Die Wurzel von Sünde ist Selbstzentriertheit

Autor :   Zac Poonen
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Um eine volle Errettung zu erfahren ist es sehr wichtig, die Wurzel der Sünde zu kennen. Sehr oft ist das, was die Leute Sünde nennen, die Frucht - wir sprechen auf der niedrigsten Ebene von Dingen wie Rauchen, Trinken, Glückspiel, und dann denken wir, wir gehen tiefer, und sprechen von Eifersucht, Stolz, schlechten Gedanken und Zorn. Wir denken, dass wir tiefer gegangen sind. Ja, wir gingen tiefer als diese anderen Leute, die nur Kämpfen und Streiten als Sünde ansehen.

Aber Johannes, der Täufer, der der Vorläufer Jesu war, sagte, dass Jesus gekommen war, um die Axt an die Wurzel des Baumes zu legen. Das sagte er in Matthäus 3. Daher ist es für uns sehr wichtig zu verstehen, wo die Wurzel in unserem Leben ist, denn wenn wir nicht die Wurzel abschlagen, wird die Frucht immer wieder hervorkommen, und wir werden sie immer wieder abschneiden müssen.

Es ist ähnlich bei Krankheiten - in früheren Zeiten konnten sie eine Krankheit nur behandeln, wenn sie nach außen sichtbar wurde - sie kam äußerlich zum Vorschein, man bekam Fieber, eine wunde Stelle, dann trug man eine Salbe auf und behandelte sie, wenn sie äußerlich zum Vorschein kam. Als man Antibiotika entdeckte - wenn du eine wunde Stelle an deiner Hand hast und der Arzt sagt, das wird verschwinden, wenn du eine Tablette schluckst. Ein Analphabet kann das nicht verstehen. Ein Analphabet wird sagen: „Wie kann diese Wunde verschwinden, wenn ich etwas schlucke?" Weil der Arzt sagt, „die Wurzel von der Wunde ist im Inneren des Körpers". Wenn du dich dort, in deinem Blut, mit dem Problem befasst, wird diese wunde Stelle verschwinden. Aber ein Analphabet kann das nicht verstehen. Er sagt: „Nein, nein, trage die Salbe hier auf der Hand auf." Aber wenn die Wunde an dieser Stelle verschwindet, wird sie an anderer Stelle wieder auftreten.

So ging es vielen Gläubigen, sogar wenn sie nach dem Sieg über die Sünde trachteten. Sie denken, „Ich bin diese Sünde losgeworden", aber etwas anderes kommt stattdessen hervor. Wir müssen Jesus erlauben, die Axt an die Wurzel zu legen. Und die Wurzel von Sünde ist Selbstzentriertheit. Kurz gesagt, wenn das Ich das Zentrum unseres Lebens ist. Und die Wurzel von Heiligkeit besteht nicht darin, die Bibel zu lesen und Gutes zu tun, sondern wenn Christus das Zentrum unseres Lebens wird. Wenn wir diese einfache Wahrheit verstehen könnten: Die Wurzel der Sünde ist, wenn das Ich das Zentrum meines Lebens ist, und die Wurzel von Heiligkeit ist, wenn Christus das Zentrum meines Lebens ist. Anders ausgedrückt: Entweder dreht sich alles um mich oder alles in meinem Leben dreht sich um Christus. Es ist eines von beiden.

Ich benutze oft ein Beispiel aus der Astronomie: Jahrtausende lang glaubte der Mensch, dass die Erde das Zentrum nicht nur des Sonnensystems, sondern des ganzen Universums sei. Denn die Menschen gingen nach dem, was sie sahen, und sie konnten sehen, wie die Sonne sich auf ihrer Umlaufbahn bewegte, unterging und dann wieder aufging - so dass es so aussah, dass die Erde das Zentrum ist. Sie sahen, wie sich der Mond auf seiner Umlaufbahn bewegte und wieder aufging, sie sahen, dass sich sogar die Sterne auf ihren Umlaufbahnen bewegten und wieder zurückkehrten. Es sah genau so aus, als ob die Erde das Zentrum des Universums wäre. Du kannst Leute deswegen nicht beschuldigen - sogar kluge Leute. Petrus, Paulus - sie alle glaubten, dass die Erde das Zentrum wäre. Aber vor ca. 700 oder

800 Jahren gab es einen Mann, der das in Frage stellte. Er sagte sich: Ich möchte prüfen, ob das, was meine Eltern, Großeltern und all die anderen glaubten, richtig ist - und er entdeckte, dass sie falsch lagen. Er entdeckte, dass die Erde nicht einmal das Zentrum des Sonnensystems ist.

Das ist der Grund, warum so viele Wahrheiten in der Wissenschaft entdeckt wurden, daher wurden all unsere Gleichungen und Antworten richtig, als wir das richtige Zentrum gefunden hatten. Solange der Mensch nicht das richtige Zentrum entdeckt hatte, war etwas falsch in seinen Berechnungen und besonders in seinem Verständnis von Physik, etwas war falsch, weil das Zentrum nicht richtig war.

In unserem Streben nach Heiligkeit wird es immer ein Problem geben, wenn wir das und jenes als Sünde betrachten, wir versuchen das loszuwerden, wir versuchen uns selbst zu richten und diese und jene Gewohnheit loszuwerden… Bis wir die Wurzel treffen und bis wir entdecken, was das richtige Zentrum sein sollte, wird es immer ein Problem geben - wir werden nicht die richtige Antwort finden.

Aber wenn wir sehen, dass Jesus kam, um die Wurzel zu treffen, was bedeutet dann Buße? Buße bedeutet, sich von einem Leben, das sich um das eigene Ich dreht, abzukehren. Buße besteht nicht bloß darin, ein paar schlechte Gewohnheiten aufzugeben, es bedeutet sich von einem selbstzentrierten Leben abzukehren und sich zu einem Leben hinzuwenden, das auf Jesus Christus ausgerichtet ist. Wenn du das verstehst, kannst du niemals von einem Gesundheits- und Wohlstandsevangelium verführt werden. Wenn jemand dir sagt, du wirst reich werden - ist das auf Christus zentriert oder auf dich selbst? Ich kann das sofort verstehen, dass das nicht das Evangelium sein kann - denn das ist auf mich zentriert. Das ist nicht das wahre Evangelium. Oder etwas Geistlicheres: Du kannst in den Himmel kommen. Worauf zentriert sich das? Ist das auf Christus oder auf mich ausgerichtet? Wir sagen: „Das ist geistlicher, als die Aussage, dass Jesus mich reich machen wird oder dass Jesus mir Heilung geben wird." Ist das nicht geistlicher? „Ich bin nicht bloß wie jene Leute, die nur von Heilung und Wohlstand sprechen, ich glaube, dass Jesus mich in den Himmel bringen oder meine Sünden vergeben kann?" Worauf ist das ausgerichtet? Auf dich oder Christus? Auf dich. Der einzige Unterschied ist, dass der andere nach Geld trachtet und du nach dem Himmel. Aber dein Ich ist immer noch im Zentrum.

Der Mensch wurde zur Ehre Gottes geschaffen. Wisst ihr, was sie im Himmel singen? Offenbarung 4: „Du bist würdig, Herr, denn du hast alle Dinge geschaffen, und sie existieren, um deinen Willen zu tun, zu deinem Wohlgefallen wurden sie geschaffen." „Dein Wille geschehe, so wie er im Himmel geschieht" - so lehrte uns Jesus zu beten. Wir wurden geschaffen, um auf Gott zentriert zu sein. Und wenn ihr dies versteht, liebe Geschwister, werden viele Dinge sich von selber fügen. Es wird der Entdeckung des Menschen ähneln, dass die Sonne das Zentrum des Sonnensystems ist - dann wurden all seine Berechnungen richtig.

Was bedeutet das praktisch? Wenn ich sage, „Ich muss mich selbst prüfen", dann heißt das nicht, dass ich Eifersucht und Stolz und einige andere Dinge prüfe, sondern dass ich zur Wurzel dieser Dinge vordringe: „Ist das Leben, das ich führe, ein selbstzentriertes Leben?" Ich werde verletzt, weil jemand grob mit mir gesprochen hat. Wer ist im Zentrum deines Lebens? Du, deswegen wirst du verletzt. Wenn nicht du, sondern Christus im Zentrum deines Lebens ist, was spielt es dann für eine Rolle, wenn jemand irgendetwas zu dir oder über dich gesagt oder dich angeschrien hat? Es ist eine Frage, wo das Zentrum ist. Und das sehen wir in der Geschichte des „verlorenen Sohnes", die wir gerade gehört haben.

In Lukas 15 - ich möchte dass ihr das seht - spricht Jesus über zwei Rückfällige. Der erste Rückfällige war der jüngere Sohn, der zweite Rückfällige war der ältere Sohn, aber er sieht nicht wie ein Rückfälliger aus. Und wer nicht wie ein Rückfälliger aussieht, ist ein gefährdeterer Rückfälliger als der andere. Denn Lukas 15 ist eine Geschichte, wo wir zu Beginn sehen, dass der jüngere Sohn draußen, weit weg von zuhause ist, und der ältere Sohn ist drinnen im Haus. Und am Ende der Geschichte ist der jüngere Sohn drinnen im Haus und der ältere Sohn ist draußen vor dem Haus. So endet die Geschichte, das ist die Geschichte, kurz zusammengefasst. Daher musst du herausfinden, wie dieser jüngere Sohn, der draußen war, in das Haus kam, und warum der ältere Sohn, der drinnen im Haus war, schließlich draußen vor dem Haus war. Denn wir sind alle drinnen - lasst uns bloß sicherstellen, dass wir nicht schließlich draußen vor dem Haus landen.

Es gibt Eines, was beide von ihnen sagten, ich möchte, dass ihr gut zuhört: Der jüngere Sohn - Lukas 15,12 - kam zum Vater und sagte: „Vater, gib mir…" „Gib mir" ist die Sprache des selbstzentrierten Menschen. „Gib mir Geld, gib mir Heilung, gib mir Vergebung, gib mir den Himmel, gib mir einen Dienst" - was immer es ist, es können einige geistliche Dinge sein. „Gib mir, gib mir, gib mir." Sogar die Bitte „Gib mir Heiligkeit, damit ich in der Gemeinde ein gutes Zeugnis haben werde", ist selbstzentriert.

Und wir meinen, dass der ältere Sohn besser ist. Er sagte nie „Gib mir". Er behielt es alles im Inneren, all diese Jahre. Und manchmal erlaubt Gott eine Situation, welche die Verdorbenheit im Herzen ans Tageslicht bringt. Es ist etwas Wunderbares, wenn Gott das tut.

Als jemand, der mir Schaden zugefügt hatte - ich hatte ihm vollständig vergeben, ich tat es wirklich, nach meinem besten Wissen, ich sagte, „Herr, ich habe ihm vergeben, ich habe nichts gegen ihn, wegen all dem, was er mir angetan hat". Aber als ich hörte, dass ihm etwas Schlimmes zugestoßen war, war ich glücklich. Und der Herr sagte zu mir: „Du hast ihm nicht vergeben." Auf diese Weise entdeckte ich das. Ich entdeckte die Verdorbenheit meines Herzens, als jemand anderem etwas Gutes zugestoßen war. Das war genauso wie der ältere Sohn sich verhielt. Hast du das gesehen? Hast du das jemals in deinem Leben gesehen, wenn jemand, den du nicht magst, den du hasst, vielleicht ein Verwandter oder dein Chef, wenn ihm etwas Gutes passiert, und du wirst deswegen missgelaunt - das zeigt, dass deine Einstellung falsch ist. Das ist für dich die Zeit, dich selbst zu richten. Der ältere Sohn hätte sich selber richten und fragen sollen: „Warum bin ich missgelaunt, dass meinem Bruder etwas Gutes passiert ist?" Solange ihm etwas Schlimmes zugestoßen war und er weit weg war, war er ganz glücklich, aber als ihm etwas Gutes zugestoßen war, war er plötzlich schlecht gelaunt. Findest du das auch bei dir oder spreche ich hier nur von mir? Richte dich selbst. Ich habe mich selber gerichtet, daher kann ich darüber sprechen, weil ich mich selber gereinigt habe. Der jüngere Sohn kam und sagte „Gib mir…" Und was sagt der ältere Sohn? Hört euch das an, in Lukas 15, den letzten Teil von Vers 29: „Du hast mir nie gegeben…" Er sagt auch dasselbe: „Alle diese Jahre habe ich dir gedient und du gabst mir nie… Ich wollte es, ich hatte dieses Begehren ‚Gib mir, gib mir…' in meinem Herzen, ich sprach es nie aus, aber ich wollte es, ich wollte es…"

Wer ist schlimmer - der Eine, der offen sagte „Gib mir", oder der Andere, der im Herzen danach verlangte, „Ich hoffe ich bekomme es, ich hoffe, ich bekomme es." Das ist Heuchelei. Der einzige Unterschied zwischen dem jüngeren und dem älteren Sohn ist, dass der eine es offen sagte und der andere behielt es in seinem Herzen.

Und ich sage euch, viele Leute, die Heiligkeit predigen - der einzige Unterschied zwischen ihnen und einem Sünder ist, dass dieser es offen tut, und dieser Prediger

hat all diese Begierden in seinem Herzen und denkt, er wäre heiliger. Wer im Geheimen Internet-Pornografie anschaut ist schlimmer als der, der offen sagt: „He, ich schaue mir Internet-Pornografie an und genieße es." Wir denken, dass er der Sünder ist, tatsächlich gibt es für ihn mehr Hoffnung. Sei vorsichtig in Bezug auf diese verborgenen „Gib mir"-Einstellungen. Wir können in der Gemeinde sitzen und denken, „Wir sind im neuen Bund". Wir sind nicht im neuen Bund, wenn wir nicht die Wurzel der Sünde getroffen haben, nämlich unsere selbstzentrierte „Gib mir"-Einstellung. „Du hast mir nie gegeben… Ich habe für die Heilung meines Kindes gebetet, aber du gabst mir nie, Vater…" Ich klage Gott ein wenig an. Habe ich ein solches Recht? Habe ich ein Recht, zu Gott zu gehen und um irgendetwas zu bitten? Ich habe herausgefunden, dass ich kein Recht auf irgendetwas habe, alles ist Barmherzigkeit. Ich bin dankbar für jede Kleinigkeit, die Gott mir gibt. Aber sehr oft, wenn ein Christ eine Klage wegen eines nicht erhörten Gebets hat… „Warum hast du mich nicht diese Person heiraten lassen?" Wer glaubst du bist du, dass Gott veranlassen sollte, dass du diese Person heiratest? Was für eine bedeutende Person meinst du zu sein? Dein Leben ist völlig selbstzentriert. Du bist nicht einmal im alten Bund, du bist in keinem Bund. Genauso wie Adam - selbstzentriert, ich, ich…

Jesus kam, um uns von einem solchen Leben zu befreien, weil dieses Leben uns ruiniert. Ob du wie der jüngere Sohn bist - offen sündig -, oder wie der ältere Sohn, der in der Gemeinde sitzt, sich als heilig gebärdet, vielleicht ein älterer Bruder mit einem geheimen Verlangen nach Ehre, Position, Respekt, „Gib mir, gib mir…", mit dem geheimen Begehren, „Gib mir etwas Ehre. Ich möchte ein bisschen Ehre haben, ich möchte ein Ältester sein, ich möchte gerne zum Predigen eingeladen werden, gib mir, gib mir das…" Und du fühlst dich dann sehr glücklich, wenn du es bekommst. Was ist der Unterschied zwischen dir und jenem Kerl, der das auf barsche Weise begehrt? Letzterer ist tatsächlich ehrlicher.

Was bedeutet es also, uns selbst zu richten? Wenn wir uns selbst richten, werden wir nicht gerichtet werden. Es ist der Mann, der sein christliches Leben ernst nimmt und entdeckt: „Herr, du kamst, um mich von dieser elenden Selbstzentriertheit zu retten." Im neuen Bund geht es darum, davon befreit zu werden, auf mich selbst zentriert zu sein. Buße bedeutet, von Selbstzentriertheit befreit zu werden und mein wahres Zentrum zu entdecken. So wie sie im Sonnensystem entdeckten, dass die Sonne das Zentrum ist. Zu entdecken, dass du, Gott, mich geschaffen hast, um auf dich ausgerichtet zu sein.

Daher ist es sehr interessant, was du im „Vaterunser" siehst - ich habe darüber ein ganzes Buch geschrieben, es liegt dort am Büchertisch aus, der Titel lautet „Gottzentriertes Gebet". Denn es geht darum, Gott bei allen Gebeten an die erste Stelle zu setzen: „Unser Vater, der du bist im Himmel"… „Vergib mir meine Sünden" - nein, das ist nicht das Erste. Wir würden denken, dass es das Erste ist, denn dann ist es wieder mein Ich. Nein, „Vater, geheiligt sei dein Name. Dein Name wird wegen meines sündigen Lebens nicht geheiligt. Darüber möchte ich als Erstes beginnen". Wenn ich mit, „Vater im Himmel, vergib mir meine Sünden", beginne, dann bin ich immer noch auf mich selbst zentriert. „Unser Vater, ich erkenne, dass meine Lebensweise dich entehrt und deinen Namen nicht geheiligt hat - und ich bin deswegen beunruhigt. Ich möchte deinen Namen heiligen, lass deinen Namen geheiligt werden. Und lass dein Reich kommen." Das ist die zweite Bitte. Vergebung der Sünden und all das kann warten. „Dein Reich muss kommen, es macht mir nichts aus, was mit mir geschieht, macht nichts, wenn mein Krebs nicht geheilt wird, vergiss das, lass dein Reich kommen… Und Herr, möge dein Wille auf Erden geschehen, zuallererst in meinem Leben, genauso wie er im Himmel getan wird, wo

die Engel schnell, freudig und vollständig Gottes Willen tun." Die Engel gehorchen Gott freudig, sofort und vollständig. Und ich sage: „Herr, ich möchte es genauso machen wie im Himmel, alles was du mir aufträgst, möchte ich freudig, sofort und vollständig tun. Und um deinen Willen auf Erden zu tun, so wie er im Himmel getan wird, brauche ich Leben. So gib mir bitte mein tägliches Brot, damit ich deinen Willen tun kann."

Du musst diese beiden miteinander verbinden: „Dein Wille soll auf Erden, in meinem Leben geschehen - und dafür gib mir mein tägliches Brot, gib mir genug für meine Bedürfnisse." Das betrifft Nahrung, Kleidung, Wohnung, Ausbildung für unsere Kinder, alles, sodass wir Gottes Willen tun können.

Dann kommt „Vergib mir meine Sünden, damit ich deinen Willen tun kann. Und ich möchte allen anderen vergeben, so wie du mir vergeben hast. Aber ich möchte nicht bei der Vergebung von Sünden stehen bleiben. Herr, erlöse mich von allem Bösen - von allem, was böse ist, von allem, was in meinem Leben nicht christusähnlich ist. Erlöse mich davon und lass mich nie über mein Vermögen versucht werden."


Ich weiß, dass es eine Verheißung gibt, dass Gott nicht zulassen wird, dass du über dein Vermögen versucht wirst, aber er möchte dennoch, dass du dafür betest. Genauso wie Jesus sagte: „Euer himmlischer Vater weiß, was ihr bedürft, bevor ihr ihn bittet", aber er möchte dennoch, dass ihr ihn bittet, „gib uns an diesem Tag das tägliche Brot". Euer himmlischer Vater weiß, dass ihr Vergebung von Sünden braucht, aber er befiehlt uns dennoch, um Sündenvergebung zu bitten. Euer himmlischer Vater hat verheißen, dass er uns nicht über unser Vermögen versuchen wird, aber er sagt dennoch, betet „Herr, versuche mich nicht über mein Vermögen hinaus".

In diesem Gebet lehrte sie der Herr: „In diesem neuen Bund solltet ihr nicht so beten wie im alten Bund." Im alten Bund beteten sie: „Segne mich, Herr, und ertränke meine Feinde…" Es ist sehr interessant in den Psalmen zu lesen, wo der Psalmist sagt: „Nimm das Kind des Feindes und zerschmettere es am Felsen"… Es gibt einige Kirchen, wo sie die Gewohnheit haben, an jedem Sonntagmorgen einen Psalm zu lesen. Sie bleiben fleischlich, weil sie solche Stellen wie, „Zerschmettere die Häupter meiner Feinde am Felsen" usw. lesen. Ich wünschte, sie hätten jeden Morgen einen der apostolischen Briefe gelesen. Epheser 1 statt dieser Psalmen. Es ist erstaunlich, wie viele Christen im alten Bund leben. Der Herr sagt, dass damals ihre Hauptsorge darin bestand, „Befreie mich von meinen Feinden, sie machen mir so zu schaffen; Herr, gib mir Regen, es gibt keinen Regen, gib mir Regen für meine Ernten und hilf mir, dass es mir wohlergeht, usw." Es drehte sich alles um die Frage: „Gott, was wirst du für mich tun?" Und solange ein Christ mit all diesen Dingen beschäftigt ist, erkennt er nicht einmal, dass er im alten Bund ist.

Eines der größten Werke, die der Teufel in unserer Zeit getan hat, besteht darin, das Evangelium, das von den Aposteln verkündigt wurde, zu verändern - zurück zum alten Bund mit dem „Gib mir dies und gib mir das", und das wird unter dem Deckmantel von Glauben gelehrt. Glaube bedeutet dann, „Beanspruche es! Bitte darum, und erhalte es. Gib mir, gib mir, gib mir. Geh zu Gott und bitte ihn, dir das und jenes zu geben…" Das ist genau das, was der „verlorene Sohn" tat und sein Leben damit vermasselte. Und was der ältere Sohn ebenfalls wollte - „du hast mir nie gegeben". Er beklagte sich bei Gott, „Du hast mir das nie gegeben, du hast es dieser anderen Person gegeben." Das ist alles alter Bund. Der Herr möchte uns von all dem befreien und dahin bringen, dass wir sagen: „Vater, ich möchte, dass dein Name verherrlicht wird."

Warum möchtest du eine Gemeinde bauen? Weil dein Name in dieser Stadt oder in diesem Ort, wo ich lebe, nicht geheiligt wird. Vater, ich möchte, dass dein Name verherrlicht wird. Deswegen möchte ich, dass dort die Gemeinde gebaut wird, nicht weil ich etwas in CFC über die Gründung von örtlichen Gemeinden gehört habe, oder über die Notwendigkeit eines örtlichen Ausdruckes des Leibes Christi und all diese hochtrabenden Worte. Beginne mit den Worten: „Vater, lass deinen Namen geheiligt werden in dieser Kleinstadt oder in diesem Dorf, wo ich lebe, lass eine kleine Manifestation deines Reiches in diesem Dorf oder in dieser Stadt gesehen werden. Möge es in dieser Stadt eine Demonstration einiger Leute geben, die deinen Willen tun. Vielleicht mögen es nur vier oder fünf oder vielleicht zehn sein, deren Leidenschaft es ist, deinen Willen zu tun, genauso wie er im Himmel getan wird. Herr gibt mir zehn solche Leute. Nicht bloß 100 Leute, die kommen und Lieder singen, eine Botschaft anhören und nach Hause gehen. Nein, gib uns eine gottzentrierte Gemeinde. Und wenn es nur drei Leute sind, so möge es so sein. Wir möchten keine Mischung von Leuten haben, die ein selbstzentriertes Leben führen und in diesem selbstzentrierten Leben aufgehen, sondern die zunehmend mehr Licht über ihre Selbstzentriertheit erhalten, damit ihr Leben mehr und mehr auf Gott zentriert ist. Dass Christus geehrt wird, dass Gottes Name geheiligt wird - und so muss es sein."

Eine selbstzentrierte Person wie dieser ältere Sohn hat eine Klage gegen Gott. Ich möchte euch fragen: „Hast du heute eine Klage gegen Gott?" „So viele Jahre habe ich dir gedient"… Sagt das jemand von euch? Vers 29: „So viele Jahre habe ich dir gedient, doch hast du mir dies nie gegeben; du hast mir nie jenes gegeben." Wer glaubst du, dass du bist? Glaubst du, dass du eine großartige Arbeit gemacht hast, indem du Gott so viele Jahre lang gedient hast? Welche Einbildung, zu denken, dass Gott dir jetzt ein großes Gehalt schuldet, weil du ihm so viele Jahre gedient hast. Als ob er dich bräuchte - es gibt Millionen von Engeln, die ihm ohne jegliches Gehalt hundertmal besser dienen könnten als du. Weißt du, dass es eine Ehre und ein Privileg ist, Gott zu dienen? Es ist ein gewaltiges Privileg, etwas für Gott tun zu können. Aber diese Klage zu haben, „Herr, ich habe dir gedient…", „Herr, wir haben Dämonen ausgetrieben, wir haben Wunder getan…" - das ist alles derselbe Geist. „Jetzt verdiene ich den Himmel." Der Herr sagt: „Ich habe euch nie gekannt." Warum sagt er das zu Leuten, die so viele Dinge getan haben? Weil er sagt: „Im Zentrum deines Lebens ist immer noch Sünde. Du bist auf dich selbst zentriert. Du denkst darüber nach, was du für mich getan hast."

Vor vielen Jahren, an meinem Geburtstag, bat ich Gott um ein Wort. Und Gott gab mir einen Vers aus Lukas 10,20: „Freut euch nicht darüber, dass euch die Dämonen untertan sind; freut euch aber darüber, dass eure Namen im Himmel geschrieben sind." Denkt an diese beiden Dinge: „Dämonen sind mir im Namen Jesu untertan." Zac Poonen hat etwas getan. „Mein Name ist im Himmel aufgeschrieben" - dafür habe ich nichts getan. Der Herr sagt: „Freue dich nicht darüber, was du für Gott getan hast, sondern freue dich darüber, was Gott für dich getan hat." Das war ein starkes Wort für mein Herz. „Freue dich nicht darüber, was du für Gott getan hast, sondern freue dich darüber, was Gott für dich getan hat, wofür du nie etwas verdienst hast, nie etwas getan hast, er hat es für dich getan." Das ist ein gottzentriertes Leben - was er getan hat. Wenn mein Sinn stets darauf gerichtet ist, was ich für Gott getan habe, dann ist das selbstzentriert. Wenn ich gottzentriert bin, denke ich mehr darüber nach, was Gott für mich getan hat.

Das stellt uns alle auf dieselbe Ebene. Wenn ich mich darüber freue, dass ich Dämonen austreibe, dann bin ich besser als all die anderen Leute, die keine Dämonen ausgetrieben haben. Und selbst wenn du Dämonen ausgetrieben hast,

dann zählen wir: „Wie viele hast du ausgetrieben und wie viele habe ich ausgetrieben?", und ich kann dir gegenüber überlegen sein. Wie viele Sünden hast du überwunden und wie viele Sünden habe ich überwunden? Es ist immer ein Konkurrenzkampf, sogar in diesen geistlichen Dingen.

Aber wenn es heißt, „Gott hat meinen Namen im Himmel aufgeschrieben", was mache ich dann? „Und Gott hat deinen Namen im Himmel aufgeschrieben" - Bruder, wir sind gleich. Wie können wir gleich sein? Ich bin schon 55 Jahre lang ein Christ und du wurdest gestern bekehrt. Und wir sind gleich? Ja, so ist es. Das ist das Reich Gottes. Möchtest du gerne dort sein, wo du 50 Jahre lang ein Christ gewesen bist, und Gott stellt dich auf dieselbe Ebene wie die Person, die gestern bekehrt wurde? Das ist das Himmelreich. Beide freuen sich - nicht darüber, was wir für Gott getan haben, sondern was Gott für uns getan hat.

Und ich sage euch etwas: Wenn wir in den Himmel kommen, falls du dorthin kommst… Du wirst dorthin kommen, wenn du auf Gott zentriert bist, das ist sicher. Wenn du selbstzentriert bist, dann weiß ich es nicht… Wenn wir dorthin kommen, werden wir entdecken, dass alle lobsingen: „Herr, es ist wegen dir, weil du gestorben bist, dass wir Priester sind." Wir zählen, wie viele Dämonen Petrus ausgetrieben hat und wie viele Dämonen Paulus ausgetrieben hat, und was dieser Kerl getan hat… Das ist alles, was hier auf dieser Erde passiert, in all den Berichten, die Leute aussenden - „wir haben dort eine Gemeinde gegründet, wir haben dies und jenes getan…" Dort im Himmel singen sie: „Jesus starb für uns", das stellt mich auf dieselbe Ebene wie einen Neubekehrten.

Wie steht es mit den Dingen, die wir für Gott getan haben? Wir taten es aus Dankbarkeit heraus. Wir nehmen dafür keine Ehre, kein Verdienst, in Anspruch. Weil mir so viel vergeben wurde, liebte ich viel. Dieser Person wurde wenig vergeben - sie denkt, ihr wurde wenig vergeben -, daher tat sie wenig.

Es ist etwas Gewaltiges, wenn unser Leben gottzentriert ist. Viel Kampf und Mühe in unserem christlichen Leben rührt daher, dass wir versuchen, dieses neutestamentliche Leben selbstzentriert zu führen. Das funktioniert einfach nicht. All diese Mühe ist vergeudet.

Es ist wie eine Geschichte, die ich von einem Mann gehört habe, der die Grenze von einem Staat zu einem anderen überquerte. Es gab einen Fluss zwischen diesen beiden Staaten, und in diesem Staat hatten sie das Verbot, dass man keinen Alkohol, Wein usw. trinken durfte, aber jenseits des Flusses, im anderen Staat, konnte man Alkohol trinken. Dieser Mann bestieg sein Ruderboot und fuhr auf die andere Seite, band sein Boot dort an einem Baum fest und hatte einen großen Umtrunk und viel Spaß und kam betrunken zum Boot zurück, und begann zu seinem Haus zurück zu rudern. Er schien sich nicht zu bewegen. Er ruderte und ruderte und als der Tag anbrach, entdeckte er, dass sein Boot immer noch am Baum festgebunden war…

Eine Menge von christlicher Aktivität ist genauso. Ich tue dies für den Herrn, ich tue jenes für den Herrn, ich tue das, ich gehe dorthin, ich spende Geld, aber mein Leben ist immer noch auf mich selbst zentriert. Reiße dieses Seil ab, und schon ein wenig Anstrengung kann dich weit voranbringen. Das ist das christliche Leben. Es hängt alles davon ab, ob ich dieses Seil, das mich an ein selbstzentriertes Leben bindet, abgeschnitten habe.

Liebe Geschwister, das ist keine Theorie - das ist die Geschichte vom älteren und vom „verlorenen Sohn". Zwei Sünder, die selbstzentriert waren, bis bei einem von ihnen ein Tag kam, wo er sagte: „Ich bin am Ende. Es ist wahr. Ich komme zurück, immer noch etwas selbstzentriert, weil ich Nahrung haben möchte. Gib mir nun

bloß das Notwendige, das reicht." Aber er kommt in einem anderen Geist: „Ich verdiene nichts. Zuerst hatte ich eine Einstellung ‚Ich verdiene…', jetzt habe ich keine solche Einstellung mehr, dass ich etwas verdiene."

Ich möchte euch alle fragen, liebe Brüder und Schwestern: Wenn ihr zu Gott kommt, habt ihr die Einstellung, „Ich verdiene das, weil ich dir so viele Jahre gedient habe"? Oder sagt ihr: „Herr, ich verdiene nichts. Wenn du mir gibst, was ich verdiene, so ist es die Hölle. Alles ist Gottes Barmherzigkeit. Danke. Ich bin ein Kind Gottes, aber es ist nicht wegen etwas in mir. Ich habe keine niedrige Selbstachtung und sage ‚Ich bin ein Wurm', nein, ich bin ein Kind Gottes, aber nicht, weil ich es verdient habe, es ist aus freien Stücken. Und das stellt mich auf die gleiche Ebene wie andere. Alle von euch, die mit Stolz ein Problem haben, die auf andere herabschauen, die meinen, dass sie überlegen sind, die andere verachten, weil sie nicht so kultiviert sind, nicht so gebildet oder so begabt sind, oder eine andere Sprache oder Kultur oder etwas Ähnliches haben - du musst darüber Licht erhalten. Du musst dieses Seil durchschneiden, das dein Boot an den Baum, an dieses selbstzentrierte Leben, kettet. Dann wirst du die Geschwister leicht wertschätzen lernen, es wird keine Mühe mehr sein.

Viele Probleme in deinem Leben werden gelöst werden, wenn du siehst, dass die Wurzel der Sünde Selbstzentriertheit ist. Viele Probleme zwischen Mann und Frau, ich sage euch, existieren nur, weil zwei selbstzentrierte Menschen zusammenzuleben versuchen. Da muss es Probleme geben. Deswegen sagte Jesus, der einzige Weg ist, das Kreuz auf dich zu nehmen. Das Kreuz auf dich zu nehmen bedeutet, gib dieses Ich in den Tod. Es gibt nur einen Thron in unserem Herzen. Entweder ist das Ich oder Christus dort. Und als Jesus sagte, „nimm dieses Kreuz auf dich", dann meinte er, „gib dieses Ich in den Tod und setze mich auf dem Thron deines Lebens". Sodass deine Gedanken sich nicht darauf richten, was Leute über mich denken oder wie Leute mich behandelt oder respektiert haben, oder er sollte das tun oder sie sollte jenes für mich tun, sondern: „Herr, ich möchte dich in meinem Leben verherrlichen. Geheiligt sei dein Name. Dein Reich komme." All die Unruhe in unserem Leben rührt daher, weil das Ich im Zentrum ist. Im Himmel gibt es keine Unruhe, weil Gott im Zentrum ist. Die Welt ist voller Unruhe, weil in jedem Menschenherz das Ich im Zentrum ist. Dein Zuhause wird voller Unruhe sein, solange zwei selbstzentrierte Menschen dort leben. Wenn wenigstens einer von ihnen bereit ist zu sterben, wird es Frieden geben. Wenn beide bereit sind zu sterben, wird es der Himmel sein. Es wird Gemeinschaft geben.

Dasselbe trifft auf die Gemeinde zu. Wir möchten Menschen versammeln, die kein selbstzentriertes Leben führen möchten, sondern ein Leben, das auf Gott zentriert ist.

Verbeugen wir uns vor Gott im Gebet:

Himmlischer Vater, wir möchten diese Dinge nicht bloß verstehen, kluge Leute können diese Dinge rasch verstehen, und meinen, dass sie es begriffen haben. Herr, bringe uns in unserem täglichen Leben in die Wirklichkeit dessen, wo Christus wirklich das Zentrum ist, wo die Herrlichkeit von Christi Namen die Leidenschaft unseres Herzen ist, wo das Tun deines Willens nach unserem besten Wissen unsere Leidenschaft wird. Herr, öffne unsere Augen, um dieses einfache Geheimnis zu sehen. Zeige uns die Wurzel, an die du jeden Tag eine Axt legen möchtest, und hilf uns, das Kreuz auf uns zu nehmen und zu sterben und dir zu folgen. Das beten wir in Jesu Namen.

Titel der Original-Predigt: The Root of Sin is Self-Centredness