Die Erschaffung der Erde und der Ursprung Satans

Autor :   Zac Poonen Kategorien :   Suchender
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Wir wissen, dass Satan ein geschaffenes Wesen ist und nicht ,,am Anfang", wie in 1.


Mose 1 erwähnt, existierte. Der erste Akt Gottes ,,am Anfang" war die Erschaffung des Himmels und der Erde (1Mo 1,1). Aber wir sehen, dass Satan in 1. Mose 3,1 plötzlich auf der Bühne erscheint. Daher muss er von Gott irgendwann zwischen 1.


Mose 1 und 1. Mose 3 erschaffen worden sein. Gott erschafft nichts Böses. Daher muss Satan ursprünglich vollkommen gewesen sein.


Wir lesen in 1. Mose 1,2 dass die Erde ,,wüst" (hebräisch ,,tohu") war. Aber wir lesen in Jesaja 45,18, dass der Herr ,,die Erde nicht geschaffen hat, dass sie eine Einöde (hebräisch ,,tohu") sein sollte". Da Gott hier deutlich sagt, dass die Erde nicht ,,tohu" geschaffen wurde, muss sie daher in 1. Mose 1,2 ,,tohu" geworden sein. Gott erschafft nie etwas Unvollkommenes oder in evolutionären Phasen. Die Erde wurde nicht zuerst als formlose Masse geschaffen und dann von Gott vervollkommnet, wie einige sagen. Gott macht alles vollkommen, sobald Er etwas erschafft (Jak 1,17).


Daher wurde die Erde perfekt erschaffen. Zu glauben, dass Gott zuerst eine formlose Masse, die dunkel und hässlich war, schuf, und sie dann über eine gewisse Zeitspanne hinweg schön machte, bedeutet an die Evolution der Erde zu glauben. Diese Art von ,,evolutionärer Theorie" ist genauso falsch wie irgendeine andere Evolutionstheorie.


Wir wissen, dass die Erde verflucht wurde, als Adam sündigte. Wenn also der Erzengel früher sündigte und zu Satan wurde, muss seine Sünde die Erde beeinflusst haben. Es muss seine Sünde gewesen sein, die die Erde wüst, dunkel und leer gemacht hat (1Mo 1,2). Satans Fall ist in Jesaja 14 und Hesekiel 28 beschrieben. In Hesekiel 28 sehen wir, dass Gott sowohl zum König von Tyrus als auch zu Satan sprach, der ihm innewohnte. Das gleicht dem, was wir im Umgang mit dämonisch besessenen Leuten gesehen haben, wo wir manchmal zu der Person selbst und manchmal zum Dämon, der der Person innewohnt, sprechen. Es heißt in diesem Abschnitt, dass der ,,König von Tyrus" in Eden war. Der menschliche König von Tyrus war niemals in Eden. Dieser Abschnitt muss sich auf einen geistlichen König beziehen, der Tyrus regierte ­ Satan.


Daher folgern wir, dass Satans Erschaffung und Fall zwischen den ersten beiden Versen von 1. Mose 1 geschehen sein muss. Sein Fall wird dort nicht beschrieben, weil die Bibel für Menschen geschrieben wurde und daher mit der Geschichte des Menschen beginnt.


Das mit ,,war" übersetzte Wort in 1. Mose 1,2 ,,Und die Erde war wüst und leer" ist das hebräische Wort ,,hayah", was eigentlich mit ,,wurde" hätte übersetzt werden sollen ­ und es wurde in folgenden Versen mit ,,wurde" übersetzt: ,,... so wurde der Mensch eine lebendige Seele" (1Mo 2,7),,... und Lots Frau... wurde zu einer Salzsäule" (1Mo 19,26). Sie war nicht immer eine Salzsäule ­ sie wurde zu einer. In derselben Weise wurde die Erde wüst [formlos] und leer.


Satan wurde zu der Zeit aus ,,dem dritten Himmel" (der unmittelbaren Gegenwart Gottes ­ 2Kor 12,2) hinuntergestoßen. Aber wir lesen in Epheser 6,12, dass Satan und seine Dämonen immer noch ,,in den himmlischen Regionen" [unter dem Himmel] wohnen. Der erste Himmel ist das Universum, das wir mit unseren Augen sehen können (Ps 8,3). ,,Die himmlischen Regionen", wo Satan und seine Dämonen wohnen, muss daher der zweite Himmel sein, den wir nicht sehen können. Eines Tages wird er von dort auf die Erde geworfen werden (Offb 12,10). Das mag vielleicht der Grund sein, warum der Herr am zweiten Tag (der sechs Tage in 1Mo 1) nicht sagte ,,Es ist gut", als die Himmel geteilt wurden ­ weil Satan im zweiten Himmel wohnte.


Zwei unterschiedliche Wörter werden in 1. Mose 1 in Bezug auf die Schöpfung und die Neuschöpfung der Erde verwendet. Das Wort in 1. Mose 1,1, ist ,,bara" (hebräisch ,,schuf"). Das in 1. Mose 1,7 verwendete Wort ist ,,asah" (hebräisch ,,machte"). Die Schöpfung bezieht sich darauf, was aus dem Nichts erschaffen wurde. Das Wort ,,machte" bezieht sich darauf, was aus etwas bereits Existierendem gemacht wurde. Die Fische und Vögel wurden erschaffen (V. 21), wie auch der Mensch (V. 27). Der Körper des Menschen wurde gemacht, aber seine Seele wurde erschaffen. Da jedes Wort Gottes inspiriert ist, muss es einen guten Grund geben, warum der Heilige Geist in 1. Mose 1 zwei verschiedene Wörter verwendet hat.


In 2. Mose 20,11 stellt die Heilige Schrift (ohne den Schatten eines Zweifels) klar fest, dass ,,Gott in sechs Tagen Himmel und Erde gemacht hat" (hebräisch ,,asah").


Die Schrift sagt nie, dass der Herr die Erde in sechs Tagen erschaffen hat, sondern verwendet stets das Wort ,,gemacht". Die Erde wurde in sechs Tagen GEMACHT ­ nicht in sechs Tagen erschaffen. Dies wird auch in 2. Mose 31,17 wiederholt. Wir müssen sehr exakt sein, wenn wir die Heilige Schrift zitieren ­ und wir müssen Gottes Worte, nicht unsere, verwenden.


Die Erschaffung der Erde war ein Akt eines einzigen Augenblicks (1Mo 1,1). Sie wurde dann nach dem Fall der Engel für den Menschen in sechs Tagen neu gemacht.


Wie viel Zeit lag zwischen 1. Mose 1,1 und 1. Mose 1,2? Das kann niemand sagen.


Jede Meinung dazu ist pure Spekulation. Es könnte ein Tag oder Millionen von Jahren gewesen sein. Was verborgen ist, ist des Herrn, unseres Gottes. Nur die Dinge, die offenbart sind, gelten uns (5Mo 29,28).


Bringen wir unser Denken mit der Heiligen Schrift in Einklang ­ auch wenn wir lange gehegte Meinungen ändern müssen. Lasst uns auch exakt sein, wenn wir die Heilige Schrift zitieren.


DIE BEDEUTUNG DES HEBRÄISCHEN WORTES ,,BARA" (schaffen, erschaffen) Von W. E. Vine (von Vine's Expository Dictionary of Biblical Words) © 1985, Thomas Nelson Publishers bara, ,,schaffen, machen" Dieses Zeitwort [Verb] ist von grundlegender theologischer Bedeutung, da es nur Gott als sein Subjekt [Satzgegenstand] hat. Nur Gott kann in dem Sinne ,,schaffen", wie es von ,bara` impliziert wird. Das Zeitwort bringt [eine] Schöpfung aus dem Nichts zum Ausdruck, eine Vorstellung, die man deutlich in Abschnitten, die mit der Schöpfung in einem kosmischen Ausmaß zu tun haben, sieht: ,,Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde" (1Mo 1,1; vgl. 1Mo 2,3; Jes 40,26; 42,5). Alle anderen Zeitwörter für ,,schaffen" erlauben eine viel weitere Bedeutungsbreite; sie haben sowohl göttliche als auch menschliche Subjekte und werden in Zusammenhängen verwendet, wo es nicht darum geht, etwas oder jemanden ins Dasein zu rufen.


,Bara` findet man häufig nebeneinander mit diesen anderen Zeitwörtern wie ,asah`, ,,machen" (Jes 41,20; 43,7; 45,7.12; Amos 4,13), ,yatsar`, ,,bereiten" (Jes 43,1.7; 45,7; Am 4,13) und ,kun`, ,,gründen". Ein Vers, der all diese Wörter veranschaulicht ist Jesaja 45,18: ,,Denn so spricht der Herr, der den Himmel geschaffen hat [bara] ­ er ist Gott; der die Erde bereitet [yatsar] und gemacht [asah] hat ­ er hat sie gegründet [kun]; er hat sie nicht geschaffen [bara], dass sie leer sein soll, sondern sie bereitet [yatar], dass man auf ihr wohnen solle: Ich bin der Herr und sonst keiner mehr." Die technische Bedeutung von ,bara` (,,aus dem Nichts erschaffen") mag in diesen Passagen nicht tragen; vielleicht wurde das Verb in diesen Fällen gemeinverständlich dargestellt, um ein poetisches Synonym zu haben.


Objekte des Zeitwortes ,bara` umfassen: - Himmel und Erde: 1Mo 1,1; Jes 40,26; 42,5; 45,18; 65,17 - den Menschen: 1Mo 1,27; 5,2; 6,7; 5Mo 4,32; Ps 89,48; Jes 43,7; 45,12 - Israel: Jes 43,1; Mal 2,10 - ein Neues [schaffen]: Jer 31,22 - Rauch und Feuerglanz: Jes 4,5 - Nord und Süd: Ps 89,12 - Heil und Gerechtigkeit: Jes 45,8 - Frucht der Lippen: Jes 57,19 - Finsternis: Jes 45,7 - Wind: Am 4,13 - ein neues Herz: Ps 51,12 Ein sorgfältiges Studium der Abschnitte, wo ,bara` vorkommt, zeigt, dass in den wenigen nicht poetischen Verwendungen (hauptsächlich im 1. Buch Mose) der Autor wissenschaftlich präzise Sprache benutzte, um zu zeigen, dass Gott das Objekt oder Konzept aus vorher nicht existierendem Material ins Dasein rief.


Besonders auffallend ist die Verwendung von ,bara` in den Kapiteln 40 bis 65 des Buches Jesaja. Das Wort kommt im Alten Testament 49 Mal vor, davon 20 Mal in diesen Kapiteln. Weil Jesaja den Juden im Exil prophetisch schreibt, spricht er Worte des Trostes, basierend auf Gottes Wohltaten in der Vergangenheit und den Segnungen für Sein Volk. Jesaja möchte spezifisch zeigen: Da Jahwe der Schöpfer ist, ist Er auch in der Lage, Sein Volk aus der Gefangenschaft zu befreien. Der Gott Israels hat alle Dinge geschaffen. ,,Ich habe die Erde gemacht [asah] und den Menschen auf ihr geschaffen [bara]. Ich bin's, dessen Hände den Himmel ausgebreitet haben oder der seinem ganzen Heer geboten hat" (Jes 45,12). Die Götter von Babylon waren impotente Nicht-Wesen (Jes 44,12-20; 46,1-7), und daher kann Israel erwarten, dass Gott triumphieren wird, indem Er eine neue Schöpfung bewirkt (Jes 43,16-21; 65,17-25).


Obwohl ,bara` ein präziser, korrekter technischer Ausdruck ist, um die kosmische, materielle Schöpfung aus dem Nichts zu erkennen zu geben, ist das Wort ein reiches theologisches Mittel, um die souveräne Macht Gottes zu vermitteln, der alle Dinge zu Seiner Ehre hervorbringt und lenkt.


Originalartikel: The Creation of the Earth and the Origin of Satan