Autor :   Zac Poonen
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Paulus sagt in Kolosser 1,24: „Ich erfülle meinerseits in meinem Fleisch, was noch an Bedrängnissen des Christus aussteht um seines Leibes willen, welcher die Gemeinde ist.“

Was steht noch an Christi Bedrängnissen aus? Hat Er nicht am Kreuz gesagt, dass es vollbracht sei? Hierin besteht eine großartige Wahrheit. Wir lesen in den Evangelien über einige körperliche Leiden Jesu. Aber Er litt ebenso in Seiner Seele und zwar auf verschiedene Arten, die nicht in der Schrift festgehalten sind. Als Er am Kreuz sagte: „Es ist vollbracht“, hatte Er es nicht nur vollbracht, den Preis für die Sünden der Menschen zu bezahlen, sondern Er hatte es ebenso vollbracht, die gesamte Bandbreite an Versuchungen, mit denen ein Mensch jemals konfrontiert werden kann, zu überwinden. In jeder Versuchung haben wir die Möglichkeit der Versuchung nachzugehen und den Weg des Genusses zu wählen oder der Versuchung zu widerstehen und den Weg des Leidens (das Gegenteil von Genuss) zu wählen. Jesus wählte fortwährend den Weg des Leidens und „litt im Fleisch“ (1 Petr 4,1). Somit wurde Er zu unserem Vorläufer. Nun müssen wir in Seine Fußstapfen treten und „Mini-Vorläufer“ für andere werden. Wenn wir versucht sind zu sündigen, leitet uns der Heilige Geist dazu an, denselben Weg des Leidens im Fleisch zu wählen, den Jesus gegangen ist. In Kolosser 1,24 sagte Paulus, dass er noch nicht alle Leiden in seinem Leben (was Versuchungen angeht) vollendet hat, die Jesus vollendet hatte. Jesus litt auch äußerlich in vielerlei Weise, weil Er für die Wahrheit einstand. Wenn du ein Glas nimmst, um Leiden zu veranschaulichen, dann füllen im Falle Jesu alle Leiden, die Er freiwillig während Seines Lebens erlitt, das Glas vollständig auf. Schlussendlich, am Kreuz sagte Er: „Es ist vollbracht.“ Jetzt treten wir in Jesu Fußstapfen. Auch wir haben einen Leib wie Er ihn hatte. Der Heilige Geist muss dasselbe Werk in uns tun, nämlich das Glas auffüllen. Wenn wir wiedergeboren werden ist unser Glas leer, weil wir noch nichts für Christus erlitten haben. Allmählich, im Laufe der Zeit, beginnt sich das Glas mit dem, was wir um Christi willen erleiden, zu füllen. Derselbe Christus, der auf der Erde litt, wohnt nun in uns und Er will uns durch dieselben Leiden führen, durch die Er gegangen ist, aber nun in unserem Leib. Der Knecht ist nicht größer als sein Herr. All Seine Leiden müssen nun in unserem Leib vollendet werden. Das ist eigentlich ein großes Privileg. Paulus sagte, dass sein Glas noch nicht bis zum Rand gefüllt war. Viele Christen verstehen nicht, dass sie, wenn sie durch irgendwelche Leiden gehen, Gemeinschaft mit Christus in Seinen Leiden haben. Ich spreche nicht über die Leiden, in die wir geraten, wenn wir etwas Dummes oder Sündhaftes tun, Jesus tat nie etwas Sündhaftes oder Dummes. Er litt, weil Sein Lebensweg ganz und gar gegensätzlich zu dem dieser Welt war. Sein gesamter Dienst stand im ständigen Konflikt mit den Bibelgelehrten und Theologen Seiner Zeit. Sie hassten Ihn und brachten Ihn letztendlich um. Heute ist es genauso. Wenn wir wahre Jünger Christi sind, werden wir uns im Konflikt mit dem gesamten religiösen System dieser Welt befinden und ebenso mit einer Menge so genannter „christlicher“ Theologie und Religion. Genauso wie Jesus, werden wir uns im Konflikt mit Leuten befinden, die Gott nicht kennen, aber sehr religiös sind. Wer waren diejenigen, die Jesus Beelzebub nannten? Es waren nicht die Griechen oder Römer. Es waren Leute, die eine Bibel hatten (damals das Alte Testament). Wer waren diejenigen, die Jesus verfolgten und Ihn umbrachten? Es waren religiöse Leute mit einer Bibel. Wenn wir also das Maß der Bedrängnisse Christi vollmachen, werden wir auch erleben, dass religiöse Leute mit einer Bibel uns zusetzen, weil sie Gott nicht kennen. Jesus sagte, dass sie Ihn hassten und verfolgten, weil sie den Vater nicht kannten. Sie werden uns dasselbe antun. Paulus sagte: „Ich freue mich in diesen Leiden, weil ich meinen Teil tue“. Um dieses Leibes Christi, der Gemeinde willen, hat jeder von uns einen Anteil daran. Zuerst litt Jesus in seinem physischen Körper. Jetzt muss Er in Seinem geistlichen Körper, der Gemeinde, leiden. Du hast deinen Anteil an diesen Leiden und ich habe meinen. Ich kann nicht deinen Anteil erfüllen und du kannst nicht meinen erfüllen. Wenn du durch irgendein Leiden gehst, kann ich nicht für dich treu sein. Du selbst musst treu sein, wenn du leidest, wegen deiner Verwandten oder Nachbarn oder wenn du verfolgt oder aus deinem Haus rausgeworfen wirst, weil du Jesus folgen möchtest. Diese sind ein Teil der Leiden Christi. Freue dich zu jener Zeit und sage: „Herr, danke, dass Du mir das Privileg gibst, ein wenig von Deinen Bedrängnissen um der Gemeinde willen, die dein Leib ist, aufzufüllen.“ So werden wir einen Dienst für andere tun und so können wir die Gemeinde bauen. Aus diesem Grund heißt es auch „die Gemeinschaft der Leiden Christi“. Christus hat nichts für sich selbst gewonnen durch Seine Leiden. Aber wir haben viel gewonnen. Wenn wir in der Gemeinschaft mit Christi Leiden sind, gewinnen wir selbst nichts dadurch. Andere werden durch unsere Leiden gewinnen. Bist du hierfür bereit? Ich hoffe, dass wir sagen werden: „Ja Herr, ich bin bereit. Ich will in Gemeinschaft mit Deinem Verstand, Deinem Geist und Deiner Gesinnung sein. Ich will leiden, sodass andere etwas durch meine Leiden gewinnen.“ Hast du einmal gesehen wie Zuckerrohr in einem Mörser zerstoßen wird? Die Zuckerrohrstangen werden in den Mörser getan und zerstoßen und der Saft kommt raus. Nachdem dies ein paar Mal wiederholt worden ist, könnte man meinen, dass der ganze Saft bereits aus den Stangen ausgetreten ist, aber nein! Sie werden wieder in den Mörser getan und mehr Saft tritt aus. Für wessen Nutzen wird er zerstoßen? Für jemand anderen, damit dieser den Saft trinken kann. So macht Gott auch uns zu einem Segen für andere. Wir werden zerstoßen und zerquetscht in den Umständen und Prüfungen des Lebens und wir demütigen uns und nehmen sie freudig an und durch dieses Zerstoßen kommt der Glanz und die Schönheit und das Aroma Christi hervor. Dies ist der einzige Weg, wie wir ein Segen für andere sein können.