Autor :   Zac Poonen Kategorien :   Gott erkennen Jünger
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In Philipper 3 beschreibt Paulus die Geisteshaltung, die wir haben müssen, wenn wir Gottes vollen Zweck erreichen möchten. Indem er die Dinge, die dahinten sind vergisst, schaut er auf das, was vor ihm liegt. Trotz aller Versuchung das zu tun, weigert er sich zurückzuschauen. In Apostelgeschichte 20,23-24 sagt er, dass er vom Wissen, dass ihn Verfolgung erwartete, ungerührt war. Keine Furcht konnte seine Entschlossenheit, sich nach Gottes Ziel auszustrecken, erschüttern. In Apostelgeschichte 26,19 bezeugt er vor König Agrippa erneut, dass er der himmlischen Vision nicht ungehorsam war, die er vom Herrn fast 30 Jahre vorher empfangen hatte. Und in seinem allerletzten Brief konnte er für sich in Anspruch nehmen, dass er den guten Kampf gekämpft und seinen Lauf vollendet habe (2. Timotheus 4,7). Hier ist ein Mann, der beharrlich den Pfad von Gottes Ratschluss bis zu seinem letzten Tag gefolgt war. Trotz zahlreicher Anlässe aufzugeben und sich abzuwenden, trotz heftiger Verfolgungen, trotz Verleumdung und Rufmord und all dem Übrigen, hielt er an seinem Kurs fest, die Augen auf das Ziel gerichtet. Wir werden gesegnet sein, wenn wir am Ende unseres Lebens ein solches Zeugnis haben können.

Wie oft sind wir versucht zurückzuschauen! Das Versagen in der Vergangenheit kann uns leicht entmutigen, und wenn das passiert, nähert sich gewiss der Teufel und flüstert uns die Lüge in die Ohren, dass Gott uns nicht mehr gebrauchen kann. Es war für mich stets eine große Ermutigung, dass sogar von einem Esel gesagt wurde, dass der Herr seiner bedurfte (Matthäus 21,2-3). Wenn der Herr einen Esel brauchte, um Sein messianisches Programm zu erfüllen, und wenn Gott bei einem Anlass sogar durch einen Esel sprechen konnte (4. Mose 22,28), dann gibt es für jeden von uns Hoffnung. Denn alles, was zuvor geschrieben worden ist, und daher sogar die Geschichte von Bileams Esel, wurde zu unserer Ermutigung und Belehrung geschrieben (Römer 15,4). Du magst dir selber so dumm wie ein Esel vorkommen und du magst zehntausend Fehler machen; doch der Herr braucht dich, und wenn Er will, kann Er sogar durch dich sprechen.

Dieselbe Bibel, die uns sagt, dass wir uns nicht um den morgigen Tag sorgen sollten, sagt uns mit gleicher Dringlichkeit, dass wir nicht auf unsere Vergangenheit zurückschauen sollten. Wir müssen mit unseren Gestern abschließen und im Vertrauen auf den Herrn dem Heute und der Zukunft entgegensehen. Wenn du morgen versagst, dann lass nicht zu, dass dich das in Verzweiflung stürzt. Geh hin und bekenne dem Herrn dein Versagen und lass deine Sünde in Seinem Blut reinigen. Dann mache weiter. Und wenn du nochmals versagst, dann geh hin und tue das Gleiche nochmals. Gib dich niemals der Verzweiflung hin. Weise den nutzlosen, rückwärts gewandten Blick des Bedauerns entschieden ab, denn es bringt nur Verlust, über verschüttete Milch zu weinen. Aber weigere dich auch, in Stolz zurückzuschauen, was deine Seele zerstört. Wenn dich Gott morgen auf eine wunderbare Weise gebraucht, dann suche Seine Gnade, um auch das zu vergessen. Gib nicht dem Hang nach, dir selber zu gratulieren. Mach weiter. Entmutigung einerseits und Stolz andererseits sind gleichermaßen Mittel, die Satan benutzt, um uns auf unserem Kurs zu stoppen und uns unserer Effektivität zu berauben.

Wenn wir in diesen bösen Tagen weise wandeln möchten – wie uns in Epheser 5,15-16 befohlen wird –, müssen wir die Zeit ständig auskaufen. Das bedeutet, dass wir jede Gelegenheit, die sich uns bietet, auskaufen und sie zur Ehre des Herrn verwandeln sollen (1. Korinther 15,58). Jeder von uns hat nur ein kurzes Leben, und jeder Tag dieses Lebens sollte so gelebt werden, dass er für Gott zählt. Aber das wird nur geschehen, wenn wir ständig nach vorne, auf Ihn, schauen. Lasst uns diese Geisteshaltung bewahren, egal wie groß die Widrigkeiten sein mögen, denen wir gegenüberstehen. Aber weigern wir uns auch, auf andere Gläubige zu schauen und unser Los oder das Maß unserer Erfolge mit ihnen zu vergleichen, denn auch das kann zu Entmutigung oder Stolz führen (vgl. Johannes 21,20-22; 2. Korinther 10,12). Wir sollen unseren Blick geradeaus richten und in keine andere Richtung (Sprüche 4,25).

Sogar vor seiner Bekehrung war der Apostel Paulus seiner Religion von ganzem Herzen hingegeben (Apostelgeschichte 22,3-4). Er hatte keinen schwachen, zaghaften Glauben, wie wir ihn heute oft sehen. Als er bekehrt wurde, gab er sich ebenso mit ganzen Herzen Christus hin. Der einzige Unterschied war, dass er jetzt seinen Sinn auf das was droben, und nicht auf die Dinge der Erde gerichtet hatte. Unser auferstandener Herr sagt uns klar, dass Er absolut keine Wertschätzung für Lauheit hat (Offenbarung 3,16). Gott sucht in Seinem Volk äußerste Hingabe, denn nur Menschen, die Ihm völlig ergeben sind, können Seinen Zweck auf Erden erfüllen. Wenn viele von uns bei unseren Studien so halbherzig wären wie in unserem Christentum, hätten wir nie auch nur die Grundschule erfolgreich abgeschlossen. Oder wenn ein Mann in seinem Job so halbherzig ist wie es viele Gläubige im Werk Gottes sind, wäre er schon längst entlassen worden. Viele Christen sind bei ihren weltlichen, alltäglichen Aktivitäten mit ganzem Herzen dabei, aber leider findet man eine solche Hingabe selten bei ihren religiösen Aktivitäten. Wir lesen, dass König Hiskia Gelingen hatte, als er von ganzem Herzen arbeitete und dem Herrn diente (2. Chronik 31,21). Aber der Tag kam, als er nachließ und die „Dinge, die zuvor waren“ vergaß. An diesem Tag versagte er tragisch gegenüber seinem Herrn.

Durch Wort und Beispiel drängte Jesus jene, die Ihm nachfolgen wollten, ihre Augen auf das Ziel auszurichten. Er warnte einen Möchtegern-Nachfolger davor, dass ein Mann, der seine Hand an den Pflug gelegt hatte und dann zurückschaute, für das Reich Gottes nicht tauglich ist(Lukas 9,62). Jesus selber „richtete sein Angesicht entschlossen aus“, um in die Richtung zu gehen, die Ihm Sein Vater gezeigt hatte (Vers 51). „Ich muss im Geschäft meines Vaters sein“, war Seine unaufhörliche Einstellung, und Er wünschte sich keine Nachfolger, die nicht bereit waren, in dieselbe Richtung zu schauen und denselben Weg zu gehen. Der Jünger Jesu Christi darf nur ein Ziel im Leben haben, nämlich Gottes Willen zu tun und Ihn auf diese Weise zu verherrlichen. Alles im Leben – Geld, Position, Ehe, Arbeit und alles andere – muss diesem Ziel dienen. Alles muss dem Zweck Gottes dienen. Nur wenn wir eine solche Geisteshaltung annehmen, können wir die Verheißung in Römer 8,28 für uns in Anspruch nehmen. Denn nur denen, die Gott lieben und die ihr Leben nach Seinem Ratschluss ausrichten, gereichen alle Dinge zum Besten.

Wir tun also gut daran, uns zu erinnern, dass es in der Ewigkeit diejenigen sind, die den Willen Gottes auf Erden getan haben, dessen Werke für immer bleiben(1. Johannes 2,17). Alles andere wird zerstört werden. Machen wir also das Tun von Gottes Willen zu unserem einen, einzigen Ziel. Möge das so wie bei Jesus unsere Speise und unser Trank sein(Johannes 4,34). Der Mann nach Gottes Herzen ist derjenige, der das Verlangen hat, Seinen ganzen Willen zu erfüllen. Nur ein solcher kann in Gottes Augen seiner Generation effektiv dienen(Apostelgeschichte 13,22.26). Gott hält heute in der Welt nach solchen Männern und Frauen Ausschau.