Zwei Arten von Sünden und zwei Arten von Segnungen

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Die ersten beiden in der Bibel erwähnten Sünden, die der Mensch beging, werden in 1. Mose 3 und 4 beschrieben. Die Personen, die dort sündigten, wurden sofort von Gott gerichtet. Aber wir stellen einen Unterschied hinsichtlich der Art und Weise fest, wie Gott Adam und wie Er Kain richtete.


Gott hat Adam und Eva (in 1. Mose 3) nie verflucht, nachdem sie gesündigt hatten.


Er verfluchte nur den Erdboden. Aber in 1. Mose 4 lesen wir, dass Gott Kain umgehend verfluchte, nachdem er gesündigt hatte. Hier lesen wir das erste Mal, dass Gott einen Menschen verfluchte. Warum diesen Unterschied? Was war der Unterschied zwischen der Sünde Adams und der Sünde Kains? Einfach dieser: Als Adam sündigte, schadete er nur sich selbst. Aber als Kain sündigte, fügte er auch einem anderen Menschen Schaden zu. Es gibt einige Sünden, die wir begehen, die nur uns selber schaden. Es gibt andere Sünden, die wir begehen, die auch andere verletzen. Gott nimmt die Sünden, die anderen schaden, ernster.


Wenn du rauchst oder trinkst, schädliche Drogen nimmst, dich schmutzigen Gewohnheiten oder Gedanken hingibst oder Bitterkeit oder Zorn usw. in deinem Herzen trägst, schadest du nur dir selbst. Aber wenn du Klatsch verbreitest, schlecht über andere redest, andere richtest, gegenüber anderen die Beherrschung verlierst oder anderen gegenüber mit Eifersucht oder Bitterkeit oder Zorn oder Hass handelst oder Ehebruch, Mord usw. begehst, dann fügst du auch anderen Menschen Schaden zu.


Frage dich selbst, was dich mehr entsetzt ­ wenn du hörst, dass ein Bruder in deiner Gemeinde betrunken angetroffen wurde oder dass ein Bruder schlecht über einen anderen Bruder geredet hat? Deine Antwort darauf wird dir deutlich zeigen, ob du Sünde so siehst, wie Gott sie sieht oder nicht.


Denke an all die Sünden, die du begehen kannst, die nur dich selbst verletzen.


Davon gibt es viele. Sie fallen unter die Kategorie der Sünde Adams. Denke dann an die Sünden, die du begehen kannst, die auch andere verletzen. Auch davon gibt es viele. Diese fallen unter die Kategorie der Sünde Kains.


Jesus verurteilte die Pharisäer hauptsächlich deswegen, weil ihre Sünden andere verletzten. Die sündige Frau (andererseits), die beim Ehebruch ertappt wurde, mag nur sich selbst geschadet haben (Joh 8,1-11). Sie könnte zum Ehebruch gezwungen oder erpresst worden sein, wir wissen es nicht. Jesus jedoch legte die zweifelhaften Umstände günstig für sie aus, erwies ihr Barmherzigkeit und vergab ihr. Aber die selbstgerechten Pharisäer, die sie für ihren Ehebruch kritisierten, waren viel größerer Sünden schuldig, wie etwa der, dass sie arme Witwen aus ihren Mietwohnungen hinauswarfen, weil sie ihre Miete nicht pünktlich bezahlt hatten! Jesus hat diese Pharisäer deswegen scharf verurteilt! (Mt 23,14). Warum? Weil ihre Sünde anderen schadete. Sie mögen vom Gesetz her das Recht gehabt haben, diese Witwen auf die Straße zu setzen. Aber diese Tat war moralisch falsch und böse! Auch wir mögen in gewissen Situationen vom Gesetz her im Recht sein. Aber wenn wir andere verletzen, werden wir in Gottes Augen immer schweres Unrecht begehen. Der wahre Christ ist anderen gegenüber barmherzig, genauso wie Gott ihm gegenüber barmherzig war. Beim Jüngsten Gericht wird das Urteil über jene unbarmherzig sein, die anderen Menschen, die gegen sie sündigten, keine Barmherzigkeit erwiesen haben.


Die christliche Kirche hat leider nicht zwischen diesen beiden Arten von Sünde unterschieden. Das ist der Grund, warum alle Gläubigen entsetzter reagieren, wenn sie einen Christen betrunken sehen, als zu hören, dass ein Christ einen anderen verleumdet hat. Die meisten Christen halten Rauchen für eine größere Sünde als auf andere Menschen wütend zu werden.


Aber diese Arten von Sünden entehren Gott. Als Gott Kain verfluchte, wies Er klar darauf hin, welche Art von Sünden Er mehr hasste. Doch habe ich noch nie von einer Gemeinde gehört, die einem Bruder oder einer Schwester verbot, wegen Klatsch (und damit der Rufschädigung anderer) am ,,Brotbrechen" [Abendmahl] teilzunehmen. Aber fast jede dieser Gemeinden wird einem Gläubigen die Teilnahme am ,,Brotbrechen" verbieten, wenn er auch nur einmal im betrunkenen Zustand angetroffen wurde! Was beweist das? Nur das, dass eine solche Kirche ganz und gar nicht im Einklang mit Gottes Gesinnung ist. Aber solchen Christen sollte verboten werden, am ,,Brotbrechen" teilzunehmen. Aber was ist der Grund, dass immer nur der zuletzt Genannte diszipliniert wird? Gibt es einen Unterschied dazwischen, einem Menschen Geld zu stehlen und ihm seinen Ruf zu stehlen? Wir nennen das Erstere Diebstahl und das zweite Klatsch verbreiten. Aber das Letztere ist viel schlimmer als das Erstere ­ weil der Ruf eines Menschen viel wertvoller ist als Geld. Aber wie viele Gläubige erkennen das? Mache eine Liste der Sünden, die du begangen hast, die andere verletzt haben.


Erkenne an, dass diese Sünden die schlimmsten von allen sind. Danach, wenn du Raucher, Trunksüchtige und Drogenabhängige betrachtest, erkenne demütig an, dass sie alle weit, weit bessere Menschen sind als du.


Wer Ohren hat zu hören, der höre.


Zwei Arten von Segnungen Die Bibel sagt, dass die Gabe des Heiligen Geistes dazu da ist, uns den ,,Segen Abrahams" zu bringen (Gal 3,14). Als Gott Abraham segnete, sprach Er zu ihm: ,,Ich will dich segnen ... und du sollst ein Segen sein... In dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter auf Erden" (1Mo 12,2-3).


Dieser Segen hat zwei Teile: ,,Ich werde dich segnen" und ,,Du sollst ein Segen sein".


Das geschieht, wenn wir mit dem Heiligen Geist erfüllt werden.


Die meisten Gläubigen trachten danach, mit dem Heiligen Geist erfüllt zu werden, um selber gesegnet zu werden, und nicht, um ein Segen für andere zu sein. Das ist der Grund, warum es in der heutigen Christenheit so viele gefälschte Erfahrungen des Heiligen Geistes gibt.


Jesus sagte, dass die Kraft des Heiligen Geistes uns zu Zeugen (,,ein Segen für andere", so wie Er es selbst war) bis an das Ende der Erde machen würde (Apg 1,8).


Das ist der ,,wahre" Segen Abrahams, dem gesagt worden war, dass ,,um seinetwillen die ganze Welt gesegnet werden würde" (1Mo 12,3; Living Bible; frei übersetzt). Familien, die am äußersten Ende der Welt lebten, werden durch uns gesegnet werden, wenn wir mit dem Heiligen Geist erfüllt sind.


Als Jesus den Juden in der Synagoge von Nazareth von Seiner Salbung mit dem Heiligen Geist erzählte und von den Segnungen, die als Ergebnis daraus fließen, erwähnte Er ,,die Verkündigung des Evangeliums an die Armen, die Heilung der zerbrochenen Herzen, die Befreiung der Unterdrückten, die Verkündigung der Freiheit für die Gefangenen, die Verleihung des Augenlichts an Blinde und die Segnungen Gottes für alle" (Lk 4,18-19; Living Bible; frei übersetzt). Beachte, dass jedes einzelne Resultat der Salbung ein Segen für andere bedeutete. Petrus` Worte im Hause des Kornelius stimmen damit überein: ,,Jesus war mit Heiligem Geist und Kraft gesalbt; der ist umhergezogen und hat Gutes getan und alle gesund gemacht, die in der Gewalt des Teufels waren" (Apg 10,38). Erneut merken wir, dass die Betonung darauf liegt, ein Segen für andere zu sein.


Als Jesus die Jünger lehrte, ihren himmlischen Vater um den Heiligen Geist zu bitten, veranschaulichte Er das mit einem Beispiel (siehe Lk 11,5-13). Er erwähnte einen Mann, der zum Haus seines Nachbars ging und dort so lange anklopfte, bis er die Brotlaibe, die er brauchte erhielt, um einen Gast mit Speise zu versorgen. Der Hauptpunkt des Gleichnisses besteht darin, um den Heiligen Geist zu bitten (wie aus V. 13 deutlich wird). Aber wir müssen auch die Tatsache bemerken, dass der Mann nicht zum Nachbar ging, um Brot für sich selbst zu bekommen, sondern für einen anderen. Es war die Not eines anderen, die ihn zum Haus des Nachbars trieb.


Nachdem er das Brot vom Nachbarn erhalten und den Gast mit Nahrung versorgt hatte, nehme ich an, dass er sich zu Bett begab und nicht herumging, um anderen von dieser guten Tag zu ,,berichten". Ich kann mir nicht vorstellen, dass dieser Mann jemand engagierte, um ein Foto von ihm zu machen, während er seinem Besucher zu Mitternacht das Brot gab und dann Kopien dieser Fotos an all seine Nachbarn sandte.


Doch viele Christen tun gerade das: Sie machen das Gute, das sie tun, öffentlich bekannt, um Menschen zu beeindrucken, dass sie Gott dienen. Jesus sagte uns, dass nicht einmal die linke Hand wissen soll, was die rechte tut.


Gott möchte uns segnen ­ enorm segnen. Aber Er möchte nicht, dass wir Behälter oder Seen werden. Er möchte, dass wir Kanäle werden, durch die Ströme lebendigen Wassers zu anderen fließen (Joh 7,37-39). Und Er möchte, dass diese Ströme verborgen und leise, allein zur Ehre Gottes, fließen.


Jede Gabe des Heiligen Geistes, die in den neutestamentlichen Briefen erwähnt wird, soll andere Menschen segnen (1Kor 12; Röm 12; Eph 4). Sogar die Gabe der Zungenrede, die uns persönlich erbaut, wird hauptsächlich deswegen gegeben, damit wir stets frisch und in Berührung mit Gott sind, damit wir anderen Menschen besser dienen können.


Menschen, die hauptsächlich nach persönlichem Segen trachten ­ sei es physische Gesundheit, materieller Wohlstand oder emotionale Begeisterung ­ haben Gottes Zweck überhaupt nicht verstanden. Das sind nur die Brotkrumen, die von Seinem Tisch fallen.


Unsere Berufung als Gläubige ist es, in Jesu Fußstapfen zu wandeln ­ und Er kam nicht auf die Erde, um sich selber zu segnen, sondern um ein Segen für andere zu sein.


Wer Ohren hat zu hören, der höre.


Originalartikel: Two Types of Sin and Two Types of Blessings