Autor :   Zac Poonen Kategorien :   Die Gemeinde
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Alle Propheten sprachen von einem Überrest unter Gottes Volk. Sie sprachen darüber, wie es in einer Zeit von geistlichem Niedergang unter Gottes Volk einige Wenige geben würde, die treu zu Gott bleiben würden.


Die Dinge, die im Alten Testament niedergeschrieben wurden, sind uns zur Lehre geschrieben (1Kor 10,11). Es gibt heute unter Gottes Volk einen Niedergang, genauso wie es in der Vergangenheit in Israel einen Niedergang gab. Die beiden Königreiche - Israel und Juda - sind ein Bild der beiden Gruppen im Christentum. Israel mit den 10 Stämmen symbolisiert die größere Gruppe der traditionellen (staatlich anerkannten) Glaubensgemeinschaften. Und Juda mit 2 Stämmen symbolisiert die kleineren, freikirchlichen (nicht-konformistischen) Gemeinden. Aber beide Gruppen befinden sich heute im Niedergang. Im Alten Testament hat Juda nicht von Israels Fehlern gelernt. Und die heutigen freikirchlichen Gruppen haben nichts von den Fehlern gelernt, welche die traditionellen Glaubensgemeinschaften gemacht haben - und sie haben selber die gleichen Fehler gemacht. Aber letztlich hat Gott heute aus beiden Gruppen einen Überrest auserwählt. Es gibt heute einen Niedergang - sowohl unter den rituellen Gruppen (Staatskirchen) und auch unter den unabhängigen Gruppen (Freikirchen). Aber inmitten von all dem hat Gott einige Wenige, die ein Herz für Ihn haben. Man findet sie nicht alle in einer Glaubensgemeinschaft. Man findet sie in allen Glaubensgemeinschaften - Männer und Frauen, die Gott lieben und sich nicht auf Streitigkeiten einlassen. Sie sind mit dem Gebrauch ihrer Zunge sehr vorsichtig und sehr treu in Geldangelegenheiten. In dieser Zeit sammelt Gott solche Leute als Seinen Überrest. Das Thema der Propheten war stets Wiederherstellung. Der Überrest bereitete den Weg für das Kommen des Herrn Jesus. Als der Herr geboren wurde, gab es einen kleinen Überrest - Simeon und Hanna im Tempel, Johannes der Täufer, die Hirten und einige weise Männer aus dem Osten. Auch heute gibt es im Christentum einen Überrest, der den Weg für das (zweite) Kommen des Herrn bereitet.


Zefanja sagt: „Sucht den Herrn, alle ihr Demütigen im Land, die ihr sein Recht übt! Sucht Gerechtigkeit, sucht Demut" (Zef 2,3). Was für ein Wort - „Sucht Demut". Zefanja verstand, dass Gott die Demütigen segnet. Auf der einen Seite war der Stolz Babylons und auf der anderen Seite die Demut des Überrestes in Jerusalem. Von der Zeit von Kain und Abel an gab es in der Menschheit diese beiden Strömungen - Babylon und Jerusalem. Babylon ist ein korruptes, religiöses System. Jerusalem ist die wahre Kirche Gottes. Das Kennzeichen dieser Kirche sind nicht Zeichen und Wunder, sondern Demut. Die Mitglieder dieser Gemeinde werden nie müde, nach immer mehr Demut zu trachten.


Was ist dann die Gefahr, der jene Menschen ausgesetzt sind, die zu diesem Überrest gehören? Es ist die Gefahr, sich mit anderen Kirchen zu vergleichen und sich zu rühmen, besser zu sein als diese. Der Teufel möchte, dass du genau das denkst, weil er weiß: In dem Moment, wo du anfängst, so zu denken, wird Gott zu deinem Feind werden und dann wirst auch du wie jene werden, die du verachtest. Du siehst also wie schnell der Überrest selber ein Teil von Babylon werden kann. Trachte also nach Demut. Lege dein Gesicht stets in den Staub. Vergleiche dich nie mit anderen Leuten. Vergleiche dich nur mit Jesus. Das ist mein Rat an alle, die heute zum Überrest von Gottes Volk gehören.


Zefanja prophezeite, dass die Philister-Städte ausgerottet und verwüstet werden würden, aber einige Überlebende (erneut ein Überrest) würde behütet werden (Zef 2,4.7). Dieser Überrest würde verhöhnt und geschmäht werden (Zef 2,8). Wenn du wie Daniel und seine drei Freunde sowie der Überrest, von dem die Propheten sprechen, für den Herrn einstehst, kannst du sicher sein, dass viele kompromittierende Christen dich verspotten werden. Sie werden zu dir sagen: „Was für einen fantastischen Dienst könntest du haben, wenn du dich nicht dieser kleinen Gruppe von Fanatikern angeschlossen hättest." Das sagten viele Christen zu mir, als ich meinen umfangreicheren Dienst aufgab und (im Jahr 1975) mich mit bloß ein paar Personen als Gemeinde in unserem Haus zu treffen begann. Ich bin dankbar, dass ich auf keinen von ihnen gehört habe. Ich sagte zum Herrn: „Herr, es macht mir nichts aus, ob ich nur mit ein oder zwei Personen zusammen bin. Ich möchte dort sein, wo Du bist, und ich möchte die ganze Wahrheit Deines Wortes verkündigen. Die Meinung des abgefallenen Christentums und ihrer Leiter ist mir völlig egal." Wenn du einen solchen Stand einnimmst, wirst du eine Menge Opposition erfahren. Aber du wirst deinen Lauf mit Freude vollenden, wenn du bis ans Ende ausharrst. Halte deine Augen auf den Herrn gerichtet. Der Herr sagt: „Mach dir keine Sorgen über deine Kritiker. Ich werde Mich zu Meiner eigenen Zeit mit ihnen beschäftigen." Heute sind meine Kritiker verstummt. Sie sind voller Erstaunen darüber, was Gott in unserer Mitte getan hat. Wenn du es aber nicht aushältst, verspottet zu werden, wirst du den Kampf aufgeben und dich den Leuten, die Kompromisse machen, anschließen.


Beachte einige der Kennzeichen dieses Überrestes:


● „Ich werde dem Volk andere, reine Lippen geben" (Zef 3,9). Die Sprache des Überrestes wird rein sein. Jesaja wurde von seiner Sprache überführt, als er die Herrlichkeit des Herrn sah. Ich spreche oft über unsere Sprache und unsere Einstellung zum Geld - weil die Propheten viel über diese beiden Themen sprachen. Wenn wir mit unserem Mund und mit unserem Geld vorsichtig sind, können wir Sprecher des Herrn sein.


● „Alle von ihnen werden den Namen des Herrn anrufen und ihm Schulter an Schulter dienen" (Zef 3,9; frei übersetzt). Der Überrest wird als ein Leib vereint sein und dem Herrn dienen, indem sie - Schulter an Schulter - Seine Bürden tragen.


● „An jenem Tag werde ich deine hochmütigen Prahler aus deiner Mitte wegnehmen, und du wirst künftig nicht mehr überheblich sein auf meinem heiligen Berg. Und ich werde in deiner Mitte ein demütiges und geringes Volk übrig lassen" (Zef 3,11-12). Der Überrest wird nur aus demütigen Leuten bestehen, weil der Herr alle Stolzen entfernt haben wird. Das ist eine weitere Frage, die Leute mir stellen: „Bruder Zac, warum sprichst du so viel über Demut? Weil dies das Thema ist, wovon die Bibel von Anfang bis Ende spricht.


● „Die übrig Gebliebenen werden auf den Namen des Herrn vertrauen" (Zef 3,12). Der Überrest wird ein Volk des Glaubens sein.


● „Der Überrest wird kein Unrecht tun, nie Lügen erzählen oder einander täuschen. Sie werden ein friedliches Leben führen" (Zef 3,13; frei übersetzt). Der Überrest wird ein friedvolles Volk sein, das nie Lügen redet oder irgendjemanden verführt oder Schaden zufügt.


● „Jauchze, du Tochter Zion; freue dich und sei fröhlich von ganzem Herzen! Denn der Herr selbst ist in deiner Mitte! (Zef 3,14-15). Der Überrest wird ein glückliches Volk sein, das seine vollkommene Sicherheit in der Liebe des Herrn für sie gefunden hat.


● „Der Herr, dein Gott, ist in deiner Mitte, ein Held, der rettet; er wird sich über dich freuen mit Wonne… Er wird über dich jubelnd frohlocken" (Zef 3,17). Gott freut sich über diesen Überrest. Er findet keine Freude an Menschen, die in Sünde leben. Kann ein Vater sich über ein Kind freuen, das Krebs, Aussatz und Tuberkulose hat? Nein. So kann sich Gott auch nicht über Leute freuen, die in Sünde leben und nicht geheilt werden möchten. Aber Gott freut sich über diesen heiligen Überrest. Mit großer Freude jubelt er über sie und singt Loblieder über sie. Das ist die einzige Stelle in der Heiligen Schrift, wo es heißt, dass Gott über sein Volk singt. Es gibt viele Stellen, wo wir aufgefordert werden, dem Herrn ein Loblied zu singen. Aber hier ist es Gott, der über uns ein Lied singt. Was für eine Herausforderung ist es, die Art von Person zu sein, über die Gott sich so freuen kann.


● „Im Stillen plant er für dich in Liebe" (Zef 3,17; frei übersetzt). Der Herr plant für uns in Liebe und Er hat in der Zukunft angenehme Überraschungen für uns bereit, weil Er ein liebevoller Vater ist.


● „Ich werde die Schwachen und Hilflosen retten. Ich will jene zu Ruhm und Ehren bringen, die verspottet und verachtet wurden. Ich werde euch einen ehrenvollen Namen geben. Sie werden dich preisen, wenn ich euer Geschick vor ihren Augen wenden werde" (Zef 3,19-20; frei übersetzt). Der Überrest besteht aus Menschen, die in sich schwach und hilflos sind. Der Herr selbst beschäftigt sich mit ihren Feinden und gibt Seinem Volk am Tag des Gerichts Ehre und Ruhm.