Autor :   Zac Poonen Kategorien :   Grundlehren Jünger
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Im Buch Josua ist das Land Kanaan kein Bild vom Himmel (wie einige Christen in ihren Kirchenliedern singen), weil es im Himmel keine Riesen gibt, die getötet werden müssten! Kanaan ist in Wirklichkeit eine Beschreibung des geisterfüllten Lebens des Sieges, wo die Riesen der Sünde - die Begierden des Fleisches - gekreuzigt werden. All die Riesen werden nicht in einem Augenblick getötet. Sie werden einer nach dem anderen getötet.


Auf ihrer Reise nach Kanaan musste das Volk Israel zwei Gewässer überqueren. Eines war das Rote Meer und das andere war der Jordanfluss. Beide sprechen vom Tod. In 1. Korinther 10 sehen wir, dass der Durchzug durch das Rote Meer ein Bild für die Wassertaufe war. Der Jordanfluss ist ein Bild einer anderen Art von Tod. Das war die Stelle, wo Johannes der Täufer 1500 Jahre später getauft hat.


Die Bibel lehrt, dass unser altes Ich am Kreuz von Gott gekreuzigt wurde (Röm 6,6). Wir können unseren alten Menschen nicht selber kreuzigen. Der alte Mensch (die Gesinnung, die sündigen möchte) wurde mit Christus am Kreuz gekreuzigt. Das hat Gott getan. Aber es gibt noch etwas anderes, was wir kreuzigen müssen - unser Fleisch (das Lagerhaus von Begierden). In Galater 5,24 heißt es: „Die aber Christus angehören, die haben das Fleisch gekreuzigt samt den Leidenschaften und Lüsten."


Das Fleisch unterscheidet sich vom alten Menschen. Das Fleisch mit seinen Lüsten und Begierden ist wie eine Räuberbande, die in unser Herz zu kommen versucht, um uns zu verunreinigen. Der alte Mensch ist wie ein untreuer Diener, der in unserem Herzen lebt und jedes Mal die Tür öffnet, wenn diese Räuber kommen, um zu stehlen. Welchen von beiden tötet Gott? Er tötet den Diener. Die Räuberbande ist weiterhin gesund und munter. Das ist der Grund, warum wir nach unserer Bekehrung genau auf dieselbe Weise wie vor unserer Bekehrung versucht werden. Das beweist, dass die Räuber immer noch am Leben sind. Sie möchten nach wie vor in unser Herz kommen - sogar nachdem wir bekehrt sind. Es ist jedoch etwas anderes in uns gestorben - der Diener, der diesen Räubern die Tür geöffnet hat (der alte Mensch). Gott tötete ihn und platzierte einen neuen Diener in uns, als wir wiedergeboren wurden - einen Diener, der diesen Dieben nicht die Tür öffnen möchte. Wenn wir jetzt Versuchungen begegnen, sagt der neue Diener „Nein". Wie fallen Christen dann in Sünde? Weil sie den neuen Diener nicht gut füttern! Dann ist er nicht stark genug, um die Tür vor den Räubern verschlossen zu halten. Und die Räuber drängeln sich dann in unser Herz hinein. Auf diese Weise sündigt ein Christ.


Aber es gibt einen gewaltigen Unterschied zwischen einem Gläubigen, der sündigt, und einem Ungläubigen, der sündigt - weil der Gläubige nicht sündigen möchte, der Ungläubige aber weiterhin sündigen will. Tatsächlich ist dies der Test, ob jemand wirklich wiedergeboren wurde oder nicht. Der Beweis dafür, dass du wiedergeboren wurdest oder nicht, besteht nicht darin, ob du sündigst oder nicht, sondern ob du sündigen möchtest. Wenn du immer noch sündigen möchtest, dann würde ich sagen, dass du nicht bekehrt bist. Wenn Menschen sich der Wassertaufe unterziehen möchten, dann stelle ich ihnen eine Frage: „Möchtet ihr weiterhin sündigen - und sei es auch nur ein einziges Mal?" Ich frage sie nicht: „Werdet ihr sündigen?", weil niemand sagen kann, dass er nicht mehr sündigen wird. Es ist der alte Mensch, der sündigen möchte.


Es gibt zwei Tode, von denen das Neue Testament spricht. Beide werden in der Geschichte Israels wunderschön dargestellt. Die Armee des Pharao wurde in einem Augenblick im Roten Meer begraben. Das ist ein Bild des alten Menschen. Wer hat das getan? Gott. Der alte Mensch wurde von Gott am Kreuz von Golgatha gekreuzigt. Dann überquerten die Israeliten den Jordan - ein Bild für einen anderen Tod. Wir akzeptieren, dass wir mit Christus unseren Begierden mitgekreuzigt wurden. Wer Christus angehört, nimmt gegenüber seinen Begierden diese Einstellung ein. Die Lüste und Begierden sind immer noch da und die Riesen regieren nach wie vor das Land. Aber Josua und die Israeliten hatten entschieden, diese Riesen einen nach dem anderen zu töten. Es ist unsere Aufgabe, unsere Begierden - eine nach der anderen - zu töten, wenn wir versucht werden. Wir müssen die Taten des Fleisches durch die Kraft, die der Heilige Geist uns schenkt, selber in den Tod geben (Röm 8,13). Das unterscheidet sich deutlich von der ägyptischen Armee, die in einem Augenblick von Gott im Roten Meer begraben wurde.


Die Heilige Schrift ist sehr exakt, wenn es um ihre Anwendung im Neuen Testament geht. Wenn wir uns für den Heiligen Geist öffnen, wird Er uns diese verborgenen Dinge offenbaren. Die Bibel ist ein aufregendes Buch. Sie ist so vollkommen und exakt in ihrer Typologie des neutestamentlichen Lebens. Jene gottesfürchtigen Menschen im Alten Testament verstanden all das damals nicht, aber wir können heute verstehen, was diese Dinge versinnbildlichten. Das Land Kanaan ist ein Bild unseres Leibes, der jahrelang von den Riesen vieler Begierden regiert wurde. Aber wir nehmen jetzt gegenüber diesen Riesen eine Einstellung ein, die sagt: „Ich werde mich gegenüber der Sünde als tot erachten" (Röm 6,11). Jesus sagte, dass wir jeden Tag das Kreuz auf uns nehmen müssen. Damit ist nicht das Töten des alten Menschen gemeint. Der alte Mensch ist bereits gekreuzigt worden. Das Kreuz auf sich zu nehmen, bedeutet unseren eigenen Willen (den die Bibel unser „Fleisch" nennt) durch die Kraft des Heiligen Geistes täglich in den Tod zu geben.


Wenn du gegenüber der Sünde in deinem Leben eine lässige Haltung einnimmst, kannst du den alten Menschen wieder anziehen (Eph 4,22). Eine Person, die „weiterhin nach dem Fleisch lebt", wird geistlich sterben - sogar wenn sie einmal lebendig war (Römer 8,13, ein Vers, der sich an Christen richtet, ist diesbezüglich sehr klar).