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In der Geschichte von Hiob sehen wir, wie Gott ihn an den Tiefpunkt seines Lebens brachte, indem Er zuließ, dass Hiob seinen Besitz, seine Kinder und seine Gesundheit verlor. In gewissem Sinne verlor er sogar seine Frau (die ständig an ihm herumnörgelte) und seine drei guten Freunde (die ihn missverstanden und kritisierten). Seine Freunde stellten sich als selbstgerechte Prediger heraus, die Freude daran hatten, ihn noch zu „treten, als er bereits am Boden lag“. Sie traten ihn immer weiter, bis Gott in Seiner Gnade der Sache ein Ende bereitete. Mitten in dieser Bedrängnis rechtfertigte sich Hiob immer wieder. Als der Herr schließlich zu ihm sprach, sah Hiob die Verdorbenheit seiner Selbstgerechtigkeit – und tat Buße. Er war ein gerechter Mann. Das war gut. Aber er war stolz auf seine Gerechtigkeit. Das war schlecht. Aber nachdem Gott mit ihm fertig war, war er ein gebrochener Mann. Von da an suchte er nur noch Gottes Ehre. Auf diese Weise wurde Gottes Plan für Hiob erfüllt.

Beachte, was Hiob zu Gott sagte, nachdem er gebrochen war: „Bis jetzt habe ich nur von all diesen Predigern von dir gehört, aber nun sehe ich dich von Angesicht zu Angesicht“ (Hiob 42,5). Das war Hiobs Pnuel! Auch er sah das Angesicht Gottes und sein Leben wurde verschont. Und was war die Folge? Er tat Buße in Staub und Asche (Vers 6). Was vier Prediger sogar nach tagelanger Belehrung nicht geschafft hatten, vollendete Gott in einem Augenblick durch eine Offenbarung Seiner Güte. Es war Gottes Güte, die Hiob zerbrach und ihn zur Buße führte.

Die meisten von uns hören von Gott von Predigern in den Versammlungen. Was wir brauchen, ist eine Begegnung mit Gott von Angesicht zu Angesicht, damit wir Seine Güte uns gegenüber sehen und dadurch gebrochen werden. Das hatte auch Petrus erlebt. Erinnerst du dich, was geschah, gleich nachdem Petrus den Herrn verleugnet und der Hahn zweimal gekräht hatte? Er sah das Angesicht des Herrn. Auch Petrus hatte sein Pnuel. Wir lesen, dass„sich der Herr umdrehte und Petrus ansah“ (Lukas 22,61). Und was war die Folge? „Petrus ging hinaus und weinte bitterlich“ (Vers 62). Dieser Blick Jesu voller Güte und Vergebung brach das Herz dieses rauen Fischers. Unter dem alten Bund hatte Gott dem Volk Israel Gesundheit, Wohlstand und viele materielle Segnungen verheißen. Aber es gab eine Segnung, die größer war als alle – diese wird in 4. Mose 6,22-26 beschrieben. Dort lesen wir, dass Aaron aufgetragen wurde, das Volk folgendermaßen zu segnen: „Der Herr segne dich und behüte dich! Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig! Der Herr erhebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden!“

Ist es nicht schade, dass viele Gläubige heute nach geringeren Segnungen streben, wie Gesundheit und Wohlstand (welche auch die Ungläubigen ohne Gebete erhalten) und nach emotionalen Erfahrungen (von denen viele unecht sind) – statt nach dem größten Segen überhaupt, der unser Leben total verändern kann – einer Begegnung mit Gott von Angesicht zu Angesicht? Auch wenn wir nie reich werden und nie geheilt werden mögen, wenn wir Gottes Angesicht sehen, wird das all unsere Bedürfnisse stillen.

Hiob hatte Geschwüre an seinem ganzen Körper, als er Gott begegnete, aber er bat Gott nicht um Heilung. Er sagte:„Ich habe das Angesicht des Herrn gesehen und das ist mir genug“. Die drei Prediger, die vorgaben, „Urteilsvermögen“ und „ein Wort von Gott“ zu haben, sagten Hiob, dass er für eine geheime Sünde in seinem Leben bestraft würde. Es gibt auch heute solche selbsternannten Propheten mit ihren falschen „So spricht der Herr“-Botschaften, die Gottes Volk verurteilen. Aber Gott drohte Hiob nicht mit Gericht, so wie es die drei Prediger taten.

Gott sprach mit Hiob nicht über seine Verfehlungen oder erinnerte ihn nicht einmal an die Klagen, die er in seiner Bedrängnis (gegen Gott) erhoben hatte. Gott offenbarte Hiob einfach Seine Güte – Seine Güte, die wir in dem wundervollen Universum sehen, welches Er zur Freude der Menschen geschaffen hat, und in den Tieren, die Er erschuf, damit sie dem Menschen untertan sind. Es war diese Offenbarung der Güte Gottes, die Hiob zur Buße führte. Viele nutzen Gottes Güte aus und missbrauchen sie. Aber Hiob führte sie zur Buße. Und dann segnete Gott Hiob mit dem Doppelten dessen, was er zu Beginn besessen hatte.

Gott will uns reichlich segnen – das ist letztlich Seine Absicht, wenn Er uns bricht – wie wir in Jakobus 5,11 lesen können. Das Ziel, das der Herr für Hiob im Auge hatte, war es, seine Selbstgerechtigkeit und seinen Stolz zu zerstören und einen gebrochenen Mann aus ihm zu machen, damit Gott ihm Sein Angesicht zeigen und ihn reichlich segnen konnte. Sogar die materiellen und körperlichen Segnungen, die Gott uns gibt, können uns ruinieren und uns von ihm entfernen, wenn wir Sein Angesicht hinter all dem nicht sehen. Wie viele Gläubige gibt es heute, die sich durch materiellen Wohlstand von Gott entfernt haben.

Nur ein Blick ins Angesicht des Herrn kann uns von unserem Verlangen nach dem, was die Welt anzubieten hat, befreien.

Empfohlene Predigt: Gottes Plan für die, die versagt haben