uns in dieser Hinsicht eine Menge Licht gegeben. Aber wovon kann uns der Teufel abwenden? Paulus schreibt den Korinthern, dass ,,ihr abgewandt werden könntet von der einfachen und reinen Hingabe an Jesus Christus".


Wenn wir zu 1. Mose 3 zurückgehen, können wir sehen, was es war, wovon Satan Eva abwandte. Er führte sie zum Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen. Aber wovon wandte er sie ab? Er wandte sie vom Baum des Lebens ab. Der Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen ist für mich ein Bild dafür, unter dem Gesetz zu leben. Und von jenen, die danach trachten, von Gott angenommen zu werden, indem sie unter dem Gesetz leben, heißt es: ,,Es bringt den Tod." Niemand im Alten Testament und unter dem alten Bund konnte zum Leben kommen, zu dem Leben, das der Mensch nach Gottes Willen haben sollte. Deswegen sagte er zu Adam: ,,Wenn du von diesem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen isst, wirst du sterben. Denn du wirst bestrebt sein, nach gewissen Regeln zu leben: ,Dies ist nach deinem eigenem Verständnis gut und jenes ist böse.`" Und das führt zum Tod.


Die ganze Welt lebt nach diesem Prinzip. Sogar Menschen, die stehlen, empfinden, dass sie gemäß ihrem Gewissen etwas Richtiges tun. Es gibt Leute, die Mord begehen, die glauben, dass sie nach ihrem Gewissen das Richtige tun. Und es gibt viele andere Menschen in der Welt, die keinen Ehebruch begehen oder nicht stehlen, und sie leben nach bestimmten Prinzipien von Richtig und Falsch, sie betrügen nicht ­ und sie fühlen sich ziemlich glücklich. Und ihr wisst, Menschen, die ein sehr aufrichtiges Leben führen, finden es sehr schwer, zu Gott zu kommen, weil sie sich sagen: ,,Ich brauche keine Errettung durch Christus, so wie ich bin, bin ich gut genug." Ihre Erkenntnis von Gut und Böse und das Tun des Guten hat sie zum Tod geführt ­ in dem Sinne, dass sie nie zum Leben Gottes kamen.


Das kann auch uns passieren ­ nicht in dem Sinne, dass wir nicht wiedergeboren wären ­, aber ich finde bei vielen Menschen, die wiedergeboren sind und in ihrem Leben ein gewisses Maß an Rechtschaffenheit erreicht haben, ein Gefühl, sich zufrieden zurückzulehnen. Ich habe das in unseren CFC-Gemeinden gesehen. Und das macht sie nachlässig beim Bibellesen, nachlässig, mit Gott im Gebet Gemeinschaft zu haben, und allmählich werden sie etwas locker in ihrem Privatleben, indem sie anfangen, Filme anzuschauen, die sie früher nie angeschaut hätten, als sie zuerst zur CFC-Gemeinde kamen. Zu der Zeit waren sie sehr strikt, aber nun sind sie ziemlich locker geworden, sie können eine Menge Dinge tun, die sie früher nicht getan hätten.


Weil sie sich an Gott gewöhnt haben. Das ist bedauerlich ­ es ist eine falsche Vertrautheit. Wie man sagt: ,,Zu viel Vertrautheit führt zur Verachtung." Nicht dass wir für Gott Verachtung empfänden, aber wir glauben, ,,Gott versteht das, es ist in Ordnung". Und in diesem Punkt haben, wie ich glaube ­ das ist meine Überzeugung ­, viele Leute in unseren CFC-Gemeinden angefangen, Geld zu lieben. Und das hat sie von Gott abgewandt.


Der Baum des Lebens ist einfache, reine Hingabe gegenüber Jesus Christus. Und alles, was mich von einfacher, reiner Hingabe gegenüber Christus abwendet ist ein Fallstrick Satans. Ich weiß nicht, was es in deinem Leben ist ­ aber du kannst sogar durch deinen Dienst von Hingabe zu Christus abgewandt werden. Es gibt eine Menge von Menschen, für die ihr Dienst, ihr Ältestenamt in ihrer Gemeinde und ihr regelmäßiger Predigtdienst ihr Götze geworden ist.


Ich predige jetzt schon seit 55 oder mindestens 53 Jahren, und ich kann heute ehrlich sagen: Ich habe eine Bürde Gottes Wort mit Menschen zu teilen, aber das ist nicht mein Götze. Ich wäre ganz zufrieden damit, mit dem Predigen aufzuhören und ein ganzes Jahr lang nicht mehr zu predigen. Für mich ist Hingabe gegenüber Jesus Christus die Hauptsache, und ich habe stets empfunden, wenn mein Dienst für den Herrn nicht aus dieser Hingabe an Christus kommt, dann bin ich vom Baum des Lebens weggegangen.


Und das ist das, was Paulus hier sagt. Die List Satans ­ erinnere dich daran, dass Satan listiger ist als wir alle zusammen. Und er ist in Bezug auf die Art und Weise, wie er uns in die Irre führt, sehr subtil. Sehr oft kann er uns auf Abwege bringen, indem er uns einfach beschäftigt hält. Beschäftigt mit guten Dingen, die wir tun ­ nicht mit schlechten Dingen. Vielleicht dass wir im Dienst beschäftigt sind und indem wir Dinge tun, die uns davon abhalten, in Hingabe gegenüber Jesus Christus zu leben, mit ihm Zeit zu verbringen und ihm zu sagen, wie viel er uns bedeutet und ihn anzubeten und ihn zu preisen.


So erinnert euch daran, liebe Brüder und Schwestern, dass Hingabe gegenüber Christus das Wichtigste ist, was wir bewahren müssen ­ mehr als alles andere. Und wir müssen die ganze Zeit darauf achten.


Als die Pharisäer einmal zu Jesus kamen und ihn in Matthäus 22 fragten, ,,Was ist das größte Gebot im Gesetz?", erwarteten sie, dass er sagen würde, es wäre der Sabbat. Für sie war der Sabbat das größte Gebot, und sie versuchten ihn, um eine Gelegenheit zu erhalten, um ihn vor anderen anzuklagen. So fragten sie ihn in Matthäus 22,36-40: ,,Welches ist das größte Gebot im Gesetz?" Und Jesus sagte: ,,Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Denken. Das ist das erste und größte Gebot.


Und das zweite ist ihm gleich: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. An diesen beiden Geboten hängen das ganze Gesetz und die Propheten." Jesus sagte: ,,Ich spreche hier nicht von einer bestimmten Tat, als einem Gebot, was das Größte und Wichtigste ist, wonach Gott Ausschau hält.


Die Frage ,,Welches ist das größte Gebot im Gesetz?" könnte man auch wie folgt formulieren: ,,Wonach hält Gott in den Menschen, die er erschaffen hat, am meisten Ausschau? Was ist es, wonach Gott bei Gläubigen, die durch das Blut Jesu Christi erlöst worden sind, am meisten Ausschau hält?" Und die Antwort lautet: ,,Dass sie ihn über alles lieben." Das ist der Hauptzweck, wofür Gott den Menschen geschaffen hat, es ist der Hauptzweck, wofür Gott uns Menschen erlöst hat, dass ich ihn mit meinem ganzen Herzen lieben kann. Er möchte unsere Liebe mehr als all unseren Dienst und irgendetwas anderes. Und besonders für jene, die in einer Gemeinde irgendeine Führungsaufgabe haben, ist es sehr, sehr wichtig, dass sie selber in einer inbrünstigen Liebe zu Jesus Christus leben, und danach trachten, andere in eine inbrünstige Hingabe zu Christus zu führen.


Woran erkennen wir, ob eine Gemeinde geistlich ist oder nicht? Ob unsere Gemeinde geistlich ist oder nicht? Es ist nicht daran zu erkennen, wie aktiv wir sind oder wie viele Menschen zu unseren Konferenzen kommen ­ diese Dinge zählen bei Gott nichts. Es gibt Mega-Gemeinden, die sehr viel mehr Menschen haben als wir, und die auf Grund ihrer Zahlen zufrieden sind. Soweit ich es erkennen kann, gibt es nur einen Test, und der besteht darin, dass Leute in unserer Gemeinde eine inbrünstige Hingabe gegenüber Jesus Christus haben.


Wenn das nicht vorhanden ist, sind wir keine Gemeinde, die Gott anerkennt und bestätigt. Eine Gemeinde, in der Jesus Christus uns mehr bedeutet als irgendetwas auf dieser Erde.


Das ist es, worin wir uns, ich würde sagen jeden Tag prüfen sollten. ,,Gibt es irgendetwas, was mir mehr bedeutet als Jesus Christus? Ist mein Herz ihm so ergeben, wie das am ersten Tag der Fall war, als ich von der Wahrheit ergriffen wurde? Dass er mich geliebt und sich selbst für mich hingegeben hat. Der Sohn Gottes, der mich geliebt und sich für mich hingegeben hat." Wenn diese Wahrheit für uns jemals billig und vertraut wird, dann sind wir vom rechten Weg abgekommen.


Hier ist der Test, durch den ich mich selber prüfe, und ich möchte euch alle ermutigen, euch in den vor euch liegenden Tagen zu prüfen. Wir sollten uns niemals nach irgendeinem anderen Maßstab außer diesem bewerten. Denn wie ich in diesem Vers in 2. Korinther 11,3 sehe ­ alles andere als das bedeutet, dass ich vom rechten Weg abgekommen bin. Es gibt nur eine Möglichkeit zu wissen, dass ich nicht von der Wahrheit abgeirrt bin, und die besteht darin, dass meine Hingabe zu Christus inbrünstig ist.


Jesus sagte: ,,Wenn ihr mich liebt, dann haltet meine Gebote." Der große Unterschied zwischen der Art und Weise, wie das Gesetz und wie Christus Gebote gaben ist folgender: Das Gesetz gab Gebote und Jesus gab Gebote, aber es gab einen großen Unterschied in der Art und Weise, wie diese gegeben wurden. Im Gesetz hieß es, ,,Du sollst" und ,,Du sollst nicht" ­ es ist wie ein Herr, der seinen Sklaven auffordert: ,,Geh hin, und tu das, und tu das nicht." Im Gegensatz dazu siehst du Jesus niemals sagen, ,,Du sollst" und ,,Du sollst nicht". Das ist die Sprache des Gesetzes.


Und wenn Prediger so reden, dann sind sie alttestamentliche Prediger. Jesus gab immer Freiheit. Er sagte: ,,Wenn ihr mich liebt, dann haltet meine Gebote." Wenn das nicht der Fall ist, dann haltet sie nicht, ich bin nicht daran interessiert. Der Herr sagt: ,,Ich bin nicht an einer Person, die meine Gebote hält, interessiert, wenn sie mich nicht liebt." Das bedeutet wieder unter dem Gesetz zu sein. Es heißt zurück zum Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen zu gehen. Das Richtige zu tun, aber nicht aus Liebe zu Christus heraus. Mit anderen Worten: Das Motiv, mit dem wir etwas tun, ist für Gott viel wichtiger als das, was wir tatsächlich tun. Wir können in dem, was wir getan haben, Zufriedenheit finden ­ aber der Herr ist damit nicht zufrieden, wenn es nicht aus einem richtigen Motiv hervorgeht. Und das Motiv muss sein, dass ich Christus mehr liebe als irgendetwas oder irgendjemand anderen auf der Welt. Wo ich alles verlieren kann, aber wenn ich Jesus Christus nicht verliere, bin ich glücklich.


Es ist für jeden von uns gut, sich auf diese Weise zu bewerten ­ nicht ob wir gewisse Dinge tun und uns selber gratulieren, dass wir neutestamentliche Gebote gehalten haben oder in der Gemeinde als gute Brüder oder Schwestern akzeptiert sind. Das zählt überhaupt nichts.


An dem Tag, an dem der Herr zurückkehrt, wird er das Verborgene ans Licht bringen, und das Wichtigste, was er ans Licht bringen wird sind die Motive des menschlichen Herzens. Das lesen wir in 1. Korinther 4,5 wo es heißt: ,,Darum richtet nichts vor der Zeit, bis der Herr kommt..." Richtet niemanden oder nichts, bis der Herr kommt. Und weiter: ,,Denn wenn der Herr kommt, wird er das im Finstern Verborgene ans Licht bringen ­ die Dinge, die im Dunkeln verborgen sind ­, und die Absichten des Herzens offenbar machen; Und dann wird jedem das Lob von Gott zuteil werden." Kennt ihr diesen Vers? Er besagt, wie Gott uns am letzten Tag richten wird. Mit anderen Worten, wenn ich vor ihm stehe, wird der Herr nicht bloß richten, was ich tat oder was ich sagte ­ natürlich wird er das auch bewerten. Aber hinter dem wird er bewerten: ,,Was war das Motiv? Resultierte es aus einer inbrünstigen Liebe zu Jesus Christus? Ist es, weil ich den Herrn liebte, dass ich zu den Versammlungen kam? Ist es, weil ich den Herrn liebte, dass ich sein Wort las? Ist es, weil ich den Herrn liebte, dass ich irgendetwas für ihn tat? Ist es weil ich den Herrn liebte, dass ich mich von der Liebe zum Geld fernhielt? Ist es, weil ich den Herrn liebte, dass ich mich vom Gelüsten nach Frauen fernhielt oder nicht meine Beherrschung verlor? Oder ist es, weil ich den Herrn liebte, dass ich das Kreuz auf mich nahm?" Sonst ist es wertlos.


Wenn du heute unseren Zugang zum Baum des Lebens betrachtest ­ wir haben gesehen, dass dieser Baum des Lebens unsere inbrünstige Liebe zu Jesus Christus ist: Bevor Adam sündigte, konnte er leicht Zugang zum Baum des Lebens haben, er brauchte nur dorthin zu gehen. Aber wir wissen aus 1. Mose 3,24, nachdem Adam gesündigt hatte, platzierte Gott dort ein flammendes Schwert, das in alle Richtungen um den Baum des Lebens herum zeigte, womit er uns lehrt, dass wir jetzt nicht zum Baum des Lebens kommen können, ohne dass dieses Schwert auf uns fällt, bevor wir den Baum des Lebens erreichen.


Seitdem Adam gesündigt hat gibt es etwas, was wir unser ,,selbstzentriertes Leben" nennen. Was ich von diesem Bild gelernt habe ist folgendes: Es ist unmöglich, eine inbrünstige Liebe gegenüber Jesus zu haben, ohne dass das Schwert Gottes auf mich fällt und mein selbstzentriertes Leben tötet.


An diesem Punkt können wir uns selber täuschen. Ich kann mich selber täuschen, indem ich sage: ,,Ja, ich liebe Jesus, ich glaube wirklich, ich liebe Jesus von ganzem Herzen", und wenn dein selbstzentriertes Leben nicht getötet wird, dann täuschst du dich selbst. Das ist nicht der Baum des Lebens, zu dem du gekommen bist. Du kamst zu einer emotionalen Erfahrung. Zum Baum des Lebens kannst du nur kommen, wenn das Schwert auf dein selbstzentriertes Leben gefallen ist. Mit anderen Worten, wenn ich noch immer beunruhigt und aufgebracht bin, wenn jemand mich provoziert, und ich dort mein Ich nicht in den Tod gegeben habe, dann bin ich nicht wirklich Christus hingegeben. Ich kann mich in einer Versammlung sehr emotional fühlen, wenn ich ihm Lobpreis darbringe, aber ich bin nicht wirklich Christus ergeben.


Somit gibt es eine enge Verbindung zwischen dem Tragen des Kreuzes und der Hingabe gegenüber Christus. Als Jesus ans Kreuz ging, sagte er: ,,Ich gehe ans Kreuz, um meinem Vater meine Liebe zu beweisen" ­ das sagte er im Evangelium ­, ,,damit die Welt erkenne, dass ich den Vater liebe, gehe ich ans Kreuz." Die Hingabe gegenüber seinem Vater wurde also dadurch bewiesen, dass er den Tod am Kreuz auf sich nahm.


Und es ist für dich und für mich genau dasselbe. Ich kann nicht zum Baum des Lebens kommen, ohne dass dieses Schwert auf mich fällt. Wenn ich glaube, dass ich zum Baum des Lebens gekommen bin, ohne dass dieses Schwert auf mein selbstzentriertes Leben gefallen ist, dann ist das nicht der Baum des Lebens. Ich sage das, weil ich finde, dass es eine Menge Leute gibt, die sich selber täuschen, indem sie sagen, ,,Ich liebe Jesus", obwohl das gar nicht der Fall ist.


Fragt euch selbst, meine lieben Freunde, ob ihr wirklich erlaubt habt, dass das Schwert auf euer selbstzentriertes Leben gefallen ist, und ob dieses Schwert in den täglichen Versuchungen und Provokationen des Lebens auf euch gefallen ist. Und ob du in jeder Versuchung, die dir begegnet, stirbst und sagst: ,,Ich muss hier sterben." Auf diese Weise beweist du deine Liebe zu Jesus. Wenn du stirbst, erreichst du den Baum des Lebens. Jeder Baum, dem du dich näherst, ohne zu sterben, ist nicht der Baum des Lebens.


Ich hoffe, ihr habt das klar verstanden, weil es, wie ich finde, so viele Leute gibt, die sich in Bezug auf die Hingabe zu Christus selber täuschen. Wir können sagen, dass die Schlange sie verführt hat. Wie verführt die Schlange sie? 2. Korinther 11,3: ,,Ich fürchte, dass euch die Schlange mit ihrer List verführt und euch zu einem anderen Baum abwendet, und euch glauben macht, das sei der Baum des Lebens." Und dich glauben macht, das sei Hingabe gegenüber Christus. Und du bist emotional, begeistert und du liebst Jesus, du singst einige wunderbare Lieder, und der Teufel hat dich verführt, weil es kein Schwert gab, das in diesem Prozess auf dein selbstzentriertes Leben gefallen ist.


Für mich ist das sehr klar geworden, dass ich nicht sagen kann, dass ich eine inbrünstige Hingabe gegenüber Jesus Christus habe, wenn ich nicht täglich das Kreuz auf mich nehme. Deswegen habt ihr mich oft sagen hören, dass Gott am Sonntagmorgen auf unseren Lobpreis hört, wenn er uns von Montag bis Samstag das Kreuz auf uns nehmen sah. Er hört nicht darauf, wie gut unsere Musik ist und wie harmonisch wir singen. Diese Dinge gelten für weltliche Chöre. Und es ist möglich, dass es auch Leute hier in CFC gibt, die ebenfalls denken, dass Gott sie wertschätzt, weil sie ein Musikinstrument gut spielen oder gut singen. Ich möchte euch sagen: Ihr täuscht euch selbst. Es ist für mich sehr klar, dass einige Leute, die singen, sich bewusst sind, dass sie gut singen, und sich einbilden, dass der Herr ihren Gesang akzeptiert, bloß weil sie gut singen. Ich sage nicht, dass wir nicht gut singen sollten, aber ich möchte sagen: ,,Der Herr akzeptiert dein Singen und deinen Lobpreis, wenn er gesehen hat, dass du von Montag bis Samstag dein Kreuz auf dich genommen hast, bevor du am Sonntag kommst und für den Herrn singst. Dann kam dein Singen aus einer Hingabe gegenüber Christus heraus.


Ich möchte, dass ihr von einem ergriffen seid ­ das ist die wichtigste Sache, die ich hier betonen möchte: Hingabe gegenüber Christus resultiert daraus, jeden Tag das Kreuz auf uns zu nehmen. Das wird durch die Tatsache bewiesen, dass es vor dem echten Baum des Lebens ein Schwert gibt. Und Satan wird jede Möglichkeit, durch die er uns von diesem Tod am Kreuz, vom Töten des Fleisches durch das Kreuz abbringen kann, zu nutzen versuchen.


Deswegen liest man im Matthäus 16 vom starken Tadel, den Jesus Petrus gab. Als Jesus in Matthäus 16,21 seinen Jüngern das erste Mal erzählte, dass er leiden und ans Kreuz gehen und sterben müsse, sagte Petrus zu ihm: ,,Nein, Herr, das widerfahre dir nur nicht!" Und Jesus wandte sich sofort um und sagte: ,,Weiche von mir, Satan!" Es gab nur zwei Begebenheiten, wo Jesus das sagte. Einmal sagte er das direkt zum Teufel, als ihm der Teufel sagte, er solle niederfallen und ihn anbeten. ,,Weiche von mir, Satan!" sagte er. Und das andere Mal ist es hier zu Petrus, als er ihm nahelegte, er solle nicht den Weg des Kreuzes gehen. Seht ihr hier die Verbindung? Der Teufel sprach durch Petrus, um Jesus vom Kreuz abzubringen. Es war die Stimme des Teufels, und Jesus erkannte sie. Er ließ sich von den Listen des Teufels nicht verführen ­ aber sehr oft lassen wir das zu.


Denke über dein Leben in den vergangenen zwei bis drei Monaten nach, und frage dich selbst, soweit du dich erinnern kannst: Denke an die Gelegenheiten, die du hattest, deinem Ich zu sterben und dem Herrn zu gefallen und wo du diese Gelegenheit nicht genutzt hast. Du hast im Zorn geantwortet als jemand zu dir im Zorn sprach. Du hast reagiert ohne deinem Ich zu sterben ­ es gibt viele solche Situationen.


In Situationen, wo du Gottes Willen gesucht hast, bist du dem Sog des Ichs nicht gestorben, der gewöhnlich durch Geld, Ehre und Position entsteht. Du hast nicht gesagt: ,,Herr, was ist dein Wille für mich? Was wird dich am meisten verherrlichen?" Stattdessen hast du nach Dingen der Welt getrachtet ­ nach Geld, Ehre, Position ­ und dementsprechend hast du entschieden. Ist dort ein Schwert auf dein selbstzentriertes Leben gefallen? Nein, aber du bildest dir ein, dass du Jesus liebst. Das ist die Verführung Satans.


Daher ist es meine Pflicht, euch zu warnen. Und ich glaube, dass viele, viele Leute, die in unseren CFC-Gemeinden sitzen, ihre Hingabe gegenüber Jesus Christus verloren haben. Ich sage das nicht, um jemanden zu schelten, ich sage das nicht, um jemanden zu tadeln. Aber ich sage das, meine lieben Brüder und Schwestern, weil ich empfinde, dass wir etwas versäumt haben, wenn wir vom Weg des Kreuzes nicht ergriffen worden sind. Wie viel hörst du heute in CFC-Gemeinden Predigten über den Weg des Kreuzes im Vergleich zu den Anfangsjahren? Haben wir in dieser Hinsicht etwas versäumt? Es gibt nur Eines, was Jesus uns aufgetragen hat, jeden Tag unseres Lebens zu tun ­ und das ist täglich das Kreuz auf uns zu nehmen. Weil das der einzige Weg zum Baum des Lebens ist. Das ist der einzige Weg, wie ich meine Hingabe gegenüber Jesus Christus beweisen kann.


Während wir in die Zukunft blicken und danach trachten, Gottes Wahrheit mit anderen Menschen zu teilen, muss ich mir selber die Frage stellen: ,,Bin ich davon begeistert? Habe ich versucht, zu irgendeinem Baum zu gehen, vom dem ich dachte, es wäre der Baum des Lebens ­ es wäre Hingabe zu Jesus, aber ich habe das Kreuz verpasst?" Dann ist das nicht der Baum des Lebens, dann ist das keine echte Hingabe gegenüber Christus. Satan hat mich verführt, nicht zu groben Sünden. Ich mag viel besser sein als die meisten Christen um mich herum, aber ich habe Gottes Willen verpasst.


Möge Gott uns helfen, diese eine Sache ernst zu nehmen. Ich möchte über nichts anderes sprechen ­ ein einziger Punkt ist genug: Inbrünstige Liebe gegenüber Christus ist der Baum des Lebens. Und der einzige Weg dorthin zu kommen besteht darin, dem Schwert zu erlauben, auf mein selbstzentriertes Leben zu fallen. Alles andere als das, alles andere, vom dem ich denke, es sei der Baum des Lebens, ist nicht der Baum des Lebens. Es gibt keine Hingabe gegenüber Christus außer durch das tägliche Sterben meines eigenen Ichs. Möge Gott uns helfen. Gott segne euch alle.